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Full text of "Urkundenbuch des Klosters Kaufungen in Hessen / 1"

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Urkundenbuch 


des 


Klosters  Kaufungen  in  Hessen. 


Im  Auftrage 

des 

Historischen  Vereines  der  dioecese  Fulda 

bearbeitet  und  herausgegeben 


Hermann  von  Roques, 

Major  a.  D. 


I.  Band. 


Ex  parte  cognoscimus. 
1.  Cor.  13,  9. 


C  a  s  s  e  1. 

Druck  und  verlag  von  Drewfs  &  Schönhoven. 
1900. 


jrßUC  U3ÜA11Y 


Vorwort. 


£js  wird,  wie  ich  annehmen  darf,  manchem  leser  des  vor- 
liegenden urkundenbuches  erwünscht  sein,  die  sehr  berechtigte 
frage  beantwortet  zu  sehen,  wie  ein  alter  soldat  auf  den  seltsamen 
gedanken  kam,  sich  an  ein  solches  werk  heranzuwagen  und  da- 
mit ein  gebiet  zu  betreten,  das  einem  nichtgelehrten  am  aller- 
femsten  zu  liegen  pflegt.  Auch  mir  war  dieses  gebiet,  als  ich 
es  betrat,  so  sehr  fremd,  dass  ich  kaum  je  einmal  eine  Urkunde 
auch  nur  gesehen  hatte.  Allein,  was  nicht  war,  konnte  doch 
werden.  Ich  bin  ohnehin  nicht  der  erste  laie,  nicht  einmal  der 
erste  soldat,  der  eine  derartige  arbeit  in  angriff  genommen  und 
durchgeführt  hat,  und  im  übrigen  —  warum  sollte  ich  nicht  von 
der  mir  zustehenden  freiheit  gebrauch  machen,  meine  zeit  so  zu 
verwerthen,  wie  es  meinen  geistigen  interessen  und  meinen  nei- 
gungen  am  meisten  entspricht?  Böhmer  hält  sogar  jeden,  der 
vor  der  mehrzahl  seiner  mitmenschen  es  voraus  hat,  nicht  dem 
täglichen  brode  nachgehen  zu  müssen,  für  verpflichtet,  seine 
zeit  und  kraft  allgemeinen  zwecken  zu  widmen,  zu  denen  er  auch 
die  erforschung  der  vaterländischen  geschichte  rechnet  (vgl. 
Janssen  „Böhmers  leben"  1,  413).  Und  Roth  von  Schreckenstein 
will  gern  dilettanten  imd  autodidacten  das  recht  einräumen,  ex 
Corona  mitzuwirken  (nämlich  bei  der  herausgäbe  von  urkunden- 
werken)  und  ihren,  insbesondere  wenn  nur  in  formeller  rücksicht 
mangelhaften  pubUcationen  ihre  Verdienste  nicht  absprechen  (vgl. 
dessen  schriftchen  „Wie  soll  man  Urkunden  ediren?'^  2.  ausgäbe, 
p.  B3f.). 

^  Indessen    die    arbeit,    der    ich    meine    müsse    seit    beginn 

des    Jahres    188B    widmete,    galt    anfänglich    gar    nicht    einmal 

^  der   herausgäbe   eines   urkundenbuches,    sondern    einer   dar- 

C~         Stellung    der    geschichte    des    klosters   Kaufungen.     Erst    viel 

^  später  und  nachdem  ich  bereits  die  meisten  der  vorliegenden  ur- 

^  künden  behufs  ihrer  benutzung  als  quellenmaterial  abgeschrieben 

O 


^ 


IV 

hatte,  bin  icli  theils  durcli  äussere  anregungen,  theils  durch, 
eigene  erwägungen  zur  Bearbeitung  des  urkundenbuches  veran- 
lasst worden.  Während  der  mühsamen  arbeit  des  abschreibens 
hatte  ich  nämlich  den  werth  eines  solchen  werkes  sowohl  für 
die  vaterländische  geschichtsschreibung  überhaupt,  wie  auch  für 
eine  grosse  zahl  adliger  geschlechter  namentlich  in  Hessen  imd 
Thüringen,  ja  selbst  einzelner  theile  Westfalens  und  der  Rhein- 
lande, kennen  und  selbst  höher  schätzen  gelernt  als  das  beste 
geschichtswerk.  Denn  dort  hat  man  die  ganze  fülle  des  ge- 
schichtlichen, wenigstens  des  urkundlichen  materiales  zu  seiner 
Verfügung  imd  verwerthung  vor  sich,  hier  muss  man  sich  mit 
dem  begnügen,  was  der  darsteller  der  geschichte  vorzuführen  für 
gut  findet  oder  zu  geben  in  der  läge  ist.  Und  wie  weniges  aus 
der  füUe  von  namen  und  sachlichem  materiale  kann  bei  einer 
solchen  darstellung  verwendet  werden!  Anders  hätte  es  auch 
im  vorliegenden  falle  nicht  sein  können  —  der  grösste  theil  des 
gesammelten  Stoffes  wäre  wieder  der  Vergessenheit  anheimgefallen. 
Sollte  ich  dies  nach  jahrelanger  arbeit  geschehen  lassen?  Nimmer- 
mehr! So  liess  ich  die  beabsichtigte  darsteUung  bei  seite  und 
wandte  mich  der  sehr  schwierigen,  aber  immerhin,  wie  ich  hoffte, 
doch  lösbaren  aufgäbe  der  bearbeitung  des  urkundenbuches  zu. 
Und  konnte  ich  sie  nicht  so  lösen,  wie  ein  geschulter  fachmann, 
dann  blieb  doch,  das  glaubte  ich  annehmen  zu  dürfen,  immerhin 
soviel  geschichtlicher  werth  daran  haften,  dass  die  arbeit,  zu- 
nächst wenigstens  in  Hessen,  willkommen  geheissen  werden  würde. 

Unter  diesen  umständen  hat  es  mir  natürlicher  weise  von 
vornherein  sehr  fem  gelegen  und  fem  liegen  müssen,  mich  mit 
diesem  buche  in  die  reihe  gelehrter  werke  eindrängen  zu 
wollen,  da  ich  weder  historiker  noch  sprachkenner  noch  über- 
haupt akademisch  -  fachmännisch  gebildet  bin.  Was  mir  aber 
Gott  gegeben  hat,  das  habe  ich,  nämlich  arbeitslust  und  interesse 
für  die  vaterländische  und  auch  für  die  darüber  hinausreichende 
geschichte. 

Verdankte  im  allgemeinen  und  zunächst  die  ganze  arbeit 
und  somit  auch  das  urkundenbuch  ihre  entstehung  dieser  mir 
von  Jugend  an  eigenen  neigung  zu  geschichtlichen  Studien,  so 
hat  derselben  doch,  wie  ich  hiermit  bekenne,  die  besondere 
richtung  gegeben  eine  hohe  Verehrung  für  die  erlauchte  stifterin 
des  klosters,  die  heilige  kaiserin  Kunigunde,  und  ihren  heiligen 
gemahl,  kaiser  Heinrich  H.  Der  zweck  der  arbeit  aber  war 
der  wünsch,   einen   nicht  unwesentlichen  beitrag  zur  geschichte 


meines  Hessischen  Vaterlandes  zu  liefern.  Zugleich  wollte  ich 
auch  einer  reihe  ritterschaftlicher  geschlechter,  unter  deren 
gliedern  ich  nicht  wenige  freunde  und  alte  cameraden  zähle, 
blicke  in  die  geschichte  ihrer  vorfahren  dadurch  bieten,  dass  ich 
ihnen  dieselbe  in  der  objectivsten  form  eines  urkundenbuches 
und  zwar  im  anschluss  an  das  kloster  vor  äugen  führe,  mit  dem 
nicht  allein  jene  geschlechter  während  dessen  bestehens  durch 
zahlreiche  lehen  wie  durch  der  töchter  hingäbe  in  engster  füh- 
lung  gestanden,  sondern  in  dessen  güterbesitz  auch  emfangs  der 
dreissiger  jähre  des  16.  Jahrhunderts  die  gesammtheit  der  Alt- 
hessischen ritterschaft  gelangt  war. 

Gilt  nach  dem  vorstehenden  meine  arbeit  zunächst  meinen 
Hessischen  landsleuten,  so  soll  sie  ausdrücklich  doch  auch 
allen  Deutschen  landsleuten  dargebracht  sein,  gelehrten  und 
ungelehrten,  soweit  nur  interesse  für  das,  was  einst  gewesen  und 
für  des  alten  Deutschen  reiches  herrlichkeit  lebendig  ist! 

Nachdem  nun  der  erste  band  des  Kaufunger  urkundenbuches 
vorliegt,  gebührt  vor  allen.  Gott  mein  dank  für  die  erhaltung 
meiner  schwachen  gesundheit  bis  zur  Vollendung  dieses  bandes 
und  nicht  hierfür  allein.  Auch  muss  ich  offen  gestehen,  dass  ich 
trotz  der  stets  gleich  gebliebenen  freude  an  der  arbeit  und  trotz 
der  vielen  und  vorzüglichen  hülfsmittel,  welche  die  hiesige  stän- 
dische landesbibliothek  zu  bieten  hat,  das  werk  ohne  den  freund- 
willigen persönlichen  beistand  gelehrter  herm,  die  sich  für  das- 
selbe gütigst  interessirten,  nicht  hätte  zu  stände  bringen  können. 
Mein  dank  dafür  gebührt  an  erster  stelle  herm  Dr.  Gottlob  in 
Bonn,  der  mir  in  allen  Stadien  der  bearbeitung  des  urkunden- 
buches mit  rath  und  that  hülfreich  gewesen  und  zu  dem  zwecke 
selbst  mehrfache  reisen  nicht  gescheut  hat.  Sodann  habe  ich 
den  herm  beamten  der  oben  genannten  bibliothek,  besonders 
den  herm  oberbibliothekar  Dr.  Lohmeyer,  bibliothekaren  Dr. 
Brunn  er  und  Dr.  Sc  her  er,  sowie  dem  assistenten  herm  Dr. 
Grotefend  zu  danken,  die  mich  vielfach  und  nicht  nur  inner- 
halb ihres  berufsmässigen  Wirkungskreises  unterstützten.  Herm 
oberbibliothekar  Dr.  von  Heinemann  zu  Wolf enbüttel  danke  ich 
für  die  durch  textkritik  und  erklärung  der  urk.  nr.  2  und  3,  so- 
wie herm  professor  Dr.  Schroeder  zu  Marburg  für  die  durch 
lösung  schwieriger  stellen  in  Deutschen  Urkunden  dem  werke 
erwiesene  förderung.  Aber  auch  viele  andere  herrn,  die  ich  nicht 
einzeln  nennen  kann,  haben  mir  in  dieser  oder  jener  weise  freund- 
lichst   beigestanden.    Alle    diese    gütigen   helfer   mögen    meinen 


VI 

dank  auf  diesem  wege  entgegennehmen  und  in  dem  endliclien 
erscteinen  des  Werkes  den  lohn  ihrer  schätzenswerthen  bemühun- 
gen  sehen. 

Indem  ich  sämmtlichen  in  der  einleitung  genannten  archiv- 
und  bibliotheksverwaltungen,  die  mich  bereitwilligst  unterstützt 
haben,  vornehmlich  dem  königlichen  Staatsarchive  zu  Marburg 
und  der  ständischen  landesbibliothek  zu  Cassel,  hierdurch  öffent- 
lich meinen  dank  ausspreche,  muss  ich  mit  ganz  besonderer  dank- 
barkeit  —  last  not  least  —  der  ritterschaftlichen  obervorsteher 
des  Stiftes  Kaufungen  gedenken,  nämlich  der  herren  kammerherr 
freiherr  von  Dörnberg,  oberregierungsrath  von  Baumbach 
und  Oberstleutnant  von  Trott,  die  in  zunehmender  bereitwiUig- 
keit  und  mit  liebenswürdigstem  entgegenkommen  mir  die  schätze 
des  stiftsarchives  nicht  allein  überhaupt  zur  Verfügung  stellten, 
sondern  später  sogar  in  anbetracht  meiner  ungünstigen  gesund- 
heits-verhältnisse  mir  wiederholt  gestatteten,  dieselben  in  meiner 
Wohnung  zu  benutzen. 

In  anderer  weise  wieder  haben,  um  die  herausgäbe  des 
Werkes  zu  ermöglichen,  der  landesausschuss  auf  verschlag  des 
landesdirectors  in  Hessen,  herrn  freiherrn  Biedesel  zu  Eisen- 
bach, sowie  das  stift  Kaufungen  und  der  ritterschaftliche  verein 
Subventionen  für  den  druck  des  Werkes  verwilligt,  für  welche  gute 
ich  auch  an  dieser  stelle  meinen  dank  auszusprechen  nicht  unter- 
lassen will.  Gleichen  dank  schulde  ich  dem  vorstände  des  histo- 
rischen Vereins  der  diöcese  Fulda,  besonders  herrn  professor  Dr. 
Leimbach,  für  die  gern  übernommene  herausgäbe  des  urkun- 
denbuches  und  für  sonstige  hülfen. 

Um  die  herstellung  zunächst  des  1.  bandes  des  werkes 
hat  sich  die  buchdruckerei  von  Drewfs  &  Schönhoven  hierselbst 
durch  den  correcten  und  schönen  druck  verdient  gemacht,  wie 
auch  die  graphische  kunstanstalt  von  Meisenbach,  Eiffarth  &  Co. 
zu  München  durch  die  nach  photographischen  vorlagen  deutlich, 
ja  plastisch  ausgeführten  4  siegeltafeln,  die  ebenbürtig  dem  drucke 
des  buches  auch  gleiche  befriedigung  zu  gewähren  im  stände  sind. 

Bei  dem  umfange  des  werkes  habe  ich  mich  zur  heraus- 
gäbe desselben  in  2  bänden  entschlossen  um  so  lieber,  als  ich 
hierdurch  in  den  stand  gesetzt  wurde,  den  verehrlichen  herrn 
subscribenten  etwa  die  hälfte  der  Urkunden  viel  früher  zugäng- 
lich zu  machen,  als  es  andernfalls  möglich  gewesen  wäre.  Als 
grenze  zwischen  beiden  bänden  lag  es  nahe  das  jähr  1442  zu 
wählen,  weil  es  die  scheide  bildet  zwischen  den  regierungen  der 


vn 

äbtissinnen  Bertha  von  Sayn,  die  am  10.  juni  dieses  Jahres  starb, 
und  Elisabeth  von  Waldeck,  die  als  äbtissin  zuerst  am  16.  juli 
1442  urkundet.  Diese  abgrenzung  entspricht  ohneliin,  zwar  nicht 
genau  aber  doch  annähernd,  der  arithmetischen  mitte  des  ganzen 
Werkes.  Den  2.  band,  dem  eine  karte  der  besitzungen  des  klo- 
sters  beigegeben  werden  soll,  hoffe  ich  nach  etwa  Jahresfrist  dem 
1.  bände  folgen  lassen  zu  können.  Die  4  siegeltafeln  füge  ich 
dem  1.  bände  an,  weil  die  meisten  der  darauf  erscheinenden 
Siegel  diesem  angehören. 

Als  einleitung  habe  ich,  unter  vorausschickung  einer 
scizze  der  läge  und  gegenwärtigen  Verhältnisse  Kaufungens  und 
eines  kurzen  berichtes  über  die  quellen  und  bearbeitungen  der 
geschichte  des  klosters,  im  haupttheile  unter  dem  titel:  ,  Gestal- 
tung des  urkundenbuches^  einen  überblick  über  dessen  Zusammen- 
setzung, wie  über  die  angewendeten  editionsprincipien  gegeben. 
Eine  geschichtliche  einleitung  beizufügen  unterliess  ich  gegen 
meine  ursprüngliche  absieht,  um  dem  buche  die  volle  objectivität 
zu  wahren. 

Ob  es  mir  möglich  werden  wird,  nach  herausgäbe  des  ur- 
kundenbuches  mich  weiteren  arbeiten  für  die  darstellung  der  ge- 
schichte des  klosters  widmen  zu  können,  muss  die  zukunft  er- 
weisen. Zu  weitgehenden  planen  dieser  art  ist  mein  lebensalter 
nicht  mehr  angethan.  Von  einem  gelehrten  werke  soll  und 
kann  dabei  keine  rede  sein :  Mir  schwebt  nur  eine  auf  die  quellen 
basirte  erzählende  darstellung  der  geschichte  des  klosters  für 
meine  landsleute  vor,  deren  verwirkHchung  jedoch,  wie  alles,  in 
Gottes  hand  ruht. 

Möge  das  Kaufunger  urkundenbuch  zur  aufklärung  beson- 
ders der  Hessischen  geschichte  seinen  theil  beitragen  und  den 
benutzem  und  lesem  befriedigung  gewähren!  Wäre  dieses  der 
fall,  so  würde  mühe  und  arbeit  nicht  umsonst  gewesen  sein. 

Cassel  den  3.  april  1900, 
am  7.  centenartage  der  Hermann  von  Boqnes. 

canonisation  der  heil. 
Kunigunde. 


Einleitung. 


Kaufungen. 


Uas  ansehnliche  und  schön  gelegene  dorf  Ober-Kaufungen, 
innerhalb  dessen  das  ehemalige  kloster,  jetzt  Althessisch-ritter- 
schaftliche Stift  Kaufungen  ^)  sich  erhebt,  liegt  2  gute  wegestunden 
ostsüdöstlich  von  Cassel  an  der  Losse,  da  wo  dieselbe  zwischen 
dem  nördlich  anstossenden  Kaufunger  und  dem  südlich  sich  aus- 
breitenden Stiftswalde  aus  dem  Helsaer  thale  in  die  Casseler 
ebene  tritt. 

Ober-Kaufungen  gehört  zum  landkreise  Cassel  des  gleich- 
namigen regierungsbezirkes  der  königlich  Preussischen  provinz 
Hessen-Nassau  und  wies  bei  der  letzten  Volkszählung  bei  einer 
dorfgemarkung  von  1727  hectaren  2B8  Wohnhäuser  imd  2100 
einwohner  auf.  Das  stift  aber  bildet  ausserdem  mit  seinem  be- 
sitze einen  eigenen  gutsbezirk.  Durch  das  langgestreckte  dorf 
hindurch  zieht  die  uralte  Leipziger  heer-  und  handelsstrasse;  seit 
neuerer  zeit  hat  Ober-Kaufungen  auch  eine  Station  der  Cassel- 
Waldkappeler  secundärbahn.  Ober-Kaufungen  ist  sitz  einer  super- 
intendentur,  eines  königlichen  amtsgerichtes  und  der  königlichen 
oberförsterei  Eottebreite  im  Kaufunger  walde,  sowie  der  behörden 
des  ritterschaftlichen  stiftes,  unter  denen  die  stiftsoberförsterei  des 
Stiftswaldes  besonders  hervorgehoben  zu  werden  verdient.  Das 
stiftsgut  wird  von  dem  im  pachthofe  zu  Ober-Kaufungen  woh- 
nenden Stiftspächter  bebaut. 

Stiftsdamen  wohnen  nicht  in  Kaufungen,  sondern  die  töchter 
der  Althessischen  ritter  beziehen,  soweit  sie  dazu  berechtigt  sind, 
nur  präbenden  vom  stifte,  wohnen  aber  im  lande  zerstreut.  Drei 
ritterschaftliche  obervorsteher  stehen   an  der  spitze  der  stiftsver- 

1)  das  kloster  oder  stift  heisst  Kaufangen,  das  dorf  aber  Ob  er -Kau- 
fungen im  gegensatze  zu  dem  dorfe  Nieder-Kaufungen,  Vi  wegestunde  thal- 
abwärts  von  jenem  entfernt.  Vielfach  wird  in  den  Urkunden  das  dorf  Ober- 
Kaufungen  nur  Kaufungen  genannt,  während  das  andere  dorf  stets  als  Nie- 
der-Kaufungen  bezeichnet  ist.  So  geschieht  es  auch  heute  noch  im  gewöhn- 
lichen sprachgebrauche. 


XII 

waltung  und  kommen  zur  erledigung  der  geschäfte  zeitweise  im 
stifte  zusammen. 

Die  ehemalige  kloster-  oder  Stiftskirche  dient  seit  aufhebung 
des  klosters  der  (protestantischen)  pfarrgemeinde  als  kirche,  wäh- 
rend die  ursprüngliche  pfarrkirche  sanct  Georg  längst  dem  erd- 
boden  gleich  gemacht  ist.  Das  klostergebäude,  soweit  es  er- 
halten, wird  von  stiftsbeamten  bewohnt,  die  anstossende,  dem 
heil.  Benedict  geweihte  klostercapelle  von  ihnen  zu  wirthschaft- 
lichen  zwecken  benutzt. 

Das  ritterschaftliche  stiftsarchiv  befindet  sich  in  einem  an 
den  kirchthurm  angebauten  gewölbten  thurme,  doch  sollen  dem- 
nächst die  Urkunden  beim  königlichen  Staatsarchive  zu  Marburg 
deponirt  werden. 

Vorstehendes  möge  zur  kurzen  orientirung  über  die  läge 
und  die  gegenwärtigen  Verhältnisse  des  dorfes  und  insbesondere 
des  Stiftes  Kaufungen  als  des  einstmaligen  Schauplatzes  einer 
BOO  jährigen  klostergeschichte  und  mittelpunktes  eines  bedeutenden 
grundbesitzes  genügen. 


Quellen  und  bearbeitungen  der  gesehiehte 
des  klosters. 


JL)as  urkundenbuch  des  klosters  Kaufungen  ist  das  erste 
derartige  werk  aus  dem  gebiete  des  ehemaligen  Fränkischen 
Hessengaues,  eines  gaues,  der  später  mit  Niedersächsischen  und 
Thüringischen  landestheilen  vereint  das  niederfürstenthum  der 
landgrafschaft  Hessen,  das  heutige  Niederhessen,  bildete. 

Die  reiche  gesehiehte  Niederhessens  hätte  schon  längst 
urkundliche  bearbeitungen  aus  den  zum  grössten  theile  noch  un- 
gehobenen schätzen  des  königlichen  staatsarchives  zu  Marburg, 
wie  aus  einer  reihe  von  städtischen,  pfarr-  und  privatarchiven 
verdient,  allein  abgesehen  von  anderen  ungünstigen  Verhältnissen 
konnte  man  bisher  auch  hier  sagen:  die  emdte  ist  gross,  aber 
der  arbeiter  sind  wenige.  Man  darf  sich  jedoch  nunmehr  der 
gegründeten  hoffnung  hingeben,  dass  mit  der  constituirung  der 
im  frühjahre  1897  zu  Marburg  ins  Leben  getretenen  historischen 
commission  für  Hessen  und  Waldeck  eine  neue  aera  für  die  er- 
schliessung  der  geschichtsquellen  dieser  länder  beginnen  wird. 
Dann  werden  auch  die  klagen  der  Sprachforscher  verstummen, 
die  sich,  wie  Marschall*)  sagt,  nach  dem  durch  edirung  gerade 
der  Hessischen  Urkunden  bedingten  „hellerem  licht"  sehnen. 

Die  hauptquelle  für  die  gesehiehte  des  klosters  Kaufungen 
sind  die  vorliegenden  Urkunden.  Neben  einigen  chronikalischen 
notizen  in  Dilichs  Hessischer  chronik  und  Biedesels  Excerpta 
chronici  Hassiaci,  die  sich  auf  das  schon  unter  Ludwig  dem 
frommen  (nach  Dilich  im  jähre  820)  von  den  territorialherren, 
den  BiUungschen  grafen,  gegründete  kloster  Kaufungen  und 
dessen  Zerstörung  durch  die  Ungarn  (wohl  im  jähre  933)  be- 
ziehen, bieten  die  geschichtsschreiber  hinsichtlich  des  durch  die 
kaiserin  Kunigunde  wiederhergestellten  und  von  ihrem  gemahle, 

1)  „Darstellung  des  vocalistnus  in  Thüringischen  und  Hessischen  Urkunden 
bis  zum  jähre  1200"  (p.  44). 


XIV 

kaiser  Heinrich  11.,  reich  dotirten  klosters  nur  für  die  zeit  der 
gründung  und  der  aufhebung  desselben  einiges  material,  für  die 
erstere  ausser  Annalista  Saxo  und  Bruno  De  bello  Saxonico  be- 
sonders Thietmar  von  Merseburg  und  die  Bamberger  scriptores 
in  ihren  mittheilungen  aus  dem  leben  kaiser  Heinrichs  U.  und 
seiner  gemahlin,  für  die  letztere  in  ermangelung  älterer  Schrift- 
steller Schaten^)  als  nicht  unergiebige  quelle  zweiten  ranges. 
Der  lange  Zeitraum  des  bestehens  des  klosters  dagegen  ist  durch 
nachrichten  von  aussen  her  fast  gar  nicht  erleuchtet.  Anders 
freilich  würde  es  in  dieser  beziehung  stehen,  wenn  die  Kaufunger 
chronik  von  Paulus  Rappe  nicht  verschollen  wäre,  die  derselbe 
im  jähre  1462  in  Creuzburg^),  ohne  frage  auf  ältere  chroniken 
fussend,  schrieb.  In  der  „Parva  chronica  monasterii  sancti  Petri 
in  monte  crucis  (Creuzburg)  ad  Werram"  heisst  es')  über  die- 
selbe :  „Anno  Domini  mcccclxii  Paulus  Rappe  de  Nether  *)  insigne 
chronicon  Caufungensis  monasterii  conscripsit,  quod  postea  prin- 
cipi  suo  pro  magno  precio  obtulit.  Rara  et  valde  notabilia  in  eo 
fuisse  dixit  mihi  Joachimus  Oehler  pastor,  cujus  pater,  qui  consul 
fuerat,  totiun  perlegerat"  *).  Alle  mühe  aber  und  nicht  nur  mei- 
nerseits, diese  chronik  wieder  aufzufinden,  war  vergeblich. 

Eine  nicht  zu  unterschätzende  geschichtsquelle  für  das  kloster 
Kaufungen  im  späteren  mittelalter  sind  die  nach  einem  in  der 
ständischen  landesbibliothek  zu  Cassel  (Ms.  theol.  fol.  lOB,  bl. 
207 — 258)  aufbewahrten  codex  geistlicher  tractate  von  mir  heraus- 
gebenen*)  „Regimen  et  statuta  Kouffungensium'*,  die  in  das  innere 
leben  des  Stiftes  Kaufungen  tiefere  blicke  gestatten  und  daher 
für  die  culturgeschichtliche  erkenntniss  der  Ordnungen  und  ge- 
brauche desselben  reichlichen  stoff  bieten.  Auch  ist  an  dieser 
stelle  ein  gedrucktes  schreiben  des  landgrafen  Philipp  zu  Hessen : 
„Recusation  widder  das  chammergericht,  betreffend  das  closter 
Kauffungen'*  aus  dem  jähre  1537  (stand,  landesbibliothek  zu  Cassel, 
Hass.  coli.  4^  9)  zu  nennen. 

Ein  geschichtswerk  über  das  kloster  Kaufungen  existirt 

1)  Annales  Paderbomenses,  pars  3. 

2)  Zeitschr.  für  ThUring.  gesch.  2,  112  n.  1. 

3)  in  Christiani  Francisci  Pauliini  Ferraria-Thuringi  Rerum  et  antiquitatum 
Gerroanicarum  syntagma  315.     Frankfurt  1698. 

4)  Netra,  kreis  Eschwege. 

5)  8.  Kuchenbecker  Anal.  Hass.  coli.  1,  praef.  p.  9 ;  nach  Haas  Versuch  etc. 
268  war  die  chronik  i.  j.  1782  noch  ungedruckt,  aber  im  manuscripte  vorhanden. 

6)  in  Studien  und  mittheilungen  aus  dem  Benedictiner-  und  Cistercienser- 
orden,  Jahrgang  1890,  18—36  und  199—213. 


XV 

noch  nicht.  Zwar  haben  Kuchenbecker  Analecta  Hassiaca  coli. 
3,  119 — 141  unter  dem  titel:  „Nachricht  von  dem  Ursprung  des 
Benedictiner-nonnenkloster  zu  Kaufungen",  und  Haas  Versuch 
einer  Hessischen  kirchengeschichte  258 — 269:  ^Von  dem  Bene- 
dictiner-nonnenkloster zu  Kaufungen  und  den  anderen  nonnen- 
klöstem  dieses  Ordens'*  kurze  abrisse  über  die  gründung  und 
früheste  zeit  geliefert^),  sowie  auch  Wenck  Hessische  landesge- 
schichte  und  von  Rommel  Geschichte  von  Hessen  und  andere 
mancherlei  material  bieten,  aber  ein  vollständiges  geschichtswerk 
ist,  wie  gesagt,  noch  nicht  geschrieben.  Indessen  sind  wenigstens 
anlaufe  dazu  gemacht  und  vorarbeiten  vorhanden,  bezüglich  deren 
ich  der  Vollständigkeit  wegen,  wiewohl  dies  nicht  gerade  in  die 
einleitung  des  urkundenbuches  gehört,  hier  gleich  erwähnen 
will,  dass  Landau  nicht  allein  vieles  zu  diesem  zwecke  gesammelt 
hat,  wie  seine  in  der  genannten  bibliothek  befindlichen  Collecta- 
neen  des  klosters  Kaufungen  beweisen,  sondern  auch  einen 
einigermassen  ausführlichen  handschriftlichen  abriss  einer  ge- 
schichte  desselben,  sowie  des  späteren  ritterschaftlichen  stiftes 
hinterliess  ^),  worin  auch  aufzeichnungen  über  die  besitzungen 
des  klosters  und  deren  geschichtliche  entwickelung  enthalten  sind. 
Indessen  zu  einer  vollständigen  durcharbeitung  und  herausgäbe 
ist  es  nicht  gekommen.  Dahingegen  hat  sich  Landau  dadurch 
ein  grosses  verdienst  erworben,  dass  er  im  jähre  1842  im  auf- 
trage der  Stiftsverwaltung  ein  repertorium  sämmtlicher  Urkunden 
des  stiftsarchives  anfertigte  und  so  dessen  benutzung  wesentlich 
erleichterte.  Auch  will  ich  nicht  unerwähnt  lassen,  dass  Landau 
eine  zwar  kurze,  aber  immerhin  lesenswerthe  darstellung:  „Die 
ehemalige  reichsabtei  Kaufungen"  nebst  abbildung  der  kloster- 
kirche  in  seinem  „Malerische  ansichten  von  Hessen"  (p.  70 — 74) 
veröffentlicht  hat. 

Nach  einem  briefe  und  einigen  notizen  des  verstorbenen 
bibliothekars  Dr.  Bemhardi  zu  Cassel  gewann  derselbe  im  jähre 
1869  den  pfarrer  Twele  zu  Uschlag  und,  als  dieser  1872  auf 
diese  arbeit  verzichten  musste,  meinen  verstorbenen  freund, 
amtsgerichtsrath  Ludwig  Knatz,  damals  amtsrichter  in  Ober- 
Kaufungen,    für    eine    bearbeitung    der    geschichte    des    klosters, 


1)  Ledderhose  Kleine  Schriften  2,  5 — 140  bespricht  unter  dem  titel: 
„Von  den  adelichen  stiften  Kaufungen  und  Wetter  in  Hessen"  nur  die  Verhält- 
nisse des  späteren  ritterschaftlichen  stiftes. 

2)  in  einem  fascikel  Landauscher  manuscripte  der  stand,  landesbibliothek 
zu  Cassel  unter  dem  titel:  „Stift  Kaufungen  und  Wetter". 


XVI 

allein  zur  entwicklung  oder  gar  Vollendung  ist  es  auch  hier 
nicht  gekommen,  wohl  hauptsächlich  deshalb  nicht,  weil  eine 
ganze  manrieskraft  zu  solchen  arbeiten  gehört,  die  genannten 
herren  aber  in  einem  ihre  zeit  vollauf  in  anspruch  nehmenden 
berufe  lebten. 

Eine  bearbeitung  des  Kaufunger  urkundenbuches,  wie  sie 
allerdings  mit  im  plane  Bemhardis  lag  und  liegen  musste,  — 
denn  was  ist  geschichtsschreibung  ohne  Urkunden !  —  wurde  wohl 
kaum  je  in  angriff  genommen,  wenn  dieser  auch  eine  reihe  ab- 
schriften  freilich  zum  theil  schon  gedruckter  Urkunden  ältester 
und  älterer  zeit  nach  originalen  des  staatsarchives  zu  diesem 
zwecke  hatte  anfertigen  lassen. 

Die  dotations-  und  andere  Urkunden  aus  der  frühesten  pe- 
riode  des  klosters  waren  eben  schon  mehrfach  gedruckt  worden ; 
namentlich  hatte  Ledderhose  im  2.  bände  (p.  277 — 292)  seines 
„Kleine  Schriften**  benannten  Sammelwerkes  eine  anzahl  derselben 
gegeben;  einzelne  kommen  auch  im  3.  und  4.  bände,  sowie  bei 
Wenck,  Schmincke,  Kuchenbecker  und  andern  vor.  Dagegen 
sind  die  allermeisten  Urkunden  der  späteren  zeiten  bis  jetzt  ganz 
unbekannt  geblieben.  Zahlreicher  sind  regesten  Kaufunger 
Urkunden  in  verschiedenen  regestenwerken  enthalten.  Diese  und 
die  drucke  wurden  in  den  bemerkungen  zu  den  vorliegenden 
Urkunden  im  einzelnen  nachgewiesen ;  bezüglich  der  vollständigen 
titel  der  darin  angezogenen  druckwerke  verweise  ich  auf  das 
dieser  einleitung  nachfolgende  literaturverzeichniss. 

Dass  gar  kein  druck  oder  gedrucktes  regest  übersehen  wor- 
den sei,  wage  ich  weder  anzunehmen  noch  zu  behaupten ;  einige 
später  noch  aufgefundene  wurden  unter  ,Nachträge  und  berich- 
tigungen*  am  Schlüsse  dieses  bandes  mitgetheilt. 


®>^esö^^^ 


Gestaltung  des  urkundenbuehes. 


I.  Umfang. 

Da  nach  meiner  auffassung  der  aufgäbe  eines  urkunden- 
buehes ein  solches  alles  darzubieten  hat,  was  an  Urkunden  und 
sonstigem  urkundlichem  material  vorhanden  und  aufzufinden  ist, 
weil  kein  bearbeiter  wissen  kann,  zu  welchen  zwecken  und  nach 
welchen  gesichtspunkten  dessen  Inhalt  je  und  je  benutzt  werden 
soll,  so  habe  ich  dem  Kaufunger  urkundenbuche  alle  in  meinen 
gesichtskreis  getretenen  mehr-  oder  minderwerthigen,  das  kloster 
Kaufungen  betreffenden  Urkunden  mit  nur  wenigen  ausnahmen 
imd  zwar  dem  vollen  Wortlaute  nach  einverleibt.  Von  der  be- 
schränkung  auf  das  kloster  Kaufungen  habe  ich  allerdings  in 
einigen  fällen  abgesehen,  wenn  es  sich  darimi  handelte,  Urkun- 
den, in  denen  Kaufungen  nur  implicite  begriffen  war,  ihres  wich- 
tigen inhalts  wegen  aufzunehmen,  so  die  Urkunden  nr.  1  als 
grundlage  für  nr.  2  und  3,  sodann  nr.  573  und  574,  weil  auf 
diese  die  Urkunde  nr.  599  basirt  ist,  und  nr.  764,  weil  sie  dem 
verständniss  der  nachfolgenden  abfindungen  dient. 

Ich  kann  allerdings  nicht  annehmen,  dass  es  mir  trotz  der 
angewandten  mühe  gelungen  sein  sollte,  sämmtliche  noch  vor- 
handene Kaufunger  Urkunden  aufzuspüren,  denn  so  lange  die 
archive  das  vorkommen  aller  in  ihren  Urkundenbeständen  ent- 
haltenen namen  nicht  im  einzelnen  nachweisen  können,  so  lange 
kann  auch  für  die  Vollständigkeit  garantie  weder  geleistet  noch 
gefordert  werden.  Aber  nicht  nur  kann  man  dafür  nicht  ein- 
stehen, sondern  es  ist  auch  evident,  dass  der  ursprüngHche 
Urkundenbestand  des  klosters  Kaufungen  nicht  geringe  ein- 
busse  im  laufe  der  zeiten  erlitten  hat.  Dies  ergiebt  sich  neben 
anderen  gründen  schon  daraus,  dass  Urkunden  fehlen,  die  laut 
inhaltes  anderer  vorhanden  sein  müssten,  dass  femer  z.  b.  über 
eine  so  alte  besitzimg  des  klosters,  wie  über  Hedemünden,  aus 
600  Jahren  nur  11  Urkunden  auf  uns  gekommen  sind  und  dass 


xvm 

in  urkundenreichen  Zeiten,  wie  im  16.  Jahrhundert,  häufig  aus 
einem,  mehrfach  aber  selbst  aus  mehreren  auf  einander  fol- 
genden Jahren  keine  einzige  Urkunde  erhalten  ist.  Direct  nach- 
weisbar aber  ist  das  fehlen  der  für  die  geschichte  der  aufhebung 
des  klosters  höchst  wichtigen,  dem  reichskammergerichte  einge- 
reichten anklageschrift  der  äbtissin  Helena  Freseken  gegen  land- 
graf  Philipp  und  die  Hessische  ritterschaft  wegen  besitzentsetzung, 
wahrscheinlich  aus  dem  anfange^  des  Jahres  1537.  Ihre  existenz 
wird  erwiesen  durch  Urkunde  von  1537  februar  19  (nr.  786),  so- 
wie ausdrücklich  bezeugt  in  dem  mandate  kaiser  Karls  V.  von 
1537  märz  5  (urk.  nr.  787).  Auch  fehlen  die  berichte  der  be- 
treffenden landgräflichen  beamten  über  den  akt  der  thatsächlichen 
besitzergreifung  des  klosters  und  über  das  verfahren  und  die 
Vorkommnisse  dabei  gänzlich.  Leider  sind  auch  viele  originale 
aller  zeiten,  deren  ehemaliges  Vorhandensein  aus  den  regesten- 
sammlungen,  aus  drucken  oder  durch  späte  abschriften  erhellt, 
spurlos  verschwunden;  wenigstens  waren  alle  nachforschungen 
umsonst. 

In  das  urkundenbuch  aufgenommen  sind  nicht  nur  Urkunden 
im  engeren  sinne,  d.  h.  solche,  die  einem  rechtsgeschäfte  oder 
einem  charitasakte  ausdruck  geben,  sondern  auch  briefe,  quit- 
tungen,  weisthümer  und  dergl.,  kurz  alles,  was  zur  urkundlichen 
aufklärung  der  geschichte  des  klosters  zu  dienen  geeignet  ist. 
Auch  in  aktenstücke  eingeheftete  documente  habe  ich  aufge- 
nommen, wenn  sie  nur  ihrem  character  nach  zu  den  genannten 
gehören.  Ausgeschlossen  blieben  dagegen  wirkliches  aktenmate- 
rial,  zinsregister,  rechnungen  und  gerichtliche  protokoUe.  Nur 
bei  den  Urkunden  nr.  657  und  829  habe  ich  eine  ausnähme  ge- 
macht, indem  ich  dieselben  dem  buche  einverleibte,  die  erstere, 
ein  gerichtsprotocoll,  wegen  dessen  Wichtigkeit  für  die  frage  des 
umfangs  der  stiftischen  gerichtsbarkeit,  die  letztere,  ein  theil 
eines  processaktenstückes,  wegen  der  einzigmaligen  nennung  des 
todesjahres  der  letzten  äbtissin  und  wegen  der  sonst  nirgends 
vorkommenden  erwähnung  des  s.  g.  Hessengeldes. 

Was  die  zeitgrenzen  der  aufnähme  betrifft,  so  ergiebt  sich 
der  terminus  a  quo  von  selbst.  Bezüglich  des  endtermines  habe 
ich  alle  Urkunden  aufgenommen,  die  sich  auf  das  kloster  bis  zu 
dem  am  21.  märz  1565  erfolgten  tode  der  letzten  äbtissin  einer- 
und auf  den  Übergang  der  klösterlichen  besitzungen  in  andere 
bände  anderseits  beziehen,  alles  aber,  was  jenseits  dieser  grenzen 
liegt,  ausgeschlossen,  demgemäss  alle  neuordnungen  für  das  ritter- 


XIX 

schaftliche  stift  und  für  die  ihm  verbliebenen  besitzungen,  sowie 
das,  was  die  neuen  Verhältnisse  der  vom  kloster  nunmehr  losge- 
lösten gebietstheile  angeht.  Daher  bildet  die  linie  zwischen  der 
noch  lebenden  und  der  bereits  abgestorbenen  beziehung  zum 
aufgehobenen  kloster  die  grenze  der  aufnähme,  nicht  aber  die 
aufhebimg  selbst. 

IL  Bestandtheile. 

Von  den  836  nummern  des  urkundenbuches  sind  636,  oder 
mehr  als  V4  des  ganzen,  originale.  Hierzu  sind  freilich  ge- 
zählt worden  alle  notariatsinstrimiente,  quittungen,  dm-chgeschnit- 
tene  zetteP)  und  aus  dem  16.  Jahrhundert  die  gedruckten,  aber 
mit  handschriftlichen  eintragen  versehenen  kaiserlichen  heeres- 
und  Steueraufgebote. 

Die  originale  sind  mit  ausnähme  der  Urkunden  nr.  796,  797 
und  807,  sowie  der  eben  genannten  auf  geböte  vollständig  und 
ohne  jede  auslassung  wiedergegeben.  Die  beiden  erstgenannten 
Urkunden  wurden  wegen  ihrer  entfernteren  beziehung  zum  kloster 
Kaufungen,  die  letztgenannte  wegen  Unzulänglichkeit  des  aus- 
druckes  dieser  beziehung,  sowie  die  genannten  kaiserlichen  aus- 
schreiben wegen  ihres  häufigen  Vorkommens  nur  in  regestenform 
gegeben.  Ebenso  nr.  263  wegen  ihres  höchst  defecten  und  im 
zusammenhange  unleserlichen  zustandes,  und  die  sammelurkunde 
nr.  588  wegen  der  in  den  bemerkungen  angegebenen  sachlichen 
gründe. 

An  copieen,  die  als  vorlagen  dienten,  sind  136  benutzt 
worden,  die  zahlreichen,  die  ausserdem  neben  originalen  sich 
finden,  ungerechnet.  Unter  jenen  sind  23,  die  nur  als  trans- 
sumpte  in  anderen  Urkunden  vorkommen;  ich  habe  dieselben, 
um  das  auseinanderreissen  der  gesammturkunde  zu  vermeiden, 
an  ihrem  orte  stehen  lassen,  jedoch,  falls  sie  besonderes  datum 
haben,  an  die  dadurch  angezeigten  stellen  regesten  gesetzt.  Bei 
solchen  transsumpten  aber,  die  vorher  schon  als  selbstständige 
originale  vorkamen,  habe  ich  auf  diese  lediglich  verwiesen  und 
die  wichtigeren  Varianten  beim  originale  notirt. 

Aus  copialbüchem  konnten  nur  5  vorlagen  entnommen  wer- 
den.    Bedauerlicher  weise  ist  das  vorhanden  gewesene,  von  Lan- 


1)  2  untereinander  stehende  Urkunden  gleichen  Wortlauts  wurden  ver- 
mittelst eines  schlangenformigen  oder  zackigen  Schnittes  von  einander  getrennt 
und  jeder  parthei  ein  theil  gegeben;  die  ächtheit  der  documente  konnte  dann 
durch  anpassen  beider  theile  bewiesen  werden. 


XX 

dau  benutzte  und  melirfach  von  ihm  angezogene*)  Kaufunger 
copialbuch  verschwunden. 

Von  concepten  haben  38  als  vorlagen  gedient. 

In  ermangelung  von  Urkunden  mussten  16  regesten  von 
solchen  aus  einer  der  nachstehenden  regestensamnüungen  als  vor- 
lagen verwendet  werden.  Die  älteste  derselben  ist  der  im  be- 
sitze des  staatsarchives  zu  Marburg,  oberer  stockhaussaal  6706, 
ruhende  „Extrakt  Kaufunger  briefe**,  ein  folioheft  von  49  in 
pergament  eingebundenen  blättern  ^).  Diese  nach  Ortschaften  und 
sachlichen  theilungsgründen  gegliederte  Zusammenstellung  kurzer 
Inhaltsangaben  scheint  bei  der  aufhebung  des  klosters  wohl  be- 
hufs nachweisung  der  bestände  des  klosterarchives  angefertigt 
zu  sein.  Diese  regesten  zeichnen  sich  nicht  gerade  durch  Zuver- 
lässigkeit aus,  so  dass  sie  nur  mit  grosser  vorsieht  zu  benutzen 
waren.     Aufgenommen  wurden  davon  nur  5  nummem. 

Neueren  datums  sind  zwei  in  der  ständischen  landesbiblio- 
thek  zu  Cassel  aufbewahrte,  hierher  gehörende  regestensamm- 
lungen,  nämlich  ein  „Verzeichniss  Kaufunger  Urkunden"  (Mss. 
Hass.  fol.  182),  und  Schminke  „CoUectaneen  über  Hessische  klöster*' 
(Mss.  Hass.  fol.  118).  Ausser  diesen  beiden  Sammlungen  befinden 
sich  in  der  genannten  bibliothek  auch  „Collectaneen  über  das 
kloster  Kaufungen"  von  Landau,  die  ebenfalls  ausser  einer  anzahl 
von  originalen  einige  als  vorlagen  verwendete  regesten  enthalten. 

An  drucken  sind  10  aufgenommen  worden;  in  2  weiteren 
fällen  (urk.  nr.  517  und  826)  habe  ich  von  benutzung  der  vor- 
handenen originale,  bei  nr.  621  von  der  einer  vorhandenen  copie 
abgesehen  und  die  ebenbürtigen  drucke  bei  Aander-Heyden  *) 
statt  jener  als  vorlagen  gebraucht.  Die  imverkürzte  aufnähme 
schon  früher  gut  gedruckter  stücke  hat  den  zweck,  dem  leser 
das  nachschlagen  anderer  urkundenbücher  zu  ersparen.  J.  Grimms 
reicher  Sammlung  von  weisthümern  konnte  ich  nur  2  stücke  ent- 
nehmen, welche  den  Rheinischen  besitz  Kaufungens  betreffen. 


Als  anhänge  des  urkundenbuches  wurden  aufgenommen: 

Notae  necrologicae   Coufungenses. 
Es  ist  dies  das  einzige  noch  vorhandene  Kaufunger,    wenn 


1)  8.  Ritterburgen  1,  206  anmerk.  9,  und  323,  anmerk.  19  und  28. 

2)  der  einband    zeigt    die   früher   beliebte  „nützliche"  Verwendung    alter 
mess-  und  chorbücher. 

3)  Urkunden  und  regesten  zur  geschichte  des  geschlechtes   der  freiherm 
Ton  Elverfeldt.    2  bände. 


xxr 

auch  nicht  eigentliche  kloster-necrologium ;  dasselbe  gehört  dem 
11.  Jahrhundert  an.  Ausser  den  todestagen  kaiser  Heinrichs  11., 
der  kaiserin-nonne  Kunigunde  und  der  ersten  äbtissin  theilt  es 
nur  die  anniversarien  von  verwandten  des  kaiserpaares,  sowie 
die  kaiser  Konrads  11.  und  seiner  mutter  Gisela  mit*). 

Nomina  sororum  nostrarum  Cophungensium. 

Ein  auszug  aus  einem  Corveyer  verbrüderungsbuche,  soweit 
es  Kaufunger  nonnen  betrifft  2).  Einige  der  darin  enthaltenen 
namen  kommen  auch  in  den  Urkunden  vor ;  da  jedoch  geschlechts- 
namen  und  Jahreszahlen  fehlen,  so  ist  das  verzeichniss  im  übrigen 
nicht  weiter  zu  verwerthen. 

Die  grabmäler  der  äbtissinnen. 

Es  sind  deren  noch  3  in  Kaufungen  erhalten,  am  besten 
das  der  äbtissin  Anna  von  der  Borch  (f  1B12).  Auch  zeigt  die 
oberste  treppenstufe  zur  kanzel  der  ehemaligen  klosterkirche  einige 
unwesentliche  worte  aus  der  Inschrift  eines  alten  grabsteines. 
Wo  die  grabsteine  der  andern  äbtissinnen,  soweit  sie  in  Kau- 
fungen starben  und  in  der  dortigen  kirche  beigesetzt  wurden, 
hingekommen  sind,  hat  nicht  ermittelt  werden  können. 

III.  Die  fundorte. 

Die  beiden  hauptfundorte  der  Kaufunger  Urkunden  sind 
das  archiv  des  ritterschaftlichen  stiftes  Kaufungen  und  das  kö- 
nigliche Staatsarchiv  zu  Marburg.  In  jenem  beruhen  538*),  in 
diesem  136  nummem.  Die  letzteren  stammen  in  der  mehrzahl 
auch  aus  dem  ehemaligen  klosterarchive  zu  Kaufungen.  Sie  sind 
diesem  schon  bei  der  aufhebung  des  klosters  entnommen  und 
dem  damaligen  hofarchive  zu  Cassel  einverleibt  worden.  Es  sind 
darunter  die  werthvoUsten  stücke,  insbesondere  sämmtHche  do- 
tationsurkunden  kaiser  Heinrichs  H.  mit  ausnähme  derjenigen 
über  Herleshausen  (urk.  nr.  14),  die  sich  im  stiftsarchive,  und 
der  über  Heringhausen  (urk.  nr.  15),  die  sich  im  Staatsarchive 
zu  Münster  i.  W.  befindet. 


1)  vgl.  Böhmer  Fontes  4,  Torrede  p.  LUE,  nr.  37. 

2)  im  besitze  des  kgl.  staatsarchives  zu  Münster  i.  W. 

3)  das  Stiftsarchiv  besitzt  539  nummem,  von  denen  eine  jedoch,  weil  im 
vrk.-buche  als  2.  ausfertigung  einer  in  Düsseldorf  ruhenden  Urkunde  bei  dieser 
gezahlt,  keine  eigene  nummer  erhalten  konnte. 


xxn 

Ausserdem  haben  ausbeute  an  Urkunden  folgende  archive 
und  bibliotheken  geliefert: 

Das  königliche  Staatsarchiv  zu  Münster  i.  W.  und  die 
ständische  landesbibliothek  zu  Cassel  je  25,  das  königl. 
Sächsische  hauptstaatsarchiv  zu  Dresden  20,  das  grossherzogl. 
und  herzogl.  Sächsische  Staatsarchiv  zu  Weimar  9,  das  Vatica- 
nische  archiv  zu  Rom  und  das  königl.  Staatsarchiv  zu  Wetzlar 
je  6,  die  zu  Düsseldorf  und  Hannover  je  5,  das  königl. 
Bayersche  kreisarchiv  zu  Würzburg  4,  das  städtische  archiv 
zu  Cassel  und  das  freiherrlich  von  Buttlarsche  archiv  zu  schloss 
Elberberg  je  3,  das  königl.  Staatsarchiv  zu  Co b lenz,  das  k. 
k.  haus-,  hof-  und  Staatsarchiv  zu  Wien,  das  königl.  Bayersche 
allgemeine  reichsarchiv  zu  München,  das  grossherzogl.  Badische 
general-landes-archiv  zu  Carlsruhe,  das  fürstlich  Isenburgsche 
archiv  zu  Birstein,  das  städtische  archiv  zu  Hedemünden  a. 
d.  Werra  und  das  pfarrarchiv  zu  Walburg  je  2,  sowie  die  kö- 
nigliche landesbibliothek  zu  Wiesbaden,  das  städtische  archiv 
zu  Hessisch-Lichtenau,  das  archiv  der  sanct  Martins- 
kirche zu  Cassel  und  das  archiv  des  Vereines  für  Hessische 
geschichte  und  landeskunde  ebendaselbst  je  1  Urkunde. 
Die  übrigen  nummem  des  urkundenbuches  entfallen  auf  10  drucke 
und  23  in  anderen  Urkunden  enthaltene  Inserate,  in  summa  daher 
836  Urkunden. 

IV.  Charaoteristik  der  Urkunden. 

Was  die  spräche  betrifft,  so  herrscht  bis  zum  jähre  1322 
die  Lateinische  spräche  ausschliesslich  in  den  Kaufunger  Urkun- 
den, da  urk.  nr.  56  von  1279  mai  7,  meines  erachtens,  zweifellos 
die  Übersetzung  eines  Originals  ins  Deutsche  darstellt  (s.  bemerk, 
zu  dieser  urk.)  ^).  Als  die  erste  ursprünglich  Deutsch  geschrie- 
bene Urkunde  erscheint  nr.  158  von  1322  november  25;  sodann 
folgt  nr.  196  von  1337  märz  23;  seit  dem  jähre  1348  aber  über- 
wiegt die  Deutsche  spräche,  die  Lateinische  bleibt  in  der  regel 
auf  kirchliche  und  gerichtliche  angelegenheiten  beschränkt. 

Der  bei  weitem  grösste  theil  der  Deutschen  Urkunden  ge- 
hört der  Mitteldeutschen,  insbesondere  der  Hessischen  und  Thü- 
ringischen mundart  an,  erstere  zuweilen  mit  Niedersächsischen 
anklängen  vermischt.  Rein  Niedersächsische  Urkunden,  sowohl 
Westfälische  als  Leinegausche,  kommen  nicht  selten  vor,    beson- 


1)  vgl.  auch  Zeitschrift  für  Hess,  gesch.  etc.  5,  IB  f. 


xxm 

ders  in  angelegenheiten  der  vogtei  Herbede  und  der  Plesseschen 
besitzungen.  Auch  eine  geringe  anzahl  Niederfränkisch-Mosel- 
ländischer  Urkunden  erwuchsen  aus  den  Rheinischen  besitzungen 
des  klosters.  Der  Oberdeutschen  mundart  scheinen  die  Urkunden 
nr.  714,  715,  817,  824  und  826  anzugehören. 

Man  kann  nicht  sagen,  dass  die  Urkunden  gerade  viel  ma- 
terial  für  die  äussere  geschichte  des  klosters  bieten;  dagegen 
sind  sie  angefüllt,  mit  culturgeschichtlichem  Stoffe  aller  art.  In- 
haltlich haben  die  meisten  derselben,  wie  überall,  den  besitz, 
diese  grundlage  jeder  irdischen  existenz,  zur  veranlassung  und 
zum  zwecke.  Unter  diesen  treten  ganz  besonders  hervor  die 
Schenkungsurkunden  kaiser  Heinrichs  H.  für  das  kloster  Kau- 
fungen, 12  an  der  zahl*),  denen  kaiser  Heinrich  rH.  dann  noch 
eine  marktverwilligung  hinzufügte.  Diesen  schliesst  sich  eine 
reihe  gerichtlicher  Urkunden  an,  die  das  gebrochene  recht 
wiederherzustellen  oder  das  angefochtene  zu  schützen  bestimmt 
waren,  auch  einige,  welche  von  der  gerichtsherrlichkeit  des  klo- 
sters zeugniss  geben.  Eine  dritte  reihe  berührt  die  innere  seite 
des  kirchlichen  und  klösterlichen  lebens.  Ich  zähle  zu 
ersteren  auch  die  zeitweise  (1451  und  1473)  sich  häufenden  ab- 
lassbriefe,  sowie  solche  Urkunden,  die  das  vermehrte  abhalten 
von  gottesdiensten,  besonders  von  Seelenmessen,  betreffen.  Das 
klösterliche  leben  aber  tritt  besonders  in  Urkunden  hervor,  die 
über  die  bedingungen  der  aufnähme  oder  über  rechte  der  stifts- 
insassen  oder  beschränkungen  von  solchen  handeln. 

"Wenn  es  auch  sehr  verfehlt  wäre,  den  geist  irgend  einer 
familie  und  so  auch  den  eines  klosters  nach  den  vorhandenen 
Urkunden  und  akten  beurtheilen  zu  wollen,  so  möchte  ich  doch 
darauf  aufmerksam  machen,  dass  nicht  selten  ganz  geschäfts- 
mässig  gehaltene  stücke  einen  einblick  in  das  Seelenleben  der 
aussteiler  derselben,  namentlich  der  äbtissinnen,  gestatten,  indem 
selbst  solche  nicht  ganz  die  glaubens-  und  gemüthsrichtung  derer 
verhüllen,  deren  willensmeinimg  sie  ausdrücken.  So  lässt  sich 
auch,  meines  erachtens,  aus  den  von  den  äbtissinnen  ausgestellten 
Urkunden  unschwer  erkennen,  dass  das  kloster  Kaufungen  wohl 
ohne  ausnähme  von  gerechtigkeitsliebenden,  gewissenhaften,  wohl- 
wollenden und   friedliebenden    äbtissinnen    regiert  wurde,    denen 


1)  hinsichtlich  der  diplomatischen  beziehungen  verweise  ich  für  diese 
stücke  im  allgemeinen  auf  Hirsch,  Jahrbuch  des  Deutschen  reiches  unter  Hein- 
rich n.  2,  73  ff.  auf  Breslaus  excurs.  lU:  „Die  Urkunden  für  kloster  Kaufun- 
gen** (p.  316).    In  vorliegendem   urkundenbuche  nehmen  sie  nr.  4—15  ein. 


XXIV 

es  indessen  unter  umständen  auch  nicht  an  muth  fehlte,  wenn 
es  galt,  bedrohte  rechte  zu  schützen  oder  gewaltthätige  hände 
abzuwehren.  War  solches  auftreten  für  die  äbtissinnen  als  Ver- 
walterinnen anvertrauten  gutes  nicht  mehr  wie  pflicht,  so  erfreut 
doch  anderseits  noch  mehr  das  zeugniss  einer  demüthigen  und 
darum  grossen  seele,  nämlich  der  rührende  brief  der  ehemaligen 
äbtissin  EHsabeth  von  Plesse  (urk.  nr.  697)  an  die  nunmehrige 
äbtissin  Alfradis  von  der  Borch  zu  Kaufimgen,  in  welchem  sie 
um  die  wiederaufnähme  als  einfache  nonne  in  das  kloster  bittet, 
das  sie  10  jähre  früher  als  äbtissin  im  unmuth  verlassen  hatte. 
Ein  aufmerksames  Studium  der  Urkunden  lässt  überhaupt  eine 
grosse  menge  lehr-  und  inhaltreicher,  in  religiöser,  wie  in  cul- 
turgeschichtlicher  hinsieht  interessanter  einzelheiten  des  denkens, 
des  innem  lebens  und  der  sitte  erkennen,  die  natürlicher  weise 
bei  nur  auszüglich  oder  abgekürzt  gegebenen  stücken  oder  in 
regestenwerken  verloren  gehen. 

V.  Textbehandlung  ^). 

Da  feste  und  allgemein  recipirte  editionsprincipien  nicht 
existiren,  so  habe  ich  mich  im  allgemeinen  an  die  von  "Weizsäcker 
im  Vorwort  zu  „Deutsche  reichstagsakten  unter  könig  Wenzel" 
2,  64 — 84  aufgestellten  regeln  gehalten,  ohne  dass  ich  ihm  je- 
doch in  seine  für  meine  Sprachbildungsstufe  allzufeinen  Unter- 
scheidungen gefolgt  wäre.  Ich  habe  vielmehr  solche  vereinfacht 
und  auch  alle  vorlagen,  originale  wie  copieen  und  concepte, 
gleichmässig  behandelt.  Die  meisten  formen  der  äusseren  er- 
scheinung  des  buches  sind  dagegen  dem  Hessischen  urkunden- 
buche  von  Wyss  entlehnt,  das  ja  auch  geographisch  dem  Kau- 
funger am  nächsten  steht. 

Im  ganzen  ist  der  text  genau  den  vorlagen  entsprechend 
wiedergegeben  worden,  doch  habe  ich  hierzu  nachstehendes  mo- 
dificirend  zu  bemerken: 

1.  Leicht  erkennbare  Schreibfehler  sind  durch  [!]  ge- 
kennzeichnet, sinnentstellende  oder  grammatikalische  Schnitzer 
im  texte,  unter  fixirung  der  Schreibweise  der  vorläge  in  fussnote, 
berichtigt,  zweifelhafte  remeduren  dagegen  nur  in  fussnote  ver- 
sucht worden. 


1)  herr  prof.  Dr.  Edward  Schroeder  in  Marburg  hat  diesen  abschnitt 
durchzusehen  die  gute  gehabt  und  den  ausführungen  desselben  in  allen  haupt- 
punkten  im  allgemeinen  zugestimmt,  wenn  ihm  auch  die  einsieht  in  die  druck- 
bogen  erst  von  bogen  15  an  möglich  war. 


XXV 

2.  Zur  ergänzung  ausgerissener  oder  aus  sonst  welchem 
gründe  unleserlicher  stellen  wurde  die  eckige  Klammer  ange- 
wendet und  die  Ursache  der  verderbniss  in  fussnote  gemeldet, 
ausgelassene  oder  ohne  abkürzungszeichen  abgekürzte  Wörter 
zwar  auch  in  gleicher  weise  ergänzt,  in  fussnote  aber  nur  dann 
erläutert,  wenn  die  auslassung  mindestens  ganze  Wörter,  nicht 
aber  theile  von  solchen  betraf.  Wo  ergänzung  nicht  thunlich 
war,  wurde  die  anzahl  der  durch  messung  als  fehlend  geschätzten 
buchstaben  durch  gleichviele  punkte  markirt. 

3.  Auflösung  von  abkürzungen  brachte  cursivdruck  zur 
erscheinung,  doch  nur  in  wirkHch  zweifelhaften,  nicht  aber  in  den 
weitaus  zahlreicheren  fällen,  in  denen  sich  die  auflösung  aus  der 
construction  des  satzes  oder  sonstwie  ergab.  Cursivdruck  wurde 
indessen  auch  da  angewendet,  wo  es  sich  nur  um  zweifelhafte 
Schreibweise  in  Deutschen  stücken  handelte. 

Letzteres  machte  sich  am  meisten  bei  den  endsilben  auf 
en  —  in,  er — ir  und  ähnUchen  geltend.  Kamen  beiderlei  formen 
in  derselben  Urkunde  vor,  so  habe  ich  sie  durch  die  uns  geläu- 
figere e-form  aufgelöst.  Wenn  aber  bestimmte  Wörter  darin,  wie 
,unsir*,  ,adir'  durchweg  bei  voller  form  so  geschrieben  waren, 
so  habe  ich  dieselbe  auch  für  die  auflösungen  bei  diesen  Wör- 
tern vorgezogen,  auch  wenn  ich  im  übrigen  die  e-form  anwen- 
dete. Kann  man  bei  diesem  verfahren  auch  nicht  unterscheiden, 
ob  voll  geschriebenes  wort  oder  auflösung  vorlag,  so  muss  diese 
frage  doch  auch  selbst  vom  sprachlichen  Standpunkte  aus  sehr 
irrelevant  erscheinen. 

Im  einzelnen  noch  folgendes:  Die  abkürzung  un  habe  ich 
durch  ,unde'  aufgelöst  überall  da,  wo  diese  auflösung  unzweifel- 
haft war;  ,Mog*  und  ,Mogunt'  wurden,  wenn  adjectivisch  ge- 
braucht, durch  ,Moguntinus'  ohne  cursive  aufgelöst,  ,Mogunti- 
nenais*  niu*  gegeben,  wenn  die  vorläge  diese  form  voll  hatte. 
Die  abkürzungen  aller  art  zu  ,egenant*  oder  ,vorgenant*  sind, 
wie  vorsteht,  aufgelöst  worden,  auch  das  e  der  mitte  beibehalten 
(wenngleich  genaue  lesung  dasselbe  in  der  vorläge  nicht  inmier 
findet),  da  die  Oberdeutsche  ausstossung  desselben  in  den  dia- 
lecten  der  vorliegenden  Urkunden  nur  selten  vorkommt.  Die 
sehr  häufige  Schreibung  von  ,vorgescr*  und  ,inges*  mit  abkür- 
zungshaken  am  endbuchstaben  und  ihre  4  fach  mögliche  auflösung 
durch  -eben,  -iben,  -ebin  und  -ibin  und  entsprechend  im  falle 
,ingesigel',  hat  in  der  erwägung,  dass  dem  benutzer  oder  leser 
des  buches  mit  meiner  cursiv-conjectur  doch  sehr  wenig  gedient 


XXVI 

sein  kann,  den  entschluss  reifen  lassen,  im  2.  bände  die  con- 
jectur  zu  sparen  und  die  abgekürzte  Schreibweise  der  vorläge 
durch  einen  punkt  zu  markiren. 

4.  Runde  klammern  wurden  im  texte  und  zwar  ohne 
weitere  notirung  in  den  fällen  angewendet,  wo  sie  zum  leichteren 
verständniss  eines  weitläufig  angelegten  und  daher  ohne  dieses 
htilfsmittel  schwerer  verständlichen  satzbaues  dienen  konnten. 
In  der  vorläge  befindliche  klammern  habe  ich  dagegen  in  den 
fussnoten  gemeldet. 

B.  Varianten  sind  bei  jeder  die  Schreibweise  eines  na- 
mens betreffenden,  sowie  bei  solchen  stellen  notirt,  die  den  sinn 
berühren  oder  sonst  von  wesentlicherer  bedeutung  waren,  und 
zwar  ebenso  bei  doppelt  ausgefertigten  originalen,  wie  bei  älteren 
abschriften,  transsiunpten  oder  bei  sonst  zuverlässigen  drucken. 

6.  Einzelne  buchstaben  sind,  soweit  sie  von  der  vor- 
läge abweichen,  in  nachstehender  weise  behandelt  worden: 

a.  vocalische  j  und  v  der  Urkunden  sind  durch  i  und  u,  conso- 
nantische  i  und  u  dagegen  im  drucke  durch  j  und  v  wieder- 
gegeben worden;  ij  (doppel-i)  in  Deutschen  stücken  wurde 
beibehalten,  aber  überall  von  y  unterschieden. 

b.  ohne  die  entgegenstehende  praxis  zu  kennen,  habe  ich  da, 
wo  w  oder  uu  (vor  consonanten)  sich  nicht  einfach  in  ,vu* 
auflösen  Hessen,  die  Schreibweise  der  vorläge  stehen  lassen, 
z.  b.  ,W1P  und  ,UuluisangerS  da  die  stricte  auflösung  auf 
,Vulf  und  ,Vulvisanger*  geführt  hätte,  nicht  aber  auf  ,Wulf' 
und  ,Wolvisanger^  (Wolfsanger).  Im  übrigen  ist  w  für  u 
überall  beibehalten  worden,  z.  b.  in  ,fraw^ 

c.  doppelconsonanten  wurden,  weil  für  die  zeit  characteristisch, 
ausser  im  anlaut  unverändert  gelassen. 

d.  zwischen  cz  und  tz  zu  entscheiden  blieb  bei  der  bekannten 
ähnHchkeit  der  buchstabenformen  oft  dem  gutdünken  über- 
lassen; dagegen  konnte  über  die  Schreibung  zc  kein  zweifei 
bestehen. 

e.  über  a,  o  und  u  stehende  o  oder  e  oder  solche  andeutende 
zeichen  wurden  im  allgemeinen  gewissenhaft  respectirt,  selbst 
wenn  sie  noch  so  schwach  ausgedrückt  waren  und  nach 
möglichkeit  zu  imterscheiden  versucht,  über  e,  i  und  y  oder 
consonanten  stehende  dagegen  rechts  neben  die  hauptbuch- 
staben  herunter  gezogen.  Wo  aber,  wie  in  urk.  nr.  381  und 
in  einer  reihe  solcher  von  nr.  390  an  (insbesondere  in  den 
vom   pfarrer  Ludwig   von  Uschlag   in  Heisa   geschriebenen 


xxvn 

iirkimden  nr.  390,  391,  393,  396,  397,  400,  412)  sich  eine 
weitgehende  neigung  zeigte,  die  vocale  der  Stammsilben  und 
vereinzelt  auch  der  mittelsilben  mit  einem  tibergeschriebenen 
e  auszustatten,  das  gelegentlich  wie  ein  häkchen  oder  wie  2 
schräg  gestellte,  aufsteigende  pünktchen  aussieht,  mussten 
andere  erwägungen  eintreten.  Das  zeichen  kann  nur  in  der 
minderzahl  der  fälle  als  eine  mögliche  umlautbezeichnung 
angesehen  werden  (z.  b.  in  mögen,  gütlich,  gelistet,  koftffer, 
gülde),  in  der  überwiegenden  mehrzahl  aber  ist  ein  laut- 
werth  ausgeschlossen  (z.  b.  in  tag  (singular),  nfltdorfft,  wöle- 
bedöchtem,  hüß,  kräfft  (nom.  acc.  sing.),  Schömburg  [wo  sonst 
Schomburg  aus  Schaumburg,  Schauenburg],  Koüffftngen, 
phftnt  und  gar  qüidt).  Ich  habe  mich  daher  auf  professor 
Schroeders  empfehlung,  da  es  nur  die  beiden  möglichkeiten 
gab,  diese  zeichen  sämmtlich  wiederzugeben  oder  consequent 
wegzulassen,  für  das  letztere  entschieden  ^),  wodurch  ich  eine 
Übereinstimmung  mit  den  meisten  Urkunden  der  zeitUchen 
Umgebung  schuf.  Jedoch  notirte  ich  diejenigen  Urkunden 
in  den  jeweiligen  bemerkungen,  in  denen  sich  diese  von  der 
Gothischen  verliebe  für  häkchen  und  Schnörkel  geförderte 
vocalauszeichnung  findet  und  sofern  ich  dieselben  als  zu 
weitgehend  unberücksichtigt  liess. 
f.  andere  tibergeschriebene  oder  den  endbuchstaben  angehängte 
unnütze  zeichen  bUeben  unbeachtet. 

7.  Personen-  und  Ortsnamen  sind  mit  besonderer  Sorg- 
falt, aber  nach  denselben  principien,  wie  alle  anderen  Wörter  be- 
handelt. Wo  sich  jedoch  Schwierigkeiten  boten,  ist  die  Schreib- 
weise der  vorläge  genau  wiedergegeben,  geeigneten  falls  auch 
in  fussnote  erläutert  worden. 

8.  BezügUch  der  interpunktion  war  an  ersterstelle  die 
zu  erzielende  Übersichtlichkeit,  namentlich  in  schwierigen  und 
weitläufigen  satzgebilden,  daneben  mögUchste  einschränkung  mass- 
gebend.    Die  consequenz  kam  erst  zuletzt  in  betracht. 

9.  Zusammenfassung  oder  trennung  von  Wörtern 
habe  ich  zum  zwecke  leichterer  lesung  fast  durchweg  nach  heu- 
tiger weise  gegeben,  eine  ausnähme  nur  mit  ,der  selbe^  gemacht. 

10.  Schliesslich    bitte    ich,    kleine    inconsequenzen    in    der 


1)  allerdings  sind  in  einer  anzahl  früherer  Urkunden  auch  solche  unbe- 
rechtigte Umlautszeichen  wiedergegeben  worden,  ehe  ich  auf  deren  unzulässigkeit 
aufmerksam  gemacht  wurde,  allein  für  den  werth  der  Urkunden  ist  die  setzung 
oder  weglassung  derselben  gänzlich  gleichgültig. 


xxvnr 

Schreibung  mit  dem  ,scribendo  didicisse'  der  erstlingsarbeifc  eines 
laien,  die  freilicb  auch  die  letzte  bleiben  wird,  entschuldigen  zu 
wollen. 

VI.  Datirung. 

Die  datirung  der  gar  nicht  oder  nur  unvollkommen 
datirten  Urkunden  wurde  durchweg  so  genau  als  möglich  zu 
geben  versucht,  das  mehr  oder  weniger  sichere  resultat  in  eckige 
klammem  eingeschlossen  und  in  den  Schlussbemerkungen,  soweit 
thunlich,  gerechtfertigt,  fehlerhafte  datirung  berichtigt  und 
die  berichtigung  in  fussnote  begründet. 

In  der  erzdioecese  Mainz,  die  hier  vorzugsweise  in  betracht 
kommt,  begann  das  jähr  während  des  ganzen  mittelalters  mit 
dem  2B.  december.  Es  musste  daher,  weil  das  datum  nach  heu- 
tiger zählungsweise  der  jähre  zu  rectificiren  war,  die  Jahreszahl 
der  zwischen  den  2B.  und  31.  december  fallenden  Urkunden  gegen 
die  der  vorläge  um  1  vermindert  werden.  In  Trierschen  Urkun- 
den kam  der  dort  gebräuchliche  Jahresanfang  (25.  märz)  nur  in 
den  Urkunden  nr.  426  und  427  in  frage. 

Nur  in  wenigen  fällen  ist  es  mir  gelungen,  ein  fehlendes 
tagesdatum  bei  gegebener  Jahreszahl  aus  angaben  der  Urkun- 
den wenigstens  annähernd  zu  bestimmen.  Geschah  die  datirung 
nach  heiligentagen,  so  wurden  dabei  die  calendarien  der  be- 
treffenden dioecesen  zu  gründe  gelegt,  die  hierin  verschiedene 
gewohnheiten  hatten.  Uebrigens  möchte  ich  noch  darauf  auf- 
merksam machen,  dass  alle  im  vorliegenden  urkundenbuche  vor- 
kommenden daten  auf  dem  Julianischen  kalender  beruhen. 

VII.  Siegel. 

Von  den  siegeln  sind  aUe  Hessischen  und  die  nicht  Hessi- 
schen geschlechts-  und  privatsiegel  und  zwar  in  der  regel  das 
jedesmal  besterhaltene  beschrieben,  die  nicht  beschriebenen  glei- 
chen stempeis  auf  jene  verwiesen  worden.  Alle  sonstigen  Siegel 
wurden  nur  erwähnt. 

Die  nummerirung  mehrerer  siegel  beginnt  von  heraldisch 
rechts  nach  links.  Alle  siegel,  bei  denen  kein  vermerk  über 
ihren  zustand  gegeben  ist,  sind  im  ganzen  in  gutem  zustande. 
Die  oft  der  ergänzung  bedürftig  gewesenen  Siegelumschriften  sind 
ohne  rücksicht  auf  die  verschiedenen  Schriftarten  der  vorläge 
durchweg  in  Lateinischer  majuskeldruckschrift  gegeben  worden. 
Bezüglich  der  termini  technici  habe  ich  mich  möglichst  an  Gritzner 


XXIX 

„Handbucli  der  heraldischen  tenninologie"  (einleitungsband  B.  zu 
Siebmachers  wappenbuch),  gehalten.  Auch  v.  L'Estocqs  schritt: 
„Hessische  landes-  und  städtewappen"  hat  mir  bei  unklaren  ab- 
drücken der  Hessischen  städtesiegel  gute  dienste  geleistet^).  Die 
Schilde  sind  bezeichnet:  dreieckiger  (d.  h,  Frühgothischer), 
unten  abgerundeter  (d.h.  Spätgothischer)  schild,  tartsche 
(auch  Spätgothisch)  mit  einseitigem  ausschnitte  und  Renais- 
sanceschild mit  ein-  oder  mehrfacher  ausbuchtung  auf  beiden 
Seiten.  Eechtswendung  der  figuren  im  wappen  ist  nicht  markirt, 
wohl  aber  linkswendung ;  bei  tragung  von  stäben,  kreuzen  oder 
palmen  in  der  rechten  hand,  buch  in  der  linken  ist  z.  b.  nur 
gesagt:  mit  stab  und  buch.  Wenn  nicht  anders  notirt,  so  ver- 
steht sich  ein  an  pergamentstreifen  (pressula)  der  Urkunde  an- 
hängendes wachssiegel  von  weissgelbHcher,  d.  h.  naturfarbe.  Wie- 
wohl im  laufe  der  Jahrhunderte  bei  siegeln,  wie  bei  denen  des 
klosters  Kaufungen  und  der  stadt  Cassel,  der  Stempel  wechselte, 
so  ist,  wenn  form,  siegelbild  und  Umschrift  dieselben  bUeben, 
das  betreffende  Siegel  doch  als  einheit  betrachtet  und  beschrieben, 
bezw.  verwiesen  und  nur  die  abweichende  grosse  angegeben. 

Das  Kaufunger  kloster-  und  die  äbtissinnensiegel  (20  an  der 
zahl)  sind  abbildlich  auf  4  tafeln  a  5  siegeln  nach  photographieen 
in  autotypischer  manier  dargestellt  und  dem  vorhegenden  1.  bände 
beigegeben.  Indessen  ist  von  der  bildlichen  darstellung  einiger 
sehr  alter  äbtissinnensiegel  wegen  ihres  höchst  defecten  zustandes, 
sowie  von  der  wiedergäbe  einer  3.  form  des  siegeis  der  äbtissin 
Jutta  von  Katzenelnbogen  wegen  dessen  ähnlichkeit  mit  dem  auf 
tafel  2,  nr.  7  gebotenen  abstand  genommen  worden. 

Von  den  als  abgefallen  bezeichneten  siegeln  sind  11  stück  noch 
vorhanden  und  gesondert  aufbewahrt.  Eine  Wiederverbindung  mit 
den  Urkunden,  zu  denen  sie  gehören  könnten,  habe  ich  nicht  gewagt. 

VIII.  Eigene  beigaben. 

Die  regesten  als  Inhaltsangaben  der  Urkunden  sind  mög- 
Uchst  kurz  gehalten,  dagegen  solche,  zu  denen  der  urkundentext 
fehlt,  nach  mögUchkeit  ausführlich  behandelt.  Personen-  und 
Ortsnamen^)  wurden  im  regest  in   der  heutigen,    und  zwar  offi- 


1)  leider  fehlt  unter  denselben  das  mittelalterliche  Cassel  er  stadt- 
siegel. 

2)  wo  orte  ihren  character  geändert  haben,  z.  b.  aus  einem  dorfe  ein 
hof  wurde,  da  ist  der  alte  name  als  Stichwort  beibehalten  worden,  weil  der  neue 
nicht  passt,  wie  z.  b.  bei  Hain  jetzt  Hahnhof,  Sigeln  jetzt  Siegelshof. 


XXX 

ereilen,  bei  ausgegangenen  orten  oder  ausgestorbenen  oder  unbe- 
kannten familien  aber  in  der  Schreibweise  der  vorläge  wiederge- 
gebeli.  Der  wohnort  ist  dabei,  soweit  als  solcher  erkennbar,  ge- 
wöhnlich durch  Vorsetzung  von  zu  von  den  personennamen  mit 
vorgesetztem  von  unterschieden. 

In  den  beigegebenen  Schlussbemerkungen  geschieht 
des  zustandes  einer  Urkunde  nur  dann  besondere  erwähnung, 
wenn  defecte  durch  löcher,  flecken,  abblassung  oder  Verwischung 
der  Schrift,  überhaupt  Schädigungen  des  textes  zu  melden  waren, 
während  defecte  ausserhalb  des  textes  in  der  regel  nicht  notirt 
wurden. 

Abschriften,  deren  originale  vorhanden,  sind  nur  dann 
bemerkt  worden,  wenn  sie  der  zeit  vor  aufhebung  des  klosters 
angehören.  Concepte,  wie  drucke  von  Urkunden  und  regesten 
sind  jedoch  überall  verzeichnet,  desgleichen  erwähnungen  von 
Urkunden  bei  Schriftstellern,  soviel  deren  mir  bekannt  wurden. 

SachÜche  aufschriften  der  rückseite  der  Urkunden  sind 
durchweg,  zugleich  mit  angäbe  des  Jahrhunderts  ihrer  nieder- 
schritt, wiedergegeben,  dagegen  blose  personen-  oder  Ortsnamen, 
die  schon  in  der  Urkunde  selbst  vorkamen,  Jahreszahlen,  registra- 
tur-vermerke  und  Signaturen  nicht  notirt. 

In  den  fussnoten  ist  alles  niedergelegt,  was  der  feststel- 
lung  und  kritik,  sowie  dem  verständniss  des  textes  zu  dienen 
geeignet  war,  darunter  die  wichtigeren  Varianten  und  hier  und 
da  geographische  und  geschichtliche  erläuterungen. 

Das  register  ist  fast  ganz  nach  dem  zum  2.  und  3. 
bände  des  Hessischen  urkundenbuches  von  Wyss  gearbeitet  wor- 
den. Sämmtliche  im  urkundenbuche  erscheinenden  personen- 
und  Ortsnamen  sind,  und  zwar  mit  allen  darin  vorkommenden 
Schreibweisen  im  register  aufgeführt,  die  nachweisung  des  Vor- 
kommens der  personen  bei  den  geschlechtsnamen  oder  in  er- 
mangelung  dieser  bei  den  taufnamen,  der  orte  bei  diesen  ge- 
geben. Eine  Unterscheidung  zwischen  ,von'  und  ,v.*  vor  per- 
sonennamen habe  ich  jedoch  wegen  der  Schwierigkeit  der  ent- 
scheidung  in  vielen  einzelnen  fäUen  nicht  gemacht,  sondern  so- 
wohl die  adligen  als  bürgerlichen  namen,  unter  ,von*  zusammen- 
gefasst,  selbst  da,  wo  ,von*  die  bedeutung  von  ,aus*  hat. 

Die  geographische  läge  der  orte  wurde  durch  angäbe  der 
himmelsrichtimg  zu  allgemein  bekannten  oder  im  register  auf- 
findbaren punkten  bestinmit.  Auch  hinsichtUch  derjenigen  Orts- 
namen, von  denen  adUge  oder  andere   familien  ihre  geschlechts- 


XXXI 

namen  entlehnten,  geschah  gleiches,  wenn  ermittelung  möglich 
war.  Als  Stichwort  diente  überall  die  heutige  Schreibung  der 
namen,  soweit  es  sich  um  blühende  familien  und  orte  handelte. 
Zum  Schlüsse  bemerke  ich  noch,  dass  ich  jedem  der  beiden 
bände  ein  register  beizufügen  für  angemessen  erachtete,  um  die 
volle  gebrauchsfähigkeit  schon  dem  1.  bände  mit  auf  den  weg 
zu  geben,  da  bekanntlich  ein  urkundenbuch  ohne  register  nur 
halben  werth  besitzt. 


'^^ 


\ 


Verzeichniss 

der  wiederholt  oder  in  abgekürzter  form  angezogenen 

druckwerke. 


Aander-Heyden  E.  Urkunden  und  regesten  zur  geschichte  des  geschlechts  der 
freiheirn  von  Elverfeldt.    2  bde.     Elberfeld  1883.  86. 

Acta  Sanctorum  martii  a  Joanne  BoUando  S.  J.  coUigi  feliciter  coepta.  A 
Godefrido  Henschenio  et  Daniele  Papebrochio  ejusdem  societatis  «Jesu  aucta, 
digesta  et  illustrata.  Tomus  I.  Antverpiae  1668,  und  septembris  tomus 
V.  ed.  Joannes  Camandet.     Paris  und  Rom  1866. 

Altmann  "W.  Regesta  imperii  XI.  Die  Urkunden  kaiser  Sigmunds  (1410 — 87) 
2  bde.    Innsbruck  1896—98. 

Annalista  Saxo.  In  J.  G.  Eccardus  Corpus  historicum  medii  aevi  sive  Scrip- 
tores  res  praecipue  in  Germania  .  .  .  gestas  enarrantes.  2  tomi.  Leipzig  1728  f. 

Arnold  R.  siehe  Repertorium  Germanicum. 

Auvray  L.  Bibliothdque  des  ecoles  frangaises  d'Athenes  et  de  Rome.  2.  s^rie 
IX.  1.    Les  registres  de  Gregoire  IX.  tom.  1.     Paris  1896. 

Behaghel  0.  Geschichte  der  Deutschen  spräche.  In  Paul  H.  Grundriss  der 
Germanischen  philologie.    3  bde.  I  und  II,  1  und  2.     Strassburg  1891 — 93. 

Beyer  H.  siehe  Urkundenbuch  der  Mittelrheinischen  territorien. 

Birnbaum  siehe  Thiel. 

Böhmer  J.  F.  Regesta  chronologico-diplomatica  regum  atque  imperatorum  Ro- 
manorum inde  a  Conrado  I.  usque  ad  Heinricum  VII.  —  Die  Urkunden 
der  Römischen  könige  und  kaiser  von  Conrad  I.  bis  Heinrich  VII.  911 — 
1313.  In  kurzen  auszügen  mit  nachweisung  der  bücher,  wo  solche  ab- 
gedruckt sind.  Herausgegeben  von  — .  Frankfurt  a.  Main  1831. 
Citirt:  Böhmer^Regum. 

Böhmer  J.  F.  Fontes  rerum  Germanicarum.  4.  bd.  Herausgegeben  von  A. 
Huber.     Stuttgart  1868. 

Böhmer  J.  F.  Regesta  imperii  V.  —  Die  regesten  des  kaiserreichs  unter  Phi- 
lipp, Otto  rV.,  Friedrich  11.,  Heinrich  (VII.),  Conrad  IV.,  Heinrich  Raspe, 
Wilhelm  und  Richard.  1198 — 1272.  Nach  der  neubearbeitung  und  dem 
nachlasse  Johann  Friedrich  Böhmers  neu  herausgegeben  und  ergänzt  von 
Julius  Ficker  (3.  abth.:  und  Eduard  Winkelmann).  1.  abtheilung:  Inns- 
bruck 1881.  2.  abtheilung:  Innsbruck  1882.  3.  abtheilung:  Innsbruck  1892. 
Citirt:  1.  und  2.  abth.  Böhmer- Ficker,  3.  abth.  Böhmer- Ficker-  Winkelmann, 

Böhmer  J.  F.     Regesta  imperii  I.  —  Die  regesten  des   kaiserreichs   unter   den 
Carolingem  761—918.     Nach  Johann  Friedrich  Böhmer  neu  bearbeitet  von 
Engelbert  Mühlbacher.     1,  bd.  Innsbruck  1889. 
Citirt :  Böhmer- Mühlbacher. 


XXXIV 

Böhmer  J.  P.     Regesta  imperii  VI.    Die  regesten    des   kaiserreichs   unter  Ru- 
dolf, Adolf,  Albrecht,  Heinrich  VII.  1273 — 1313.    Nach  der  neubearbeitung 
und  dem  nachlasse  Johann  Friedrich  Böhmers   neu   herausgegeben  und  er- 
gänzt von  Oswald  Redlich.     1.  abtheilung.     Innsbruck  1898. 
Citirt:  Böhmer-Redlich. 

BoUandus  J.  siehe  Acta  sanctorum. 

Br^holles  siehe  Huillard. 

Bresslau  H.     Diplomata  centum  in  usum  scholarum  diplomaticarum.   Berlin  1872. 

Bresslau  H.  Handbuch  der  urkundenlehre  für  Deutschland  und  Italien.  1.  bd. 
Leipzig  1889. 

Bresslau  H.  siehe  Hirsch. 

Brinckmeier  E.  Glossarium  diplomaticum  zur  erläuterung  schwieriger  .  .  .  La- 
teinischer, Hoch-  und  besonders  Niederdeutscher  Wörter.  2  bde.  Gotha 
1856—63.  4. 

Brower  Chr.  et  Masenius  J.  Antiquitates  et  annales  Trevirensium.  2  bde.  Leodii 
1670  f. 

Browerus  Chr.     Fuldensium  antiquitatatum  libri  4.    Antverpiae  1612. 

Bruschius  G.  Magni  operis  de  omnibus  Germaniae  episcopatibus  epitome.  Tom. 
1.    Nürnberg  1549. 

Buttlar-Elberberg  Rudolf  von.     Stammbuch    der  Althessischen  ritterschaft,    ent- 
haltend:   Die  Stammtafeln   der   im    ehemaligen   kurfürstenthum  Hessen  an- 
sässigen zur  Althessischen  ritterschaft  gehörigen   geschlechter.    Dem  verein 
der  Althessischen  ritterschaft  gewidmet.    Wolfhagen  1888. 
Citirt:  v.  BuUlar  Stammbuch. 

Buttlar  R.  baron  von  —  siehe  Speckmann  J.  Ph.  von  — . 

Chmel  J.     Regesta  chronologico-diplomatica  Ruperti  regis  Romanorum.    Frank- 
furt a.  M.  1834. 
Citirt:  Chmel  Reg.  Ruperti. 

Codex  diplomaticus  Saxoniae  regiae.  Herausgegeben  von  E.  G.  Geradorf,  K. 
Fr.  V.  Posem-Klett,  0.  Posse  und  H.  Ermisch.  1.  haupttheil:  Urkunden 
der  markgrafen  vonMeissen;  bd.  1  ( — 1099);  2.  haupttheil  bd.  1—6,  8 — 12. 
Leipzig  1864  ff. 

Cohn  Ad.  Ueber  den  Ursprung  des  Polenkrieges  von  1015.  Beitrag  zur  kritik 
Thietmars  von  Mersel)urg.  In  Forschungen  zur  Deutschen  geschichte,  7.  bd. 
Göttingen  1867. 

Cohn  L.  A.  Stammtafeln  zur  geschichte  der  Deutschen  Staaten  und  der  Nieder- 
lande.    Braunschweig  1871.     Querformat. 

Cimo  Fr.  W.  Plesse.  Beschreibung  und  geschichte  der  bürg  und  ihrer  dynasten. 
Leipzig.     In  Geschichte  Südhannov.  bürgen  und  klöster  VII. 

Dobenecker  0.  Regesta  diplomatica  necnon  epistolaria  historiae  Thuringiae. 
Namens  des  Vereins  für  Thüringische  geschichte  und  alterthumskunde  be- 
arbeitet und  herausgegeben  von  — .     2  bde.     Jena  1896.  1900. 

Dronke  E.  F.  J.     Codex  diplomaticus  Fuldensis.     Cassel  1850. 

Du  Cange  Dominus.  Glossarium  mediae  et  infimae  latinitatis  conditum  a  Ca- 
rolo  du  Fresne  Domino  du  Cange,  auctum  a  monachis  ordinis  s.  Benedicti 
cum  supplementis  integris  D.  P.  Carpenterii  et  additamentis  Adelungii  et 
aliorum  digessit  G.  A.  L.  Henschel.     Parisiis  18^40 — 50. 


XXXV 

Dümmler  E.     Greschicbte  des  Ostfränkischen  reiches.     2  bde.    Berlin  1862.  65. 

[Dnysing  B.  Chr.]     Versuch  eines  chronologischen  Verzeichnisses  Hessischer  Ur- 
kunden.    1.  theil.     Rinteln  1796. 
Citirt:  [Duysing,] 

Duval  C.  Das  Eichgeld  oder  historisch-romantische  beschreibung  aller  städte, 
bürgen,  Schlösser,  klöster,  dörfer  und  sonstiger  beachtungswerther  punkte 
des  Eichsfeldes.     Herausgegeben  von  — .     Sondershausen  1845. 

Eccardus  J.  G.  siehe  Annalista  Saxo. 

Eckhart  J.  G.  ab.  Commentarii  de  rebus  Franciae  orientalis  et  episcopatus 
"Wirceburgensis  etc.  2  vol.     Wirceb.  1729. 

Eltester  L.  siehe  Urkundenbuch  der  Mittelrheinischen  territorien. 

Erhard  H.  A.  Regesta  historiae  Westfaliae,  accedit  Codex  diplomaticus.  Die 
quellen  der  geschichte  Westfalens  in  .  .  .  nachweisungen  und  auszügen,  be- 
gleitet von  einem  urkundenbuche.  2  bde.  Additamenta  bearb.  von  R. 
Wümans.     Münster  1847.  51. 

Erhard  H.  A.  siehe  Zeitschr.  f.  Westfal.  gesch. 

Ermisch  H.  siehe  Codex  diplom.  Saxoniae. 

Estor  J.  G.  De  comitiis  et  ordinibus  Hassiae  praesertim  CasseUanae  provincia- 
libus  opusculum.     Editio  secunda  auctior.     Francofurti  ad  Moenum  1752. 

Eubel  C.  Hierarchia  catholica  medii  aevi  sive  summorum  pontificum,  S.  R.  E. 
cardinalium,  ecclesiarum  antistitum  series  ab  anno  1198  usque  ad  annum 
1481  perducta  e  documentis  tabularii  praesertim  Yaticani  collecta,  digesta, 
edita.     Münster  1898. 

Fahne  A.  Geschichte  der  Kölnischen,  Jülichschen  und  Bergischen  geschlechter. 
2  theile.    Köln  und  Bonn  1848.  63. 

Fahne  A.  Geschichte  der  Westfälischen  geschlechter  unter  besonderer  berück- 
sichtigung  ihrer  Übersiedelung  nach  Preussen,  Curland  und  Liefland.  Cöln 
1858. 

Falcke  J.  F.     Codex  traditionum  Corbeiensium.    Leipzig  und  Wolfenbüttel  1752. 

Feldkamm  J.  Geschichtliche  nachrichten  über  die  Erfurter  weihbischöfe  in 
Mittheilungen  des  Vereins  für  geschichte  und  alterthumskunde  zu  Erfurt, 
Jahrgang  1899,  heft  20. 

Ficker  J.    Beiträge  zur  urkundenlehre.     2  bde.     Innsbruck  1877.  78. 

Ficker  J.  siehe  Böhmer  J.  F. 

Finke  H.  siehe  Westfälisches  urkundenbuch. 

Förstemann  E.  Altdeutsches  namenbuch.  Bd.  1  personen-,  bd.  2  Ortsnamen. 
Nordhausen  1856—59.     Bd.  2  neu  bearb.  1872. 

Foltz  K.  Die  siegel  der  deutschen  könige  und  kaiser  aus  dem  Sächsischen 
hause.     In  Neues  archiv  der  gesellschaft  für  ältere  Deutsche  geschichte.  3. 

Forschungen  zur  Deutschen  geschichte,  herausgegeben  von  der  historischen  com- 
mission  bei  der  k.  academie  der  Wissenschaften  (zu  München).  Göttingen 
1862  ff. 

Friedensburg  W.  Landgraf  Hermann  11.  der  gelehrte  von  Hessen  und  erz- 
bischof  Adolf  von  Mainz.  1373—93.  In  Zeitschrift  für  Hessische  ge- 
schichte und  landeskunde  N.  F.  11.    Kassel  1885. 

Georgisch  P.  Regesta  chronologico-diplomatica,  in  quibus  recensentur  omnis 
generis  monumenta  et  documenta  publica.  4  tom.  Francofurti  et  Lipsiae 
1740-44. 


XXXVI 

Geschichtsquellen  der  provinz  Sachsen  und  angrenzenden  gebiete.  Herausge- 
geben von  den  geschichtlichen  vereinen  der  provinz.    22.  bd.    Halle  1870  fF. 

Goerz  A.     Mittelrheinische  regesten.     3  theile.     Coblenz  1876—81. 

Goerz  A.  Regesten  der  erzbischöfe  zu  Trier.  2  abth.  Trier  1859—61.  (—1503). 
Citirt:  Goerz  Triersche  reg. 

Goerz  A.  siehe  Urkundenbuch  der  Mittelrheinischen  territorien. 

Grimm  J.    Weisthümer.     3  bde.     Göttingen  1840.     3.  bd.  1842. 

Grimm  J.  und  "W.  Deutsches  Wörterbuch.  Fortgesetzt  von  R.  Hildebrand,  K. 
"Weigand.  M.  Heyne  und  M.  Lexer.    Leipzig  1854  ff. 

Grotefend  H.  Handbuch  der  historischen  Chronologie  des  Deutschen  mittel- 
alters  und  der  neuzeit.     Hannover  1872. 

Giidenus  V.  F.  de.  Sylloge  I  variorum  diplomatariorum  monumentorumque  ve- 
terum  ineditorum  adhuc  et  res  Germanicas  in  primis  vero  Moguntinas  il- 
lustrantium.     Francofurti  ad  Moenam  1728. 

Giidenus  V.  F.  de.  Codex  diplomaticus  anecdotorum  res  Moguntinas  illustran- 
tium.     5  tom.     Göttingen  1743. 

Günther  "W.    Codex  diplomaticus  Rheno-Mosellanus.    5  theile.    Coblenz  1822 — 26. 

Haas  C.  F.  L.  Versuch  einer  Hessischen  kirchengeschichte  der  alten  und  mitt- 
leren Zeiten  bis  gegen  den  anfang  des  sechszehnten  Jahrhunderts  etc.  Mar- 
burg, Frankfurt  und  Leipzig  1782. 

Harenberg  J.  Chr.  Historia  ecclesiae  Gandersheimensis  cathedralis  ac  coUe- 
giatae  diplomatica  etc.     Hannoverae  1734. 

V.  Heinemann  Otto.  Zur  genealogie  und  geschichte  des  Billungischen  herzogs- 
hauses.  In  Zeitschrift  des  histor.  Vereins  für  Niedersachsen.  Jahrgang 
1865.    Hannover  1866. 

Heyne  M.  siehe  Grimm  J.  und  W. 

Henschenius  G.  siehe  Acta  sanctorum. 

Herrgott  M.  Genealogiae  diplomaticae  augustae  gentis  Habsburgicae.  2  tomi 
in  3  vol.     Viennae  1737  f. 

Hildebrand  R.  siehe  Grimm  J.  und  W. 

Hirsch  S.  Jahrbücher  des  Deutschen  reichs  unter  Heinrich  II.  3  bde;  3.  bd. 
herausgegeben  und  vollendet  von  Harry  Bresslau.  1.  und  2.  bd.  Berlin 
1862.  64,    3.  bd.  Leipzig  1875. 

Historische  und  rechtsbegründete  nachricht  von  dem  Ursprung,  wachsthum  und 
landstandschafft  des  Teutschen  hauses  und  landcommende  etc.  Marburg. 
Cassel  1751. 

Hochhuth  C.  "W.  H.  Statistik  der  evangelischen  kirche  im  regierungsbezirk 
Kassel.    Kassel  1872. 

Hoffmanni  Martini  annales  Bambergensis  episcopatus.  Ab  origine  ad  annum 
1600.  E  museo  Joannis  Petri  Ludewig.  In  Novum  volumen  scriptorum 
rerum  Germanicarum.  Tomi  1  et  2  e  museo  Ludewigiano.  Francofurti  et 
Lipsiae  1718  f. 

Holscher  L.  A.  Th.  Die  ältere  diöcese  Paderborn  nach  ihren  grenzen,  archi- 
diaconaten,  gauen  und  alten  gerichten.  Aus  der  Zeitschrift  für  geschichte 
und  alterthumskunde  Westfalens  (37.  bd.)  besonders  abgedruckt.  Münster 
1866. 

Huber  A.  siehe  Böhmer  J.  F. 

Huillard-BröhoUes  A.  Historia  diplomatica  Friderici  secundi.  12  bde.  Paris 
1859—61. 


XXX  vn 

Janicke  K.     Urkundenbuch  des  hochstifts  Hildesheim    und   seiner   bischöfe.     1. 

theil  — 1221.     In  Publicationen    aus    den    kgl.  Preussischen   Staatsarchiven. 

65.  bd.  Leipzig  1896. 
Jung  J.  H.  siehe  Leibniz  G.  W. 
Kampschulte  H.    Die  Westfälischen  kirchen-patrocinien,  besonders  auch  in  ihrer 

beziehung  zur  geschichte  der  einfiihrung  und  befestigung  des  christenthums 

in  Westfalen.     Paderborn  1867. 
Kehr  P.  und  Schmidt  G.     Päpstliche  Urkunden   und   regesten    aus   den   jähren 

1568 — 78.     In  Geschichtsquellen  der  provinz  Sachsen.     Herausgegeben  von 

den  geschichtsvereinen  der  provinz.     22.  bd.     Halle  1889. 
Koch  A.  P.    Die  Erfurter  weihbischöfe.    Ein  beitrag  zur  Thüringischen  kirchen- 

geschichte.     In  Zeitschr.  f.  Thür.  gesch.  6,  31 — 126. 
Kopp  J.  A.     Kurze  historische  nachricht   von    den   herren  zu  Itter,    einem  ur- 
alten adelichen  hause  in  Hessen,  mit  vielen  noch  zur  zeit  ungedruckten  Ur- 
kunden und  in  kupfer  gestochenen  sigeln,  herausgegeben  von  C.  Ph.  Kopp. 

Marburg  1751. 

Citirt:  Kopp  Itter. 
Kopp  C.  Ph.     Ausführliche  nachricht  von  der  altem  und  neuem  Verfassung  der 

geistlichen    und   civilgerichte   in   den    fürstlich  Hessen-Casselischen   landen. 

1.  oder  historischer   theil.     Cassel  1769;    2.  oder   praktischer    theil.     Cassel 

1771. 

Citirt:  Kopp  Hess.  ger.  verf, 
Kopp  C.  Ph.  siehe  Kopp  J.  A. 
Kreraer  Chr.  J.    Akademische  beitrage  zur  Gülch-    und  Bergischen   geschichte. 

2  bde.     Mannheim  1769.  76. 
KrÖmecke  E.    Die  grafen  von  Dortmund.     Ein  beitrag  zur   älteren   geschichte 

Westfalens.    Werl  und  Arnsberg  1858. 
Kuchenbecker  J.  Ph.     Analecta  Hassiaca   partim    ex   mss.    eruta,    partim   typis 

jam  excusa,    sed  rarius  obvia  collegit   observationes   praevias  et  indices  ne- 

cessarios  adjecit.    6  collationes  in  3  bdn.     Marburg  1728 — 31. 
Landau  G.     Die  Hessischen  ritterburgen  und  ihre  besitzer.    4  bde.     Mit  15  an- 

sichten.     Cassel  1832—39. 
Landau  G.     Die  territorien  in  bezug  auf   ihre   bildung   und   ihre    entwicklung. 

Hamburg  und  Gotha  1854. 
Landau  G.     Historisch-topographische  beschreibung   der  wüsten   Ortschaften  im 

kurfürstenthum  Hessen  und  in  den  grossherzoglich  Hessischen  antheilen  am 

Hessengaue,    am   Oberlahngaue   und   am   Ittergaue.    In  Zeitschr.   f.  Hess. 

gesch.     7.  Supplement.     Kassel  1858. 

Citirt:  Landau  Wüste  orte. 
Landau  G.     Die   Btadt   Waldkappel.     In    Zeitschrift   für    Hess,    gesch.     7.   bd. 

Kassel  1858. 
Landau  G.    Beiträge  zur  Hessischen  ortsgeschichte.    In  Zeitschr.  f.  Hess,  gesch. 

bd.  8.    KasseJ  1860. 
Landau  G.     Geschichte    der   familie   von    Trefurt.     Mit   einer    Stammtafel.     In 

Zeitschr.  f.  Hess,  gesch.  9,  145—240.     Kassel  1862. 

Citirt:  Landau  Trefurt, 
Landau  G.     Die  geschichte  der   fischerei    in   beiden  Hessen.     Im   auftrage   des 

Vereins   f.    Hess,    gesch.    und    landeskunde    herausgegeben    von    Renouard. 

Kassel  1865. 


xxxvin 

Landau  G.  Beschreibung  des  Hessengaues.  Herausgegeben  durch  den  ge- 
sammt-verein  der  Deutschen  geschichts-  und  alterthums-vereine.  Mit  einer 
lithographirten  karte.     2.  ausgäbe.     Halle  1866. 

Ledderhose  C.  W.     KJeine  Schriften.     B  bde.     Marburg  1787—95. 

Leibniz  G.  W.  Origines  Guelficae,  quibus  potentissimae  gentis  primordia,  mag- 
nitudo  variaque    fortuna   usque    ad  Ottonera,    quem    vulgo  Puerum    dicunt, 

primum  Brunsvicensium   et  Lueneburgensium    ducem deducuntur  etc. 

5  tomi  (5.  von  J.  H.  Jung).     Hannover  1750 — 80. 

Lennep  G.  Codex  probationuni,  worinnen  zur  nöthigen  erläuterung  und  be- 
stätigung  seiner  abhandlung  von  der  leyhe  zu  landsiedelrecht  viele  bißher 
ungedruckte  lehn-  und  leyhe-briefFe,  auch  andere  archivalische  Urkunden 
zusammengetragen  sind.     Marburg  1768. 

Lexer  M.     Mittelhochdeutsches  handwörterbuch.     3  bde.     Leipzig  1869 — 78. 

Lexer  M.  siehe  Grimm  J.  und  W. 

Linde  A.  v.  d.  Die  handschriften  der  königlichen  landesbibliothek  in  Wies- 
baden.   Wiesbaden  1877. 

Looshom  J.     Die  geschichte  des  bisthums  Bamberg.  3  bde.   München  1886 — 91. 

Ludewig  J.  P.  von.  Novum  volumen  scriptorum  rerum  Germanicanim.  Vol.  1. 
Complectens  scriptores  rerum  Bambergensium.  Vol.  2.  Scriptores  rerum 
Germanicanim.     Francofurti  et  Lipsiae  1718  f. 

Lübben  A.  siehe  Schiller  K. 

Masenius  J.  siehe  Brower  Chr. 

Maurel  A.  (S.  J.)  Die  ablasse,  ihr  wesen  imd  gebrauch.  Ein  handbuch  für 
geistliche  und  laien  etc.  Bearb.  von  P.  Joseph  Schneider  (S.  J.).  7.  aufl. 
Paderborn  1881. 

Meyer  J.  siehe  Zeitschr.  f.  Westfäl.  gesch. 

Michael  E.  (S.  J.)  Geschichte  des  Deutschen  volkes  vom  13.  Jahrhundert  bis 
zum  ausgang  des  mittelalters.    2  bde.     Freiburg  i.  Br.  1897.  99. 

Migne  J.  C.  Patrologiae  cursus  completus  sive  universalis,  integra,  uniformis, 
commoda,  oeconomica  omnium  ss.  patrum,  doctorum  scriptorumque  eccle- 
siasticorum,  qui  ab  aevo  apostolico  ad  Lmocentii  HI.  tempora  floruerunt 
etc.     Series  sectinda.     Patrologiae  tomus  197.     Paris  1855. 

Missale  Romanum  ex  decreto  ss.  concilii  Tridentini  restitutum,  s.  Pii  V  ponti- 
ficis  maximi  jussu  editum,  Clementis  VIII  et  Urbani  VIII.  auctoritate  re- 
cognitum  et  novis  missis  ex  indulto  apostolico  hucusque  concessis  auctum. 
Mechlinae  1874. 

Monumentorum  Boicorum  coUectio  nova.  Bdidit  academia  scientarum  Boica. 
Monumenta  Boica.     Vol.  28.     Monachii  1829. 

Monumenta  Germaniae  historica  inde  ab   anno  Christi   quingentesimo    usque  ad 
annum  millesimum    et  quingentesimum    edidit    societas   aperiendis   fontibus 
rerum    Germanicanim    medii    aevi    (die    ersten    24  tomi   ed.    G.  H.  Pertz). 
Hannov.  et  Berol.  1826  ff. 
Citirt  (nach  der  folio-ausgäbe) :  Mon.  Germ, 

Mühlbacher  E.  siehe  Böhmer  J.  F. 

Nebelthau  F.  Denkwürdigkeiten  der  stadt  Kassel.  In  Zeitschr.  f.  Hess,  gesch. 
etc.  N.  F.  2.  und  3.  bd.  Kassel  1869.  71. 

Oeynhausen  J.  graf  von  —  siehe  Speckmann  J.  Ph.  von  — . 

Oesterley  H.  Historisch-geographisches  Wörterbuch  des  Deutschen  mittelalters. 
Gotha  1833. 


XXXIX 

Papebrochius  B.  siehe  Acta  sanctorum. 

Paul  H.  siehe  Behaghel  0. 

Pertz  G.  H.  siehe  Monumenta  Germaniae  historica. 

Philippi  F.  siehe  Wihnans  R. 

Posem-Klett  K.  Fr.  siehe  Codex  dipl.  Saxoniae. 

Posse  0.  siehe  Codex  dipl.  Saxoniae. 

Redlich  0.  siehe  Böhmer  J.  F. 

Rein  "W.     Die    erloschenen   adelsgeschl  echter   des  Eisenacher   landes.     In  Zeit- 

schr.  f.  Thiiring.  gesch.  4,  185  ff. 
Remling  F.  X.     Urkundenbuch  zur  geschichte    der   bischöfe  zu  Speyer.     Mainz 

1852. 

Citirt:  Bemling  Urkh. 
Remling  F.  X.     Geschichte  der  bischöfe  zu  Speyer.     2  bde.     Mainz  1852.  54. 

Citirt:  Remling  Gesch. 
Renouard  C.  siehe  Landau. 
Repertorium  Germanicum.    Regesten  aus  den  päpstlichen  archiven  zur  geschichte 

des  Deutschen   reichs   und    seiner   territorien   im  14.    und   15.  jahrh.     Mit 

allergiiädigster  Unterstützung  seiner  majestät  des  kaisers  herausgegeben  durch 

das  k.  Preussische  historische  Institut  in  Rom.    Pontificat  Eugens  lY.  1.  bd. 

bearbeitet  von  Robert  Arnold.     Berlin  1897. 

Citirt:  Repert.  German, 
V.  Rommel  Chr.    Geschichte  von  Hessen.    10  bde.    Marburg  und  Cassel  1820 — 58. 
Roth  K.     Kleine  beitrage  zur  Deutschen  sprach-,  geschichts-  und  ortsforschung. 

Herausgegeben  von  — .     20  hefte.     München  1850 — 70. 
Rubel  K.     Dortmunder  urkundenbuch.    1.  bd.  in  2  halften.    Dortmund  1881.  85. 
Schannat  J.  Fr.     Corpus  traditionum  Fuldensium  ordine    chronologico  digestum 

etc.     Lipsiae  1724. 
Schaten  N.  (S.  J.)     Annahum  Paderbomensium  partes  3  (pars  3  von  Strunck). 

Padferbornae  1693—1741. 
Schenk  zu  Schweinsberg  G.  freiherr.     Das  Wemerische  grafcnhaus  im  Neckar- 
gau, Hessengau,  Lahngau    und   zu  Worms.     In  Correspondenzblatt   des  ge- 

sammtvereins  der  Deutschen  geschichts-    und    alterthumsvereine.     Jahrgang 

1875,  nr.  7  p.  1,  nachtrag  nr.  11  p.  85  f. 
Schiller  K.  und  Lübben  A.     Mittelniederdeutsches  Wörterbuch.    6  bde.   Bremen 

1872—81. 
Schmelzeis  J.  Ph.     Das  Leben  und  wirken  der  heUigen  Hildegardis.     Nach  den 

quellen  dargestellt.     Freiburg  i.  Br.  1879. 
Schmidt  G.  siehe  Kehr  P. 
[Schmincke  F.  Ch.]     Versuch  einer  genauen    und   umständlichen   beschreibung 

der    hochfürstlich  Hessischen    residenz-    und   haupstadt    Cassel    nebst   den 

nahegelegenen    lustschlössem,    gärten    und   andern    sehenswürdigen  -Sachen. 

Cassel  1767. 

Citirt:  Schmincke  Cassel. 
Schmincke  F.  Ch.     Monimenta  Hassiaca,    darinnen  verschiedene  zur  Hessischen 

geschichte  und  rechtsgelahrsamkeit  dienende  nachrichten  und  abhandlungen 

an  das  licht  gestellt  werden.    4  theile.     Cassel  1747 — 65. 

Citirt:  Schmincke  Mon.  Ilass. 
Schmincke  J.     Geschichte  des  Cyriacusstiftes  zu  Eschwege.     Nach  urkundlichen 


XL 

quellen  bearbeitet.     In  Zeitschr.  für  Hess,  gesöli.  6,  217  ff.    Kassel  1854. 
Citirt:  Schmincke  Cyriacusstift, 

Schmincke  J.  Urkundenbuch  des  klosters  Germerode.  In  Zeitschr.  für  Hess, 
gesch.  N.  F.  1.  Supplement.    Kassel  1866. 

Schneider  J.  siehe  Maurel  A. 

Schroeder  E.  Die  stadt  Witzenhausen  im  mittelalter.  Vortrag  abgedruckt  im 
„Hessenland,  Zeitschrift  für  Hessische  geschichte  und  literatur".  12.  Jahr- 
gang.   Kassel  1898. 

Schwaben  Ph.  E.  Geschichte  der  stadt,  festung  und  abtei  Siegburg  im  herzog- 
thum  Berg.     Köln  1826. 

Seibertz  J.  S.  Urkundenbuch  zur  landes-  imd  rechtsgeschichte  des  herzogthums 
Westfalen.     3  bde.     Arnsberg  1839—54. 

Seyler  G.  A.  Geschichte  der  heraldik  (wappenwesen,  wappenkunst  und  wappen- 
vdssenschaft).  Nach  den  quellen  bearbeitet.  Abth.  A.  des  Siebmacherschen 
Wappenbuches.     Nürnberg  1885 — 89. 

Sybel  H.  von  und  Sickel  Th.  Kaiserurkunden  in  abbildungen.  Berlin  [1880 — ] 
1891. 

Sickel  Th.  siehe  Sybel  H.  von  — . 

Siegel  G.     Geschichte  der  stadt  Lichtenau  in  Hessen  und  ihrer  Umgebung  nebst 
nachrichten   über   die    einzelnen   amtsorte   und    einem   urkimdenbuche.    In 
Zeitschr.  für  Hess,  gesch.  imd  landeskunde.     N.  F.  22.     Kassel  1897. 
Citirt:  Siegel  Lichtenau. 

Speckmann  J.  Ph.  von.  Verzeichniss  der  pröpste,  chorherm,  canoniken  und 
prälaten  des  sanct  Petersstiftes  zu  Fritzlar.  Vervollständigt  von  Rudolf 
baron  v.  Buttlar  zu  Elberberg  1871,  mit  den  eingeklammerten  ergänzungen 
versehen  von  Julius  grafen  von  Oeynhausen  1880.  Nach  der  älteren  Series 
dominorum  praepositorum,  decanorum,  scholasticorum,  cantorum  caetero- 
rumque  capitularium  canonicorum  illustris  et  perantiquae  ecclesiae  ad  s. 
Petrum  Frideslariae  a  beato  Wigberto  anglo  exstructae,  a  beato  Bonifacio 
Hassiae  apostolo  anno  Domini  DCCXXV  consecratae.  Quantum  post  sae- 
cularizationem  hos  recenseri  permisit  aetas.     Anno  Christi  MDCCLIII. 

V.  Spruner-Menke.     Historisch-geographischer  handatlas.     Gotha  1871  ff. 

Steindorff  E.  Jahrbücher  des  Deutschen  reichs  unter  Heinrich  III.  2  bde. 
Leipzig  1874.  81. 

Steinen  J.  D.  von.  Westfälische  geschichte.  Mit  vielen  kupfern.  5  bde.  Lemgo 
1797—1801. 

Stölzel  A.  Bürgermeister  und  rath  der  stadt  Kassel.  (1239 — 1650.)  In  Zeitschr. 
des  Vereins  für  Hess,  gesch.  und  landeskunde.     N.  F.  5,  110 — 159. 

Stölzel  A.  Die  entwicklung  des  gelehrten  richterstandes  in  Deutschen  territo- 
torien.     2  bde.     Stuttgart  1872. 

Strunck  M.  siehe  Schaten. 

Studien  und  mittheUimgen  aus  dem  Benedictiner-  und  dem  Cistercienserorden 
mit  besonderer  berücksichtigung  der  Ordensgeschichte  und  Statistik  etc. 
Stift  Raigem  in  Mähren,  1880—1900.     Wird  fortgesetzt. 

Stumpf  K.  F.  Acta  Maguntina  seculi  XU.  Urkunden  zur  geschichte  des  erz- 
bisthums  Mainz  im  zwölften  Jahrhundert.     Innsbruck  1863. 

Stumpf  K.  F.  Die  reichskanzler  vornehmlich  des  10.,  11.  und  12.  jahrh.  nebst 
einem  beitrage  zu  den  regesten  und  zur  kritik  der  kaiserurkunden  dieser 
zeit.     1.  bd.:  Die  reichskanzler.    Innsbruck  1865.     2.  bd. :  Die  kaiserurkun- 


XL! 

den   des  10.,  11.  und  12.  jahrh.,    chronologisch    verzeichnet    als    beitrag  zu 

den  regesten  und   zur   kritik    derselben    (6099  nummem).     Innsbruck  1865 

— 1883.     3.  bd.:  Acta  imperii  inde  ab  Heinrico  I.  ad  Heinricum  VI.  usque 

adhuc  inedita.     Urkunden  des  kaiserreichs  aus  dem  10.,  11.  und  12.  jahrh. 

(531  nummem).     Innsbruck  1865—1881. 

Citirt:  Stumpf  Acta  imp. 
Teuthom  G.  F.     Ausführliche  geschieh te   der  Hessen.     11  bde.     Berleburg  und 

Biedenkopf  1770—80. 
Thiel.     Landwirthschaftliches  conversations-lexikon  herausgegeben  von  Birnbaum 

und  Werner.     Strassburg,  Leipzig,  Berlin  1877  ff. 
Urkundenbuch  zur  geschichte  der   jetzt    die  Preussischen   regierungsbezirke  Co- 

blenz   und   Trier   bildenden    Mittelrheinischen    Territorien,    l)earb.    von  H. 

Beyer,  L.  Eltester,  A.  Goerz.    3  bde.    Coblenz  1860—1874.    (—1260).    Dem 

2.  bde.  hängt  eine  Sammlung  von  regesten  an. 

Citirt:  Mittelrhein,  urkh.  und  Reg.  zum  Mittelrhein  urkb» 
Uslar- Gleichen  E.  freiherr  von.     Geschichte  der  grafen  von  Winzenburg.     Han- 
nover 1895. 
Ussermann  A.     Episcopatus  Bambergensis    sub    sancta   sede   apostolica    chrono- 

logice   et  diplomatice   illustratus.     Mit   anhängendem    Codex   probationum. 

St.  Blasien  1802. 
Vamhagen  J.  A.  Th.  L.     Grundlage  der  Waldeckschen   landes-    und    regenten- 

geschichte.     2  bde.     1.  Göttingen  1825;  2.  Arolsen  1853. 
Versuch  einer  ....  beschreibung  ....  Cassels  siehe  [Schmincke  F.  Chr.]. 
Versuch  eines  .  .  .  Verzeichnisses  Hess.  urk.  siehe  [Duysing  B.  Chr.]. 
Waitz  G.     Jahrbücher  des  Deutschen    reichs    unter   könig  Heinrich  I.     3.  aufl. 

Leipzig  1885. 
Waitz  G.     Deutsche  Verfassungsgeschichte.     2.  aufl.     8  bde.     Berlin  1893. 
Waitz  G.     Vitae  Heinrici  et  Cunegundis  impp.     In  Mon.  Germ.  SS.  4. 
Wappen.  Die  —  der  Deutschen  freiherrlichen  und  adligen  familien  in  genauer, 

vollständiger  und  allgemein  verständlicher  beschreibung.    3  bde.    Leipzig  1856. 
Wedekind  A.  Ch.     Noten  zu  einigen  geschichtsschreibem  des  Deutschen  mittel- 

alters.     10  hefte  in  3  bdn.     Hamburg  1821—37. 
Weigand  K.  siehe  Grimm  J.  und  W. 
Weite  siehe  Wetzer. 
Wenck  H.  B.     Hessische  landesgeschichte.    3  Iwie.  mit  je  einem  urkundenbuche. 

Darmstadt,  Giessen,  Frankfurt  1783—1803. 
Werner  siehe  Thiel. 
Wersebe  A.  v.     Beschreibung  der  gaue  zwischen  Elbe,  Saale  und  Unstrut,  Weser 

und  Werra.     Hannover  1829. 
Westfälisches  urkundenbuch.     Fortsetzung  von  Erhards  Regesta  historiae  West- 

faliae.    Herausgegeben  von  dem  vereine  für  geschichte  und  alterthumskunde 

Westfalens.     4.  bd.:    Die   Urkunden    des    bisthums    Paderborn    vom    jähre 

1201—1300.    Münster  1877—94.    Bearbeitet  von  R.  Wilmans  und  H.  Finke. 

Citirt :   Wilmans- Finke. 
Wetzer  und  Weite.    Kirchenlexikon  oder  encyclopädie  der  katholischen  theologie 

und  ihrer  hülfswissenschaften.     2.  aufl.     4.  bd.     Freiburg  i.  Br.  1886. 
Will  C.  siehe  Böhmer  J.  F. 
Wilmans  R.     Die    kaiser-urkunden    der   provinz  Westfalen.     2  bde.     Bearbeitet 

von  F.  Phüippi.     Münster  1867.  80.     (—1244.) 


XLH 

Wilmans  R.  siehe  Erhard  H.  A. 

Wilmans  R.  siehe  "Westfälisches  urkundenbuch. 

Winkelmann  E.  Acta  imperii  inedita.  1.  bd. :  Innsbruck  1880;  2.  bd. :  Acta 
imperii  inedita  seculi  XIII.  und  XIV.  Urkunden  des  kaiserreichs  und  des 
königreichs  Sicilien  in  den  jaliren  1200 — 1400.     Innsbruck  1885. 

Winkelmann  E.  siehe  Böhmer  J.  F. 

AVyss  A.  Hessisches  urkundenbuch.  Erste  abth.  Urkundenbuch  der  Deutsch- 
ordens-ballei  Hessen.  In  publicationen  aus  den  k.  Preussischen  Staats- 
archiven.    19.  bd.     3  bde.     Leipzig  1879.  84.  99. 

Wolf  Joh.     Eichsf eidische  kirchengeschichte.     Göttingen  1816. 

Würdtwein  S.  A.  Subsidia  diplomatica.  13  theile.  Heidelberg,  Francof.  et 
Lips.  1772—80.     Nova  subsidia  dipl.     14  theile.     Heidelberg  1781—92. 

Würdtwein  St.  A.  Dioecesis  Moguntina  in  archidiaconatus  distincta  commen- 
tationibus  diplomaticis  illustrata.     4  tomi.     Mannheim  1768 — 90. 

Zeitschrift  des  Vereins    für  Hessische    geschichte    und   landeskunde.    Alte    folge 
10  bde.,    neue  folge  24  bde;    zu  beiden   auch   supplementbände   und   jähr- 
liche mittheilungen.     Kassel  1837 — 1900.     Wird  fortgesetzt. 
Citirt:  Zeitschr.  f.  Hess,  gesch. 
Die  bände  der  neuen  folge  sind  mit  N.  F.  bezeichnet. 

Zeitschr.  des  Vereins  für  Thüringische  geschichte  und  alterthumskunde.  2.,  4. 
und  6.  bd.     Jena  1857.  61.  65. 

Zeitschrift  für  vaterländische   geschichte   und   alterthumskunde.     Herausgegeben 
von  dem  verein  für   geschichte    und    alterthumskunde  Westfalens    durch  J. 
Meyer  und  H.  A.  Erhard.     Münster  1841. 
Citirt:  Zeitschr.  f.   Westfäl.  gesch. 


Urkundenbuch 

des 

Klosters  Kaufungen. 


I. 


Erklärung 

der  im  texte  und  in  den  Zusätzen  vorkommenden,  nicht  ohne  weiteres 
verständlichen  abkürzungen. 

K.  =  Kaufungen ;  M.  =  Marburg ;  (M.)  =  Monogramm. 


1.     Kaiser  Karl  der  grosse  bestätigt  dem  grafen  Bennit  den  besitz 

des  von  seinem  vater  Amalung  ererbten  bifangs  an  dem  orte  Waldis- 

becchi  zwischen   Werra  und  Fulda, 

Aachen  811  december  1. 

5  C.     In  nomine  Patris   et  Filii   et  Spiritus   sancti.     Carolas      811 

Serenissimus  augustus  a  Deo  coronatus,  magnus  pacificus  impe- 
rator  Romanum  gubemans  imperium,  qui  et  per  misericordiam 
Dei  rex  Francorum  et  Langobardorum.  Omnibus  fidelibus  nostris 
praesentibus  et  futuris  notimi  sit,  quia  Bennit  comes,  fidelis  noster, 

lOinnotuit  serenitati  nostrae  eo,  quod  pater  illius  Amalungus,  dum 
ceteri  Saxones  pagenses  illius  contra  nos  infideliter  egissent,  prae- 
fatus  Amalungus  mallens  fidem  suam  servare,  quam  cum  ceteris 
infidelibus  perseverare,  relinquens  locum  nativitatis  suae,  veniens 
ad  nos  et,  dum  in  nostro  esset  obsequio,    venit  ad   villam,  cujus 

15  est  vocabulum  Uuluisanger,  quam  tunc  temporis  Franci  et  Sa- 
xones inhabitare  videbantur,  cupiens  ibi  cum  eis  manere,  sed 
minime  potuit.  Tunc  pergens  ad  locum,  qui  dicitur  Waldisbecchi  ^), 
inter  Wiseraa  et  Fuldaa  proprisit  sibi  partem  quendam  [!]  de 
Silva,  quae  vocatur  Bocchonia,   quam  moriens  dereliquit  filio  suo 

20  Bennit.  Qui  ad  nostram  accedens  clementiam  postolavit  [!]  cel- 
situdini  nostrae,  ut  nostrae  auctoritatis  preceptum  circa  eum  con- 
firmare  deberemus,  quatenus  ipse  et  heredes  illius  perennis  [!] 
temporibus  absque  alicujus  praejudicio  teuere  et  possidere  quieto 
ordine  deberent^).     Cujus  petitionem  denegare  noluimus,   sed  ita 

25  nos  Uli  concessisse  atque  in  omnibus  confirmasse  cognoscite '). 
Praecipientes  ergo  jubemus,    ut  nuUus   fideliimi  nostrorum  prae- 

1 


2  811  dec.  1. 

sentium  scilicet  et  futurorum  praefatum  Bennit  vel  heredes  illius 
de  hoc  propriso,  quod  in  lingua  eormn  dicitur  bivanc,  expoliare 
aut  inquietÄre  uUo  quoque  tempore  praesumatis,  sed  liceat,  sicut 
diximus,  eis  per  hoc  nostnun  praeceptum  ipsam  terram,  quantum- 
cumque  pater  illius  proprisit  et  ei  in  hereditate  dimisit,  omni  6 
tempore  tenere  atque  possidere.  Et  ut  haec  auctoritas  firmier 
habeatur  vel  per  tempora  melius  conservetur,  de  anulo  nostro 
subter  siggillare  jussimus  *).  Suavis  *)  ad  vicem  Ercanbaldi  *)  scripsi 
et  subscripsi^.  Data  kal.  decembris,  anno  xi.  Christo  propitio 
imperii  nostri  et  xliiii.  regni  in  Francia  atque  xxxvii.  in  Italia,  10 
indictione  v.  Actum  Aquisgrani  palatio  regio  in  Di  [!]  nomine 
feliciter,  amen^. 

Orig.-perg.  im  allgem.  reichsarchive  zu  München,  kaiserselect  nr.  4,  ver- 
blasste  schrift.  Aufgedrücktes  siegel  abgefallen.  Gedr. :  Roth  heft  4,  178  f., 
daselbst  (175  n.  1)  auch  notizen  über  die  Schicksale  des  documentes ;  Eckhardt  15 
2,  864 f.;  Harenberg  1216 f.;  Monum.  Boica  vol.  28  pars  1,  7 f.;  Falcke  234; 
mit  interpolirter  stelle  (n.  2)  Schannat  nr.  239,  Dronke  nr.  261 ;  auch  v.  Heine- 
mann 141  f.  hat  dieselbe ;  den  ebenwohl  interpolirten  schlusssatz  Browers  (s. 
unten  n.  4)  giebt  er  in  fussnote;  abgekürzt  gedr.  mit  der  interpolation:  Leibniz 
4,  549  n.  2.  Reg.:  Böhmer -Mühlbacher  1,  nr.  453.  Erwähnt:  Brower  217.20 
Die  Urkunde  ist  trotz  nichterwähnung  Kaufungens  wegen  ihrer  grundlegenden 
beziehungen  zu  urk.  nr.  2  und  3  aufgenommen  worden. 

1)  Ich  kann  die  in  einem  briefe  an  Cohn  (Forsch,  z.  Deutschen  gesch. 
7,  613  —  auch  acceptirt  von  v.  Heinemann  147)  ausgesprochene  meinung  Bem- 
hardis,  dass  mit  Waldisbecchi  das  unbedeutende,  bei  Dahlheim  in  die  Nieste  25 
faUende  fliess  Wellebach  gemeint  sei,  schon  um  deswillen  nicht  theilen,  weil 
diese  hochgelegene  gegend  um  Benterode  erst  von  Amalungs  söhne  Bennit,  wie 
der  name  zeigt,  erschlossen  wurde.  Vielmehr  und  ungleich  passender  ist 
meines  erachtens  der  stärkere  Wahlebach  =  Waldbach  =:  Waldisbecchi,  der  am 
dorfe  Waldau  vorüber  fliesst,  hierfür  anzusprechen.  Dann  würde  wohl  dieses  80 
grosse  und  schöne  dorf,  in  welchem  sich  wenigstens  bis  ins  13.  Jahrhundert 
hinein  eine  bürg  nachweisen  lässt  (Landau  Hessengau  81,  wo  auch  die  ältere 
namensform  "Walda,  eine  spätere,  "Waldahe,  bei  "Wenck  3,  urkb.  nr.  192),  den 
Wohnort  Amalungs  bezeichnen.  Dass  der  Billungsche  besitz  sich  soweit  südlich 
erstreckte,  erhellt  daraus,  dass  auch  Kaufungen  dazu  gehörte  (urk.  nr.  2).  35 

2)  hier  folgt  bei  Schannat.  und  Dronke  die  interpolirte  stelle:  ^po^^  mortem  vero 
suam  ad  Fuldense  monasterium,  quod  construxit  sanctus  Bonifacius,  transiret**. 
Dieselbe  widerspricht  dem  ,ipse  et  heredes  illius  perennibus  temporibus*,  sowie 
dem  ,Bennit  vel  heredes  illius*  durchaus.  Die  besitzung  blieb  auch  thatsächlich 
mindestens  die  nächsten  generationen  hindurch  in  den  bänden  der  nachkommen  40 
Bennits  (urk.  nr.  2  und  3).  Hätte  das  kloster  Fulda  dieselbe  wirklich  erhalten, 
so  könnte  dies  doch  nicht  unmittelbar  nach  Bennits  tode,  sondern  erst  viel 
später  geschehen  sein,  was  aber  um  so  unwahrscheinlicher  ist,  als  niemals 
einer  besitzung  des  klosters  Fulda  in  dieser  gegend  erwähnung  geschieht. 
Auch  widerspräche  diese  annähme  dem  ,post  mortem  vero*  der  interpolation.  45 
Im  äussersten  falle  könnte  es  sich   nur   um  Waldisbecchi   selbst,    d.  h.  um  den 


um  860.  3 

ort  Waldau,  handeln;  indessen  auch  diese  annähme  halte  ich  für  sehr  gewagt. 
Es  bleibt  dann  freilich  immer  die  frage  zu  lösen:  Cui  bono  die  interpolation 
oder  fälschung?  3)  g  aus  früherem  n  corrigirt.  4)  hier  folgt  im  orig. 

mehrfach  durchschlungenes  S  (?)  mit  anschliessendem  ,imp.*  (Signum  impera- 
ötoris?).  In  der  abschrift  Eberhards  dagegen,  die  Brower  217  vor  äugen  hatte, 
folgt  laut  Dronke  nr.  261  n.  an  dieser  stelle  nachstehende  interpolation:  „Hec 
ergo,  que  descripta  sunt  banno  et  precepto  nostro  ad  Fuldense  monasterium 
pertinere  comprobamus  et  confirmamus,  hoc  est  quicquid  inter  Wiseram  et  Ful- 
dam  predictus  comes  Bennit  habere  visus  est,    duas  leugas  scilicet  in  longum  et 

lOduas  in  latum  et  sex  in  circuitu.^  Der  satztheU  ,duas  leugas*  bis  ,circuitu*  ist  aus 
einer  ähnlich  lautenden  Urkunde  kaiser  Karls  des  grossen  von  818  mai  9  für 
den  Sächsischen  grafen  Hiddi  hierher  übertragen  worden.  Im  original  findet 
sich  diese  wie  die  ganze  vorstehend  angegebene  stelle  ebensowenig,  als  die  in 
n.  2  mitgetheilte  interpolation.        5)  s.  Bresslau  urk -lehre  1,  285  f.        6)  ,sub- 

15scripsi*  mit  Tironianischen  noten;  rechts  davon  befand  sich  das  herausge- 
schnittene Siegel.  7)  hier  folgt  eine  Tironianische  note,  deren  bedeutung 
nicht  feststeht;  der  form  nach  hat  sie  am  meisten  ähnlichkeit  mit  ,hu^ 

2.     Vogt  Megm/rid  bezeugt  auf  einem  gerichtstage  zu  Witzenhausen, 
dass  die  grafen  Amalung  und   Wichmann   von  ihren   vorfahren  her 
20  rechte  an  der  Jarche  zu.  Häufungen  hätten. 

[um  850'] 

In ')  Dei  nomine,  amen.     Notum  sit  omnibus  tarn  praesen-  [um  snoj 
tibus  quam  futuris,    qualiter  sub    domno  Hluduvico  rege  factum 
est  placitum  in  pago,  qui  dicitur  Haßim,  in  villa  Wizzanhuson  ^) 

25  cum  filio  Bennuth  nuncupato  Amalung  comite  et  fratre  suo 
Wicman  de  ecclesia  in  Kapungun.  Et  dixit  Meginfridus  advo- 
catus,  quot')  dicti  fratres  et  comites  in  rebus  ecclesiae  illius  a 
progenitoribus  essent  juste  et  rationabiliter  potentes,  quod  etiam 
testificati  sunt  exleges  terre  et  primores,  videlicet  Heriman,  Sige- 

SOfrid,  Hemust,  Sibod,  Reginbod,  Hludolf,  Dudo,  Bemo,  Burcard 
et  alii  complures.  Scriptum  est  hoc  testimonium  per  manum 
Wicbert*)  notarii. 

Aus  HofEmann  (lebte  1628 — 1680)  Ehrenkleinod  des  durchlauchtigen  hauses 
Braunschweig-Lüneburg  (2  bände),  im  kgl.  Staatsarchive  zu  Hannover   sub  MS. 

85  A  44  vol.  1,  bl.  369.  Ausserdem  befindet  sich  daselbst  ein  erster  entwurf  des 
ganzen  (A  42)  und  vom  ersten  theile  noch  ein  concept  (A  45),  sowie  ein 
solches  von  buch  1  p.  12  und  13.  Auch  zu  Wolfenbüttel  sind  2  anscheinend 
gleichwerthige  exemplare  des  „Ehrenkleinod",  das  eine  (A)  in  dem  herzogl. 
landeshauptarchive,    das  andere  (B)  in  der   herzogl.  bibliothek.    Das  laut  über- 

40  Schrift  (n.  1)  in  Kaufungen  vorhanden  gewesene  original  der  Urkunde  befindet 
sich  jetzt  weder  im  ritterschaftlichen  stiftsarchive  daselbst,  noch  im  kgl.  Staats- 
archive zu  Marburg,  ist  überhaupt  unbekannt.  Gedr. :  v.  Heinemann  140  f.  Die 
datirung  dieser  Urkunde  kann  nur  annähernd  versucht  werden;  anhalte  bieten 
die  in  urk.  nr.  1  von  811  dec.  1  und   auch  in  der  vorliegenden  vorkommenden 


4  zwischen  880  und  889. 

Billungschen  grafen  Bennit  (grossvater  und  enkel),  sowie  die  regierungszeit  der 
wittwe  von  des  älteren  Bennit  söhn  Amalung,  Haduwi,  als  äbtissin  zu  Herford 
(860 — ^887),  (Stammtafel  bei  v.  Heinemann  ad  147  und  Kampschulte  Die  West- 
fäl.  kirchenpatrocinien  99),  wenn  anders  die  identität  dieser  äbtissin  mit  der 
wittwe  Haduwi  gesichert  ist,  die  ausser  v.  Heinemann  und  der  von  ihm  ange-  5 
zogene  Wedekind  1,  153  f.,  auch  Falcke  27B  und  n.  g,  sowie  Erhard  1,  nr.  421, 
Dlimmler  1,  145,  n.  4  und  Waitz  Jahrb.  Heinrichs  I.  186  f.,  wenn  auch  letz- 
terer mit  vorbehält,  festhalten.  Amalung  könnte  hiemach  spätestens  859  ge- 
storben sein,  da  die  wittwe  vor  ablauf  des  trauer Jahres  in  ein  kloster  nicht  ein- 
treten konnte ;  wahrscheinlich  ist  er  aber  schon  früher  gestorben,  da  kaum  an- 10 
zunehmen  ist,  dass  die  wittwe  so  bald  nach  ihrem  eintritt  zur  würde  einer  äb- 
tissin gelangte.  Wedekind  sagt  a.  a.  o. :  „Hadwig  war  äbtissin  zu  Herford  im 
jähre  860.  Sie  kann  es  schon  854  gewesen  sein,  früher  aber  nicht."  Man  wird 
daher  wohl  kaum  fehlgehen,  wenn  man  die  Urkunde  um^s  jähr  850  setzt.  Jeden- 
falls fällt  sie  laut  angäbe  des  textes  in  die  regierungszeit  Ludwigs  des  15 
Deutschen,  also  zwischen  840  und  876. 

1)  die  vorläge  hat  in  den  beiden  Wolfenbütteler  wie  in  dem  Han- 
noverschen exemplare  die  Überschrift:  ,Charta  vetusta  monasterii  in  Chou- 
phingen*.  Ein  zweifei  an  der  Zuverlässigkeit  Ho&nanns  —  sagt  v.  Hei- 
nemann 140  n.  2  —  sei  seines  wissens  niemals  laut  geworden;  in  gleichem 20 
sinne  beantwortete  das  kgl.  Staatsarchiv  Hannover  meine  diesbezügliche  an- 
frage. 2)  vorl.  und  Wolfenbüttel  A  ,Wizzanhahu8on*,  B  ,Wizzanha8on*,  über 
dessen  silbe  ,ha'  übergeschriebenes  ,hu^  Es  könnte  auffallen,  dass  Witzenhausen  in 
den  Hessengau  gesetzt  ist,  und  daraus  ein  zweifei  über  die  ächtheit  der  urk.  ent- 
stehen; da  indessen,  wie  urkundlich  feststeht  (Wenck  2,  164  n.  o  und  404),  26 
Witzenhausen  Fränkisches  recht  hatte,  weil  „gelegen  uff  Frenckeschem  ertriche" 
(Witzenhäuser  urk.  von  1482),  welche  Schlussfolge  Wenck  allerdings  auffallender 
weise  484,  n.  h  nicht  mehr  aufrecht  erhält,  so  ist  meines  erachtens  die  angäbe 
der  vorliegenden  urk.  gerade  eine  stütze  für  die  richtigkeit  des  AVenckschen 
citates,  dass  nämlich  Witzenhausen  in  der  that  zum  Fränkischen  Hessengaue  30 
gehörte  (vgl.  hierüber  das  urtheil  von  Schröder  in  der  Zeitschrift  „Hessen- 
land", Jahrgang  1898,  216,  der  diese  Urkunde  als  „unbestreitbares  zeug- 
niss"  für  die  läge  Witzenhausens  „auf  Althessischem  boden"  erklärt).  Auch  v. 
Wersebe  40  vermuthet,  dass  der  Sächsische  (muss  heissen  Fränkische)  Hessengau 
über  die  Werra  hinüber  gegangen  sei  und  dass  dieser  Hessische  landstrich,  in  35 
welchem  auch  die  stadt  Witzenhausen  liege,  in  den  ältesten  zeiten  von  grösserem 
umfange  gewesen  sein  möge.  3)  Wolfenbüttel  A  und  B  ,quod*.  4)  v. 
Heinemann  ,Uuicberti*. 

3.     Graf  Athelbert  und  sein  söhn   Billung  schenken  auf  bitten  der 
äbtissin  Alberat  und  ihrer  Schwester  Hefnma  der  heil.  Jungfrau  und 40 
<  ^der  kirche  zu  Kaufungen   ihren   besitz  zu  Mardachusen,  Speele  und 

Wahnhausen, 
[zwischen  880  und  889.] 
/zwischen  Noverint   omnes  Christi  fideles,    quod   ego  Athelbert  comes 

^^^^^  cum   filio  meo   Billunc  ad   consolationem  progenitorum  meorum45 
Wigman^)    et   Immihilt   interventu  venerabilis  Alberat  abbatisse 


zwischen  880  und  889.  5 

et  sororis  Hemme  filiarum  dilecti  patrui  mei  Amaliing  beate  vir- 
gini  et  ecclesiae  in  Couphinga  tradidi,  quitquit  proprietatis  habui 
in  Mardachuson  2),  Spielli  et  Wanhuson  situm  in  pago  Hassim, 
ubi  ad  presens  Heriman  comes  preesse  dinoscitur,  et  hanc  dona- 
6  tionem  banno  confirmavit  venerabilis  Hrupert  sancte  Mogonciensis 
ecclesie  archiepiscopus.  In  Dei  nomine,  amen.  Testes  aderant 
Hrucbard,  Erp,  Sibod,  Lampert,  Athelhard  et  complures  alü, 
Hrupertus  archiepiscopus  recognovit  et  subscripsit.  f  Athelbert') 
comes  et  filius  suus  Billunc  signarunt.  f  Scripta  est  hec  carta 
10  per  manus  Bodancheri  de  Fritislare. 

Die  vorläge  ist  dieselbe  wie  zu  urk.  nr.  2  (bl.  370);  über  die  anderen 
exemplare  und  das  original  s.  bemerk,  zu  urk.  nr.  2.  Gedr.:  v.  Heinemann  141. 
Ueber  die  datirung  folgendes:  Ist  Wichmann,  der  vater  Athelberts,  wie  wahr- 
scheinlich, derselbe,  der  880  bei  Ebsdorf   gegen  die  Normannen  fiel,    so  ergiebt 

15 sich  hierdurch  der  früheste  termin  des  datums  der  urk.;  darf  man  anderseits 
mit  V.  Heiaemann  149  als  wahrscheinlich  annehmen,  dass  statt  ,Hrupert*  im 
orig.  ,Liupert*  gestanden  habe,  so  würde  des  erzbischofs  Liutpert  todesjahr  889 
(sept.  7.)  die  späteste  grenze  bezeichnen;  erzbischof  Hrupert  regierte  970 — 976, 
welche   zeit   Böhmer-Will  1,   117   nr.  6    der    urk.    zuweist;    dieselbe    lässt   sich 

20  jedoch  schwer  mit  der  Stammtafel  der  Billunger  (v.  Heinemann  ad  147),  denen 
die  genannten  grafen  angehörten,  vereinigen,  denn  Amalung  und  "Wichman  er- 
scheinen in  urk.  nr.  2  als  söhne  Bennits,  in  der  vorliegenden  aber  als  oheim 
und  vater;  demnach  kann  letztere  urk.  nur  etwa  um  ein  menschenalter  jünger 
sein,    als  erstere.     Ich  habe    daher   die   undatirte    urk.    zwischen   880   und   889 

25  setzen  zu  dürfen  geglaubt.  Hoffmann  Ehrenkleinod  weist  diese  urk.  in^s  jähr 
928  und  hält  Rupert  für  einen  ,vicarius  et  quasi  procurator*,  der  von  924 — 928 
die  erzdiöcese  verwaltete,  ohne  erzbischof  zu  sein  (vgl.  Bruschius  1,  fol.  7  und 
nr.  28). 

1)  Wolfenbüttel  A  und  B  ,'Wichman*.  2)  da  alle  3  orte   im   selben 

30  gaue,  Speele  und  Wahnhausen  aber  zweifellos  im  Fränkischen  Hessengaue  lagen, 
so  kann  auch  nur  dieser,  nicht  der  Sächsische  Hessengau  gemeint  sein.  Dem- 
nach muss  auch  ,Mardachuson'  in  ersterem  gelegen  haben  imd  zwar  innerhalb 
des  Billungschen  gebietes.  Aus  letzterem  gründe  kann  meines  erachtens  kaum 
an  das  heutige  landeshospital  Merxhausen,  kreis  Wolfhagen,    aus  ersterem  nicht 

35  an  die  wüstung  Maretegeshusun  an  der  Holzape  im  Reinhartswalde  (Wenck  2, 
urkb.  nr.  31  und  Landau  Wüste  orte  12  f.  sub  Markessen)  trotz  der  sprach- 
lichen Verwandtschaft  gedacht  werden.  Freilich  ist  im  gebiete  der  unteren 
Fulda  jetzt  weder  ein  ort  noch  eine  wüstung  dieses  oder  ähnlichen  namens  auf- 
zufinden, doch  kann  ich  nicht  unerwähnt  lassen,  dass  Bemhardi  in  einem  briefe 

40  an  Cohn  (Forschungen  z.  Deutschen  gesch.  7,  613)  von  einer  „wüstung  Magde- 
hausen  (Mardachuson)''  spricht,  die  in  der  gegend  des  Wellebachs  (Benterode) 
existiren  „solle" ;  leider  giebt  er  keine  quelle  für  dieses  gerücht  an.  Hoff- 
mann Ehrenkleinod  fol.  287  sagt  zwar,  dass  diese  3  ,oerter  noch  itzo  (also  im 
17.  jahrh.)  bekant'  seien;    er  nimmt   aber   für  ,Mardochhausen'  Marxhausen  im 

45  kreise  Witzenhausen  in  anspruch,  das  damals  im  Leinegau  lag,  also  nicht  ge- 
meint sein  kann.  3)  v.  Heinemann  ,Athelbertu8*. 


6  1008  mai  24. 

4.     König  Heinrich  IL   schenkt  seiner  gemahlin   Kunigunde  seinen 

eigenhof  zu  Cassel. 
Ingelheim  1008  mai  24, 

1008  C.     In  nomine  sancte  et  individue  Trinitatis.     Heinricus  di- 

ma%  24.   ^^^^  favente  dementia  rex.     Noscat  omnium  fidelium  nostrormn  5 
praesentium  scilicet  ac  futurorum  industria,  qualiter  nos  interventu 
atque  peticione  dilectissimae   conjugis   nostrae  Cunigundae  vide- 
licet   regin^   sibi   quandam   nostr^  proprietatis   cortem  Cassellam 
dictam  ^),  sitam  in  pago  Hessia  in  comitatu  vero  Friderici  oomitis, 
cum  Omnibus   ejus  pertinentiis   vel  appenditiis,    areis,    aedificiis,  10 
villis,  pratis,  pascuis,  silvis,  venationibus,    aquis  aquarumque  de- 
cursibus,  piscationibus,  molendinis,   vüs,  inviis,    exitibus  et  redi- 
tibus,    quesitis  sive  inquirendis  seu   cum   omnibus,    que   quolibet 
modo  dici  vel  scribi  possunt,  utilitatibus,  ac  nostra  pr^ceptali  rega- 
lique  pagina  concedimus  atque  largimur  et  de  nostro  jure  ac  do- 16 
minio  in  ejus  jus  et  dominium  omnino  transfundimus  ea  videlicet 
ratione,   ut  praescripta  Cunigunda  dilectissima  contectaKs  nostra 
de  praenominata  corte  ejusque  pertinentiis   ac  utilitatibus  dehinc 
liberam  habeat  potestatem  habendi,   fruendi,  vendendi,   donandi, 
commutandi  vel  quicquid  sibi  libitum  fuerit  faciendi,   omni   om-20 
nium  con[tra]dictione  ^)  seu  inquietudine  atque  molestatione  procul 
remota.     *Haec  vero  contectalis   nostra   sanctimoniales  adunavit 
in  Choufungia  ibique  vitale  lignum  dominic^  crucis')   collocavit 
eandemque  sancüssimam  crucem  dotavit  cum  praedicta  corte  Cas- 
sala  et  ceteris,  quae  sui  juris  erant  in  Hassia  *.    Et  ut  h^c  nostr^  26 
donationis  auctoritas  stabüis  et  inconvulsa  omni  permaneat  tem- 
pore, hoc  pr^ceptum  inde  conscriptum  manu  propria  corroborantes 
sigiUi  nostri  inpressione  insigniri  jussimus.    Signum  domni  Hein- 
rici  (M.)  regis  invictissimi.     Eberhardus    cancellarius   vice  Willi- 
gisi  archicapeUani  recognovi.    Data  viüi.  kal.  junii,  indictione  v.,90 
anno  dominic^  incamationis  mill.  vüi.,  anno  vero  domni  Heinrici 
secundi  regn.  vi.  Actum  Ingilinheim  feliciter,  amen. 

Orig.-perg.  in  M.,  fleckig.  Aufgedrücktes  siegel  abgefallen.  Erste,  Sig- 
num- und  recogn.  zeilen  mit  verlängerten  buchstaben.  Gedr. :  Schmincke  Cassel 
beilage  2.  Reg.:  Böhmer  Regum  nr.  1036;  Stumpf  nr.  1496;  [Duysing]  1,35 
nr.  49.  Die  zwischen  Sternchen  stehende  stelle  halte  ich  ihres  inhaltes  wegen 
für  unzweifelhaft  interpolirt,  indem  der  Schreiber  das,  was  erst  später  geschah, 
in  die  Urkunde  hineintrug,  mag  auch  die  absieht  der  weiterschenkung  an  das 
zu  gründende  kloster  Kaufungen  zur  zeit  der  ausstellung  derselben  bereits  be- 
standen haben.  Es  muss  daher  eine  urschrift  der  vorliegenden  urk.  ohne  die  40 
interpolirte  stelle  vorhanden  gewesen  sein,  nach  welcher  die  vorläge,  weil  be- 
siegelt, schon  zu  lebzeiten  und  mit  genehmigung  kaiser  Heinrich's  11.  erst  nach 


1017  döo.  6.  a.  7 

der  höchst  wahrscheinlich  im  juni  1017  erfolgten  formellen  stiftmig  des  klosters 
(s.  schlossbemerk.  zu  urk.  nr.  8.)  angefertigt  wurde.  Vgl.  Hirsch  3,  73  n.  3 
und  ebenda  Bresslaus  excurs  3,  318. 

1)  der  königshof  Cassel  lag  an  dem   damaligen   einfluss  der  Ahna  in  die 
5  Fulda  da,    wo  der  jetzt  zum  zuchthause  gehörende  ehemalige   packhof   sich  be- 
findet. 2)  durch  loch  beschädigte  stelle.  3)  ,crucis'  in  majuskelschrift. 

6.     Kaiser  Heinrich  IL  schenkt  dem  kloster  Kaufungen  den  hof 

Hedemünden. 
Oottem  1017  december  6.  a. 

10  C.  ^)     In  nomine  sancte  et  individue  Trinitatis.     Heinricus     ioi7 

divina   favente   dementia  Romanorum  imperator   augustus.     Im-  ^^^*  ^  *• 
periali  nostrae  dignitati  decens  atque  neoessarium  absque  dubio 
scimus   esse,   ut   et   nos   in   laudem   et  honorem  Dei*)  bona  in- 
cipiendo  perficiamus  et  aliis  incipientibus,   quatinus   ad   effectum 

löpertingant,  opem  nostram  impendamus.  Si  ergo  hoc  juste  Omni- 
bus exhibere  debemus,  quanto  specialius  monemur  illi  auxilio 
esse,  ut  bona  perficiat  incepta,  cum  qua  sumus  caro  et  anima 
una.  Proinde  omnium  Christi  nostronmique  fideliimi  praesentium 
scilicet  ac  futurorum  noverit  universitas,   quod  dilecta  contectalis 

20no8tra  Cunigunda  videlicet  imperatrix  augusta  monasterium  in 
honorem*)  salvatoris  mundi  et  vivifice  crucis  nee  non  sanctae 
Dei  genitricis  semperque  virginis  Mariae  Petrique  principis  apo- 
stolorum  et  omnium  simul  sanctorum  in  loco,  qui  dicitur  Co- 
funga*),  construxit,  in  quo  virgines  sub  regula  sancti  Benedicti 

25ordinavit.  Hujus  igitur  dilectae  nostrae  conjugis  amori  in  Om- 
nibus obtemperantes  pro  remedio  animae  nostrae  nee  non  ipsius 
omniumque  debitorum  nostrorum  quandam  nostri  juris  cortem 
Hademinni^)  dictam,  sitam  in  pago  Laenigouvi^  in  comitatu 
Herimanni^  comitis,  cum  omnibus  pertinentiis  suis,   agris,  areis, 

80edificiis,  terris  culüs  et  incultis,  silvis,  venationibus,  aqtds  aqua- 
rumque  decursibus,  piscationibus,  molendinis,  pratis,  pjiscuis,  vüs 
et  inviis,  exitibus  et  reditibus,  quesitis  et  inquirendis,  manci- 
piis  utriusque  sexus  et  omnibus,  quae  quomodocumque  nominari 
ac®)  scribi  possunt  utilitatibus  ad  eandem  cortem   pertinentibus 

35  ad  predictum  monasterium  per  hanc  nostram  imperialem  paginam 
concedimus  atque  largimur.  Et  ut  haec  nostrae  ingenuitatis  auc- 
toritas  stabilis  et  inconvulsa  posthinc  omni  tempore  permaneat, 
hoc  imperiale  preceptum  inde  conscriptum  manu  propria  confir- 
mantes*)  sigillo  nostro  precepimus  insigniri.    Signum  domni  Hein- 

40  rici  Eomanorum  invictissimi  (M.)  imperatoris  augusti.    öuntherius 


8  1017  dec.  6.  b. 

cancellarius  vice  Erkanbaldi  ^^)  archicappellani  recognovi ").  Data 
viii.  idus  decembris,  indictione  xii.,  anno  dominicae  incamationis 
millesimo  xvii.,  anno  vero  domni  Heinrici  secundi  regnantis  xvi., 
imperii  autem  iiii.*®    Actum  Guterena  *^)  feliciter,  amen. 

Orig.-perg.  in  M.  Aufgedrücktes  kaiserliches  majestätssiegel  (beschr.  s.  5 
Foltz  3,  43,  Heinrich  11.  3).  Erste,  signum-  und  recogn.  zeilen  mit  ver- 
längerten buchst.  Gedr. :  Ledderhose  2,  281  f.  Reg. :  Böhmer  Regum  nr.  1170, 
Stumpf  nr.  1692,  [Duysing]  1,  nr.  57  mit  jähr  1016,  Dobenecker  1,  nr.  653. 
Erwähnt:  Ledderhose  2,  53,  v.  Uslar-Gleichen  9.  Vgl.  Hirsch  3,  61  n.  4  und 
316  f.  Der  letzte  einerstrich  des  incamationsjahres  ist  mit  blasserer  tinte  hinzu- 10 
gefügt,  doch  ist  kein  zweifei,  dass  1017  richtig  ist,  da  1016  dec.  6.  kaiser  Hein- 
rich in  Duisburg  war  (Stimipf  nr.  1680).    Diese  urk.  ist  eingerückt  in  urk.  nr.  66. 

1)  im  transsumpt  fehlt  das  chrismon.      2)  ib.  ,et  nos  in  honore  Dei*.      3)  ib. 
,in  honore*.        4)  ib.  ,Coufunga*.        5)  ib.  ,Hademinne*.        6)  ib.  Jjacnigouui*. 
7)  ib.  jHermanni*.        8)  ib.  ,aut*.        9)  ib.  ,roborantes*.        10)  ib.  ,Erkenbaldi\  15 
11)  ib.  folgt  hier  das  monogramm.         12)  orig.  ,Guterena*  in  majuskelschrift. 

6.     Kaiser  Heinrich  IL  schenkt  dem  kloster  Kaufungen  den  hof 

Heroldshausen. 
Oottern  [1017  december  6.  bj. 

[1017  C.     In  nomine  sancte  et  individue  Trinitatis.    Heiniicus  di-20 

dec,  6.  öy  vina  favente  dementia  Romanorum  imperator  augustus.  Imperiali 
nostre  dignitati  decens  atque  necessarium  absque  dubio  seimus 
esse,  ut  et  nos  in  laudem  et  honorem  Dei  bona  ineipiendo  per- 
ficiamus  et  aliis  incipientibus,  quatinus  ad  effectum  pertingant, 
opem  nostram  gratuito  impendamus.  Si  ergo  hoc  juste  omnibus25 
exhibere  debemus,  quanto  specialius  monemur  illi  auxilio  esse,  ut 
bona  perficiat  incoepta^),  cimi  qua  sumus  caro  et  anima  una*), 
Prornde  omnium  Christi  nostrorumque  fidelium  presentium  scilicet 
ac  futurorum  noverit  universitas,  quod  contectalis  nostra  dilecta 
Cunigunda  videlicet  imperatrix  augusta  monasterium  in  honorem ')  30 
salvatoris  mundi  et  vivificae  crucis  nee  non  sanctae  Dei  genitricis 
semperque  virginis  Mariae  Petrique*)  principis  apostolorum  et 
omnium  simul  sanctorimi  in  loco,  qui  dicitur  Coufunga,  construxit, 
in  quo  virgines  Christi  sub  regula  saneti  Benedicti  ordinavit. 
Hujus  igitur  dilectae  nostrae  conjugis  amori  in  omnibus  obtempe-  35 
rantes  pro  remedio  animae  nostrae  nee  non  ipsius  omniumque 
debitorum  nostrorum  quandam  nostri  juris  cortem  Heroldes- 
husunt  *)  dictam,  sitam  in  pago  Westerun  in  comitatu  Hemezonis 
comitis,  cimi  omnibus  pertinentiis  suis,  agris,  areis,  aedificiis,  terris 
cultis  et  incultis,  silvis,  venationibus,  aquis  aquarumque  decur-40 
sibus,  piscationibus,  molendinis,  pratis,  paseuis,  viis  et  inviis,  exi- 


1018  juni  16.  9 

tibus;  quaesitis  et  inquirendis,  mancipiis  utriusque  sexus  et  Omni- 
bus, quae  quomodocumque  nominari  aut  scribi  possunt  utilitatibus 
ad  eandem  cortem  pertinentibus,  ad  praedictum  monasterium  per 
hanc  nostram  imperialem  paginam  concedimus  atque  largimur. 
6  Et  ut  hoc  nostrae  auctoritatis  praeceptum  firmimi  et  inconvidsum 
omni  permaneat  aevo,  illud  manu*  propria  roborantes  sigilli  nostri 
impressione  jussimus  insigniri.  Signum  domni  Heinrici  Roma- 
norum invictissimi  (M.)  imperatoriis  augusti.  Guntherius  cancel- 
larius  vice  Erkenbaldi  archicappellani  recognovit  *).  Anno  domi- 
lOnicae  incamationis  millesimo  xvi.,  indictione  xii.,  anno  vero 
domni  Heinrici  secundi  regnantis  xvi.,  imperii  autem  iüi.  Actimi 
öuterena^  feliciter,  amen. 

Orig.-perg.  in  M.  Das  halb  abgefallene  siegel  ist  dasselbe,  wie  in  urk. 
nr.  6.     Erste,  signoro-  und  recogn.  zeilen  mit  verlängerten  buchstaben.     Auf  der 

15  rückseite  von  gleichzeitiger  band :  ,Heroldeshu8unt^  G^dr. :  Ledderhose  2,  279  f. 
Reg. :  Böhmer  Regum  nr.  1171,  Stumpf  nr.  1693,  [Duysing]  1  nr.  66,  Dobenecker 
1,  nr.  654.  Erwähnt:  Ledderhose  2,  52;  Wenck  2,  urkb.  n.  zu  nr.  34,  wo  er  aber 
das  jähr  1016  und  irrig  Heroldshausen  für  gleichbedeutend  mit  „Herleshausen,  amts 
Sontra",  nimmt.  Vgl.  Hirsch  3,  76  und  317.  —  Ueber  das  ausstellungsjahr  s.  bemerk. 

20  zu  voriger  urk.  Wiewohl  das  tagesdatum  hier  fehlt,  so  ist  die  Urkunde  doch  ohne 
zweifei  von  gleichem  tage,  wie  urk.  nr.  5.    Die  urk.  ist  eingerückt  in  urk.  nr.  67. 

1)  transsumpt  ,incepta*.  2)  ib.  ,cum  qua  sumus  anima  una*.  3)  ib. 
,in  honore*.  4)  ib.    ,Petri*.  5)  orig.    ,Heroldeshusum* ;    dann  wurde  der 

letzte  m-strich  ausgestrichen  und  t  übergeschrieben;  transsumpt  ,Heroldeshusen*. 
256)   transsumpt    ,recognovi*.        7)  ,Guterena*  in  majuskelschrift. 

7.     Kaiser  Heinrich  IL  schenkt  dem  kloster  Kaufungen  das  gut 

Leidenho/en. 
Strassburg  [1018]  juni  16. 

C.     In  nomine    sancte    et   individue    Trinitatis.     Heinricus   fioisj 
30divina   favente   dementia  Romanorum   imperator   augustus.     Im-  ^^^ 
periali  nostre   dignitati  decens   atque   necessarium   absque   dubio 
scimus  esse,  ut  et  nos  in  laudem  et  honorem  Dei  bona  incipiendo 
proficiamus  et  aliis  incipientibus,  quatenus  pertingant,   opem  no- 
stram impendamus.    Si  ergo  hoc  juste  omnibus  exhibere  debemus, 
35quanto  specialius  monemur,   illi    auxilio    esse,    ut    bona   perficiat 
incepta,   cum  qua  sumus  caro   et   anima  una.     Proinde  omniimi 
Christi   nostrorumque  fidelium   presentium  scilicet  ac   futurorum 
noverit  universitas,    quod   dilecta   contectalis  nostra  Chunigunda 
videlicet  imperatrix   augusta  monasterium  in  honorem   salvatoris 
40  mundi  et  vivificae  crucis  nee  non  sanctae  Dei  genitricis  semperque 
virginis  Mariae  Petrique  principis  [apostolorum  et  omnium  sijmul 


10  1019  apr.  22. 

sanctomin  in  loco,  qtii  dicitur  Chofunga,  construxit,  in  quo  vir- 
gines  sub  regula  sancti  Benedicti  ordinavit.  Hujus  igitur  dilec- 
tae  nostrae  conjugis  amori  in  omnibus  obtemperantes  pro  remedio 
animae  nostrae  nee  non  ipsius  omniiunque  debitornm  nostromm 
tale  praedium,  quäle  nos  in  Liudenbove  in  pago  Logen^  in  comi-  6 
tÄtu  Kichmundi  comitis  ^),  cum  omnibus  pertinentiis  suis,  agris, 
areis,  ^dificiis,  terris  cultis  et  incultis,  silvis,  venationibus,  aquis 
aquarumque  decursibus,  piscationibus,  molendinis,  pratis,  pascuis, 
viis  et  inviis,  exitibus  et  reditibus,  quesitis  et  inquirendis,  man- 
cipiis  utriusque  sexus  et  [omni]bus,  que  quomodocunque  nominari  10 
ac  scribi  possunt,  utilitatibus  ad  iddem  [!]  predium  pertinentibus 
ad  predictum  monasterium  per  hanc  nostram  imperialem  paginam 
concedimus  atque  largimur.  Et  ut  h^[c  nostre  ingenuijtatis  auc- 
toritas  stabilis  et  inconvulsa  posthinc  omni  tempore  permaneat, 
hoc  imperiale  preceptum  inde  conscriptum  manu  propria  [robo-15 
ran]tes  sigiUo  nostro  insigniri  praeci[pimus].  Signum  domni  Hein- 
rici  (M.)  invictissimi  imperatoris  augusti.  Guntherius  cancellarius 
ad  vicem  Herchanbaldi  archiepiscopi  notavit.  Data  xvi.  kal.  julii, 
indictione  i.,  [anno  dominice  incamationis  millesimo  xviii.,  anno 
vero  domjni  Heinrici  secundi  regnantis  xvii.,  imperii  vero  v.  20 
Actum  Strazburch  feliciter,  amen. 

Orig.-perg.  in  M.;  am  unteren  und  rechten  rande  fehlen  stüoke  mit  be- 
schädigung  des  textes.  Siegel  abgefallen.  Erste,  signum-  und  recogn.  zeilen 
mit  verlängerten  buchstaben.  Gedr. :  Ledderhose  2,  282.  ^g. :  Böhmer  Regum 
nr.  1178,  Stumpf  nr.  1709,  [Duysing]  1,  nr.  58.  Erwähnt:  Ledderhose  2,  54,26 
jedoch  irrig  unter  dem  namen  ,Lindenhoff'.  Vgl.  Hirsch  3,  317.  —  Ueber  das 
zu  dem  abgerissenen  stücke  gehörende  incamationsjahr  kann  kein  zweifei  sein, 
da  alle  erhaltenen  datirungsangaben  auf  1018  weisen. 

1)  zu  ergänzen:  ,visi  sumus  habere*  (s.  urk.  nr.  10). 


8.     Kaiser  Heinrich  IL  ertheilt  den%  von  seiner  gemahlin  KunigundedO 
am  ihrem  erbgute  gestifleten  kloster  Kaufungeu  einige  Privilegien  und 
vertvaltungsvorschrißen. 
Kaufungen  [1019]  april  22. 

flOl9j  C.     In  nomine  sanctae  et   individuae    Trinitatis.     Heinricus 

apr.  22.  divina  favente  dementia  Romanorum   imperator   augustus.     Im- 35 
periali  nostrae  dignitati  decens    atque  necessarium   absque  dubio 
scimus  esse,  ut  et  nos  in  laudem  et  honorem  Dei  perficiamus  et 
aUis  incipientibus,  quatenus  ad  effectum  pertingant,  opem  nostram 
inpendamus.      Si    ergo    hoc    juste    omnibus    exhibere    debemus, 


1019  apr.  22.  11 

quanto  specialius  monemur  illi  auxiÜo  esse,  ut  bona  perficiat  in- 
cepta,  cum  qua  sumus  caro  et  anima  una.  Proinde  omniiun  fide- 
Kum  praesentium  scilicet  ac  futurorum  noverit  universitas,  quod 
dilecta  contectalis  nostra  Cunigunda  videlicet  imperatrix  augusta 
Bmonasterium  in  honore  salvatoris  mundi  et  vivific^  crucis  et  om- 
nimn  simul  sanctomm  in  loco,  qui  dicitur  Cohfunga,  pro  remedio 
animQ  tarn  nostr^  quam  su^  necnon  omnium  debitorum  nostronmi 
de  hereditario  praedio  liberum  construxit,  in  quo  virgines  sub 
regula  sancü  Benedicti  ordinavit.     H^  itaque  in  Christo  congre- 

lOgate  Odam^)  primam  abbatissam  canonice  elegerunt,  quam  püs- 
sima  conjunx  nostra  imperiali  dignitati  nostr^  ponendam  concessit 
semperque  imperatoribus  Romani  regni  post  nos  quaslibet  po- 
nendas  absque  omni  requisitione  servitutis  liberaliter  per  Privi- 
legium  nostnmi   reliquid.   [!]     Statuimus   etiam,    quod   praedictis 

lövirginibus  nuUa  abbatissa  superponatur,  nisi  quam  inter  se  super 
se  elegerint.  Si  autem  aliter  conversata  fuerit,  quod  absit,  am- 
moveatur  a  sororibus  suis  usque  quater,  et  si  non  emendaverit, 
invitent  episcopum  Mogontin^  sedis,  in  cujus  diocesi  simt,  et 
deponatur  et  alia,  quQ  digna   sit,    eligatur.     Statuimus,    ut  bene- 

20  ficia  ministerialium  de  instituta  prebenda  dominarum  non  augean- 
tur  nee  ea,  que  juste  possederunt,  minuantur  ac  juris  sui  debitum 
convenienti  tempore  abbatisse  jurent.  Villicus  communi  consilio 
ponatur,  qui  aptus  sit  congregationi  et  familie.  Cellariam  unam 
inter  se  habeant,  que  virum  fidelem  sub  se  habeat,  qtd  ei  mini- 

25stret.  Providentes  etiam  in  futurum  advocatorum  tirannide  (!), 
ne  famüiam  monasterii  aggravent,  statuimus,  ut  nuUus  secundus 
advocatus  super  eos  ponatur,  sed  ad  tria  tantum  placita  in  anno 
jussi  conveniant.  Coma  et  cutis,  si  advocato  fuerint  adjudicata, 
5  solidis  quivis  reus  redimat.     Et  ut  hoc  nostr^  auctoritatis  pre- 

30ceptum  firmum  omni  permaneat  evo,  illud  manu  propria  robo- 
rantes  sigilli  nostri  inpressione  jussimus  insigniri.  Si  quis  hec 
omnia,  que  prediximus,  infringere  temptaverit,  morte  moriatur 
perpetua,  non  solimi  in  corpore  sed  etiam  in  anima.  In  celis 
habeant   omnipotentem   Deum   provisorem,    in   terris    advocatum 

36  Romane  domus  tutorem,  in  spiritaUbus  episcopum  Mogontin^ 
sedis  procuratorem.  Signum  domni  Henrici  (M.)  invictissimi  im- 
peratoris  augusti.  Guntherius  cancellarius  ad  vicem  Herrchan- 
balldi  archiepiscopi  notavit.  Data  x.  kal.  mai,  indictione  xüi., 
anno  dominice  incamationis  mill.  vx.,   anno   domni  Heinrici  im- 

40  peratoris  augusti  regnantis  xvii.,  imperii  v.  Ad  Cofhungen  actum 
feliciter.  amen. 


12  1019  mai  4.  a. 

Orig.-perg.  in  M.,  im  pergament  verschiedene  kleinere  lÖcher.  Siegel 
abgefallen;  kreuzschnitt  sichtbar.  Erste,  signum-  und  recogn.  zeilen  mit  ver- 
längerten buchstaben.  Auf  der  rückseite  von  hand  13.  jahrh. :  ,Litterae  prime 
institutionis  ad  abbatie  [!]  Kouf ungensis  ecclesie.  Excopiata*.  Gedr. :  Ledderhose 
2,  277  f.  mit  jähr  1005.  Reg.:  Stumpf  nr.  1649,  [Duysing]  1,  nr.  47  sub  jähr  1005.  5 
Erwähnt :  Ledderhose  2,  52  mit  jähr  1015.  In  K.  befindet  sich  eine  defecte  abschrift 
von  der  hand  der  priorin  Elisabeth  Hake  (2.  oder  3.  Jahrzehnt  des  16.  jahrh.),  so- 
wie eine  ebenfalls  defecte  Übersetzung  von  hand  16.  jahrh.;  eine  2.  Übersetzung 
von  hand  18.  jahrh.  ist  in  M.,  Acten,  ob.  stockhaus-saal  5706;  auch  Kuchen- 
becker 3,  124  ff.  giebt  eine  solche.  —  Die  Originalität  der  vorläge  wird  be- 10 
stritten  von  Hirsch  3,  78,  n.  1  und  von  Bresslau  ebenda  317,  sowie  bezweifelt 
von  Stumpf  nr.  1649  und  von  Waitz  Deutsche  verf.  gesch.  5,  144  n.  2; 
Hirsch  und  Bresslau  erkennen  jedoch  an,  dass  ein  orig.  vorhanden  war,  das  in 
der  vorläge  als  interpolirt  sich  darstelle;  Bresslau  sagt  auch  (Hirsch  3,  318), 
dass  der  Ranshofener  codex  (IVIon.  Germ.  SS.  4,  791)  ein  ähnliches,  aber  15 
correcteres  diplom  benutzt  haben  muss  (vgl.  auch  Mon.  Germ.  SS.  4,  821  n.  v 
der  vita  sanctae  Cunegundis  im  Ranshof.  cod.).  Das  datum  der  urk.  ist  keinen- 
falls  in's  jähr  1005  zu  setzen;  aber  auch  im  jähre  1015  kann  die  urk.  in  der 
vorliegenden  fassimg  wenigstens  nicht  ausgestellt  sein,  da  das  kloster  erst  mit 
dem  jähre  1018  in's  leben  trat  (Araial.  Saxo  2,  449  f.  ad  a.  1018,  Hoffmanm20 
annales  Bamberg.  1,  in  Ludewig  SS.  rer.  Germ.  53  nr.  85).  Ich  schliesse  mich 
trotz  des  anscheinend  für  1015  besser  passenden  itinerars  hierin  Cohn  an  (Forsch, 
z.  Deutschen  gesch.  7,  422  f.),  der  es  höchst  glaubhaft  macht,  dass  die  urk.  zum 
22.  apr.  1019  gehört;  auch  Hessische  historiker,  wie  Kuchenbecker  3,  131, 
Wenck  3,  188  und  n.  t,  Haas  262,  Teuthom  2,  725  ff.  nehmen  dieses  jähr,  25 
Stumpf  und  Bresslau  1015  an.  Zu  XIX  stimmen  die  königs-,  annähernd  auch 
die  kaiserjahre  (der  fehler  Y  als  zahl  der  kaiserjahre  findet  sich  eben  wohl  in 
urk.  nr.  9  und  10),  zu  XV  aber  die  indiction  nach  Rom.  rechnung.  Die  in- 
correcte  Schreibung  der  Jahreszahl  dürfte  Hirschs  und  Bresslaus  gründe  gegen 
die  Originalität  der  urk.  noch  verstärken.  —  Die  urk.  als  stiftungsurkunde  zu  30 
bezeichnen,  wie  es  meistens  geschieht,  erscheint  mir  nicht  zutreffend,  da  sie  zwar 
anfängliche  einrichtungen  vorschreibt,  aber  doch  von  dem  bereits  gegründeten, 
bevölkerten  und  in's  leben  getretenen  kloster  spricht  und  dessen  äbtissin  nennt. 
Die  eigentliche  stiftungsurkunde  dürfte  wohl,  wenn  überhaupt,  nach  dem  10.  juni 
1017  in  Paderborn  ausgestellt  worden  sein,  wo  die  kaiserin  nach  ihrer  in  Kau- 36 
fungen  überstandenen  krankheit  und  dem  gelöbniss  der  klostergründung  mit  dem 
kaiser  zusammengetroffen  war. 

1)  sie  war  eine  tochter  Gerhards,  grafen  im  Elsass,  und  Evas,  einer 
Schwester  der  kaiserin  Kunigunde,  beide  töchter  des  grafen  Siegfried  von  Luxem- 
burg; Oda  starb  1035  sept.  18.  .  40 

9.     Kaiser  Heinrich  IL  schenkt  dem  kloster  Kaufungen  die  dör/er 

Oberkaufungen  mit   dem  ganzen  walde,   Niederkaufungen^   VoUmars- 

/lausen  und  Uschlag. 

Allstedt  1019  mai  4.  a. 

1019  C.     In  nomine  sanctae   et  individuae  Trinitatis.     Heinricus46 

mai  4.  a.  divina   favente   dementia  Romanorum  imperator  augustus.     Im- 


1019  mai  4.  ft.  13 

periali  nostxae  dignitati  decens  atque  necessarium  absque  dubio 
scimus  esse,  ut  et  nos  in  laudem  et  honorem  Dei  bona  incipiendo 
perficiamus  et  alüs  incipientibus,  quatinus  ad  effectum  pertingant, 
opem  nostram  impendamus.  Si  ergo  hoc  juste  omnibus  exhibere 
ödebemus,  quanto  specialius  monemur  illi  auxilio  esse,  ut  bona 
incepta  perficiat^),  cum  qua  sumus  caro  et  anima  una.  Proinde 
onmium  Christi  nostrique  fidelium  praesentium  scilicet  ac^)  futu- 
rorum  noverit  universitas,  quod  dilecta  contectalis  nostra  Cuni- 
gunda   videlicet   imperatrix   augusta   monasterium   in   honorem') 

10  salvatoris  mundi  et  vivificae  crucis  nee  non  sanctae  Dei  genitricis 
semper  virginis  Mariae  et  beati  Petri  principis  apostolorum  et 
omnium  simul  sanctorum  in  loco,  qui  dicitur  Coufunga*),  con- 
struxit,  in  quo  virgines  sub  regula  sancti  Benedicti  ordinavit. 
Hujus  igitur  dilect^  nostr^   conjugis   religioni   ac  devotioni  con- 

16gaudentes,  amori  etiam  ejus  obtemperantes  pro  remedio  animae 
nostrae  nee  non  ipsius  omniumque  debitorum  nostrorum  quasdam 
nostri  juris  villas,  ipsum  videlicet  monasterium  Overencoufunga 
cum  toto  nemore  necnon  Nederencoufunga,  Volmareshusun,  Lus- 
lad®)  dictas,   in  pago  Hassia  sitas   in  comitatu   Friderici  comitis 

20  cum  omnibus  pertinentiis  suis,  agris,  areis,  aedificiis,  terris  cultis 
et  incultis,  silvis,  venationibus,  aquis  aquarumve  decursibus,  pis- 
cationibus,  molendinis,  pratis,  pascuis,  viis  et  invüs,  exitibus  et 
reditibus,  quesitis  et  inquirendis,  mancipiis  utriusque  sexus  et  om- 
nibus, qu§  quocumque  modo  nominari  ac  scribi  possunt,  utilitati- 

26bus  ad  easdem  villas  pertinentibus  ad  praedictum  monasterium 
et  ad  utilitatem  tantum[modo  sororum]  ibidem  sub  regula  mo- 
nachica  Deo  famulantium,  per  hanc  nostram  imperialem  paginam 
concedimus  atque  largimur.  Et  ut  h§c*)  [nostrae]^  auctoritatis 
karta  stabilis  et  [inconvulsa  omni  permaneat  aevo]  hoc  imperiale 

90  preceptum  inde  conscriptum]  ^)  manu  propria  confirmantes  ®)  sigillo 
nostro  jussimus  insigniri,  Signum  domni  Heinrici  invictissimi 
Eomanorum  (M.)  imperatoris  augusti.  Guntherius  cancellarius 
ad  vicem  Hercanballdi  ^**)  archicappellani  recognovi.  Data  iüi. 
non.   mai,   indictione  ii.,    anno  Domini  ^*)  incarnationis  millesimo 

85xviiii.,  anno  vero  domni  Heinrici  imperatoris  augusti  regnantis 
xvii.,  imperii  v.  ^^)     Actum  Alsteti  ^')  feliciter,  amen. 

Orig.-perg.  in  M.,  text  mehrfach  durch  löcher  beschädigt.     Siegel  wie  in 

urk.  nr.  6.     Erste,  Signum-  und  recogn.-zeilen  mit  verlängerten  buchstaben.     In 

M.  ist  noch  ein  fast  gleichlautendes,  gleichzeitiges,    unbesiegeltes  perg.-fragment 

40  von  anderer  hand,  dessen  vordere  hälfte  der  länge  nach  fehlt,    und  dessen  erste 

zeile  verlängerte  buchstaben  hat.     Gedr.:    Ledderhose  2,  285 ff.     Reg.:    Böhmer 


14  1019  mai  4.  b. 

Regum  nr.  1189;  Stumpf  nr.  1722;  [Duysing]  1,  nr.  59;  Dobenecker  1,  nr.  6B9. 
Erwähnt:  Ledderhose  2,  53 f.  Vgl.  Hirsch  3,  76  und  317*  Die  urk.  ist  einge- 
rückt in  urk.  nr.  68. 

1)  ,perficiat*  fehlt  im  fragm.  2)  transsumpt  ,et*.  3)  ib.  ,in  honore*. 
4)  fragm.  ,Cofunga'.  B)  transsumpt  ,Hu8lad*.  6)  ib.  ,huju8*.  7)  ,nostrae*  B 
fehlt  im  orig. ;  mit  diesem  worte  schliesst  das  fragment ;  auch  das  transsumpt  hat 
dasselbe.  8)  ,inde  conscriptum^  fehlt  im  transsumpt.  9)  transsumpt  ^robo- 
rantes^  10)  ib.  ^Herchanbaldi^  11)  ib.  ,dominice^  12)  die  zahl  y.  fehlt 
im  transsumpt.        13)  ib.  ,Asteti'. 

10.     Kaisei'  Heinrich  IL  schenkt  dem  kloster  Kaufungen  giUer  in    10 
Escheberg  und  (Ober-)  Meiser. 
Allstedt  1019  mai  4.  b. 

1019  C.    In  nomine  sanctae    et  individuae  Trinitatis.     Heinricus 

Uta»  4.  b.  ^yjjjj^  favente  dementia  Romanorum  Imperator  augustus.    Impe- 

riaK  nostrae  dignitati  decens  atque  necessarium  absque  dubio  sei- 15 
mus  esse^    ut  et  nos  in  laudem  et  honorem  Dei  proficiamus   et 
aliis  incipientibuSy  quatinus  ad  effectüm  pertingant,  opem  nostram 
impendamus.      Si    ergo    hoc   juste    omnibus    exhibere    debemus, 
quanto  specialius  monemur  illi  auxilio  esse,  ut  bona  perficiat  in- 
cepta,    cum    qua   siunus    caro    et   anima  una.     Proinde    omnium20 
Christi  nostrorumque  fidelium  praesentium  acilicet  ac  futurorum 
noverit   xmiversitas,    quod    dilecta    contectalis    nostra    Cunigunda 
videlicet  imperatrix   augusta   monasterium  in  honorem  salvatoris 
mundi  et  vivificae  crucis  nee  non  sanctae  Dei  genitricis  semper- 
que  virginis  Mariae   et  Petri   principis    apostolorum   et   omniimi25 
simul  sanctorum  in  loco,  qui  dicitur  Chofunga,  construxit,  in  quo 
virgines  sub  regula  sancti  Benedicti  ordinavit.     Hujus  igitur  di- 
lectae  nostrae  conjugis  religioni  ac  devotioni  congaudentes  amori 
eüam  in  omnibus  obtemperantes  pro  remedio  animae  nostrae  nee 
non  ipsius  onmiumque  debitorum  nostronmi  taUa  praedia,  qualiaSO 
in  Eskeberge   ac  Meiskere   villis    in   pago  Hassia*)  in   comitatu 
Dodechonis  comitis  visi  sumus  habere,    cum  omnibus  eorum  per- 
tinentiis,  agris,  areis,  aedificiis,  terris  cultis  et  incultis,  silvis,  ve- 
nationibus,  aquis  aquanmive  decursibus,  piscationibus,  mplendinis, 
pratis,  pascuis,  viis  et  inviis,  exitibus  et  reditibus,  quesitis  et  in- 35 
quirendis,  mancipüs  utriusque   sexus  et  omnibus,   que  quocunque 
modo  nominari  ac  scribi   possunt,   utüitatibus   ad  eadem  praedia 
pertinentibus  ad  praedictum  monasterium  et  ad  utihtatem  sororum 
ibidem  sub  regula  monachica  Deo  servientium  per  hanc  nostram 
imperialem  paginam  in  proprium  largimur  atque  concedimus.    Et  40 
ut  haec  nostrae  ingenuitatis  auctoritas  stabilis  et  inconyulsa  omni 


1019  mai  20.  15 

permaneat  aevo,  hoc  imperiale  preceptum  inde  conscriptum  pro- 
pria  manu  confirmantes  sigillo  nostro  insigniri  jussimus.  Signum 
domni  Heinrici  invictissimi  (M.)  Romanorum  imperatoris  augusti. 
Guntherius  cancellarius  ad  vicem  Hercanbaldi  archicappellani  re- 
öcognovi.  Data  iüi.  non.  mai,  indictione  ü.,  anno  Domini  incar- 
nationis  millesimo  xviiii.,  anno  vero  domni  Heinrici  imperatoris 
augusti  regnantis  xvii.,  imperü  v.     Alstedi  actum  feliciter,  amen. 

Orig.-perg.  in  M.  Siegel  wie  in  urk.  nr.  5,  jedoch  weniger  gut  erhalten. 
Erste,  Signum-  und  recogn.  zeilen  mit  verlängerten  buchstaben.  Gedr.:  Ledder- 
10 hose  2,  284 f.  Reg.:  Böhmer  Regum  nr.  1188,  Stumpf  nr.  1721,  [Duysing]  1, 
nr.  60,  Dobenecker  1,  nr.  658.  Erwähnt:  Ledderhose  2,  55.  Vgl.  Hirsch  3, 
76  und  817.  Soll  nach  Rieger  copie  11.  jahrh.  sein  (Stumpf,  Zusätze  und  be- 
richtigungen  zu  den  regesten  522  und  Dobenecker  a.  a.  o.). 

1)  i.  e.  ,Hasso-Saxonico^ 

15    11.     Kaiser  Heinrich  IL  schenkt  dem  kloster  Kaufungen  die  orte 
Lay,  (Wald')Esch,   Winningen^  Bisholder  und  Trimbs. 
Magdeburg  1019  mai  20. 

C.     In  nomine   sanctae  et  individuae  Trinitatis.     Heinricus     ioi9 
divina  favente  dementia  Bomanorum  imperator  augustus.   Quam-  ^^*  ^' 

20  vis  generaliter  in  omnes  catholicae  fidei  cultores  nos  liberales  et 
largos  esse  conveniat,  specialiter  tamen  in  dilectissimam  nostri 
conjugem  Chunigundam  sciücet  imperatricem  augustam,  qui  in 
Christo  sumus  una  caro,  nos  liberalissimos  et  largissimos  esse, 
res   ipsa   et   ratio    compellit.     Proinde   nos   supradictae    ejusdem 

25  nostrae  dilectissimae  conjugis  devotis  et  religiosis  petitionibus  ad- 
quiescentes  nostri  juris  qu^dam  loca  in  comitatu  Perhtoldi^)  co- 
mitis  et  in  pagis  Trihchira  et  Meinifelt  dictis  sita,  bis  nominibus 
appellata:  Legia,  Asch^),  Windinga,  Bizebre'),  Trimizze*)  cum 
mancipüs  utriusque  sexus,  aecclesiis,  aedificiis,  vineis,  molendinis, 

ÖOareis,  pratis,  pascuis,  terris  cultis  et  incultis,  et  ciun  omnibus 
pertinentiis  *),  qu^  nos  jure  et  legaliter  in  supradictis  locis  habere 
dinoscimur,  monasterio  Chuofunga*)  dicto,  in  honore  salvatoris 
mundi  et  sanct^  Mariae  sanctique  Petri  apostoli  constructo  et 
consecrato,   con[cedimus   et  con]donamus. ')     Et  ut  hujus  nostrae 

85  donationis  auctoritas  onmibus  Christi  nostrique  fidelibus  credibilis 
habeatur  et  vera  credatur  et  stabilis  maneat  et  inconvulsa  con- 
sistat,  hanc  cartam  inde  conscriptam  manu  propria  roborantes  si- 
gilU  nostri  impressione  jussimus  insigniri.  Signum  domni  Hein- 
rici invictissimi  (M.)  Eomanorum  imperatoris  augusti.    Guntherius 

40 cancellarius  ad  vicem  Erkenbaldi  archicappellani  recognovi.   Data*) 


16  lOlÖ  nach  juni  6. 

xiii.  junii*^),  indictione  ii.,  anno  dominic^  incamationis  millesimo 
xviiii,  ^^),  anno  vero  domni  Heinrici  imperatoris  augusti  regnantis 
xvii.,  imperii  vero  vi®.     Actum  feliciter  Magdeburch,  amen. 

Orig.-perg.  in  M.,  sehr  fleckig  und  verblasst.  Siegel  zerbrochen  und  sehr 
verwischt,  sonst  wie  in  urk.  nr.  5.  Erste,  signum-  und  recogn.  zeilen  mit  ver-  5 
längerten  buchstaben.  In  M.  Acten,  ob.  stockhaus-saal  5706,  ist  noch  eine  ab- 
schrift  von  band  16.  jahrh.  Photogr.  wiedergäbe  der  urk.  in  v.  Sybel  und  Sickel 
Kaiserurkunden  in  abbildungen  lief.  4,  taf.  12,  s.  auch  den  textband  zu  dieser 
tafel.  Gedr.:  Herrgott  2,  pars  1,  105  (ungenauer  abdruck)  nach  cod.  MS.  aug. 
bibl.  Vindabon.,  Winkelmann  2,  nr.  181.  Reg. :  Böhmer  Regum  nr.  1191, 10 
Stumpf  nr.  1725,  Goerz  Mittelrhein,  reg.  1,  nr.  1205,  Georgisch  1,  327.  Er- 
wähnt: Ledderhose  2,  55  f.,  Brower  Annal.  Trevir  1,  513.  Vgl.  Hirsch  3,  77 
n.  1  und  317.  —  Diese  Urkunde  ist  eingerückt  in  urk.  nr.  69. 

1)  transsumpt  ,Berhtoldi*.  2)  ,Waldesch*,  landkreis  Coblenz  (s.  Goerz 
Mittelrhein,  reg.  1,  nr.  1205).  3)  nicht  Bussenheim,  wie  Hirsch  3,  77  n.  1 15 
meint,  sondern  Bisholder  am  linken  ufer  der  Mosel  unweit  Coblenz  (so  auch 
Goerz  a.  a.  o.).  4)  die  ersten  3  buchstaben  durch  flecken  undeutlich,  im 
transsumpt  jedoch  deutlich;  v.  Sybel  und  Sickel  Kaiserurk.  a.  a.  o.  lesen  irr- 
thümlich  ,Irimizze*.  5)  transsumpt  ,attinentiis'.  6)  ib.  ,Coufunga*.  7)  durch 
flecken  verdorbene  stelle ;  transsumpt  hat  so,  wie  ergänzt  wurde.  8)  transsumpt  20 
,Datum*.  9)  für  die  vorliegende  zeit  offenbarer  Schreibfehler  für  ,kalenda8 
junii\  wie  auch  überall  angenommen  ist.  10)  letzte  i  mit  gleicher  tinte 
übergeschrieben. 

12.     Kaiser  Heinrich  IL  schenkt  dem  kloster  Kaufungen  die  kirche 
sanct  Johannis  Baptistae  zu  Wolfsanger  und  verwilligt  demselben  markte  25 
zu   Wolfsanger  und  (Ober-) Kauf ungen. 
Paderborn  1019  [nach  juni  6J 

1019  C.     In  nomine  sanctae   et  individuae  Trinitatis.     Heinricns 

fnach     divina  annuente   dementia  Romanorum  imperator  augustus.     Si 

pietatis  nostrae  celsitudinem  adeuntibus  digne  postulata  largimui*,  30 
precipue  convenit,   ut  nostrae  dilectissimae  conjugis  videlicet  Cu- 
nicunda  [!]  ^)   imperatricis    augustae    postulationibus    libentissimae 
acclinemur.     Quapropter  noverit  omnium   sanctae  Dei   aecclesiae 
nostronmique  fidelium  presentium  scilicet  ac  futurorum  industria, 
qualiter  nos  religioni  ac  devotioni  predictae  conjugis  nostrae  con-  35 
gaudentes   ejusque    peticionibus    assensimi    prebentes    monasterio 
suo  Cboufunga^)  in  honore  sanctae  Dei  genitricis  semperque  vir- 
ginis  Mariae  et  beati  Petri  principis   apostolorimi  constructo,  ubi 
etiam  virgines  Christi  sub  regula  sancti  Benedicti  ordinavit,  aec- 
clesiam  quandam  in  honore   sancti  Johannis  Baptistae   edificatam40 
in  loco,  qui   dicitur  Wolfesanger'),   in  pago  Hassia  in    comitatu 
Prederici  comitis,  cum  sua  dote   omnique  legalitate  in  proprium 


1Ö19  deo.  Sl.  17 

largimur  atque  donamus.  In  praedicto  etiam  loco  Wolfesanger') 
omni  die  sabbati  mercatum  constituimus  omnibusque,  qui  volue- 
rint,  vendendi  et  emendi  f acultatem  tribuimus  et  in  f estivitate  sancti 
Johannis  Baptistae  ibidem  per  tres  dies  annualem^)  mercatum  et 
6  Choufunga  ^)  similiter  in  Exaltatione  *)  sanctae  crucis  per  tres  dies 
mercatum  annualem  concedimus.  Districtum  etiam  et  tholoneum, 
quod  nostro  juri  ac  potestati  de  eisdem  mercatibus  debetur,  pre- 
nominato  monasterio  per  hanc  imperialem  paginam  in  proprium 
donamus  et  attribuimus   ea  videUcet  ratione,  ut  abbatissa  Ota*), 

10  quam  eidem  monasterio  prefecimus,  et  quaecumque  in  eodem  or- 
dine  post  eam  promoventur,  liberam  exinde  habeant  potestatem, 
quicquid  eis  placuerit  faciendi  ad  utilitatem  tantummodo  aeccle- 
siae  ac  sororum  ibidem  sub  regula  monachica  Deo  servientium.  Et 
ut  haec  donationis  nostrae  auctoritas    stabilis^    omni   permaneat 

IBaevo,  manu  propria  roborantes  sigilli  nostri  impressione  inferius 
jussimus  insigniri.  Signum  domni  Heinrici  Serenissimi  (M.)  atque 
invictissimi  Bomanorum  imperatoris  augusti.  Guntherius  cancel- 
larius  ad  vicem  Erkenbaldi  archiepiscopi  et  archicappellani  re- 
cognovit*).     Anno  Domini*)   incamationis  m.  xviiii,,    anno    vero 

20donmi  Heinrici  regnantis  xviii.,  imperii  vero  vi.  Actum  Boder- 
brunnen*®)  feliciter. 

Orig.-perg.  in  M.,  fleckig,  riss  in  der  ersten  zeile.  Das  fast  ganz  abge- 
fallene Siegel  ist  dasselbe  wie  in  urk.  nr.  6.  Erste,  signum-  und  recogn.  zeilen 
mit  verlängerten  buchstaben.  Gedr. :  Ledderhose  2,  287  f.  Reg. :  Stumpf  nr. 
26  1736,  [Duysing]  1,  nr.  61.  Erwähnt:  Ledderhose  2,  64.  Vgl.  Hirsch  3,  113 
n.  1  und  317.  Den  königsjahren  gemäss  muss  die  urk.  nach  juni  6  ausge- 
stellt sein ;  Stumpf  setzt  sie  in  den  herbst.    Die  urk.  ist  eingerückt  in  urk.  nr.  70. 

1)  transsumpt   ,Gunigunde^        2)  ib.  ,Coufunga^        3)  ib.  ,Woluesanger*. 
4)    ib.  ^,annuale\        6)  orig.  ,exultationeS   transsumpt  ,exaltatione^       6)  trans- 
30  sumpt  ,Vta*.         7)  orig.   ,instabilis^,    transsumpt   jStabilis*.        8)  transsumpt  ,re- 
cognovi*.        9)  ib.  ,dominice*.         10)  ib.  ,Boderbrunen*. 

13.     Kaiser  Heinrich  IL  schenkt  dem  kloster  Kaufungen  das  gut 

Herbede. 
Würzburg  1019  december  31. 

36  C.     In  nomine   sanctae  et  individuae  Trinitatis.     Heinricus     1019 

Dei    gracia   Romanorum   Imperator    augustus.     Noverit    omnium   ^^'  ^^' 
Christifidelium  xmiversitas,  qualiter  nos  peticionibus  dilectae  con- 
jugis  nostrae  Chunigundae  imperatricis  augustae   assensum   prae- 
bentes  monasterio  suo   Cbuofungo   [!]   dicto,   quod  nos   communi 

40voto  in  honorem^)   salvatoris  mundi  et  sanctae^)  Mariae  matris 


18  1020  oder  1021  vor  aug.  10. 

Domini  nostri  Jesu  Christi  sanctique  Petri  apostoli  constructo  et 
consecrato  quoddam  juris  nostri  praedium  Herbete  dictum,  quod 
nobis  Eccehart ')  dedit,  in  oomitatu  Hermanni  *)  et  in  pago  Weste- 
falo  herisceffe  situm,  per  hanc  imperialem  paginam  in  proprium 
largimur  atque  concedimus  cum  omnibus  appendiciis  suis,  areis,  5 
aedificiis,  pratis,  pascuis,  terris  cultis  et  incultis,  aquis  aquarumve 
decursibus,  molendinis,  piscationibus,  venationibus,  omnium  homi- 
num  contradictione  remota  ea  scilicet  ratione,  ut  abbatissa  öta  % 
quam  eidem  c^nobio  praefecimus,  omnesque  in  eodem  ordine  et 
dignitate  ibidem  sibi  succedentes  liberam  exinde  habeant  potesta- 10 
tem,  quicquid  eis  placuerit  faciendi*)  ad  utilitatem  tantummodo 
sororum  sub  regula  sancti  Benedicti  in  eodem  loco  Deo  servien- 
tiiun.  Et  ut  hujus  nostrae  donationis  auctoritas  memorialis  ha- 
beatur  et  vera  credatur,  hanc  cartam  inde  consriptam  manu  pro- 
pria  roboravimus  et  sigilli  nostri  impressione  insigniri  jussimus.  16 
Signum  domni  Heinrici  (M.)  serenissimi  et  invictissimi  imperatoris 
augusti.  Guntherus  cancellarius  vice  Erchanbaldi  archicapellani 
recognovi.  Datum  in  ii.  kal.  januarii,  anno  dominicae  incarna- 
tionis  m.  xx,,  indictione  ii.,  anno  vero  domni  Heinrici  [re]gnantis ') 
xvii.,  imperii  vero  vii.     Actum  in  Wirzburch  feliciter,  amen.         20 

Orig.-perg.  in  M.  Vom  siegel  fehlt  das  obere  drittel;  es  ist  dasselbe  wie 
in  urk.  nr.  5.  Erste,  signum-  und  recogn.  zeilen  mit  verlängerten  buchstaben. 
Abschrift  in  einer  processacte  des  kgl.  Staatsarchivs  zu  Wetzlar,  Preussen 
lit.  E.  nr.  233/965,  A.  stück  10;  auf  dessen  rückseite:  ,Prod.  Spirae  20.  apr. 
1573*.  Gedr.:  Leibniz  4,  439 f.,  note;  Kuchenbecker  1,  73 ff.  Reg.:  Erhard  1,25 
nr.  906,  Böhmer  Regum  nr.  1193,  Stumpf  nr.  1739,  [Duysing]  1,  nr.  62.  Er- 
wähnt: Ledderhose  2,  56.  Vgl.  Hirsch  3,  317.  Transsumpte  befinden  sich  in 
den  urk.  nr.  308  und  310. 

1)  in  beiden  transsumpten  folgt  hier  ,sancti*.        2)  ib.  ,8ue*  statt  ,3anctae^ 
3)  ib.  ,Egkehard*.        4)  ib.  ,Heremani*.        5)  urk.  nr.  308  ,Üta*,   nr.  310  ,Uta'.  30 
6)  in  beiden  transsumpten  folgt  hier  noch  einmal   ,pote8tatem'.        7)  ib.  ,impe- 
ratoris*  statt  ,regnantis*;  ,re*  durch  loch  zerstört. 

14.     Kaiser  Heinrich  IL  bestätigt  die  seitens  der  kaiserin  Kunigunde 
dem  kloster  Kaufungen  gemachte  Schenkung  ihres  erbeigenen  hofes  zu 

Herleshausen.  35 

[1020  oder  1021  vor  aug,  10.] 

fl020oder  C.     In  nomine  sanctae  et  individuae  Trinitatis.     Heinricus 

m/  *ii^^*   favente   dementia   Romanorum    imperator    augustus.     Si 

omnibus  bona  incipientibus  ex  imperialis   dignitatis   debito  debe- 

mus  prodesse,  quanto  magis  honestum  ac  religiosum  illius  Studium  40 

augmentare  et^  ut  ad  effectum  perducatur  ^),  modis   omnibus  nos 


1020  oder  lÖÖl  vor  aug.  10.  19 

oportet  adjuvare,  cum  qua  una  caro  divina  existimus  copulatione. 
Proinde  omnibus  Christi  nostrique  fidelibus  notum  esse  volumus, 
qualiter  nos  devotioni  ac  religioni  dilectissim^  conjugis  nostr^ 
Chunigundae  ^)  imperatricis  augustae  congaudentes^  petitionibus 
öetiam  ejus  assensum  praebentes,  quandam  hereditariae  proprie- 
tatis  suae  cortem*)  Herleicheshuson*)  dictam,  in  pago  Eeinicgowe 
in  comitatu  Sigifridi  comitis  sitam,  monasterio  suo  Chuofunga*) 
in  honore  sanctae  Dei  genitricis  Mariae  et  beati  Petri  principis 
apostolorum   constructo,    ubi    etiam  virgines   Christi   sub    regula 

lOsancti  Benedicti  ordinavit,  cum  omnibus  pertinentiis  suis,  areis 
videlicet,  edificiis,  agris,  pratis,  pascuis,  aquis  aquarumve  decur- 
sibus,  piscationibus,  molendinis,  silvis,  venationibus,  exitibus  et 
reditibus,  viis  et  inviis  omnibusque,  quocumque  modo  dici  ac®) 
scribi  possunt,  utilitatibus  per  hanc  imperialem  paginam  in  pro- 

15prium  largimur  atque  concedimus  ac  omnimodis  confirmamus 
omnium  hominum  contradictione  remota  ea  scilicet  ratione,  ut 
abbatissa  öta  ^,  quam  eidem  loco  praefecimus,  ac  ®)  quocumque  in 
eodem  ordine  post  eam  ibidem  promoventur,  liberam  exinde  ha- 
beant  potestatem,    quicquid   eis   plaouerit,   faciendi   ad  utilitatem 

20tantummodo  aecclesiae  et  sororum  ibidem  sub  regula  monachica 
Deo  servientium.  Et  ut  haec  nostrae  donationis  ac  confirmationis 
auctoritas  stabilis  et  inconvulsa  omni  permaneat  aevo,  hoc  prae- 
ceptum  inde  conscriptum  propria  manu  corroborantes  sigilli  nostri 
impressione   jussimus   insigniri.     Signum    domni  Heinrici   invic- 

25ti8simi  (M.)  Eomanorum  imperatoris  augusti*).  Cuntherius  ^°) 
cancellarius  ad  vicem  Erkenbaldi  archicappellani  rccognovi. 

Orig.-perg.  in  K.  Aufgedrücktes  majestätssiegel  abgefallen,  jedoch  auf- 
bewahrt; es  ist  dasselbe  wie  in  urk.  nr.  5.  Erste,  signum-  und  recogn. 
Zeilen  mit  verlängerten  buchstaben.    Auf  der  rückseite  von  gleichzeitiger  band: 

30 ,Herleicheshu8on\  dahinter  von  band  14.  jahrh. :  ,Excopiata'.  Gedr.:  Stumpf 
Acta  imp.  nr.  268,  Bresslau  nr.  24  mit  dat.  „1018  od.  1019?"  Reg.:  Stumpf 
nr.  1884  und  p.  528,  Dobenecker  1,  nr.  665.  Erwähnt:  Ledderhose  2,  52,  sowie 
Landau  Territorien  208.  Wegen  des  datums  vgl.  Hirsch  8,  76  n.  5,  wo  Her- 
leshausen jedoch  irrig  in's  spätere    amt  Sontra  statt  Netra  verwiesen  wird,    und 

85  818  f.,  wo  Bresslau  die  nicht  datirte  und  in  „einiger  eile''  schief  geschriebene 
urk.  wegen  der  Schreibweise  ,Cuntherius'  glaubt  in^s  jähr  1020  oder  frühjahr 
1021  gehörend  verweisen  zu  sollen;  meines  erachtens  kann  dies  datum,  da  äb- 
tissin  öta  als  bereits  amtirend  genannt  ist,  frühestens  1018  (beginn  des  klösterl. 
lebens  in  Kaufungen)  angenommen  werden ;  den  endtermin  giebt  der  tod  Erken- 

40  balds  1021  aug.  10.  Stumpf  setzt  sie  in  den  Eegesten  zw.  1015  und  1021  aug., 
in  den  Acta  imp.  zw.  1017  dec.  und  1019  dec.  Ich  möchte  mich  hierin  Bresslau 
anschliessen.     Diese  urk.  ist  eingerückt  in  urk.  nr.  71. 

1)  im   transsumpt   ,perducant^         2)    ,Chunigundae'   in   majuskelschrift; 


20  1023  Jan.  14. 

transsumpt   ,Cunigrunde*.  3)   transsumpt   ,curtem*.  4)   ib.    ^Herleichosen^ 

B)  ib.  ,Coufunga*.        6)  ib.  ,aut*.        7)  ib.  ,Üta*.       8)  ib.  ,aut*.        9)  hier  folgt 
im  transsumpt  das  monogramm.         10)  transsumpt  ^Guntherius^ 

IB.     Kaiser  Heinrich  IL  schenkt  dem  kloster  Kaufungen  das  gut 

Heringhausen.  B 

Paderborn  1023  Januar  14. 

1023  C.     In  nomine   sanctae   et  individuae  Trinitatis.     Heinricus 

•^****  •  divina  favente  dementia  Romanorum  imperator  augnstus.  Si 
venerabilia  aecclesiarum  Dei  loca  ditare  ac  sublimare  studuerimus, 
nobis  id  regnique  nostri  statui  profutnmm  esse  minime  dubita-10 
mus.  Quapropter  noverit  onmium  Christi  fidelium  nostrorumque 
universitas,  qualiter  nos  pro  remedio  animae  nostrae  dilectissi- 
maeque  conjugis  nostrae  Cunigundae  videlicet  imperatricis  augustae 
atque  parentum  nostroium  necnon  pro  animabus  fidelium  nostro- 
rum,  quorum  ibi  corpora  requiescunt,  Erphonis  scilicet  comitislB 
atque  Cftnonis,  monasterio  nostro  Cftfunga  nominato  in  honorem 
Domini  salvatoris  sanctaeque  ejus  genitricis  necnon  victoriosissi- 
mae  crucis  atque  beati  Petri  apostolorum  principis  constructo  ad 
usum  sanctimon[iali]um  ibidem  Deo   servientium   quoddam  nostri 

juris  praedium  Hardinghuson  ^  dictum,   situm  in  pago in  20 

comitatu  vero ^)  comitis,  cum  omnibus  ejusdem  praedii  per- 

tinentiis,  terris  videlicet  cultis  et  incultis,  curtificiis,  areis,  aedi- 
ficiis,  mancipiis  utriusque  sexus,  pratis,  pascuis,  silvis,  venationi- 
bus,  aquis  aquarumque  decursibus,  piscationibus,  molendinis,  vüs 
et  inviis,  exitibus  et  reditibus,  quesitis  vel  inquirendis  c§terisque2B 
omnibus,  quae  quomodocunque  dici  sive  scribi  possunt,  utilitati- 
bus  ad  ipsum  praedium  pertinentibus  per  hanc  nostram  imperia- 
lem paginam  concedimus  atque  largimur  et  de  nostro  jure  ac 
dominio  in  ejus  jus  et  dominium  omnino  transfundimus,  ea 
videlicet  ratione,  [ut  predictae]  acclesiae  [!]  venerabilis  abba-30 
tissa  Uta  sibique  posthinc  succedentes  liberam  habeant  de  eadem 
proprietate  ejusque  pertinentüs,  quicquid  eis  placuerit,  ad  [usum 
aecclesiae  facien]di  potestatem  omnium  bominum  regni  nostri 
contr[adictione]  remota.  Et  ut  haec  nostrae  ingenuitatis  [aucto- 
ritas  stabilis]  et  inconvulsa  omni  posthinc  permaneat  tempore,  36 
hoc  imperiale  praeceptum  inde  conscriptum  manu  propria  confir- 
mantes  sigilli  nostri  impressione  jussimus  insigniri.  Signum 
domni  Heinrici  Romanorum  invictissimi  (M.)  imperatoris  augusti 
(L.  S.)  Guntherius  canceUarius  vice  Aribonis  archicappellani  recog- 
novit.     Datum  xviiii.  kl.  feb.,  indictione  vi.,   anno  dominicae  in- 40 


.  1024  aug.  21 

camationis  mll^.  xxiii^.,  anno  vero  domni  Heinrici  secundi  reg[nan- 
tis]  xxi^.,  imperii  autem  ejus  viiii.  Actum  Paderbrunnon  feliciter, 
amen. 

Orig.-perg.  in  Münster  i./W.,  fürstenthum  Paderborn  nr.  55,  sehr  de- 
5fect.  Siegel  wie  in  urk.  nr.  5.  Erste,  signum^  und  recogn.  zeilen  mit  ver- 
längerten buchstaben;  die  unterschriftszeilen  sind  von  anderer  band  zugefügt 
(nach  Wilmans).  Auf  der  rückseite  von  band  des  14.  od.  15.  jabrb. :  ,Henrici  secundi 
imperatoris*.  Gedr.:  "Wilmans  2,  nr.  163,  Scbaten  1,  452 f.,  Erhard  Cod.  dipl. 
1,  nr.  106.  Reg.:  Erhard  Reg.  bist.  Westfal.  1,  nr.  923,  Böhmer  Regum  ttr. 
101240,  Stumpf  nr.  18(»,  Georgisch  1,  332  ad  a.  1023,  5;  Facsimile-fragm.  in 
Zeitschr.  f.  WestßU.  gesch.  4.  folge,  4.  Erwähnt:  Vita  Meinwerci  ep.  (Mon. 
Germ.  SS.  11,  151  nr.  191). 

1)  ,Hardinghuson'  (in  urk.  nr.  638  ,Herdynckhusen*,  in  urk.  nr.  760  ,Her- 
dinchußen^)  ist  meines  erachtens  weder  Hertingsbausen,  landkreis  Cassel,  noch 
15  Heddinghausen,  kreis  Brilon,  sondern  Heringhausen  Waldeckschen  kreises  Eisen- 
berg. So  auch  Yamhagen  1,  p.  18,  71  und  79,  sowie  Spruner -Menke  Hist. 
bandaÜas  bl.  3,  Sachsen.  Vgl.  Förstemann  2,  739.  2)  die  stellen  für  die 
namen  des  gaues  und  des  gaugrafen  sind  im  orig.  offen  geblieben. 

16.     Kaiserin  Kunigunde  versichert  brieflich  die  nennen  zu  Kaufungen 
20  ihrer  liebe,  bittet  um  deren  gebete  för  den  verstorbenen  kaiser,  ihren 
gemahlj  und  sendet  ihnen  geschenke. 
[1024  august.] 

Cunegundis    divina    dispensatione    solo    inperatrix    nomine,     /"lOJ^ 
specialiter  dilecte  congregationi  in  Confugia,  quicquid  juste  con-     ^^^^ 

25venit  dilectioni.  Proprie  adversitatis  sarcinam  facilius,  veluti 
estimo,  tolerarem,  si  vestras  res  salvas  incolimiesque  existere  vi- 
derem,  Quamvis  enim  mens  procellosis  curarum  fluctibus  undique 
quatiatur,  vestre  tamen  recordationis  anchora  a  cordis  profundi- 
tate  non  evellitur.     Et  licet  longe  remote    ab    oculis,    ab    animo 

SO  tamen  nunquam  recedetis.  Quis  nos  separabit  a  caritate  Christi, 
casus  doloris,  an  longinquitas  remotionis?  Quin  etiam  si  amisse 
facultatis  usus  concederetur,  voluntas  hec  operis  exhibitione  con- 
probaretur.  Ipsum  tamen  modicum,  quod  adhuc,  Deo  volente, 
reliquum  tenemus,  vestre  communicationi  alienum  esse  nolumus; 

35  ut  participatione  parvitatis  reveletur  magnitudo  devocionis.  Mater 
namque,  si  parum  habuerit,  parum  filiis  tribuit.  Ecce  hec  modici 
sumptus  mimuscula  ad  refectionem  vobis  mittuntur  camis,  ut  ani- 
mam  senioris  ejusque  patris  vestri  continua  orationis  alimonia 
reficiatis,    quoniam    tot    justorum    preces    unanimiter    continuate 

40  apud  Deum  multum  possunt  proficere,  Jacob  attestante :  „Multum 
enim  valet  deprecacio  justi  assidua".  Hle  etiam  atque  etiam 
justus    dominus,    qui    justiciaö    dilexit,    equitatem    supplicationis 


22  1040  jul.  27. 

exaudire  non  respuit,  sed  vobis  indefessis  intercessionibus  supra- 
dicti  cari  memoriam  facientibus,  salutis  dabit  premimn,  quod  ipse 
promittit  dicens:  ^Qui  perseveraverit  usque  in  finem,  hie  salvus 
erit."  Atque  bonum  opus  in  conspectu  eciam  Dei  placitmn  esse 
cemitis,  si  non  solum  pro  illis,  qui  in  hac  vita  positi  multa  vobis  5 
bona,  sed  qui  nulla  fecerunt,  oraveritis,  Obsecro  igitur,  ut  eum 
a  cordibus  vestris  nunquam  abiciatis,  qui  vos  quasi  proprias  ama- 
vit  atque  hunc  locum  vestra  Servitute  florere  voluit.  Estote 
quoque  mee  necessitatis  memores,  semper  in  hilaritate  cordis  mi- 
sericordes,  secundum  illud  apostoli :  „Dilectio  sine  simulatione".  10 
Necnon  vestre  mentes  in  quandam  mutue  caritatis  soliditatem 
magis  ac  magis  concrescant,  quatenus  in  die  tribulationis  clamo- 
rem  vestrum  ipsius  aures  exaudiant,  qui  dicit:  „Ubi  duo  vel  tres 
congregati  fuerint,  in  medio  eorum  sum."  Quod  vos  omnimodis 
promereri  hortor,  eodem  prestante,  qui  cum  Patre  et  Spiritulö 
sancto  vivit  et  regnat  per  omnia  secula  seculorum,  amen. 

Nach  druck  in  Mon.  Germ.  SS.  4,  822,  4  der  Vita  «.  Cunegundis,  wo 
auch  die  quellen  (789  f.)  und  die  Varianten  verzeichnet  sind;  ausserdem  gedr.: 
Ludewig  1,  352  f.,  wonach  der  brief  im  cod.  Bebdorfensis  fehlte  und  erst  aus 
einer  Bamberger  abschrift  und  aus  der  ausgäbe  des  Surius  wiederhergestellt  20 
wurde;  sodann  Acta  sanct.  martii  1,  274 f.  und  Kuchenbecker  3,  136 f.  üeber- 
setzt :  Looshom  1,  287.  Reg. :  [Duysing]  1,  nr.  64  mit  falschem  tagesdatum.  — 
Ich  vermuthe,  dass  der  brief  nach  der  beisetzung  kaiser  Heinrichs  U.  und  vor 
der  kaiserin  Kunigunde  abreise  nach  dem  Bheine  zur  königswahl,  die  am  4. 
sept.  1024  stattfand,  und  zwar  in  Bamberg  abgefasst  ist,  denn  einmal  trägt  der-  25 
selbe  noch  ganz  den  Stempel  des  unmittelbaren  Schmerzes,  sodann  aber  ist  es 
sehr  wahrscheinlich,  dass  die  kaiserin  gleich  nach  der  wähl  sich  nach  Kauf  ungen 
begab,  um  dort  ihr  wittwenjahr  zu  verbringen  und  nach  ablauf  desselben  als 
nonne  einzutreten. 

17.     König  Heinrich  IIL  bestätigt  den  zwischen  dem  erzbischqfe  BardodO 
von  Mainz  und  der  äbtissin  Hildegard  zu  Kaufungen  geschlossenen 
vergleich^  nach  welchem  das  kloster  Kaufungen  gegen  aufhebung  des 
s.  g.  Hessenzehnten  seine  besitzungen  in  Holzheim,   Udenbotm,  Dorla 
und  (Nassen-)  Erfurt  dem  erzbischofe  übergiebt. 

Eschwege  1040  Juli  27,  35 

1040  C.     In   nomine    sanctae    et   inviduae   Trinitatis.     Heinricus 

•^"  •  divina  favente  dementia  rex.  Quicquid  pro  statu  et  utiKtate 
aecclesiarum  laboraverimus  sperantes,  quia  dignam  remuneracio- 
nem  a  summo  earundem  pastore  recipiemus  et  hunc  in  fine  post 
videbimus,  cujus  amoris  pariter  et  timoris  recogitacione  optima  40 
quoque  operati  fuerimus,  scire  tam  presencium  quam  futuronmi 
fidelium   nostrorum   universitatem  volumus,   qualiter  Bardo  Mo- 


1040  jul.  27.  23 

gontinus  archiepiscopus  decimacionem  in  Hassia  ab  antecessoribus 
suis  diu  requisitam  tempore  patris  nostri  Cuonradi  imperatoris 
augnsti  felicis  memoriae  partim  adquisivit  atque  ex  toto  Dei  ac 
nostr^  majestatis  amminiculo  tandem  promeruit.  Igitur  ceteris 
5  Omnibus  liberis  ac  servis  ad  sinum  matris  ^cclesi^  confugientibus 
decimacionemque  justam  se  daturos  profitentibus,  omnis  Cophun- 
gensis  coenobii,  immo,  ut  de  antiquioribus  loquamur,  Oassellensis 
diu  restitit  familia^),  sciÜcet  senioris  sui  Tbeoderici  Mettensis 
venerabilis    episcopi,    cui    eandem    tunc    concessimus,    adjutorio 

lOconiisa.  Novissime  idem  venerabilis  episcopus  T.  ^)  nostro  no- 
strorumque  prudenti  circumventus  consilio  suprascripto  archiprae- 
sidi  B. ')  decimacionem  recognovit,  quam  postea  datis  prediis  et 
mancipiis  per  concambitun  recepit.  Nobis  igitur  Frideslare  ve- 
nientibus  episcopis  Sigibodone  Spirensi  episcopo,  Euodolfo  Pader- 

löbrunnensi  episcopo,  Liudgero  Cumensi  episcopo,  Hildigarda  vero 
ejusdem  Cophungensis  fcclesif  venerabili  abbatissa,  comitibus 
Udone,  Bennone,  Eeginhardo,  Thiemmone  aliisque  quam  plurimis 
propter  asstantibus,  Werenharius  advocatus  abbatisse  in  manus 
Godeboldi  advocati  B.  archiepiscopi  tradidit,  quicquid  proprietatis 

20  in  Holcheim  et  in  Udenbrunnen  et  in  Durloon  et  in  Erffrede*) 
tam  prediis  quam  mancipiis  supradicta  Cophungensis  Qcclesia  pos- 
sedit,  atque  ex  integro  decimacionem  ad  ecclesiam  Oophungensem 
terminandam  conmutavit,  quam  mox  jussu  archiepiscopi  et  con- 
sensu  familiQ,  cleri,  militum  ab  eodem  Godeboldo  ibidem  accepit. 

26  Ut  autem  hec  in  nostri  presencia  auctoralis  accio  stabiÜs  et  in- 
confulsa  [!]  omni  permaneat  ^yo,  hanc  paginam  inde  conscriptam 
manu  propria  roboravimus  atque  sigilli  nostri  impressione  insig- 
niri  precepimus.  Signum  domni  Heinrici  tertü  regis  invictissimi 
(M.).    Eberhardus  cancellarius  vice  Bardonis  archicapellani  recog- 

SOnovi.  Data  vi.  kalendas  augusti,  indiccione  octava,  anno  domi- 
nicae  incarnacionis  millesimo  xL,  anno  autem  domni  Heinrici  or- 
dinacionis  xüi.,  regni  ii.     Actum  Eskenewage  feliciter^  amen. 

Orig.-perg.  in  M.,  fleckig.  Erste  recognitions-  und  signumzeile  mit  ver- 
längerten buchstaben.  Siegel  abgefallen.  Gedr. :  Stumpf  Acta  imp.  8,  nr.  49  und 
35p.  879.  Reg.:  Böhmer-Wül  1,  170 f.  nr.  33,  Stumpf  nr.  2196  und  p.  628,  Cod. 
diplom.  Sax.  reg.  1,  1.  nr.  89.  Vgl.  Ficker  1,  131,  Steindorff  1,  92  und  n.  4. 
Warum  Böhmer-Wül  die  vollständig  datirte  Urkunde  mit  „c.  juli  21. — 27."  kenn- 
zeichnet, ist  nicht  ersichtlich. 

1)  es  scheint  mir  daraus  geschlossen  werden   zu   können,    dass  die  unten 

40  genannten   orte   Holzheim  (wüst),    Udenbom,   Dorla   und   (Nassen-)Erfurt   und 

somit  auch  das  ganze  praedium  Gensungen   zur   curtis  Gassella   gehört   haben 

(s.    n.   4   und  urk.    nr.   4).  2)  ,Theodericus*.  3)  ,Bardoni*.  4)  Cod. 


24  1041  aug.  11. 

Monac.  inier  Ranshof.,  Yitae  Heinrici  et  Ouneguiidis  impp.  ed.  G.  Waitz 
(Mon.  Germ.  SS.  4,  821,  n.  v),  setzt  für  die  hier  genannten  orte  „predium 
Gensingen",  zu  dessen  ,attinentiis^  dieselben  wohl  gehört  haben  mögen. 

18.     Köniff  Heinrich   III.   bewilligt    dem    Jdoster   Kaufungen   einen 
u)Ochenmarkt  an  jedem  mütwoch,   sowie  einen  dreitägigen  jahnnarkt  5 
am  sanct  Margarethenfeste  (13.  Juli)  im  dorfe  (Ober-JKaufungen. 
Walldorf  1041  august  11. 

1041  C.     In   nomine    sancte    et   individue   Trinitatis.      Heinricus 

«**^-  ^J^-  divina  favente  dementia  rex.     Si  loca  Deo   devota  temporalibus 

ditare  bonis  studuerimus,  aetema  nos  ^)  recepturos  non  ambigimus.  10 
Quapropter  omnium  sanctf  Dei  aecclesiae  iidelium  et  nostrorum 
presentiiun  scilicet  ac  futurorum  universitati  notum  fieri  volumus, 
quod  abbatissa  monasterii  in  honore  sanct?  crucis  dedicati,  in 
YÜla  scilicet  Chophungia  siti,  nomine  Hildegarda  nostr?  dementia 
presentiam  adiit  supplici  mentis  devotione  postulans,  ut  nos  pro  15 
anim?  nostr?  nostrique  bon?  memori?  patris  Ch.  ^)  imperatoris 
salute  in  eodem  loco  mercatum  fieri  consentiremus.  Cujus  dignis 
petitionibus  abrenuntiare  non  audentes  ob  interventum  ac  peti- 
tionem  nostr?  dilect?  genitricis  Gisl?  scilicet  imperatricis  omnibus 
diebus  Mercurii  totius  anni,  scilicet  in  quarta  feria,  et  tribus  die-  20 
bus  in  festivitate  sanct?  Margaret?  annuale  et  generale  mercatum 
in  eadem  villa  Chofungia  ad  augmentum  predict?  ecclesi?  fieri 
consentimus  et  constitui ')  voliunus  et  per  hujus  praeceptalis  auc- 
toritatis  stabilitatem  toloneum  et  quicquid  utilitatis  inde  umquam 
provenire  poterit  eidem  monasterio  concedimus  et  omnium  homi-25 
num  contradictione  remota  negotiatoribus  c?[terisque]  hominibus 
ad  ipsum  mercatum  venienübus  eundi  et  redeundi  liberam  facul- 
tatem  tribuimus.  Et  ut  hujus  nostr?  concessionis  auctoritas  sta- 
bilis  et  inconvalsa  tempore^)  permaneat,  banc  paginam  manu 
propria  roborantes,  inde  fecimus  conscribi  ac  sigilli  nostri  impres-  30 
sione  jussimus  insigniri.  Signum  domni  Heinrici  tertü  (M.)  regis 
invictissimi.  Eberhardus  cancellarius  vice  Bardonis  archicapellani 
recognovi.  Datum  üi.  idus  augusti,  indictione  viiii.,  anno  domi- 
nic?  incamationis  mxli.,  anno  domni  Heinrici  tertü  ordinationis 
ejus  xüi.,  regni  vero  üi.     Actum  Walehdorf  *)  feliciter  amen.        35 

Orig.-perg.  in  M. ;  fleckig,  zerrissener  rechter  rand  mit  Schädigung  der 
Schrift.  Siegel  zerbrochen,  rest  unkenntlich.  Erste,  signum-  und  recogn.  zeilen 
mit  verlängerter  schrift.  Gedr.:  Stumpf  Acta  imp.  nr.  50  nebst  berichtigungen 
879.  Reg.:  Stumpf  nr.  2219  und  p.  528;  Dobenecker  1,  nr.  752.  Vgl.  Stein- 
dorff  1,  107  und  n.  3,  sowie  Forschungen  z.  Deutschen  gesch.  10,  455.  40 


1086  Jan.  12.  2B 

1)  ,no8*    fehlt  bei   Stumpf.         2)  ,Chuonradi*.         3)  Stumpf  »constituti*. 
4)  jomni'    zu   ergänzen.  6)  Walldorf  a.  d.  Werra   nördl.    v.    Meiningen  (s. 

darüber  Dobenecker  a.  a.  o.). 

19.     Kaiser  Heinrich  IV.  schenkt   der   Speyerschen  kirche  die  abfei 
5  Kaufungen. 

Speyer  1086  Januar  12. 

In  nomine  sancte  et  individüe  Trinitatis.     Heinricus  teroius     1086 
divina  favente  clemencia  Romanorum  Imperator  augustus.     Om-  ^^^' 
nibus  Dei  nostrique  iidelibus  notum  esse  volumus  tam  presentibus 

10  quam  futuris,  qualiter  nos  pro  remedio  anime  nostre  ac  pro  me- 
moria parentum  nostronmi,  patris  scilicet  nostri  Heinrici,  matris 
nostre  Agnetis,  avi  Cuonradi  et  ave  Gysele,  per  interventum 
fidelis  nostri  Spirensis  episcopi  Huozmanni  sancte  Marie  ad  ec- 
clesiam    Spirensem    abbaciam    Couphongen    cum    servientibus   et 

16  eorum  prediis  ac  beneficiis  et  omnibus  ad  eandem  abbaciam  per- 
tinentibus,  id  est  mancipiis,  areis,  edificiis,  terris  cultis  et  incultis, 
viis  [et]  inviis,  molis  et  molendinis,  aquis  aquarumque  decursibus, 
pratis,  pascuis,  silvis,  venationibus,  piscationibus,  exigitibus  [!]  et 
reditibus,  quesitis  et  inquirendis  seu  cum  omni  utilitate,  que  uUo 

20  modo  inde  poterit  provenire,  in  proprium  dedimus,  ea  videlicet 
racione,  ut  predictus  episcopus  et  ejus  successores  inde  talem 
qualem  de  ceteris  ad  sedem  suam  pertinentibus  bonis  potestatem 
habeant  tenendi,  prestandi,  commutandi.  Cujus  donationis  auc- 
toritas  ut  semper  stabilis   et  inconvulsa  permaneat,   hanc  cartam 

26  inde  conscribi,  quam,  sicut  infra  apparet,  manu  propria  corrobo- 
rantes  impressione  ^)  sigilli  nostri  jussimus  insigniri.  Signum 
domni  Heinrici  tercii  Bomanorum  imperatoris  augusti.  Herman- 
nus  cancellarius  vice  Wezelonis  ^)  archicancellarii  recognovit.  Da- 
tum ii.  ydus  januarii,  anno  ab  incamacione  Domini  m®.  1.  xxxvi®, 

SOindictione  *)  nona,  anno  autem  domni  Heinrici  imperatoris  regni 
ejusdem*)  xxxi.,  imperii  vero  ii®.     Actum  Spire  feliciter,  amen. 

Nach  copialbuch  128  p.  136  (2.  hälfte  16.  jahrh.)  des  grossherz.  Bad. 
general-landesarchivB  zu  Garlsruhe.  Ueberschrift  der  copie:  ,De  Couphongen. 
Donacio  Heinrici  imperatoris*.  Gedr.:  Kemling  Urkb.  1,  nr.  62,  Würdtwein 
36  Subsidia  4,  327.  Reg. :  Böhmer  Begum  nr.  1920,  Stumpf  nr.  2876,  sowie  co- 
pialbuch 141,  fol.  308 *>  des  genannten  archivs.  Erwähnt:  Schmincke  Cyria- 
cusstift  (zeitschr.  f.  Hess,  gesch.  6,  223). 

1)  vorl.  ,impre8sioni*.  2)  vorl.  jWerelonis*.  3)  vorl.   ,indicione*. 

4)  Hemling  ,quidem*. 


26  1102. 

20.     Graf  Werner^   vogt   des  klosters  Kaufungen,   giebt  der  äbtissin 

Diemuda  daselbst  für   einen    ihm    überlassenen   goldenen   kelch,    mit 

welchem  er  sich  am  der  gefangenschaft  loskaufte,   11  hufen  in  Ochs- 

hausen,  Crumbach,   Venne  und  Ritte. 

1102.  5 

1102,  C.     In  nomine  sancte   et   individue  Trinitatis  ^).     Ego  We- 

rinherus  Dei  gratia  comes  et  advocatus  c^nobii  sanct^  crucis  in 
Cftfunga  notum  facio  tarn  futuris  quam  presentibus,  qualiter  ab 
inimicis  meis  captus,  ut  me  redimerem  ab  eis,  multa  pecunia  sum 
coactus.  Quam  ob  rem  ad  abbatissam  Diemüdam  ejusdem  loci  10 
veni  et,  ut  vademonium  michi  accommodaret,  postulavi.  Qu§  cum 
diu  precibus  meis  obsisteret,  tandem  promissa  fide  aureum  calicem 
miclii  statuto  tempore  reddendum  prestitit.  Sed  cum  diu  sta- 
tutum  tempus  preteriret  et  propter  multifariam  meam  necessi- 
tatem  calicem  reddere  nequirem,  sepius  ab  abbatissa  et  a  Spi-15 
rensi  episcopo  Johanne  commonitus  tandem  pro  eodem  calice  li- 
bera  manu  10^)  mansos  monasterio  perpetualiter  tradidi,  scilicet 
in  Oggozeshusum  mansum  1,  in  Crumbelbacb  mansos ')  2,  Vennee 
3  mansos,  item  Vennee  mansum  1,  Eitte  mansos  3,  item  Eitte 
mansum  1 .  Hanc  cartam  monasterio  f eci  scribi,  ut,  si  aliquis  in-  20 
fringere  temptaverit,  h^c  scedula  in  testimonium  proferatur.  Hoc 
autem  totum  factum  est  et  presenti  cyrografo  confirmatum  anno 
dominic^  incamationis  millesimo  cii.,  indictione  vi.,  Heinrico  iüi. 
imperatore  Eomanorum  regnante,  Johanne  episcopo  Spire  presi- 
dente,  abbatissa  Diemüda  c^nobium  sanct^  crucis  regente.  Hujus25 
rei*)  testes  sunt  Bertholfus  comes,  Sigefrid^)  palatinus  comes, 
Emicho  comes,   Emicho  comes.  Gerlach  comes,  Udo  comes.     Cli- 

entes  hujus  loci in  •),  Welrfin,  Harderat,   Düdo,    Ozze  cleri- 

cus,  Gozbrath,  Adelbero. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig,  an  den  rändern  zerrissen,  an  zwei  stellen  mit  80 
Schädigung  der  schrift.  Vom  aufgedrückten  majestätssiegel  kaiser  Heinrichs  IV. 
ist  nur  die  obere  hälfte  erhalten.  Auf  der  rückseite  von  hand  14.  jahrh.:  ,Lit- 
tera  excopita  [!]  super  10  mansos  Krumbach,  Oxishusen,  Yenne  et  Rittet  Gedr. : 
/Ledderhose  3,  188 f.  Reg.:  [Duysing]  1,  nr.  82.  Erwähnt:  Schenk  zu  Schweins- 
berg Das  Wemerische  grafenhaus  etc.  (corresp.-bl.  d.  Deutschen  gesch. -vereine  35 
1875  p.  51);  8.  daselbst  auch  die  erklärung  der  zeugennamen. 

1)  bis  hierher  verlängerte  buchstaben.        2)  nach   der    folgenden    einzel- 
aufzählung  sind  es  ,11'  mansi.        3)  o  aus  u  corrigirt.        4)  ,rei'    von   gleicher 
hand  nachträglich  eingeschoben.        5)  hinter  d  ist  das   pergament   ausgerissen. 
6)  die  fehlenden   buchstaben    des   namens    sind    abgerissen ;    vom   ersten  ist  die  40 
obere  spitze  erhalten;  vermuthlich  war  es  ein  A. 


1109.  —  1123  mai  8.  27 

21.     Eine  gewisse  Adelheid  schenkt   dem  aÜare   des   hl.  kreuzes  zu 
Kaufungen  ihr  gut  zu  Rommerode  zur  beschaffung  von  Weihrauch 

und  lichtem.  i 

1109. 
5  Notiim  sit  cunctis  fidelibus  tarn   futuris    quam   presentibus,     1109, 

quod  ego  Hadeleith  predium  quoddam  in  Erodemanerodeh  pro 
remedio  anime  me§  ad  altare  sancte  crucis  magna  devotione  ob- 
tuli,  ut  annuaüm  ad  comparandum  thus  et  luminaria  inde  census 
redderetur,  videlicet  60  mensure  avene,  que  vulgo  hemezo  di- 
lOcuntur,  et  2  solidi.  De  hoc  quoque  tradito  hanc  condictionem 
statui,  ut  nee  advocati  nee  ullus  unquam  mortalium  quicquam 
juris  nisi  custos  ^cclesie  inde  requirat.  Facta  sunt  hec  anno 
m.  ix.  *),  regnante  rege  novissimo  H.  ^),  sub  comite  Wemero  et 
advocato  et  abbatissa  Gisela  et  presentibus  ministerialibus  ^c- 
16clesi§  Otwino,  Hardrado  et  ceteris  quam  plurimis. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig.  Rundes,  73  mm  grosses,  zerbrochenes  und  de- 
fectes  Siegel  mit  erhöhtem  rande,  auf  der  rückseite  der  Urkunde  mittelst  durch- 
gezogenen pergament-streifens  befestigt;  brustbild  einer  äbtissin  mit  kreuz  und 
lüie,  Umschrift:  f  »ISLA  GRATIA  DEI  ABBATISSA.  (abbildung  siegel- 
20tafel  1,  nr.  2.) 

1)  offenbarer  Schreibfehler  für  1109,  weil  das  kloster  1009  noch  nicht 
bestand,  und  der  altar  des  heil,  kreuzes  erst  1025  mit  der  klosterkirche  einge- 
weiht wurde.        2)  Heinrich  V. 

22.     Kaiser  Heinrich  V.  giebt  auf  bitten  der  äbtissin  Gisela  dem 
25        kloster  Kaufungen  die  demselben  früher  gewaltsam  entrissenen 
dorfer  Heiligenrode  und  Umbach  zurück. 

Neuhausen  [1123]  mai  8.  < 

C.     In  nomine  sanctae  et  individuae  Trinitatis.     Heinricus    fiijsaj 

divina  favente  dementia  quartus  Eomanorum  imperator  augustus.    *"®*  ^• 

30Divinis  et  salutaribus  sanctarum  scripturarum   amonemur   docu- 

mentis  et  erudimur,   ut  ^cclesias  Deo  dicatas  cum  larga  benivo- 

lentia  ditemus   et  pia  devotione  amplificare    non  cessemus,  et,  si 

qua  violenter  sunt  ablata,  nos  [imperiali  restitujamus  auctoritate» 

Notum  igitur  omnibus  tam  praesentibus  quam  futuris  Christi  fide-' 

85  libus  esse  volumus,  qualiter  nos  pro  remedio  anim^  nostr^  et  pa- 

ren[tum   nostrorum  beatae   memoriae  predia,    quae]   Qcclesia  Cft- 

fungensis  in  foreste  [!]  Cftfhungerwalt  appellata  quorumdam  vio- 

lentia  amiserat,  digna  et  devoti  [!]  peticione  Gisle  abbatisse  eidem 

aecclesie   [pie]  ^)  remisimus.     Nominatim    autem    duas   villas  He- 

40  lingenrodh  sciÜcet  ^)  et  Umbach  in  eodem  foreste  sitas  cum  omni 

jure,  areis,   edificiis,   terris   cultis    sive   incultis,    pratis,   pascu[is, 


28  1126  juni  3. 

aquis*)  aquarum]ve  decursibus,  piscationibus,  molendinis,  silvis, 
venationibus,  viis  et  inviis,  exitibus  et  reditibus,  quaesitis  et  in- 
quirendis  omnemque  utilitatem,  que  vel  in  presenti  vel  in  futuro 
inde  provenire  potest,  in  communem  sororum  ibidem  Deo  famu- 
lantium  usum  concedimus,  transfundimus  et  confirmamus.  Hoc  5 
autem  tarn  justo  rogatu  quam  recto  judicio  principum,  qui  pre- 
sentes  aderant,  rationabiliter  fecimus.  Quorum  nomina  hec  sunt: 
Adelbertus  Mogontinus  archiepiscopus,  Fridericus  Coloniensis 
archiepiscopus,  Bruno  Spirensis  episcopus,  Stephanus  Metensis, 
Bertolfus  Hildemensis,  Heinricus  Paderbrunnensis,  Gebehardus  10 
Herbipolensis,  Odakicus  Eistatensis,  dux  Heinricus  Bawariorum, 
Fridericus  dux  et  frater  ejus  Conradus,  Godefridus  palatinus  co- 
mes,  Ludewicus  comes  et  frater  ejus  Heinricus,  Adelbertus  ejus- 
dem  ecclesi^  advocatus,  Gozmarus  et  fratres  ejus,  Duto  Mogun- 
tin^  aecclesi^  archidiaconus,  Bichardus  cantor  ejusdem  ^cclesi?,  16 
Gotteboldus  Frislariensis  ^cclesi^  prepositus,  Bertoldus  comes, 
Conradus,  Folcmarus  dapifer,  Heinricus  marescalcus.  Ut  autem 
hujus  nostre  concessionis  Privilegium  stabile  et  inconvulsum  per- 
maneat,  banc  inde  cartam  propria  manu  corroboratam  scribi  et 
sigilli  nostri  impressione  jussimus  insigniri.  Signum  Heinrici20 
quarti  Romanorum  imperatoris  (M.)  invictissimi.  Philippus  can- 
cellarius  regognovi  [!]  vice  Adelberti  Mogontini  archicancellarii. 
Data  apud  Nuhusen  anno  dominic^  [incamationis  mcx]xiii.,  in- 
dictione  xüi.,  vüi.  idus  mai. 

Orig.-perg.  in  M.,  durch  löcher  und  flecken  sehr  beschädigt.  Siegel  ab- 25 
gefallen.  Erste,  signum-  und  recogn.  zeilen  mit  verlängerten  buchstaben.  Gedr. : 
Stumpf  Acta  imp.  nr.  93;  Bresslau  nr.  40;  Reg.:  Cod.  dipl.  Sax.  reg.  1.  haupt- 
theil  2,  nr.  67,  Janicke  1,  nr.  182,  Böhmer- Will  1,  269  nr.  127;  Stumpf  nr. 
3191  und  p.  640,  Dobenecker  1,  nr.  1174.  Vom  incamationsjahr  ist  nur  xiii 
erhalten,  das  übrige  ausgerissen.  Böhmer,  Stumpf  und  Dobenecker  nehmen  SO 
1123  an;  Stumpf  hält  für  „vielleicht  richtiger:  8.  idus  martii.**  An  der 
lesung  1123  kann  kein  zweifei  sein,  da  die  rogierungsjahre  des  kaisers  und  aller 
genannten  bischöfe  nur  in  diesem  jähre  zusammentreffen;  auch  kommen  die 
bischöfe  Bruno  und  Gebehard  als  ,praesentes'  in  der  urk.  kaiser  Heinrichs  Y. 
von  1123  märz  25  vor  (Gudenus  Sylloge  1,  665).  35 

1)  durch  loch  zerstörte  stelle.       2)  Bresslau  ,videlicet*.      3)  ib.  fehlt  ,aquis*. 

23.     Erzbischof  Adelbert  L  von  Mainz  erlässt  dem  Master  Kauf  ungen 
den  novalzehnten  in  Heiligenrode,   ümbach,  Bettenhamen  und 
Eschenstruth, 
Fritzlar  1126  juni  3.  40 

1JJ26  C.     In  nomine    sanctf    et   individu?  TrinitÄÜs.     Ego  Adel- 

jum  3.    ij^i^ug  per  misericordiam  Dei   sancte  Mogontin^    ecclesie  «urchi- 


1126  juni  3.  29 

episcopus  et  apostolice  sedis  legatus  notum  esse  oupio  cunctis  tarn 
poster^  quam  presentis  etatis  fidelibus,  remisisse  me  decimas 
novaÜum  circumjacentis  silve,  videlicet  in  Helegenrod,  in  Umbac, 
Bethehusen,  Eschenestrut  ^)  monasterio  et  congregationi  sancte 
5erucis  in  Coupungun,  ut  ipsius  ecclesie  privilegii  expetebat  testi- 
monium.  Easdem  namque  decimas  cum  nostre  dispositionis  ar- 
bitrio,  sicut  in  omnibus  novalibus  archiepiscopatus  nostri,  vendi- 
caremus  nosque  eas  aliquamdiu  in  nostra  deliberatione  teneremus, 
abbatissa  predicti  loci   nomine   Gisela  in  legitima  sinodo  nostra 

lOFrideslare  per  quoddam  concambium  privilegio,  ut  supra  dixi- 
mus,  testante  omnium  novalium  decimas  ejusdem  silve  prefato 
monasterio  pertinere  conprobavit.  Audito  itaque  veritatis  testi- 
monio  reddid[i]mus  ^)  eas,  sicut  diximus,  supra  memorate  congre- 
gationi, tum   pro    sinodaU    censura,    tum   pro  veneratione  sancte 

löcrucis,  tum  pro  sing[u]lari  sororum  utilitate').  Ut  autem  hec 
traditio  apud  successores  et  posteros  nostros  rata  et  inconvulsa 
habeatur,  hanc  cartam  fieri  precepimus,  quam  etiam  subscriptione 
nostra  et  sigilli  impressione  firmavimus.  Sunt  autem  testes  hujus 
rei  de  clero:    Godeboldus  prepositus  Frideslari?,   Godescalcus  ca- 

20pellanus,  Rudolf  archipresbiter,  Eigelwart  archip[resbiter],  Megen- 
wart,  Willehere,  Hereman,  Gumbraht,  Sefrit  et  alii  multi*),  de 
laicis:  CÄnrat  de  Eberstein,  Giso  Hunt,  Oftnrat  Spurlin,.Bobbo, 
Gumbraht,  Gerolt,  Wemherus  advocatus  ejusdem  ruris,  Lam- 
bertus   vicedominus  *),    Adelunc,    Drutwin,    Düdo    et   frater    ejus 

25  Gebehart,  Godefrit,  Wernhere,  Folbraht  Crahg,  Cünradus  Graz, 
Hartman  et  alii  quam  plures.  Acta  sunt  hec  anno  dominier 
incamationis  m®.  c®.  xx®.  vi®.,  indictione  üi.,  regnante  domno  Lotha- 
rio  hu  jus  nominis  üi®.,  Adelberto  advocato  ejusdem  monasterü. 
Signum  domni  Adelberti  Mogontini   archiepiscopi  (M.)  et  aposto- 

30  Hc^  sedis  legati.  Data  Frideslari?  per  manum  Godescalci  cappel- 
lani,  üi.  nonas  junü^. 

Orig.-perg.  in  K. ;  invocatio  und  signumzeile  mit  verlängerten  buchstaben. 
Defectes,  aufgedrücktes  siege!  des  erzbischofs.  Auf  der  rückseite  von  gleich- 
zeitiger band:  J)e  decimis  in  Helegenrod  et  in  Umbahc'  und  von  jüngerer  band 
86 nachgetragen:  ,B6^^h®^UBen\  sowie  von  band  14.  Jahrb.:  ^Excopiata*,  und  von 
band  16.  jabrb. :  ,Zebende  zu  Helgerode'.  Qtedc, :  Ledderhose  2,  289  f.  Heg. : 
Böbmer-Wül  1,  283  nr.  180. 

1)  ursprünglich  ,Umbach',  dann  räum  für  4 — 5  buchstaben,  dann  ,E8chene- 
strut*;    wahrscheinlich   biess  es:    ,in  Umbach  et   in  Eschenestrut'.     ^^thebusen' 
40  ist  auf  den  durch  rasur   gewonnenen   räum   und   unter   Umwandlung   von   dem 
8chlu8s-h  in  anfangs-b  und  beranschiebung  von  e  an  ^Eschenestrut^   später   ein- 
geschoben worden.        2)  aus  ,reddicimus'  corrigirt.        8)  ,tum  pro  singulari  so- 


30  11S2. 

rorum  utilitate^  enger  geschrieben,  aber  wohl  von  derselben  band  in  eine  liicke 
eingetragen;  rasur  nicht  zu  sehen.  4)  nach  ,multi*  räum  für  14 — 15  buch- 
staben  frei.  5)  ,advocatu8  —  vicedohiinus  scheint  nachgetragen  zu  sein.  6)  die 
datirungszeile  steht  für  sich  etwas  über  der  mitte  des  unteren  randes. 

24.     Gepa  von  Itter,  mutter  der  auf  dem  wege  nach  Rom  verstorbenen  5 
Kavfunger  nonne   Wildrudis,  schenkt  dem  kloster  Kaufungen  1  hufe 
in  Grifte  mit  6  hörigen. 
1132. 

1132.  Ne  noticiam  posterorum  lateat,  stilo  memoria  imprimi^)  cu- 

pimus,  qua  conditione  venerabilis  qu^dam  matrona  Gepa  no-10 
mine  de  Castro  Itre  pro  remedio  su?  animQ  ac  parentum  et 
pr§cipu§  [!]  dilect?  su§  fili?  Wildrudis,  qu?  in  liberrima  permis- 
sione  su?  abbatiss?  ac  ejus  sororum  apostolorum  limina  petens 
in  itinere  transmigravit  ad  Dominum,  beat?  cruci  in  Cöfungen 
contulerit  mansum  unum  cum  6  mancipiis  in  Grifede,  quorumlö 
nomina  h^c  sunt :  Guntherus  itemque  Guntherus,  Burcbildis, 
Gerdrud,  Berbtwib,  Gunthild,  scilioet  bao  [condicione  2),]  ut  is- 
dem  [!]  mansus  in  anniversario  ejusdem  Wildrudis  10  solides  an- 
nuatim  eidem  ^cclesi^  persolvat,  ex  quibus  7  dominabus  in  cari- 
tatem  et  3  in  ministerium  altaris  deputabuntur.  Mancipia^)  vero20 
singulariter  per  se  in  festo  beati  Martini,  cum  ad  censualem  ^ta- 
tem  pervenerint,  annuatim  duos  nummos*)  beat^  cruci  Offerent. 
Quod  si  b§c  fieri  inopia  prohibuerit,  ut  jam  diximus,  in  4*®  anno 
ex  integro  neglecta  restituant  ac  deinde  maneant  liber?  [!],  ubivis 
gentium  voluerint.  Ab  abbatissa  sororibusque  deÜgatur  specia-25 
liter  una  dominarum  huic  famili§  magistra,  cujus  solius  just^  po- 
testati  nee  pr^ter  eam  sive  archipresbiteri  seu  advocati  aut  cujus- 
quam  mortalium  subiciantur,  qu^  etiam  ab  ea  *)  omnia  ejus  ®)  jura 
reppetat  [!].  Igitur  puella  primum  conjugali  copul^  juncta  ma- 
gistram  suam  in  solidis  duobus  conveniat  unum  datura.  Eadem80 
vero  magistra  a  defuncto  viro  hujus  famili?')  Optimum,  quod  vi- 
vens  possederat,  animal  babuit®),  si  non  melius  vestimentum,  a 
muliere  vero  mortua  pr^cipuum  indumentum  ^cclesi?  Cöfungensis 
in  usus  vendicet.  Hac  igitur  lege  pr^scripta  successores  famili^ 
bujus  in  bonum  sibi*)  utantur.  Hujus  traditionis  testes  infra-3ö 
scriptio  continet,  quorum  nomina  li^c  sunt:  Heinricus,  Gerwigus, 
Rftdolfus  presbiteri,  congregatio  tota  dominarum  pr^sentium,  mi- 
nistri  §cclesi§  ejusdem  Hademarus,  Ezzo,  Rftdolfus.  Ut  hujus 
pr^sentis  cart^  conditio  inconvulsa  perduret  Omnibus  ^vis,  sigiUi 
hujus   impressione    munita  sit.     Volentes   h§c   scripta   infringere40 


um  1150.  31 

deleantur  de  libro  vit§.  Acta  sunt  h§c  anno  dominic^  incama- 
tionis.m.  c.  XXX. ii.,  regnante  Lothario  c^sare,  president^  [!]  Mo- 
gontin§  cathedra  Adelberto  et  advocato  Adelberto  de  Scowinburc, 
cujus,  si  alicujus  boni,  erit  corona,  dignum  act^  Yit§  patibulum 
5  D&tonis  infidissimi. 

Orig.-perg.    in   K.     Bundes,    60  mm    grosses,    auf   der   rückseit©    aufge- 
drücktes,   vermittelst   durchgehenden   pergament-streifens  befestigtes  siegel  (be- 
schreibung  s.  urk.  nr.  21);  von  der  abgebrochenen  oder  verwischten   Umschrift 
ist   nur   SL   in   [GI]SL[A]   erhalten.    Gedr.:  Kopp  Itter  24 f.    Keg.:  [Duysing] 
101,    nr.  100.     Erwähnt:   Haas  267,   Vamhagen  1,    235    n.  y,    Wenck  2,   998  f. 

1)  das  8chlus8-i  auf  rasur;  es  scheint  ,imprimere'  da  gestanden  zu  haben. 
2)  ,condicione'  fehlt  im  orig.         3)  corrigirt  aus  ,mancipium'.        4)  i.  e.  ,dena- 
rios.    (Du  Gange.)        5)  ,ea^    steht    auf  rasur,    vermuthlich    stand    zuerst   ,eis^ 
6)  ebenso  ist  ,eius'  durch  rasur  wahrscheinlich  aus  ,eorum*  entstanden.       7)  ,hujus 
15  familie*  fehlt  bei  Kopp.  8)  Schreibfehler  für  ,habeat*.  9)  nach  ,8ibi'  aus-, 

radirtes  p. 

25.     Aebtissin  N.  bezeugt,  dass  zur  zeit  der  äbtiesin  Gisela  eine  aus 
Bayern  stammende  nonne  Mathilde,  die  lange  jähre  im  Moster  Kau- 
fungen  gelebt,  demselben  eine  frau  Adelheid  mit  söhnen  und  tbchtern, 
20  ausgenommen  einen  söhn  Sigebod,  geschenkt  habe, 

[um  1150.] 

is  ^)   universal!   fidelium    conventui  innotescimus,  do-      [um 

minam  quandam  Mahtbildim  nomine,  natione  Bauwariam,  ||  [sub]      ^    '^ 
regula  beati  Benedicti  in  Cöphungun  in  monasterio  sanct§  crucis 

26multos  annos  sancte  ac  juste  vixisse  ||  [et  se  prec]ibu8  et  operi- 
bus  exercuisse.  Hec  vero  in  vita  sua  inter  plurima,  qu§  buic 
contulit  ecclesi^  beneficia,  mulierem  unam  ||  [nomine]  Adelheida 
cum  suis  filiis  et  filiabus,  quos  tuno  habuit  vel  habitura  esset, 
excepto  uno  filio,    cujus  nomen   Sigebodo,  ||  [tradidit  ea]  justicia, 

80  ut  ips^  et  quisque  su§  posteritatis  annuali  et  certo  tempore 
duos  persolvant  denarios  alioque  modo  unicuique  pla||[cuerit. 
Post  obijtum  vero  virorum  hujus  propaginis  optimum,  quod  ha- 
beat  in^)  pecoribus,  aut,  si  non  sit  pecus,  optimum  vestimentum 
ad  altare,  ||  [a  mulier]ibus  autem  nichil  aliud,  quam  quod  ipsf  vi- 

35ventes  disponant,  requiratur.  Hec  utique  acta  sunt*)  temporibus 
abbatissQ    Gisil^  ||  [et   confirjmata    sunt   et   advocati   Werenberi, 

Eggehardi  vülici  filiorumque  suorum  Gozberti,  Gebenonis, 

ici  nigri,  Dftdonis,  Eberwini,  Helwici  et  presente   tota  congrega- 
tione  et  clericorum  presentia  ejusdem  II  ... .  Äertti,  Odelrici  junioris. 

40Quapropter  si  quis  hec  infringere*)  conetur,  auctoritate  omnium 
sanctorum  in  die  juditii  acn  sor||[te  puniatjur,  amen. 


32  zwischen  1146  und  1166. 

Orig.-perg.  in  K.;  der  vordere  rand  mit  schrift  abgerissen;  daher  sind 
durch  den  ganzen  abdruck  hindurch  die  zeilenschltisse  durch  ||  gekennzeichnet. 
Die  abgerissenen  zeilenanfänge  sind  ohne  weiteren  anhält  möglichst  zu  ergänzen 
versucht  worden.  Auf  der  rückseite  unten  und  links  stark  abgebrochenes,  auf- 
gedrücktes,   rundes  Siegel;    weibliche  figur,   mit  kreuz  und  lilie;    von   der   um-   5 

schrift   noch   lesbar:    IS  ABBATISSA  (abbildung  siegeltafel  1,  nr.  3). 

Die   Urkunde   ist   nicht   datirt;  der  schrift  nach  dürfte  sie  der  mitte  12.  jahrh. 
angehören;    da  die  als  verstorben  genannte   äbtissin    Gisela   noch    1182   siegelt 
(urk.  nr.  24),  ist  hiermit  die   früheste  grenze  gegeben.    Da  aber  äbtissin  Gisela 
auch  1109  vorkommt,  so  kann  die  nonne  Mathilde  sehr  wohl  schon  im  11.  jähr- 10 
hundert  in  Kaufungen  gelebt  haben. 

1)  gemäss  der  siegelumschrift  wohl  endung  des  namens  der  urkundenden 
äbtissin.  2)  ,in*   übergeschrieben.  3)  ,sunt*   desgl.  4)  ,infringere* 

desgl. 

26.     Einmaliger  briefwechsel  zwischen  der  äbtissin  H.  zu  Kaufungen  15 
und  der  heil,  Hildegard,  äbtissin  auf  dem  Rupertsberge  bei  Bingen, 
über  geistliche  angelegenheiten. 
[zwischen  lUQ  und  1166 J 

Abbatissa  in  Koyfungun  Hildegard!. 

fgwischen  Domine  et  sorori  Hildegard!    peccatrix  H.   et   solo   nomine  20 

11661  Ä^^Ä^issa  in  Koyfungun.  Lumen  scient!^  sub  modio  silentü  non 
occultare.  Nunc!!  bujus  inopina  festinatione  preventa,  ut  do- 
nunf  et  matr!  mchü  poUte  vobis  scribere  potu!,  quin  potius  vul- 
gata  enuncio  verba  ut  dileet^  sorori.  Igltur  s!c  accipe.  Celebre 
factum  est  !n  ore  ommum  volumen  illud  volans,  quod  propliet^25 
datum  est  !n  escam,  !n  tuo  quoque  ore  utpote  saplentis  requles- 
cere.  0  quam  preciosus  thesauriis  iste.  Cave  ergo,  ne  cum  stulto 
glucias  eum.  Discurre  autem,  festina,  exc!ta  fccleslam,  immo 
princlpes  ^ccles!?.  Qulbus  !n  Petro  dicltur:  Simon,  non  potuist! 
una  bora  v!g!lare  mecum?  Ylrgam  emm  ab  aquUone  super  !ni-80 
qultatem  v!g!lantem  te  v!d!sse  et  gaudemus  et  contrem!sc!mu8. 
ünde  et  litteras  tuas  consolatorias  recipere  desideramus.  Yale  in 
Chr!sto!  Ad  !ps!us  invocationem  semper  me!  memor,  ut  grätig, 
qu^  in  te  est,  particeps  fieri  merear. 

Itesponsum  Hildegardis  ^).  85 

In  splritu  tibi  veraciter  dico :  Animam  tuam  custodi,  ne  cum 
iniquitate  coinquinetur  et  corpus  tuum  cum  justicia  Del  circum- 
cinge  et  hoc  ante  diem  mortis  tu?  facito,  quia  postea  nullum 
remedium  invenire  poteris,  nisi  quantum  per  gratiam  Del  et  or- 
namentum  operum  tuorum   inveneris.     Accipiter   enim   inimicus40 


1167.  33 

tuus  circuit  temptÄns,  quomodo  animam  tuam  vulnerare  possit. 
Ab  illo  te  custodi  per  Studium  bonorum  operum  et  per  abstinen- 
tiam  peccatorum,  quia  dies  tui  longa  tempora  non  babent.  Unde 
Spiritus  sanctus  in  te  ignem  suum  accendat,  ut  verborum  istorum 
örecorderis.  Iterum  tibi  hanc  parabolam  dico:  Arbores  in  hieme 
arescunt  et  in  estate  florent  et  grossos  suos  producunt.  Hoc 
animo  tuo  intende,  quamdiu  per  prevaricationem  spiritalis  vit§  in 
hieme  sis  et  per  mutationem  morum  tuorum  in  viriditatem  Spi- 
ritus sancti,  qu^  estas  est,  festinanter  curre  et  hoc  modo  flores 
lOproducito  et  collige  manipulos  tuos,  quantocius  possis,  et  tamen 
interim  a  peccatis  te  custodi,  quia  in  veritate  tibi  dico,  si  gratiam 
Dei  quesieris,  ipsa  a  te  non  fugit. 

Perg. -codex  der  landesbibliothek  zu  Wiesbaden  (Cod.  ms.  Wisbad.  2), 
wahrscheinlich  aus  mitte  13.  jahrh.    Näheres  siehe  v.  d.  Linde  Die  handschriften 

15  der  landesbibliothek  in  Wiesbaden  64,  nr.  165  und  166.  Incorrecter  druck  bei 
Migne  tom.  197  col.  324  epist.  108.  Erwähnt:  Schmelzeis  246.  Datirt  sind 
die  briefe  nicht;  v.  d.  Linde  53  bezeichnet  als  anfangstermin  der  correspon- 
denzen  der  heil  Hildegard  das  jähr  1146;  der  mögliche  endtermin  ergiebt  sich 
aus    dem   erscheinen   der   äbtissin   Lutgardis    zu    Kaufungen   im   jähre  1167  (s. 

20fgde.  urk.). 

1)  hierzu  bemerken  Acta  SS.  septembris  tom.  5,  629:  „Ad  haec  nihil 
respondit  s.  Hildegardis,  sed  serio  monet  abbatbsam  de  vita  emendanda  ante 
mortem,  quam  non  longe  abesse  praedicit." 

27.     Ekkehard  ministericU  des  klosters  Kaufungen  und  dessen  ehefrau 
^  Jutta   übergeben  der   hirche  zu  Kaufungen  guter   zu  Sandershausen 

nebst  ihrem  hofe  daselbst, 
1167. 

In  nomine  sancte  et  individue  Trinitatis  ^).    Notum  esse  cu-     1167. 
pimus  universitati  tarn  futurorimi  quam  presentium,  quaUter  Ek- 

30kebardus^)  ministerialis  sanct§  et  victoriosissime  crucis  in  Cou- 
phungen  communicato  consilio  cum  uxore  sua  Jutta')  nomine, 
pari  voluntate,  unanimi  consensu  ob  spem  retributionis  eterne 
quedam  predia  sua  in  Sandrateshusen  et  curtem,  quam  illic  ha- 
bebant,  Deo  et  Couphungensi   ecclesie    in    perpetuum  possidenda 

35  ab  advocacia  Kbera  contradidit.  Hanc  vero  condicionem  posuit 
et  eam  privilegio  et  sigillo  domine  abbatisse  Lutgardis  ^),  in  cujus 
presentia  ipsa  oblatio  facta  est,  muniri  peciit,  ut  nulli  unquam 
ipsa  curtis  ^)  vel  predia  inbeneficiarentur,  sed  semper  libere  con- 
starent  ecclesie,    et  exinde   eonmi  perpetuaKs  fieret  memoria   et 

40  anniversarius  eorum  a  *)  conveutu  sororum  devotissime  celebraretur. 

3 


34  1174. 

Statutum  est  preterea,  ut  ad  karitÄÜs  ministerium  conventui  in 
pendendmn  6  solidi  de  censu  predictorum  prediorum  annuatim 
solverentur.  Quorum  prediorum  summa  hec  est :  4  videlicet 
mansi  et  pene  dimidius,  que  quidem  predia  prenominatus  Ekke- 
hardus  ^)  ex  majori  parte  hereditario  jure  possederat,  quedam  vero  B 
ab  Egholfo^)  et  Giselhero®)  emerat.  Acta  sunt  hec  anno  domi- 
nice  incamacionis  millesimo  o.lx.  vii.,  indictione  ix.,  sub  papa 
Alexandro  ^°),  inperante  Frederico")  inperatore  xxv®.  iüi.  inperii 
ejus  anno,  presidente  Maguntine  ecclesie  archiepiscopo  Conrado  "), 
advocato  autem  existente  Wernero,  temporibus  Lutgardis  ")  vene- 10 
rabilis  abbatisse  Coufungensis  ecclesie  et  preposite  domine  Weren- 
trudis  ^*),  Hazzeke  decane  et  Ehelt  custodisse,  presentibus  ejusdem 
ecclesie  canonicis  Widoldo  presbitero,  Reimboldo  presbitero,  mili- 
tibus  etiam  Megenwardo,  Heinrico,  Norperto,  Ekkebardo  et  fratre 
ejus  Olrico,  Alberone,  Alberto,  .  Elfero  et  aliis  quam  pluribus.  16 
Si  quis  autem  hoc  factum  nostnun  infringere  presumserit,  indig- 
nationem  omnipotentis  Dei  et  sancte  crucis  necnon")  omnium 
sanctorum  se  noverit  incursiuiim  et,  cum  judicatur,  exeat  con- 
dempnatus  et  oratio  ejus  perpetuo  j&at  in  peccatum.     Amen. 

Orig.-perg.  in  K.  Bundes,  60  mm  grosses,  in  den  unteren  theil  des  text-  20 
raumes  hinein  aufgedrücktes  und  durch  pergament-streifen  befestigtes,  am  rande 
beschädigtes  siegel;  sitzende  frauengestalt,  in  der  aufwärts  gerichteten  rechten 
eine  lilie,  in  der  linken  ein  offenes  buch;  Umschrift:  [S.  LVTGARDrjS  DEI 
[GJRA  [COJVPPVNGENSIS  ABBATISS[E].  (Abbildung  siegeltafel  1,  nr.  4.) 
Auf  der  rückseite  von  band  14.  jahrh. :  ,Littera  excopita*  [!].  Gedr. :  Ledderhose  25 
2,  290 f.  Reg.:  [Duysing]  1,  nr.  153.  Das  incamationsjahr  stimmt  weder  zur 
Jahreszahl,  der  ind.  15  zukommt,  noch  zu  den  kaiserlichen  regierungsjahren. 

1)  bis  hierher  verlängerte  buchstaben.  2)  ,Ekkehardu8*  mit  verlängerten 
buchstaben.  3)  ,Jutta*  desgl.  4)  ,Lutgardis*  mit  blasserer  tinte,  aber  von 
gleicher  band  nachträglich  eingetragen.  5)  ,curtis*  auf  rasur.  6)  a  nachträglich  30 
eingeschoben.  7)  ,Ekkehardu8^  mit  verlängerten  buchstaben.  8)  ,Egholfo* 
desgl.  9)  jGiselhero*  desgl.  10)  ,Alexandro*  desgl.  11)  ,Frederico'  desgl. 
12)  ,Conrado*  desgl.  Konrad  wird  hier  als  rechtmässiger  erzbischof  genannt,  nicht 
der  uncanonischer  weise  von  kaiser  Friedrich  I.  eingesetzte  Christian  I.  von 
Buch,  ein  beweis,  dass  die  äbtissin  auf  seite  der  kirche  stand.  13)  wie  n.  4. 35 
14)  ,Werentrudi8*  desgl         15)  hier  folgt  wieder  getilgtes  ,et*. 

28.     Aebtissin    Werentrudis  bekundet,   dass  zwei  ihrer  ministerialen, 

gebrOder    Heinrich  und  Norbert,   auf  2'/»   hu/en  in    üschlag  zu 

gunsten  der  Kaufunger  kirchenfabrik  verzichteten. 

1174.  40 

1174.  In  nomine  sanct^  et  individu^  Trinitatis  ^).    Werenthrudis  2) 

Dei   gratia    abbatissa   in    Cofingen.     Quoniam  generatio  preterit 


1180.  36 

et  generatio  advenit,  notmn  esse  volumus  tarn  futuris  quam  pre- 
sentibus  Christi  fideÜbus,  qualiter  duo  §cclesi§  nostr^  ministeriales 
Heinricus  et  Norbert[us]  duos  mansos  et  dimidium  in  villa  Uslaht 
sitos,  quos  in  benefioio  habebant  10  solidos  annuatim  solventes, 
5  pro  remedio  anim§  fratris  sui  Adelberti  §cclesi§  resignaverunt  ea 
conditione,  ut  in  nuUos  omnino  alios  usus  expenderentur,  nisi  in 
resarcienda,  ubi  necesse  esset,  eadem  ecclesia.  Et  ut  omnis  ca- 
lumpniatori  tolleretur  occasio,  factum  est  hoc  sub  nostra  totiusque 
congregationis,  sed  eiiam  advocati  Warnheri,  ut  leges  exposcunt, 
lOpresentia  nullo  reclamante  aut  contradicente.  Anno  donunic^ 
incamationis  m®.  c®.  Ixx®  iiii®.,  regnante  domno  Fritherico  gloriose 
Romanorum  imperatore. 

Orig.-perg.  in  K.,  am  rande  stellenweise  zerrissen.  Beschädigtes,  rundes, 
95  mm  grosses,  aufgedrücktes,  auf  der  rückseite  durch  2  kreuzweise  liegende 
15  pergamentstreifen  befestigtes  siegel,  sitzende  frauengestalt  mit  kreuz  und 
buch,  Umschrift:  f  WERENDRVDIS  DI  GRA  COFFV[NÖE]NSIS  ABB[A. 
T]ISSA.  (Abbildung  siegeltafel  1,  nr.  6.)  Auf  der  rückseite  von  hand  14. 
jahrh.:  ,Excopiata  de  Uslacht'.  Gedr.:  Ledderhose  2,  292.  Reg.:  [Duysing]  1, 
nr.  162. 

20  1)  bis  hierhin  verlängerte  buchstaben.        2)  ,Werenthrudis*,   sowie  einige 

andere  der  vorkommenden  eigennamen  in  hervortretender  schrift. 


29.     Aebtimn  Beatrix  zu  Kau/ungen  genehmigt,  dass  ihr  ministerial 
Megenward  den  zehnten  von  einer  hufe  im  oberen  theile  des  dorfes 
Bosbach  dem  kloster  Hardehausen  übertrage. 
25  1189, 

In  nomine   sanctae  et  individuae  Trinitatis.     Ego  Beatrix     ii89, 
Dei  gratia   in  Kaufungen  abbatissa   coenobio  in   Hersuithehusen 
in  perpetuum,  amen.     Notum  esse  volumus  tam  modernis  quam 
et  futuris  omnibus  Christi  fideUbus,  quod  dominus  ^)  Megenwardus 

30  ministerialis  noster  nostro  consensu  et  voluntate  decimam  unius 
mansi,  quam  habet  a  nobis  in  superiore  parte  villae  Rosbach, 
consentientibus  heredibus  suis  coenobio  Hersuithehusen  tradidit 
eo  videÜcet  pacto,  ut  sibi  et  post  eum  suis  heredibus  annuatim 
duo  maldra   avenae  solvantur,   sie  tamen  quamdiu   cultum  fuerit 

35  a  jam  praedicto  coenobio.  Et  si  sie  accidat,  quod  ipse  vel  sui 
sine  legitimo  berede  decedant,  reditus  ecclesiae  nostrae  redeat. 
Quod,  ut  ratum  atque  inconcussum  permaneat,  sigiUi  nostri  atte- 
statione  corroboramus.  Hujus  rei  testes  sunt  comes  Fridericus 
frater  landgravii,  comes  Wikerus,  comes  Henricus  de  Cigenhagen, 


36  1198. 

Ekkehardus  ministerialis  de  Coufungen,  Conradus  de  Dunrebach  ^). 
Acta  sunt  haec  anno  dominicae  incamationis  m.  clxxxix. 

Nach  einer  im  Staatsarchive  zu  Münster  i./W.  befindlichen  neuen  ab- 
schrift,  die  einer  im  Staatsarchive  zu  Wolfenbüttel  vorhandenen  urkundenab- 
Schrift  des  17.  jahrh.  der  Overhamschen  „CoUectiones  in  usum  annalium  Wer-  6 
thino-Helmstadiensium,  i.  e.  monasteriorum  s.  Ludgeri  Werthinensis  et  Helm- 
stadiensis^  5,  81  entnommen  ist;  leider  hat  sich  die  Wolfenbütteler  abschrift 
der  Urkunde  nach  dem  vom  Staatsarchive  Münster  i./W.  angegebenen  citate 
nicht  wieder  auffinden  lassen.  •  Reg.:  Stumpf  Acta  Mogontina  141  nr.  189, 
jedoch  mit  der  unrichtigen  Jahreszahl  1199.     Erwähnt :  Landau  Wüste  orte  58. 10 

1)  vorl.  jdomini'.  2)  soll  wohl  ,Dunzebach*  heissen,   jetzt  Ober-   und 

Nieder-Dünzebach,  kreis  Eschwege. 

30.     Erzbmhof  Johann  zu  Triei'  bestätigt  den  inhaÜ  der  eingerückten 
undatirten  Urkunde,  ncLch  welcher  äbtissin  Lucardis  und  der  canvent 
zu  Kaufungen  dem  kloster  zur  heil.  Maria  bei  Andernach  ihr  patro-lb 
natsrecht  an  der  kirche  zu  Trimbs  mit  allen  besäzungen  und  rechten 

übergeben. 
1198. 
1198.  In   nomine   sacrosancte  ^)    et   individue  Trinitatis.     Ego  Jo- 

annes Dei  gratia  Trevirorum  archiepiscopus  omnibus  Christi  fide-  20 
libus    tarn    presentibus    quam    futuris    in    perpetuimi.     Ex    officii 
nostri  commonemur  censura,   si  honesta  patuerit   occasio,    ampli- 
ficare  religiosorum  loca,    nam  membris  patientibus   caput  semper 
compatietur.     Inde  est,    cum  in  dilectas  filias   nostras   sanctimo- 
niales  scilicet   apud  Andernacum    foris    muros    commorantes  per  25 
abbatissam   et  conventum    sancte    crucis    in  Kouffungin^)    cessio 
quedam  facta  ^)  super  jure  patronatus  ecclesie  in  villa,  que  dicitur 
Trimerze,    et  totius  dominii  cum   hominibus,    terris   cultis  et  in- 
cultis,  vineis,  pratis,  pascuis,  decimis,  tributis,  venationibus,  aquis, 
aquarum  decursibus,    piscationibus  et  omnibus  juribus  et  appen-80 
ditiis  consuetis  et  inquirendis,  que  est  tenoris  sequentis: 

Lucardis  Dei  gratia  abbatissa  totusque  conventus  sancte 
crucis  in  Kouffungin^)  universis  Christi  fidelibus  presentibus  et 
futuris  veritati  testimonium  perhibere  notum  esse  volumus,  quod, 
cum  inter  nos  et  magistram  sororum  sancte  Marie  apud  Ander- 35 
nacum  super  jure  patronatus  ecclesie  in  Trimerze  aliisque  domi- 
nus et  juribus  in  tota  villa  olim  contentio  esset,  ut  autem  litis 
occasio  tollatur  successoribus  mediante  venerabili  in  Christo  patre 
Joanne  Dei  gratia  Trevirorum  archiepiscopo  ad  talem  finem  idem 
est  negotium  productum,  ut  justis  de  causis  permote  erga  con-40 
dignum  ecclesiam  dictam  totamque  villam  cum  hominibus,  terris 


Vielleicht  nach  1199  mai  13.  37 

cultis  et  incultis,  vineis,  pratis,  pascuis,  decimis,  tributis,  venatio- 
nibus,  aquis,  aquarum  decursibus,  piscationibus  omnibusque  *)  ju- 
ribus  et  appenditiis  in*)  toto  districtu  quomodolibet  possidendis, 
gaudendis,  usurpandis  et  exercendis  contulerimus  in  magistram 
ösoronun  predictarum  cum  pleno  fundi  dominio,  ita  tarnen  ut  beo 
beneficia  tarn  a  *)  nobis  quam  nostris  successoribus  dicta  magistra 
cum  sua  ecclesia  in  posterum  recognoscat. 

Scientes  igitur,  quod  ex  officio  pateme  cbaritatis  frequens 
beneficium   prestare   teneamur   filiabus    destitutis,    per   presentes 

lOcessionem  preinsertam  omnino  validam  et  perpetuam  esse  volu- 
mus.  Decemimus  enim^),  ut  nulli  omnino  hominum  liceat  dictam 
ecclesiam  sanctimonialium  tam  in  dicta  villa  quam  alibi  temere 
perturbare.  Si  quis  autem  hoc  tentare  presumpserit,  reum  se  di- 
vino  judicio    existere  de   perpetrata   iniquitate    cognoscat.     Data 

15  sunt  hec  dilectis  filiabus  nostris  predictis  anno  dominice  incar- 
nationis  m.  c.  nonagesimo  octavo. 

Nach  dem  chartular  des  klosters  sanct  Thomas  zu  Andernach  (aus  dem 
17.  jahrh.)  Staatsarchive  zu  Coblenz  (A).  Daselbst  befinden  sich  noch  2 
andere  abschr. :    B.,  eine  vom  notar  Arnold  Thulen  beglaubigte  nach  dem  orig. 

20  (aus  dem  17.  od.  18.  jahrh.)  und  C,  eine  im  jähre  1753  beglaubigte,  nach  einer 
älteren  notariell  beglaubigten  copie  angefertigt.  Gedr.:  Mittelrhein,  urkb.  2, 
nr.  176,  Günther  1,  nr.  241.  Reg.:  zum  Mittelrhein,  urkb.  2,  nr.  904,  Goerz 
Triersche  27  und  desselben  Mittheirhein,  reg.  2,  nr.  836.  Am  Schlüsse  der 
abschr.   im  chartular  (A.)  steht:    „Das   original   (jetzt   imbekannt)   von  obigem 

25brieff  ist  in  registratura  Trims  in  pergameno  zu  finden  und  rubricirt:  Confir- 
matio  cessionis  factae  per  abbatissam  et  conventum  in  Koufungin  super  juris- 
dictionibus,  dominus,  bonis  in  pago  Trims  impetrata  ab  archiepiscopo  Joanne 
anno  1198." 

1)  Mittelrhein,   urkb.  und    Günther   ,sancte'.        2)  A.,   B.   und  C.  ,Kou- 
SOsungin'  oder  ,Kou88ungin^        8)  wohl  seil,  ,sit^        4)  B.  und  die  drucke  ,om- 
nibus*.        5)  ,in*  fehlt  in  den  drucken.        6)  a  fehlt  in  B.  und  in  den  drucken. 
7)  die  drucke  haben  ,ergo^  statt  ,enim^ 

31.     Erssbischof  Johann  zu  Trier  bezeugt   dem  könige  Philipp,   dass 

die  abtei  Kaufungen  der  Speyerschen  kirche  auf  grund  einer  Schenkung 

Bbkaiser   Heinrichs   IV,  zugehöre,    wie   denn   diese   Zugehörigkeit   auch 

mehrfach  von  Seiten  der  äbtissinnen  bethätigt  worden  sei,  dass  aber 

unter  kaiser  Heinrich   VI.  Kaufungen  begonnen  habe  sich 

zurückzuziehen. 

[nach  1199  mai  13.?] 

40  Serenissimo    domino*)    Philippo    Romanorum    regi    semper  [nach  1199 

augusto.     Jo.  2)  Dei  gracia  Treverorum   minister  humilis  tam  de-  ^'^^  ^^'^J 


38  1199. 

Votum  quam  debitimi  cum  oracionibus  obsequium.  Vestre  signi- 
fico  excellencie,  quod  super  abbacia  in  Coupbungen  domino  Spi- 
rensi  episcopo  testimonium  perhibeo  ^)  et  ea,  que  super  hiis  michi 
cognita  sunt,  pura  consciencia  et  mera  veritate  vobis  expono. 
Constat  itaque  michi,  quod  abbacia  in  Couphungen  domino  Spi-  5 
rensi  episcopo  attinet  et  temporibus  meis  vidi  tres  vel  quatuor 
abbatissas,  que  a  Couphungen  Spiram  transeuntes  investituram 
ejusdem  abbacie  a  domino  Spirensi  episcopo  receperunt,  debitam 
ei  reverenciam  exhibentes  et  eciam  eum  muneribus  honorantes. 
Preterea  ego  adhuc  archidiaconus  Spirensis  ecclesie  existens  alO 
domino  Spirensi  episcopo  Couphungen  missus  ob  reverenciam 
ipsius  episcopi  gloriose  receptus  sum  et  munusculis  honoratus*). 
Constat  eciam  michi,  quod  beate  memorie  imperator  Heinricus 
ad  ampliandum  honorem  et  dignitatem  Spirensis  ecclesie  quatuor 
abbacias  ei  contulit,  videUcet  Couphungen,  Eschenewege,  Hom-15 
bach  et  Suartzach,  que  temporibus  domini  pie  recordacionis  pa- 
tris  vestri  domino  Spirensi  episcopo  devotissime  exstiterunt,  sed 
temporibus  domini  mei,  fratris  vestri,  Couphimgen  se  quodam- 
modo  retrahere  incepit.  Consulo  igitur  sublimitati  vestre  et  at- 
tente  rogo,  quatinus  ea,  que  progenitores  vestri  ecclesie  Spirensi  20 
contulerunt,  in  qua  ipsi  requiescunt,  temporibus  vestris  subtrahi 
non  sinatis,  sed  sicut  vestram  decet  majestatem  ea,  que  hactenus 
possedit,  ei  conservare  curetis  et  sicut  multiplici  beneficio  jam 
incipistis  [!],  in  posterum  ditare  et  promovere  studeatis. 

Nach  copialbuch  nr.  128  fol.  136  des  gen. -land. -archivs  zu  Carls- 25 
ruhe;  eine  2.  gleichlautende  abschrift  aus  der  2.  hälfte  15.  jahrh.  ebendaselbst 
im  copialbuch  nr.  141  fol.  309a  und  b.  Gedr.:  Würdtwein  Subsidia  5,  266 f., 
Winkelmann  Acta  imp.  1,  nr.  582.  Reg.:  zum  Mittelrhein,  urkb.  2  nr.  874, 
Goerz  Triersche  reg.  30.  Die  undatirte  Urkunde  könnte  vielleicht  etwas  enger 
fixirt  werden,  als  durch  die  regierungsjahre  könig  Philipps,  wenn  man  den  um- 30 
stand  dafür  anzuziehen  berechtigt  ist,  dass  am  13.  mai  1199  könig  Philipp  mit 
dem  erzb.  Johann  nach  Speyer  kam  (Remling  Geschichte  1,  420),  und  annehmen 
dürfte,  dass  hier  diese  angelegenheit  besprochen  wurde. 

1)  vorl.  jdiio*,    könnte  daher  für  diese  zeit  auch  ,domno*  aufzulösen   sein. 
2)  jJoannes*.        3)  vorl.  ,prohibeo*.        4)  vorl.  ,honorat*.  35 

32.     Landgraf  Hermann  zu   Thüringen  bestätigt  die  Schenkung  des 

hofes  zu  Rosbach  seitens  der  gebrUder  von  Röhrenfurth  an  das  kloster 

Hardehausen  und  befreit  denselben  von  gericht,  vogtei  und  zehnten. 

1199. 

1199,  In   nomine    sancte    et   individue    Trinitatis  ^).     Heremannus40 

Dei  gracia  lantgravius  Thuringie  et  palatinus  comes  Saxonie  ce- 


1200  april  3.  39 

nobio  in  Herswendehnsen  in  perpetuum,  amen.  Nostre  delibe- 
rationi  sedet  placitum,  est  etiam  equum  et  dignum,  quodvis  opus 
Dei  nos  respieiens  qua  possumus  diligentia  reddere  coniirmatum. 
Helmwicus  in  Rorenvort  et  fratres  sui  ministeriales  nostri  ee- 
5  nobio  in  Herswendehusen  villam  in  Rosbach  universis  heredibus 
suis  annuentibus  contradiderunt  et  sub  condicto,  quo  convenerunt 
ipsi  et  predicti  cenobii  confratres,  ab  ipsis  duodecim^)  talenta 
receperunt.  Hec  autem,  sicut  in  eos  hereditario  jure  transüt, 
nee  alicui  justicie  vel  advocatie  vel  deeime  debet  subjacere.    Hoc 

lOtestamur,  nam  facto  huic  interfuimus.  Preterea,  quia  nostre  po- 
testatis  erat  tarn  villa  quam  possessores,  noster  affuit  plene  con- 
sensus.  Quod  ut  perseveret  ratius,  sigilli  nostri  veritate  commu- 
nimus.  Hujus  rei  testes  sunt  comes  Fridericus  frater  lantgravii, 
comes  Wilkerus,  comes  Heinricus  de  Cigenbagen,  domnus  Volc- 

IBwinus  de  Nuwenburch,  Heinricus  de  Gastervelt,  Stepbanus  de 
Scardenbercb,  Thudo  de  Rodenberch,  Heinricus  de  Ense,  Hein- 
ricus Sygenwin  et  alii  quam  plures.  Acta  sunt  hec  anno  domi- 
nice  incamationis  millesimo  centesimo  nonogesimo  nono. 

Orig.-perg.  in  M.,  Hessen-Cassebches  generalrepert.  Rosbach.  Von  dem 
20  zerbrochenen  reitersiegel  des  landgrafen  sind  nur  schwache  umrisse  zu  er- 
kennen. Auf  der  ruckseite  von  band  14.  jahrh. :  ^Hermanni  lantgravii*  und  von 
anderer  band  desselben  jahrh.  daneben:  ,De  Bosbach  et  Lovesrothe'.  Erwähnt: 
Landau  Wüste  orte  58.  Diese  urk.  ist,  wiewohl  von  Kaufungen  darin  nicht  die 
rede,  darum  aufgenommen  worden,  weil  sie  ein  dem  kl.  Kaufungen  gehörendes 
25dorf  betrifft  (urk.  nr.  29),  wie  sie  auch  in  „Extrakt  Kaufunger  briefe"  fol.  24 
nr.  kkk  in  M.,  ob.  stockhaus-saal  5706,  aufgeführt  ist. 

1)  bis  hierher  majuskelschrift.       2)  im  orig.  steht  ,cim*  über  der  zahl  xü. 

33.     Papst  Innocenz  IIL   nimmt  Kunigunde,   weiland   kaiserin  und 
Kaufunger  nonne,  in  d<M  verzeichniss  der  heiligen  auf  und  verordnet 
30  ihr  kirchliches  officium. 

1200  april  3. 

Innooentius  episcopus,    servus    servorum  Dei,   venerabilibus     l^^OO 
fratribus  universis  archiepiscopis,  episcopis  et  dilectis  filiis  abba-   ^^^ 
tibus  et  aliis  ecclesiarum  prelatis,    nobilibus  et  populis,    ad  quos 

35littere  iste  pervenerint,  salutem  et  apostolicam  benedictionem. 
Cum  secundum  evangelicam  veritatem  nemo  accendat  lucernam 
et  ponat  illam  sub  modio  sed  super  candelabrum,  ut  omnes,  qui 
in  domo  sunt,  videant,  pium  pariter  est  et  justum,  ut,  quos  Dens 
merito  sanctitatis  coronat  et  bonorat  in  celis,   nos  venerationis 

40  officio  laudemus  et  glorificemus  in  terris,  cum  ipse  potius  laude- 


40  1200  april  3. 

tur  et  glorificetur  in  Ulis,  qui  est  laudabilis  et  gloriosus  in  [sanc- 
tis],  Pietas  enim  promissionem  habet  vite,  que  nunc  est  et  fu- 
ture,  dicente  Domino  per  prophetam:  „Dabo  vos  cunctis  populis 
in  laudem  et  gloriam  et  honorem**  et  per  se  pollicente:  „Fulge- 
bunt  justi  siout  sol  in  regno  patris  eorum**.  Nam  ut  sue  virtutis  5 
potentiam  mirabiliter  manif [estejt  et  nostre  salutis  causam  miseri- 
corditer  operetur,  fideles  suos,  quos  semper  coronat  in  celo,  fre- 
quenter  etiam  honorat  in  mundo  ad  eorum  memorias  signa  fa- 
ciens  et  prodigia,  per  que  pravitas  confundatur  heretica  et  fides 
catholica  confirmetur.  Nos  ergo,  karissimi,  [quantas]  possumus,  10 
etsi  non  quantas  debemus,  omnipotenti  Deo  graciarum  referimus 
actiones,  qui  in  diebus  nostris  ad  confirmationem  catholice  fidei 
et  confusionem  heretioe  pravitatis  evidenter  innovat  signa  et 
mirabilia  potenter  inmiutat,  faciens  eos  corruscare  miraculis,  qui 
fidem  catholicam  tam  corde  quam  ore  necnon  et  opere  tenuerunt.  15 

Inter^)  quos  beate  memorie  Chxmigundis  Bomanorum  im- 
peratrix  augusta,  que  degens  olim  in  mundo  magnis  meritis  pre- 
pollebat,  nunc  vivens  in  celo  multis  coruscat  miraculis,  ut  ejus 
sanctitas  certis  indiciis  comprobetur.  Licet  enim  ad  hoc,  ut 
aliquis  sanctus  sit  apud  Deum  in  ecclesia  triumphante,  sola  suffi-  20 
ciat  finalis  perseverantia  teste  veritate,  que  dicit:  „Quoniam,  qui 
perseveraverit  usque  in  finem,  hie  salvus  erit",  et  iterum:  „Esto 
fidelis  usque  ad  mortem  et  dabo  [tibi]  coronam  vite**,  ad  hoc  tamen, 
ut  ipse  sanctus  apud  homines  habeatur  in  ecclesia  militante,  duo 
sunt  necessaria:  virtus  morum  et  virtus  signorum,  merita  vide-25 
licet  et  miracula,  ut  hec  et  illa  sibi  invicem  contestentur.  Non 
enim  aut  merita  sine  miraculis  aut  miracula  sine  meritis  plene 
suffiöiunt  ad  perhibendum  inter  homines  testimonium  sanctitati, 
cum  interdum  angelus  sathane  transfiguret  se  in  angelum  lucis  ^), 
quidam  opera  sua  faciant,  ut  ab  hominibus  videantur.  Sed  et  30 
magi  Pharahonis  olim  signa  fecerunt  et  antichristus  tandem  pro- 
digia operabitur,  ut,  si  fieri  posset,  in  errorem  etiam  inducantur 
electi.  Verimi  cum  et  merita  sana  precedunt  et  clara  succedunt 
miracula,  certum  prebent  indicium  sanctitatis,  ut  nos  ad  ipsius 
venerationem  inducant,  quem  Deus  et  meritis  precedentibus  et  35 
miraculis  subsequentibus  exhibet  venerandum.  Que  duo  ex  ver- 
bis  evangeliste  plenius  colliguntur,  qui  de  apostolis  loquens  aje- 
bat:  „Uli  profecti  predicaverunt  ubique  Domino  cooperante  et 
sermonem  confirmante  sequentibus  signis." 

Sane  cum  ad  audientiam  bone  memorie  Celestini  pape  pre-40 
decessoris   nostri  merita    et  miracula    prefate   imperatricis    vene- 


1200  april  3.  '    41 

rabili  fratre  .  .  episcopo  et  dilectis  filiis  capitulo  Pavembergensi 
referentibus  pervenissent,  ut  ipse  de  illia  notitiam  conciperet 
certiorem  inquisitionem  eorum  venerabilibus  fratribus . .  Augu- 
stensi  et . .  et  Heistedensi  et . .  bone  memorie  Wirzeburgensi  epis- 
5  copis  et  dilectis  filiis  . .  Heveracensi,  . .  Lanchemensi  et . .  Hahels- 
brunensi*)  abbatibus  per  apostoHca  scripta  commisit.  Post  cujus 
obitum  usque  adeo  manifestari  ceperunt  et  multiplicari  miracula, 
ut  ex  evidentia  pariter  et  frequentia  sanctitas  ejus  ab  omnibus 
qu[asi  no]toria  predicetur,   sicut  ex  multis  testimonialibus  Htteris 

10  episcoporum,  abbatum,  prepositorum  et  principum,  necnon  et 
aliorum  multorum  nostro  nuper  extitit  apostolatui  referatum.  Ve- 
nientes  igitur  ad  apostolicam  sedem  ex  parte  predictorum  epis- 
copi  et  capituli  Pavembergensis  düecti  f [ilii  ajbbas  Michilveldensis, 
G.  decanus,  C.  custos,  M.  archidiaconus,   H.  subdiaconus  majoris 

16  ecclesie  Pavembergensis,  L.  diaconus  sancti  Stephani,  B.  diaconus 
sancte  Marie,  H.*)  presbyter  sancti  Michaelis  nobis  et  fratribus 
nostris  huimliter  suppÜcarunt,  ut  ex  plenitudine  potestatis,  quam 
Jbesus  Chri8t[us  bea]to  Petro  concessit,  prenominatam  impera- 
tricem    sanctorum    cathalogo    dignaremur    ascribere,    decementes 

20  ejus  memoriam  inter  sanctos  ab  universis  fideHbus  de  cetero  cele- 
brandam,  cimi  hoc  sublime  Judicium  ad  eum  tantum  pertineat, 
qui  est  beati  Petri  success[or  et]  vioarius  Jhesu  Christi. 

Nos  itaque  cognoscentes,  quod  hoc  re  vera  Judicium  subU- 
mius  est  inter  cetera  judicia   judicandimi  in  ipsius  examinatione 

25plenam  volumus  adhibere  cautelam.  Et  ideo  prenominatos  juris 
jurandi  reügione  constrincximus,  ut  puram  [nobis]  super  hiis  di- 
cerent  veritatem.  Qui  jurati  dixerunt,  quod,  sicut  ex  celebri 
fama  et  soUempni  scriptura  noverunt,  beata  Chunigundis  sancto 
Henrico  imperatori  fuit  matrimonialiter   copulata,    sed  ab  eo  non 

30  extitit  camaliter  cognita.  Unde,  cum  dominus  imperat[or  age]ret 
in  extremis,  principibus  et  parentibus  inquit  de  illa:  „Qualem 
eam  mihi  assignastis,  talem  eam  vobis  resigno,  virginem  eam 
[de]distis  et  virginem  reddo".  Suam  ergo  virginitatem  Domino 
consecravit  et  servavit  intactam,    ita   quod,    cimi   [aliquando]   in- 

SBstigante  humani  generis  inimico  suspicio  quedam  contra  eam 
fuisset  exorta,  ipsa  ut  suam  innocentiam  demonstraret  [super] 
ignitos  vomeres  nudis  planus  incessit  et  processit  iQesa.  Idem 
sanctus  Imperator  [Henricus  et]  hec  imperatrix  [egregia  Chu]ni- 
gundis    de    [propriis]    facultatibus   Pavembergensem    fundaverunt 

40ecclesiam  et  dotarunt,  quam  cum  suis  omnibus  pertinentiis  ex 
fe[rvore  d]evotionis,  quam  ad  apostolicam  sedem  habebant,  beato 


42  1200  april  3. 

Petro  apostolorum  piincipi  obtulerunt  annumn  ei  censu[in  ad  in- 
dicjium,  quod  juris  sit  ecclesie  Romane,  solventem.  Sed  et  alia 
pluriLma  beneficia  piis  locis  et  venerabilibus  ecclesiis  contulerunt 
Christum  [sibi  fajcientes  heredem.  Hec  et  alia  retulere  de  me- 
ritis,  de  miraculis  asserentes,  quod  eis  presentibus  et  videntibus  5 
[ad  memjoriam  hujus  virginis  ceci  visum,  claudi  gressum,  muti 
verbum  et  surdi  recuperaverunt  auditum  aliisque  langoribus  ~f]j 
impediti  [frequjenter  et  evidenter  plenam  consecuti  sunt  sanitatem 
et,  quod  est  mirabiüs  novitatis  et  novi  miraculi,  pulvis  de  [tu- 
mu]lo  ejus  assumptus  sepe  conversus  est  in  frumentum.  10 

Nos  ergo  de  meritis  et  miraculis  ejus  multis  et  magnis  non 
solum  testimoniis  sed  et  te8t[ibus]  oerciores  effecti,  cum  secundum 
prophetam  laudandus  sit  Deus  in  sanctis  suis,  de  fratrum  nostro- 
rum  consiUo  et  pontificum  [multorum]  apud  sedem  apostoUcam 
existentium  ipsam  beatam  virginem  Cliunigund[im]  cathalogo  sanc- 16 
torum  ascripsimus  ejusque  memoriam  inter  sanctos  decrevimus 
celebrandam.  Quapropter  imiversitatem  vestram  monemus  et  ex- 
bortamur  in  Domino  per  apostolica  scripta  mandantes,  qu[atenus, 
qu]od  nos  solle[m]pniter  et  caute  statuimus,  vos  humiliter  et  de- 
vote servetis,  ut  meritis  ejus  et  precibus  apud  misericordissimum  20 
judicem  indulgentiam  consequamur. 

Collectam  autem  et  aUas  orationes  in  commemoratione  ejus 
dicendas  edidimus,  quas  in  hac  [pagina]  duximus  subscribendas : 

Omnipotens  et  misericors  Deus,  qui  a  gloria  tua  nullum 
excipis  sexum  nullamque  condicionem  excludis,  te  suppli-26 
citer  exoramus,  ut,  sicut  beate  Chunigundi  virgini  tue  post 
terreni  culmen  imperii  celestis  regni  solium  [contulisti],  ita 
meritis  ejus  et  precibus  nobis  quoque  famulis  tuis  eteme 
felicitatis  premia  largiaris.     Per  [Dominum  etc.]  ^). 

Secret[a] :  30 

Sacrificiimi  laudis  tibi,  Domine  Deus  noster,  offerimus 
tuam  clementiam  implorantes,  ut  per  hujus  sacramenti  vir- 
tutem  intercedente  beata  Chunigun[de  virgine]  tua  nos  et 
a  peccatis  expedias  et  a  pericuHs  tuearis.  Per  [Dominum 
etc.]  5).  86 

Compl[enda]  •) : 

Sacramentiun  redemptionis  humane,  quod  in  honore 
beate  Chunigundis  obtulimus,  tibi  nos.  Domine,  reddat 
acceptos,  ut  per  hoc,  quod  et  accepimus  ipsi  de  tuo  et  tu 


1216.  43 

suscepisti  de  nostro,  [in  tui]  semper  unione  vivamus.     Qui 
cum  Patre. 
Datum  Laterani^iii.  nonas  aprilis,  pontificatus  nostri  anno  tercio. 

Orig.-perg.  im  allgemeinen  reichsarchiv  zu  München  A.  23;  das  orig.  ist 
5  ziemlich  defect  und  weist  in  folge  von  briichen,  Sprüngen  und  rissen  mehrfache 
lücken  auf ;  die  ergänzung  derselben  verdanke  ich  der  gute  des  genannten  archives. 
Die  päpstliche  bleibulle  hängt  an.  Auf  der  riickseite :  ,Canomzatio  sanctae  Kuni- 
gundis  virginis'.  Gedruckt  ist  die  Urkunde  nicht,  denn  die  drucke  in  Acta  SS. 
martii  1,  281  ff.,  Ussermann  Episc.  Bamb.  Cod.  nr.  153  und  Ludewig  2,  784  ff. 
10  beruhen  auf  einer  anderen,  an  bischof  Thiemo  zu  Bamberg  gerichteten  vorläge, 
wo  die  begrüssung  anstatt  ,Venerabilibus  —  pervenerint*  lautet:  ,Venerabili  fratri 
Theumoni  episcopo  et  dilectis  filiis,  capitulo  Babenbergensi,  salutem  etc.*  Da- 
gegen ist  das  vorliegende  original  übersetzt  bei  Looshom  1,  823  ff.  Eeg.:  Böh- 
mer-Ficker-Winkelmann  3,  nr.  6705. 

15  1)  der  besseren  Übersicht  wegen  habe  ich  die  im  original   nicht   vorhan- 

denen, aber  von  Looshom  angewendeten  absätze  ebenwohl  gebraucht.  2)  zwi- 
schen ,lucis*  und  ,quidam*  dürfte  wohl  ,et*  zu  ergänzen  sein.  3)  Looshom : 
„Ebrach,  Langheim  und  Heilsbronn".  4)  die  vollen  namen  ebenda.  5)  ,Do- 
minum  etc.*  ist  nicht  im  original.        6)  =  Postcommunio. 

20  34.     Aebtissin   L(utgardi8)   zu   Kaufungen   übergiebt,    tvachdem   ihr 
tninisterial,    ritter   Meinwerk   von   Wolfsanger,   auf  seine  angeblichen 
rechte  an  einem  zehnten  zu  Lubesrode  und  2  rnaUem  jährlicher  fruckt^ 
rente  verzichtete,  den  zehnten  (dem  kloster  Hardehausen), 

1216. 

25  L.  ^)    Dei  gracia  in  Couphungen  abbatissa  universis,  quibus     1216. 

subjecta  pagina  fuerit  declarata,  in  perpetuum.  Miles  quidam  Mein- 
wardus  nomine  de  Wlvesankere  ministerialis  ecclesie  nostre  jus  sibi 

dicebat  in  decima [competere],  quod  dicitur  Lovesrot,  et 

annuatim  duo  moldra  annone  sub  eodem  jure  percipiebat.    Verum 

30  cum ^)  monasterium  molestaret,  prefatus  miles  a  fra- 

tribus  monasterii ')  conventus  partim  prece  partim  precio  ab  omni 
jure,  quod  habere  [vijdebatur,  cessit  et  in  manus  nostras  integra- 
liter  resignavit.  Igitur  eandem  decimam  ab  omni  deinceps  im- 
pe *)  ecclesie  prefate  per  manus  duorum  conversorum, 

35scilicet  fratris  Conradi  et  fratris  Emesti,  contulimus  firmantes 
[ea,  que]  gest[a]  sunt,  presenti  scripto  sigilloque  nostro  et  testi- 
bus,  quorum  annexa  sunt  nomina:  ministeriales  ecclesie  nostre 
Volpertus  et  ejus  frater  Conradus,  Bertoldus,  qui  dicitur  Comes, 
et  ejus  filius,  Hermannus,    qui  dicitur  Mane,  et  ejus  frater  Con- 

40  radus.     Actum  anno  Domini  m®.  cc^.  xvi, 

Orig.-perg.    im    Staatsarchive    zu    Münster    i./W.,    kloster    Hardehausen 
nr.   25   (früher   22),   sehr   defect   und   schwer  lesbar.    Siegel   abgefallen.    Auf 


44  1221  märz  16. 

der  rückseite  von  bänden  16.  jahrh.:  jAbbatisse  de  Couphungen.  Lovesroth. 
Wulvesanger'.  Reg. :  Westfäl.  urkb.  4,  nr.  68,  wo  diese  Urkunde  als  „eine  nicht 
mehr  zu  entziffernde"  bezeichnet  wird. 

1)  ,Lutgardi8^  2)  ,ratione  hujus   pensionis*  (?).  3)  Da  diese  urk. 

auf  der  rückseite  die  Signatur  der  Urkunden  des  klosters  Hardehausen  trägt,    so   5 
kann  kein  zweifei  über  den  namen  desselben   sein,   wenn  dieser  auch  im   texte 
nicht  vorkommt.  4)  ,impedicione  liberam*  (?). 


35.     Propst   Oumpert,    dscan   Adololdus    und  canontcus  Konrad  zu 
Fritzlar  bestätigen  das  paironatsrecht  der  äbtissin  zu  Kaufungen  über 

die  kirche  zu  Lag  gegen  das  kloster  Siegburg.  lo 

1221  märz  16. 

1221  Viris  religiosis  G[odefrido]   abbati   et   conventui  in  Siberch 

^"^^^     *  6[umpertus]  prepositus,   A[dololdus]   decanus  et  C[onradus]  ^)   ca- 

nonicus  Frideslarienses,  judices  a  sede  apostolica  delegati  salutem 

in  Domino.     Venit  ad  nos  nuntius  vester  in  dominica,  qua  can-i5 

1221     tatur  Reminiscere  etc.,  petens  a  nobis  viva  voce  et  litteris  vestris, 

märz  7,   q^atinus  terminum  vobis  constitutum  prorogare  usque  post  Pascha 

et  locum  alium  vel  securum  conductum   illuc  vobis  prestare  vel- 

1221     lemus  allegans,  quod  dies  prefixus,  videlicet  tercia  feria  post  Le- 

marz  23.  ^^^^  ^^^  vobis  esset   inconpetens    et   locus   propter  werras   sus-  20 

pectus.    Cui  cum  ex  deKberatione  respondissemus,  quod  tenninum 

vobis   alium  prefigere,    videlicet   secundam  feriam   post  octavam 

1221     Pasche    et,    quamvis   frequenter    omnes    nuntii   vestri  in  pace  et 

april  19.  gj^^^  molestia   ad  nos   transierint,    tamen  a  terminis    archiepisco- 

patus  Coloniensis  usque  ad  nos  vobis  vellemus  securum  prestare  25 

conductum,  nuntius  subintulit,  quod  non  possetis  diem  observare 

1221     nisi  secunda  feria  post  dominicam,  qua  cantatur  Misericordia  Do- 

april  26.  ^\j^^  ^^^     Quoniam  autem  nos  tunc    adesse  non  potuimus,    ejus 

optioni  reliquimus,  ut  quemcunque  vellet  diem  in  septimana  Quasi- 

modogeniti    observare[tis.     Ipsje^)   respondit,    quia   nuUum  alium  30 

diem,  nisi  quem  dixerat,  ex  parte  vestra  laudaret,  sed  vellet  alias 

litteras  vestras,   quas  penes   se  haberet,   recitare')  et  ostendit  lit- 

teras  in  hac  forma:  „Quia  non  vultis  nobis  alium  diem  et  locum 

prefigere    vel    securum    conductum   prestare,    sedem   apostolicam 

appellamus.'*     Ad   hec   nos    diximus    et   mandavimus   vobis   per  36 

ipsum,    quod  nequaquam  tali  appellationi   deferremus  et  quod  ad 

diem  vobis   prefixum  a  nobis   in  citatione   videlicet   tercia   feria 

1221     post  medianam    dominicam  Letare  Jerusalem   vellemus  in  causa 

märz  23.  procedere,  quantum  de  jure  possemus.    Eo  die  venit  ad  nos  aUus 


1221  märz  16.  46 

nuntius  vester  in  litteris  vestris  innovans  priorem  appellationem 
et  denuo  appellans.  Sed  ex  precedentibus  probatum  est  ex  parte 
abbatisse  de  Cophungen  appellationem  ipsam  non  valere.  Et 
diximus  ei,  quia  expresse  vobis  mandassemus,  quod  tali  appella- 

5tioni  nequaquam  vellemus  deferre,  sed  vellemus  die  ipso,  quan- 
tum  de  jure  possemus,  in  causa  procedere,  nisi  vos  velletis  forte 
alium  diem  impetrare.  Quod  quia  factum  non  fuit  et  jam  pridie 
coram  nobis  utriusque  partis  procuratores  litem  contestati  fue- 
rant,    nos  ex  parte  sepe   dicte  abbatisse  instructi    plenarie,    quod 

lObone  memorie  P.  scolasticus  et  G.  cantor  majoris  ecclesie  Ma- 
guntine  olim  ex  delegatione  apostolica  cognoscentes  causam  de 
jure  patronatus,  que  vertebatur  inter  dictam  abbatissam  de  Co- 
phungen  ex  una  parte  et  abbatem  de  Siberch  ex  altera  super 
ecclesia  de  Leya,  patronatum  ipsius   ecclesiae  per  diffinitam  sen- 

lötentiam  adjudicaverunt  eidem  abbatisse,  auctoritate  apostolica, 
qua  fungimur,  eandem  sententiam  consequenter  confirmavimus 
revocantes  in  irritum,  quicquid  per  abbatem  Werdensem  et  suos 
conjudices  occasione  litterarum  eis  directarum  est  attemptatum, 
presertim  cum   in  eisdem  litteris  non   habeatur   mentio    judicum 

20priorum  videlicet  Maguntinorum  vel  sententie  late  ab  ipsis.  In- 
super  etiam  legitima  taxatione  premissa  expensarum  in  quatuor 
marcis  argenti  nomine  expensarum  condempnavimus  vos  abbatisse 
in  Cophungen.  Anno  dominice  incamationis  millesimo  cc®.  xxi., 
xvii.  kalendas  aprilis.    Mandamus  itaque  vobis  auctoritate  aposto- 

25lica  et  sub  pena  suspensionis  districte  precipimus,  quatinus  pre- 
dicte  sententie  a  prefatis  judicibus  Maguntinis  pro  jam  dicta  ab- 
batissa  super  patronatu  ecclesie  in  Leya  legitime  late  nequaquam 
presumatis  refragari  et  ut  quatuor  marcas,  quas  eidem  ex  nostra 
condempnatione  nomine  expensarum  debetis,   a  presentium  litte- 

30  rarum  exhibitione  inf ra  quadrimestre  tempus  prompte  persolvatis. 

Orig.-perg.   im    Staatsarchive   Düsseldorf,    abtei   Siegburg   nr.    7B.     Von 
den  2  spitzovalen,    grünen  siegeln  ist  1)  (spitze  und  rechte  seite  abgebrochen) 

c.  70/52  mm,  stehende  figur  mit  stab  und  buch,  Umschrift:  [GVM]PTVS  DEI 
GEA  PR.*);   2)  45/34  mm,  stehende  figur  mit   einem  vor  die  brüst  gehaltenen 

35 buche,  Umschrift:  SIGILLVM  ADOLOLDI  DECANI  FRITESLAR.;  vom  3. 
Siegel  (des  canonicus  Konrad)  sind  nur  bruchstücke  erhalten,  im  siegelfelde 
sitzende  figur.  Auf  der  rückseite  von  band  16.  oder  17.  jahrh.:  »Prorogatio 
termini  inter  abbatissam  de  Cophungen  contra  abbatem  Sigberg*,  sowie :  ,Lit.  A. 
nr.  81*,  darunter:  ,1221*. 

40  1)  die  namen  sind  aus  den  Siegelumschriften  und  aus  v.  Speckmann  Yerz. 

d.  pröpste  etc.  des  sanct  Petersstiftes  zu  Fritzlar  entnommen.  2)  zerstörte 
stelle.        3)  orig.  »rescitare*.        4)  prepositus. 


46  1224  april  1. 

36.     Landgraf  Ludwig  IV,  von  Thüringen  giebt  dem  kloster  Kau- 

fungen  auf  bitten   seiner  mutter  Sophie  und  der  äbtissin  Ltägardis 

den  ganzen  novalzehnten  zu  Nieder- Zwehren  zurück. 

Naumburg  1224  april  7. 

1224  f   In  nomine  Patris  et  Filii  et  Spiritus  sancti.     Lüdewicus  5 

«P»^*  •  Dei  gratia  Thuringie  lantgravius  et  Saxonie  comes  palatinus. 
Quoniam  veraciter  intelleximus  decimam  in  villa  Tweren  inferiore 
antiquo  ^)  et  privilegiato  jure  pertinere  monasterio  Couphungen 
ad  honorem  vivifice  crucis  Cristi  et  gloriose  semperque  virginis 
Marie  ^)  genitricis  Dei  constructo,  nos  pro  remedio  anime  boneio 
memorie  patris  nostri  Hermanni  lantgravii  et  simnl  pro  gracia 
Dei  nobis  uberius  promerenda  ad  instantem  petitionem  domine 
Lutgardis  venerabilis  ejusdem  loci  abbatisse  necnon  dilecte  ma- 
tris  nostre  Sophie  monasterium  ipsmn  plenarie  restituimus  in  de- 
cimis  novalium  ville  prefate  Thweren  scilicet  et,  si  quid  nostri  15 
juris  in  eisdem  novalibus  nobis  addiximus  vel  actenus  esse  vide- 
batur,  totum  eidem  monasterio  donamus  pacifice  et  sine  molestia 
in  perpetuo  fruendum  revocato  [effic]aciter  ^)  cujuslibet  alienationis 
vel  obligationis  inpedimento.  Non  solum  eiiam  nolumus  pre- 
dictum  monasterium  in  hiis  postmodum  gravari  a  quoquam  vel  20 
inpediri,  sed  ad  honorem  victoriosissime  crucis  Cristi  et  beate 
virginis  Marie  cura  ea  promittimus  eidem  nostre  defensionis  et 
tutele  opem  indefessam.  Acta  sunt  hec  a  nobis  in  Nuenburg*) 
de  plena  conscientia  et  consensu  dilectissime  conjugis  nostre 
Elizabeth  et  simul  dilectorum  fratrum  nostrorum  Heinrici  Baspi25 
et  Cunradi,  in  presentia  comitis  Heinrici  de  Stalberc  et  Alberti 
burcgravii  de  Aldenburc,  Fridehabni  de  Buch,  Lutolfi  de  Berie- 
stete, Hermanni  dapif  eri  nostri  de  Slatheim  et  aliorum  multorum. 
Anno  dominice  incamationis  m^.  cc^.  xx®.  iüi®.,  septimo  idus  ap- 
prilis  feliciter,  amen.  80 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  abgefallen,  blau-weiss-rothe  schnür  noch  vor- 
handen. Invocatio  mit  verlängerten  buchstaben.  Auf  der  riickseite  von  band 
14.  Jahrb.:  ^Littera  restitutionis  decimarum  novalium  in  Twem  transscriptum^ 
Gedr.:  Ledderhose  3,  192 f.     Keg.:  [Duysing]  1,  nr.  238.     Erwähnt:    Haas  267. 

1)  ,antiquo'  kann  sich  sehr  wohl  auf  die  mehr  als   200  jähre  alte  sehen- 85 
kung  der  curtis  Cassella  (urk.  nr.  4)  beziehen,   zu  der  das  dorf  Nieder-Zwehren 
zweifellos    gehörte.  2)  ,Marie'    in    gesperrter   schrift.  3)  so  ist  wohl  zu 

lesen ;   sicher  ist  aber  nur  ,revocato aciter*.     An  das  o  der  endung  scheint 

e  eng  angeschrieben  zu   sein,    darnach  ff   und   wahrscheinhch  c.        4)  ,Nu*  auf 
rasur.    Den  zeugen  nach:  Naumburg  a.  d.  Saale.  40 


1224  juni  6.  47 

37.  Abt  Gottfried  und  der  convent  zu  Siegburg  bekunden  den  vergleich 
mit  dem  kloster  Kaufungen  wegen  des  patronatsrechtes  an  der  kirche 
zu  Lag,  wonach  Kaufungen  je  zweimal,  Siegburg  das  drittemcU  prä- 
sentiren,  die  einkünfte  der  kirche  zu  Lag  aber  zu  gleichen  theUen  an 
6  Kaufungen,  Siegburg  und  den  pastor  zu  Lag  fallen  sollen. 

Soest  1224  juni  6, 

f  Godefridus  Dei  gracia    abbas   totusque   conventus  in  Sy-     1221 
berg  ^)  Omnibus   in   perpetuum.     Notum   esse    volumus    universis   •^"^*  ^' 
Cbristi  fidelibus  tarn  presentibus  quam    futuris,    quod,    cum  inter 

lOnos  ex  parte  una  et  abbatissam  et  conventum  de  Coufingin  ex 
altera  diucius  litigatum  fuisset  super  jure  patronatus  ecclesie  de 
Leya,  tandem  de  consilio  prudentum  virorum  talis  inter  nos 
propter  bonum  pacis  et  concordie  intervenit  compositio:  Ecclesia 
de  Coufingin  ab  hoc  tempore  inantea   duabus  vicibus  continuatis 

15  in  perpetuum  presentabit  personas  ad  ecclesiam  de  Leya,  tercia 
vero  vice  monasterium  nostrum  personam  ad  dictam  ecclesiam  de 
Leya  ^)  similiter  in  perpetuum  presentabit.  Nostrum  quoque ')  mo- 
nasterium suis  sumptibus  bona  fide  elaborabit,  ut  ad  succurren- 
dum  utrique  ecclesif  Sibergensi  et  Coufingensi  universi  proventus 

20ecclesi§  de  Leya  in  qualibet  specie  provenientes  in  tres  partes 
equales  dividantur  auctoritate  majoris  tempore  vindemiarum  in 
ipso  torculari,  aliis*)  speciebus  similiter  suo  tempore  dividendis, 
quarum  una  cedat  ecclesi?  de  Coufingin,  altera  monasterio  nostro  % 
tercia  vero  pastori  in**)  Leya,   qui  ibi   pro  tempore  fuerit,   obla- 

25tionibus  specialiter  sibi  deputatis  post  decessum  ejus,  qui  modo 
in  ea  ministrat.  Ab  hoc  etiam  tempore  inantea  monasterium 
nostrum^  pari  labore  et  sumptibus  defendet  hoc  jus  patronatus 
bona  fide  cum  ecclesia  de  Coufingin  contra  quemlibet  inpugnan- 
tem  et  utraque  ecclesia  suis  litteris  exprimet  ad   cavendum  erro- 

80  rem,  quando  et  circa  quam  personam  usa  fuerit  sua  presentatione, 
et  neutra  ecclesiarum  ®)  circa  res  ecclesi^  in  Leya  aHquid  diminuet 
vel  inmutabit  tempore  sue  presentationis  nisi  pari  consensu. 
Quod  si  forte  monasterium  nostrum  *)  indulgentiam  predictam  op- 
tinere  non  potest,  nichilominus  ipsum  presentatione  ^®)  utetur  tercia. 

85 Si  qua  vero  predictarum  ecclesiarum^^)  contra  hanc  ordinationem 
in  toto  vel  parte")  venire  presumpserit,  illa  alteri  ecclesie  ordi- 
nationem servanti  centum  marcas  nomine  pene  persolvet  et  jus 
presentandi,  quod  habet,  penitus  amittet  et  totum  jus  patronatus 
penes  alteram  ecclesiam  remanebit.    Actum  Susati  anno  dominice 

40  incamationis  millesimo  ducentesimo  vigesimo  quarto,   octavo  idus 


48  1226  dec.  16. 

junii,  et  liec  acta  nostris  sigillis  communivimiis.  Hujus  rei  testes 
sunt  Erpho  decanus,  Radolfus  scolasticus,  Herimannüs  de  Amis- 
berg *'),  magister  Hardradus  ^*)  canonici  Susatienses,  magister  Al- 
bertus canonicus  Vrizlariensis,  Reinardus")  plebanus  de  Cou- 
fingen,  magister  Gerhardus  canonicus  sancti  Cuniberti  in  Colonia,  5 
Amoldus  prepositus  de  Pleysa  ^%  Heinricus  ^^  magister  hospitalis, 
Heinricus^')  custos,  monachi  Sibergenses  et  alii  quam  plures. 

Zwei  orig.-perg.-ausfertigxingen  in  K.,  beide  etwas  fleckig.  Der  vorlie- 
gende druck  ist  nach  A.  genommen.  A. :  Siegel  1)  des  abtes  Gottfried, 
2)  des  capitels  zu  Siegburg,  beide  siegel  beschädigt.  B.  vom  selben  tage  datirt,  10 
doch  von  anderer  band  geschrieben  und  mit  dem  namen  ,Lambertu8*  statt 
jGodefridus*  beginnend.  B.  wurde  wahrscheinlich  später  copirt,  als  abt  Lam- 
bertus,  der  unmittelbare  nachfolger  des  abtes  Gottfried  (Schwaben  27),  schon 
regierte,  und  so  der  name  des  neuen  abtes  dem  seines  Vorgängers  substituirt. 
Siegel  1)  abgefallen,  2)  wie  2)  bei  A.,  jedoch  noch  weniger  gut  erhalten.  Auf  15 
der  rückseite  beider  ausfertigungen  von  band  16.  jahrh. :  ,Vertrag  zwischen  Sy- 
berg  und  KaufEungen  imib  das  jus  patronatus  zu  Leya*.  Ausserdem  ist  trans- 
sumpt  von  A.  in  urk.  nr.  49  enthalten. 

1)  B.  jLambertus    Dei    gracia    Sigebergensis    abbas    totusque    conventus 
ejusdem  ecclesie'.        2)  transsumpt    nur   ,Le'    mit   nachfolgendem    räum   für   220 
buchstaben,  die  der  Schreiber  offenbar  nicht  entziffern  konnte,  wiewohl  er  sonst 
den  namen  richtig  gelesen  hat.  3)  B.  ,etiam*  statt  ,quoque*.         4)  B.  ,et  in 

aliis*.  6)  B.  ,mona8terio  de  Siberg*.  6)  B.  ,de*   statt  ,in*.         7)  B.  ,mo- 

nasterium  de  Siberg'.        8)  transsumpt  »ecclesiam*.        9)  B.  ,mona8terium  Siber- 
gense*.         10)  transsumpt  ,ipsum  presententa'.        11)  ib.  ,praedictam  ecclesiam*.  26 
12)  B.  ,vel  in  parte'.       13)  B.  ,Amsberg*.       14)  B.  ,Hartradus*.       16)  B.  ,Rein- 
hardu8\       16)  Oberpleis  war  eine  der  abtei  Siegburg  gehörende  propstei,  in  welcher 
die  mönche  ihr  noviziat  verbrachten  (Schwaben  131  f.).        17)  B.  jHenricus'. 

38.     Ritter  Arnold  von   Diddinchoven    bekennt   keine  anderen  rechte 
an  dem   hofe  Herbede  zu  besitzen,  als  die,   welche  äbtissin  LutgardedO 
zu  Kaufungen  ihm  geben  würde,    sowie   dass  deren  bevollmächtigter, 
canonicus  Konrad  von   Wolfsanger  zu  Kaufungen,  ihm  den  hof  auf 
3  jähre  verpachtet  habe. 
Dortmund  1225  december  16. 

1225  Ne  ^)  ea,  que  fiunt  a  modemis,  infirmentur  a  posteris,  scripti  36 

dec.  16,  soient  munimine  et  testium  memoria  roborari,  unde  notum  sit 
Omnibus  tam  futuris  quam  presentibus,  quod  ego  Amoldus  miles 
in  Diddinchoven  ^)  publice  et  sponte  conf essus  sum  viva  voce  re- 
cognoscens,  quod  nichil  juris  in  ciu*te  Herbedde  haberem,  nisi 
quantum  de  benignitate  venerabilis  domine  mee  Lutgardis  abba-40 
tisse  in  Coffenge^)  vel  alterius,  que  pro  tempore  ei  forte  succe- 
det,  possem  adipisci.     Ceterum,  quod  eo  facto  dominus  Conradus 


1206  nov.  zw.  la  und  28.  49 

de  Wlfhangele  *)  canonicus  ecclesie  in  Coffenge  ^)  prerf atam  curtem 
cum  Omnibus  .attinenciis  ex  parte  domine  sue  predicte  abbatisse 
mandatum  super  eo  Habens  speciale  ad  triennium  michi  locavit, 
ita  tamen  quod  annuam  ab  illa  solvam  pensionem^.  Incepit 
5  autem  currere  hoc  triennium  anno  grsucie  m^.  cc^,  xx^.  v®.'),  quo 
anno  Engelbertus  archiepiscopus  Coloniensis  a  manibus  occubuit 
sceleratorum  %  mense  decembri,  feria  quarta  proxima  ante  festiun 
Tbome  apostoli.  Actum  pubKce  Tremonie  presentibus  testibus, 
quorum  hec  sunt  nomina:  Conradus  comes  Tremonie,  Meinricus 
lOmiles  de  Diddenchoven  *),  Johannes  miles  dictus  Dobbe  et  tota 
f amilia  curtis  prefate.  Ne  vero  aliquis  in  posterum  ^®)  contra  hoc 
factum  venire  valeat,  formam  ipsius  in  scriptum  redigi  et  muni- 
mine  sigilli  domini  C. ")  comitis  Tremoniensis  petivi  roborari. 

Orig.-perg.  in  K.,  stockfleckig,  mürbe  und  durchlöchert,  rand  rechts 
15  schief  zugeschnitten.  Siegel  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  hand  15.  jahrh. : 
fExcopiata  per  in8trumentu^l^  Ich  verweise  auf  das  zeugniss  der  unversehrheit 
dieser  Urkunde  in  urk.  nr.  359,  lasse  aber  dahin  gestellt,  ob  vorliegende  defecte 
urk.  das  im  jähre  1418  präsentirte  original  ist.  Die  Urkunde  scheint  laut  des 
,Incepit^  etwas  später,  als  das  obige  datum  besagt,  ausgestellt  worden  zu  sein. 

20  1)  transsumpt  ,Ut*.      2)  ib.  ,Didenthoven*.       3)  ib.  ,Couffunge*.       4)  ib. 

,Wolffangele*.        5)  ib.  ,Couffungen*.        6)  die  worte    von  ,ita*  bis    ,pensionem* 
sind   im    orig.   übergeschrieben.        7)   der  punkt   hinter   v   im    orig.    verklext. 

8)  die  Worte   von  ,quo  anno'  bis  ,sceleratorum'    sind   im    orig.    übergeschrieben. 

9)  transsumpt  J)ydenthoven*.         10)  ib.  fehlt  ,in  posterum*.         11)  ,Conradi*. 


25  39.     König  Heinrich  VIL  bestimmt^  dass  kein  nachkomme  oder  ver- 
wandter des  grafen  Friedrich  (von  Isenburg),  mörders  des  erzbischofs 
Engelbert  von  Cöln,  jemals  von  der  äbtissin  zu  Kaufungen  mit  der 
vogtei  Herbede  belehnt  werden  dürfe. 
Würzburg  [1226  november,  zwischen  18.  und  28.] 

80  [Text  s.  urk.  nr.  309  von  1404  sept.  20.  b.J  [12^  nov, 

MW.  18. 
und  28.1 
Gedr. :  Huillard-Breholles  2,  901  f.    Reg. :  Böhmer  Regum  nr.  3650,  Böh- 

mer-Ficker  2,  nr.  4030.  Die  datirung  dieser  urk.  ergiebt  sich  aus  dem  itinerar, 
nach  welchem  könig  Heinrich  1226  nov.  18. — 28.  in  und  bei  Würzburg  sich 
aufhielt. 


50  1228  sept.  28.  —  1229  apr.  5. 

40.  Propst,  decan  und  capitel  zu  sanct  Peter  in  Mainz  verkünden 
dem  kloster  Kaufungen,  dass  sie  den  durch  apostolische  deleyirte  ver- 
mittelten vergleich  wegen  der  abgaben  von  dem  eigengute  des  Masters  zu 

Heroldshausen  annehmen. 
Mainz  1228  September  28.  B 

IJ^J^  G.  ^)     Dei  gratia  prepositus,  W.  decanus  totumque  capitulum 

sept  28.  gaiicti  Petri  in  M.oguntia  L.  2)  abbatisse  totique  conventui  in  Cou- 
fungen  salutem  in  Domino,  Significamus  vobis,  quod  compo- 
sitionem  a  decano,  scolastico  et  cantore  sancte  Marie  ad  gradus 
Moguntine  judicibus  ab  apostolica  sede  delegatis  inter  nos  et  10 
procuratorem  vestnun  et  vos  factam,  videlicet  in  hunc  modum, 
ut  de  allodio  vestro  in  Heroldeshfisen  due  carrate  communis  vec- 
ture,  una  siliginis*),  alia  avene  cessantibus  omnibus  aliis  exactio- 
nibus  solvantur,  ratam  habemus  et,  ne  in  postemm  questio  per 
compositionem  predic[tam]  sopita  poss[et]  excitari,  presentem  pa-15 
ginam  conscribi  fecimus  et  sigillorum  nostrorum  impressione  mu- 
niri.  Datum  M[o]guntie  anno  gratie  m®.  cc®  xxviii.  %  iüi*®  ka- 
lendas  octobris, 

Orig.-perg.  in  K.,  schrift  an    mehreren    stellen    abgeschabt.     Beide  siegel 
abgefallen.    Auf  der  rückseite    von    band  15.  jahrh.:    ^Littera   de  bonis  in  Har-20 
leshusen*  *). 

1)  jGerbodo*  (s.  Würdtwein  Dioec.  Mogunt.  1,  8  und  2,  134).  2)  im 
orig.  ist  der  mittlere  theil  des  buchstabens  abgeschabt;  doch  können  die  reste 
kaum  einem  anderen  angehören;  es  wird  wohl  äbtissin  Lutgardis  gemeint  sein 
(s.  urk.  nr.  30,  34,  36,  39).  3)  vom  1  ist  nur  der  oberste  theil,  vom  3.  i25 
nichts  erhalten.  4)  die  letzte  I  ist  mit  anderer  tinte  zugefügt  worden.  6)  so 
mit  anderer  tinte  über  früheres  ,Herlensh.*  corrigirt.. 

41.  Papst  Gregor  IX.  nimmt  das  kloster  Kauf ungen  in  seinen  schütz^ 
bestätigt  dessen  besitzungen  und  rechte  und  ertheilt  ihm  Privilegien. 

Perugia  1229  april  5.  30 

1229  Gregorius  episcopus  servus  servorum  Dei.    Dilectis  in  Christo 

apr,  5.  flüa^jj^g  abbatisse  monasterii  de  Coufungin  ejusque  sororibus  tam 
presentibus  quam  futuris  regulärem  vitam  professis.  In  perpetuam 
memoriam. 

Pnidentibus  virginibus,  que  sub  habitu  religionis  accensis35 
lampadibus  per  opera  sanctitatis  jugiter  se  preparant  ire  obviam 
sponso,  sedes  apostolica  debet  presidium  impertiri,  ne  forte  cujus- 
libet  temeritatis  incursus  aut  eas  a  proposito  revocet  aut  robur, 
quod  absit,  sacre  religionis  infringat.  Eapropter,  dilecte  in  Christo 
filie,  vestris  justis  postulationibus  clementer  annuimus  et  prefatum  40 


1020  apr.  5.  61 

monasterimn,  in  quo  divino  estis  obsequio  mancipate,  sub  beati 
Petri  et  nostra  protectione  suscipimus  et  presentis  scripti  privi-« 
legio  comnmnimus :  inprimis  siquidem  statuentes,  ut  ordo  mo- 
nasticus,  qui  secundum  Deum  et  beati  Benedicti  regulam  in  eodem 

5  loco  institutus  esse  dinoscitur,  perpetuis  ibidem  temporibus  invio- 
labiliter  observetur,  preterea  quascumque  possessiones,  quecumque 
bona  idem  monasterium  impresentiarum  juste  ac  canonice  possidet 
vel  in  futurum  concessione  pontificum,  largitione  regum  vel  prin- 
cipum,  oblatione  fidelium  seu  aliis  justis  modis  prestante  Domino 

lOpoterit  adipisci,  finna  vobis  et  eis,  que  vobis  successerint,  et  illi- 
bata  permaneant,  in  quibus  hec  propriis  duximus  exprimenda 
vocabulis:  vUlam  Obirin  Koufungin,  in  qua  monasterium  ipsum 
situm  est,  cum  foro  et  omnibus  pertinentiis  suis,  villam  Nidirin 
Coufungin  cum  omnibus  pertinentiis  suis,  villam  Wolemereshusin 

15  cum  omnibus  pertinentiis  suis,  villam  Walberge  cum  omnibus 
pertinentiis  suis,  villam  Tueren  cum  omnibus  pertinentiis  suis, 
villam  Hertighusin  ^)  cum  omnibus  pertinentiis  suis,  curtem  Ha- 
deminne  cum  pertinentiis  suis,  curtem  Heroldeshusin  cum  per- 
tinentiis suis,    curtem   Herlecheshusin   cum  pertinentiis  suis,  pre- 

20dium  Herbete  cum  pertinentiis  suis,  predia  villarum  Eskeberc^) 
et  Meskere  cum  pertinentiis  suis,  predium  in  villa  Legia  cum 
pertinentiis  suis,  decimas  a  bone  memorie  Bardone  archiepiscopo 
Maguntino  de  consensu  sui  capituli  vobis  collatas,  cum  pratis, 
vineis,  terris,  nemoribus,  usuagiis  et  pascuis,   in  bosco   et  piano, 

25  in  aquis,  aqueductis  et  molendinis,  in  vüs  et  semitis  et  omnibus 
aliis  libertatibus  et  inmunitatibus  suis.  Sane  novalium  vestrorum, 
que  propriis  manibus  aut  sumptibus  Colitis,  seu  de  nutrimentis 
animalium  vestrorum  nullus  a  vobis  decimas  exigere  vel  extor- 
quere  presumat.     Inhibemus  insuper,    ut   nulli   archiepiscopo   aut 

30  episcopo  in  vos  vel  ecclesiam  vestram  sine  manifesta  et  rationabili 
causa  suspensionis  liceat  vel  excommunicationis  sententiam  pro- 
mulgare.  Liceat  quoque  vobis  personas  e  seculo  fugientes  liberas 
et  absolutas  ad  conversionem  vestram  recipere  et  eas  absque  con- 
tradictione  qualibet  retinere.     Cum    autem    generale    interdictum 

35terre  fuerit,  liceat  vobis  clausis  januis,  non  pulsatis  campanis, 
exclusis  excommunicatis  et  interdictis,  suppressa  voce  divina  of- 
ficia  celebrare.  Sepulturam  preterea  ipsius  loci  liberam  esse  de- 
cemimus,  ut  eorum,  qui  se  ülic  sepeliri  deliberaverint,  devotioni 
et  extreme  voluntati,  nisi  forte  excommunicati  vel  interdicti   aut 

40etiam  publice  usurarii  fuerint,  nullus  obsistat,  salva  tamen  ju- 
sticia  illarum  ecclesiarum,  a  quibus  assumuntur  corpora  mortuo- 


52  1229  apr.  5. 

rum*  Antiqiias  et  rationabiles  consuetudines  in  monasterio  vestro 
a  quadragiiita  annis  inconcusse  usque  ad  liec  tempora  sine  con- 
troversia  cpnservatas  auctoritate  apostolica  confirmamus.  Obeunte 
vero  te  nunc  ejusdem  loci  abbatissa  vel  quarumlibet  earum,  que 
tibi  successerint,  nulla  ibi  qualibet  subreptionis  astucia  seu  vio-  5 
lentia  preponatur,  nisi  quam  sorores  communi  consensu  vel  soro- 
rum  pars  major  consilii  sanioris  secundum  Dei  timorem  et  beati 
Benedicti  regulam  providerint  eligendam.  Decemimus  ergo,  ut 
nulli  omnino  hominum  liceat,  prefatum  monasterium  temere  per- 
turbare  vel  ejus  possessiones  auferre  vel  ablatas  retinere  seu  qui- 10 
buslibet  vexationibus  fatigare,  sed  omnia  integra  conserventur 
earum,  pro  quarum  gubernatione  ac  substentatione  [!]  concessa  sunt, 
usibus  omnimodis  profutura,  salva  sedis  apostolice  auctoritate  et 
diocesani  episcopi  canonica  justicia  et  super  decimis  moderatione 
concilii  generalis.  Si  qua  igitur  in  futurum  ecclesiastica  secula-16 
risve  persona  hanc  nostre  constitutionis  paginam  sciens  contra 
eam  temere  venire  temptaverit,  secundo  terciove  commonita  nisi 
reatum  suum  digna  satisfactione  correxerit,  potestatis  honorisque 
sui  dignitate  careat  reamque  se  divino  judicio  existere  de  per- 
petrata  iniquitate  cognoscat  et  a  sacratissimo  corpore  et  sanguine  20 
Dei  et  Domini  redemptoris  nostri  Jesu  Christi  aliena  fiat  atque 
in  extremo  examine  divine  ultioni  subjaceat.  Cunctis  autem 
eidem  loco  sua  jura  servantibus  sit  pax  domini  nostri  Jesu  Christi, 
quatinus  et  hie  fructum  bone  actionis  percipiant  et  apud  distric- 
tum  judicem  premia  eterne  pacis  inveniant.  Amen.  A[men]*).  25 
Amen, 

Ego*)  Gregorius  catholice  ecclesie  episcopus  subscripsi. 
Ego  Pelagius  Albanensis  episcopus  subscripsi.  [Folgeti  die 
Unterschriften  der  cardinalpriester :]  Thomas  tit.  s.  Sabine, 
Johannes  tit.  s.  Praxedis,  Bartholomeus  s.  Pudentiane,  30 
Sigenbaldus  tit.  s.  Laurentii,  Stephanus  s.  Marie  in  Trans- 
tiberim  tit.  s.  Calixti,  [sowie  der  cardincddiaoone:]  Octavianus 
SS.  Sergii  et  Bachi,  Bainerius  s.  Marie  in  Cosmidin  [!],  Egi- 
dius  SS.  Cosme  et  Damiani,  Petrus  s.  Georgii  ad  velum 
aureum,  Bainaldus  s.  Eustachii.  35 

Datum  Perusii  per  manum  magistri  Martini  sancte  Romane 
ecclesie  vicecancellarii  nonis  aprilis,  indictione  ii.,  incamationis 
dominice  anno  m^.  cc®.  xxviiii^.,  pontificatus  vero  dompni  Gregorii 
pape  viiii.  anno  tercio. 

Orig.-perg.  in  K.    Erste  zeile  mit  verlängerten  und   theilweise  verzierten  40 
buchstaben;  tax-vermerke  fehlen.    Bleisiegel  papst  Gregors  IX.  hängt  an  gelb- 


1286.  63 

roiher  seidenschnur.  Auf  der  rUckseite  von  band  18.  jahrh.:  ,Oonfirmatio  privi- 
legiorum  et  est  copiataS  sowie  von  band  16.  jahrh.:  ^Bttp^^c^^  confirmatioii 
über  die  Kaufhingiscbe  dorffer  und  gutter*.  Die  urk.  feblt  in  Auvray  Les  re- 
gistres  de  Gregoire  IX.  (bibl.  des  ecol.  frangaises  d^Atb^nes  et  de  Rome). 

5  1)  gemeint  ist  ,Heringbau8en^         2)  orig.  ^Escebere^         8)  orig.  A  mit 

scbnörkeln.  4)  vor  ,Ego'  zeicben  des  papstes  mit  inscbriften. 

42.     Propst  Konrad,  decan  Siegfried  und  das  capifel  der  Speyerschen 
kirche  bekunden,  dass  sie  dem  erzbischofe  Siegfried  zu  Mainz  ihr  gut 
Eschwege,  mit  ausnähme  der  abtei  daselbst  sowie  der  abtei  Kauf  ungen, 
10  verkauften. 

[1235.] 

Ciinradus  prepositus,   Syfridus  decanus   totumque  capitulum     1J^5, 
Spirensis  ecclesie.     Licet  alienationes  possessionum,  quas  ecclesie 
de  pia  liberalitate  fidelium  sunt  adepte,   et  legitime  sanctiones  et 

15  statuta  canonica  interdicant,  pensata  tarnen  equitate  in  certis  ca- 
sibus,  si  urgens  cogat  necessitas  aut  evidens  suadeat  utilitas,  has 
indulgent.  Nee  ex  eo  frustrata  videntur  vota  donantium  apud 
ecclesias  perpetuo  remanere  volentium,  que  dederunt,  si  ipse  ec- 
clesie conditionem  suam  meliorem  possunt  facere  de  öblatis.    Ea- 

20propter  considerantes,  quot  de  predio  nostro  Escenwege  a  felicis 
recordationis  N.  imperatrice  ecclesie  nostre  coUato  propter  loci 
distantiam  et  malitiam  ibidem  habitanüum  nullum  vel  modicum 
fructum  recipere  consueverimus,  estimantes  nichilominus,  quod  de 
precio  ipsius  dicte  ecclesie  nostre  in  uberioribus  redditibus  poteri- 

25  mus  providere,  de  communi  consilio  et  consensu  unanimi  idem  pre- 
dium  cum  mancipüs,  terris  cultis  et  incultis,  aquis  aquarumve  de- 
cursibus^),  silvis,  pascuis,  viis,  inviis,  quesitis  et  inquirendis  et 
universis  juribus  ac  pertinentiis  suis,  sicud  [!]  ad  nos  ex  donatione 
memorate  imperatricis  pertinere  dinoscitur,    excepta  abbacia  loci 

80ejusdem  et  abbacia  in  Cftphungen,  venerabili  patri  ac  domino 
nostro  Syfrido  sancte  Maguntinensis  sedis  archiepiscopo  et  ipsius 
ecclesie  pro  quadringentis  marcis  puri  argenti  vendidimus,  ut  de 
ipso  tamquam  de  suo  possit  disponere  pro  sue  libito  voluntatis, 
liberum  quidem  et  absolutum,    non  a  nobis   infeodatum  nee  em- 

85phiteotico  jure  locatum,  plenam  ei  warandiam,  ubi  opus  fuerit, 
prestituri.  Et  in  Signum  translationis  dominii  Privilegium  ei  tra- 
didimus  super  donatione  memorate  imperatricis  ecclesie  nostre 
concessum.  Ut  autem  contractus  hujusmodi  venditionis  ratus  per- 
maneat  et  incommutabilis,   presentem   super  boc  litteram  sigillo 

40capituli  nostri  signatam  archiepiscopo  dedimus  antedicto. 


B4  vor  1236  jan.  1.  —  1241  apr.  26. 

Aus  Liber  registri  Hterarum  ecclesiae  Mogontinae  nr.  6  p.  65  (Mainzer 
bücher  versch.  inhalts  nr.  22)  des  kreisarchivs  zu  Würzburg  (handschrift  14. 
jahrh.).  Gedr.:  Giidenus  Cod.  dipl.  1,  536;  s.  darüber  Steindorff  1,  380  und 
382  n.  2.  Reg.:  Böhmer-Wül  2,  241  nr.  206.  Erwähnt:  Haas  268.  Die  von 
Gudenus  gegebene  Jahreszahl  1235  ist  von  Remling,  Rommel  und  Haas  schlecht-  5 
hin,  von  Böhmer- Will  unter  fragezeichen  angenommen  worden. 

1)  orig.  jdiscursibus*. 

43.  Graf  A(dolf  I.)  zu  Waldeck  verzichtet  dem  erzbischofe  SCieg- 
fried  IIL)   zu  Mainz  gegenüber  auf  den  zehnten  zu  Witzenhausen, 

für  den  er  reichlich  durch  andere  guter  entschädigt  worden  sei.      10 
[vor  1236  jan.  1.] 

[vor  1236  Eeverendo  domino  suo  S.  ^)  sancte  Maguntine  sedis    archi- 

J«*»-  H  episcopo  A.  Dei  gracia  comes  in  Waldeke  decimam  in  Wiscen- 
husen  sufficienter  nobis  in  bonis  aliis  recompensatam,  sicut  vestra 
expostulavit  sanctitas,  voluntarie  resignamus.  15 

Orig.-perg.  in  M.,  Hessen-Casselsches  general-repertorium.  Die  trümmer 
des  siegeis  hängen  in  ein  säckchen  eingenäht  der  Urkunde  an,  sind  daher  der 
besichtigung  entzogen.  Auf  der  rückseite  von  band  14.  jahrh. :  ,Super  de  [!] 
decima  in  Weczczinhusen*.  Die  datirung  beruht  auf  der  urk.  von  1236  jan.  1. 
(Böhmer-Wül  2,  nr.  207),  wonach  dieser  zehnte  mit  genehmigung  des  erzb.  20 
Siegfried  m.  zu  Mainz  an  das  kloster  der  heil.  Maria  (wo?),  Cisterc.  ordens,  weiter 
vergeben  wird,  daher  vorher  vacant  gewesen  sein  muss.  Es  ist  zwar  aus  dem 
texte  der  urk.  nicht  ersichtlich,  dass  dieselbe  zu  Kaufungen  in  beziehung  steht, 
da  sie  aber  in  „Extract  Kaufunger  briefe^  fol.  30  nr.  143  in  M.,  wenn  auch 
imter  der  bezeichnung  „lehnbrief",  aufgeführt  ist,  so  glaubte  ich  sie  nicht  aus- 25 
schliessen  zu  dürfen. 

1)  Siegfried  m. 

44.  Erzbischof  Theoderich  zu  Trier  schlichtet  unter  Zugrundelegung 
des  Vergleichs  von  1224  Juni  6.  (urk.  nr.  36)  den  streit  zwischen  den 
klöstem  Siegburg  und  Kauf  ungen  wegen  des  patronatsrechtes  an  der  SO 

kirche  zu  Lag. 
Coblenz  1241  april  26. 

1241  Theodericus  *)  Dei  gratia  Trevirorum  archiepiscopus.    Notum 

apr,  26.  ^gg^  volumus  omnibus  presentem  paginam  inspecturis,  quod,  cum 

inter  Sibergense  et  Coufingense  monasteria,  que  jus  patronatus35 
in  ecclesia  de  Leye  communiter  optinent,  propter  personas  di- 
versas  hinc  inde  presentatas  sepius  questio  verteretur,  volentes 
huic  rei  remedium  adhibere  de  consensu  abbatis  de  Syberg  et 
fratrum  suorum  et  abbatisse  de  Coufingin  et  sui  conventus  duxi- 
mus  ordinandiun,  quod  abbatissa  de  Coufingin  duabus  continuatis  40 


1241  apr.  26.  55 

vicibus  et  abbas  de  Syberg  tercia  vice  et  eonim  successores,  qui 
pro  tempore  fuerint,  ad  eandem  ecclesiam,  quotiens  eam  ex  nunc 
vacare  contigerit,  plenum  jus  habeant  presentandi.  Consenserunt 
etiam  in  hoc  sepedicti  abbas  et  abbatissa  et  eorum  monasteria 
önobis  id^)  ipsum  fieri  statuentibus,  ut,  quotienscumque  clericus 
fuerit  presentandus,  uterque  presentantium  litteras  recipiat  ab  in- 
stituente,  per  quas  manifeste  declaretur,  quis  eo  tempore  usus 
fuerit  sua  vice.  Sic  enim  liquere  poterit,  quis  consequenter  de- 
beat  presentare.     Quia  vero  religionis  intuitu  de  fructibus  et  de- 

lOcimis  alicujus  parrochie  monasteriis  ad  sustentationem  fratrum  et 
sororum  Deo  ibidem  servientium  pars  poterit  assignari,  nos  de 
consensu  dilecti  filii  Henrici  archidiaconi  loci  terciam  partem  de- 
cimarum  persone  in  parochia  predicta  personaliter  residenti  de- 
putantes,    residuum    decimarum    cenobiis    memoratis    contulimus 

löinter  ipsa  equaliter  perpetuo  dividendum.  Hec  autem  ordinavi- 
mus  nostro  et  archidiaconi  loci  per  omnia  jure  salvo  adicientes, 
quod  clerici  predicto  in  posterum  modo  presentati  et  ab  archi- 
diacono  loci  legitime  instituti  archiepiscoporum  et  archidiacono- 
rum  Treverensium,    qui  pro  tempore   fuerint,   sinodis  et  capitulis 

20intersint  abbate  et  abbatissa  dictorum  loconun  ab  hoc  onere  pe- 
nitus  relevatis.  Ut  autem  hec  ordinatio  nostra  perpetue  robur 
firmitatis  obtineat  et  ne  quis  contra  ipsam  in  postenun  ausu  te- 
merario  venire  presumat,  sepedictis  monasteriis  presentem  cedu- 
lam  tradidimus  nostri  et  dilecti  filii  et  consanguinei  nostri  H[en- 

25  rici]  *)  archidiaconi  loci  necnon  et  Amoldi  majoris  archidiaconi 
Treverensis  sigillorum  patrocinio  roboratam.  Actum  et  datum 
Confluentie  anno  Domini  m^.  cc^.  xl^.  primo,  vi.  kalendas  maji  *). 

Orig.  -  perg.  in  doppelter  ausfertigung  im  Staatsarchive  Düsseldorf 
abtei  Siegburg  nr.  73:  A.  mit  3  an  zwimsfäden  hängenden  grünen  siegeln  1)  des 

30  erzbisehofs  Theodericus,  2)  des  archidiacons  Henricus  und  3)  des  archidiacons 
Amoldus  zu  Trier.  Auf  der  rückseite  von  band  15.  jahrh.:  ,De  ecclesia  in 
Leye'  und  von  band  16.  Jahrb.:  ,Privilegium  Theoderici  archiepiscopi  Trevi- 
rensis  super  concordia  facta  inter  abbatem  Sibergensem  et  abbatissam  in  Coi- 
fingen   super   jure   patronatus   ecclesie    parochialis  in  Leyen    super  Mosellam  et 

35  super  decimis  ibidem*.  Ausfertigung  B.  mit  2  noch  anhängenden  siegelbefesti- 
gungen.  Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh.:  ,Leye  pastoratus*.  Als  vor- 
läge diente  A.  mit  ergänzungen  aus  B.  Femer  befindet  sich  daselbst  eine  cop.- 
perg.  des  14.  jahrh.  C.  nach  ausfertigung  A.,  sowie  im  stiftsarchive  zu  Kau- 
fungen eine  perg. -ausfertigung  D,  unter  der:  ,Ego  Godefridus  Sibergensis  abbas 

4Qprote8tor,  hoc  scriptum  sub  autenticis  sigUlis  in  monasterio  Sibergensi  esse  re- 
po8itum^     Auf  der  rückseite   von  band   14.   jahrh.:    ,Excopiata*,  von  band  16. 


56  1243  mai  1. 

jahrh.:  JDas  jus  patronatus  zwischen  stift  Leya'O  und  KaaffImgen^  Gedr.: 
Günther  Cod.  2,  nr.  96;  Mittelrhein,  urkb.  3,  nr.  706.  Reg.:  Goerz  Triereche 
reg.  42  und  desselben  Mittelrhein,  reg.  3,  nr.  220. 

1)  B.  ,Thedericus*.       2)  A.  und  0.  ,ad*.       3)  A.  und  B.  nur  H.      4)  A. 
irrig  ,kal.  maji*  (ohne  vi.).        5)  muss  ,Siegburg*  heissen.  6 


45.     Bischof  Engelbert  zu  Osnabrück  und  Heinrich^   herzog  zu  Lim- 
bürg  und  graf  von  der  Mark,  schliessen  zu  gunsten  ihres  blutsver- 
wandten, des  grafen  Dietrich  von  Isenburg,  bezüglich  der  guter  seines 
vaterSj  des  (geächteten  und  hingerichteten)  grafen  Friedrick  von  Isen- 
burg, mit  dem  grafen  Adolf  von   der  Mark,  der  mit  Jenes  gutem  10 
vom  erzbischofe  zu  Cöln  belehnt  worden  war,  einen  vertrag  dahin,  dass 
Dietrich   nur  den  besitz  bestimmter  genannter  guter   und  rechte  des 
grafen  Adolf,  sowie  die  belehnung  der  genannten  burgmannen  zu  der 
Mark,  zu  Altena   und   Blankenstein   seitens   des  grafen  Adolf,   mit 
ausnähme  derjenigen  des  ritters  Arnold  v,  Didinchoven,  der  dieselbe  Ib 
vom  grafeti  Dietrich  empfangen  soll,  anerkennt. 
1243  mai  1. 

1243  Insuper  idem  Amoldus  villicationem  curtis  Herbede  ^)  a  sua 


mai  1, 


domina  abbatissa^)  sine  impedimento  Theoderici  tenebit, 

tvogegen  die  burgmannen  zu  Limburg  an  der  Lenne  ihre  lehen,  20 
die  sie  bisher  vom  grafen  Adolf  von  der  Mark  trugen^  nun- 
mehr von  Dietrich  empfangen  sollen  etc. 

Acta  sunt  haec  anno  Domini  millesimo  ducentesimo  quadra- 
gesimo  tertio,  die  Philippi  et  Jacobi  apostolormn  et  sanctae  Wal- 
burgis  virginis,  coram  nobis  et  illis,  quormn  sigiUa  appensa  sunt,  25 
et  aliis  quam  pluribus.     In  nomine  Domini,  amen. 

Auszüglich   nach  vollständigem   druck  bei  Kremer  2,  124  ff.    Ausserdem 
gedr. :  v.  Steinen  3,  1436  ff.    Eine  abschrift  befindet  sich  auch   in   der  Beding- 
hovenschen    manuscr. -Sammlung    5,   fol.    124' — 126'    (hof-    und    staats-bibl.    zu 
München).     Die   darstellung    der    damaligen    Verhältnisse    des    Isenburgschen  80 
hauses  s.  bei  Bj-emer  2,  18 — ^30. 

1)  Redinghoven  5,  fol.  126'— 126'  hat:  ,Insuper  dominus  Amoldus  villi- 
cationem curtis  Herbedde  etc.*  2)  Kremer  2,  30  hält  dies  lehen  für  ein  von 
der  abtei  Essen  rührendes;  es  ist  aber  ein  Kaufungensches  imd  die  äbtissin  zu 
Kaufungen  hier  gemeint  (s.  urk.  nr.  38  und  48).  85 


1247  juni  9.  —  1248  sept  28.  57 

46.  Der  päpstliche  legat,  cardinal  Petrus,  bestätigt  auf  bitten  des 
abtes  und  conventes  zu  Siegburg  den  zwischen  den  klöstern  Siegburg 
und  Kaufungen  geschlossenen  vergleich  wegen  des  patronatsrechtes  an 

der  kirche  zu  Lag, 
5  Siegburg  1247  juni  9. 

Petrus*)  miseratione  divina  sancti  Georgii  ad  velnm  aureum     i^47 
diaconus  cardinalis^  apostolice  sedis  legatus,  reUgiosis  viris  abbati  ^^*    ' 
et  conventui  monasterii  Sibergensis  ordinis  sancti  Benedict!,    Co- 
loniensis    diocesis,    salutem   in   Domino.     Exhibita    nobis   vestra 

10  peticio  continebat,  quod,  cum  inter  vos  ex  parte  una  et .  .  abba- 
tissam  et  conventum  de  Coufingen  Maguntine  diocesis  ex  altera 
super  jure  patronatus  ecclesie  de  Leye  orta  fuisset  materia  que- 
stionis,  tandem  mediantibus  bone  memorie  Theoderico  Treverensi 
archiepiscopo,    majoris    ecclesie  Treverensis   et  loci   archidiacon« 

15amicabilis  inter  partes  compositio  intervenit,  prout  in  litteris 
inde  confectis  dicitur  plenius  contineri.  Quare  nobis  hmniliter 
supplicastis,  ut  confirmare  compositionem  dignaremur  eandem. 
Nos  autem  attendentes,  quod  ea,  que  judicio  vel  concordia  ter- 
minantur,    finna    debent    et    illibata    persistere,    compositionem 

20ips{un,  sicut  sine  pravitate  provide  facta  est  et  ab  utraque  parte 
sponte  recepta  et  hactenus  pacifice  observata,  auctorito^e  presen- 
tium  confirmamus  et  presentis  scripti  patrocinio  communimus. 
Nulli  ergo  omnino  hominum  liceat  hanc  paginam  nostre  confir- 
mationis  infringere  vel  ei  ausu  temerario  contraire.    Si  quis  autem 

25  hoc  attemptare  presumpserit,  indignationem  omnipotentis  Dei  et 

beatorum  Petri  et  Pauli  apostolorum  ejus  se  noverit  incursurum. 

Datum  apud  Siberg  v^.  idus  junii,   anno  Domini  m®.  cc^.  xl^.  vii^, 

Ego  Godefridus  Sibergensis   abbas  protestor,    hoc  scriptum 

sub  autentico  sigillo  in  monasterio  Sibergensi  esse  repositum. 

80  Oop.-perg.-vid.  in  K.    Siegel  des  abtes  Gottfried  zu  Siegburg. 

1)  jPetrus  Capocci*,    cardinaldiacon,    päpstlicher    legat    für    Deutschland 
(s.  Bohmer-Ficker-Winkelmann  3,  1549). 


47.     Friedrich  der  jüngere  gen.  von  Mädelstein  bezeugt,  dass  Hartrad 
der  jüngere  von  Rotenburg  einem  gewissen  Dietrich  eine  hufe  in  Hü' 
^       warderode  als  lehen  der  äbtissin  zu  Kaufungen  verkauft  habe. 

1248  September  28. 

Ego  Fridericus  junior  dictus  de  ^)  Metdenstein  ^)  tenore  pre-      1J248 
sentium  litterarum  duxi  protestandum,  quod  Harttradus  filius  do-  ^^ ' 


58  um  1250  nov.  8. 

mini  Harttradi  de  Rothenberg  bone  memorie  de  consensu  domini 
Henrici  militis  et  Sifridi  necnon  omnium  heredum,  videlicet  uxoris 
et  puerorum,  mansum  quendam  situm  in  Hilwarttherode,  de  quo 
Theodericus  solvit  annuatim  7  soUidos  denariorum,  quarto  anno 
anserem  et  2  pullos,  ipsi^)  Th.  Harttradus  jam  dictus  venddidit  5 
libere  et  absolute,  ita  tarnen  quod  Theodericus*)  prelibatus  et 
sui  heredes  a  domina  abbatissa  de  Cofhungen  jure  possideant 
feodali.  Hujus  rei  testes  sunt  Cunradus  prepositus  de*)  Mirica, 
Helwicus  prepositus  in  Blankenheim,  Hermannus  prepositus  in 
Bubenbach^,  Cunradus  archipresJfY^r  in  Brache,  Bertoldus  advo-10 
catus  de  Bredenbach,  Ditmarus  Wnke,  Hermannus  de  Heringe, 
Henricus  Teizco,  Hermannus  Nothevol,  Burkardus,  Sibodo  Saxo 
et  alii  plures  fide  digni.  In  cujus  argimientum  rei  hanc  litteram 
sigillo')  meo  et  sigillo  civitatis  in  Eotenberg  duxi  roborandam  ^). 
Datum  anno  Domini  m°.  cc°.  xP.  viii°.,  in  vigilia  beati  ®)  Mich- 16 
hahehs. 

Orig.-perg.    in   K.     Beide    siege!    abgefallen.     Erwähnt:    Landau    Wüste 
orte  109. 

1)  hier  folgt   wieder   gestrichenes  ,Medden'.        2)  hier   folgt   unnützes  t 
vor  jtenore*.        3)  orig.  ,ipso*.        4)  hier  folgt  wieder  getilgtes  ,preli*.        5)  hier  20 
folgt   unnützes  ,Me*.        6)  orig.  ,Bubenhach*.        7)  hier  folgt  eine  mit   m  be- 
ginnende, wieder  durchstrichene  undeutliche  sübe.        8)  hier  folgt  verunglücktes 
,da'.        9)  hier  folgt  unnützes  ,Michhelis*. 

48.     Aebtissin  M.  zu  Kaufungen  beurkundet,  dass  sie  Konrad,  dem 
söhne  Arnolds   von  Didinchoven,   ihren  hof  Herbede   in   Verwaltung  26 

gegeben  habe. 
Herbede  [um  1250]  november  8. 

[um  1250]  M.     Dei  gracia  abbatissa  Cofougensis  universis  hoc  scriptimi 

nov,  8.  inspecturis  salutem  in  vero  salutis  auctore.  Labi  potest  a  me- 
moria hominimi,  quicquid  agitur  vel  disponitur,  nisi  vel  voce  vel  30 
litterarum  testimonio  confirmetur.  Notum  igitur  esse  volumus 
cunctis  Christi  fidelibus,  quod  ad  instanciam  domini  Conradi  co- 
mitis  et  fratris  sui  Herbordi  ac  alionmi  proborum  virorum  curiam 
nostram  in  Herbede  domino  Cunrado  fiho  domini  Amoldi  de  Di- 
dinchoven procurandam  commisimus  ita  videUcet:  censum,  quem  35 
homines  curie  singuhs  annis  nobis  solvere  tenentur  *),  nuntios 
nostros  fideliter  promoveat,  preterea  quatuor  carrucas,  unam  in 
Adventu,  secundam  in  media  Quadragesima,  terciam  in  Palmis, 
quartam  in  festo  Margarite  nobis  secundum  antiquam  consue- 
tudinem  in  expensis  hominum  curie  transmittat.    Si  autem  Status  40 


1255  sept.  16.  B9 

terre  malus  vel  gwerra  fuerit,  4  marcas  ^)  denariomm,  sicut  pater 
Sims  consuevit,  pro  eis  exhibebit.  Quod  si  premissa  non  serva- 
verit,  curia  nostra  extunc  in  festo  Margarete  vacabit,  sicuti  alie 
curie  ecclesie  nostre  vacare  videntur.  Ne  vero  hoc  factum  cui- 
5  quam  veniat  in^)  dubium,  presentem  litteram  sigillis  domini  Con- 
radi  comitis  et  nostro  f ecimus  roborari.  Testes  hujus  facti :  comes 
Conradus,  Herbordus*)  frater  suus,  Johannes  de  Helsungen  mi- 
htes,  Johannes  de  Munden,  Conradus  de  Vlfuesanger  sacerdotes 
et  omnes  ecclesie  homines.  Acta  sunt  hec  in  Herbede  die  Qua- 
lOtuor  coronatorum,  dignitatis  nostre  anno  tercio. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  1)  von  anscheinend  runder  form,  ringsum  ab- 
gestossen;  sitzende  weibliche  figur  in  faltenreichem  gewande;  köpf  und  Um- 
schrift fehlen,  siegel  der  äbtissin  M.;  2)  dreieckiger,  oben  ausgebogener  schild, 
50  mm  lang  (breite  wegen  des  abgestossenen  randes  nicht  zu  messen),  6  rechts- 

15  schräge  balken;  von  der  Umschrift  nur  noch  am  anfang  ,Sr  und  am  ende  ,A* 
(Tremonia?)  Zur  datirung  der  urk.  folgendes:  Arnold  von  Didinchoven  kommt 
in  urk.  von  1219  (Rubel  1,  nr.  61)  und  1240  febr.  19.  (ebenda  nr.  77  und  78), 
auch  1243  mai  1.  (s.  urk.  nr.  46)  vor,  graf  Konrad  von  Dortmund  1248  dec. 
15.,  sein  bruder  Herbord  1255  und  noch  1265  als  patruus  des  Herbordus  comes 

20  Tremoniensis  (ebenda  nr.  119).  Konrad  muss  demnach  schon  vor  1265  gestorben 
sein  und  Herbord  kommt  später  auch  nicht  mehr  vor;  demnach  wäre  1243  die 
friilieste,  1265  die  spätestete  grenze.  Vgl.  Stammtafel  bei  Krömecke  Die  grafen 
von  Dortmund. 

1)  hier   dürfte    ,8olvat*    zu    ergänzen  sein.  2)  orig.    ,marcis*.  3)  i 

25  durch  loch  zerstört,  doch  sieht  man  deutlich  das  abkürzungszeichen  für  n. 
4)  »Herbordus*  ist  am  anfange  der  zeile  etwa  an  stelle  zweier  punkte  nach- 
getragen;   ,rd'  scheint  auf  rasur  zu  stehen. 

49.     Papst  Alexander  IV.  bestätigt  auf  bitten  der  äbtissin  und  des 
convents  zu  Kaufungen  den  mit  dem  Moster  Siegburg  wegen  des  patro- 
30  natsrechtes  an  der  kirche  zu  Lag  eingegangenefi  vergleich, 

Anagni  1255  September  16. 

Alexander*)  episcopus,   servus  servorum  Dei,   [djilectis^)  in     ^255 
Christo  filiabus  .  .  abbatisse  et  conventui  monasterii   in  Coufingin  *^^ ' 
ordinis  sancti  Benedicti  Maguntine  diocesis  salutem  et  apostolicam 

35  benedictionem.  [Cjum^)  a  nobis  petitur,  quod  justum  est  et  ho- 
nestum,  tam  vigor  equitatis  quam  ordo  exigit  rationis,  ut  id  per 
sollicitudinem  officii  nostri  ad  debitum  perducatur  effectum. 
[Sjane^)  petitio  vestra  nobis  exhibita  continebat,  quod  olim  inter 
vos  ex  parte  una  et  .  .  abbatem  et  conventum  monasterii  in  Syberg 

40  ordinis  sancti  Benedicti  Coloniensis  diocesis  ex  altera  super  jure 
patronatus  ecclesie  de  Leya  orta  materia  questionis  tandem  me- 


60  1261  um  Michaelis. 

diantibus  bonis  viris,  diocesani  loci  accedente  consensu*)  amica- 
bilis  inter  partes  compositio  intervenit,  prout  in  litteris  inde  con- 
fectis  dicitur*)  plenius  contineri^),  quam  apostolico  petiistis  muni- 
mine  roborari.  Nos  igitur  vestris  supplicationibus  inclinati  com- 
positionem  ipsam  sicut  sine  pravitate  provide  facta  est  et  sponte  5 
ab  utraque  parte  recepta  et  hactenus  pacifice  observata  auctori- 
täte  apostolica  confirmamus  et  presentis  scripti  patrocinio  com- 
munimus  ^.  Tenorem  litterarmn  ipsariun  presentibus  de  verbo  ad 
verbnm  inseri  facientes,  qui  talis  est: 

[Hier  folgt  tvortlaut  der  Urkunde  nr.  37  von  1224  Juni  6.J         lo 

fNJulli^)  ergo  omnino  hominnm  liceat  hanc  paginam  nostre 
confirmationis  infringere  vel  ei  ausu  temerario  contraire.  [S]i^) 
quis  autem  hoc  attemptare  presumpserit,  indignationem  omni- 
potentis  Dei  et  beatorum  Petri  et  Pauli,  apostolorum  ejus  se  no- 
verit  incursurum.  Datum  Anagnie  xvi.  kal.  octobris,  pontificatus  15 
nostri  anno  primo  ^. 

Orig.-perg.  in  K.     Unbesiegelt.     Am   oberen   rande   von   band   des   cor- 
rectors:    ,Mittatur  sine  tenore  si  vult*;    rechts   darunter  von  anderer  band:   ,9- 
xpi  y**);   auf  dem  unteren  umgeklappten   rande  von  band  des  Schreibers:  ,P. 
aly'*).     Auf   der  rückseite  von  band  16.  Jahrb.:    ,Confirmatio    des   bapst   ubem20 
vertrag  zwischen  Kauffungen  und  Syberg*,  sowie  an  anderer  stelle:  ,Emestu8*. 

1)  Die  bulle  ist  in  der  Rom.  canzleischrift  der  zeit,  ,Alexander^  in  majuskeln 
geschrieben  und  verziert.  2)  initiale  fehlt  im  orig.,  war  wohl  besonderer  kalli- 
graphischer ausfilhrung  vorbehalten,  die  jedoch  unterblieb.  8)  ,diocesani  loci 
accedente  consensu*  ist  mit  einfügungszeichen  zu  dieser  stelle  in  zierlicher  gleich-  25 
zeitiger  handschrift  und  mit  blasserer  tinte  am  oberen  rande  der  Urkunde 
nachgetragen.  4)   ,dicitur*    von   der   corrigirenden    band    übergeschrieben. 

6)  ,continetur*  von  derselben  band  in  ,contineri*  durch  unterpunctiren  und 
überschreiben  corrigirt.  6)  zwischen  ,communimus'  und  ,Tenorem*  ist  ,Va*, 
über    der    schlusssilbe    von    »quamplures*    (urk.    nr.    87)    ,cat*    übergeschrieben.  90 

7)  unter   dem    ersten    buchstaben    der  letzten   zeile   steht   in    zeüenabstand   y. 

8)  wohl  tax-vermerk.  9)  oder  ,alys*. 


50.     Erwähnung  der  tockter  eines  geicissen  Heinrich,  genannt  Hc^sso^ 
als  nonne  zu  Kaufungen, 

1261  um  Michaelis.  35 

1261  um  Ludwig  und  Hermann  von  Rostorf  und  ihre  brUder  ver- 


Michaelis, 


bürgen  sich  dem  propste  und  convente  zu  Büren  für  die  sicher- 


1Ö68  iuni  21.  61 

JiM  von  3  hufen  und  einem  kleinen  weinberg  in  Urleben  gegen 

jeden  angreifer^  durch  den  sie  beschwert  werden  könnten^ 

et  expresse  a  tribus  filiabus  quondam  domni  Heinrici  dicti  Has- 

sonis,  quarum  una  in  Koufungen,  alle  due  in  secundaria  ecclesia 

6  Gandersheim  moniales  existnnt.  —  Datum   anno  Domini  mcclxi, 

circa  festum  b.  Mychahelis. 

Nach  dem  drucke  bei  Gudenus  Sylloge  1,  317   unter   dem   titel:    „Codi- 
cillus  diplomatum  parthenonis  Beurensis  in  Eichsfeldia  nr.  6". 

51.     Graf  Burghard  von  Brandenberg  überlässt  der  äbtissin  B(ertrade) 
10  und  dem  convente  zu  Kaufungen  seine  rechte  an  den  besitzungen  zu 
Herleshausen,   Wommen  und  Hain  mit  ausnähme  der  vogtei. 
Herleshausen  1268  Juni  21. 

In  nomine  Domini,  amen.    Nos  Burchardus  comes  de  Bran-     1268 
denberc  omnibus  hoc  scriptimi  inspecturis  salutem  in  eo,  qui  est  •^'"  ^^' 

15  Vera  salus  et  vita.  Quia  presens  etas  ad  dolum  et  calumpniam 
prona  esse  dinoscitur,  provisiun  est,  ut  res  gesta  aminicolo  ful- 
ciatur.  Ea  noverint  universi,  quibus  hoc  scriptum  fuerit  exhibi- 
tum,  quot  nos  tumultus  discordiarum,  qui  inter  venerabilem  do- 
minam  B.  ^)  abbatissam  et  conventum  Cufingensis  ecclesie  et  nos 

20  quandoque  vertebantur,  in  bonum  pacis  et  concordie  mediantibus 
viris  probis  et  honestis  sedari  curavimus,  videlicet  ne  deinceps^) 
in  perceptione  proventuum  [in] ')  Herleshusen,  in  Wumena  et  In- 
dagine  villarum  nobis  tituliun  scrupuli  usurpare  videamur,  osten- 
dere  volentes,   ne  quicquam,    quot  est  prenominate  abbatisse  seu 

25  conventui  pertinens,  obligaverimus  vel  obligare  uUatenus  possimus 
vel  inpheodaverimus  vel  successores  nostri  praeter  advocatiam, 
que  nostro  juri  cognoscitur  pertinere,  ceteraque  in  pratis,  molen- 
dinis,  agris,  in  insulis  jura  sepedicte  abbatisse  relinquimus  paci- 
fice   possidenda,    ut  ipsa  suo    congaudeat   juri  et  nos  non  minus 

dO  nostro.  Ut  autem  hoc  ratum  et  inconvulsum  permaneat,  presen- 
tem  paginam  conscribi  et  eam  sigilli  nostri  et  dominorum  Ber- 
toldi  de  Cruceburc,  Cunemimdi  de  Myla  militum  sigillorum  mu- 
nimine  duximus  roborari.  Hujus  rei  testes  sunt  fratres  Paulus 
et  Thitmarus  ordinis  *)  sancti  Pauli  *)  in  Ysenacho,  Rudolfus  vice- 

Söprepositus  Dorlonensis,  Gyselerus  prepositus  de  Clude,  Heinricus 
prepositus  sancti  Nicolai  Ysnacensis,  prepositus  de  Cruceburc, 
plebanus  de  Cofungen,  Hugoldus  capellanus  ibidem,  Hermannus 
plebanus  de  Herlershusen,  Theodericus  plebanus  de  Bomene- 
burc  •),  Bertoldus  de  Cruceburc,  Cunemundus  et  Wezelo  fratres  de 


62  I2'?l  nov.  Öö. 

Myla,  Theodericus  de  Heroldeshusen,  Bertoldus  de  Nezelriede  et 
Gotfridus  dictus  Sendeoop  et  alii  quam  plures.  Datum  et  actum  in 
Herlershusen   die  Albani  martyris,   anno  Domini  m9.  cc®.  Ix®,  vüi. 

Orig.-perg.  in  M.  Im  dreieckigen  60/56  mm  grossen  getheilten  siege! 
oben  wachsender  doppeladler,  unten  2  wagerechte  balken;  Umschrift:  [S.  BVR-  5 
GH]AEDI  CO[MI]TIS  DE  BRAND[EN]BERC. ')  Die  beiden  andern  siegel 
sind  abgefallen.  Bei  der  urk.  liegt  das  concept  einer  Übersetzung  des  15.  jahrh. 
Auf  der  rückseite  von  band  14.  jalirh.:  ,Composicio  dominorum  c[omitum]  de 
Brandinberg  et  ecclesie  Koufungensis  super  bonis  de  Heroldishusen,  Wumena  et 
Indagena'  [!].  10 

1)  sehr  wahrscheinlich  »B^rtradem*  (s.  urk.  nr.  55  und  56).  2)  ,de*  überge- 
schrieben. 3)  ,in*  fehlt  im  orig.  4)  über  ,nis*  überflüssiger  strich.  5)  über 
die  einsiedler  des  heil.  Paulus  s.  Wetzer  und  Weite  unter  Einsiedler  nr.  37. 
6)  orig.  ,Boniemeneburc'.         7)  orig.  BCER. 

52.    Heinemann  gen,  von  Loben,  bürger  zu  Cassel,  bekennt,  dass  er  einen  16 
von  der  ehemaligen  äbtissin  B(ertrade)  zu  Kaufungen  ihm  pfandweise 
überlaasenen  Mühlenzins  zu  Sandershausen,  sowie  Zinsen  von  3  hufen 
in  (Nieder-JZwehren  zwar   noch   zweimal  zu   empfangen   habe^   dass 
dieselben  hiernach  aber  frei  an  die  kirche  zu  Kaiifungen  zurückfallen. 

1271  november  30,  20 

IJ^I  Ego  Heilemannus  *)  civis  in  Casle  dictus  de  Lobene  notum 

nov,  30.  ^gg^  cupio  Omnibus  hanc  litteram  visuris,   me  censum  molendini 
in  Sandershusen  cum  censu  trium  mansorum  sitorimi  in  Tuerren, 
scilicet  denariorimi,    pullorum  et  porcorum  et  annone  cum   aliis 
suis  pertinentiis  ratione  debitorum  apud  me  contractorum  a  quon-  25 
dam  venerabili    domina  B.  2)    abbatissa    in  Coffungen    premortua    ' 
jam  longis  temporibus  recepisse,  prout  singulis  annis  mihi  fuerat 
deputatum,    deinceps  vero  tantum    duobus   terminis    festi  Micha- 
helis  eundem  censsum  [!]  nunc  proximis  percipiam,  et  postmodum 
ad   ipsam  ecclesiam   Coffungen[sem] ')   predictam  molendinum   et  30 
mansi  cum  suis  pertinenciis  omni   occasione    postposita    libere  et 
absolute  penitus    revertentur  et,   ut*)  hoc  factum  stabile  perma- 
neat,  sigillo  opidi  Casligensis  [!]  optinui  communiri.    Datimi  anno 
Domini  m.  cc^.  P.  xxi^.  ^),  in  festo  beati  Andree. 

Orig.-perg.  in  K,,  fleckig,  verblasste  schrift.     Siegel  abgefallen.     Auf  der  35 
rückseite  von  band  14.  jahrh. :  ,Donacio  censuum  in  Tweni  et  molendini  in  San- 
dershusen ex  parte  Heynemanni  de  Löbene*. 

1)  soll  wohl  jHeinemannus*  heissen;  ,Heineman  de  Lobene*  kommt  von 
1307 — 1320  als  Casseler  schöffe  vor  (Stölzel  Bürgermeister  und  rath  der  stadt 
Cassel    in  Zeitschr.  f.  Hess,  gesch.  N.  F.  5,  118).         2)  hier   wird    ebenso,    wie  40 


1279  apr.  18.  a.  —  1279  apr.  18.  b. 


63 


in  urk.  nr.  51  äbtissin  Bertrade  gemeint  sein  (s.  urk.  nr.  56  und  56).  3)  das 
orig.  hat  nach  ,Coffungen*  einen  punkt.  4)  ,ut*  übergeschrieben.  5)  un- 
deutliche Jahreszahl;  ,cc"'  sehr  blass,  dann  lücke  mit  undeutlichem  zeichen;  I 
mit  folgendem  i  durch  klex  verbunden. 


5  63.     Schöffen  und  büvgerschaft  zu  Creuzhurg  beurkunden,  dass  Albert^ 

söhn  des  verstorbenen  gra/en  Burghard  von  Brandenberg^  und  andere 

genannte  alle  rechte,   welche  sie  bisher  an  dem  Kaufunger  eigengute 

Herleshausen  gehabt,  dem  landgrafen  Albert  von  Thüringen  zum  besten 

der  kirche  zu  Kaufungen  abgetreten  haben. 

10  Creuzburg  1279  april  18.  a. 

Nos  Hildebrandus  de  Ysenache,  Henricus  Wendilmudis,  Ber-      ij^g 
thous  Marquardi  ceterique   scabini    ac  universitas  civium  Cruce-  ^P^-  ^^-  ^• 
burgensium  tenore  presentium  publice  protestamur,    quod  coram 
nobis  Albertus   filius   domini  Burcardi    comitis    de  Brandenberg 

15felicis  memorie,  soror  sua  uxor  Gerhard!  de  Salzungen,  dominus 
Hermannus  de  Drivordia,  dominus  Henricus  de  Archfeld,  Goth- 
fridus  Scbindekof  milites,  Theodericus  Schozbom  et  Ekehardus 
de  Gerstungen  manifeste  recognoverunt,  se  omne  jus,  quod  in 
allodio  Herlershusen  hactenus   habuerunt,    domino  Alberto  Thu- 

20  ringle  lantgravio  ad  usus  ecclesie  Coufungen  resignasse.  In  hujus 
rei  testimonium  presens  scriptum  fecimus  sigilli  nostri  munimine 
roborari.  Datum  Cruceburg  anno  Domini  millesimo  cc^lxxix®, 
xiiii^  kalendas  may. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel    abgefallen.     Auf   der   rückseite   von   band  14. 
25jahrh. :    jResignatio  bonorum  in  Herlershusen*.     In  K.  befindet   sich    auch   eine 
im  wesentlichen  gleichlautende  abschrift   von   band  16.  jahrh.  mit  einer  solchen 
von  urk.  nr.  55  auf  gleichem  l>ogen  zusammengeschrieben. 

54.  Hermann  und  Günther  von  Schlotheim  bezeugen  mit  anderen 
ministerialen,  dass  Albert,  des  verstorbenen  grafen  Burghard  von 
SO  Brandenberg  söhn,  und  andere  genannte  auf  alle  rechte  an  dem 
eigengute  des  klosters  Kaufungen  zu  Herleshausen  verzichteten,  dass 
aber   Albert   die   einkünfte  daselbst  von   den    übrigen    Verzichtleistern 

erkaufte, 
Creuzburg  1279  april  18.  b. 

35  Nos  Hermannus  et  Guntherus  fratres  de  Slatlieim,  Herman-     ij^9 

nus   et  Wezelo    fratres    de  Mila  et  Hermannus   de  Spangenberg  ^^**'  ■'^•^• 
ministeriales  sub  forma  hujus  scripti   publice    protestamur,    quod 


64  1279  nach  apr.  18. 

Albertus  filius  domini  Burchardi  comitis  quondam  dicti  de  Bran- 
denberg  feKcis  memorie,  soror  sua  domina  Sophia  uxor  Gerhard! 
de  Salzungen  cum  pueris  suis,  dominus  Hermannus  de  Drivordia, 
Hemicus  de  Archfeld,  Gotfridus  Schindekof  mihtes,  Theodericus 
Schozbom  et  Ekehardus  de  Gerstungen  omiie  jus  sive  debitum  6 
resignaverunt,  quod  in  aUodio  Herlershusen  domine  abatisse  et 
conventus  ecclesie  in  Coufungen  hactenus  habuerunt  et  ipsi  ec- 
clesie  cum  omni  solutione  reddituum  dimiserunt,  quantum  in  ipsis 
est,  Hbere  et  solute.  Item  recognoscimus,  quod  predictus  Alber- 
tus redditus,  quos  domini  videlicet  Henricus  de  Archfeld,  Got-lO 
fridus  Schindekof  mihtes,  Theodericus  Schozbom  et  Ekehardus 
de  Gerstungen  de  predicto  allodio  usque  ad  presens  feodahter 
possederunt,  redemit  integrahter  ab  eisdem  restaurum  reddituum 
ipsorum  de  bonis  suis  faciendo.  Ne  igitur  jam  premissa  ecclesia 
a  possessoribus  predictis  seu  eorum  heredibus  in  posterum  aU-15 
quahter  inpugnetur,  idem  Albertus  fide  data  promisit,  contra  pre- 
dictos  ipsam,  quantum  valeat,  in  omnibus  promovere.  In  hujus 
rei  certitudinem  presentem  Utteram  nostris  sigiUis  fecimus  robo- 
rari.  Testes  hujus  rei  sunt  dominus  Hugoldus  de  Mulberg,  do- 
minus Henricus  de  Wolvisanger  plebani,  dominus  Conradus  ca-20 
pellanus  sancte  crucis  in  Coufungen,  Theodericus  de  Tunzebach, 
Helmimgus  de  Glichen,  Henricus  de  GeizHde  laici  et  alii  fide 
digni.  Datum  Cruceburg  anno  incamacionis  Domini  millesimo 
cc®.  Ixxix^.,  xiiii®.  kalendas  may. 

Orig.-perg.  in  K.    Die  5  siegel  sind  abgefallen.    Auf   der  rückseite   von  25 
hand  14.  jahrh.:    ^K^i^ui^ciacio  tangens   bona  in  Herlershusen'.     Gedr.:   Landau 
Trefurt  (Zeitschr.  für  Hess,  gesch.  9,  170  f.  note).     Keg. :  Rein  (Zeitschr.  f.  Thü- 
ring,  gesch.  4,  209.) 

55.     Landgraf  Albert  vofi  Thüringen  verzichtet  gleich  seinen  Vasallen 

Albert  von  Brandenberg  und  Hermann  von  Treffurt  zu  gunsten  der^ 

äbtissin  Bertrade  zu  Kaufungen    auf  die   von  ihrer  hirche  zu  lehen 

getragene  vogtei  Herleshausen. 

1279  [nach  april  18]. 

jj^g  Ad  vitandum  futura  Htigia,  que  cupiditas  rerum  mater  litium 

/hoch  generat  incessanter,  consilio  sane  providencie  est  induction,  ut35 
'  ea,  que  rite  et  racionabiliter  ordinantur,  Htterarum  testimonio 
perhennentur.  Quapropter  nos  Albertus  Dei  gratia  Thuringorum 
lantgravius  et  Saxonie  comes  palatinus  tenore  presencimn  recog- 
noscimus et  ad  singulorum  noticiam  cupimus  pervenire,  quod 
honorabili  domine   nostre  Bertradi  abbatisse   in  Coifungen  advo-40 


1279  mai  7.  65 

caciam  cum  omni  jure  et  usufructu  in  allodio  Herleshusen,  sicut 
ipsam  advocaciam  a  memorata  ecclesia  in  feudo  habuimus  et 
quemadmodum  Albertus  de  Brandenberch  et  Hermannus  de  Dri- 
vordia  filius  Friderici  de  Metenstein  beate  memorie  eandem  ad- 
Bvocaciam  a  nobis  in  feudo  ulterius  possidebant,  post  liberam  et 
voluntariam  resignacionem  omnium  jurium,  que  in  eadem  advo- 
cacia  predicti  Albertus  et  Hermannus  habent  vel  habere  poterunt 
in  futuro,  in  manibus  nostris  factam  de  consensu  heredum  nostro- 
rum  Heinrici,  Friderici   et  Theoderici   libere   et  voluntarie  resig- 

10  namus  nolentes  ipsam  abbatissam  aut  ecclesiam  suam  a  nobis  seu 
etiam  ab  aliquo  successori  [!]  nostro  vel  Alberto  et  Hermanne 
et  successoribus  vel  amicis  eorundem  in  predicta  advocacia  sive 
jure,  quod  nos  cum  predictis  nostris  vasallis  habuimus  in  eadem, 
in  posterum  inpediri  aliqualiter  vel  turbari.    Ut  autem  hec  nostra 

15  et  vasallorum  nostrorum  resignacio  robur  optineat  perpetue  firmi- 
tatis,  presentem  litteram  conscribi  fecimus  et  sigilü  nostri  muni- 
mine  solidari  sub  testimonio  onmium,  quorum  nomina  subsequun- 
tur :  Hermanni  et  Wezel[i]  ^)  fratrum  de  Myla,  Guntheri  et  Her- 
manni  fratrum  de  Slatheim,  Hugoldi  plebani  de  Mulburch,  Hein- 

20  rici  plebani  de  Wolfesanger,  Theoderici  de  Tuncebach  et  Heinrici 
Wienze  de  Eichenbach  et  Helmboldi  de  Glichen.  Acta  sunt  hec 
anno  Domini  m^.  cc^.  Ixxix®. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  band  14. 
jabrb. :    ,Littera  resignacionis  advocacie  in  Herlersbusen  per  dominum  Albertum 

25  Tbnringomm  lantgravium  et  suorum  vasallorum*  [!].  Gredr.:  Landau  Trefurt 
(Zeitscbr.  f.  Hess,  gescb.  9,  169  f.  n.  2).  Ausser  dem  orig.  befindet  sieb  in 
K.  nocb  eine  abscbrift  von  band  15.  jabrb.  mit  der  von  urk.  nr.  53  auf  gleicbem 
bogen  zusammengescbrieben.  Da  das  gesammte  in  den  Urkunden  nr.  53 — 55 
bezeichnete  reebtsgesebäft   sieb  wobl    obne    Unterbrechung   abgewickelt   bat,    so 

SObabe  icb  nr.  55  „nacb  april  18^  gesetzt. 

1)  i  feblt  im  orig. 

56.     Aebtissin  Bertrade,  priorin  und  conveni  zu  Kaufungen  übergeben 
ihr  Vorwerk  zu  Wartha  dem  kloster  der  heil,  Katharina  bei  Eisenach 
und  empfangen  dagegen  4   hufen  in   Grumbach,   Wiegeleben,  Mülver- 
35  stedt,  BiUhenhausen  und  Seebach, 

Kaufungen  1279  mai  7. 

In    Gots   namen,    amen.      Wir    Bertradis    eptissen,    prioren     1379 
unde  die  [!]  gancze  convent  der  geistlichen  frouwen  zu  Kouffungen    *^*  ^• 
thftn  kunt  allen  den,  die  alse  icczunt  und  in  czukimfft  sint,    den 
40  diesse  keginwurtige  schrifft  wirt  gelesen,  daz  wir  und  unser  con- 

5 


66  1279  mai  7. 

vent  alle  unser  gute,  die  bie  den  alden  unde  nu  in  disser  zijt 
schuldig  geboren  zu  deme  Vorwerke  unde  der  stede,  daz  in 
Thüczscheme  geheißet  zu  der  Warthe,  mit  allen  iren  zugeboren, 
mit  hübe  gebuwet  unde  ungebuwet,  mit  agkern  gebuwet  und 
ungebuwet,  wiesen,  weiden,  fischerige,  waßergenge  den  lieben  in  5 
Christo,  den  frouwen  von  der  heiigen  sanct  Kathrinen  bie  Ysenach, 
vor  großwerdigen  unde  bescheiden  mennem  mit  güden  rechten 
beeygent  han  und  denselben  frouwen  und  convente  derselbin 
kirchen  dye  vorgenanten  gute  in  eyn  recht  czeichen  der  eigint- 
schafft  mit  gftten  willen  gegebin  han,  also  daz  wir  unde  unser  10 
convent  und  alle  unsers  conventes  navolgirschen  und  gancze 
kirche  unde  closter  zu  Kouffungen  die  vorgenanten  frouwen  unde 
convent  sanct  Katherinen  unde  alle  nafolgerschen  derselben 
kirchen  mit  worthen  adder  werken  adder  von  aller  boselicher 
kunst  in  den  gfttem  digke  genant  nummer  sullen  gehindem.  15 
Dit  han  wir  gethan  in  eyn  widdersture  und  umme  die  sache,  daz 
die  egenanten  frouwen  uns  vire  eygen  hübe,  gelegen  in  den 
dorffen  unden  geschreben:  eyn  hübe  in  deme  dorffe  Grumbeche, 
eyne  in  Wigeleiben,  eyne  in  Mulverstede,  eyne  halbe  in  Büthen- 
husen,  ein  halbe  in  Sebeche,  redelich  in  daz  czeichen  unde  recht  20 
der  eigentscheffte  gegeben  han.  Diesses  dinges  sint  geczuge 
her  Herman  von  Myla,  her  Günther  von  Slatheim,  her  Wezele 
von  Mila,  her  Heinrich  von  Slatheim,  her  Albrecht  greffe  von 
Brandenberg  und  Günther,  Tutele,  Dietmar,  die  da  heißet  Holle- 
grave,  Dieterich  von  Egere,  Conrad  Montzer,  Ludewig  Goltsmed26 
hoffeman  zu  Ysenach,  Heinrich  Meynrades,  Conrad  More  unde 
anderß  vil  me.  Und  daz  diese  kegenwurtige  schrifft  unvorwan- 
delt  stete  blibe,  haben  wir  diesse  schrifft  gegebin  und  mit  unsem 
segeln  bevestet  ^).  Gegeben  und  gesehen  zu  Kouffungen  in  deme 
jare  des  Heren  thusent  czweyhundirt  nune  und  sebenczigesten,  80 
an  deme  suntage  vor  der  Uffart  unsers  Herren. 

Pap.-cop.  15.  jahrh.  in  K.  Die  vorläge  scheint  keine  copie,  sondern  eine 
Übersetzung  des  orig.  zu  sein,  da  sie  einmal  für  ein  Deutsches  orig.  in  Hessen 
zu  früh  ist  (vgl.  Behagel  in  Paul  Gnindriss  1,  532),  zum  andern,  weil  das  ,in 
Thüczscheme  geheißet  zu  der  Warthe*,  d.  h.:  ,im  Deutschen  genannt  zu  der  36 
Warthe*  in  einer  Deutschen  urk.  keinen  sinn  hätte,  und  weil  auch  im  übrigen 
ausdrucks-  und  Schreibweise  der  vorläge  meines  erachtens  mehr  auf  das  spätere 
14.  oder  15.  jahrh.  hinweist,  als  auf  das  13.  Das  erste  orig.  dieses  urkb.  in 
Deutscher  spräche  ist  urk.  nr.  196  vom  jähre  1337. 

1)  über  dem  letzten  e  unnützer  abkürzungsstrich.  40 


ocU  30. 


1281  oct.  30.  —  1282  oct.  31.  67 

57.  Die  Pfarrer  Nicolam  zu  Lay  und  Johannes  zu  Winningen  be- 
kunden^ das8  sie  in  gegenwart  Karls,  truchsesses  des  grafen  Heinrich 
von  Spanheim,  und  Heimunds,  dienstmannes  der  aebtissin  zu  Häu- 
fungen, diejenigen  einwohner  zu  Winningen  eidlich  vernommen  hätten, 

5  welche  der  aebtissin  einen  jährlichen  weinzins  zu  geben  gehalten  seien. 

1281  october  30. 
Universis    presentes    litteras    inspecturis    et    audituris    nos     1281 
Nicholaus  plebanus  de  Leye  et  Johannes   plebanus  in  Winnegin 
volumus  esse  notum  et  publice  protestamur,    quod  nos  anno  Do- 
lo mini  m®.  cc®.  Ixxx.  primo,  feria  quinta  ante  festum  omnium  sanc- 
tornm  in  Winnegin   coram   Karolo    dapifero  honorabilis  viri  do- 
mini  Heinrici  comitis  de  Spainheim  et  Hebnundo  famiilo  domine  . . 
abbatisse  de  Cauffungin  vidimus  et  audivimus  et  sub   juramento 
recepimus  ab  hüs,    qni   censum   vini   singulis   annis  jam  dicte  .  . 
15  abbatisse  in  Winnegin  solvere  tenentur,    quod  Wilhehnus   in  su- 
periori  villa  tenetur  singulis  annis  dimidiam  amam,  Albertus  mo- 
lendinarius  et  heredes  sui  5  sextaria  ^),  Wipertus  miles  et  heredes 
sui  5  sext.,  Hertwinus  miles  dimidiam  amam,  Arnoldus  miles  de 
Turri   dimidiam    amam,    Elisabeth   de   Dalburg  dimidiam  amam, 
20  Arnoldus   dictus   Rovelin  15  sext.,   item  Wolberc  ligator  5  sext., 
Heinricus  de  Pinguia  5  sext.,  Arnoldus  de  Covema  15  sext,  item 
Hertwinus   miles   5    sext.    de    bonis    benigne,    Engelbertus    mar- 
schalc^)  7  sext.  uno  zueydeil  minus,    item   Jacobus   de  Byzolten 
2  sext.,  item  Bälde winus  de  Wiersheym  16  sext.    Ne  autem  talis 
25  census  in  post^wm    ab    aliquibus   subtrahi  valeat,   nos  .  .  plebani 
predicti  ad  preces  domini  Heinrici  comitis  predicti  et  .  .  abbatisse 
predicte  sigilla  nostra  apposuimus  isti  scripto  in  testimonium  veri- 
tatis  super  eo.     Actum  et  datum  anno  et  die  supradictis. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel    1)  abgefallen;    2)  spitzoval,  25/18  mm,    in  der 
30  mitte  ein  riss,  Maria  sitzend  mit  dem  kinde,    mnschrift  abgestossen.     Auf  der 
rückseite   von   band    15.    jabrh.:    ,Littera    de    censu   vini   in   Winningen   respi- 
ciente  Leye'. 

1)  orig.  ,8ext*  mit  abkürzungszeichen  für  ,ar' ;  die  folgenden  ,8extaria'  babe 
ich  abgekürzt  gegeben.     Nach  Brinckmeyer  Lex.-dipl.  (sester)  ist  ein  sext^um 
35  (laut  Strassburger  urk.)  ^  16  maas  wein.        2)  orig.  anscheinend  ,marschalt*. 

58.  Hermann  und  Werner  gen.  von  Gudenberg,  vögte  der  kirche  zu 
Kaufungen,  verkaufen  dem  priester  Konrad,  caplan  des  altares  des  heil, 
kreuzes  daselbst,  ihre  vogteilichen  einkünfte  aus  3  hufen  zu  Nieder- 
Zwehren  und  einigen  ackern    zu  Nieder- Kauf ungen  auf  wiederkauf. 

40  1282  october  31. 

Nos  Hermannus  et  Wemherus   fratres  dicti  de   Godenberg    J^i^ 


68  1282. 

advocati  ecclesie  in  Koiffungen  notum  esse  cupimus  et  constare 
universis,  ad  quos  presens  scriptum  pervenerit  tarn  presentibus 
quam  futuris,  quod  dominus  Conradus  sacerdos,  capellanus  altaris 
sancte  crucis  in  Koiffungen,  comparavit  a  nobis  omne  jus  advo- 
catitium,  quod  annuatim  percepimus  ratione  advocatie  nostre  de  6 
tribus  mansis  sitis  in  inferiori  villa  Tuerren  pertinentibus  ad 
beneficium  sancte  crucis  ecclesie  predicte  et  de  agris  quibusdam 
sitis  in  inferiori  Koiffungen,  pro  sex  marcis  et  uno  fertone  ar- 
genti  legalis  et  dativi  aput  [!]  Casle  sibi  et  successoribus  suis  ha- 
bendum  et  possidendum  libere  et  solute,  hac  tamen  adjecta  con-  lo 
ditione,  quod  proventus  ratione  juris  predicti  nobis  provenientes, 
uobis  si  placuerit  in  postenmi,  redimere  licebit  a  cappellano  al- 
taris ejusdem,  qui  pro  tempore  fuerit,  pro  eadem  summa  argenti 
seu  pecimie  prenotate,  cum  qua  pecunia  idem  cappellanus  extunc 
comparabit  redditus  sue  prebende  subservientes  perpetuo  de  con- 15 
silio  domine  abbatisse.  Ideoque  contractum  hujusmodi  seu  ordi- 
nationem  hinc  inde  habitam  nemo  pro  fenore  reputabit  nee  repu- 
tare  poterit,  quia  iidem  proventus,  quos  de  bonis  eisdem  perce- 
pimus, distracti  dinoscuntur  a  beneficio  sancte  crucis  et  prebenda 
cappellani  altaris  ejusdem  sepius  memorati.  In  cujus  rei  te8ti-20 
monium  dedimus  presens  scriptum  conventus  et  predicte  ecclesie 
in  Koiffungen  necnon  burgensium  in  Casle  et .  .  quondam  patris 
nostri  felicis  memorie,  cum  propriis  sigillis  careamus,  sigiUorum 
munimine  roboratum.  Testes  sunt  dominus  Albertus  plebanus  in 
Casle,  dominus  Sifridus  de  Koiffungen  dictus  Bfoze,  dominus  Ro-  25 
dolphus  plebanus  in  Vromershusin  et  universi  scabini  in  Casle 
et  alii  quam  plures  fide  digni.  Actum  et  datum  anno  Domini 
m.  cc.  Ixxxii,  in  vigilia  Omnium  sanctorum. 

Nach  druck  bei  Ledderhose  4,  284  f.  „vom  original",  jedoch  ohne  angäbe 
des  fundorts.     Ist  in   den   beständen   des   Staatsarchivs   zu  Marburg   nicht   vor- 30 
banden.     Erwähnt:  Landau,  Ritterburgen  4,  247. 

59.     Hermann  von  Gudenberg  verkauft  mit  Zustimmung  seines  bruders 

Werner  dem   ritter  Otto  Hund  die  vogtei  über  die  guter  des  klosters 

Kaufungen  zu  (Ober-JElsungen,  (Ober-JMeiser  und 

Escheberg  auf  wiederJcauf  36 

1282, 

[Wortlaut  des  Landauschen  regestes:] 

1282,  [Ich]  *)  Hermann  von  Gudenberg  bekenne  mit  consens  meines 

bruders  Werner  und  meiner  erben  verkauft  [zu]  haben  dem  herm 


1283  mai  17.  —  1283  dec.  5.  69 

Otto  Cani  m[iliti]  die  advocatie  über  die  guter  des  klosters  Kauf- 
fungen, gelegen  in  Eisingen,  Meschere  und  Escheberg,  für  8  mark 
und  4  solidi  schwere  Eheinische,  in  der  form:  wenn  ich  einmal 
V*  theil  des  gerichts  in  Eisingen  zurück  [zu]  kaufen  willens  wäre, 
5 mihi  reddet  pro  pecunia  memorata.  Zeugen:  Eberhard  Lupus 
m[iles]  und  Eberhard  sein  söhn,    Berthold  genannt  Cortos.  1282. 

Nach  Landaus  eigenhändig  geschriebenem  regest,  Collectanea,  excerpte  die 
famüie  derer  von  der  Malsburg  betr.  (stand,  land.-bibl.  zu  Cassel  UI.  8**.  bl.  A). 
Ohne  angäbe  der  quelle.     Orig.  ist  nicht  im  Staatsarchive  zu  Marburg. 

10  1)  die  eingeklammerten  stellen  sind  von  mir  ergänzt. 

60.  Cleriker  Gerhard  von  Zwehren  bestimmt  zum  ersatze  des  Schadens, 
den  sein  bruder  Ludwig  dem  pleban  Albert  zu  (Nieder-)  Zwehren  zufügte, 
26  Pfennige  einkünfte  aus  der  waldhufe  zu  Rengershausen,  welche  Albert 

wiederum  der  kirche  zu  Kaufungen  zwecks  beschaffung  von  kerzen 
15  überweist. 

1283  mai  17. 

In  nomine  Domini,  amen.     Ego  Gerhardus   de  Tweren  cle-     1283 
ricus  recognosco  publice  per  presentes,  quod  in  restaurum  dampni,    ''*"*  ^^* 
quod    olim    frater   mens  Ludewicus    domino  Alberto    plebano    in 

20  Tweren  irrogavit,  viginti  et  sex  denariorum  redditus  in  Renges- 
husen  de  manso,  qui  vulgariter  walthube  vocatur,  in  festo  beati 
Martini  persolvendos  a  Ditmaro  pistore  in  nova  civitate  Casle 
contuli  bona  et  voluntate  libera  perpetuo  possidendos.  Quos  red- 
ditus idem  plebanus  pro  affectu  confert   ecclesie  in  Coffungen  ad 

25luminaria  perpetuo  sancte  cruci.  Hujus  rei  testes  sunt  Heime- 
radus  et  Wigandus  canonici  ecclesie  Fritslariensis,  Heinricus  mi- 
nimus  sacerdos,  Eudegeerus  [!]  archipresbiter  in  Ditmelle  et  multi 
alii  probi  viri.  In  facti  evidenciam  petivi  presens  scriptimi  si- 
gillo   prepositure   Fritslariensis   roborari.      Datum    anno    Domini 

30m^  cc^P.  xxxiii.,  xvi.  kal.  junii. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  band  14. 
jahrh. :  Jiittera  26  d[enariorum]  cedendorum  de  manso  in  Rengishusen  ad  lumi- 
naria  in  Koufungen'. 

61.  H.  von  Bolanden,  archidiacon  der  Trierschefi  kirche,  beauftragt 
36  den  pleban  zu  Löf  an  der  Mosel,  den  von  der  patronin,  der  äbtissin 

zu  Kaufungen,  als  pfarrer  der  kirche  zu  Lag  präsentirten  und  von 

ihm  bestätigten  cleriker  Hartrad  in  sein  amt  einzuführen. 

1283  december  5. 

H.  de  Bolandia  Dei  gracia  in  ecclesia  Trevirensi   archidia-     ^^^ 
^  dec.  5. 


70  1284  oct.  22.  —  1285  märz  9. 

Conus  discreto  viro  .  .  plebano  de  Love  salutem  in  Domino.  Cum 
nos  Hartradum  clericum  presencium  exhibitorem  nobis  canonice 
ad  vacantem  ecclesiam  de  Leye  nostri  arcbidiaconatus  per  elec- 
cionem,  confirmacionem  et  consecracionem  venerabilis  viri  domini 
Simonis  quondam  decani  Moguntini  et  pastoris  ejusdem  ecclesie  5 
de  Leye  in  episcopum  Wormaciensem  ^)  presentatum  per  religio- 
sam  dominam  .  .  abbatissam  de  Coufingin  Maguntine  diocesis,  ve- 
ram  patronam  ipsius  ecclesie  de  Leye,  duxerimus  admittendum  et 
eundem  sibi  curam  animarum  ejusdem  conferendo  investiendum 
de  eadem,  tibi  mandamus  districte  precipiendo,  quatinus  auctori-10 
täte  nostra  dictum  Hartradum  clericum  in  corporalem  possessio- 
nem  dicte  ecclesie  de  Leye  cum  ejus  juribus  et  pertinenciis  in- 
ducas  ad  hoc  adhibitis  debitis  sollempnitatibus  et  consuetis  ac 
parrochianos  ejusdem  ecclesie  eidem  tamquam  suo  vero  pastori 
in  Omnibus  obedire  precipias  et  intendas^).  Datum  anno  Domini  16 
m®.  cc*^.  octuagesimo  tercio,  in  vigilia  beati  Nicolay  in  adventu 
Domini.     Reddite  litteras  sigiUatas  in  Signum  mandati  executi. 

Orig.-perg.  in  K.,  etwas  fleckig.    Siegel  abgefallen. 

1)  Simon  von  Schoeneck  wurde  1283  aug.  1.  zum  bischof  von  Worms  er- 
wählt.       2)  orig.  jintendis*.  20 

62.  Propst  Johannes f  priorin  Kunigunde  und  der  convent  des  klosters 
Weissenstein  bekennen,  der  kOsterin  des  klosters  Kaufungen  3  Schil- 
linge von  einer   Va  ^^f^  landes  zu  Ober-Wehlheiden  jährlich  zahlen 

zu  müssen. 
1284  october  22.  25 

1284  Nach  regest  in  Schmincke  Collect.  Hess,  klöster  3,  bl.  44  (stand,  landes- 
oct  22.    bibl.  zu  Cassel  Mss.  Hass.  fol.  318),    sowie   im    urk.-verz.   bl.  145b  nr.  1   eben- 
daselbst (Mss.  Hass.  fol.  182).    Die  vorläge   ist   hier   als   orig.    bezeichnet;    im 
Staatsarchive  Marburg  befindet   sich  das  orig.  unter  den  Urkunden   des   klosters 
Weissenstein  nicht.  30 

63.  Consuln  und  bürgerschaß  zu  Allendorf  a.  d.  Werra  bezeugen 
einen  zwischen  dem  stifie  Kaufungen  und  dem  bürger  Roland  zu  AI- 

lendorf  wegen  streitiger  güier  in  Herboldshausen  zu  gunsten  des 
stifles  abgeschlossenen  vergleich. 

1285  märz  9.  35 

1285  ^^^  consules  ac  universitas   civium  in  Aldendorf  recognos- 
märg  9.   cimus  publice  profitentes,  quod  inter  venerabilem  dominam  .  .  ab- 
batissam et  cannonicas  in  claustro  Cophungen  ex  una  et  Rolan- 


1285  oct.  16.  71 

dum  civem  in  Aldendorf  ex  parte  altera  de  litigio  bonorum  in 
villa  Herboldeshusen  positonmi  facta  est  compositio  in  hunc  mo- 
dum,  quod  idem  Rolandus  domine  abbatisse  aut  canonicabus  tres 
fertones  ante  festum  beati  Michahelis  proximum  persolvet,  item 
5censum  integrum  istius  anni  cedentem  de  bonis  jam  dictis  in 
Herbolderode  *)  plenarie  promtificabit.  Praeterea  Rolandus  me- 
moratus  bona  preliibita  infra  unius  anni  terminum  in  statum 
pristinum  revocabit,  quod  ex  ipsis  ecclesia  in  Cophungen  debitum 
et  integrum  percipere  valeat  suum  censimi,  seu  eidem  ecclesie 
10  bona  similia  assignabit,  de  quibus  integraliter  censimi  suum  po- 
tent obtinere.  Hec  siquidem  compositio  ex  consensu  et  verbo 
heredimi  est  omnium  Bolandi  sepedicti.  Datum  anno  Domini 
m*^.  cc^.  Ixxxv*^.,  feria  vi.,  qua  cantatur  Meditatio  cordis  etc.  ^). 

Orig.-perg.  in  M.    Siegel  abgefallen.    Erwähnt:  Landau  Wüste  orte  296. 

15  1)  wohl  Schreibfehler  für  ^Herboldshausen^    da  von    ,de  bonis  jam  dictis* 

die  rede,  auch  weder  ein  blühender,  noch  wüster  ort  Herbolderode  in  der  nahe 
von  Allendorf  a./W.  bekannt  ist.        2)  freitag  nach  Letare  (Missale  Bomanum). 


64.     Bnrghard  edler  herr  gen.  von  Ziegenberg  erklärt^   dass  er   den 

zehnten  von  7  hufen   zu  Hohenkirchen,  welcher  der  kirche  zu  Kau-- 

^fungen  gehöre^  keineswegs  an  den  landgrafen  von  Hessen  verkauß  habe. 

1285  odober  16. 

Nos  Borkardus  nobilis  vir  dictus  de  Cegenberg  tenore  pre-  j^5 
sentium  recognoscimus  et  publice  protestamur  in  hiis  scriptis,  de-  ^^  ^^* 
cimam  quandam  ultra  septem  mansos  in  Hogenkerken  illustri 
25principi  domino  la[n]tgravio  Hassie  nullatenus  vendidisse,  que  ad 
ecclesiam  in  Cofunhen  libere  et  absolute  dinoscitur^)  pertinere. 
Ad  cujus  certitudinem  hanc  dedimus  litteram  ecclesie  in  Cofunhen 
apensione  [!]  nostri  sigiUi  roboratam.  Datum  anno  Domini  mil- 
lesimo  cc^.  Ixxxv^.,  in  die  Galli. 

30  Orig.-perg.  in  EL    Dreieckiges  40/30  mm   grosses   siegel,   ränder   rechts- 

seitig ganz,  linksseitig  und  oben  theilweis  abgebrochen,  im  aufrechtstehenden, 
dreieckigen  schilde  adlerflug,  von  Umschrift  nur  SIG . . .  BO  erkennbar.  Auf  der 
rückseite  von  band  14.  jahrh.:  ,Littera  loquens  [!]  decimam  in  Hohinkirken 
ultra  7  mansos  lantgravio  nequaquam  venditam.* 

35  1)  erstes  i  auf  rasur,  aus  ,d3rnoscitur*  corrigirt. 


72  1289  nov.  18.  —  1290  märz  10.  a. 

65.  Wilhelm  von  Noviant  propst  und  Hildegard  von  Waldeck  ma- 
gistra  der  kirche  sanct  Maria  vor  Andernach  bekunden^  dass  sie  von 
der  äbtissin  Luckardis  zu  Kaufungen  alle  guter  derselben,  welche  zur 

kapelle  in  Trimbs  gehören^  auf  6  jähre  in  packt  empfingen, 

Andernach  1289  november  18,  5 

1289  Noverint  universi  tarn  posteri  quam  modemi,  qui  presentem 
^^^'      '  codicem  vel  viderint  vel  audierint   recitari,    quot  nos  divina  per- 

missione  Wilhelmus  de  Noviant  prepositus,  Hildegardis  de  Wal- 
thecke magistra  in  ecclesia  sancte  Marie  extra  muros  Ander- 
nachenses  nomine  nostrum  .  .  conventus  a  venerabüi  domina  Lu- 10 
chardi  Dei  gracia  abbatissa  ecclesie  Kouphingensis  recepimus 
omnia  sua  bona  et  singula  ad  capellam  ejus  Trymze  attinentia 
in  pensione  trimn  marcarum  denariorum  Coloniensium  legalium 
et  bonorum  ad  sex  annos,  ita  videlicet  ut  in  quolibet  istorum 
anno  in  vindemiis  tres  marche  dicte  monete  sine  contradictione  15 
qualibet  ejus  autumpnali  nunctio  ^)  seu  alteri  veridico  numerentur. 
Sex  vero  predictis  annis  evolutis  predicta  bona  omnia  et  singula 
ad  suam  predictam  ecclesiam  libere  revertentur.  Hinc  est  quod 
presenti  cedule  annorum  inceptum  seu  inicimn  proponimus  in- 
1:^90.  certare.  Primus  annus  erit  ab  incamacione  Domini  M"*  00*^20 
Ixxxx*"-  Datum  Andemachi  anno  Domini  m®.  cc^.  Ixxxix®.,  in 
octavis  [!]  beati  Martini  hyemalis^),  ad  cujus  facti  robur  hanc 
presentem  litteram  sigiUavimus  sigillo  nostre  ecclesie  memorate. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig.    Siegel  abgefallen. 

1)  c  durch  flecken  undeutlich.        2)  hier  folgt  freier  räum,  durch  4  kurze  25 
striche  ausgefüllt. 

66.  König  Rudolf  L  bestätigt  dem  kloster  Kaufungen  den  besitz  des 

hofes  Hedemünden. 
Erfurt  1290  märz  10.  a. 

1290  Nos  Eudolfus  Dei  gracia  Romanorum  rex  semper  augustus.  30 
märzio.a. ^^  universorum  noticiam  volumus  pervenire,    quod  non  abolitas, 

non  cancellatas  nee  in  aliqua  sui  parte  viciatas  perspeximus  et 
legi  fecimus  litteras  infrascriptas : 

[Hier  folgt  Wortlaut  der  Urkunde  nr.  5  von  1017  dec.  6,  a.] 

Nos  vero  Eudolfus  rex  predictus  altissimo   regi,   per  quem  35 
siunus  ad  Romanum  regendum  imperium  evocati,   gratuitum  ser- 
viciiun  exhibere  volentes  et  honestarum  ac  religiosarum  sororum 
de  Coufungen,  quas  celebis  vite  insignit  religio,    orationum  par- 


1290  märz  10.  b.  —  1290  märz  10.  d.  73 

ticipes  effici  cupientes,  ipsas  litteras  ratificamus,  innovamus  et 
presentis  scripti  patrocinio  confirmamus.  Datum  Erfordie  vi.  idus 
martii,  indictione  tercia,  anno  Domini  m®.  ducentesimo  nonagesimo, 
regni  vero  nostri  anno  septimo  decimo. 

5  Orig.-perg.  in  K.    Kaiserliches  majestl^tssiegel  an  2  gedrehten  grün-gelb- 

rothen  seidenschnüren.  Auf  der  rückseite  von  hand  14.  jahrh.:  ,Excopiata.  In 
originaLi  littera  super*)  Hedeminne'. 

1)  das  zeichen  über  p  ist  das  für  ,ra*,   wohl  verschrieben  für  das  zu  ,er* 
gehörige. 


10  67.     König  Budolf  L  bestätigt  dem  kloster  Kaufungen  den  besitz  des     1290 

hofes  Heroldshausen.  märzio.h. 

Erfurt  1290  märz  10.  b. 

[Eingang  und  schluss  wie  urk.  nr.  66,   nach  infrascriptas  aber  folgt 
Wortlaut  der  Urkunde  nr.  6  von  1017  dec.  6.  b,] 

15  Orig.-perg.  in  K.     Siegel  wie  urk.  nr.  66,  nur  an  gelb-rother  seidenschnur 

hängend.    Auf  der  rückseite  von  hand  14.  jahrh.:  ,Copiata\ 


68.     König  Rudolf  I.  bestätigt  dem  kloster  Kaufungen  den  besitz  der     1290 
dörfer  Ober-  und  Nieder-Kaufungen,   Vollmarshausen  und  Uschlag.   *»«''' ^^•<^- 
Erfurt  1290  märz  10.  c. 

^[Eingang  und  schluss  wie  Urkunde  nr.  66,    nach  infrascriptas  aber 
folgt  wortlaiU  der  Urkunde  nr.  9  von  1019  mai  4.  a.] 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  wie  urk.  nr.  66,  jedoch  undeutlicher.  Auf  der 
rückseite  von  hand  14.  jahrh.:  jYolmereshusen  copiata  e8t\  In  K.  sind  auch 
2  abschriften  der  urk.  anscheinend  aus  dem  16.  jahrh. 


25  69*     König  Rudolf  L  bestätigt  dem  kloster  Kaufungen  den  besitz  der     ^290 

orte  Lay,  Esch,   Winningen,  Bisholder  und  Trimbs.  märeio.d. 

Erfurt.  1290  märz  10.  d. 

[Eingang  und  schluss  wie  urk.  nr.  66,  nach  infrascriptas  aber  folgt 
Wortlaut  der  Urkunde  nr.  11  von  1019  mai  20 J 

80  Orig.-perg.  in  K.;  fleckig.     Siegel  abgefallen,    hing  an  gelb-roth  seidener 

schnür.     Gedr.:  Winkelmann  2,  134  nr.  181. 


74  1290  märz  10.  e.  —  1290  märz  10.  h. 

1290     70.     K^^nig  Rudolf  L  bestätigt  dem  kloster  Kaufungen  den  besitz  der 
*^^'    '^'kirche  sanct  Johannis  Baptistae  zu   Wolfsanger  und  das  marktrecht 
zu   Wolfsanger  und  (Ober-) Kauf ungen, 
Erfurt  1290  märz  10.  e. 

[Eingang  und  schluss  wie  Urkunde  nr.  66,  nach  infrascriptas  aber  5 
folgt  Wortlaut  d^  Urkunde  nr.  12  von  1019  nach  Juni  6J 

Orig.-perg.  in  M.,  in  einem  brache  stellenweise  beschädigt.  Siegel  wie 
urk.  nr.  66,  Umschrift  zum  theil  abgestossen.  Auf  der  riickseite  von  band  14. 
Jahrb.:  ,Iterata  confirmacio  super  mercatibus  in  Wolfisangu*  et  in  Koufungen^ 

1290     71.     König  Rudolf  1.  bestätigt  dem  kloster  Kaufungen  den  besitz  des  10 
^^''^     ••'•         demselben  von  der  kaiserin  Kunigunde  geschenkten  eigenhofes 

zu  Herleshausen. 
Erfurt  1290  märz  10.  f. 

[Eingang  und  schluss  wie  urk.  nr.  66,  nach  infrascriptas  aber  folgt 
Wortlaut  der  urk.  nr.  14  von  1020  oder  1021  vor  aug.  10.]        15 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  wie  urk.  nr.  66.  Auf  der  riickseite  von  band 
14.  Jahrb.:  ,Excopiata  in  parte')  per  primam  litteram*. 

1)  hier  folgt  ein  durchstrichenes  registratiu^eicben,  anscheinend  ,a2*. 

^^^^     72.     König  Rudolf  I.  bestätigt  dem  kloster  Kaufungen  den  besitz  des 
'^'  hofes  Herbede.  20 

ErfuH  1290  märz  10.  g. 

[Text  s.  urk.  nr.  13  von  1019  december  31,  bezw.  nr.  308  von 
1404  sepL  20.  a.J 

Gedr.:  Winkelmann  2,  nr.  182   „aus  einem  transsumpte  von  1404^   (urk. 
nr.  308  oder  310)    „in  Kaufungen    durch   K.    Pertz".     Reg.:    [Duysing]    1,    nr. 25 
830;  er  citirt  aber  irrig  Kuchenbecker  1,  75  hierher. 

1290     73.     König  Rudolf  I.  bestätigt  die  bestimmung  könig  Heinrichs  VII., 
^'^^^    '  '  dass  nachkommen  oder  verwandte  des  grafen  Friedrich  von  Isenburg, 
mörders  des  erzbischofs  Engelbert  von  Cöln,  von  der  belehnung  mit 
der  Kaufunger  vogtei  Herbede  auf  immer  ausgeschlossen  sein  sollen.  30 
ErfuH  1290  märz  10.  h. 

[Text  s.  urk.  nr.  309  von  1404  sept.  20.  b.J 

Nach  einer  Abschrift  in  der  processacte  des  Staatsarchivs  Wetzlar, 
Preussen,  lit.  E.  nr.  233/965,    B.  stück  11,   auf  dessen  riickseite:    ,Prod.  Spirae 


1290  juni  15.  —  1291  juli  29.  75 

den  20.  apr.  anno  1573*.     Gedr.:   Kuchenbecker  1,  75;   Leibniz  4,    740.    Reg.: 
Böhmer  Regum  nr.  4647.     Erwähnt:  Haas  264. 

74.  Hermann  der  ältere  gen,    von   Mihla  giebt  Gertrud,  der  wittwe 
Reinhards  Obidus,  die  von  diesem  gekauften  3  kufen  zu  Heroldshausen 

6  freiwillig  zurück. 

1290  juni  15. 
Nos  Hermannus    senior    dictus    de  Mila    universis   cupimus     1290 
esse  notum,  quod   erga  Renhardum  Obulum  beati  [!]  memorie  3  •^***** 
mansos  in  Heroldishusin  sitos  nobis  comparavimus  titulo  emptio- 
lonis,  quos  Gerdrudi    uxori    sue    restituimus  libere   abrenunciantes 
eisdem  bonis   vel  mansis    publico   instrumento.     Hujus  rei  testes 
sunt   Albertus   de   Brandenberc,   Helfricus,   Günther  Tutelo,    Th. 
Solidus.     Acta    sunt   hec    anno    Domini  m^.  cc*^.   nonagesimo,   in 
die  Vitii). 

16  Orig.-perg.  in  K.,  stockfleckig.    Unbesiegelt.    Auf  der  rückseite  von  hand 

14.  jahrh.:    ,Littera  Hermanni  de  Mila   senioris   super   tribus   mansis   in  Herol- 
dishusen^ 

1)  orig.  jVite*. 

75.  Aebtissin  Luckardis  und  der  convent  zu  Kaufungen  verpachten     1291 
20  dem  canonicus  Konrad  von  Gerstungen  zu  Mainz  und  dessen  brudw  ^^^'  ^' 

Eckhard  ihr  eigengut  zu  Herleshausen  auf  lebenszeit. 
Kaufungen  1291  Januar  5. 

[Text  s.  urk.  nr.  77  von  1291  november  18.] 

76.  Aebtissin  Luckardis  zu  Kaufungen  bekundet  die  Schlichtung  eines 
^Prozesses  mit  dem  kloster  Hardehausen,   u)onach  nunmehr  erstere  die 

streitigen  guter  in  Lubesrode  und  Rosbach,  sotcie  4  hufen  in  Beliehen, 
letzteres  1  hufe  in  Frankenhausen  und  eine  mühle  in  Obermeiser 

erhalten  solle. 
Cassel  1291  juli  29. 

30  Nos  Luckardis  Dei  gratia  abbatissa  et  conventus  monasterii     I29i 

in  Coffungen  recognoscimus  publice  in  hüs  scriptis,   quod  omnis  •^'** 
materia  dissensionis  et  discordie  jamdudum  habita  et  exorta  inter 
nos  ex  una  et  religiöses  viros   abbatem  et  conventum  monasterii 
in  Bürswedehusen  ex  parte  altera  super  possessionibus  sive  curia 

36  in  Lovesrode,  in  Eospach  cum  suis  attinenciis  et  quatuor  mansis 
in  Beliehen^)  necnon  aliis  universis,  que  sibi  abbas  et  conventus 
predicti  ibidem  usurpabant,  in  hunc  modum  est  amicabiliter  con- 
posita  et  sopita,  quod  omnibus  exspensis  [!]  factis  hinc  et  inde  in 


76  1291  nov.  18. 

lite  et  extra  quitis  et  mortuis  omnibus  supradictis  abbas  et  con- 
ventus  predicti  in  totum  renunciant,  si  eciam  quid  juris  ibidem 
habuerunt  [!],  et  ad  jus  et  ad  proprietatem  nostre  ecclesie  in  Cof- 
fungen  recognoscunt  ^)  omnia  supradicta  pertinere,  sed  ex  ordi- 
natione  provida  discretorum  eisdem  dominis  de  Hirswedehusen  5 
unum  mansum  in  Frankenhusen,  quem  Conradus  dictus  Tot  colit, 
et  unam  aream  unius  molendini  sitam  in  Sutmeysere  eo  jure, 
quo  predicta  possedimus,  damus  et  relinquimus  sine  contradictione 
alicujus  perpetuo  possidenda.  In  cujus  rei  testimonium  presentem 
litteram  ipsis  dedimus  sigillis  nostris  firmiter  communitam.  Actum  10 
et  datum  Casle  anno  Domini  m^.  cc^.  Ixxxxi*^.,  dominica  proxima 
post  festum  beati  Jacobi  apostoli,  presentibus  testibus  Reynboldo 
decano  Fritlariensi  [!],  Henrico  preposito  in  Nordershusen,  ma- 
gistro  Alberto  de  Wluesangere,  magistro  Johanne  plebano  in 
Wartberg,  Hermanne  de  Valva^),  Wigando  de  Romewort*)  mi-15 
litibus,  Werhero  [!]  de  Foro,  Ludewico  Sydensuanz^)  civibus  in 
Casle  et  aliis  quam  pluribus  fide  dignis.  Sigillum  eciam  burgen- 
sium  civitatis  in  Casle  presentibus  est  appensum. 

Orig.-perg.  im  Staatsarchive  Münster  i./W.,    kloster  Hardehausen  nr.  286. 
Die  3  Siegel  sind  abgefallen.    In  Marburg  befindet  sich  unter  Baspes  abschriften,  20 
urk.   des    klosters  Hardehausen  239  f.,   eine   copie   des   orig.     G^ed^. :   Westfal. 
urkb.  4,  nr.  2162.     Erwähnt:  Landau  Wüste  orte  68. 

1)  die  ausdrucksweise  scheint  auf  eine  wüste  Ortschaft  ^^^i^^^^^^*  'u  deuten, 
deren  name  sich  wohl  noch  in  den  im  stiftswalde  südlich  von  Ober-Kau- 
fungen gelegenen  beiden  Beigerköpfen  erhalten  hat ;  in  der  nahe  des  südlicheren,  25 
s.  g.  kleinen  Beigerkopfes  lagen  Lubesrode  und  Rosbach  (Landau  Wüste  orte 
57  f.).  2)  orig.  ,recognoscant*.  3)  orig.  ,Valua*.  4)  Westfal.  urkb.  irrig: 
jKomewort*.    Es  ist  Röhrenfurth  a.  d.  Fulda  gemeint.        5)  ib.  ,Syden8uaz*. 

77.     Die  richter   am   Mainzer    stuhle   beglaubigen   die   Urkunde   der 
äbtissin  Luckardis  und  des  conventes  zu  Kauf  ungen  von  1291  Januar  5  30 
(urk.  nr.  75)  betr.  die  Verpachtung  des  eigengutes  zu  Herleshausen. 

1291  november  18. 

1291  Judices  sancte  Maguntine   sedis   notum   facimus    universis, 

nov.  18,  qiiocl  anno  Domini  m^.  cc^.  nonagesimo  primo,  xiiii.  kalendas  de- 

cembris  vidimus  et  sub  sigillo  nostro  registrari  f ecimus  subscriptas  35 
litteras  in  hec  verba: 

Nos  Lucardis  abbatissa  totusque  conventus  ecclesie  in  Kou- 
fungen  Maguntine  diocesis  recognoscimus  et  tenore  presentium 
notum  facimus  universis,  quod  nos  pari  consensu  et  unanimi  vo- 
luntate   locavimus    et   locamus    presentibus   domino    Conrado    de  40 


1291  nov.  18.  77 

Gerstungen  canonico  ecclesie  sancti  Johannis  Maguntine  et  Ecke- 
hardo  fratri  suo  allodium  nostrnm  in  Herlershusen  cum  judicio, 
silvis,  agris,  pratis  et  pascuis,  quoad  vixerint,  in  solidum  obti- 
nendum,  caseis,  ovis  et  aliis  nostris  proventibus  ibidem  exceptis, 
5  ita  quod  singulis  annis  in  festo  beati  Michahelis  de  eodem  allodio 
nobis  solvant  quinque  maldra  tritici,  quinque  maldra  ordei  et  sex 
maldra  siliginis  Crüceburgensis  mensure  nomine  pensionis  et  pre- 
sentent  ea  nobis  in  oppidum  Cruceburg  suis  laboribus  et  expensis. 
Si  autem  per  grandinem  vel  exercitum  vel  ignem  vel  sterilitatem 

lOaut  per  iniindacionem  aquarum  ejusdem  allodii  fructus  perierint, 
nos  eatenus,  quatenus  dampnum  illatrun  est  et  per  bonos  viros 
utrimque  electos  sive  eligendos  fuerit  estimatum^  de  pensione 
hujusmodi  remittemus.  Sed  si  per  privatas  personas  sive  priva- 
tam  personam  aliquod  dampnum  ipsis  fuerit  potentialiter  sive  per 

löviolentiam  irrogatum,  illud  dampnum  una  cum  ipsis  a  personis 
aut  persona  hujusmodi  crun  expensis  et  auxiliis  mutuis  repetemus. 
Preterea  si  prefatus  Eckehardus  vite  fuerit  longioris,  hec  con- 
dictio [!]  est  adjecta,  quod,  si  solucionem  premisse  pensionis  distu- 
lerit  per  duos  menses  ultra  terminum  memoratum,  cadet  ab  omni 

20  jure,  quod  sibi  ex  locatione  hujusmodi  fuerat  acquisitum  et  allo- 
dium nostrum  ad  nos  sine  difficultate  qualibet  revertetur  pro 
nostro  arbitrio  disponendum.  Ceterum  huic  accessit  contractui, 
quod  ipsis  fratribus  viam  universe  carnis  ingressis  dies  eorum 
aniversarios  cum  vigiliis  et  missis  in  ecclesia  nostra  perpetualiter 

25  et  sollempniter  peragemus  et  jam  nunc  perpetuam  confratriam 
eis  damus  necnon  abstinentiarum,  vigiliarrun,  lab[orum]  *)  cete- 
rorumque^)  bonorum  operum,  que  per  nos  fiunt,  participationem 
concedimus  tenore  presentium  specialem  in  recompensam  edificio- 
rum  et  meliorationum,    que  fiunt   per    eosdem   fratres  in  allodio 

SOmemorato.  In  evidentiam  igitur  et  testimonium  omnium  premis- 
sorum  sigilla  nostra  de  certa  scientia  nostra  presentibus  sunt  ap- 
pensa.  Datum  Koufungen  anno  Domini  m^.  cc^.  nonagesimo  primo, 
nonis  januarii. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  abgefallen. 

1)  durch  loch  zerstört.        2)  orig.  ,ceterumque'. 


78  1292  märz  3.  —  1293  juH  12. 

78.  Die  richter  am  Mainzer  stuhle  beurkunden,  dass  Heimung  von 
Kaufungen,  genannt  von  Gleichen,  und  seine  ehefrau  Albradis  der 
kirche  zu  Kaufungen  2  hufen  zu  Wehlheiden  und  Gleichen  vorbe* 
halüich  der  lebenslänglichen  nutzniessung  schenkten,  deren  ertrag  nach 

beider  tode  zur  Vermehrung  der  präbenden  der  conventualinnen         5 

dienen  solle, 
Mainz  1292  märz  3. 

1292  Judices  sancte  Maguntine  sedis  recognoscimus  per  presentes, 
''^    •   quod  Helmungus    de  Kofimgen    dictus    de   Glichen    confitebatur 

publice  coram   nobis,    quod  ipse  et  Albradis  uxor  sua  legittima,  10 
dum  vixit,   duos  mansos  terre  arabilis,   quorum  unus  situs  est  in 
Wellede  et  alter  in  Glichen,  donaverunt  communicata  manu  do- 
natione inter  vivos  et  eosdem  tradiderunt  pro  animarum  suorum 
remedio  ecclesie  Koffungensi  reservantes   sibi  usufructum  eorun- 
dem  mansorimi  temporibus  vite  sue,  ita  quod  post  obitum  utrius- 15 
que  dabuntur  de  eisdem  mansis  dominabus  de  conventu  sex  quar- 
talia,  videlicet  tria  avene  et  tria   siHginis  mensure  Cassaliensis  [!] 
ad    augmentum  prebendarum    suarum,    propter  que    quidem    sex 
quartalia  peragi  debent  singulis  annis  dies  anniversarii  eorundem 
et,  quicquid  superfuerit  hiis  sex  quartalibus,  .  .  abbatisse,  que  pro  20 
tempore    fuerit,    totum    cedet.     Item    quicquid    idem   Helmungus 
super  neccessitatem  suam  habere  petierit  sive  reliquerit  post  obi- 
tum  suum,    illud    debet    conventus    usui    applicari.     In  cujus  rei 
testimonium  presentem  litteram  ad  peticionem   prefati  Helmungi 
sigillo    predicte    sedis   Maguntine    fecimus    sigillari.     Datum  Ma-25 
guntie  anno  Domini  m*^.  cc^.  nonagesimo  secundo,  v.  nonas  marcii. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel   abgefallen.     Auf   der   rückseite    von   band    14- 
jahrh. :  ,Littera  super  duobus  mansis  in  Glichin  et  in  Weiheide'. 

79.  Edelherr  und  ritter  Burghard  von  Ziegenherg  verzichtet  zu  gunsten 
des  klosters  Kaufungen  auf  einige  lehengüter  zu   Wickenrode,        30 

1293  juli  12 

1293  Nos  Burchardus  nobilis  miles  et  dominus  de  Cygenberc  te- 
juh  12.   i^Qp^  pres[en]cium  recognoscimus,  quod  accedente  filiorum  nostro- 

rum,  nepotum  ceterorumque  heredum,  quorum  interest,  bona  vo- 
luntate  et  consens[u]  ^)  bona  quedam  sita  in  nemore,  quod  vocatur  35 
Coufungirw[alt],  in  villa  dicta  Wickenrode,  que  a  venerabili  do- 
mina  abbatissa  de  Coufungen  et  conventu  suo  hactenus  in  feodo 
tenuimus,  pro  remedio  anime  nostre  ceterisque  beneficiis  ab  ipsa 
ecclesia  nobis  impensis  libere  resignamus  eidem   domine  nostre*) 


1294  märz  21.  79 

abbatisse  et  conventui  predicto  ad  utilitatem  6t  profectum  ipsarum 
perpetuo  possidenda,  in  areis,  agris  cultis  et  incultis,  pascuis, 
pratiS;  silvis,  aquis,  piscationibus,  aquarumque  exitibus,  molen- 
dino  seu  molendini  loco,   advocacia  et  omni  jure  et  dominio  [ad] 

5nos  pertinente,  tali  tarnen  addita  cond[icione],  quod  nobis  vene- 
rabilis  domina  abbatissa  et  conventus  in  Coufungen  quatuor  mar- 
cas  examinati  ar[genti]  *)  pro  ipsa  resignacione  in  memoriale  et 
indicium  persolverunt  ac  eciam  consortes  et  participes  proinde 
omninm  bonorum   nos    fecerunt,    que  fiunt  in  ecclesia  memorata. 

10  Ut  autem  hec  resignatio  sive  vendicio  perpetue  invi[o]labilis  a 
nostris  successoribus  permaneat,  [presejntem  paginam  inde  con- 
scrip[tam  njostri  sigilli  munimine  tradidimus  communitam.  Hujus 
rei  testes  sunt  SifEridus,  Conradus  [canojnici  ejusdem  ecclesie, 
magist[er  Hildeberjtus  *)  plebanus  ibidem  in  Coufungen,  Heinricus 

IBplebanus  in  Tuem,  Heinricus  miles  de  Rengatshusen,  Conradus 
miles  de  Berterode,  Thylo  de  Stochusen,  Conradus  frater  suus, 
Herlef  de  Hedeminnen,  Johannes  Visil,  Hildebertus  de  Burs- 
velde,  Conradus  de  Nyste,  Johannes  de  Nyste  cives  in  öemunden 
et  alii   quam    plures    fide   digni.     Acta    su[nt   hec    anjno  Domini 

20m^.  cc^.  Ixxxx*^.  üi.,  die  dominica  ante  festrun  beate  Margarete^). 

Orig.-perg.  in  K. ;    sehr  mürbe,  stockfleckig  und  durch  löcher  defect,  mit 
Schädigung  der  schrift;  unten  dunkler  flecken.     Siegel  abgefallen. 

1)  c  ist  nachträglich  unter  das  ,et*-zeichen  gesetzt;  abkürzungszeichen  über 
o  für  n  fehlt.       2)  r  in  der  abkürzung  nre  zerstört.       B)  die  zeile  schliesst  mit 
25,ar^;    den  schluss  des  Wortes   auf   die   nächste  zeile  zu  setzen,  hat  der  Schreiber 
vergessen,        4)  wahrscheinlich  so   zu   ergänzen    (s.    urk.   nr.  81).        5)  bezüg- 
lich   des   sanct  Margarethentages  s.  urk.  nr.  428  n.  2. 

80.     Ritter  Berthold  voii  Adelebsen  bezeugt,  dass  Alexander  von  Twiste 

und  andere  genannte  ihm  und  dem  verst  ritter  Hermann  von  Ziegen- 

30  berg  am  gerichtstage  im  forste  bei  Cassel  versprochen  hätten,   sich  an 

den  gerechtsamen,   die  sie  vom   kloster  Kaufungen   besässen,  genügen 

lassen  zu  wollen. 
1294  märz  21. 

Nos  Bertoldus  miles  dictus  de  Adelefsen  et  dominus  ibidem  ^^^^ 
85  recognoscimus  publice  et  ad  universorum  noticiam  cupimus  per- 
venire,  nos  in  placito,  quod  fuit  in  sUva,  quae  dicitur  Vorst, 
prope  civitatem  Casle  sita  interfuisse,  audisse  et  una  cum  do- 
mino  Hermanno  milite  de  Cegenberg  bone  memorie  promissum 
recepisse  ad  manus  ecclesie  in  Koufungen  ex  parte  Alexandri  de 
40Tuisten  et  filii   sui  Widekindi,    Erponis  necnon  generi   sui^    qui 


80  1294  juli  27. 

dacione  fidei,  quod  eis  in  justicia  sufficeret  ex  parte  ecclesie 
Koufungen,  nobis  promisenint  et  per  consequens  per  eandem 
fidem  dominus  Ulricus  de  Escheberg,  Henricus  miles  dictus  de 
Osterhasen  et  Ludolfus  miles  dictus  de  Osdagessen  post  eos  modo 
simili  promisenint.  In  cujus  rei  evidenciam  saniorem  presentem  5 
paginam  dedimus  nostri  sigilli  karactere  solidandam.  Datimi  anno 
dominice  incamacionis  Domini  m^.  cc^.  Ixxxxüii*^.,  xii^,  kal.  aprilis. 

Orig.-perg.  in  M.     Siegel    abgefallen.     Auf   der   rückseite   von   band  16. 
jabrb. :  ,Compromiß*.     Gedr. :  Kopp  Hess,  gericbtsverf .  1,  beilagen,  118  nr.  65. 

81.     Dümar  von  Virbach,  comthur  des  Deutschen  ordens  zu  Reichen- lo 
b(Mch,   und  genannte  geistliche   entscheiden    einen   streit   zwischen    der 
äbtissin  Luckardis  und  Siegfried  Stoere,  caplan  der  sanct  Benedicts- 
capelle  zu  Kaufungen^  wegen  der  rechte  des  letzteren    an   dem  von 
seinem  Vorgänger  hinterlassenen  mobiliar  zu  gunsten  der  äbtissin. 

Kauf  ungen  1294  Juli  27.  15 

1294  In  nomine  Domini,  amen.     Nos  frater  Ditmarus  de  Virbach 

juh  an,  conmendator  fratrum  domus  Theutonice  in  Richenbach,  Lude- 
wicus  et  Gunbertus  fratres  ordinis  fratrum  minorum,  magister 
Conradus  dictus  de  Gerstungen  prothonotarius  sedis  Maguntine 
et  canonicus  ecclesie  sancti  Johannis  ibidem,  Johannes  plebanus20 
in  Lichtenowe '),  magister  Hildebertus  olim  plebanus  in  Kou- 
fungen, magister  Albertus  plebanus  in  Wolvisanger,  Hermannus 
plebanus  in  Koufungen,  Heinricus  plebanus  in  Twem,  Heinricus 
plebanus  in  Eschenewege  et  Eppo  capellanus  predicti  Hermanni 
in  Koufungen  arbitri,  arbitratores  aut  compositores  amicabiles  ex  25 
parte  venerabilis  domine  Luckardis  abbatisse  ecclesie  in  Kou- 
fungen ex  una  et  Sifridi  dicti  Stoere  capellani  capelle  sancti  Be- 
nedicti  in  Koufungen  ex  altera  parte  electi  in  causis  aut  articulis, 
que  vel  qui  inter  partes  predictas  vertuntur  hinc  inde,  arbitrium 
seu  arbitracionem  ad  preces  et  favorem  parcium  earundem  nobis  30 
sponte  et  voluntarie  ab  ipsis  partibus  in  nos  compromittentibus 
assrunentes,  in  hüs  scriptis  plena  deliberacione  prehabita,  communi 
consensu,  auctoritate  arbitraria  promulgamus  et  pronunciando  pre- 
sentibus  concorditer  arbitramur,  quod  omnia  bona  mobilia  et 
utensilia  universa  per  bone  memorie  Conradimi  olim  capellanum35 
beneficii  sancte  crucis  in  ecclesia  Koufungensi  relicta  in  morte 
ipsius  Conradi,  que  prefatus  Sifridus  recepit  et  de  quibus  ex 
testamento  seu  commisso  ejusdem  Conradi  se  intromisit,  ad  ma- 
nus  predicte   domine    abbatisse   restituat   in^graliter    et   reponat 


1294  juli  27.  81 

infra  festum  beati  Michahelis  nunc  instans,  quia  de  hiis  se  in- 
caute  et  indebite  intromisit,  eo  tarnen  salvo  quod,  si  aliqua  dedit 
notorie  et  exoluit,  secundnm  quod  idem  Conradus  in  presencia 
dicte  domine  abbatisse  quadam  vice  antea  in  vita  sua  disposuit 
6  aut  eciam  ordinavit  racione  primi  testamenti,  maneant  inconvulsa. 
Item  ipse  Sifridus  expensas,  quas  fecit  in  lite  vel  extra  litem,  de 
propria  bursa  solvat,  ipsaque  domina  abbatissa  suas  expensas  et 
dampna  ipsius  recuperet  et  recipiat  de  residuis  mobilibus  preno- 
tatis.     Et,  si  expensis  et  dampnis  ejusdem  domine  abbatisse  pre- 

lOmissis  aliquid  superfuerit  residuum  in  mobilibus  antedictis,  illud 
eadem  domina  abbatissa  ordinet  et  disponat,  sicut  sue  saluti  pro- 
prie  expedit  et  honori.  Item  infra  festum  proximum  Penthecostes 
idem  Sifridus  suis  expensis  et  pecunia  propria  capellam  sancti 
Benedicti   predictam    reedificet  et  restauret,    sed    eadem    domina 

15  abbatissa  ligna  et  omnia  necessaria  ipsius  Sifridi  pecunia  compa- 
randa  duci  procuret  ejus  vecturis.  Item  decimam  quorundam 
agrorum  sitorum  in  terminis  ville  inferioris  Koufungen,  de  quibus 
contendunt,  inter  se  equaliter  de  cetero  dividant  dicte  partes,  sed 
decima  agrorum  in  terminis  superioris  ville  Koufungen  non  bene- 

20ficio  seu  capelle  sancti  Benedicti  predicte,  immo  predicte  abba- 
tisse seu  abbacie  sue  pertineat  ammodo,  exnunc,  inantea,  in  fu- 
turum, prout  in  dictis  testium  lucide  apparebat.  I[t]em  curiam, 
quam  ipse  Sifridus  nunc  inhabitat  de  gracia  et  favore  prefate 
domine  abbatisse   et   non   de    consuetudine    vel  de  jure,    ad  sue 

25vite  tantum  tempora  Sifridus  possideat  memoratus,  et  eadem 
curia  ipsi  capelle  sancti  Benedicti  nuUatenus  de  cetero  pertineat 
ullo  jure,  cum  nichil  juris  habeat  in  eadem.  Curia  quoque,  quam 
idem  Conradus  inhabitavit,  cum  ejus  edificiis  ad  abbaciam  per- 
tineat, sicut  pertinet  pleno  jure.    Ad  observanciam  eciam  omnium 

30  premissorimi  predicte  partes,  compromisso  in  nos  facto,  per  fidem 
hincinde  prestitam  et  per  penam  decem  talentorum  usualis  mo- 
nete  usque  ad  f[es]tum  beati  Martini  episcopi  proximum  solven- 
dorum  a  parte  contra  premissa  aliqualiter  veniente  parti  illa  ser- 
vanti,   se  partes  ipse   firmiter    obligarunt,    et    nichilominus    parti 

35  illa  servanti  sit  et  maneat  per  omnia  actio  sua  salva  contra  par- 
tem  rebellem.  Et  sie  arbitrium  et  arbitracionem  nostram  valla- 
mus  de  consensu  parcium  earundem.  In  quorum  omnium  et  sin- 
gulorum  evidens  testimoniimi  et  robur  debite  firmitatis  sigilla 
nostra,  qui  illis  utimur,   ad  preces  parcium  predictanmi  presenti- 

40bus  sunt  appensa,  quibus  sigillis  nos,  qui  sigilla  propria  non  ha- 
bemus,    sumus   contenti.     Nos    autem   Ludewicus    et   Gunpertus 

6 


62  1204  Juli  26. 

fratres  predicti  sigillo  gardiani  nostri  de  Fritslaria  sumus  usi. 
Actum  et  a  partibus  aoceptatum  in  ecclesia  Koufungen  anno  Do- 
mini m^.  cc^.  nonagesimo  quarto,  vi.  kal.  augusti  presentibus  par- 
tibus memoratis. 

Orig.-perg.  in  K. ;  mehrere  löcher  und  sehr  fleckig  mit  Schädigung  der  5 
Schrift.  Die  acht  siegel  sind  abgefallen.  Auf  der  rückseite  steht  von  hand 
14.  jahrh,:  ,Comparatio  alicujus  cause  propter  utensüia  Conradi  rectoris  altaris 
sancte  crucis'  und  von  anderer  hand  gleicher  zeit:  ,Etiam  declarat,  quod  curiai 
quam  capellanus  sancti  Benedicti  inhabitat,  non  est  beneficii^  sed  domine  abba- 
tisse*,  sowie  an  dritter  stelle  von  hand  16.  jahrh. :  jB^i^ßdicti  nichts*.  10 

1)  orig.  ,Lichtowe*. 

82.  Magister  Konrad  von  Oerstungen,  prakmotar  des  Mainzer  Stuhles 
und  canonictis  der  kirche  St.  Jokannis  daselbst,  und  genannte  geistliche, 
sowie  Helmwig  von  Gleichen  entscheiden  als  Schiedsrichter  in  einer 
Streitigkeit  zwischen  der  äbtissin  Luckardis  und  dem  convente  zu  Kau-  15 
fungen  einer-  und  dem  pfarrer  Rudolf  zu  Cammerforst  anderseits 
über  die  bedingungen  der  Verpachtung  des  eig&ngutes  zu  Heroldshausen 

an  den  letzteren. 
Kaufungen  1294  Juli  28. 

1294  In  nomine  Dominik  amen.     Nos   magister   Conradus    dictus20 

juU  28.  ^Q  Gerstungen  prothonotarius  sedis  Moguntine  et  canonicus  ec- 
clesie  sancti  Johannis  ibidem,  Johannes  plebanus  de  Lichtenowe, 
Heinricus  plebanus  in  Eschenewege,  Heinricus  capellanus  ecclesie 
sancte  crucis  in  Koufungen,  Hermannus  plebanus  in  Koufungen 
et  Helmungus  de  Glichen  arbitri,  arbitratores  seu  compositores  25 
amicabiles  electi  a  partibus  infrascriptis  in  causis,  que  inter  yene- 
rabilem  dominam  Luckardim  abbatissam  et  conventum  ecclesie 
sancte  crucis  in  Koufungen  ex  parte  una  et  Rudolfum  plebanum 
in  Kamerforst  Maguntine  dyocesis  ex  altera  ratione  aUodii  ipsius 
ecclesie  siti  in  Heroldishusin  coram  diversis  judicibus  sunt  ver-30 
säte  et  nunc  demum  coram .  .  scolastico  et  magistro  Wigando 
canonicis  ecclesie  sancte  Marie  de  gradibus  Maguntine  vertuntur, 
auctoritate  reverendi  patris  domini  .  .  ^)  archiepiscopi  Maguntini, 
compromisso  ab  ipsis  partibus  libere  et  voluntarie  in  nos  facto 
ipsoque  compromisso  per  nos  sponte  suscepto  ad  preces  et  in- 35 
stancias  parcium  earundem,  concorditer  arbitramur  et  pronuncia- 
mus  auctoritate  arbitraria  ordinanda  atque  mandanda  partibus 
memoratis  sub  pena  quinquaginta  marcarum  puri  argenti  pon- 
deris  Molhusensis  et  sub  causarum  periculo  prescriptarum  de 
consensu  parcium  predictarum,    quod    ipse  Rudolfus   plebanus   in  40 


1294  juli  28.  83 

Kamerforst  allodium  in  Heroldishusin  pretactum  sibi  locatum  de- 
beat  obtinere  a  kathedra  proxima  sancti  Petri  et  in  eo  persona- 
Kter  residere  ad  tempora  vite  sue  pro  pensionibus  et  sub  con- 
dicionibos    subnotatis,    videlicet    pro   triginta    sexagenis    ovorum 

5  pullinormn,  viginti  qnatuor  bikariis  mediocribus  quarta  feria  post 
Palmas  per  ipsum  Sudolfmn  in  ecclesia  Koufungen  annue  per- 
solvendis,  item  viginti  et  Septem  solidis  denariormn  Molliusensimn, 
decem  et  Septem  agnis  bonis  et  decem  et  Septem  ovibus.biennibus 
lactantibuSy   item    decem    et   Septem  ovibus  aliis  non  lactantibus 

lOseu  sterilibus  et  biennibus  in  Rogationibus  annuis  persolvendis, 
item  pro  quadraginta  maldris  silliginis,  viginti  maldris  tritici^ 
quatuor  maldris  ordei  et  sex  maldris  avene,  middro  pisormn 
et  maldro  seminis  canapi  in  festo  Michalielis  annuo  persolvendis, 
item  pro   duodecim  porcis,    quorum    quilibet   valeat   tres    solidos 

15  Molhusenses,  quorum  porcorum  duo  debentur  advocatis  allodii 
memorati,  et  pro  viginti  ac  septem  solidis  Molbusensibus,  decem 
et  octo  maldris  caseorum  ibidem  usualium  in  festo  Galli  annuo 
persolvendis,  item  pro  duabus  et  dimidia  libris  denariormn  Mol- 
husensium  in  festo  beati  Martini  episcopi  hiemali   annue  persol- 

20vendis.  Quas  pensiones  exceptis  porcis,  ovibus,  agnis  et  denariis, 
quos  et  quas  alii  censuales  ipsius  allodii  solvere  consueverunt,  si 
idem  Rudolfus  infra  duos  menses  a  quolibet  predicto  termino 
computandos  non  solverit  juxta  continenciam  prejacentem,  cessat 
et  vacat,  cessare  et  vacare  debet  ab  eo  locacio  allodii  memorati 

2Bsive  allodium  antedictum  nullis  eidem  causis,  juribus  aut  graciis 
debentibus  aut  valentibus  incontrarium  suffragari.  Item  idem 
allodium  et  curiam  pertinentem  eidem  edificet  et  emendet  ex- 
pensis  propriis  atque  colat  edificiis,  emendacionibus  et  culturis 
debitis,  necessariis  et  consuetis  et  iUud  in  eis   semper  conservet, 

aoalioquin  ex  hoc  eciam  sive  ex  defectu  eorum  vacet  et  vacare 
debeat  idem  allodium  et  ejus  locacio  ab  eodem.  Item  sata,  segetes 
et  culture,  edificia  et  impense  necnon  quecumque  bona  mobilia 
alia  rerum  quarumlibet  ac  utensilia,  que  vel  quas  in  morte  sua 
reliquerit   Rudolfus   prefatus,    cedant   et    maneant  domine   abba- 

86tisse  et  ecclesie  suprascriptis  exceptis  ovibus,  bobus  et  equis.  Et 
quia  ipse  Eudolfus  judicialiter  et  alias  seu  aliter  fatigatus  propter 
allodium  antefatum  expensas  sustinuit  atque  dampna,  statuünus 
arbjtrando,  ut  ipse  per  decem  annos  continuos  et  instantes  statim, 
postquam  a  Bertoldo  de  Bischoverode   nunc    cultore   seu  pensio- 

40nario  allodii  sepefati  primrun  vacaverit,  idem  allodium  recipiat 
seu  retineat  anno    quolibet   ipsorum    decem  annorum  de  annona 


84  1294  juli  28. 

prescripta  quatuor  maldra  silliginis  et  duo  maldra  ordei  Molhu- 
sensis  mensure  in  restaurum  compensatum  expensarum  hujusmodi 
et  dampnorum  et  hiis  decem  annis  elapsis  pretactis  solvat  inte- 
graliter  pensiones.  Si  vero  ante  lapsum  ipsorum  decem  annorum 
cesserit  ab  allodio  antedicto  vel  migraverit  ab  hac  luce,  cesset  5 
quatuor  maldrorum  silliginis  et  duonun  maldrorum  ordei  receptio 
vel  retencio  prelibata.  Dominam  quoque  abbatissam,  que  pro 
tempore  fuerit,  cum  suo  comitatu  recipiat  benigniter  quolibet  ter 
in  anno,  quamdiu  pensionarius  vel  colonus  fuerit  allodii  pretaxati, 
eamque  cum  comitatu  suo  predicto  procuret  in  suis  expensis  ho- 10 
nestis  laudabiliter  et  decenter.  Quod  si  ipse  Rudolfus  racione 
ecclesie  in  Koufungen  seu  propter  eandem  in  ipso  allodio  in- 
testatus, pulsatus  fuerit  aut  turbatus,  domina  abbatissa  et  con- 
ventus  ac  Rudolfus  premissi  expensis  communibus  communiter 
infestacionibus,  pulsacionibus  et  turbacionibus  hiis  defendendolö 
resistant.  Et  sie  cause  premisse  sopite  et  diffinite  quiescant, 
nunquam  de  cetero  suscitande  sub  pena  et  periculo  antescriptis, 
quibus  pena  et  periculo  arbitria  et  arbitraciones  nostras  premissas 
concordi  pronunciacione  vallamus.  Quod  si  grandinis  magne  et 
grandis  exercitus  aut  incendii  magni  sine  culpa  ipsius  Rudolfi20 
incubuerit  aut  acciderit  allodio  sepefato,  domina  abbatissa  et  con- 
ventus  predicti  graciam  consuetudinariam  super  hiis  sibi  faciant 
aut  in  illis,  sicut  earum  condecet  honestatem  et  saluti  animarum 
suarum  induerit  expedire.  Et  ut  hec  omnia  et  singula  maneant 
perpetuo  inconvulsa  et  stabiliter  ac  durabiliter  debito  robore  per-  25 
severent,  predictarum  dominarum  abbatisse  et  conventus  et  nostris 
sigillis,  quibus  ego  Helmungus  sigillo  carens  proprio  sum  con- 
tentus,  presentes  httere  testimoiiialiter  sunt  munite.  Actum  Kou- 
fungen anno  Domini  m^.  cc®.  nonagesimo  quarto,  v.  kalendas 
augusti.  30 

Orig.-perg.  in  K.  Von  den  7  spitzovalen  siegeln  ist  5)  abgefallen ;  1)  der 
äbtissin  Luckardis  (beschr.  s.  urk.  nr.  95) ;  2)  Kaufunger  capitelsiegel,  Umschrift, 
linksseitig  verwischt  (beschr.  s.  urk.  nr.  636);  3)  des  magisters  Konrad  von 
Gerstungen,  Umschrift  grösstentheils  abgestossen;  4)  des  plebans  Johannes  zu 
Lichtenau,  35/25  mm,  bäum,  darauf  nest,  in  dem  ein  pelikan  seine  jungen  füt-  35 
tert,  Umschrift :  S  .  lOH  . . . ;  6)  40/25  mm,  auf  liegendem  löwen  stehende  weib- 
liche figur,  in  der  rechten  waage,  in  der  linken  band  mit  IVSTICIA,  um- 
schriftt:  [S.]  HERICI  D[E  ESCHENE] WE[GE] ;  7)  32/22  mm,  unter  Gothi- 
schem^di-eibogen  männerkopf,  Umschrift:  [S.]  HER[MANN]I  PLEB[ANI]  DE 
KOFVGE[N].  Auf  der  rückseite  von  band  14.  jahrh. :  ,Composicio  inter  abba-40 
tissam  et  plebanum  in  Cammerforst  nomine  Rudolf  um'. 

1)  Gerhard  II.  (1288—1304). 


i 


1294  dec.  6.  a.  85 

83.  Aebtissin  Lutgardis  und  der  convent  zu  Kaufungen  treffen  be- 
Stimmungen  über  die  naturalabgaben  ihres  fronhofes  zu  Hedemünden 
an  die  edelherrn  van  Plesse,  une  über  dessen  vermeierung  und  über- 
lassen ihre  neurodungen  Plesserhagen  und  Ellerode  pachtweise  an  die 
6  genannten  herren  auf  lebenszeit. 

Kaufungen  1294  december  6.  a. 

Nos   Lutgardis   Dei   gratia   abbatissa    ecclesie  Kouphungen     1J294 
totusque  conventus  ibidem  presentibus  recognoscimus  et  publice  ^^'  ^'^ 
protestamur,    quod  nobilibus   viris    dominis    de   Plesse,    videlicet 

10  Gotdescalco  seniori,  Got[descalco]  ^)  suo  filiolo  et  Hen[rico]  ^)  dicto 
de  Homborch,  singulis  aimis  amministramus  de  nostra  domiuicali 
curia  Hedemüine  novem  modios  tritici,  novem  modios  siliginis, 
novem  modios  ordei,  novem  maldra  avene,  tres  fertones  piperis, 
sex  denariatas  cere,  novem  crateras,  duos  agnos  valentes  tres  so- 

15  Udos  levium  denariorum,  duos  porcellos  valentes  duos  solidos  le- 
vium  denariorum,  tres  aucas  et  sex  pullos.  Quibus  dicti  domini 
de  Plesse  sie  contenti  ultra  predicta  in  eadem  curia  nostra  ra- 
tione  advocatie  sibi  nichil  debent  amplius  usurpare,  cum  de  jure 
vel  de  consuetudine  seu  de  gratia  ipsis  nil  plus  competat  in  ea- 

20  dem.  Nos  quoque  predictam  curiam  dominicalem  locare  possumus 
pro  beneplacito  nostro  collono  seu  viUico  cuicumque,  in  quem 
villicum  seu  colonum  predicti  domini  de  Plesse  seu  cives  ejusdem 
ville  Hedeminne  petitionem,  contributionem  vel  exactionem  de 
jure  vel  consuetudine  facere  non  presumant,  cum  praedicta  curia 

25  ab  omni  exactione  et  servitio  sit  libera  et  soluta,  ita  tamen  quod 
summi  excessus  et  capitalia  crimina  per  dominos  prenotatos  in 
eadem  nostra  dominicali  curia  judicentur,  prout  juris  ordo  salvo 
jure  curie  postulat  et  requirit.  Preterea  nos  abbatissa  et  con- 
ventus  in   Kouphungen   indagines   Plesserhage    et  Eilderode   in 

30fundo  et  proprietate  nostra  noviter  constructas  ad  vite  predicto- 
rxmi  nobilium  tempora  dimittimus  et  relinquimus  libere  et  solute, 
ita  tamen  quod  de  qualibet  indagine  dimidius  ferto  puri  argenti 
in  Signum  proprietatis  singulis  nobis')  annis  persolvetur.  Post 
obitum  vero  predictorum  nobilium  pueri  seu  heredes  ipsorum  in 

85  indaginibus  pretaxatis  sibi  nichil  juris  preter  advocatiam  vendi- 
cabunt,  sed  cum  omnibus  pertinentiis  et  meliorationibus  suis  ad 
nos  libere  et  integraliter  revertentur.  In  quorum  omnium  evi- 
dentiam  presens  scriptum  sub  sigillis  nostris,  videUcet  abbatisse 
et  conventus,    sepedictis   nobiÜbus    dedimus   firmiter    roboratum. 

40  Testes  vero    sunt  C.  miles  de  Bertolderode,    Th.  de  Mense,    Th. 


86  1294  dec.  6.  b. 

de  Stocimsen,  dominus  H.  de  Wettere*),  magister  AI.  de  Wul- 
vesangere'),  H.  de  Geizeide,  H.  de  Suthem,  H.  Brolerus  et  alii 
quam  plures  fide  digni.  Datum  Kouphungen  amio  Domini  m**.  cc^. 
nonagesimo  quarto,  octavo  ydus  decembris. 

0 

Orig.-perg.  in  M.,   fleckig.    Siegel  1)  abgefallen;   2)  Kaofonger   capitel-   5 
Siegel  rechts  unten  abgebrochen,  nicht  gut  erhalten  (beschr.  s.  urk.  nr.  636). 

1)  orig.  ,öot*.  2)  orig.  ,Hen*.  3)  ,nobis*  übergeschrieben.  4)  orig. 
ohne  komma;  da  jedoch  ^magister'  meistens  W)t  namen  steht,  so  dürfte  es  zu 
,AL*  zu  ziehen  sein.        6)  urk.  nr.  84  Tueme*  statt  ,Wulvesangere*. 

84,  Edelherr  GoUschalck  der  ältere  von  Plesse,  G(ott8chalck)  der  lO 
jüngere,  söhn  Hermanns,  und  Heinrich  von  Hotnburg  bekennen,  dass 
sie  ausser  den  ihnen  auf  grund  der  vogtei  zustehenden  naturalgefällen 
vom  fronhoje  zu  Hedemünden,  dessen  Verpachtung  im  freien  ermessen 
der  äbtissin  zu  Kaufungen  stehe,  nichts  zu  fordern  hätten,  und  dass 
diese  die  neuangelegten  dörfer  Plesserhagen  und  Ellerode  ihnen  auf 
lebenszeit  pachtweise  überlassen  habe.  15 

Plesse  1294  december  6,  b. 

1294  Universis  presentem  litteram  inspecturis  Godescalcus  nobilis 

dec,  6.  h,  ^^  Plesse  senior  et  G.  ^)  filius  domini  Hermanni  junior  et  Hen- 
ricus  de  Homborch  salutem  in  Domino  sempitemam.  Notum 
esse  volumus  tarn  presentibus  quam  posteris  nostris,  quod  in  20 
curia  dominicali  in  Hedeminne  venerabilis  domine  abbaüsse  in 
Koufungen  et  monasterii  ibidem,  prout  consuetudo  ejusdem  mo- 
nasterii  in  eadem  curia  habet  et  habuit,  ab  antiquo  nomine  et 
racione  advocacie  annis  singulis  recipiemus  novem  modios  triüci, 
novem  modios  siliginis,  novem  modios  ordei,  novem  maldra  avene,  25 
tres  fertones  piperis,  sex  denariatas  cere,  novem  crateras,  duos 
agnos  valentes  tres  solidos  levium  denariorum,  duos  porcellos 
valentes  duos  solidos  levium  denariorum,  tres  aucas  et  sex  pullos, 
quibus  sie  contenti  ultra  predicta  in  eadem  curia  nobis  nichil 
debemus  amplius  usurpare,  cum  de  jure  vel  de  consuetudine  seu30 
de  gracia  nobis  nichil  plus  competat  in  eadem.  Ipsa  quoque  do- 
mina  nostra  abbatissa  eandem  suam  curiam  dominicalem  pro 
beneplacito  suo  locabit  et  locare  potest  colono  seu  villico  cui- 
CTunque,  in  quem  inquam  villicum  seu  colonum  nos  seu  cives 
ejusdem  ville  Hedeminne  peticionem,  contribucionem  vel  exactio-35 
nem  de  jure  vel  de  consuetudine  facere  non  debemus,  cum  pre- 
dicta curia  ab  omni  exactione  et  servicio  sit  libera  et  soluta  se- 
cundum  consuetudinem  monasterii  prelibati,  ita  tamen  quod  summi 


1296  oct.  5.  a.  87 

excessus  seu  capitcdia  crimina  per  nos  in  eadem  curia  judicentur, 
prout  juris  ordo  salvo  jure  curie  postulat  et  requirit.  Insuper  in 
redditibus,  pensionibus  et  juribus  universis  ejusdem  domine  abba- 
tisse  nobis  non  debemus  aliquid  vendicare,  sed  omnes  pensio- 
5  narios  ipsius  ad  solucionem  debitam  statuto  termino  compellemus. 
Praeterea  domina  abbatissa  et  conventus  in  Koufungen  indagines 
Plesserhagen  et  Elderode  in  fundo  ipsorum  noviter  constructas 
ad  vite  nostre  tempora  dimiserunt,  ita  tarnen  quod  de  qualibet 
indagine  dimidius   ferto  dicte   domine    annis    singulis   in  signum 

10  proprietatis  persolvetur.  Post  obitum  vero  nostrum  heredes  nostri 
in  dictis  villis  sibi  nichil  juriis  vendicabunt,.  sed  cum  omnibus 
pertinenciis  et  melioracionibus  suis  ad  predictum  monasterium 
Koufungen  advocacia  excepta  integraliter  reveri^entur.  In  quorum 
omnium  evidenciam  presens  scriptum  sub   sigillo   nostro  necnon 

lösub  sigillis  domini  Bertoldi  de  Adelevessen  et  domini  Friderioi 
de  Rostorf  dedimus  roboratum.  Testes  vero  hujus  sunt  C.  miles 
de  Bertolderode,  Th.  de  Mense,  Th.  de  Stochusen,  dominus  H. 
de  Wetere,  dominus  AI.  de  Tueme  ^),  H. ')  de  Gezele,  H.  de  Sut- 
heym  et  alii  quam  plures  fide  digni.    Datum  Plesse  anno  Domini 

20m^.  cc^.  nonagesimo  üii^.,  octavo  idus  decembris. 

Orig.-perg.  in  M.    Die  4  siegel  abgefallen,   jedoch  sind  2  reste  des  drei- 

ecksiegels  1)  aufbewahrt,   dessen  grösserer  2  aufrecht   stehende   Schlüssel   (bärte 

nach  aussen)  zeigt,   während  bei   dem  kleineren  ein  0  der  Umschrift  erkennbar 

ist.     Gedr.:   Schmincke   Monim.  ELass.  3,   257 ff.    Beg. :    [Duysing]  1,   nr.  898. 

25  Die  correlative  urk.  nr.  88  ist  von  anderer  hand  geschrieben. 

1)  wohl   ,Godescalcus^        2)  urk.   nr.  83   ,Wulvesangere*   statt  ,Tueme*. 
3)  jHenricus*  s.  urk.  nr.  85. 

85.     Zeugenamsagen  zu  gunsten  des  rechtes  der  äbtissin  zu  Kaufungen 
auf  die  vereinnahmung  gerichtlicher  geldbussen  in  der  höhe  von 
80  20  Pfennigen. 

1296  october  5.  a. 

Hec  sunt  dicta  testium^  quos  testes  produxit  domina  abba-      1396 
tissa  de    Kofungen  super   juridiccione  [!]  judicii  secularis  contra  ^^^'  ^'  ^' 
Conradum  filium  Ertonis,  qui  dycit,  eam  non  habere  jus  aliquod 

35  in  tali  judicio  predicto  in  emenda,  si  quam  contingeret  evenire. 
Contra  hoc  dicit  Henricus  de  Gezeleden,  qui  fuit  officialis  domine 
abbatisse  premortue  triginta  duobus  annis  et  amplius  juratus, 
quod  semper  prima  emenda  tunc  sicut  nunc  cessit  domine  .  .  ab- 
batisse,   scilicet  viginti   denarii.     Item  Hebnungus  juratus  dicit, 

40  quod,   postquam   primo    cepit   habere   mansionem   in  Kofungen, 


88  1296  oct.  6.  b. 

quod  eadem  emenda  dabatur  de  jure  domine  .  .  abbatisse  tunc 
sicut  nunc.  De  tempore  dicit,  quod  sit  circa  spacium  30  sex 
annorum.  Item  Bertoldus  de  Geysingen  juratus  concordat  per 
omnia  cum  predictis.  Set  [!]  adjecit,  quod  temporibus  domine  .  . 
lanthgravie  premortue^),  cum  fuit  officialis  ejus  in  Casle,  quod  5 
presedit  in  judicio  in  Kofungen  personaliter  et  quod  adjudicata 
fuit  ei  prima  emenda,  scilicet  20  denariorum,  de  quolibet  delin- 
quente.  Et  plures  alii.  Hec  dicta  sunt  publicata  feria  sexta 
post  Michahelis,  anno  Domini  m^.  cc^.  xc^.  vi^. 

Orig.-perg.  in  M.     Siegel  abgefallen.    Diese  urkimde  ist  mit  urk.  nr.  253 10 
von  1379  dec.  18  durch  einen  pergamentstreifen  verbunden. 

1)  landgräfin  Adelheid  (tochter  Ottos  des  kindes  von  Braunschweig),  seit 
1263  gemahlin  landgraf  Heinrichs  I.  zu  Hessen,  gestorben  1274  april,  wonach 
jtemporibus*  zu  bemessen  (vgl.  zeitschr.  f.  Hess,  gesch.  5,  189  n.  2). 

86.     Zeugenaussagen  gegen  Ludolf  gen,  Mahenkorn  zu  gunsten   der  16 

hirche  zu  Kaufungen  bezüglich    der   ansprüche   an  das   vom  grafen 

Burghard  von  Ziegenberg  und  detien  von  Plesse   dieser   kircke   ver^ 

kauße  dorf  Wickenrode. 

1296  october  5.  b. 

1296  Hec  sunt  dicta  testium,  quos  testes  produxit  domina  .  .  ab-  20 

^^ '  •  '  batissji  de  Kofungen  contra  Ludolfum  dictum  Mahenkorn,  qui 
dicebat,  se  habere  aliquod  jus  in  quibusdam  bonis  ecclesie  in  Ko- 
fungen sitis  in  Wikenrade.  Bertoldus  de  Geysingen  juratus  dicit, 
quod  ipse  procuravit  emptionem  viUe  Wikenrade  .  .  domine  abba- 
tisse et  ecclesie  in  Kofungen  a  nobilibus  viris  Borchardo  comite25 
de  Cygenberg  et  ab  Ulis  de  Plesse  et  quod  in  resignatione  bo- 
norum ipse  Borchardus  de  Cygenberg  presens  ^)  fuit  et  üli  ho- 
mines,  qui  possiderant  [!]  villam  antea.  Inter  cetera  dictus  Bertol- 
dus de  Geysingen  prorupit  in  hec  verba,  quia  audierat  antea  ab 
illo  Theoderico  dicto  Mahenkorn  et  a  Cristiano  et  ab  aliis,  quod  30 
haberent  aliquid  juris  in  quadam  hereditate  sive  in  aliquibus 
bonis  ibidem :  Quod,  si  haberent  aJüquod  jus  in  dictis  bonis,  quod 
in  presencia  venditorum  revelarent.  Ipse  vero  comes  hec  audiens 
vocavit  eos  ad  se  dicens:  Theoderice  Mahenkorn,  Ludolfe,  Cri- 
stiane  et  ad  aUos  dicitis,  vos  habere  aliquod  jus  in  bonis  ville35 
vendite  a  nobis.  Qui  negaverunt  se  habere  aliquod  jus  in  villa 
predicta.  Item  dominus  Henricus  plebanus  in  Tvem  concordat 
per  omnia  cum  dicto  Bertoldo  juratus.  Item  Johannes  et  Eke- 
hardus  campanarii  concordant  jurati  ciun  predictis  et  plures  alii. 


1297  apr.  7.  —  1298  febr.  5.  89 

Hec  dicta  sunt  publicata  feria  sexta  post  Michahelis.  Datum 
anno  Domini  m^.  cc^.  xc^.  vi^. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig.    Siegel  abgefallen.    Auf  der  rückseite  von  band 
16.  jahrh. :  ^Depositiones  testium.    Stifft  Kauffongen  gegen  Ludolffen  Manborn*  [!]. 

5  1)  hier  folgt  nochmaliges,  aber  wieder  getilgtes  ,presen8*. 

87.  Hermann  und  Werner,  gebrüder  von  Grudenberg,  übergeben  dem 
landgrafen  Heinrich  L  zu  Hessen,  seiner  gemahlin  Mechtildis  und 
ihren  erben  die  vogtei  in  Kaufungen  mit  allen  rechten  und  Zubehör, 

1297  april  7. 

10  Nos  Hennannus  et  Wemherus  fratres  de  Gudenberg  tenore      1297 

presencium  protestamur,  quod  unanimi  consensu  et  bona  volun-    ^^' 
täte  dedimus,  damus  et  presentibus  dedisse  ratificamus  advocaciam 
inCoufungen  cum  omnibus  suis  juribus  et  pertinenciis  illustribus 
Heinrico  lantgravio,   terre  Hassie   domino,    domine  Methildi   sue 

löconthorali  et  eorum  heredibus  abrenunciacionibus  a  nobis  super 
ea  factis*)  pacifice  et  quiete  possidendam.  Ne  igitur  super  hiis 
in  posterum  aliqua  possit  oriri  dubitacio,  nos  prefati  Hennannus 
et  Wemherus  presentem  litteram  pariter  conscribi  fecimus  et  eam 
ambo  dedimus  sigillo    mei  Hermanni  antedicti   una    cum    sigillo 

20Wemheri  de  Westerburg  roboratam.  Testes  hujus  sunt  videlicet 
dominus  Hermannus  comes  de  Battenberg,  Wemherus  de  Wester- 
burg, Heynmannus  de  Ytere,  Otto  de  Falkenberg,  Johannes  et 
Eckehardus  de  Helfenberg,  Thammo  de  Alenhusen^)  et  Johanes 
Kitesel  milites  et  Henricus  de  Koderikessen ').     Actum  anno  Do- 

25  mini  millesimo  ducentesimo  nonagesimo   septimo,    die  Pahnarum. 

Orig.-perg.    in   M.,    Hessen-Casselsches    general-repertorium    unter    Kau- 
fungen, durcblöchert  und  stellenweise  verwischte  schrift.    Beide  siegel  abgefallen. 
Auf  der  rückseite  von  band  14.  jahrh. :  ,S.  [!]  *)  fratrum  de  Gudenberg  super  ad- 
vocacia   in    Coufungen*.     Gedr.:  Wenck  2,    urkb.    nr.  240.     Reg.:   [Duysing]  1, 
30 nr.  924.    Erwähnt:  Landau  Bitterburgen  4,  247. 

1)  Wenck  ,abrenunciacione  facta*.        2)  Wenck  ,Ellenhusen* ;   Alenhusen 
ist  unbekannt.        3)  Wenck  irrig  »Bederikessen*.        4)  ob  Schreibfehler  für  R.? 

88.  Edelhert*,  ritter  Burckard  von  Ziegenberg  wid  sein  söhn  Heinrich 
übergeben  dem   kloster  Hilwartshausen   den   vofn   kloster  Kaufungen 

35  erhaltenen  zehnten  zu  Wendershausen  und  entschädigen  letzteres  durch 

3  hufen  in  Hubenrodc. 
Münden  1298  februar  5. 

Nos  Borchardus  nobilis  miles  et  Heinricus  filius  noster  dicti     1298 
de  Cygenberch  recognoscimus  per  presentes,    quod   pro   remedio  *'*   '    ' 


90  1298  apr.  9. 

animaruin  nostrarum  decimam  in  Wengershusen,  quam  a  reve- 
renda  domina  nostra  .  .  abbatissa  et  conventu  monasterii  in  Cou- 
fungen  hactenus  habuimns,  domino  .  .  preposito  et  conventui  in 
Hildewardeshusen  contulimus  libere  possidendam,  ita  tarnen  quod, 
cum  domina  nostra  abbatissa  et  conventus  in  Coufungen  jure  5 
perpetuo  decimam  jam  dictam  prefato  conventui  in  Hildewardes- 
husen contulerit  liberam  et  solutam,  ad  manus  ejus  ipsam  resig- 
namus  in  hiis  soriptis  et,  ne  monasterium  predictum  in  Cou- 
fungen indempne  permaneat,  ipsi  monasterio  et  conventui  tres 
mansos  in  villa  Hugenrode  de  proprio  nostro  per  presentes  lit-10 
teras  reddimus  in  recompensam.  In  cujus  rei  testimonium  sigil- 
lum  nostrum,  quo  ambo  contenti  sumus,  presentibus  est  appen- 
sxim.  Datum  in  Gemunden  anno  Domini  m^.  cc®.  xcviii®.,  in  die 
Agathe  virginis  et  martiris. 

Orig.-perg.  in  Hannover,   kloster  Hilwartshausen  83.    Dreieckiges,   60/4015 

mm   groBses   siegel,   adlerflügel,   Umschrift:    SIGILLV[M] DE  CE- 

GE[NBERG]H.  Auf  der  rückseite  von  band  14.  jahrh.:  ,Decima  in  Wengers- 
husen* und  von  hand  15.  jahrh.:  ,Decima  in  Wengershusen  confertur  ecclesie 
H.  anno  Domini  m.  cc.  xcviii.* 

89.     Ritter  Johamies   gen,    Riedesel  und   seine   ehefrau   Kunigunde^O 
bestimmen,  dass  3  hufen  zu  Nieder-Zwehren,  welche  sie  von  der  kirche 
in  Kaufungen  zu  lehen  tragen,  nach  ihrem  tode  uneder  dahin  zurück^ 

fallen  sollen. 

1298  april  9. 

1298  In  nomine   sancte   et   individue  Trinitatis,   amen.     Ne  facta  25 

«P»"-  ^'  mortalium  propter  mutabihtatem  temponmi  oblivionis  [jjacturam 
sentiant  et  a  statu  rectitudinis  possint  aliqualiter  declinare,  ne- 
cessariiun  est  sumopere,  ut  pro  retinenda  eorum  memoria  ea 
scripture  testimonio  confirmentur.  Hinc  est,  quod  ego  Johannes 
miles  dictus  Bidesel  et  Cunegundis  mea  legitima  conthoralis  te-30 
nore  presentium  unanimi  et  bono  consensu  protestamur,  quod 
post  diem  obitus  nostri,  cum  medium  mutaverimus,  tres  mansi, 
quos  ab  ecclesia  in  Cofungen  in  feudo  habere  dinoscimur  et  ad 
tempora  vite  nostre  nobis  collati  siti  in  inferiori  Twern,  quos  et 
possident  et  colunt  nomine  nostri  Henricus  et  Theodericus  fratres  35 
dicti  Suringe  et  Conradus  de  Nydenstein,  ad  dictam  ecclesiam  in 
Cofungen  revertentur  quiete  et  paoifice  possidendi.  Nolentes 
ipsam  ecclesiam  Cofungen  per  aÜquem  vel  per  aliquos  a  nobis  in 
hiis  mansis  post  obitiun  nostn  molestari,  [propter]  permanentiam 
et   firmitudinem   presens    script\mi    damus    sigillo    domini   nostri  40 


1298  sept.  8.  91 

illustris  principis  domini  Henrici  lantgravii  terre  [Hassie]  ac  do- 
mine  nostre  inclite  lantgravie  ejus  conthoralis  Mechtildis  robo- 
ratum.  Et  nos  lantgravius  Hassie  Henricus  et  Mech[tildis  con- 
]ux]  nostra  prescripti  ad  interpellatum  Johannis  Ridesel  [e]t 
öCunegundis  sue  conthoralis  nominatis  in  cautionem  finniorem 
pre8en[tibus  sig]illa  nostra  duximus  apponenda.  Actum  anno  Do- 
mini [miJUesimo  ducentesimo  nonogesimo  [!]  octavo,  quinto  idus 
aprilis. 

Orig.-perg.  in  K.,  grosses,  den  text  schädigendes,  vom  unteren,  zerrissenen 
lOrande  ausgehendes  loch;  auch  ein  schmales  loch  ist  im  texte.    Beide  Siegel  ab- 
gefallen.   Auf  der  rückseite  von  hand  14.  jahrh.:  ,Recognicio  Johannis  Ridesel 
militis  de  duobus  mansis,  qui  ad  ecdesiam  revertentur  siti  in  Nedem  Twem.' 

90.     Edelherr  Heinrich  gm.  von  Ziegenberg  verzichtet  auf  den  von 

der  äbtissin  zu  Kaufungen  zu  lehen   getragenen   zehnten   im    dorfe 

15  Wendersfiausen,  bittet,  denselben  dein  propste  und  convente  in  Hilwarts- 

hausen  zu  freiem  eigenthume  zu  überlassen,  und  entschädigt  das  kloster 

Kaufungen  durch  3  hufen  in  Hubenrode. 

Friedland  1298  September  8. 

Nos  Heinricus  nobilis  dictus   de  Cygenberch  reoognoscimus     i^^ 

20  per  presentes,   quod  nos   decimam  in  villa  Wengershusen,   quam   **^  *    * 
a  reverenda  domina  nostra  .  .  abbatissa  et  a  conventu  monasterii 
in  Coufungen  hactenus  habuimus  in  pheodo,  ad  manus  ipsius  do- 
mine  nostre  .  .  abbatisse  et  conventus  resignavimus  et  resignamus 
in  hiis  scriptis  rogando  humiliter,  ut  ipsam  decimam  in  Wengers- 

25  husen  domino  .  .  preposito  et  conventui  in  Hildewardeshusen  jure 
proprietario  conferat  perpetuo  possidendam.  Ut^)  autem  prefatus 
conventus  monasterii  in  Coufungen  indempnis  permaneat,  loco 
predicte  decime  ipsi  conventui  in  Coufungen  tres  mansos  nostros 
proprios  in  villa  Hugenrode  sitos,  quos  jure  proprietatis  hactenus 

80  possedimus,  per  presentes  litteras  reddimus  in  restaurum,  et  ne 
sepedicta  domina  nostra  .  .  abbatissa  homagio  suo  per  nos  pri- 
vetur,  predictos  mansos  ab  ipsa  loco  prefate  decime  recipimus 
jure  pheodali  in  hiis  scriptis.  Testes  hujus  rei  sunt  dominus 
Keimannus^)  de  Stockhusen*),  Ludolfus  filius  suus,   Johannes  de 

35  Rengolderod  miÜtes,  Conradus  Amoldi  advocatus,  Hehnungus  de 
Koufungen  et  alii  fide  digni.  Datum  in  Fridelant  anno  Domini 
m^.  cc®.  nonagesimo  vüi^.,  in  die  Nativitatis  sancte  Marie  virginis. 

Orig.-perg.    in  Hannover,   kloster  Hilwartshausen  86.    Dreieckiges   48/85 

mm  grosses  siegel,  horizontal  durchgebrochen,   doch   hängen  beide   stücke   fest 

40  am  pergamentstreifen,  adlerflügel,   Umschrift: NBICI  DE Auf 


92  1298  sept.  80. 

der  rückseite  von  band  15.  jahrh. :    ,C.  Decima  in  Wengershusen  confertur  ec- 
clesie  in  H.  anno  Domini  mccxcviii*. 

1)  ,ut*  auf  radirtem  ,ne*.  2)  orig.  H.  mit  abkürzungszeichen  für  ,er*. 
3)  orig.  jStockh.*  mit  abkürzungsstrich  neben  dem  h.,  zweifellos  ^Stockhausen* 
(s.  V.  Buttlar  Stammbuch  unter  v.  Stockhausen  tafel  4).  5 


91.     Die  consuln  zu  Allendorf  a.  d.  Werra  beurkunden,  dass  Heinrich 

und  Johannes  Münzer  8  morgen  in  der  feldniark  Sickenberg  an 

Konrad  Geweier  verpfändeten. 

1298  September  30. 

1298  Nos  Hermannus  Pater  dictus   senior,  Thidericus  Oderhildis,  lo 

'^^  *  '  Henricus  Rasor,  Johannes  Johannis  filius,  ceteri  quoque  consnles 
in  Aldendorp  omnes,  ad  quos  presentes  pervenerint  et  quibus 
recitate  fuerint,  nolumus  ignorare  ac  publice  protestamur,  quod 
Henricus  et  Johannes  Monetarii  coram  nobis  cum  consensu  he- 
redum  suorum  omnium,  quorum  interfuit  consentire,  octo  jugerai5 
sua  in  campo  Zickenberge  sita,  que  dictus  Henricus  et  Johannes 
jure  proprietatis  possederunt,  Conrado  Geweleri  concivi  nostro 
obligaverunt  pro  censu  scilicet  dimidio  fertone,  qui  est  de  novem 
jugeribus  dicti  Conradi  ante  civitatem  Aldendorp  sitis  annis  sin- 
gulis  persolvendus  et  pro  defectu  quoque  novem  jugerum  pre-20 
dictorum,  si  forte  novem  in  quantitate  non  fuerint  et  mensura. 
Et  jugera  dicta  octo  in  Zickenberg  sita  Conradus  Geweleri  sine 
contradictione  qualibet  titulo  pignoris  possidebit,  donec  Henricus 
et  Johannes  Monetarii  aut  heredes  eorum  novem  jugera  ante  ci- 
vitatem Aldendorp  sita  a  censu  dimidii  fertonis  eximant  et  Con-25 
radum  sepe  dictum  deoccupent  ab  hoc  censu  et  defectui  faciant 
supplementum,  si  forte  in  jugeribus  novem,  que  prediximus,  sit 
defectus.  Et  postquam  hec  Johannes  et  Henricus  aut  heredes 
eorum,  ut  promissum  est,  impleverunt,  ad  eos  aut  heredes  suos 
jugera  octo  in  Zickenberg  sita  redibunt  libera  et  soluta.  In  cujus  30 
rei  testimonium  presens  scriptum  sigillo  civitatis  nostre  fecimus 
roborari.  Datum  anno  Domini  m^.  cc*^.  xc*^.  vüi*^,,  in  crastino  sancti 
Michaelis. 

Orig.-perg.  in  K.,    stellenweise  verwischte   buchstaben.    An   den   rändern 
beschädigtes  siegel  der  stadt  Allendorf  (beschr.  s.  urk.  nr.  191).    Auf  der  rück-  35 
Seite  von  band  16.  jahrh.:  «Länderei  im  felde  Zickenberge^ 


1298  oct.  1.  93 

92.  Heimerad,  cantor  der  Fritzlarschen  kirche,  beauftragt  den  pleban 
zii  Aliendarf  a.  d,  Werra,  die  auf  ansuchen  des  klosters  Kaufungen 
bereits  geschehene  excommunication  van  Johannes  und  Heinrich  Münzer , 
Konrad  Ribe  und  d^sen  ehefrau  Otha  zu  Allendorf  und  deren  haus- 
5  genossen  nunmehr  öffentlich  zu  verkündigen. 

1298  october  1. 

Heymeradus  cantor  ecclesie  Fritslariensis,  judex  a  reverendis  ]J398 
dominis  judicibus  Maguntinis  deputatus,  viro  discreto  .  .  plebano  ^^**  ^* 
in  Aldendorf  vel   ejus    vices   gerenti  salutem  in  Domino.     Quia 

10  Johannes  et  Henricus  fratres  nati  quondam  Monetarii,  Cunradus 
Rybe  et  Otha  legitima  ipsius  vestri  parrochiani  jamdudum  a 
nobis  ad  instanciam  venerabilium  dominarum,  .  .  preposite  vide- 
Kcet  et  .  .  custodisse  monasterii  ecclesie  in  Coufungen,  excommu- 
nicati  in  excommunicacione  hujusmodi  dampnabiliter  perseverant, 

löanimo  indurato  clavibus  ecclesie  vilipensis,  in  salutis  sue  dispen- 
dium  et  scandalum  plurimorum  et  quia  crescente  contumacia 
crescere  merito  debeat  et  pena,  vobis  in  virtute  sancte  obediencie 
et  sub  pena  suspensionis  ab  officio  auctoritate  venerabilium  do- 
minorum  judicum,    qua  fimgimur  in  hac  parte  ^),    cujus  copiam, 

20cu7n  a  nobis  requisita  fuerit,  dabimus,  precipiendo  mandamus  fir- 
miter  et  districte,  quatenu^  omnes  pretactos,  familiam  conducti- 
ciam,  Colones,  inquilinos  eorum  accensis  candelis,  campanis  pul- 
satis  excommunicatos  publice  nuncietis  coram  plebe  singuhs  diebus 
Dominicis  et  festivis  mandantes,  ne  quis  eisdem  igne,  aqua,  fumo, 

25molendino,  pistando,  pecuniam^)  eorum  custodiendo,  empcione, 
vendicione  seu  alio  quocumque  communionis  genere  communicet 
prout  ante,  monentes  ceterum  sculthetum,  scabinos,  consules  et 
majores  vestri  opidi,  ut  Cunradum  Eyben  a  suo  amoveant  opido 
infra  tres  dies  vestra  monicione  elapsa,   vel  extunc  contra  ipsos 

30  per  excommunicacionis  sentenciam  procedemus,  donec  a  nobis 
fuerint  absoluti.  Datum  anno  Domini  m^.  cc^.  xc^.  vüi^.,  in  festo 
Kemigii.  Reddite  litteras  vestro  appenso  sigillo  sub  pena  pre- 
missa. 

Orig.-perg.    in    K.,    fleckig.     Siegel    abgefallen.     Auf   der   rückseite    von 
35 band  des  amtmanns  Ruland  zu  Kaufungen  (16.  Jahrb.):    ,Ein  banbrieff,  gilt  nit, 
gut  nit'. 

1)  ,parte*  übergeschrie>>en.         2)  orig.  ,pecunia*. 


Ö4  129g  oct.  20.  a. 

93.     Die  cofisuln  zu  Allendorf  a,  d.  Werra  beurkunden,  dem  Konrad 

Ribe  den  dem  kloster  Kaufwngen  schuldigen  jährlichen  zitis  statt  aus 

gutem  zu  Herboldshausen  nunmehr  von  seinen  bei  der  Stadt  Allendorf 

gelegenen  4  morgen  landes  zahlen  wilL 

1298  october  20.  a.  B 

1298  In  nomine  sancte  et  individue  Trinitatis.     Omnibus  in  per- 

^^'  '  "*  petuum.  Quoniam  ea  que  geruntur  in  tempore,  ne  cxun  tempore 
transeant  et  recedant  a  memoria  hominmn,  scriptiire  debent 
testimonio  perhennari,  hinc  est,  quod  nos  Hermannus  dictus  Pater 
senior,  Conradus  Geweleri,  Henricus  Kasor,  Johannes  filius  Jo-10 
hannis,  Hermannns  de  Gutteren,  Henricus  Lerknappe,  Theode- 
ricus  Oderhildis,  Hugo  Paster,  Heynricus  Teolonarius,  Johannes 
prope  casas  et  Conradus  Flenne  consules  oppidi  in  Aldendorp 
recognoscimus  et  presentis  scripti  patrocinio  publice  profitemur, 
quod  Conradus  dictus  Ribe  noster  concivis  una  cum  uxore  sual5 
et  pueris,  singulis  quam  universis  heredibus  eorundem  censum 
annualem,  scilicet  dimidium  fertonem  usualis  argenti,  quem  sin- 
gulis annis  ecclesie  in  Coufungen  de  bonis  sitis  in  Herboldes- 
husen  ad  dictam  ecclesiam  jure  hereditario  pertinentibus  persolvere 
tenebantur,  assignaverunt  et  dederunt  prelibate  ecclesie  de  quatuor  20 
suis  ^)  sitis  ^)  juxta  pretactxun  oppidum  Aldendorp  in  littore,  quod 
vulgariter  dicitur  Holtstat,  perpetuo  percipiendum.  Quem  videlicet 
censum  annualem  possessores  jugerum  prefatorum,  quicuxxique 
fuerint,  pretacte  ecclesie  in  Coufungen  singulis  annis  in  festo 
beatorum  apostolorum  Philippi  et  Jacobi  ministrabunt  et  persol-25 
vent  occasione  seu  contradictione  qualibet  postposita  et  remota, 
condicione  tarnen  tali  apposita  et  adjecta,  si  dominus  Heynricus 
miles  dictus  de  Hanstene  aut  sui  heredes  de  pensione  vel  de 
censu,  quem  prescripta  ecclesia  in  Coufungen  de  bonis  prenotatis 
sitis  in  Herboldeshusen  deberet  percipere  annuatim,  antedicte ')  90 
ecclesie  servitio,  censu  vel  pensione  alia  qualicunque  restaurum 
fecerit  sufficiens,  in  quo  conventus  ecclesie  in  Coufungen  pre- 
habite  sit  contentus,  quatuor  jugera  antedicta  ad  predictos,  vide- 
licet Conradum  dictum  Kibe,  uxorem  suam  et  heredes  eorundem, 
a  censu  prenotato  revertentur  libera  et  soluta.  In  cujus  rei  evi-35 
denciam  et  testimonium  sufficiens  presens  scriptum  munimine  si- 
gilH  nostre  civitatis  seu  oppidi  duximus  roborandum.  Actum  et 
datum  anno  Domini  m®.  cc^.  xc^.  viii^.,  xiii.  kalendas  novembris. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig,  stellenweise  verwischte  buchstaben.     Siegel  ab- 
gefallen.    Auf   der   rückseite   von   band    14.  jahrh. :    ^Litera   super  '/>  fertonem  40 


I2d8  oct.  ÖO.  b.  95 

puri  argenti  de  bonis  Conradi  Ribe  prope   civitatem  Aldindorff   sitis   in   littore 
diclo  Haltstad'. 

1)  Bcil.  jjugeribus*.        2)  das  zweite  i  verwischt.        3)  ,ante*  verwischt. 

94.     Die  conmln  zu  Allendorf  a.  d.  Werra  beurkundefi,  dass  Heinrich 
bund  Johannes  Münzer  detn  kloster  Kaufungen  statt  des  bisher  at4S 
dessen  gutem  zu  Herboldshausen  gezahlteil  zinses  vmi  Va  vierding  den- 
selben nunmehr  aus  8  in  dem  felde  Sicketiherg  gelegenen  morgen  bis 
zu  erfolgter  ablösung  entrichten  wollen. 
1298  october  20.  b. 

10  In  nomine  sancte  et  individue  Trinitatis.     Omnibus  in  per-     i^298 

petuum.    Quoniam  ea  que  geruntur  in  tempore,  ne  cum  tempore      * 
transeant  et  recedant  a  memoria  hominum,  debent  scripture  testi- 
monio  perhennari,   hinc  est,   quod  nos  Hermannus  dictus  Pater 
senior,   Conradus  Geweleri,   Henricus  Rasor,   Johannes  filius  Jo- 

löhannis,  Hermannus  de  Gutteren,  Henricus  Doctor,  Thidericus 
Oderhildis,  Hugo  Paster,  Henricus  Teolonarius,  Johannes  prope 
casas  et  Conradus  Flenne  consules  in  Aldendorp  recognoscimus 
et  presentis  scripti  patrocinio  publice  profitemur,  quod  Henricus 
et  Johannes  filii  Monetarii  concives  nostri  una  cum  uxore  dicti 

20Johanni8  et  pueris,  singulis  quam  universis  heredibus  eorundem 
censum  annualem  dimidium,  sciÜcet  fertonem  usualis  argenti,  quem 
singulis  annis  ecclesie  in  Coufungen  persolvere  de  bonis  sitis  in 
Herboldeshusen  ad  dictam  ecclesiam  jure  hereditario  pertinentibus 
tenebantur,  assignaverunt  et   dederunt  prelibate  ecclesie  de  octo 

26jugeribu8  suis  propriis  sitis  in  campo  Sickenberge  perpetuo  per- 
cipiendum.  Quem  videücet  censum  annualem  possessores  jugerum 
prefatorum,  quicunque  fuerint,  pretacte  ecclesie  in  Coufungen 
singulis  annis  in  festo  sancti  Michaelis  ministrabunt  et  persolvent 
occasione  seu  contradictione  quaHbet  postposita  et  remota,  condi- 

dOcione  tamen  taU  apposita  et  adjecta:  cum  dominus  Henricus 
miles  dictus  de  Hanstene  aut  sui  heredes  de  pensione  vel  de 
censu,  quem  prescripta  ecclesia  in  Coufungen  de  bonis  sitis  in 
Herboldeshusen  deberet  percipere  annuatim,  antedicte  ecclesie  ser- 
vitio,  censu  vel  pensione  alia  qualicunque  restaurum  fecerit  suffi- 

36  ciens,  in  quo  conventus  sepedicte  ecclesie  in  Coufungen  sint  [!]  con- 
tentus,  octo  jugera  antedicta  ad  predictos  fratres  filios  Monetarii 
et  heredes  eorundem  a  censu  prenotato  revertentur  libera  et  soluta. 
In  cujus  rei  evidenciam  et  testimonium  sufficiens  presens  scriptum 
munimine  sigilli  nostre  civitatis  duximus  roborandum.     Actum  et 

40  datum  anno  Domini  m®.  cc®.  xc*^.  viii^.,  xüi.  kal.  novembris. 


96  1299  apr.  30. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  hand  14. 
jahrh.:  ,Littera  de  dimidio  fertone  cedendo  de  8  jugeribiis  ante  Aldindorf  loco 
bonorum  in  Heroldishusen,  quorum  restaurum  facient  illi  de  Hatnnstein'. 


95,     Äebtissin  Luckardis   und   der  convent  zu  Kaufungen  bekunden, 
dms  der  edelherr  Heinrich  von  Ziegenherg  an  stelle  des  zehnten  zu  5 
WendershauseHy  auf  den  er  zu  ffmisteti  des  projjstes  und  conventes  zu 
Hilwartshausen  verzichtete,    dem  convente  zu  Kaufwigen  3  hufen   bei 
Hubenrode  gegeben  habe, 
1299  april  SO, 

1299  Nos    Lutgardis    Dei    gratia    abbatissa    totusque    conventusio 

apr,  30,  monasterii  in  Coufungen  recognoscimus  per  presentes,  quod  Hen- 
ricus  nobilis  dictus  de  Cygenberg  coram  nobis  constitutus  resig- 
navit  ad  manus  nostras  decimam  in  campis  ville  Wengershusen 
sitam,  quam  hactenus  a  nobis  jure  possiderat  [!]  pheodali,  rogando 
humiliter  et  instanter,  ut  ipsam  decimam  domino  .  .  preposito  et  15 
conventui  in  Hiltwordeshusen  coferre  [!]  dignaremur  jure  proprie- 
tario  perpetuo  possidendam.  Nos  igitur  maturo  prehabito  consilio 
ipsius  Henrici  precibus  annuentes,  dictam  decimam  in  Wengers- 
husen .  .  preposito  et  conventui  prefatis  proprietatis  titulo  contu- 
limus  et  conferimus  in  hiis  scriptis  perpetuo  possidendam.  Ut20 
autem  conventus  noster  ex  donatione  decime  supradicte  indempnis 
permaneat,  loco  ipsius  decime  memorate  tres  mansos  aput  [!]  viUam 
Hugenrode  sitos,  quos  prememoratus  Henricus  de  Cygenberg  jure 
proprietatis  hactenus  possiderat  [!],  per  suas  patentes  Utteras  nobis 
reddidit  in  restaurum,  et,  ne  nos  omagio  nostro  per  ipsum  pri-25 
varemur,  predictos  tres  mansos  a  nobis  recepit  in  pheodo  loco  de- 
cime sepius  prenotate.  Ne  igitur  hujusmodi  factum  aUquis  in 
posterum  infringere  valeat  aut  presumat,  presens  scriptum  sigillo- 
rum  nostrorum  munimine  fecimus  roborari.  Hujus  rei  testes  sunt 
Henricus  de  Reingoldeshusen,  Ludolj)hus  de  Stochusen  miUtes,  30 
Thidericus  de  Meynse,  Thidericus  de  Stochusen,  Widekindus  de 
June,  Henricus  Sculthetus  et  Herlevus  castellani  in  Munden  et 
alii  quam  plures  fide  digni.  Datum  anno  Domini  millesimo  du- 
centesimo  nonogesimo  [!]  nono,  pridie  kalendas  may. 

Orig.-perg.  in  Hannover,  kloster  Hilwartshausen  87.  Zwei  spitzovale  35 
braune  Siegel;  1)  65/46  mm,  sitzende  äbtissin  mit  palmzweig  und  buch,  Um- 
schrift: S.  LVCARDIS  DEI  GRÄ  COFVNENSIS^  ABATISSE  (abbildung 
8.  siegeltafel  2,  nr.  6);  2)  75/53  mm,  Kaufunger  capitelsiegel  (V>eschr.  s.  urk. 
nr.  636).  Auf  der  rückseite  von  hand  15.  jahrh.:  ,C.  Decima  in  Wengershusen 
confertur  ecclesie  in  H.  anno  Domini  m.  cc.  *)  xcix.'  40 


1299  juni  11.  97 

1)  G  fehlt  im  orig.        2)  ein  drittes  c   ist  mit   dunklerer   tinte   durch- 
strichen. 

96.     Gottfried,  propst  der  sanct  Marienkirche  zu  Küatelberg,  und  der 

convent  der  ÄMgustinernonnen  daselbst  stellen  zu  gunsten  des  baties 

beiner  netten   Jcirche  unter  Zustimmung   und  mitmrkung  von   51  ge- 

nannten    Westfälischen  und   Hessischen   klöstem,   unter   denen   auch 

Kaufungen,  einen  almosen-  und  confraternitätsbrief  aus. 

1299  juni  IL 

Universis  sancte  matris  ecclesie  fidelibus,  ad  quos  presentes      1JS99 

lOlittere  pervenerint,  Gotfridus  prepositus   ecclesie  sancte  Marie  in  ^^^*  ^^' 
Qnistelberch    totusque    conventus    sanctimonialium    ordinis   beati 
Augustini    Coloniensis     dyocesis    orationes    in    Christo    devotas. 
Quia  ecclesia  in   antiquo  Qnistelberch,   quoniam  in  honorem  Dei 
genitricis  Marie  constructa  cum  totaHbus  officinis  suis  ex  nimia 

15sui  vetustate  funditus  sit  drruta  et  collapsa,  ipsam  ex  speciali  li- 
centia  et  consilio  venerabihs  domini  *)  nostri  Wicboldi  sancte  Co- 
loniensis ecclesie  archiepiscopi,  priorum  et  capituli  ibidem  in  lo- 
cum  aptiorem  et  meHorem  in  novo  fundo  et  ex  novo  in  locum, 
qui    novum   Qnistelberch    vocatur,    decrevimus    transferendam  ^). 

20  Igitur,  quia  dicte  ecclesie  propter  modicitatem  ac  tenuitatem  suo- 
nmi  reddituum  proprie  non  subpetant  facultates  ita,  quod  edifi- 
cium  a  novo  inchoatum  suis  viribus  cum  ipsius  bonis  usque  ad 
consumationem  aliquatenus  valeat  seu  presumat  attempt€u:e,  nisi 
piis  ao  largis  Christi  fidelium  elemosinis  adjuvetur,  petivimus  ec- 

25clesias  conventuales  subscriptas,  videlicet  Graschaph,  Meschede, 
Odinge,  Eumbike,  "Wedinchusen,  Olinchusen,  Vrundeberch,  Schede, 
Porta  celi,  ad  Paradisum,  fratres  majores  et  minores  in  Susato 
et  de  sancta  Walburge  apud  Susatum,  Benninchusen,  moniales 
in  Lippia  et  fratres  ibidem,   Cappele,   Liesbem,   Gysecke,  in  Pa- 

dOderbume  sanctimoniales  et  fratres  minores  ibidem,  Gerdene,  Wil- 
bodessen,  Herswidehusen,  fratres  majores  de  Wartberg,  Wormelo, 
Aroldessen,  mons  Martis,  Breydelare,  Vlechtorph,  Schaken,  Werve, 
Nezte,  Bereche,  hospitale  in  Fritzlaria  et  minores  ibidem,  Ha- 
sungen,    Eppeneberg,    Bredenowe,    Mannenberch,    Casle,   Wicen- 

36  stein,  Koufungen,  Hegene,  in  Marpurch  fratres  majores  et  mi- 
nores, Caldem,  Wettere,  Wisentveit,  Jurgenberch,  Keppele,  ut 
Omnibus  benefactoribus  jam  dicte  fabrice  plenam  fratemitatem 
omnium  bonorum,  que  apud  ipsas  fiunt  seu  fieri  potuerint  in  fu- 
turo,   pie  propter  Deum   dignarentur  erogare.     Nos  vero  ecclesie 

40  conventuales  prelibate  ruine  predicte  ecclesie  in  Qnistelberch  pie 

7 


98  1299  dec.  22. 

compatientes  ob  reverentiam  et  honorem  illius,  qui  salutem  hu- 
mano  generi  in  Kgno  crucis  constituit  triumphando,  et  in  hono- 
rem beatissime  Dei  genitricis  Marie,  in  cujus  honore  fundata 
fuit,  cupientes  quoslibet  Christi  fideles  ad  subveniendum  eidem 
karitativis  exhortationibus  incitare  concedimus  et  damus  omnibus,  5 
qui  sepe  dicte  fabrice  manum  suam  porrexerint  adjutricem  una 
cum  cooperatoribus  ac  promotoribus  suis  participationem  omnium 
bonorum  tam  vigiliis  quam  jejimiis,  orationibus,  castigationibus 
et  missarum  sollempnitatibus,  que  apud  nos  fuerint  seu  fieri  po- 
terunt  in  futuro.  Insuper  nos  G.  prepositus  et  conventus  sancti- 10 
monialium  sepedicti  Quistelberch  decrevimus,  a  nobis  et  omnibus 
nostris  successoribus  perpetue  conservari,  ut  proxima  feria  secunda 
ante  festum  beati  Michaelis  archangeli  omnium,  qui  fratemitati 
nostre  inscribuntur,  in  vigiliis  et  missarum  sollempnitatibus,  ac  si 
eorum  corpora  essent  presentia,  devote  memoria  peragatur.  In  cujus  15 
rei  testimonium  nos  ecclesie  conventuales  antedicte  universaliter 
presentes  litteras  sigillorum  nostrorum  munimine  duximus  robo- 
randas.  Datum  anno  Domini  millesimo  ducentesimo  nonagesimo 
nono,  in  die  beati  Barnabe  apostoli,  tercio  idus  junii. 

Nach  dem  drucke  bei  Seibertz  1,  nr.  480.    Das  orig.   befand   sich   nach  20 
Seibertz ")  im  pfarrarchive  zu  Medebach  in  Westfalen,  ist  aber  nach  mittheilung 
des   pfarramtes    daselbst   nicht   mehr   vorhanden   und   wahrscheinlich    bei   dem 
grossen  brande  von  Medebach  im  jähre  1844,   bei  welchem   nur   sehr   weniges 
aus  dem  pfarrarchive  gerettet  wurde,  verbrannt. 

1)  Seibertz :  ,dni^  2)  man  vergl.  Seibertz  1,  nr.  469,  wo  das  regest  26 
lautet  (p.  580):  „1297  märz  12.  Erzb.  Wigbold  versetzt  die  nonnen  von  Quistel- 
berg  wegen  der  rauhigkeit  des  orts  und  des  gänzlichen  Verfalls  ihrer  dortigen 
gebäude  nach  Glindfeld".  3)  anm.  bei  Seibertz  1,  n.  617  zu  dieser  urk.: 
„Die  Urkunde  ist  gut  erhalten.  An  52  schnüren,  roth  und  grün,  welche  durch 
den  umgeschlagenen  imteren  rand  des  pergaments  gezogen  worden,  hingen  die  30 
Siegel  sämmtlicher  in  der  Urkunde  gedachten  klöster  in  rothem,  weissem,  grünem 
und  gelbem  wachse;  sie  sind  aber  grossentheils  abgefallen.  —  Ausserdem  wurde 
den  wohlthätem  des  neuen  klosters  Küstelberg  durch  eine  urk.  von  1299  ein 
40tägiger  ablass  zugesichert  etc."  .  .  .  Diese  urk.  ist  verloren  gegangen. 

97.     Ludtviff  von  Zwehren  schenkt  der  äbtissin  Luckardis  und  defnSb 
convenie  zu  Kaufungen  4  hufen  in  Mattenberg  und  2  Kufen  in  Alten-- 
ritte  mit  der  bestimmung,  dass  nach  seifiein  tode  die  eine  hälße  seinem' 
guter  zu  Ritte  den  chorfrau^n,  die  andere  der  ähtimn  zu  gute 

kommen  solle. 
Cassel  1299  decemher  22.  40 

dec  22  Universis  presentem  litteram  visuris  et  audituris  ego  Lude- 


Ende  13.  jahrh.?  99 

wicus  de  Tuem  dictus  Rungolfi  cupio  esse  notuin,  quod  bona 
mea  propria  a  coheredibus  meis  plene  divisa,  videlicet  quatuor 
mansos  in  Mattenberge  et  duos  mansos  in  Aldenritte,  cum  Omni- 
bus juribus   et  pertinenciis  suis  venerabili  domine  mee  Luckardi 

5  abbatisse  in  Cofungen  totique  conventui  ibidem  et  ecclesie  sue 
dedi  et  contuli  jure  hereditario  perpetuo  possidenda,  ita  dimitaxat 
quod  post  obitum  meum  medietas  bonorum  meorum  in  Kitte  do- 
minabus  super  chorum  ibidem,  alia  vero  medietas  predicte  domine 
abbatisse  serviet,    et    debet  hincinde  annis  singulis  eisdem  equa- 

10  liter  perpetuo  ministrari.  In  cujus  rei  testimonium  presentem  lit- 
teram  eisdem  dedi  sub  sigillo  burgensium  in  Casle  firmiter  com- 
munitam,  qui  ad  preces  meas  sigillum  suum  duxerunt  presentibus 
apponendum.  Hujus  rei  testes  sunt  Conradus  Brunonis  prooonsul, 
Sifridus  Sydensuanz,  Menwardus  de  Ramershusen,  Henricus  Puel- 

IBlarum,  "Walthelmus  Winandi,  Ludewicus  Bemonis,  Hedenricus 
Sartor,  Conradus  Cencies,  Henricus  Sigewice,  Henricus  Sidensuanz, 
Hermannus  Rodolfi  et  Helwicus  de  Crumbach  consules  in  Casle 
et  alii  quam  plures  fide  digni,  Datum  Casle  anno  Domini  m^.  cc^. 
nonagesimo  nono,  in  crastino  beati  Thome  apostoli. 

20  Orig.-perg.  in  K.,  stockfleckig  und  zerrissen  ohne  Schädigung  der  schrift. 

Siegel  der  stadt  Cassel,  Umschrift  zerbrochen  (beschr.  s.  urk.  nr.  132). 

98.     Bischof  H.  bezeugt  die  aussage  der  priester  des  Kirchditmolder 
decanates,  dass  das  patronatsrecht  über  die   capelle  beim  spital  der 
heil,  Jungfrau  der  äbtissin  zu  Kaufungen  zustehe. 
25  [Ende  13.  jahrh.?] 

H.  Dei   gracia episcopus   omnibus   hoc   scriptum  le-  [Ende  13. 

gentibus  salutem.  Kecognoscimus  presencium  attestacione,  quod,  ^^  ^  "J 
cum  ad  peticionem  sacerdotum  de  confratria  Thetm[oldensi]  ca- 
pellam  ad  hospitale  beate  virginis  dedicaremus,  ipsi  fratres  con- 
SOfessi  sunt  jus  patronatus  ejusdem  loci  spectare  ad  abbatissam  de 
Coufunge.  Hoc  igitur  nos  et  scripto  et  sigillo  nostro  protestari 
decrevimus. 

Nach  einer  neueren  abschrift  (wohl  2.  hälfte  18.  jahrh.)  in  Landau  Col- 
lect,   über    kl.    Kaufungen    (stand,    land. -bibl.    zu    Cassel,    fol.    St.    A.    7    ab- 

35  Schriften  undatirter  urk.),  ohne  angäbe  der  quelle ;  orig.  oder  sonstige  vorläge 
im  Staatsarchive  zu  M.  nicht  vorhanden.  Die  Urkunde  kann  daher  nur  mit  vor- 
behält aufgenommen  werden.  Sie  leidet  auch  an  inneren  Schwierigkeiten,  da 
Zeitangabe,  namen  des  bischofs  und  dessen  sitzes,  sowie  nähere  bezeichnung  des 
hospitales  fehlen.    Das  abgekürzte  ,Thetm.^  ist  zweifellos  nicht  Detmold,  zu  4em 

40  das  kloster  Kaufungen  keinerlei  beziehungen  hatte,  sondern  Kirchditmold  (bei 
Cassel),    in  dessen   erzpriesterlichem   sprengel  Kaufungen  lag.     Ob  die  priester- 


986868A 


100  1800  sept.  14. 

liehe  jConfratria*  eine  besondere  bruderschaft  war  oder  nur  die  brüderliche  Zu- 
sammenfassung der  decanatsgeistlichkeit  bezeichnen  soll,  ist  schwer  zu  sagen, 
jedoch  halte  ich  letzteres  für  wahrscheinlicher.  Dass  unter  dem  hospital  das 
Veren-  oder  Ferenspital,  zwischen  Cassel  und  Nieder-Zwehren  auf  dem  terri- 
torium  des  jetzigen  Schlosses  Schönfeld  oder  Augustenruhe  gelegen,  zu  verstehen  6 
ist,  scheint  mir  fast  unzweifelhaft,  da  alle  übrigen  hospitaler  und  capeUen  in 
und  um  Cassel  andern  patronaten  unterstanden  und  das  Yerenspital  auf  kloster 
Kaufunger  grund  und  boden  lag.  Was  den  bischof  H.  und  die  datirung  der 
Urkunde  betrifft,  so  könnte  das  vorkommen  der  sigle  H  des  namens,  sowie  die 
knappe  ausdrucksweise  der  urk.  im  gegensatze  zu  späteren  zeiten  vielleicht  auf  10 
das  13.  jahrh.  hinweisen.  Gegen  ende  desselben  bietet  sich  auch  ein  ,Henricus 
Dei  gracia  Warmiensis  ecclesie  episcopus  vices  gerens  venerabilis  domini  G[er- 
hardi]  sancte  Moguntine  sedis  archiepiscopi'  (Wolf  Eichsfeldische  kirchengesch., 
urkb.  nr.  17),  der,  ohne  eigentlich  weihbischof  zu  sein,  dennoch  als  zeitweiliger 
commorant  mehrfach  weihbischöfliche  acte  in  der  erzdiöcese  Mainz  vornimmt  16 
oder  urkundet  (s.  Koch  Die  Erfurter  weihbischöfe  in  zeitschr.  für  Thüring. 
gesch.  1865,  p.  66).  Als  einziges  bedenken  gegen  seine  zeit  könnte  der  umstand 
erscheinen,  dass  das  Verenspital  in  Kaufunger  urk.  zuei'st  1374  juni  2  (urk. 
nr.  242)  genannt  wird,  allein  bei  dem  mangel  anderer  Nieder-Hessischer  urkb., 
besonders  eines  solchen  der  stadt  Cassel,  kann  derselbe  nicht  allzusehr  in's  ge-20 
wicht  fallen,  um  so  weniger  als  ich  es  für  sehr  wahrscheinlich  halte,  dass  das 
schon  1331  genannte  ,hospitale  Tuem*  identisch  mit  dem  Verenspitale  ist  (vgl. 
Nebelthau  in  zeitschr.  f.  Hess,  gesch.  N.  F.  3,  62,  und  Hochhuth  18,  die 
indessen  ihre  quelle  nicht  angeben),  da  nicht  anzunehmen  ist,  dass  2  hospitäler 
räumlich  so  nahe  an  einander  lagen,  wie  es  hier  der  Fall  gewesen  wäre.  Es  25 
kommen  allerdings  auch  im  14.  und  15.  jahrh.  Mainzer  weihbischöfe  zu  Erfurt 
mit  dem  anfangsbuchstaben  H.  vor  (s.  Koch  1.  c.  p.  66  ff.),  allein  aus  den  an- 
geführten gründen  möchte  ich,  wenn  auch  mit  allem  vorbehält,  diese  Urkunde 
noch   am   ehesten   dem   ende    18.  Jahrhunderts  zuweisen. 


99.     Dietrich  von  Mihla,   canonicm  der  kirche   der   heil,  Maria  zudO 
Eisenach,  verkauft  2  hufen  Kaufunger  lehens  zu  Ober-Heroldshausen 
an  den  Eisenacher  bürger  Heinrich  Saxo, 
1300  September  14. 

1300  Ego  Theodericus  de  Myla  canonicus    ecclesie    sancte  Marie 

sept  14.  Ysenacensis  recognosco  presentibus  publice  profitendo,  quod  de  85 
consensu  fratrum  meorum  Hermanni  et  Kunemundi  militum  de 
Myla  necnon  Gerdrudis  matris  mee  benivolo  [!]  vendidi  Henrico 
Saxoni  civi  Ysenacensi  duos  mansos  sitos  in  campis  Heroldis- 
husen  viUe  superioris,  quos  ab  ecclesia  in  Coyfungen  titulo  habui 
feodali,  perpetuo  possidendos  renuncians  mansis  eisdem  integra-40 
liter  et  resignans  ipsos  et  omne  jus,  quod  mihi  competebat  de 
ipsis,  publice  per  presentes.  Nos  vero  Hermannus  et  Kunemun- 
dus  nulites  predicti  adhibentes  prescripte  venditioni  consensum 
benivolum  omnique  juri  nobis  et  nostris  heredibus  competenti  in 


1301  sept.  8.  101 

mansis  prehabitis  renunciantes  plenarie  sigillis  nostris  appensis 
presenti  pagine  concessionem  nostram  ex  hiis  volmnus  esse 
notam.  Ego  autem  Gerdrudis  prefata  sigillo  domini  decani 
sancte  Marie  Ysenacensis  meo  nomine  sum  content».  Li  testimo- 
5nium  eciam  evidencius  ego  Th.  predictus  sigillum  mexun  apposni 
huic  scripto.  Testes  sunt  decanus  prenotatus,  dominus  Conradus 
notarius  illustris  Fr.  ^)  marchionis,  magister  Wernherus,  Henricus 
de  Gruzen^),  Ludewicus  Aurifaber  cives  Ysenacenses  cum  plu- 
ribus  aliis  fide  dignis.  Datum  anno  Domini  m^.  ccc^.,  in  Exal- 
lOtatione  sancte  crucis. 

Orig.-perg.  in  K.  Die  4  siege!  sind  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von 
band  14.  jahrh. :  ,Vendicio  Tyderici  de  Mila  canonici  Ysenacensis  duorum  man- 
sorom  in  Heroldishusen  cuidam  in  Ysenach^ 

1)  wohl   jFriderici*,   nämlich   Friedrichs    des   freidigen,    markgrafen   von 
15  Meissen   und  landgrafen  von   Thüringen,   f  1324  (?)  (s.  Cohn  Stammtafel  61). 
2)  wohl  =  ,von  Greußen*  (Zeitschr.  f.  Thüring.  gesch.  4,  188). 

100.     AebUssin  Luckardis  zu  Kaufungen  verleiht  Albert  Widekindi 

und  Hildebrand  von  Creuzburg,  einwohnem  zu  Mühlhausen,  2  bisher 

im  besitze  des  canonicus  Dietrich  von  Mihla  zu  Eisenach  gewesene 

20  hufen  zu  Ober-Heroldshausen  zu  landsiedelrecht 

Kaufungen  1301  September  8. 

In  nomine  Domini,  amen.    Nos  Lucgardis  Dei  gracia  abba-      1301 
tissa  ecclesie  sancte   crucis  in  Koufungen   omnibus  in  perpetuxmi   *^^*'  ^' 
cupimus    esse    notum,    quod  Alberto  Widekindi    et  Hildebrando 

25dicto  de  Cruceburg  opidanis  in  Mulbusen  duos  mansos  sitos  in 
campis  Heroldeshusen  viUe  superioris,  quos  Tbeodericus  dictus 
de  Myla  canonicus  ecclesie  sancte  Marie  Ysnacensis  a  nobis  ty- 
tulo  feodali  habuit,  secundum  formam  subnotatam  contulimus  in 
emphitheosim  possidendos,   videlicet  quod  Albertus  et  Hildebran- 

30  dus  predicti  necnon  [omn]e[s]  ^)  veri  heredes  eorundem  nobis  aut 
ecclesie  nostre  singulis  annis  in  festo  beate  "Walpurgis  quinque 
solidos  et  in  festo  beati  Mychahelis  quinque  solides  Mulbusensis 
monete  persolvant  de  mansis  pretaxatis.  Li  cujus  rei  evidenciam 
presens  scriptiun   sigilli   nostri   munimine    duximus    roborandum. 

35  Act\mi  et  datum  Koufungen  anno  Domini  m^.  ccc®.  primo,  in  Na- 
tivitate  beate  Marie  virginis  gloriose. 

Cop.-pap.  des  18.  jahrh.  im  geh.  haupt-  und  staats-archive  zu  "Weimar 
0)and  urk.  abschr.  F.  1021  fol.  3  nr.  3  a). 

1)  3  unleserliche  buchstaben  vor  e,  1  solcher  nach  e. 


102  1304  märz  24. 

1304     101.     Ritter  Küneinund  vmi  Mihlü'  und  Künemund,  söhn  des  verst. 
märz  24.  ^^^^  Wetzet  von  Mihla,  verzichten  auf  3  theile  der  vogtei  zu  Ober- 
Heroldshausen  und  bitten  die  äbtissin  Luckardis  zu  Kaufungen,  die- 
selben  auf  Heinrich  gen,  Steinbuch  zu  Mühlhausen  übertragen 

zu  wollen»  5 

Creuzburg  1304  märz  24, 

Reverende   domine  sue    domine  Lukardi    abbatisse    ecclesie 
sancte  crucis  in  Koufungen  Conemundus  de  Myla  miles  necnon 
Conemundus  filius   quondam  Wezelonis  militis    de  Myla  ad  que- 
libet  obsequiorum  genera  domine  sue  debita  se  paratos  *).     Domi-  lo 
nacionis  vestre  manibus  tres  partes  advocacie  vel  juris  advocaticii 
in  villa  vestra  Heroldeshusen  superiori  et  aliis  viUis  circumjacen- 
tibus  per  nos  possessi  [!],  quam  adyocaciam  a  vobis  habemus  in 
feudum,  cimi  omni  jure,  censu,  redditibus,   utilitate,   honore,   ob- 
vencionibus,  decimacione  et  cum  omnibus,  que  ad  advocaciam  in  15 
villis  et  in  campis,  in  viis  et  in  inviis  et  in  vestro  allodio  ibidem 
jacente  spectare   noscuntur  et  ubicumque    locorum    sita   sint    ad 
predictam  advocaciam  pertinencia,   preterea    omnia   bona,    omnia 
jura,  pertinencias  et  obvenciones,   que  per  mortem  relicte  Cone- 
mundi  quondam  de  Myla  nostri  patrui,   nunc  uxoris  Helfrici,    ad  20 
nos,   nostras  uxores  nostrosque    coheredes   possent  devolvi^),    de 
maturo  uxorum  nostrarum  omniumque  coheredum  nostrorum  con- 
silio  et  expresso   consensu  liberaliter  et  totaliter   resignamus  ro- 
gantes  dominacionem  vestram  omni  precum  instancia  qua  possu- 
mus,  quatinus  predictas  tres  partes  advocacie  cum  omnibus  bonis,  25 
juribus,  pertinenciis    et   obvencionibus,    que   per   mortem   relicte 
Conemundi  quondam  de  Myla  nostri  patrui,  uxoris  nimc  Helfrici, 
ad  nos,  nostras  uxores  nostrosque  coheredes   universos,   sicut  su- 
perius  est  premissum,  possent  devolvi  ^),  Henrico  Steynbuch  dicto, 
sue   uxori  suisque    heredibus    universis,    oppidanis   in  Mulhusen,  30 
quibus    onmia   supradicta  rite  et  racionabüiter  vendidimus,    con- 
ferre  dignemini    cum  omni  jure  supraposito,    quod  habuimus  vel 
quod  habere    potuissemus  in  predictis    per    ipsos   possidendos  [!], 
pro  quo  in  vestris  obsequiis  in  perpetuum  volumus  inveniri.     Et 
in  Signum  libere    ac  voluntarie   resignacionis   nostre   et  legittime36 
vendicionis  presens  scriptum,   uxorum  nostrarum  omniumque  co- 
heredum  nostrorum  tam  ad  resignacionem  quam  ad  vendicionem 
legittimam  expresso  accedente  consensu,  nostrorum  sigillorum  mu- 
nimine  duximus    roborandum  et  ad  majorem   certitudinem  libere 
resignacionis  et  legittime  vendicionis  jam  premissis  [!]  sigilUs  stren*  40 


1804  apr.  1.  103 

nnoruin  militimi  Hermanni  de  Drivordia  dicti  Scherf ,  Johannis  de 
Amera,  Friderici  de  Hopfegarthen  et  Hermanni  junioris  dicti 
Scherf  proouravimus  presentem  paginam  commiiniri.  Datum  Cru- 
ceburg  anno  Domini  m^.  ccc^.  quarto,  nono  kalendas  aprilis. 

5  Orig.-perg.  in  K.     Siegel  1),  2),  4)  und  5)  abgefallen;  8)  dreieckig,  45/42 

mm,  rad  mit  6  Speichen,  Umschrift:  SIGILLVM  HERMANNI  WOLFHERI 
[S]CE[RF];    6)    dreieckig,   86/80  mm,    mit  gleichem  siegelbild,    Umschrift:    S. 

H[B]IIMAN[NI I]VNI[OR]IS.     Erwähnt:   Landau   Trefurt   (Zeitschr.    f. 

Hess,  gesch.  9,  1781). 

10  1)  seil.  ,esse  declarant^        2)  nach  dem  zeichen  über  der  endsilbe  müssto 

,devolveri*  gelesen  werden, 

102.     Heinrich  gen.  Steinbtwh  und  seine  ehefrau  Mechtilde  zu  Mühl- 

hausen  versprechen    der   äbtissin  Luckardis   zu  Kaufungen    1   mark 

Silber  jährlichen  zinses  aus  den  einkünften  der  vogtei  zu  Ober-Herolds- 

15  hausen,  welche  sie  von  denen  von  Mihla  erkauß,  entrichten  zu  wollen, 

1304  april  1. 

Ego  Henricus  dictus  Stheynbuch   necnon   Mechthildis  mea     1304 
uxor    omnesque    nostri    heredes    vel   successores    oppidani  Mul-    ^^' 
husenses  tam  presentes   quam   futuri   recognoscimus   tenore  pre- 

208encium  publice  profitendo,  quod  de  tota  advocacia  superioris 
ville  dicte  Heroldeshusen  omnibusque  bonis,  juribus  et  pertinen- 
ciis  in  dicta  villa  vel  aliis  villis  circumjacentibus  vel  alibi  ubi- 
cimique  locorum  sit  sitis,  ad  dictam  advocaciam  spectantibus, 
quam  advocaciam  apud  strennuos  milites  Conemundum  de  Myla, 

26Hermannum  dictum  Smelzechen  fratres,  Conemundum  de  Myla 
Wezelonis  filium  necnon  Hermannum  de  Drivordia  dictum  Scherf  ^) 
omnesque  suos  filios  justo  empcionis  tytulo  emimus  cum  omnibus 
bonis,  juribus  et  pertinenciis,  ut  premissum  est,  que  per  mortem 
relicte  quondam  Conemundi   de  Myla,    nunc   uxoris  Helfrici,    ad 

SOpredictos  omnes  possent  devolvi^),  venerabili  domine  nostre  do- 
mine Lukardi  abbatisse  ecclesie  sancte  crucis  in  Koufungen  *)  vel 
ei,  que  pro  tempore  sibi  successerit,  ejusque  conventui,  a  quibus 
omnia  predicta  jure  hereditario  vel  emphiteothico  possidemus, 
unam   marcam   examinati    argenti    post    mortem    prefate    relicte 

85  quondam  Conemundi  de  Myla,  nunc  uxoris  Helfrici,  in  festis 
sancti  Mychahelis  et  Walpurgis  dividendam  equaliter  annis  sin- 
gulis  persolvemus,  quam  marcam  nunciis  vel  nuncio  prefate  do- 
mine nostre,  domine  abbatisse,  ad  hoc  specialiter  et  litteraliter 
missis   in    civitate   Mulhusen    presentabimus,    memorate    domine 

40 nostre  usque  monasterium  Koufungen*)  sub  suo  periculo  depor- 


104  1304  mai  22. 

tandam.  In  cujus  rei  testimonium  ego  Henricus  Stheynbuch 
presentem  litteram  sigilli  mei  et  Kristani  de  Langelo  senioris 
duxi  munimine  roborandam.  Datum  anno  Domini  m^.  ccc^.  quarto, 
kalendis  aprilis. 

Orig.-perg.  in  K.    Siegel  1)  abgefallen,   2)  rund,  30  mm,  im  gespaltenen   B 
Schilde  rechts  senkrecht  halbirter  adler,  links  schafscheere,  Umschrift:  [S.  KBI- 
ST]ANI  D[E  LANGE]LO.   Auf  der  rückseite  von  hand  14.  jahrh. :  »Protestacio 
unius  marce  in  villa  Heroldishusen'.   Diese  Urkunde  ist  in  urk.  nr.  140  eingerückt. 

1)  transsumpt  ,Scheryf*.       2)  nach  dem  zeichen  über  der  endsilbe  müsste 
jdevolveri*  gelesen  werden.        3)  transsumpt  ,Koyfungen*.  10 

103.  Die  Schöffen  zu  Cassel  bezeugen  die  aussage  genannter  männer, 
nach  welcher  äbtissin  Lutgardis  und  2  canonissen  zu  Kaufungen 
eidlich  erklärten,  dass  die  ritter  Hermann  und  Werner  von  Guden- 
bürg,  saune  knappe  Siegfried  Baurus  keinerlei  rechte  an  den  gütern 

zu  Klein-Lubesrode  haben.  15 

Cassel  1304  mai  22. 

1304  Nos   Conradus   filius  Bemonis,  Waltheimus  filius  Winandi, 

'^^^'  Wemherus  Sidenswancz,  Johannes  Winemari,  Heinricus  dictus 
Vredeland,  Conradus  filius  Elye,  Ludewicus  de  Sandershusen, 
Marquardus,  Heinricus  Sidenswanz  et  ceteri  scabini  opidi  in  Gas-  20 
sele  presentibus  publice  recognoscimus  protestando  nos  vidisse  et 
audivisse,  quod  Sifridus  filius  Beynardi,  Heinricus  filius  Conradi, 
Conradus  filius  Brunonis  et  Herdeghenus  dictus  Balehom  nostri 
concives  sub  juramento,  fide  et  honore  suo  coram  nobis  profite- 
bantur,  se  una  cum  magistro  Alberto  de  Thuem,  Alberto  de  25 
Schardenberg  famulo,  domino  Warmundo  plebano  in  Lecbten- 
nowe,  Heinrioo  dicto  de  Retterode  et  aHis  quam  pluribus  viris 
fide  dignis  vidisse,  audivisse  et  interfuisse,  quod  bona  sita  in 
parvo  Lobesrode  apud  oapeUam  sancte  Juliane  sub  monte,  super 
quibus  inquam  bonis  lis  vertebatur  inter  venerabilem  dominamSO 
Lutghardim  abbatissam  eoclesie  in  Cophungen  ex  una  et  viros 
honestos  videlicet  Hermannum  et  Wemherum  de  Ghodenburg 
milites  ac  Sifridum  dictum  Baurum  famulum  parte  ex  altera, 
eadem  domina  abbatissa  una  cum  duabus  dominis  sive  canonicis 
.  .  in  Cophungen  super  sancta  sanctorum  suo  juramento  opti-85 
nuenmt,  ita  videlicet  quod  antefata  bona  jure  proprietario  ad 
dictam  dominam  abbatissam  et  ad  ecclesiam  in  Cophungen  spec- 
tarent  et  quod  prenominati  Her[mannus]  et  Wemher[us]  de  Gho- 
denburg ac  Sifridus  Baurus  necnon  ipsorum  heredes  nichil  juris 
bonis  haberent  penitus  in  eisdem.     In  cujus  rei  testimonimn  pre-  40 


1304  sept.  28.  105 

sens  scriptum  sigillo  nostri  civitatis  duximus  roborandxim.  Datum 
Cassele  anno  Domini  m^.  ccc®.  quarto,  feria  sexta  proxima  ante 
diem  beati  Urbani  pape. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel    abgefallen.     Auf   der   rückseite   von   hand  14. 
5  Jahrb.:  ,Littera  de  bonis  in  Lubisrade  de  monte  sancte  Juliane^ 


104.     Landgräfin  Mechtilde  zu  Hessen  wid  ihr  söhn  Johannes  bitten 

den  grafen  Eberhard  von  der  Mark,  den  Kaufunger  hof  zu  Herbede 

gegen  die  gewaltthätigkeiten  Burghards  von  Elverfeldt  zu  schützen. 

Cassel  1304  September  23. 

10  Mechthildis    Dei    gracia   lanthgravia   terre    Hassie    domina     1304 

necnon  Johannes  filius  suus  nobili  viro  domino  Eberharde  comiti  *^^ " 
de  Marcha,    quicquid   possunt   promocionis,    amicicie   et   favoris. 
Noveritis,  quod  *),  sicut  per  litteras  vestras  scripsistis  et  petivistis, 
ita  nos  Johannes    ad    dilectam    dominam   nostram  abbatissam  in 

15  Koufungen ')  totumque  capitulum  suum  ibidem  cum  Burghardo 
filio  Conradi  militis  de  Elvervelde  pro  curia  in  Herbethe  reti- 
nenda  et  sibi  committenda  accessimus  propria  in  persona  pro 
eodem  fideliter  supplicantes.  Que  quidem  domina  nostra  abba- 
tissa  una   cum  capitulo   suo  licet   invite   nostris   tamen   tandem 

20precibus  inclinata  predictam  ipsarum')  curiam  in  Herbethe  dicto 
Burghardo  et  sue  nunc  uxori  legittime  ad  ipsorum  ambonmi 
vitam,  quod  nunquam  fuit  factum  vel  eciam  adtemptatum,  com- 
mittere  voluit  et  locare,  dummodo  litteras  darent  sub  sigillis 
autenticis,  quod  post  ipsorum    obitum   nullus   eorum  duonmi  he- 

26redum  sibi  quidquam  juris  in  eadem  curia  vendicaret,  sed,  prout 
posset,  in  gracia  et  amicicia  obtinere.  Quas  quidem  litteras  dictus 
Burghardus  dare  noluit,  immo  expresse  contradixit,  quod  nobis 
necnon  Henemanno  de  Yttre*)  nostno^)  consiliario  et  familiari 
ceterisque  nostris  familiaribus^    qui  presentes    erant,   dispUcuit  et 

SOomnino  inconveniens  videbatur,  et  sie  dictus  Burgharrfw«*)  sine 
fine  domum  rediit  et  recessit.  ünde  cum  predicta  domina  nostra 
abbatissa  una  cum  toto  capitulo  suo  parata  sit,  tam  nos  quam 
vos  juxta  predictam  [!]  favorabiliter  exaudire,  et  ad  hoc  se  adhuc 
exhibeat,  quare  honestatem  vestram,    de    qua  specialiter  confidi- 

dömus,  attencius  exoramus^  quatinus  non  permittatis  nee  consentia- 
tis,  ut  idem  Burghardus  vel  sui  dictam  dominam  nostram  abba- 
tissam et  capitulum  suum  in  predicta  curia  hominibus,  pensionibus, 
et  juribus  ejusdem  violenter  et  contra  justiciam  inpediant  vel 
molestenty  quod  apud  vos  grata  vicissitudine  studebimus  promereri. 


106  1306  oct.  19. 

Datum  CasseP]  anno  Domini  m^.  ccc^.  iüi^.,  feria  quarta  post  festum 
beati  Mathei  apostoli. 

Orig.-perg.  in  K.,    durch  grosse  Stockflecken   und   kleine   löcher   vielfach 
beschädigter  text.    Beide   siegel   abgefallen.    Auf   der   rückseite   von   band  15. 
jahrh. :  ,Littera  tangens  Herbedte  transscripta  per  instrumentum  publicum^    Er-   5 
wahnt:   Kopp  Hess,  ger.-verf.  1,  288.    Diese   Urkunde  ist   in  urk.  nr.  322  ein- 
gerückt. 

1)  ,quod*  durch  flecken  unleserlich;   im  transsumpt   folgt  hier  wieder  ra- 
dirtes  ,per*.        2)  transsumpt  ,Couffungen\        3)  ib.   ^ipsam^        4)  ib.  ,Ythre*. 
5)  ,ro*  und  abkürzungsstrich  noch  zu  sehen ;  n  durch  loch  zerstört.        6)  durch  10 
flecken  und  loch  undeutliches  ,BgW, 


1306     105.     Die  ritter  Hermann  und  Werner  von  Grudenburg,  gebräder,  ver- 


oct.  19. 


kaufen  die  vogtei  und  deren  einkünße  aus  giUem  zu  Nieder-Zwehren, 
welche  sie  von  der  äbtimn  zu  Kaufungen  zu  lehen  trugen,  an  den 

priester  Volpert  von  Ditmold.  15 

1306  october  19. 

In  nomine  Domini,  amen.  Nos  Hermannus  miles  et  Wem- 
herus  fratres  dicti  de  Gudenburg  omnibus  in  perpetuum  cupimus 
fore  notum,  quod  advocaciam  et  proventus  seu  redditus  advocacie 
cedentes  aut  provenientes  de  bonis  in  villa  Tuem  inferiori  et  in  20 
canpis  [!]  ejusdem  ville  sitis,  ad  beneficium  sancti  Benedict!  in 
Kofungen  pertinentibus  Volperto  sacerdoti  dicto  de  Dithmelde 
vendidimus.  Unde  ad  manus  domine  nostre  abbatisse  ecclesie  in 
Kofungen,  de  qua  jam  dictam  advocaciam  et  proventus  seu  red- 
ditus antedictos  in  feodo  habemus  et  hactenus  habuimus,  una-25 
nimi  consensu  libere  resignamus  et  abrenunciacionem  prefate  ad- 
vocacie et  proventuum  seu  reddituum  predictorum  tam  pro  nobis 
quam  pro  nostris  veris  heredibus  facimus  integralem.  Testes 
hujus  rei  sunt  Deynhardus  sacerdos  quondam  viceplebanus  in 
Vohnershusen,  Conradus  dictus  de  Borken,  Helmungus  dictus  de  30 
Glichen,  Lodewicus  dictus  de  Tuem  et  plures  alii  fide  dignL  In 
evidenciam  igitur  premissorum  presens  scriptum  sigillorum  nostro- 
rum  munimine  duximus  roborandum.  Datum  anno  Domini 
m®.  ccc^.  vi^.,  xiiii^.  kal.  novembris. 

Orig.-perg.  in  K.    Beide  siegel  abgefallen.    Auf  der  rückseite   von   band  35 
14.  jahrh. :  ^Renunctiacio  Hermanni  et  Wemheri  de  Gudinburg  respiciens ')  bene- 
flctum  Benedicti*. 

1)  orig.  hat  zwar  ,respicient^  mit  abkürzimgsschleife ;  da  aber  irgend- 
welche andere  auflösung  keinen  sinn  giebt,  habe  ich  diese  form  als  Schreibfehler 
ansehen  zu  müssen  geglaubt.  40 


1307  Jan.  3.  —  1307  aug.  1.  107 

106.  Äebtissin  Luckardis   zu   Kaufungen   verpachtet   ihrem   caplan 
Volpert  von  Ditmold  die  Heckersmese  bei  Nieder-Zwehren  auf 

lebenszeit 
1307  Januar  3. 

5  Nos  Luggardis  Dei    gracia  abbatissa   ecclesie  in  Kofungen     1307 

recognoscimus    et   tenore    presencixnn    notum   facimus   imiversis,    ^^^' 
quod  pratnin  quoddam  ecclesie  nostre  pertinens   sitxim  in  campis 
villeTuem  inferioris,  quod  vulgariter  dicitur  seu  vocatur  Hekers- 
wise,    Volperto    sacerdoti    dicto    de    Dythmelle    capellano   nostro 

lOtradidimus  et  locavimus  ad  tempora  vite  sue  possidendum  secun- 
dum  formam  subnotatam,  scilicet  quod  idem  Volpertus  de  pre- 
dicto  prato  duos  solidos  denariormn  Casliensis  [!]  monete  circa 
festum  beati  Martini  nobis  solvat  singulis  annis  et  procuret.  Cum 
vero  dictus  Volpertus  viam  universe  camis  fuerit  ingressus,  extunc 

löprenotatum  pratum  nobis  et  ecclesie  nostre  vacat  sine  contradic- 
cione  qualibet  et  vacabit,  nee  aliquis  successorum  prefati  Volperti 
in  pretacto  prato  sibi  quicquam  juris  vendicabit.  In  hujus  rei 
seu  locacionis  evidenciam  sepedicto  Volperto  presentes  litteras 
dedimus  sigilH  nostri  munimine  firmiter  roboratas.     Testes  vero 

20  sunt  Conradus  dictus  de  Borken,  Lodewicus  dictus  de  Tuem  et 
Hugo  cellerarius  noster  et  plures  alii.  Actum  et  datum  anno 
Domini  m®.  ccc^.  vii^.,  üi®.  nonas  januarii. 

Orig.-perg.  in  M.    Siegel  abgefallen. 

107.  Die  Schöffen  zu  Cassel  beurkunden,  dass  Johannes  Riedesel  und 
25  sein  söhn  Johannes  auf  alle  ihre  rechte  an  den  gutem  zu  Ober-Kau- 

fungen  gegen  ein  leibgeding  verzichteten. 
1307  august  1, 

Nos    Conradus    de    Güdinsperg,    Henricus   Conradi,   Th.   de     1307 
Hoenberg,    Hermannus   Eodolfi,   Lüdowicus   Sapiens,   Lüdowicus    ^**^'    * 

30  de  Sandershusen,  Heynricus  de  Lobene,  Gotf  [ridus]  de  Crumbach, 
Car[olus]  Monetarius,  Wem[lierus]  de  Steynboel  et  Hartmannus 
de  Lemegowe  scabini  in  Cassle  recognoscimus  per  presentes, 
quod  strennuus  miles  dictus  JoPiannes]  Redesel  et  Johannes  suus 
filius  constituti  coram  nobis  renunciabant  omni  juri  et  condicioni, 

36  quam  dinoscuntur  habuisse  in  bonis  quibusdam  sitis  in  superiori 
Coyfungen,  que  fuerunt  predicti  Johannis  militis  et  .  .  sue  uxoris 
legittime,  pro  jure,  quod  lypgedinge  vulgariter  nuncupatur.  Astan- 
tibus nobiscum  domino  Lüdowico  dicto  Vitulus,  Gerlaco  de  Lynne 
militibus  et  Henrico  plebano  in  Bunen  et  pluribus  aliis  fide  dignis 


108  1308  august  24.  —  1308  sept.  22. 

in  horum  omnium  evidenciam  et  cautelam  propter  omne  dubimn 
a  posteris  amputandum  ad  peticionem  predictorum  universitatis 
nostre  sigillum  presentibus  est  appensum  in  testimonitan  premis- 
sormn.  Datum  anno  Domini  m®.  ccc^.  vii^.,  ad  Vincula  beati  Petri 
apostoK.  6 

Orig.-perg.  in  M.,  Hessen-Casselsches  generalrepertorium ;  ein  flecken  schä- 
digt den  oberen  theil  des  textes.  Beiderseits  stark  abgebrochenes  siegel  der 
Stadt  Cassel  (beschr.  s.  urk.  nr.  132).  Auf  der  rückseite  von  band  14.  jahrh. : 
jResignacio  bonorum  in  Obbim  Coufungin  ex  parte  dictorum  Ridesele*.  Reg.: 
Extract  Kaufunger  briefe  in  M.,  ob.  stockhaus-saal  fol.  20  nr.  46.  Dasselbe  10 
lässt  den  verzieht  zu  gunsten  des  stiftes  Kaufungen  geschehen,  wie  es  auch 
wahrscheinlich  ist,  wiewohl  der  text  der  urk.  nichts  davon  sagt. 

108.  Der  official  der  kirche  zu  Heiligenstadt  setzt  in  einer  prozess- 
sacke   zwischen    der   küsterin   zu   Kaufungen   und  Konrad  Ribe  zu 

Allendorf  a,  d,   Werra  einen  neuen  verhandlungstennin  an.  15 

1308  august  24. 

1308  Oonparentibus  coram  nobis  .  .  officiali  ecclesie  Heyligen[8ta- 

^^9'  -  •  Mensis],  judice  a  reverendo  patre  domino  Maguntino  archiepiscopo 
deputato,  domino  Volperto  sacerdote,  procuratore  admisso  do- 
mine .  .  custodis  ecclesie  sancte  crucis  in  Koyfungen,  ex  una  et  20 
Üda  legittima  Conradi  Eyben  pro  se  et  Conrado  filio  Conrad! 
predicti  pro  patre  suo  predicto  ex  altera,  Uda  et  Conrado  pre- 
dictis  petentibus  a  nobis,  quod,  cum  dictus  Conradus  Rybe  adeo 
infirmaretur,  quod  per  se  in  judicio  non  posset  conparere,  qua- 
tinus  terminimi  faceremus  longiorem,  quousque  sanitati  restitutus25 
1308  P^^^®^  conparere,  nos  de  consensu  parcium  feriam  secundam  post 
sept.  30.  diem  beati  MychaheUs  proximam  redeundum  ad  Judicium  ad  nos 
ipsis  partibus  pro  termino  assignamus  ad  faciendiun,  quod  prior 
terminus  requirebat,  nisi  conposicio  veniat  inter  eos.  Datum 
anno  Domini  m®.  ccc^.  vüi^.,  ix®,  kalendas  septembris.  30 

Orig.-perg.  in  K.    Siegel  abgefallen. 

109.  Knappe  Heinrich  von  Hanstein  bekennt^  von  den  gütern  zu 
Herboldshausen  1  vierding  jährlichefi  zinses  der  kirche  zu  Kaufungen 

entrichten  zu  mUssen. 
1308  September  22.  36 

1308  Ad  universorum  noticiam  presencia  intuencium  seu  eorundem 

sep .  teuerem  audienciuin  ego  Henricus  de  Hansten  famulus  volo  pu- 
blice pervenire,  quod  de  bonis  in  Herboldishftsin  sitis  ad  eccle- 
siam  Coufüngensem  pertinentibuä,  que  quondam  pie  memorie  Hen- 


1Ö08  sept.  06.  a.  lOd 

ricus  pater  mens  apud  Eylonem  oppidanxim  in  Aldindorf  emp- 
cionis  tytulo  conparavit,  conventui  ejusdem  ecclesie  coiderre  pro 
pensione  annua  sive  censu  unuin  fertonem  usualis  warandie  annis 
singulis  in  festo  beati  Michahelis  archangeli  teneor  et  tenebuntur 
5  mei .  .  heredes  me  non  superstite  ministrare,  sane  quod  solven- 
dam  eandem  pensionem  .  .  cultor  eorundem  bonorum,  quicunque 
pro  tempore  fuerit,  perpetuo  obligetur.  In  hujus  rei  robur  sigil- 
lum  prepositure  ecclesie  Heyligen[8taden8is]  una  cum  meo  huic 
littere  ad  meas  instancias  est  appensum,  quod  nos  magister  Con- 
lOradus  Sperysin  officialis  et  canonicus  ejusdem  ecclesie  ad  preces 
predicti  Henrici  apposuisse  huic  littere  profitemur.  Datum  anno 
Domini  m^.  ccc®.  vüi.,  in  crastino  beati  Mathei  apostoli  et  ewan- 
geliste. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  1)  ist  nur  theilweise  erhalten ;  zu  erkennen  drei- 

15  eckiger  mit   kleeblättem  besäeter   schild,    auf   welchem  3  halbmonde,    von   der 

Umschrift  nur :  .  .  .  ICI .  .  .  A  .  .  .    2)  abgefallen.    Auf   der  rückseite   von  band 

14.  jahrh. :    jLittera   de   bonis  in  Herboltshusen  *))    de  quibus    datur   annuatim 

ferto   usualis  warandie^ 

1)  b  von  späterer  band  übergeschrieben. 

20110.  Landgraf  Heinrich  L  zu  Hessen  ufid  sein  söhn  Johannes  über- 
lassen der  äbtissin  Luckardis  und  dem  convente  zu  Kaufungen  als 
ausgleich  für  den  zehnten  im  dorfe  Mühlhausen  vor  Cassel  ihre 
vogteieinkünfte  a^is  den  ddrfern  (Nieder-) Zwehren^  Vollmarshausen, 
Ober-  und  Nieder-Kaufungen. 

26  Cassel  1308  September  28.  a, 

Ne  gesta,  que  fiunt  in  tempore,  a  memoriis  hominum  cum     1308 
tempore  elabantur,  necesse  est,  ut  eadem,  ut  tollatur  oblivio,  lit-  *^  *     '  *** 
terarum  robore  perhennentur.     Proinde   nos  Henricus  Dei  gracia 
lantgravius,    terre  Hassie    dominus,   et  nos  Johannes  ejusdem  .  . 

90lantgravii  filius  omnibus  presentibus  et  futuris  per  presencia  pu- 
blice profitemur,  quod  in  concambium  et  reconpensam  decime 
ville  Molhusen  site  ante  oppidum  Kassel,  quam  nobis  et  .  .  nostris 
legittimis  heredibus  venerabilis  domina  nostra  Lukardis  abbatissa 
ecclesie  Coufüngensis  accedente  consensu   benivolo  conventus  sui 

35  apropriavit  [!],  prötit  in  eonmi  litteris  confectis  desuper  declaratur, 
relinquimus  et  remittimus  proventus  et  redditus  jurium  advocacie 
nostre,  quod  vulgo  voytgeld  dicitur,  quos  in  ejusdem  .  .  abbatisse 
et  conventus  bonis  habere  dinoscimur  subnotatis,  videlicet  in  al- 
lodio  ipsorum  sjto  in  villa  Tuem.  quartam   dimidiam   libr«  cum 


110  1008  sept.  28.  b. 

dnobiis  solidis  Hassiensium  denariomm,  item  de  bonis  ibidem, 
qne  colit  Conradus  de  Twem,  viginti  solidos  cum  nno  solido 
Hassiensium  denariomm,  imum  qaartale  tritici,  tres  abates  avene 
et  tres  pullos,  item  de  manso  ibidem,  quem  colit  Hellwicus^) 
Voke,  Septem  solidos,  unum  quartale  tritici,  unum  abat^m  avene  5 
et  unum  pullum,  item  de  duobus  mansis  in  villa  Volmershusen, 
quos  colit  Conradus  sub  monte,  duo  quartalia  tritici,  unum  quar- 
tale avene  et  quadraginta  denarios,  item  de  bonis  ibidem,  que 
colit  Ludowicus  HartÄmn^  duo  quartalia  tritici,  unum  quartale 
avene  et  viginti  denarios,  item  de  bonis  ibidem,  que  colit  Hey- 10 
mericus,  duo  quartalia  tritici,  unum  quartale  avene  et  quinque 
solidos,  item  de  bonis  ibidem,  que  colit  Ludowicus  Ae^)  Wal- 
berch,  tres  abate8  tritici,  item  de  allodio  abbatisse  ejusdem  in 
Volmershusen  triginta  solidos,  item  de  molendino  dicto  Vronmül 
unum  abo^^fn  tritici,  unam  aucam  et  duos  pullos,  item  in  inf eriori  15 
Coufüngen  de  bonis,  que  colit  Gerlacus  Grunewald,  unum  quar- 
tale tritici,  unum  abateni  avene  et  decem  et  octo  denarios,  item 
de  bonis,  que  colit  Th.  filius  ejusdem  Gerlaci,  unum  quartale 
tritici,  unum  shatem  avene  et  decem  et  octo  denarios,  item  in 
superiori  Coufüngen  de  agris  et  areis  decem  solidos  denariorum.  20 
In  ratihabicionem  vero  hujus  concambii  perpetuo  observandam 
eidem  domine  .  .  abbatisse  et  suo  conventui  damus  has  litteras 
nostris  sigillis  firmiter  roboratas.  Datum  Kassel  anno  Domiui 
m^.  ccc^.  octavo,  iüi.  kalendas  octobris. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel   1)  unkenntliches   kleines   stück,    2)  abgefaUen,  25 
beide  an  gelb-roth  seidenen  schnüren.    Auf  der  rückseite  von   band  14.  jahrh. : 
^Littera  concambii  seu  recompensacionis  ')  decime  ville  Mulhusen  sita  [!]  ante  opi- 
dum  Cassele*.     Gedr. :  Wenck  2,  urkb.  nr.  265.    Reg. :  [Duysing]  nr.  1059.    Er- 
wähnt: Kuchenbecker  1,  3. 

1)  8.  note  2  der  fgd.  urk.        2)  ,de*  übergeschrieben.        3)  nach  dem  ab-  30 
kürzungszeichen  des  orig.  müsste  ^recompensionis'  gelesen  werden. 

111.  Aebtissin  Luckardis  mid  der  conveiit  zu  Kaufungett  geben  dem 
landgrafen  Heinrich  I.  und  seiften  erben  an  stelle  der  ihnen  überlctssenen 
vogf^ieinkünße  zu  (Nieder-)  Zwehren,  Vollmarshamen,  Obe?'-  und 
Nieder-Kaufungen  den  zehnten  im  dorfe  Miihlhausen  vor  Cassel  zti^is 

vollem  eigenthwne. 
1308  September  28.  b. 

1308  Ne  gesta,  que  fiunt  in  tempore  *),  a  memoriis  hominum  cum. 

**P*' '^- ^*  tempore  elabantur,  necesse  est,   ut  eadem  litterarum  robore,   ut 

tollatur  oblivio,  perhennentur.     Proinde  nos  Dei  gracia  Lukardis  40 


Iä08  sept.  28.  b.  Hl 

abbatissa  ecclesie  Couffingensis  tottisque  conventus  ibidem  Om- 
nibus presentibus  et  futuris  per  presencia  publice  profitemur, 
quod  in  concambium  et  reconpensam  proventuum  et  reddituum 
jurium  advocacie,  que  vulgo  voytgeld  dicitur,  que  illustris  prin- 
6  oeps  Henricus  lantgravius,  terre  Hassie  dominus,  et .  .  sui  heredes, 
tutores  nostri  et  ecclesie  nostre,  habere  dinoscuntur  in  nostris 
bonis  et  allodiis  subnotatis,  primo  in  allodio  nostro  sito  in  villa 
dicta  Twem  quartam  dimidiam  lihre  cum  duobus  solidis  Hassien- 
sium  denariorum,    item  de  bonis  ibidem,    que  colit  Conradus  de 

lOTwern,  viginti  soUdos  cum  1  solido,  unum  quartale  tritici,  tres 
Ahates  avene  et  tres  pullos,  item  de  manso  ibidem,  quem  [colit] 
Jjixäowicus^)  Voke,  Septem  solides,  unum  quartale  tritici,  unum 
aibatem  avene  et  unum  pullum,  item  de  duobus  mansis  sitis  in 
villa  Volmershusen,   quos  colit  Conradus  sub   monte,   duo  quar- 

lötalia  tritici,  unum  quartale  avene  et  quadraginta  denarios,  item 
de  bonis  ibidem,  que  colit  Ludowicus  Hartbertw,  duo  quartalia 
tritici,  unum  quartale  avene  et  viginti  denarios,  item  de  bonis 
ibidem,  que  colit  Heymericus,  duo  quartalia  tritici,  unum  quar- 
tale avene  et  quinque  solides,   item  de  bonis   ibidem,    que   colit 

2Dli}iAowi€ii8  de')  Waltberch,  tres  ab[ates  tri]tici*),  item  ibidem  de 
allodio  ejusdem  .  .  abbatisse  triginta  solidos,  item  de  molendino 
dicto  Fronmül  unum  sibatem  tritici,  unam  aucam  et  duos  pullos, 
item  in  inferiori  Coufungen  de  bonis,  que  colit  Gerlacus  Grune- 
wald, unum  quartale  tritici,  unum  ahatem  avene  et  decem  et  octo 

26  denarios,  item  de  bonis,  que  colit  ibidem  Tb.  filius  ejusdem  Ger- 
laci,  unum  quartale  tritici,  unum  Bhatem  avene  et  decem  et  octo 
denarios,  item  in  superiori  Coufungen  de  agris  et  areis  decem 
solidos,  apropriavimus  [!]  [eis  de]cimam*)  ville  dicte  Molhusen 
Site  ante   oppidum  Kassel,   quam  a  nobis  hactenus   hab[uera]nt  ^) 

30  pro  annua  pensione,  [ita]^)  ut  ammodo  eandem  possideant  tytulo 
proprietatis,  et  in  ratihabicionem  hujus  concambii  perpetuo  ob- 
servandam  eidem  domino  .  .  lantgravio  et  suis  heredibus  damus 
bas  litteras  nostro  et  conventus  sigillis  firmiter  roboratas.  Datum 
anno  Domini  m®.  ccc^.  octavo,  iüi.  kalendas  octobris. 

85  Orig.-perg.  in  K.,  fleckig  und  an  2  stellen  im  bniche  durchlöchert.    Beide 

Siegel  abgefallen.     Auf  der  rückseite  von  hand  15.  jahrh. :    ,Littera  abbatisse  et 
conventus  in  Koyffungin*. 

1)  ,que  fiunt  in  tempore'  wiederholt;    das  zweite  mal    durch  unterpuncti- 

rung  wieder  getilgt.        2)  ,colit*  fehlt  im  orig.    Die  vorliegende  urk.  hat  ,Lud*, 

40  während  die  correlative  urk.  nr.  110  vom  gleichen   tage   den   namen  mit  ,Hell- 

wicus'  giebt.     Wenn  nicht  ein  Schreibfehler  vorliegt,  so  könnten  möglicherweise 


112  löoe  oct.  la  a.  —  1308  oct.  18.  b. 

etwa  vater  und  söhn  oder  2  bnider  gemeint  sein,  die  das  gut  gemeinsam  be- 
wirtbschafteten.  3)  ,de*  übergeschrieben.  4)  durch  loch  zerstörte  stelle. 
5)  durch  flecken  unleserlich. 

112.  Landgraf  Heinrich  L  zu  Hessen  bekundet,  dass  Reynfried  von 
Henngen  auf  die  vogtei  zu  WaWiirg  u)id  3  hufen  zu  Ober-Kaufungen  5 
Kaufunger  lehens  verzichtete  und  erklärte,  dass  er  alle  diese  guter 

tviderrechtlich  besesseti  habe. 
Cassel  1308  october  18,  a. 
1308  Nos  Henricus  Dei  gratia  lantgravius,  terre  Hassie  dominus, 

oct.  18.  «'Omnibus  tenorem  hujus  pagine  audituris  seu  ipsius  continenciam  10 
audituris  volumus   esse  notimi,    quod  strenuus  Reynfridus  dictus 
de  Heringin  in   nostra  constitutus    presencia    sane    mentis,    bene 
compos  sui,  nulla  mercede  conductus,  sed  spontanee,  non  coactus, 
motu  proprio  advocaciam  cum  omnibus  juribus  ipsi  advocacie  in 
Walberg  pertinentibus,    quocumque  nomine   nuncupentur,  et  treslB 
mansos  sitos  in   superiori  Coufungen  nichilominus   cum   omnibus 
juribus  ad  eosdem  mansos  pertinentibus  et  insuper  jurisdictiones, 
curtes  et  areas,  quas  in  eadem  villa  se  fatebatur  hactenus  habuisse 
ab  ecclesia  Coufüngensi,    a  qua  feodaliter  dependent,    tytulo  feo- 
dali,  publice  resignavit  manifestius   asserendo,    quod   omnia  bona  20 
preexpressa  injuriose  et  in  detrimentum  salutis  sue   ipsius    anime 
habuerit  et  tenuerit,  et  ob  hec,  ut  premittitur,    ea  eidem  ecclesie 
resignavit.    Unde  in  robur  et  in  demonstracionem  ejusdem  resig- 
nacionis  habende,    quociens    ipsi    ecclesie  Coufüngensi   necessaria 
fuerit,  nostrum  sigillum   publicum   ad   ejusdem  Eeynfridi  instan-25 
cias  apponi  jussimus  huic  karthe.     Datum  Kassela  anno  Domini 
millesimo  ccc®.  octavo,  in  die  beati  Luce  evangeliste. 

Orig.-perg.  in  M.  Das  an  grün-gelber  seidenschnur  hängende  siegel  ist 
zerbrochen;  das  grossere  stück  zeigt  im  avers  mit  einem  löwen  geschmückte 
Pferdedecke  und  den  unteren  theil  eines  reiters,  von  der  Umschrift:  [GßA]CIA30 
LA[NTGBAVIVS],  im  revers  aufrechten  dreieckschild  mit  gekröntem  löwen 
und  der  Umschrift:  [NEPO]TE  SANCTE  EL[ISABETH];  das  kleinere  stück 
zeigt  den  behelmten  köpf  und  eine  schulter  des  reiters.  Auf  der  rückseite  von 
band  14.  jahrh. :  ,Super  advocaciam  in  Walberg  et  super  tres  mansos  in  supe- 
riori Coufungin,  super  jurisdictiones,  curtes  et  areas  in  eadem  vüla  Walberg^     35 

113.  Die  Schöffen  zu  Cassel  bezeugen,  dass  Reinfried  von  Heringen 
auf  die  vogtei  zu   Walburg,  some  auf  3  hufen  zu  Ober-Kaufungen 

verzichtet  mid  den  bisherigen  widerrechtlichen  besitz  dieser  guter 
zugestanden  habe. 

1308  october  18.  b.  40 

öct^^W  b  ^^^  Siffridus  filius  Reynhardi,  Conradus  Brunonis,  Conradus 


1309  Jan.  Bl.  113 

BemoniSy  Walthelmus  Wynandi,  Johannes  Wynemari,  Wemherus 
Christiani,  Ludewicus  de  Sandirtsbusin,  Wemherus  Sidenswanz, 
Henricus  de  Vridelanfc,  Henricus  Eberwini  et  Marquardus  de 
Geysmaria  scabini  in  Kassele  et  nos  Henricus  filius  Conradi  et 
5  Conradus  de  Gudinsberg  oppidani  ibidem  tenore  presencium  pro- 
fitemur,  quod  strennuus  Reynfridus  de  Heringin  in  nostra  con- 
stitutus  presencia  sane  mentis,  bene  conpos  sui,  nulla  mercede 
Conductus,  sed  spontanee  *),  non  coactus,  motu  proprio  advocaciam 
ville  Walberg    ctim    omnibus    redditibus,    proventibus   et  juribus 

10  ad  eandem  advocaciam  pertinentibus,  quocunque  nomine  nuncu- 
pentur,  et  tres  mansos  sitos  in  superiori  Coufungen  nichilominus 
cum  Omnibus  juribus  ad  eosdem  mansos  pertinentibus  et  insuper 
jurisdicciones  curtis  et  areas,  quas  in  eadem  villa  se  fatebatur 
hactenus    ab    ecclesia  Coufüngensi,    a    qua   feodaliter   dependent, 

15  feodaliter  habuisse,  publice  resignavit  manifestius  asserendo,  quod 
omnia  bona  prehabita  injuriose  et  in  detrimentum  salutis  sue 
ipsius  anime  habuerit,  et  ob  hoc,  ut  premittitur,  ea  eidem  ecclesie 
resignavit.  Unde  in  robur  et  [demonstracionem]  ^)  ejusdem  resig- 
nacionis  habende,    quociens    ipsi    ecclesie  Coufüngensi  necessaria 

20fuerit,  sigiUum  universitatis  nostre,  ad  [prefatorum  instancijas  ^) 
apposuimus  huic  carthe.  Datum  anno  Domini  m^.  ccc^.  octavo, 
in  die  beati  Luce  ewa[ngeliste]  2). 

Orig.-perg.  in  M.,    2  grosse  braune    flecken,    deren   vorderer  einen   theil 
der  Schrift  fast  unleserlich   macht,    die  letzten  3  zeichen   sind   durch    ausreissen 
25  eines  Stückes  beschädigt.    Das    ohne   spur   fehlende   Siegel   mag  wohl   mit  aus- 
gerissen sein.    Auf  der  rückseite   von   hand  14.  jahrh. :    ,Renunciacio   advocacie 
in  "VValberg  et  trium  mansorum   in  superiori  Coufungen  Reynfrid   de  Heringin*. 

1)  orig.  ,spontaneo*.        2)  ausgerissen;   aus  der  correlativen  urk.  nr.  112 
ergänzt. 

30114.     Pleban  Werner  zu  Elgershausen  und  glieder  derer  von  Ehringen 
und  vmi  Twiste  verzichten  auf  die  klage,  welche   sie  wegen  verschie- 
dener guter  aus  der  Verlassenschaft  Konrads  von  Sandershausen  gegen 
das  kloster  Kaufungen  angestrengt  hatten, 
Volkmarsen  1309  janu^r  31, 

35  Nos  Wemherus  plebanus  in  Elghershusen,  Widekindus  die-      1309 

tus  de  Twiste  famulus,  Borghardus  ipsius  filius,   Erpo   dictus   de  ^^^'  ^^' 
Bringen,    Cuneghundis  ipsius   [u]x[or   le]^Atima,    Erpo  et  Wem- 
herus filii  eorundem,  Conradus  dictus  de  Tuiste  famulus  omnibus 
presens  [scripjtum  visuris   et  audituris   notum   esse   cupimus  pu- 

40blice  profitendo,    quod  universaUter    singuli  et  [sinjgulariter  uni- 

ö 


Il4  1309  febr.  24. 

versi  bona  voluntate  actioni,  quam  intentavimus  venerabili  do- 
mine  .  .  abbatisse  et  conventui  monasterii  in  Cöphungen  ratione 
bonorum  sitorum  in  Sandershusen,  in  Wulvesangere,  decimarum 
et  bonorum  sitorum  in  Iringeshusen,  bonorum  sitorum  in  Ea- 
mershusen  et  in  Usslacht  et  aliorum  bonorum  quorumcumque,  B 
que  quondam  Conradus  dictus  de  Sandershusen  felicis  memorie 
possederat,  renunciavimus  plenarie  et  in  toto^)  et  renunciamus 
litteras  per  presentes.  Testes  hujus  rei  sunt  dominus  Heinricus 
dictus  Kaie  prebendarius  in  Oophungen,  Thidericus  de  Mederike, 
Olricus  de  Esscheberg,  Hermanwus  ^)  dictus  Kaie  milites,  Alradus  10 
dictus  Martini  judex  in  Volcmersen,  Conradus  Hartradi  procon- 
sul,  Gotscalcus  Bufus  pistor,  Gerlacus  de  Benvilte,  Rodolfus, 
Heinricus  Monetarius,  Bemardus  Lupus,  Gotfridus  Detheri,  Adol- 
fus,  Heinricus  dictus  Rogge,  Alradus  dictus  Plire,  Conradus 
Tammonis,  Thilo  de  Berendorp  consules  oppidi  Volcmersen  et  16 
alii  quam  plures  fide  digni,  Ne  autem  circa  premissa  in  poste- 
rum  ulla  cal[ump]nia  Taleat  attemptari,  presentem  paginam  do- 
mine abbatisse  et  conventui  supradictis  dedimus,  quam  sigillo 
burgensium  in  Volcmersen  petivimus  communiri.  Et  nos  consules 
in  Volcmersen  supradicti,  quia  hujusmodi  renunciatio  est  coram20 
nobis  facta,  ad  majorem  evidentiam  predictorum,  sigillum  nostro- 
rum  conburgensium  ad  petitionem  domini  Wernheri  plebani  in 
Elghershusen  et  aliorum  supradictorum  apposuimus  huic  scripto. 
Datiun  et  actum  in  oppido  Volcmersen  anno  Domini  m®.  ccc^.  ix^., 
feria  sexta  proxima  ante  Purificationem  beate  Marie  virginis.        26 

Orig.-perg.  in  K. ;  sehr  stockfleckig,  in  den  brüchen  mürbe  und  zerrissen 
mit  Schädigung  des  textes.  Siegel  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  hand  16. 
jahrh. :  ,Renunciation*.  Erwähnt:  Landau  Wüste  orte  66.  Laut  urk.  verz.  1)1. 
130  nr.  4  war  eine  cop.  vid.  im  verlorenen  Kaufunger  copialbuch  vorhanden. 

1)  jtoto*  im  bruche  und  durch  flecken  undeutlich.       2)  ,ann*  durch  loch  30 
zerstört. 


116.     Pleban  Werner  zu  Elgershausen  und  genannte  herm  von  Twüte 

vef^ichten   auf  die  gegen   das   khster  Kaufungen   wegen   guter   des 

verst.  Konrad  von  Sandershausen  erhobene  klage, 

Bettenhausen  1309  februar  24.  35 

1309  Nos  Wemherus    plebanus    in    Elgershusen,    Widekindis  [!] 

febr,  24,  ^^.^^g  ^^  Tuiste  famulus,  Conradus  de  Tuiste  famulus  et  Adolfus 
frater  eorundem  monachus  in  Bredenowe  omnibus  presens  scrip- 
tum visuris  vel  audituris  notum  esse  cupimus  publice  profitendo, 


1009  febr.  24.  Il8 

quod  Tiniversaliter  singuli  et  singulariter  universi  bona  voluntate 
actioni^  quam  intentavimus  venerabili  domine  .  .  abbatisse  et  con- 
ventni  monasterii  in  Cofungen  ratione  bonorum  sitorum  in  San- 
dershusen,  in  Wolfesanger,  decime  et  bonorum  sitorum  in  Yrin- 
ögeshusen,  bonorum  sitorum  in  Eamershusen  et  in  Uslacht  et 
aliorum  bonorum  quorumcumque,  que  quondam  Oonradus  dictus 
de  Sandersbusen  felicis  memorie  possederat,  renunciavimus  ple- 
narie  et  in  toto  et  renunciamus  litteras  per  presentes.  Testes 
hujus  rei   simt  dominus  Volpertus    capellanus  in  Cofungen,    ma- 

lOgister  Albertus  plebanus  in  Wolvesanger,  Lodewicus  de  Tueren 
miles  suus  frater,  Henricus  Conradi  fiKus,  Conradus  de  Godens- 
perch,  Thidericus  de  Honberch,  Gerhardus  Monetarius,  Heine- 
mannus  de  Lobene,  Lodewicus  Bemonis,  Heinemannus  filius  Si- 
fridi,    Gotfridus  de  Crumbach,    Hartmannus   de  Lymego,  Wem- 

löherus  de  Steinbul,  Wernherus  Valys  et  Eeynhardus  Ancillarum 
consules  oppidi  Casle,  Wernherus  de  Godenborch,  Sifridus  Beyn- 
hardi  proconsul  in  Casle,  Henricus  plebanus  in  Buren,  Conradus 
Brunonis,  Herdegenus  dictus  Balhom,  Johannes  Winemari  et 
alii  quam  plures  fide  digni.     Ne  autem  circa  premissa  in  poste- 

20  mm  ulla  calumpnia  valeat  attemptari,  presentem  paginam  do- 
mine .  .  abbatisse  et  conventui  supradictis  dedimus  sub  sigillis 
consulum  et  burgensium  in  Casle,  Tbiderici  de  Haldessen  senioris 
atque  mei  Conradi  de  Tuiste  supradicti  firmiter  communitam.  Et 
nos  .  .  consules   in   Casle   supradicti,    quia  hujusmodi    renunciatio 

25  est  coram  nobis  facta,  ad  majorem  evidenciam  predictorum  sigilr 
lum  nostrorum  conburgensium  ad  petitionem  domini  Wemberi 
plebani  in  Elgershusen  et  aliorum  supradictorum  apposuimus  huic 
scripto.  Becognoscimus  eciam  nos  vidisse  litteras  patentes  .  .  con- 
sulum  et  burgensium   in  Volcmersen    eorum   sigillo    sigillatas  et 

30  teuerem  earundem  Utterarum  audivisse  de  verbo  ad  verbiun,  in 
quibus  recognoverunt  supradictam  renunciationem  ab  omnibus 
personis  predictis  coram  ipsis  esse  factam  adjecto,  quod  eciam 
Erpo  de  Eringen,  Cunegundis  uxor  sua  legitima,  Erpo  et  Wern- 
herus filii  eorundem,  Borchardus  filius  Widekindi  de  Tuisten  pre- 

Södicti  et  omnium  predictorum  veri  heredes  eandem  et  consimilem 
renunciationem  in  oppido  Volcmersen  fecerunt  coram  ipsis.  Actum 
et  datum  in  Bettenhusen  ante  forestam  anno  Domini  m^.  ccc®.  ix^., 
in  die  beati  Mathie  apostoli. 

Orig.-perg.  in  K.    Die  3  siegel  sind  abgefallen.     Auf  der   rückseite   von 

40hand  14.  jahrh. :    ^R^^^^^^^^^i^  Wemheri   plebani  in  ElgirBhusen,    Widekindi  de 

Twisten,  Conradi  et  Adolfi  fratrum^    sowie  von  band  16.  Jahrb.:    ^Renunciation 


116  1309  apr.  23.  —  1309  aug.  29. 

der   streittigen   guter   zu  Sandershaußen,   Wolffesanger,    Iringshaußen,   Remers- 
haußen*)  und  Ußlach,  so  Twisten  gefordert. 

1)  soll  ^Ramershaußen^  heissen. 

116.  Aebtissin  Lutgardis  und  der  convent  zu  Kaufungen  genehmigen 
unter   verzichtieistung   auf  ihre    rechte   den   verkauf  van  gutem  zu  5 
Mattenberg  durch  Ludung  von  Zwehren  an  abt  Werner  und  den  con- 
vent zu  Hamngen. 

Kaufungen  1309  april  23. 

1309  Nos  Lutgardis  Dei  gracia   abbatissa  in  Coffungen  totusque 

apr,  23,  conventus  ibidem  publice  recognoscimus  in  hiis  scriptis,  quod  10 
vendicionem  factam  per  Lodewicum  de  Tweren  dictum  apud  ci- 
miterium  de  bonis  suis  universis  in  villa  Mattenberge  honorabili 
viro  domino  Wernhero  abbati  in  Hasungen  et  suo  conventui  ibi- 
dem ratam  et  gratam  gerimus  et  habemus  renunciantes  omni 
juri,  quod  ex  donacione  ejusdem  Lodewici  nobis  facta  habuimuslö 
in  eisdem,  cum  per  quindecim  annos  sine  omni  inpeticione  suo- 
rum  coheredtim  eadem  possederimus  pacifice  et  quiete.  In  cujus 
facti  evidenciam  et  perpetuam  firmitatem  sigillum  nostre  ecclesie 
presentibus  est  appensum.  Datum  in  Coffungen  anno  Domini 
m®.  ccc®.  viiii^.,  in  die  beati  Georgii  martiris.  20 

Orig.-perg.  in  M.,  Urkunden  des   klosters  Hasungen.    Am    oberen   rande 
etwas  beschädigtes  siegel  des  capitels  zu  Kaufungen  (beschr.  s.  urk.  nr.  636). 

117.  Die  Schöffen  zu  Cassel   bezeugen   die    erklärung   des  priesters 
Walthelm,  viceplebans  zu  Ober-Velhnar,  dass  der  zehnte  daselbst  nach 

seinem  tode  der  kirche  zu  Kaufungen  wieder  zufallen  solle,         25 
1309  august  29, 

1309  Nos  Sifridus  Renhardi,   Conradus   de  Gudinsberg,    Th.  ^)  de 

aug.  ^9,  Homberg,  Ludewicus  Bemonis,  Gerhardus  Monetarius,  Wem- 
herus  Stenbeyl,  Gotfridus  de  Krumbach,  Helemannus^)  de  Lo- 
bene,  Hartmannus  de  Lemegowe,  Helemannus '^j  filius  Sifridi,30 
Wemherus  Fals,  Eenharus*)  Ancillarum  scabini  in  Cassele  re- 
cognoscimus et  tenore  presencium  pubKce  profitemur,  quod  Walt- 
hebnus  sacerdos  viceplebanus  in  superiori  villa  Vehnar  in  nostra 
presencia  constitutus  recognovit,  quod  decima  in  ipsa  villa  Velmar 
et  in  campo  *)  ejusdem  sita,  quam  vero  decimam  apud  Ludewicum  35 
dicttim  Sidinsvancz  titulo  empcionis  sibi  conparaverat,  ecclesie 
sancte  crucis  in  Kofungin  post  obitum  vite  sue  cedere  debeat 
cum    Omnibus    suis  pertinenciis    inpedimento    procul    moto,    cum 


1309  oct.  16.  —  1310  juli  24.  117 

predictus  dominus  Walthelmus  predictam  decimam  a  venerabili 
domina  .  .  abbatissa  jam  dicte  ecclesie  jure  feodali  dinoscatur  ®) 
possidere.  In  cujus  facti  memoriam  firmiorem  nos  scabini  supra- 
scripti  ad  preces  sepedicti  domini  Walthelmi  presens  scriptum 
5predicte  domine  abbatisse  ac  sue  ecclesie  dedimus  munimine  si- 
giUi  nostre  civitatis  firmiter  roboratum.  Datum  et  actum  anno 
Domini  m®.  ccc^.  ix®.,  in  Decollacione  beati  Johanms  Baptiste. 

Orig.-perg.  in  K.    Siegel   abgefallen.    Auf   der   rückseite   von   hand  16. 
jahrh.:  ,Velmar  den  zehenden  betr.* 

10  1)  »Theodericus*    (Stölzel    118).        2)  Stölzel  118   »Heynmannus*    (s.  urk. 

nr.  52  n.  1).  3)  Der  Schreiber  hatte  erst  ,H1*  geschrieben  und  corrigirte  dann 
in  ,Her.  Stölzel  119  ^eynemannus'.  4)  Stölzel  117  und  119  »Renhardus*. 
5)  orig.  jcarapro*.        6)  orig.  ,dinascatur^ 

118.  Siegfried^   Reinhards   söhn,    und  Konrad  von  Gudensberg  zu 
15  Cassel  versprechen  der  äbtissin  zu  Kauf  ungen  die  jährliche  Zahlung 

von  4  Schillingen  Pfennigen  von  einer  wiese  bei  den  Casseler  Weinbergen. 

1309  october  16. 

Nos  Sifridus  filius  Renhardi,   Conradus  de  Gudinsberg  opi-     1309 
dani  in  Cassele  presentibus  publice  profitemur,    quod  venerabili   ^*^**  ^^' 

20doniine  .  .  abbatisse  ecclesie  in  Cophungiü  in  vigilia  beati  Martini 
episcopi  quatuor  solides  denariorum  usualium  de  quodam  prato 
sito  apud  vineas  juxta  opidum  Cassele,  quod  inquam  pratum 
quondam  Wemherus  dictus  de  Gesmaria  noster  concivis  de  dicta 
domina  .  .  abbatissa  tenuit,    singulis   annis   dabimus  et   solvemus. 

25Antefatum  eciam  pratiun  ipsa  domina  .  .  abbatissa  ad  se  recipere 
potest  a  nobis,  quandocumque  sue  fuerit  voluntatis.  In  cujus  rei 
testimonium  eidem  domine  .  .  abbatisse  presens  scriptum  dedimus, 
quod  sigillo  burgensium  in  Cassele  petivimus  consignari.  Datum 
anno  Domini  m®.  ccc®.  ix^.,  in  die  beati  Galli. 

80  Orig.-perg.  in  K.    Siegel   abgefallen.    Auf   der   rückseite   von   hand  14. 

jahrh.:  ,Littera  super  quatuor  solidt»  denariorum  de  prato  juxta  vineas  apud 
Cassel'. 

119.  Genannte  pfarrer,  ritter,  knappen,  proconsul  und  constdn  zu 
Volkmarsen  bezeugen  die  erklärung  des  priesters  Heinrich  Kaie,  seines 

35  bruderSj  des  ritters  Hermann,  und  ihrer  erben,  dass  des  ersteren  guter 
zu  Ober-Elsungen  nach  seinem  tode  dem  kloster  Kaufungen 
zufallen  sollen. 
1310  juli  24. 

Nos  Ludewicus    dictus  Monetarii   rector    ecclesie   in  Volc-  j^^^  ^ 


118  1310  dec.  8. 

mersen,  Albertus  dictus  Dickebar,  Herbordus  de  Mederike,  Con- 
radus  de  Sledere  milites,  Thidericus  de  Mederike,  Obicus  de 
Esscbeberg  famuli,  Thidericus  de  Lechtenvils  proconsul,  Hein- 
ricus  dictus  Drenkere,  Gotscalcus  Wiperti,  Borgbardus  de  Ben- 
vilte,  Hermannus  de  Berendorp,  Johannes  Vrolike,  Thidericus  5 
dictus  Bake,  Hermannus  dictus  Suarte,  Conradus  dictus  vanme 
Suanen,  Thetmarus  dictus  Bulle,  Amoldus  Eufus  et  Hermannus 
de  Bringen  consules  oppidi  Volcmersen  presentibus  publice  pro- 
fitemur,  nos  vidisse  et  audivisse,  quod  dominus  Heinricus  dictus 
Kaie  sacerdos,  Hermannus  suus  frater  miles  ac  ipsorum  veri  he- 10 
redes  ooram  nobis  constituti  recognoverunt  publice,  quod  omnia 
bona  jam  dicti  domini  Heinrici  sita  in  superiori  Eisingen  cum 
suis  pertinentiis  universis,  pro  quibus  ipse  dominus  H.  bona  sua 
sita  in  Wulvesanggere  permutavit  cum  domina  .  .  abbatissa  et 
conventu  monasterii  in  Cophungen,  cedere  debeant  sine  omni  15 
contradictione  post  obitum  ipsius  domini  H.  ad  usus  monasterii 
antedicti.  In  cujus  rei  testimonium  nos  consules  in  Volcmersen 
supra  nominati  ad  petitionem  domini  H.,  Her[manni]  sui  fratris 
et  ipsorum  heredum  memoratorum  presentem  paginam  sigillo 
nostrorum  conburgensium  duximus  roborandam.  Datum  in  vi- 20 
gilia  beati  Jacobi  apostoli,  anno  Domini  m®.  ccc®.  x®. 

Orig.-perg.  in  K.     Vom  runden,    60  mm  grossen  Siegel   fehlt   die   rechte 
hälfte,  rest:  sanct  Paulus  mit  schwert  und  buch,  Umschrift:    SIGILLVM  BVR- 

GE Auf  der  rückseite  von  hand  14.  jahrh. :  ,Littera  permutacionis  Hen- 

rici  Kaien  cum  bonis  in  Wlfisanger   et  in   superiori  Eisingen*,    sowie   von  hand  26 
16.  jahrh. :  ,Henrich  Kaien  guter  zu  Obern  Eisingen  sollen  dem  stifft  Kauffungen 
heimfallen*. 

120.     Aebtissin  Jutta  und  der  convent  zu  Kaufungen  bestätigen  den 

seitens  Cinas,  der  unttwe  Thilemanns  genannt  ante  Valvam,  bewirkten 

verkauf  des  zehnten  zu  Unter-  (jetzt  Rothen-)  Ditmold  an  das      30 

nonnenkloster  zum  Ahnaberge  in  Cassel. 

1310  december  8. 

1310  Nos  Dei  gracia  Jutta  abbatissa  in  Kofungen  totusque  con- 

»^^-  ^'    ventus  ibidem  recognoscimus   omnibus   presentes   litteras  inspec- 

turis  publice  protestando,  quod  vendicionem  decime  in  inferioriSö 
Detmelle  ac  fructuum  ejusdem  decime,  que  a  nobis  et  nostro 
conventu  jure  et  titulo  pheodi  tenebantur,  per  Cinam  relictam 
quondam  Thilemanni  dicti  ante  Valvam,  Hermannum  et  Thile- 
manniun  suos  legittimos  heredes  factam  monasterio  sanctimonia- 
lium  in  Annenberg   ratam   et   gratam   habemus.     Causa  ordinati40 


1811  Jan.  18.  119 

transsitus  [!],  cum  de  manibus  laycorum  in  usus  transsierit  [!] 
monacharum,  decimam  et  fructus  decime  predicte  in  inferiori 
DetmeUe  appropriamus  et  jure  dominii  sive  proprietatis  conferi- 
mus  ac  collata  per  nos  presentibus  profitemur  monasterio  Annen- 
öberg  antedicto  et  promittunus  non  contravenire  verbo,  opere, 
arte,  ingenio  neque  causa  et  renunciamus  publice  et  expresse 
omni  juri  canonico  et  civili,  omni  exceptioni  juris  et  facti^  omni 
legis  suffragio,  litteris  ilnpetratis  et  impetrandis,  cujuscumque 
forme  vel  tenoris  extiterint,  ac  beneficio  restitucionis  in  integrum 

10  ac  exceptioni  metus  causa  ac  doli  mali,  constitutioni  de  duabus 
dietis  et  omnibus  aliis  exceptionibus  et  defensionibus,  appellatio- 
nibus  et  earum  prosecutionibus,  que  veniendi  contra  predictam 
possent  viam  vel  materiam  gravare.  In  horum  omnium  perma- 
nentiam  et  debiti  roboris  firmitatem   damus  presentes  litteras  si- 

16gillis  nostre  abbatisse  et  conventus  in  Kofungen  fideliter  con- 
signatas.  Datum  et  actum  presentibus  infrascriptis  adesse  rogatis, 
videlicet  dominis  Wolperto  cappellano  domine  abbatisse  pre- 
scripte,  Hermanne  plebano  in  Kofungen,  Johanne  de  Foro  sacer- 
dotibus,  Heimungo  layco  et  quam  pluribus  fide  digms,  sexto  idus 

20  decembris,  anno  Domini  m^.  ccc^.  decimo. 

Orig.-perg.   in  M.,   kloster  Ahnaberg,   fleckig.     Zwei   spitzovale,   braune 

Siegel;  1)  76/44  mm,  linke  seile  abgebrochen,    sitzende    äbtissin   mit  palmzweig 

oder  Stab  in   der  rechten;  Umschrift:  .  .  .  E  SCE  CRVCIS  I.  KOVr[VNGEN] 

(beschr.   s.  urk.   nr.  167);  2)  oben   defectes  Kaufunger   capitelsiegel   (beschr.  s. 

25urk.  nr. 


121.     Hermann    Meysenbug,   pleban    zu    Ostheim,    erhält    von    der 

äbtissin   Jutta   und  dem   cmivente  zu   Kaufungen  9  hufen  in  Süd" 

(jetzt  Ober-)  Meiser  auf  7  jähre  in  pacht 

1311  Januar  18. 

80  Ego  Hermannus  plebanus   in  Ostheym   dictus  Meysenbüch     1311 

recognosco  ac  omnibus,  quibus  presens  scriptum  exhibitum  fuerit,  ^^^' 
cupio  esse  notum,  quod  venerabilis  Jutta  abbatissa  in  Coyfungen 
et  conventus  ibidem  novem  mansos  suos   sitos  in  Sutmeser   cum 
omnibus  juribus  et  pertinencüs  eorum  michi  ad  Septem  annos  in 

85festo  kathedre  sancti  Petri  nunc  proximo  currere  incipientes  et 
subsequentes  continuo  locaverunt,  quod  singulis  annis  abbatisse 
et  conventui  antedictis  de  prefatis  bonis  in  Sufaneser  in  festo 
beati  MicbaheUs  archangeli  decem  maldra  Gey[s]mariensis  men- 
sure,  videlicet  quinque   siliginis  et  quinque  avene,  solvam  et  pa- 

40gabo  in  opido  Gey[s]maria  supradicto,  proviso  quod,  si  me  dietis 


120  1312  mai  17. 

annis  sex^)  necdum  revolutis  de  medio  toUi  contigerit,  terciam 
partem  fructuum  predictorum  bonorum  abbatissa  et  conventus 
ad  usus  suos  percipient,  duabus  partibus  ipsorum  fructuum  colono, 
qui  dicta  bona  excoluerit,  reservatis  in  integrum  et  immissis.  In 
cujus  facti  evidenciam  sigillum  nostrum  duxi  presentibus  appo-  6 
nendiun.    Datum  in  die  Prisce  virginis,  anno  Domini  m®.  ccc®.  xi®, 

Orig.-perg.  in  K.  Rundes,  80  mm  grosses  Siegel,  links  unten  zerbrochen, 
frauenbüste,  zu  beiden  seilen  derselben  ein  f,  Umschrift:  S.  HER.  PL[EBANI] 
IN  OS[TH]E[M]0.  Auf  der  riickseite  von  hand  16.  jahrh. :  ,LeihebrifE  über 
9  huffen*.  10 

1)  ,ex*  auf  rasur  mit  dunklerer  tinte,  wohl  an  stelle  von  jseptem*. 

122.  Das  capüel  zu  Burschla  und  die  constdn  zu  Eisenach  bezeugen 
die  erklärung  Bertholds  von  Milingen,  decans  der  kirche  zu  Burschla, 
dass  die  ihm  zur  ablosung  einer  fruchtschuld  vom  stifle  Kaufungen 
zugebilligten  9  pfund  pfennige  jährlichen  zinses  aus  gutem  zu  Ober- 15 
Heroldshausen,  sowie  cUles,  was  er  vom  stifte  habe,  nach  seinem  tode 
an  die  kirche  zu  Kaufungen  fallen  sollen. 
1312  mai  17. 

1312  Nos  Hermannus  de  Fladicheym,  Heymeradus  de  Boymene- 

*'"'*  ^'^*  bürg  totumque  capitulum  ecclesie  in  Burslo,  Henricus  dictus  Men-  20 
nychen,  Theodericus  dictus  de  Wartberg  magistri  consulum  et 
alii  nostri  socii  consules  Ysenachenses  recognoscimus  et  tenore 
presencium  publice  ac  fideliter  protestamur,  quod  constitutus  co- 
ram  nobis  vir  discretus  dominus  Bertholdus  dictus  de  Mylingen 
decanus  ecclesie  Burslonensis  predicte  assertive  proposuit  et  pro- 25 
testabatur  constanter  ac  fideliter  affirmando,  quod,  cum  honora- 
biles  domina  .  .  abbatissa  et  conventus  ecclesie  sancte  crucis  in 
Coyfhungen  novem  sibi  libras  denariorum  monete  Mülhusensis 
pro  quadam  solutione  bladi  seu  annone  eidem  debite  assignave- 
rint  percipiendas  in  censu  annuo  de  allodio  suo  et  bonis  sitis  ^)  30 
in  superiori  Heroldishusen,  idem  dominus  Bertholdus  percepturus 
quidem  censum  novem  Ubrarum  premissarum,  quoad  vixerit,  in- 
tendit,  prout  in  contractu  super  hiis  habito  cum  dictis  dominabus 
convenisse  se  asseruit,  quatinus  ipse  census  una  cum  censu  et 
bonis  aliis  ab  ecclesia  et  dominabus  jam  dictis  habitis,  conparatis^  85 
habendis  et  conparandis  post  ejus  obitum  ad  dictas  ecclesiam  et 
dominas  sine  contradictione  quaübet  cum  omni  suo  jure,  usu  ac 
pertinenciis  precise  ac  libere  revertantur,  heredibus  seu  succes- 
soribus  quibuscunque  ejusdem  domini  Bertholdi  nichil  juris,  im- 
peticionis  vel  actionis  super  censu  et  bonis  bujusmodi  quomodo-  40 


1313  febr.  1.  121 

Übet  habitmis.  Asseruit  quidem  dominus  Bertholdus  predictus, 
quod  non  intenderit  nee  intendat  neque  intendere  decemat  ad 
ejus  successores  devolvi  debere  aliquid  de  premissis.  In  protesta- 
cionis  itaque  hujusmodi  evidenciam  et  memoriam  firmiorem  pre- 
5sentem  cartulam  ad  hoc  consciiptam  ad  peticionem  sepedicti  do- 
mini  Bertholdi  nostris  fecimus  sigilüs  favorabiliter  consignari. 
Ego  vero  Bertholdus  decanus  memoratus  recognoscens  et  pro- 
testans  premissa  omnia  et  singula  esse  vera  et  juxta  protestacio- 
nem  prescriptam  intencionem  meam  fixam^  versam  ac  immutabi- 

lOliter  vertendam  et  figendam,  sigillum  officialitatis  prepositure  ec- 
clesie  Dorlonensis  procuravi  et  feci  presentibus  in  testimonium 
eoappendi.  Datum  anno  Domini  millesimo  ccc®.  xii^.,  xvi.  ka- 
lendas  junii. 

Orig.-perg.  in  E.    Die  3  siegel  sind  abgefallen. 

15  1)  ,it*  verklext. 

123.  Ritter  Werner  von  Gudenburg  und  Werner  von  Besse  bekunden, 
dass  ihr  Schwager  Herwig  von  Dittnold  die  dem  stifle  Kaufungen 
gehörenden  guter  zu  Klein- (Rothen-)Ditmold  auf  lebenszeit  in  pacht 
habe  und  dass  diese  guter  nach  dessen  tode  an  das  stifl  zurückfallen 
20  sollen. 

[1313  februar  IJ 

Nos  Wemherus  miles  dictus  de  Güdeburg[!]  et  Wemherus    [1313 
dictus  de  Besse  tenore  presencium   universis  et  singuHs  cupimus  -f^^-  ^-^ 
fore  notum,  quod  bona  in  parvo  Dytmelle   sita  omnia  et  singula 

25  venerabili  domine  abbatisse  in  Couphungen  et  suo  conventui  ibi- 
dem pertinencia  Herwico  dicto  de  Dytmelle  sororio  nostro  ad 
vite  sue  tempora  tantummodo  sunt  locata,  scilicet  in  hunc  mo- 
dum,  quod  idem  Herwicus  de  bonis  predictis  domine  abbatisse 
prefate  et  suo  conventui   singulis   annis  sex  quartalia  siliginis  et 

80  sex  quartalia  avene  dabit  integraliter  et  persolvet  et  ipsam  an- 
nonam  ad  predictam  ecclesiam  Couphungen  duci  procurabit  suis 
vecturis  et  expensis.  Post  mortem  vero  Herwici  predicti  uxor 
sua,  videlicet  soror  mei  Wemheri  de  Besse  predicti,  nee  aliquis 
heredum  suorum  in  prefatis  bonis  sibi  quicquam  juris  vendicabit, 

35  sed  ipsa  bona  ad  prenotatam  dominam  abbatissam  in  Couphungen 
et  suum  conventum  ibidem  sine  contradictione  qualibet  libere 
revertentur.  In  cujus  facti  evidenciam  nos  Wemherus  de  Gu- 
denburg et  Wemherus  de  Besse  suprascripti  ad  preces  Herwici 
sororii  nostri  pretacti   sigilla  nostra   presentibus    duximus    appo- 

40nenda.    Datiun  anno  Domini  m^  cec^.  x^  üi.,  kal.  februarii  ^). 


122  1313  märz  23.  —  1313  juli  17. 

Orig.-perg.  (palimpsest)  in  K.  Siegel  1)  fast  ganz  abgefallen,  nur  ein  B 
der  Umschrift  zu  erkennen;  2)  zerbrochen,  spitzoval,  etwa  40/30  mm  gross,  im 
dreieckigen  schilde  2  damascirte,  erhöhte,  wagerechte  balken,  von  der  Umschrift: 
[W]ERN[HE]RI  DE  [BESSE?]  erhalten. 

1)  könnte  auch  ,1300  Januar  20*  gelesen  werden,  da  weder  aus  kal.  mit  6 
dem  abkürzungszeichen,  noch  sonstwie  ersichtlich  ist,  ob  xiii  zur  Jahreszahl  oder 
zum  tagesdatum  gehört.  Die  vorkommenden  personennamen  geben  nur  soweit 
aufschluss,  als  ein  ritter  Werner  von  Gudenburg  1326  und  1335  (urk.  nr.  173 
und  189),  sowie  Herwig  von  Ditmold  1318  und  1324  (urk.  nr.  147  und  168) 
vorkommt,  daher  das  nächstliegende  der  beiden  daten  gewählt  wurde.  Auf  der  10 
rückseite  von  band  16.  jahrh.:  ,6  viertel  haffer,  6  viertel  kom  betr.* 

124.  Decan  Berthold  von  Müingen  zu  Burschla  kauß  mit  dein  gelde 
der  äbtissin   und  des  convenfes   zu  Kau/ungen  den  dritten  t/ieü  der 

wgtei  des  dorfes  Ober- Heroldshausen  auf  lebenszeit. 

1313  märz  23.  15 

2SIS  Universis  ego  Bertoldus  de  Mylingen  decanus  Burslanensis, 

märz  23,  oanonicus  et  officialis  Dorlonensis   ecclesiarum  recognosco  et  no- 
tum  facio  per  presentes,    quod  cum   pecunia    reverende    domine 
mee  .  .  abbatisse  et .  .  conventus  dominanim  in  Kouphungen  ter- 
ciam  partem  advocacie   superioris    viUe  Heroldeshusen  cum  atti-20 
nenciis  conparavi,  ita  tarnen  quod  eandem  cum  omni  usu  et  pro- 
ventu,   quamdiu  vixero,    quiete    possideam  et  extunc  ad  dominas 
meas  et  ecclesiam  suam  antedictas  simpliciter   devolvatur,    super 
quo  ipsas  dominas  meas  suumque    cenobium    hiis   litteris    sigiUis 
capitulorum  Dorlonensium  et  Burslanensium   ecclesiarum   ac  offi-25 
cialitatis  mee  consignatis  fideliter  conmunivi.    Et  nos  H.  decanus 
ac  capitula   ecclesiarum   jam    dictarum   recognoscimus,    quod    ad 
preces  honorabUis  viri  domini  Bertoldi  de  Mylingen  decani  pre- 
notati  sigilla  nostra  apponi  fecimus    huic  scripto.     Datum  anno 
Domini   m®.  ccc^.  xiii®.,    feria   sexta    ante   festum    Annunciacionis  30 
beate  virginis  gloriose. 

Orig.-perg.  in  K.;  stockfleckig.    Die  3  siegel  sind  abgefallen. 

125.  Die  gebrüder  Obtili  verzichten  auf  die  im  besitze  Gertruds, 
icittwe  ihres  oheims  Reinhard  Obtdi,  befindlichen  guter  zu  Ober-He- 
roldshausen,  ausgenommen  4  hufen,   welche  ihnen  nach  Gertruds  todeSb 

zufallen  sollen. 
Creuzburg  1313  juli  17. 

1313  Nos  Hermannus,    Kulemundus,    Wolferus    et  Heyso    fratres 

juli  17.   (jic^  Obuli  recognoscimus  et  tenore  presencium  publice  ac  fide- 


1313  sept.  5.  123 

liter  protestamur,  quod  nos  omnia  bona,  que  Gerdrudis  relicta 
quondam  strennui  militis  Eeinliardi  dicti  Obuli  nostri  patrui  di- 
lecti  habet  in  superiori  Heroldeshusen,  renunciavimus  et  renun- 
ciamus  presencium  in  tenore,  nichil  nobis  aut  nostris  heredibus 
5  quibuscumque  juris,  impeticionis  seu  accionis  post  obitum  dicte 
Gerdrudis  reservavimus  nee  reservamus  penitus  in  eisdem,  ita 
tarnen  quod  de  bonis  prefatis  post  obitum  memorate  Gerdrudis 
quator  [!]  mansi  ad  nos  devolvantur  titulo  feodali.  In  resigna- 
cionis  bonorum  predictorum  protestacionem  rogamus   strennuum 

lOmilitem  Hermannum  de  Spangenberc  nostrum  patruum  dilectum, 
Fridericum  militem  de  Hophgarten,  Johannem  dictum  ^)  Slune 
castrenses  in  Cruceborc  ac  .  .  magistros  consulum  in  Cruceborc, 
ut  presentes  litteras  ipsorum  sigUlis  una  cum  sigillo  fratris  nostri 
Hermanni,  quo  omnes  utimur,  cum  nos  alii  sigillis  careamus,  fa- 

15  ciant  firmiter  roborari.  Et  nos  Hermannus  dominus  in  Spangen- 
ber  [!],  Fridericus  de  Hophgarten,  Johannes  Slune  castrenses  in 
Cruceborc  ac  .  .  magistri  consulmn  in  Cruceborc  recognoscimus  et 
lucide  protestamur,  quod  ad  peticionem  prescriptorum  fratrum 
videlicet  Hermanni,  Wolfen,  Kulmundi  et  Heysonis  nostra  sigilla 

20  una  cum  sigillo  predicti  Hermanni  ad  coniirmacionem  prescripto- 
rum presentibus  litteris  duximus  appendenda.  Actum  et  datum 
in  Cruceborc  anno  Domini  m^.  ccc®.  xüi®.,  xvi®.  kal.  augusti. 

Orig.-perg.  in  K.,  mit  schwachen  Stockflecken  übersäet.  Von  den  5  sie- 
geln sind  2),  8)  und  5)  abgefallen;  1)  dreieckig,  30  mm  gross,  an  den  rändern 
25  abgestossen,  rad  mit  8  Speichen,  Umschrift  bis  auf  einen  buchstaben  abge- 
brochen; 4)  nur  mittlerer  theil  und'  oberer  rand  übrig,  dreieckiger  gespaltener 
schfld,  rechts  schafscheere,  links  8  mal  getheiltes  feld,  schild  bedeckt  mit  offe- 
nem, durch  3  mal  getheilten  flug  geziertem  topfhelm.  Auf  der  rückseite  von 
band  14.  jahrh. :  ,Resignacio  Obulorum  super  bonis  in  Heroldishusen*. 

80  1)  m  undeutlich. 

126.     Proconsul  und  consuln  zu  Cassel  beurkunden,  dass  der  deriker 

Bonifacius  der  äbtissin  und  dem  capüel  zu  Kaufungen  2  hufen  zu 

Beitenhausen  schenkte. 

1313  September  5. 

35  Nos  Syfridus  Eeynhardi   proconsul,    Theodericus   de  Hoen-      1313 

borch,  Johannes  Winnemari,  Wemherus  Sydenswanz,  Hermannus    *^^''  ^' 
Gyslonis,   Henricus  Segewize,    Heynemannus   de   Lobene,    Ludo- 
wicus  Bemonis,   Hartmannus  de  Lemegoe,   Goczo   de  Crumbach, 
Conradus  de  Gudensberch  et  Wemherus  de  Steynbol  consules  in 

40  Cassele  recognoscimus  publice  per  presentes,  quod  Bonifacius  cle- 


124  1314  sept.  27. 

ricus,  Bonifacii  filius  quondam  nosfcri  concivis,  in  presencia  nostri 
constitutus  recognovit,  quod  duos  mansos  sitos  in  Bettenhusen 
condivisos*)  contra  duos  mansos  sitos  ibidem  Conradi  Vincencii 
quondam  nostri  concivis  hie  in  Cassele  erogavit  et  dedit  vene- 
rabili  domine  .  .  abbatisse  in  Cofungen  et  capitulo  ibidem  pro-  5 
prietatis  titulo  et  jure  perpetue  possidendos.  In  cujus  rei  evi- 
denciam  ad  preces  predictarum  parcium  nostrum  sigillum  pre- 
sentibus  est  appensum.  Datum  anno  Domini  m^.  ccc®.  xüi®.,  feria 
quarta  ante  Nativitatem  sancte  Marie  virginis. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel   der    stadt  Cassel,    oberer    theil    und   Umschrift  10 
fast  ganz   abgestossen   (beschr.  s.  urk.  nr.  132).    Auf   der   rückseite   von   band 
14.  Jahrb.:  ,Littera  Bonifacii  super  duos  mansos  in  Bettinbusen'. 

1)  wohl  Schreibfehler  für  ,indiYi808^ 

127.     Albert j  rector  der  hirche  zu  Ober-Seebach^  und  Hermann,  bürg- 
Herr  daselbst,  gebrüd^r,  verzichten  für  sich,  ihre  verwandten  und  erben  15 
zu  gumten  des  stißes  Kaufungen  auf  alle  ihre  rechte  an  9  hufen  zu 

Ober-Heroldshausen. 

1314  September  27. 

1314  Nos  Albertus  rector  ecclesie   in  Sebeche  superiori  et  Her- 

sept,  27,  mannus  dominus  castri  ibidem  f ratres  nostro  f ratrumque  nostro-  20 
rum  ac  neptis  nostre  Gerdrudis  filie   quondam  Reinhardi   militis 
dicti  Scerfz  necnon  omnium  heredum  nostrorum  nomine  renun- 
ciamus  simppliciter  [!]  et  voluntarie  in  hiis  scriptis  omni  juri,  quo- 
cunque  nomine  censeatur,    si  quod  nobis  ad  novem  mansos  sitos 
in  villa  Heroldeshusen  superiore  et  campis  ibidem  quondam  dicti  25 
Eeinhardi   existentes  conpetere  videbatur,    et  venerabili    domine 
abbatisse  in  Kouphungen  et  ecclesie    sue  ibidem,   ad  quam  dicti 
novem  mansi  de  jure  pertinent,   relinquimus,   ut  tenemur,   et,  ne 
ipsa  Gerdrudis   neptis   nostra   predicta  vel   aliquis  de  nostratibus 
hujusmodi  renunciacioni  contraire  presumat,  nos  Albertus  et  Her-  30 
mannus  fratres  predicti  stabimus  obligati,    dictam   quoque   domi- 
nam  abbatissam  et  ecclesiam    suam   in  omnibus   bonis    suis    seu 
proventibus  bonorum  suorum  in  Heroldeshusen  et  alibi  promitti- 
mus^)    inantea  fideliter    ac    efficaciter   promovere.     Testes   hujus 
facti  sunt  dominus  Johannes  in  Heroldeshusen  et  dominus  Hein- 85 
ricus  in  Hongede  plebani,  Hermannus  de  Drifordia  dictus  Scerfz, 
Hermannus  de  Cymmem  ac   alii   quam   plurimi   fide    digni.     Et 
nos  Albertus  et  Hermannus  antedicti  in  testimonium  premissorum 
honorabilium  virorum   decani  et  capituli  Dorlonensis    ecclesie  et 


ISU  dec.  11.  —  1315  fehr.  14.  126 

mei  Hermaimi,  quo  utimur  ambo,  sigilla  apponi  fecimus  huic 
Bcripto.  Nos  eciam  Heinricus  decanus,  Conradus  scolasticus,  Ger- 
hardus  custos  totmnque  capitulum  ipsius  ecclesie  Dorlonensis  re- 
cognoscimus,  quod  ad  preces  ejusdem  domini  Alberfci  gerentis 
Svices  tarn  ex  parte  sui  quam  ex  parte  Hermanni  sepedicti  fratris 
sui  sigiUum  nostrum  presentibus  duximus  apponendum.  Datum 
et  actum  amio  Domini  m^.  ccc^.  xüii®.,  v.  kalendas  octobris. 

Orig.-perg.  in  K.     1)  Defectes  siegel  des  Dorlaer  capitels;   2)  abgefallen. 
1)  der  erste  strich  des  2.  m  aus  1  corrigirt. 

10128.     Die  beguine  Gertrud,  tochter  des  verst.  ritters  Reinhard  Scherf, 

erklärt  vor  dem  capitel  der  kirche  zu  Dorla  ihren  verzieht  auf  alle 

rechte  an  den  gutem  ihres  vaters  zu  Ober-Heroldshatisen  zu  gunsten 

der  kirche  zu  Kaufungen. 

1314  decetnber  11, 

15  Nos  Henricus  decanus,  Conradus  scolasticus,  Gerhardus  custos     1314 

totumque  capitulum  ecclesie  Dorlonensis   presentibus  recognosci-    ^^' 
mus,   quod  domina   Gerdrudis  begina,    filia    quondam  Eeynhardi 
militis  dicti  Sgerf,  in  nostra  presencia  constituta  omni  juri  ^),  quod 
habiüt  vel  habere  potuit  in  bonis  dicti  Eejaihardi  patris  sui  sitis 

20  in  campis  et  villa  superioris  Heroldeshusen,  renunciavit  publice 
et  expresse  et  totum  jus  suum,  quod  habuit  in  predictis  bonis, 
in  venerabilem  dominam  abbatissam  et  conventum  in  Kouphungen 
et  eorum  ecclesiam  dedit  et  transtulit  perpetuo,  integraliter  et  in 
toto.     In  cujus  renunciacionis  et  translacionis  evidenciam  plenio- 

25  rem  presentem  litteram  predicte  domine  abbatisse,  suo  conventui 
et  eorum  ecclesie  dedimus  sigillo  nostre  ecclesie  et  sigülo  officia- 
litatis  firmiter  communitam.  Datum  anno  Domini  m^.  ccc®.  xiiii®., 
üi^.  idus  decembris. 

Orig.-perg.  in  K.     Beide  siegel  abgefallen.    Auf  der  rückseite  von  band 
80 14.  jahrh. :    ^Renunciacio    Gerdrudis   filie  Reynhardi  Scherf   militis    super  bona 
superioris  Heroldishusen*. 

1)  der  obere  theil  des  i  durch  loch   zerstört. 

129.     Genannte  gebräder  von   Mihla  verzichten  wiederholt   auf  ihre 

rechte  an  den  giitern  zu  Heroldshausen,    welche  ritter  Heinrich   von 

35       Weberstedt  und  canonicus  Berthold  von  Milingen  zu  Dorla  von 

Heinrich  Steinbuch  kauften. 

1315  februar  14. 

Sciant  cuncti,  ad  quos  presentes  pervenerint,  quod  nos  Ko-  y^^,,..  '^u. 


126  1815  febr.  Id. 

nemundus,  Hermannus,  Fridericus  et  Albertus  fratres  dicti  de 
Mila  cum  nostris  heredibus  universis  sigillis  subappensis  virorum 
honorabilium  Hermanni  dicti  Scharf,  Johannis  dicti  Sinnen  ac 
Konemundi  dicti  hern  Wezils  de  consensu  nostro  transientibus 
seu  ordinantibus  juribus,  accionibus,  questionibus,  in  peticionibus,  5 
in  pulsacionibus  seu  vexacionibus  quibuscunque,  nobis  super  bonis 
in  Heroldeshusen  sitis  olim  ab  Henrico  Steynbuch  civi  Molhu- 
sensi  per  strennuos  viros  Henricum  de  Weberstete  militem  ac 
suos  fratres  et  dominum  Bertoldum  de  Milingen  canonicum  ec- 
clesie  Dorlonensis  conparatis  conpetere  volentibus,  licet  jamdu- 10 
dum  abrenunciaverimus,  pro  firmiori  tamen  fide  nunc  presentibus 
in  perpetuum  abrenunciamus  promittentes  certa  fide  predictos 
emptores  vel  colonos  eorundem  nunquam  vexare  bonis  super  eis- 
dem,  sed  fideUter  defensare.  Nos  vero  Hermannus  dictus  Scherf, 
Johannes  Slune  ac  Konemundus  predicti,  quia  ad  solidas  preceslö 
parcium  premissarum  ordinacionem  seu  transactionem  eandem 
sinceriter  fecimus,  omnibus  presentes  litteras  videntes  sigillis 
nostris  huic  carte  subappensis  perpetuo  recognoscimus  testimonio 
valituro.  Datum  anno  Domini  m®.  ccc^.  xv^.,  xvi^.  kalendas  marcii, 
in  die  beati  Valentini  martiris.  20 

Orig.-perg.  in  K.  Von  den  4  siegeln  1)  und  3)  abgefallen,  2)  dreieckig, 
40/35 mm,  6 speichiges  rad,  Umschrift:  [S.]  HERMA[NNI]  DE  DRIV[ORDIA]; 
4)  dreieckig,  50/45  mm,  ränder  abgestossen,  getheilter  schild,  oben  oberer  theil 
eines  doppelköpfigen  adlers,  unteres  feld  3  mal  getheilt,  die  4  theile  verschieden 
damascirt.  Die  von  Brandenberg  führten  das  gleiche  wappen;  vorliegendes  ge-26 
hört  jedoch  Kunemund,  Wezeis  söhn,  von  Mihla  an.  Ueber  ihn  und  dieses 
wappen  s.  Seyler  186  sp.  2  f.  Auf  der  rückseite  von  band  14.  jahrh. :  ,Quorun- 
dam  renunciacio  pro  aliis  personis  y)onorum  in  Heroldishusen*. 

130.     Proconsul   und  consuln    zu   Cassel   beurkunden^    dass   äbtissin 
Jutta  und  die  kirche  zu  Kaufungen  den    zehnten    von    ackern    beimdO 
dorfe   Weingarten   von   Gottfried  von  Crumbach  und  dessen   ehefrau 

Gela  kauften. 
1315  februar  19. 

1315  Nos  Syfridus  Eeynhardi  proconsul,  Conradus  de  Gudensberg, 

febr.  19.  Theodericus  de  Hoenberg,  Hermannus  Gysle,  Johannes  Winne-3ö 
mari,  Henricus  Segewize,  Wemherus  Sydensuanz,  Hartmannus 
de  Lemegoe,  Wemherus  de  Steynbol,  Johannes  de  Gudensberg 
et  Conradus  Bemonis  junior  consules  in  Cassle  recognoscimus 
publice  in  hiis  scriptis  nobis  notum  esse,  quod  venerabilis  domina 
Jutta  abbatissa  in  Cofungen  sibi  et  sue  ecclesie  emit  rite  et  racio-  40 


1Ö15  febr.  21.  l27 

nabiliter  comparavit  apud  Godefridum  de  Crumbach  et  Geylam 
suam  uxorem  legittimam  decimam  quorumdam  agromm  Th.  de 
Hoenberg  predicti  sitorum  juxta  villam  Wingarten.  Et  idem 
Godefridus   et  sua   uxor   predicti   coram  nobis   constituti  renun- 

5  ciaverunt  omni  jtiri  suo,  quod  habebant  vel  habere  poterant  in 
eadem  decima,  et  dederunt  eam  predicte  abbaüsse  et  sue  ecclesie 
perpetue  possidendam.  In  cujus  rei  evidentiam  ad  preces  dicta- 
rum  partium  nostrum  ^)  sigillum  presentibus  est  appensum.  Da- 
tum anno  Domini  m^.  ccc®.   quintodecimo,    feria    quarta  proxima 

10  ante  Mathye  apostoli. 

Orig.-perg.   in  K.    Siegel   abgefallen.    Auf   der   rückseite   von   band  16. 
Jahrb.:    ^Littera  Gotzfridi  de  Crumbach  super  deeima  quorundam  agromm  Thi- 
deriei  Hombergi^;    anschliessend  hieran  von  anderer  gleichzeitiger  band:    , Juxta 
villam  Wingarte  dictam*. 
15  1)  ,nostrum*  zweimal  geschrieben,  das  erste  verklext. 

131.     Mewardus  von  Gudensberg   und  seine  ehefrau  Reinburgis  tw- 

zicltten  auf  eine  hufe  und  andere  guter  Kaufunger  lehetis  zu  Grifte 

zu  gunsten  der  Kaufunger  kirche. 

1315  februar  21. 

20  Nos  Mewardus  de  Gudensberg  et  Eeynburgis  conjux  [nostra]  *)      ^5^'' 

una  cum  nostris  veris  heredibus  universis  recognoscimus  per  pre- 
sentes  publice  profitendo,  quod  matura  deliberacione  prehabita 
et  unanimi  consensu  omni  jure  [!],  quod  nobis  ^)  in  ^)  uno  manso 
et  aliis  bonis,   que  dudum  possedimus  et  tenuimus  ab  ecclesia*) 

26  in  Koffungen  in  campis  viUe  Griffede  et  terminis  ejusdem  sitis, 
quod  nobis  c[ompetere]  *)  posset  de  jure  vel  de  facto,  renuntiavi- 
mus  et  simpliciter  in  toto  renunciamus  in  [biis]®)  scriptis  resig- 
nantes  nichilominus  dicta  bona  ecclesie  libere  memorate.  Testes 
[hujus]^  renunciationis  sunt  hii:   dominus  Conradus  plebanus  in 

30  Gudensberg  et  Tylo  de  Elbene®)  fratres,  Eudegerus  de  Tosene, 
Dythmarus  dictus  Scyndeleyp,  Amoldus  dictus  .  .  .  oyber  •),  Her- 
mannus  Brunonis,  Hermannus  dictus  Scuphelere,  Conradus  de 
Stokhusen  [et]  ^°)  Conradus  dictus  Heyle  opidani  in  Gudensberg 
et  quam   plures    aÜi    fide  digni.     In  [cujus]  ^^)  renunciacionis  et 

36  resignacionis  prescripte  evidens  testimonium  presens  instrumentum 
sigillo  civitatis  in  Gudensberg  predicte  petivimus  firmiter  robo- 
rari.  Et  nos  .  .  consules  et  scabini  opidi  prescripti  recognoscimus 
nostrum  sigillum  presentibus  appendisse.  Actum  et  datum  anno 
D[omini]  ")  m^.  ccc^.  xv^.,  viiii^.  kalendas  marcii. 

40  Orig.-perg.  in  K.,  grosser  flecken  und  mehrere  löcher  mit  Schädigung  der 


128  läl5  febr.  26. 

Bchrift,  ausserdem  links  oben  ein  mit  rother  seide  zugenähter  riss.  Siegel  ab- 
gefallen. Auf  der  rückseite  steht  von  band  14.  jahrh. :  ^^nunciacio  bonorum 
in  Griffede*. 

1)  durch  flecken  verdeckte  stelle.       2)  »nobis*  nur  schwach  durch  flecken 
hindurch  zu  erkennen.        8)  hier  folgt   wieder   getilgtes  ,dicte*.        4)  jCcclesia*   6 
durch  flecken  hindurch  nur  muthmasslich  zu  erkennen.        5)  von  ,competere*  c 
deutlich,    das  übrige  durch   flecken    gänzlich   unkenntlich;    der  räum    entspricht 
dem  Worte.         6)  durch  flecken  verdeckte  stelle.  7)  desgl.  8)  von  b  ist 

der  lange  strich  erhalten;  auch  schimmert  das  schluss-ne  durch  flecken  hin- 
durch ;    der   vomame  Tylo    kommt    oft   in   der    familie    derer   von  Eiben    vor.  10 

9)  die   etwa   8   ersten   buchstaben    des   namens   sind    durch   flecken    verwischt. 

10)  durch  flecken  verwischte  stelle.  11)  desgl.  12)  nur  d  ist  erhalten;  der 
übrige  theil  des  wortes  durch  loch  zerstört. 

132.     Konrad  von  Gudensberg  bekennt^  dem  stifte  Kaufungen  jährlich 
9  Schillinge  von  3  hufen  zu  Crumbach  entrichten  zu  mOssen. 

1315  februar  26.  15 

1315  Ego  Conradus  de  Gudensberg  notum  esse   volo   singulis  et 

fehr.  26,  uj^yersis  presentem  litteram  inspecturis,  quod  venerabili  domine 
mee  .  .  abbatisse  in  Cofungen  suoque  conventui  et  ecclesie  de 
tribus  mansis  in  villa  Crumbach  et  campis  ibidem,  quos  emi  a 
quondam  Hellewico  de  Crumbach  bone  memorie,  quos  nunc  Hen-  20 
ricus  filius  Henrici  Hoenberch  excolit,  annis  singuHs  in  octava 
Epiphanye  Domini  novem  solidos  Casslensis  monete  dare  et  per- 
solvere  debeo  perpetuo  nomine  pensionis,  ad  quam  solutionem 
ego  et  successores  mei  et  generahter  quicumque  eadem  bona  te- 
nuerint  et  possederint,  asstricti  esse  debent  perpetue  et  firmiter25 
obligati.  In  cujus  facti  evidentiam  ipsis  et  sue  ecclesie  dedi  sub 
sigülo  burgensium  in  Casslei  [!]  presentem  litteram  firmiter  com- 
munitam.  Et  nos  Syfridus  Reynhardi  proconsul,  Hermannus 
Gysle,  Theodericus  de  Hoenberg,  Johannes  Winnemari,  Wern- 
herus  Sydenswanz,  Henricus  Segewizze,  Hartmannus  de  Lemego,  80 
Godefridus  de  Crumbach  ceterique  consules  in  Cassle  nostre  civi- 
tatis sigülum  ad  preces  dicti  Conradi  presentibus  duximus  appen- 
dendum.  Datum  anno  Domini  m^.  ccc®.  quinto  decimo,  feria 
proxima  post  festum  beati  Mathye  apostoli. 

Orig.-perg.  in  K.    Rundes,  60  mm  grosses  siegel  der  Stadt  Cassel,    drei-  35 
thürmige  bürg  hinter  gezinnten  mauern  mit  offenem  thore,  der  mittlere,  höchste 
thurm  mit   spitzem  dach,    die   beiden   seitenthürme   gezinnt   mit   niedrigen  an- 
bauten nach   aussen,    Umschrift:   SIGILLVM  BVRÖENSIVM  DE  CASSELE. 
Auf  der  rückseite  von  band  14.  jahrh. :    »Pensio  novem  solidorum  dandos  [!]  per  A 

Conradum  de  Gudinsperg ;  darunter  von  band  16.  jahrh. :  ,9  Schilling  von  3  huffe  40 
landt  Conrad  von  Gudensperg*. 


1Ö15  april  18.  —  ISIB  april  19.  129 

133.     Bitter  Hermann,  herr  in  Spangenberg,  beurkundet,  dass  Her- 

tnann  Scher/  dem  stifte  Kaufungen  4  hufen  Kaufunger   lehens  zu 

Ober-Heroldshausen  verkauft  habe. 

1315  april  13. 

6  Nos  Hermannus  [miljes,  dominus  in  Spangenberg,  nniversis,      1315 

ad  quos  presentes  pervenerint,  volumus  esse  notum,  quod  consti-  ^^^'  ^^' 
tutus  coram  nobis  Hermannus    dictus   Scerf  ^)   venerabili    domine 
abbatisse   et  conventui    ecclesie   in  Kobfungen    quatuor   mansos, 
sitos  in  campis  ville  Herold[is]husen  superioris,  in  feoudum  [!]  a 

lOpredicta  abbatissa  tenendos  vendidit  pure,  rite  ac  legaliter  pro 
quadraginta  et  quatuor  marcis  argenti  puri  infra  mensem  a  die 
contractus  initi  computandum  pagandis  integraliter  et  complete, 
jure  proprietatis  perpetue  possidendos  una  cum  suis  fratribus 
Wolfero,  Konemundo  et  Heysoni,  qui  singuli  omni  juri  de  [pre]r 

lödictis  quatuor  mansis  sibi  et  eorum  heredibus  exstantibus  et  fu- 
turis  competenti  vel  competere  valenti  renunciarunt  seu  abrenun- 
ciaverunt  expressa  voce  et  liberaliter  ac  alias  juris  soUempnita- 
tibus  quibuslibet  observätis,  debitis  et  oonsuetis.  Super  quo  has 
litteras  obinde  confectas   ad  instanciam   predicti  Hermanni   Scerf 

20  et  suorum  fratrum  nostro  duximus  sigülo  muniendas.  Et  ego 
Hermannus  Scerf  sepefatus  sigiUum  meum  presentibus  apposui 
pro  [rjobore  clariori.  Datum  anno  Domini  m®.  ccc®.  xv®.,  idus 
aprilis. 

Orig.-perg.  in  K. ;  vielfach  durchlöchert  mit  Schädigung  des  textes.   Beide 
25  Siegel  abgefallen.    Auf  der  rückseite    der   Urkunde   steht   von   hand  14.  jahrh.: 
jVendicio  Wemheri')  Scherph  quatuor  mansorum  in  superiori  Heroldishusen^ 

1)  hier  folgt  im   orig.  anakoluthisches  ,qui*.  2)  irrthümlich  für  ,Her- 


134.     Hermann  Scherf  und  seine  ehefrau  Adelheid  verkaufen  dem 
30  stifte  Kaufungen  4  hufen  zu  Ober-Heroldshausen, 

1315  april  19. 

Nos  Hermannus  dictus  Scerf  et  Adelheydis  uxor  ejus  legit-  1315 
tima  recognoscimus  et  ad  singulorum  presentibus  noticiam  cupi-  ^^'  ^^' 
mus  pervenire,  quod  de  consensu  omnium  nostrorum  heredum, 
35  quorum  interest  sive  interesse  potest  de  jure  vel  de  facto,  maxime 
vero  Kunemundi  et  Heysonis  dictis  [!]  Scerf,  nichilominus  delibe- 
racione  matura  prehabita  vendidimus  justo  vendicionis  titulo  ve- 
nerabili domine  abbatisse  et  conventui  ecclesie  in  Koufungin 
dyocesis  Moguntine  pro  quadraginta   marcis   argenti  puri  super- 

9 


130  1315  april  20. 

additis  marcis  quatuor  Johanni  dicto  Slune  et  Heysoni  Scerf  pro 
nobis  persolutis  quatuor  mansos  arabiles  in  Obirn  Heroldishusin 
sitos,  quos  quondam  Eeinhardus  Scerf  et  ejus  uxor  legittima 
Gerdrudis  de  Sebecche  in  feodo  nomine  ecclesie  ejusdem  in  Kou- 
fungin  possidebant.  Vendidimus  inquam  ipsos  mansos  ab  eisdem  5 
perpetue  possidendos,  renunciavimus  et  biis  presentibus  renun- 
ciamus  omnibus  juris  beneficiis,  defensioni,  excepcioni  ac  privi- 
legio,  quo  vel  quibus  possemus  vendicioni  predicte  quomodolibet 
obviare  vel  eciam  infringere  vel  cassare.  Verum  quia  idem  Her- 
mannus  mens  legittimus  miclii  Adilheidi  eosdem  mansos  in  dona-10 
cionem  propter  nupcias  tradere  dixerat  et  conceperat,  tamen  ne 
contractus  vendicionis  in  posterum  irritetur,  ego  Adelheidis  eis- 
dem mansis  iu  hiis  soriptis  veluti  de  perfecta  donacione  renuncio 
jurata.  In  evidenciam  autem  premissorum  presentem  kartulam 
nostro  sigülo  dedimus  consignatam,  honorabüium  quoque  virorum  16 
opidi  Cruceburg  et  Johannis  Slunonis  sigillis  similiter  coappensis, 
testibus  prudentibus  viris  domino  Conrado  scolastico  ecclesie  Doi- 
lonensis,  domino  preposito  videlicet  Hermanne  in  Cruceburgc, 
domino  Alberto  et  Wilhelmo  capellanis  ibidem.  Nos  vero  Wil- 
helmus,  Eeynbote,  Suabü,  Heyno  Erkenberti  et  Hermannus  de  20 
Sitandishusin  consules  opidi  predicti  una  cum  Johanne  dicto 
Slune  recognoscimus,  quod  ad  peticionem  suprascriptorum  ven- 
dencium  et  emencium  sigillum  sepedicti  opidi  duximus  apponen- 
dum.  Nos  vero  abbatissa  et  conventus  ecclesie  in  Koufungin 
una  cum  domino  Volperto  nostro  capellano  recognoscimus  omnia25 
et  singula  premissa  esse  vera,  sigillis  antedictis  consenciendo  in 
testimonium  velle  contentari.  Actum  et  datum  anno  Domini 
mP.  ccc^.  XV®.,  xüi®.  kalendas  may. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  jl)  dreieckig,    Hermanns  von  Treffurt    O^eschr. 
8.  urk.  nr.  129) ;  2)  und  3)  abgefallen.    Die  notiz  bei  Landau  Trefurt  (zeitsclir.  30 
f.  Hess,  gesch.  etc.  9,  180  n.  2)  tri^  nicht  zu,   da  im   Staatsarchive  zu  Magde- 
burg diese  Urkunde  nicht  vorhanden  ist. 

135.     Ritter  Hennann,  herr  in  Spangeyiberg,  beurkundet,  dass  Her^ 
mann  Scherf,    Johannes  Sinn  und  Friedrich   von   Creuzburg  in  die 
hände  des  decans  Berthold  zu  Burschla  unter  eid  versprochen  haben,  OB 
die  währschaft  wegeti  der  an  die  kirche  zu  Katifungen  veräusserten 
4  hufen  zu  Ober-Heroldshausen  leisten  zu  wollen. 
1315  april  20. 

1315  Nos  Hermannus  miles  in  Spangenberg  dominus  recognosci- 

apr.  20.  jniig  üi  i^iig   scriptis  publice   profitendo,    quod  Hermannus   dictus40 


1S15  dec.  21.  131 

Scherf,  Johannes  Sinn,  Friderions  de  Crnceburg  in  nostra  pre- 
sencia  in  manus  domini  Bertoldi  decani  in  Borsla  fide  data  pro- 
miserunt,  venerabili  .  .  domine  abbatisse  et  conventui  ecclesie  in 
Kofungen  warandiam  debitam  et  consuetam  facere  super  quatuor 

5mansis  in  villa  et  campis  superioris  Heroldeshusin  sitis,  quos  in- 
quam  mansos  prefata  domina  .  .  abbatissa  una  cum  suo  conventu 
emerat  apud  Hermannum  Scherf  suprascriptum.  In  cujus  facti 
evidenciam  presentem  litteram  sigillo  nostro  dedimus  roboratam. 
Datum  anno  Domini  millesimo  ccc®.  xv®.,    die  dominica,  qua  can- 

lOtatur  dominica  Cantate  Domino. 

Orig.-perg.  in  K.  Dreieckiges  siegele  c.  35  mm,  an  den  rändern  abge- 
stoßsen,  rad  mit  8  Speichen,  von  Umschrift  nur  erkennbar:  SPA[NGENBEKG]. 
Die  notiz  bei  Landau  Trefurt  (zeitschr.  f.  Hess,  gesch.  etc.  9,  180  n.  3)  trifft 
nicht  zu,   da  im  Staatsarchive  zu  Magdeburg  diese  Urkunde  nicht  vorhanden  ist. 


15 136.     Genannte  brüder  von  Buateberff  bekunden,  dass  sie  vom  stifte 
Kaufungen  2  hufen  zu  Hedemünden  zu  erblichem  lehen  empfingen. 

1315  december  21, 

Nos  Amoldus,  Heyso,    Ot[to,  ^) 1315 

frat]res  dicti  de  Eusteberch  tenore  presentium  protestamur,  [quod 

20  nos] et   h[eredes]    nostr[i    perjcepimus    et   tenemus    a 

venerabili  domina  Jutta  abbatissa  et  a  collegio  sanctimonialium 
ecclesie  sancte  crucis  in  Couphimgen  duos  mansos  in  campis  ville 
Hedeminden  sitos  cum  omnibus  suis  pertinentiis  in  pheodo  here- 
ditario  possidendos  tali   forma,    quod  nos  et  [nostri]  heredes   jure 

25  quolibet  absoluti  de  mansis  predictis  quolibet  anno  dimidium  fer- 
to[nem  ex]  redditibus  ministrabimus  ecclesie  prenotate  nee  a  nobis 

et  nostris  veris  heredibus potest  aliquid  juris  amplius 

extorquere  [!].  In  cujus  rei  testimonium  sigillum  d[ictorum  fra- 
trum   de]  Rusteberch  una    cum    sigillo  Hermanni    de  Stochusen, 

SOquibus   communiter  utim[ur,    presenti]bus   sunt  appensa.     Datmn 
anno  Domini  mP.  ccc®.  xv®.,  in  die  sancti  Thome  apostoli. 

Orig.-perg.  in  K,  die  beiden  ersten  Zeilen  sind  in  der  mitte  zerfressen ;  nach  2 

intacten  zeilen  folgt   darunter  bis  zur  letzten   zeile  ein  brauner,    einen  theil  der 

Schrift  vollständig  verdeckender  flecken.    Beide  siegel  abgefallen.    Von  der  auf- 

85  Schrift  der  rückseite  (band  des  14.'  jahrh.)  ist  nur  noch  zu  lesen:  ,Littera  [super 

duobus]  mansps  in  He]deminne  respiciens  dictos  de  Rusteberg*. 

1)  Duval  nennt  in  der  Stammtafel  (zu  p.  406)  derer  von  Rusteberg  nach 
Otto  noch  Heinrich,  Dietrich  und  Friedrich  als  brüder. 


132  1316  febr.  20.  —  1316  marz  Id. 

137.  Ritter  Heimerad  und  Dietrich  gebrüder  von  Elbeti  bekunden, 
das8  die  äbtissin  zu  Kaufungen  ihnen  die  guter  zu  Gleichen,  welche 
Heimung  von  Kaufungen  ihrer  kirche  geschenkt,    auf  6  jähre  nach 

landsiedelrecht  verpachtet  habe, 

1316  februar  20.  5 

iBie  Nos  Hemeradus  miles  et  Theodericus  fratres  dicti  de  Elbene 

fehr,  20.  presentibus  recognoscimus  et  publice  profitemur,  quod  bona  omnia 
et  singula  in  villa  et  campis  Glichen  sita,  que  quondam  Hel- 
mungus  de  Coufungen  jure  proprietatis  tenuit  et  possedit  et  que 
venerabili  domine  abbatisse,  conventui  in  Coufungen  et  ecclesielO 
eorundem  donavit  et  legavit,  ipsa  domina  abbatissa  nobis  insimul 
ad  sex  annos  a  data  [!]  presentium  computandos  et  non  ultra 
conunisit  et  locavit  pro  una  libra  Caslensis  monete  jure  coloni 
tantum  fideliter  excolenda,  post  vero  sex  annos  predicta  bona  ad 
ipsam  dominam  abbatissam  et  suam  ecclesiam  redibunt  et  nobis  15 
amplius  nichil  juris  vendicabimus  in  eisdem,  in  quorum  eviden- 
ciam  pleniorem  presentem  litteram  dictis  domine  abbatisse  et 
conventui  dedimus  sub  sigillis  honorabilis  viri  domini  Wernheri 
abbatis  in  Bredenöwe  fratris  nostri  et  mei  Theoderici  firmiter 
communitam.    Datum  anno  Domini  m^.  ccc®.  xvi®.,  x®.  kal.  marcii.  20 

Orig.-perg.  in  K.  Bei  dem  spitzovalen,  53/37  mm  grossen  siegel  1)  fehlt 
das  obere  drittel,  sitzender  abt  mit  stab  und  buch,  Umschrift:  [S.  WERN]- 
HE[BI  ABBJATIS  DE  BEETEN[OWE] ;  2)  abgefallen.  Auf  der  rückseite 
von  hand  14.  jahrh.:  ,Littera  soluta  a  fratribus  de  Elbene,  Hemerado  et  The- 
derico*.  25 

138.  Proconsul  und  consuln  zu  Cassel  beurkunden,  dass  Dietrich 
von  Wehren  auf  den   zehnten   Kaufunger   lehens  zu  Hesserode  zu 

gunsten  der  Kaufunger  kirche  verzichtete. 
Cassel  1316  märz  19. 

1316  Nos  Syfridus  Eejnihardi   proconsul,    Conradus    de  Gudens-80 

märe  19.  ^^rg^  Hermannus  Gyslen,  Wemberus  Sydenswanz,  Heynricus 
Segewize,  Johannes  Wynnemar,  Johannes  de  Gudensberg,  Hart- 
mannus  de  Lemegoe,  Godefridus  de  Crumbach,  Wemherus  de 
Steynbol,  Theodericus  de  Hoynberg  et  Conradus  Bemonis  junior 
consules  civitatis  Cassle  presentibus  recognoscimus  et  publice  35 
protestamur,  quod  strennuus  vir  Thidericus  dictus  de  Werben  in 
nostra  presentia  constitutus  totum  jus  et  dominium,  quod  ipse  et 
sui  heredes  habebant  seu  habere  poterant  in  decima  ville  et  cam- 
porum  Herzenrode  ratione  feftdi  a  venerabili  domina  .  .  abbatissa 
in  Coufungen,  ipsi  .  .  abbatisse,    conventui   suo  et  ecclesie  ibidem  40 


1316  märz  81.  133 

dedit  pleno  jure  perpetuo  possidendmn  et  in  ipsorum  transtulit 
dominium  et  plenariam  potestatem  renuntians  omnibus,  que  sibi 
de  jure  seu  consuetudine  vendicare  poterit  in  eisdem,  petens  fide- 
liter  et  attente,  ut  super  dictis  donatione  et  renuntiatione  nostras 
5  patentes  litteras  dare  dignaremur  domine  abbatisse  et  conventui 
memoratis.  Quare  presentes  litteras  nostras  patentes  ipsis  super 
eo  dedimus  sigillo  nostre  civitatis  firmiter  oonmunitas.  Datum 
et  actum  Cassle  anno  Domini  mP,  ccc^.  xvi®.,  feria  sexta  proxima 
ante  Annunciationem  beate  virginis. 

10  Orig.-perg.  in  K.    Siegel   abgefallen.    Auf   der  rückseite   von   band  14. 

jabrb. :  .Kenunciacio  pbeoudi  in  Herczinrade  per  ConraduiA  *)  de  Werben*.    Dieser 
Urkunde  ist  urk.  nr.  195  leicbt  angebeftet. 

1)  muss  ,Tbidericum*  beissen  (s.  text). 

139.     Konrad  von  Hesserode  und  seine  ehefrau  Luckardis  verkaufen 
15  detn  stifte  Kaufungen  die  hälfle  ihres  zehnten  zu  Hesserode,  hutzeln" 
gnade  und  Drenhatcsen,  sotvie  ihrer  guter  an  letzterem  orte, 
1316  märz  31. 

Nos   Conradus  de  Herzenrode,    Luckardis   mea    conthoralis     1316 
ac  nostri  veri  beredes  recognoscimus  publice  per  presentes,  quod  *"^^^  ^^' 

20medietatem  decime,  quam  habuimus  in  villa  et  oampis  Herzen- 
rode ratione  feödi  a  strennuo  viro  Theoderico  dicto  de  Werben 
domino  nostro,  hanc  ejusdem  domini,  Elizabet  uxoris  sue  omnium- 
que  heredum  suorum  consensu  libero  accedente  vener^bili  domine 
.  .  abbatisse,  conventui  in  Coufungen  et  ecclesie  ibidem  vendimus 

25  et  vendidimus  cum  omnibus  juribus  et  pertinencüs  suis.  Insuper 
eisdem  abbatisse,  conventui  et  ecclesie  vendidimus  medietatem 
decime  ville  dicte  Luzelengnade  et  medietatem  omnium  bonorum 
in  Drenhusen  in  campis,  in  nemore  et  ubique  sitorum  ibidem 
cum  medietate   decime  bonorum    eorumdem,    et  simpliciter  omne 

30  jus,  quod  in  singulis  bonis  et  decimis  suprascriptis  habueramus 
vel  habere  poteramus,  renunciantes  omni  juri  nostro,  quod  habui- 
mus in  bonis  et  decimis  prenotatis,  promittentes  et  obligantes  nos 
debere  predictis  abbatisse,  conventui  et  ecclesie  in  Coufungen  de 
singulis  bonis  et  decimis  prescriptis,  quos  [!]  pro  decem  et  novem 

85libris  Casslensis  monete  ipsis  dedimus,  facere  justam  et  debitam 
warandiam.  In  cujus  vendicionis  evidenciam  pleniorem  presentem 
litteram  sub  sigillis  civitatis  in  Gudensberg  necnon  Theoderici 
strennui  viri  dicti  de  Elbene  advocati  ibidem  predictis  abbatisse, 
conventui  et  ecclesie  dedimus  firmiter  communitam.     Et  nos  Ro- 

40degerus,  Detmarus  Scindeleyb,  Hartungus,   Hermannus  Blitheylt, 


134  zw.  1313  märz  23.  und  1316  april  21.  —  1316  aprü  21. 

Conradus  filius  Brunonis,  Conradus  sub  tilia  consides  et  Theode- 
ricus  advocatus  opidi  predicti  ad  preces  eorundem  presentea  lit- 
teras  super  eo  dedimus  nostris  sigillis  firmiter  roboratas.  Datum 
et  actum  amio  Domini  m^.  ccc®.  xvi^.,  feria  quarta  proxima  ante 
dominioam  Pabnarum.  5 

Orig.-perg.  in  K.,  in  einem  bniche  mürbe  und  zerrissen,  doch  ohne  Schä- 
digung des  textes.  Beide  siege!  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  hand  15. 
jahrh.:  ^Littera  Conradi  de  Herczinrode  super  dimidietate  decimarum  in  Her- 
czinrode,  in  Luczenlengerade  [!]  et  hont's  in  Drenhusen*.  Laut  urk.  verz.  bl.  38 
war  cop.  vid.  im  verlornen  Kaufunger  copialbuch  vorhanden,  10 

140.  Konrad  scholaster  und  Berthold  official  der  kirche  zu  Dorla 
beglaubigen  die   abschriß  der   Urkunde  nr.  102  von   1304   april  1., 

betr.  die  vogtei  zu  Ober-Heroldshausen. 
[zw.  1313  märz  23.  und  1316  april  21.] 
[zw.  1313  Nos  Conradus  soolasticus  ecclesie  Dorlonensis  et  Bertholdus  15 

wid^l3l6  0^^^^^^  ibidem  publice  protestamur,  litteram  subscriptam  duobus 
apr.  21.J  sigillis  scüicet  Cristani  [!]  de  Langelo  senioris  et  Heinrici  dicti  Steyn- 
buch  civium  in  Molhusen  sigillatam,  illesam,  non  rasam  nee  in 
aliqua  sui  parte  viciatam  vidisse  et  de  verbo  ad  verbum  eam  le- 
gisse  necnon  sigiUo  officialitatis  dicte  ecclesie  Dorlonensis  in  20 
Signum  recognicionis  seu  protestacionis  eandem  transcribi  fecisse 
in  hec  verba: 

[Hier  folgt  abachriß  der  urk.  nr.  102  von  1304  apr.  l.J 

Orig.-perg.  in  K.,  stockfleckig.  Siegel  abgefallen.  Auf  der  inickseite  von 
hand  14.  jahrh. :  ,Protestacio  unius  marce  et  dimidie  dandorum  [!]  de  ^)  advo-  25 
cacia  villarum  Heroldishusen  et  circumjacencium^  Die  beglaubigungsurkiinde 
ist  nicht  datirt;  da  aber  der  darin  genannte  official  als  decan  Berthold  von 
Milingen  zu  Burschla,  sowie  als  canonicus  und  official  der  kirche  zu  Dorla  zu- 
erst in  urk.  nr.  124  von  1313  märz  23,  in  nr.  141  von  1316  april  21  dagegen 
schon  Wittekind  als  official  zu  Dorla  erscheint,  so  wird  die  ausfertigung  der  30 
vorliegenden  beglaubigung  zwischen  1313  märz  23  und  1316  april  21  angesetzt 
werden  müssen. 

1)  ,de*  übergeschrieben. 

141.  Capitel  und  officud  der  kirche  zu  Dorla  beurkunden^  dass  ca- 
nonicus Berthold  von  Milingen  daselbst  die  vogtei  des  dorfes  Ober- Ob 
Heroldshausen  an  das  stiß  Kaußingen  abgetreten  und  daßlr  dessen 

giUer  in  Heroldshausen  auf  lebenszeit  empfangen  habe. 
Dorla  1316  april  21. 

1316  Nos  H.  decanus  totumque  capitulum  et  Witkindus  officialis 

apr.  21.  QQ^Q^^  Dorlonensis   universis    presentibus    litteris    cupimus    esse  40 


1316  juli  BO.  135 

notum,  quod  honorandus  vir  dominus  Bertoldus  de  Milingen 
nostre  ecclesie  canonicus  in  nostra  presencia  constitutus  avocaciam  [!] 
ville  Heroldeshusen  superioris  olim  ab  Henrico  dicto  Stenbuch 
cive  Molhusensi  comparatam  cum  totali  suo  jure  ad  manus  bo- 
Bnesti  viri  domini  Volperti  legalis  sindici  seu  procuratoris  domine 
abbatisse  et  conventus  in  Kophungen  resingnavit,  libere  et  volun- 
tarie  cessit  ab  eadem  in  ipsam  abbatissam  et  conventum  in  Ko- 
phungen perpetuitatis  titulo  possidendam  ylariter  predictam  ad- 
vocaciam  transferendo.     Idem  autem  syndicus  seu  procurator  vo- 

lOlens^)  reciprocum  exhibere  restaurum  nomine  et  vice  sepedic- 
tarum  .  .  abbatisse  et  conventus  suarum  dominarum  donavit  seu 
concessit  predicto  domino  B.  allodium,  quod  in  eadem  villa  He- 
roldeshusen possident,  usque  ad  extremum  vite  sue  possidendum, 
post   ipsius    domini  B.    decessum   ad   premissas  .  .  abbatissam  et 

15  conventum  cum  usufructu  suo  universo  libere  regressurum.  In 
cujus  facti  testimonium  evidens  et  securum  nos  H.  decanus  ca- 
pitulumque  et  Witkindus  officialis  ecclesie  Dorlonensis  predicte 
capituli  et  officiaUtatis  sigilla  ob  solidas  preces  parcium  premissa- 
rum  duximus    presentibus    appendenda.     Datum   et   actum    anno 

20  Domini  m^.  ccc^.  xvi^.,  feria  quarta^)  post  dominicam  Quasimodo- 
geniti,  in  coro  Dorlonensi. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig.    Siegel  1)  zerbrochen,   nur   unterer  theil  einer 
stehenden  figur  zu  erkennen;  2)  abgefallen. 

1)  hier  folg^  ein   wieder   gestrichenes  ,8ibi*.        2)  hier   folgt   ein   wieder 
25  gestrichenes  ,quartam^ 

142.     Proconml  und  consuln  zu  Cassel  bezeugen,   dass  die  gebrüder 

Bodenreif  daselbst  ihren  zehnten  zu  Wolfsanger  der  äbtissin  und  dem 

convente  zu  Kaufungen  veräusserten. 

1316  juli  30. 

80  Nos   Syfridus  Reynhardi   proconsul,    Conradus  de  Gudens-     1316 

berg,  Theodericus  de  Hoenberg,  Johannes  Winnemari,  Wemherus  ^^^^  ^^' 
Sydenswanz,  Hermannus  Gyslen,  Henricus  Segewizen,   Hartman- 
nus  de  Lemego,    Gotzo  de  Crumbach,  Johannes  de  Gudensberg, 
Wemherus  de  Steynbol  et  Conradus  Bernonis  consules  in  Cassle 

85  recognoscimus  publice  per  presentes,  quod  Conradus,  Ludewicus, 
Albertus  et  Henricus  fratres  dicti  Bodenreyffe  nostri  concives  in 
presencia  nostri  constituti  recognoverunt,  quod  suam  decimam 
in  Wluesangere,  ubicumque  ibi  habuerint  in  silvis,  nemoribus 
vel  campis,  vendiderint  rite  et  racionabüiter  venerabüi  domine  .  . 


136  1317  juni  15. 

abbatisse  et  conventui  dominarum  cenobii  in  Cofungen  perpetue 
possidendam  renunciantes  omni  juri,  quod  habuerunt  vel  habere 
potuentnt  in  decima  prenotata.  In  cujus  rei  evidenciam  ad  preoes 
dictorum  fratrum  nostrum  sigillum  presentibus  est  appensum.  Da- 
tum anno  Domini  m®.  ccc^xvi^,  feria  sexta  proxima  post  Jacobi.  5 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig.  Siegel  abgefallen.  Auf  d^r  rückseite  von  band 
14.  jahrh. :  ^ttera  dictorum  Conradi  Budinref  et  fratrum  suorum  super  decimam 
in  Wlfisanger*.  Gredr.:  Ledderhose  Kleine  Schriften  3,  199.  Keg. :  [Duysing] 
nr.  1162.    Erwähnt:  Kuchenbecker  1,  3. 

143.     Proconsul  und  consuln  zu   Cassel  beurkunden^  dass  Walthelm  lo 
Winandi  und  seine  ehefrau  ihrem  söhne   Winand  die  einkünße  eines 
malters  waizen  aus  gütern  Kaujunger  lehens  zu  ( Nieder")  Zwehren  und 
Vollmarshausen   gaben,   die   letzterer  jedoch   wieder   an  die  äbtissin 
zu  Kaufungen  veräusserte. 

1317  juni  15.  15 

1317  Nos    Syfridus    Eeynhardi   proconsul,    Johannes   Winnemar, 

^^*  '  Wemherus  Sydenswanz,  Hartmannus  de  Lemego,  Hermannus 
Gyslen,  Henricus  de  Nordershusen,  Wemherus  de  Geysmar  ^), 
Conradus  Segewize,  Bruno  de  Munden  ceterique  consules  in 
Kassie  recognoscimus  publicis  in  hiis  scriptis,  quod  Waltheimus  20 
Winandi  et .  .  sua  coUateraHs  legittima  dederunt  rite  et  raciona- 
biliter  Winando  filio  suo  redditus  unius  maldri  Casslensis  men- 
sure  tritici  ex  bonis,  que  procedunt  in  feodo  a  venerabili  domina 
.  .  abbatissa  in  Cofungen,  videlicet  ex  bonis,  que  possidet  Wem- 
herus Balhom  in  Tuem,  unum  quartale  tritici,  item  ex  bonis  in  25 
Wolmershusen,  que  possident  Henricus  üslacht  et  Conradus 
Bachus,  tria  quartalia  tritici  perpetue  possidendos.  Preterea  nobis 
constat,  quod  idem  Winandus  filius  postea  cum  consensu  suorum 
parentum  predictonmi  vendidit  rite  et  racionabiliter  pro  decem 
et  octo  talentis  cum  dimidio  denarionmi  Cttsslensium  prenotatos30 
redditus  unius  maldri  tritici  prefate  abbatisse  et  suo  conventui 
perpetue  possidendos  ita,  quod  dicti  parentes  et  filius  resignave- 
runt,  renunciaverunt  et  warandiam  justam  debitam  et  consuetam 
facere  .  .  abbatisse  et  conventui  predictis  promiserunt.  In  cujus 
rei  evidenciam  ad  preces  dictorum  parentum  et  filii  nostre  civi-35 
tatis  sigillum  apposuimus  huic  carte.  Datum  anno  Domini 
m^.  ccc®.  xvü^.,   feria  quarta  proxima  ante  Albani  vel  in  die  Viti. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  hand  14. 
jahrh. :  ^Littera  Wynandi  Walthelmis  [!]  super  uno  maldro  tritici*. 

1)  über  a  ein  unnützes  ,er*-zeichen,  da  schluss-r  vorhanden.  40 


1317  sept.  18.  137 

144.     Die  edelherrm  Hermann  und   Gottschalk  gebräder  von  Plesse 

verpflichten  sich,    vmi  jeder  in   dem   walde   Sutholt  bei  Hedemünden 

unter  den  pfiug  genommenen  hufe  V2  vierding  silber  als  jährlichen 

zins  an  die  kirche  zu  Kaufungen  zu  entrichten, 

5  1317  September  18. 

Nos   Hermannus    et   Gotschalcus   fratres    domini    de  Plesse     1317 
nobiles  recognoscimus  et  presenti  scripto  publice  profitemur,  quod  ^^^^'  ^^' 
de  quolibet  manso,  quos  coli  per   aratnim  contigerit  vel  alterius 
generis  instmmentum  in  silva  seu  nemore,   quod  vulgariter.  Sut- 

10  holt  in  terminis  ville  Hedeminne  situm  nuncupatur,  cujus  ne- 
moris  aut  silve  proprietas  ad  venerabilem  dominam  nostram  .  . 
abbatissam  in  Coufungen  et  suam  ecclesiam  ibidem  dinoscitur 
pertinere,  ipsi  domine  nostre  abbatisse  predicte  et  sue  ecclesie 
dimidius  ferto  puri  argenti  in   festo   beati  Mychahelis  in  perpe- 

15tuum  nomine  pensionis  sive  census  sine  contradictione  qualibet 
singulis  annis  persolvetur.  In  cujus  rei  evidentiam  et  sufficien- 
tem  cautelam  presens  scriptum  nos  Hermannus  dominus  de  Plesse 
predictus  sigüli  nostri  munimine  firmiter  roboramus.  Nos  etiam 
Gotschalcus  dominus   de  Plesse  prenotatus    sigillo    fratris   nostri 

20  prefati  in  presentibus  sumus  usi.  Datum  anno  Domini  m^.  ccc®.  xvii®., 
die  dominica  proxima  ante  diem  beati  Mathei  apostoli. 

Orig.-perg.  in  M.    Dreieckiges,  an  den  rändern  abgebrochenes  siegel  mit 
dem   Plesseschen   maueranker,   Umschrift   abgestossen.    Auf   der   riickseite   von 
band  14.  jahrh. :    ,Littera  de   proprietate,   quam   domina  habet  in  silva  seu  ne- 
26more,  quod  Sutholt  dicitur,  in  terminis  ville  Hedeminne*. 

[Der  vorstehenden   Urkunde  ist   eine  etwas  abgekürzte  tviedergabe  in 
niederdeutscher  mundart  angeheftet,  deren  Wortlaut  folgender  ist: 

Wi   her  Herman    unde    Godescalc    de   brodere,    de   edelen     1817 
harren  van  Plesse,  bekennet  unde  bethughet  in  dussem   openen  *^^**  ^^* 

90breve,  dat  jowelc  hove,  de  wy  utghevet  in  deme  Sutholte  bi 
Hedeminne,  scal  gheven  eynen  halven  verding  alle  jar  to  ghelde 
ane  jenegherleyge  ding  unser  erenbaren  vrowen  der  abbatissen 
unde  der  kerken  des  hilghen  crucis  to  Koyfungen.  To  bekent- 
nisse  dusser  rede  so  hebbe  wi  her  Herman  dussen  bref  beseghelet 

Somit  unsem  ingheseghele,  des  wi  Godescalc  bruket  an  dussem 
jeghenwordeghen  breve.  Dusse  bref  de  is  gheven  na  der  bort 
Godes  dusent  druhundert  in  deme  seventegheden  jare,  des  sün- 
daghes  vor  sunte  Matheus  daghe  des  apostolen. 

Orig.-perg.  in  M.     Siegel  wie  in  der  vorstehenden   lateinischen   Urkunde, 
40  Umschrift  abgebrochen.    Auf  der  rückseite   von   band  14.  jahrh. :    ,Littera  über 
daz  Sutholt'. 


märe  2, 


138  1317  sept.  20.  —  1318  märz  2. 

145.  Mechtildis  von  Geisinar,  bürgerin  zu  Cassel,  vertauscht  mit  zU" 
Stimmung  ihres  jetzigeft  ehemannes  Dietrich  van  Hoenberg  S'ja  acker 
zwischen  Cassel  und  Wolfsanger,  die  dem  stifte  Kaufungen  gehören, 
an  Albert,  rector  der  kirche  zu   Wolfsanger,  gegen  7  andere  acker  in 

der  dortigen  fddmark,  5 

1317  September  20. 

1317  Nach  dem  regest  bl.  152  nr.  4  im  urk.-verz.    des  kl.  Eaufungen   in   den 
aept,  20,  collect,  von  ehemaligen  klöstern  in  Hessen  (Ms.  Hass.  fol.  118)  der  stand,  land.- 

bibl.  zu  Cassel. 

146.  Gertrud,  Ditmars  von  Hesserode  ehefrau,  erklärt  ihre  zustim- 10 
mutig  zu  dem  verkaufe  der  zu  ihrer   mitgift  gehörenden  guter  und 
zehnten  Kaufunger    lehens   zu  Hesserode,    Lützelngnade   und  Dren- 
hausen  und  verzichtet  auf  alle   ihr  dieserhalb  gesetzlich  zustehenden 

rechiswohlthaten, 
1318  märz  2.  15 

1318  Ego  Gertrudis  uxor  Ditmari  dicti  de  Herzenrode  legitima 
presentibus  recognosco,  quod  venditioni  et  alienationi  bonorum 
et  mansorum  necnon  decime  in  villis  et  campis  Herzenrode,  Lu- 
zelengenade  et  Drenbusen  pertinentium  ad  dotem  meam  seu  ad 
donationem  propter  nupcias,  quorum  proprietas  seu  dominium  20 
pertinet  ad  venerabilem  dominam  abbatissam  et  ecclesiam  in  Cou- 
fungen,  facte  et  habite  per  dictum  Ditmarum  maritum  meum 
legitimum  et  me  et  nomine  nostro  et  heredum  nostronmi,  una 
cum  eodem  Ditmaro  marito  meo  et  nostris  heredibus  consentio 
et  eam  ratam  habeo  renuntians  omni  juris  beneficio,  quod  con-25 
ditor  legis  vel  canonis  super  alienatione  dotium  seu  donationum 
propter  nupcias  in  presenti  vel  post  biennium  in  favorem  futuri 
matrimonii  mulieribus  reservavit,  quod  juramento  meo  tactis  sa- 
crosanctis  reliquüs  confirmavi  et  presentibus  litteris  hoc  confirmo. 
In  quorum  evidentiam  firmam  atque  certam  presentem  litteramSO 
ipsis  domine  abbatisse  et  conventui  predictis  dedi  sub  sigillo 
burgensium  in  Godensberg  firmiter  roboratam.  Et  nos  consules 
ibidem  ad  preces  Ditmari  et  Gertrudis  conjugum  predictonmi 
dictum  sigUlum  presentibus  duximus  apponendum.  Datimi  anno 
Domini  m^.  ccc®.  xviii^.,  vi^.  nontts  martii.  35 

Orig.-perg.  in  K.,  sehr  mürbe,  fleckig,  durchlöchert  und  von  oben  nach 
unten  in  2  theile  zerrissen,  jedoch  ohne  Schädigung  des  textes.  Siegel  ausge- 
rissen. Auf  der  rückseite  von  hand  14.  jahrh. :  »Resignacio  Gerdrudis  uxoris 
Ditmari  de  Herczinrade  super  bonis  in  Herczinrade,  Luczelngerade  [!]  et  Dren- 
husen*.  40 


1318  dec.  26.  139 

147.  Genannte  gebrüder  Baurus  bekennen,  dass  sie  die  guter  zu 
Klein-Lubesrode,  welche  die  verstorbene  äbtissin  Luckardis  zu  Kau- 
fungen eidlich  für  eigenthum  ihrer  kirche  erklärte,  von  der  zeitigen 

äbtissin  Jutta  daselbst  zu  lehen  empfingen, 
5  1318  december  26. 

Nos  Heinricus,  Siffridus,  Johannes  et  Volpertus  fratres  dicti     1318 
Bauri  recognoscimus  publice  in  hiis  scriptis  et  ad^)  universorum      ^' 
noticiam  cupimus  pervenire,   quod  nos   quedam   bona   in   parvo 
Lubesrode  sub  monte  sita,    que    felicis    recordacionis  venerabilis 

lOdomina  Luckardis  quondam  ecclesie  in  Kouffungen  abbatissa  et 
ejus  conventus  ibidem  pre  strennuis  viris  Hermanno  et  Wern- 
hero  fratribus  de  Gudenburg  militibus  necnon  Siffrido  dicto 
Bauro  olim  patre  nostro  bone  memorie  juramenti  declaracione 
prenotate  ecclesie  in  Kouffungen    obtinuisse   noscuntur,   a  vene- 

lörabili  domina  nostra  domina  Jutta  nunc  in  Kouffungen  ecclesie 
abbatissa  in  feodum  seu  in  empbytheosim  suscepünus  possidenda, 
ita  videlicet  quod  nos  nostrique  veri  beredes  de  pretactis  bonis 
sex  solides  denariorum  Casle  usualium,  legalium  et  bonorum  sin- 
gulis    annis   semper  in  festo   beati  Martini    episcopi   pro    annua 

20pensione  domine  abbatisse,  que  pro  tempore  fuerit,  et  ecclesie 
sue  in  Kouffungen  omni  occasione  et  dilatione  cessantibus  dabi- 
mus  et  dare  sive  tradere  tenebimur  expedite.  In  cujus  facti  evi- 
dens  testimonium  presentem  paginam  prudentum  virorum  videlicet 
Herwici  de  Dyethmelde  advocati  in  Rychenbach  nostri  consan- 

25  guinei  karissimi  et .  .  consulum  seu  scabinorum  opidi  Lychtenowe 
sigillorum  munimine  roboratam  tradimus  domine  nostre  abbatisse 
et  ejus  ecclesie  sancte  crucis  in  Kouffungen  memorate.  Et  nos 
Herwicus  de  Dyethmelde  et  ^)  Conradus  dictus  Hagemeister,  Theo- 
dericus  dictus  Holenstein,  Heinricus  de  Bergheim,  Reinherus,  Sif- 

SOfridus  de  Grymolderode  et  Hartmannus  de  Hulsbach  consules  et 
scabini  opidi  Lychtenowe  recognoscimus  tenore  presencium  litte- 
rarum  ad  instancias  et  preces  supradictorum  Baurorum  fratrum 
hanc  paginam  nostrorum  sigillorum  appensione  in  testimonium 
omnium  premissorum  firmiter  roborasse.    Actum  et  datum  anno 

35  Domini  millesimo  trecentesimo  decimo  et  nono,  in  die  beati  Sthe- 
phani  prothomartiris. 

Orig.-perg.  in  K.    Siegel   1)   dreieckig,   32/28  mm,    schild   mit   3  wage- 
rechten balken  und  4  erhöhten   damascirten   feldern,   Umschrift:   S.  HERWICI 
DE  DITMBLLE;   2)  der  stadt  Lichtenau   (beschr.    s.   urk.    nr.  291).    Auf  der 
40rück8eite  von  hand  14.  jahrh.:  ,Littera  de  Lubisrade'. 


nov,  25, 


140  1320  nov.  26. 

1)  ,ad'    übergeschrieben.  2)  hier  folgt   wieder   ausgewischtes   H   mit 

einigen  nachfolgenden  unkenntlichen  buchstaben,   auf  welche  dann  .  .  ^Conradus* 
geschrieben  ist. 

148.     Ritter  Heinrich  von  Bodersen  vermacht  mit  ztLstimmung  seiner 
erben  seine  guter  zu  Escheberg  der  hirche  zu  Kaufungen,  von  der  er  B 

dieselben  besessen, 
1320  november  25. 

i5^^  Ego  Henricus   de  Roderykessen  miles   ad  universorum  no- 

titiam  presentium  ac  futurorum   cupio  pervenire  presentibus  pu- 
blice protestÄüdo,  quod  cum  consensu  et  bona  voluntate  omniumlO 
heredum  meoruin,  videlicet  domini  Gysonis  prepositi  in  Wylbod- 
essen,   domini  Ade  canonici  in  Bicheym   fiUorum   meorum  atque 
generorum  meorum  videlicet  Oonradi  dicti  Sculthete  militis,  Har- 
tradi de  Erichenbach   et  Hereboldi  de  Amelungessen   famulorum 
donavi  et  legavi  omne  jus  meum,    quod  habui  seu  habere  dinos-15 
cebar  in  bonis  sitis  in  Eschebergh,   quocumque   nomine  censean- 
tur,  venerabili  domine  mee  .  .  abbatisse  et  ecclesie  in  Coufungen, 
que  inquam  bona  possedi  a  gracia  dicte  domine  mee  .  .  abbatisse 
ac  ecclesie  memorate,   ita  quod  universi  mei   filii   atque  .  .  generi 
prenominati  post  meum    obitum    nichil   juris   habebunt  in  bonis  20 
supradictis,    sed   ea   de  consensu  et  gracia    dicte    domine   mee  .  . 
abbatisse  et  ecclesie  in  Kouf ungen  favore  tempore  mee  vite  possi- 
debo.     Nos    quoque    Gyso   prepositus   in  Wylbodessen    et  Adam 
clericus  supradicti  una   et   nos  Conradus    dictus  Sculthete   miles, 
Hartradus    de  Rychenbach    et  Hereboldus    de  Amelungessen   fa-25 
muh  prenotati  in  actionem  et  donationem  Henrici  de  E>oderikessen 
militis  memorati  factam  domine  .  .  abbatisse  et   ecclesie  in  Kou- 
fungen  plenarie  presentibus  consentimus,  ita  quod  supradicta  bona 
in  Eschebergh  post  obitum  ipsius  Henrici  militis  de  Roderikessen 
sepedicti  ipsi  ecclesie  Hbera  cedent  et  soluta  contradictione  qua- 30 
libet  non  obstante.     In  honmi  robur   perpetuum  et  cautelam  si- 
gilla    nostri,   videlicet  Henrici   de  Roderikessen   militis,    Gysonis 
prepositi  in  Wilbodessen,  Ade   clerici,    Conradi  Scultheti  militis, 
Hartradi  de  Rychenbach  et  Hereboldi  de  Amelungessen  presen- 
tibus  pariter    sunt   appensa.     Datum   anno  Domini  m9,  ccc^.  xx®.,  35 
in  die  beate  Katherine  virginis. 

Orig.-perg.  in  K.,  schwach  fleckig.    Von  den  6  siegeln  sind  1)  3)  und  6) 
abgefallen  (Roderixen,  cleriker  Adam  und  Reichenbach) ;  2)  spitzoval,  46/30  mm, 
am  oberen  rande  abgebrochen,   Maria  stehend  mit   dem  kinde,   Umschrift:    [S. 
GI]SONIS   PREPOSI[TI]   IN  WLBODESE[N];   nr.  4)   dreieckig,   45/30  mm,  40 
dessen  rand  fast  ganz  abgebrochen,  zeigt  in  einem  dreieckigen  Schilde  einen  auf- 


Iä20  dec.  11.  —  lä21  apr.  1.  141 

rechtstehenden  angelhaken  mit  ring,  von  Umschrift  nur  noch DE  W . . 

(siegel  Konrads  Scultetus),  6)  dreieckig,  37/32  mm,  obere  linke  ecke  abgebrochen, 
zeigt  auf  2  senkrechten  balken  aufgelegte  eisenhüte,  jedoch  nur  rechtsseitig  erkenn- 
bar,  von  Umschrift   nur:    DE   AMELVGESS[EN]   erhalten.    Auf   der 

Brückseite  von  band  14.  jahrh.:  ,Littera  de  bonis  in  Escheberg.  In  E.  ist  auch 
eine  abschrift  aus  dem  17.  jahrh.  mit  der  bemerkung  bei  der  aufschrift:  ,Diß 
original  ist  in  iürHhchen  archiven  zu  befinden^ 

149.  Consuln  und  bürgerschaß  der  Stadt  Lichtenau  beurkunden,  dass 
Ludwig  von  Honrode   und   »eine  ehefrau  Gertrud   ihre  hofstätte  zu 

10  Nieder-Kau/ungen  an  das  stift  Kaufungen  veräusserten. 

1320  december  17. 
Nos  consules  totaque  universitas   opidi  Lychtenowe  recog-     1320 
noscimus  publice  in  hiis  scriptis   et  ad  cimctorum  cupimus  noti-   ^^"  ^'^* 
ciam  pervenire,  quod  Ludewicus  dictus   de  Hoenrode   famulus  et 

15  Gerdrudis  uxor  sua  legittima  et  ipsorum  veri  heredes  in  nostra 
constituti  presencia  recognoverunt,  se  ^)  bona  voluntate  et  una- 
nimi  consensu  aream  suam  sitam  in  villa  Nydem  Kouffungen, 
quam  inhabitat  Hermannus  dictus  parvus,  filius  Herbordi,  et  omne 
jus,  quod  in  eadem   curia  et  area   iidem  venditores   habuerant*), 

20yenerabili  domine  abbatisse  ecclesie  in  Kouffungen  necnon  ejus 
conventui  pro  tribus  talentis  sive  libris  denariorum  Caslensium 
ipsis  numeratis  et  traditis  vendidisse.  De  qua  quidem*)  area 
iidem  venditores  prescriptis  emptoribus  facient*)  oportunis  tem- 
poribus  warandiam  debitam  et  consuetam.    Testes  hujusmodi  con- 

2Btractus  sunt  discreti  viri  domini  Ortwinus  plebanus  nostri  opidi 
prenotati,  Johannes  plebanus  in  Wolfesangere,  Thilo  dictus  Ho- 
lenstein, Conradus  dictus  Hagemeister,  E>einherus  et  Hartmannus 
de  Hulsbach,  Heinricus  de  Bergheim  et  Conradus  frater  Reinheri 
et  quam  plures   alii  fide  digni.     Datum    et   actum    anno  Domini 

SOm^.  ccc^.  xx^.,  feria  quarta  ante  diem  beati  Thome  apostoli. 

Orig.-perg.    in   K.,    stockfleckig.     Zerbrochenes   und   defectes   siegel   der 
Stadt  Lichtenau  (beschr.  s.  urk.  nr.  291).   Auf  der  rückseite  von  band  15.  jahrh. : 
,Littera  Ludeii?tet  de  Hoenrode  super  bonis   sive   area   in   inferiori  Koufungen*. 
Gedr.:   Siegel  Lichtenau  urkb.  nr.  4   (zeitschr.  f.  Hess,  gesch.  N.  F.  22,  320 f.). 
36  1)  ,80*    übergeschrieben.         2)  hier   folgt  wieder   gestrichenes   und   ver- 

wischtes ,se*.        3)  orig.  ,quidam*.        4)  ,facient*  übergeschrieben. 

160.     Proconstd   und  consuln  zu    Cassel   beurkunden,    dass  Winand 
und  Walthelm,  söhne  Arnolds  von  Thonin,  ihre  guter  zu  Hemmen- 
rode  an  das  stifi  Kaufungen  veräusserten, 
40  1321  april  1. 

Nos  Hermannus  Gysle  proconsul,   Wemherus   Sydenswanz,    J^\ 


142  1321  aug.  18. 

Harianannus  de  Lemego,  Conradus  de  Godensberg,  Johannes 
Winnemar,  Wemherus  de  Geysmaria,  Hermannus  Amoldi,  Hen- 
ricus  Detmari,  Heynemannus  Syfridi,  Conradus  de  Hertinges- 
husen,  Helwicus  de  Crumbach  et  Conradus  Segewize  consules  in 
Cassle  recognoscimus  publice  per  presentes  nos  vidisse,  audivisse  5 
et  in  presencia  nostri  factum  fuisse,  quod  Winandus  filius  Ar- 
noldi  de  Thonin  in  presencia  nostri  constitutus  rite  et  raciona- 
biliter  venerabili  domine  domine  .  .  abbatisse  ac  ecclesie  in  C8- 
fungen  vendidit  omnia  bona  sua  ac  fratris  sui  Walthelmi,  que 
habuerunt  et  habebant  in  Hunmienrode,  sive  sit  [in]  ^)  campis  10 
sive  in  nemoribus  sive  in  quibuscumque  2),  pro  .novem  libris  et 
dimidia  denariorum  in  Cassle  usualium  perpetue  possidenda,  qui 
Winandus  renunciavit  coram  nobis  omni  juri  suo,  quod  bonis 
habuit  in  eisdem.  Et  Godfridus  filius  Asselmanni  noster  con- 
civis  cimi  dicto  Wynando  venditore  obligaverunt  se  et  promise- 15 
runt  veram  warandyam  debitam  et  consuetam  facere  pro  Wali- 
helmo  fratre  ipsius  Wynandi  domine  .  .  abbatisse  ac  sue  ecclesie 
prenotatis  tempore  oportuno,  cum  idem  Waltheimus  non  fuerit 
in  partibus,  sed  egerit  in  remotis.  Preterea  idem  Wynandus  re- 
cognovit,  quod  in  illis  bonis  venditis  nullus  haberet  jus  aliquod20 
nisi  ipsi  duo  soli  scilicet  Wynandus  et  Waltheimus  preexpressi. 
In  cujus  rei  testimonium  ad  preces  dominorum  Degenhardi  et 
Theoderici  sacerdotum,  capellanorum  in  Coufungen,  loco  domine 
.  .  abbatisse  ac  ecclesie  sue  ac  ad  preces  Wynandi  venditoris  pre- 
libatorum  nostre  civitatis  sigillum  appendimus  huic  karte.  Datum  25 
et  actum  anno  Domini  millesimo  trecentesimo  vicesimo  primo, 
feria  quarta  proxima  post  dominicam  Letare  Jherusalem. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel   abgefallen.     Auf   der   rückseite   von   hand   15. 
jahrh. ;  ,Littera  Wynandi  de  Thonyn  super  bonis  in  Humraenrode*. 

1)  ,in*  fehlt  im  orig.        2)  seil.  ,loci8*.  30 

151.  Propst  Hennann  zu  Ähnaberg,  brtider  Johannes,  lector  der 
minderbrüder  zu  Fritzlar,  mid  pleban  Ortivin  zu  Lichtenau  beurkun- 
den, dass  propst  Gerlach  zu  Frankenberg  zu  gunsten  der  äbtissin 
Jutta   zu    Kaufungen    auf  die   nachgelassenen  guter   des    canonicum 

Heinrich  Goz  daselbst  verzichtet  habe,  35 

Kaufungen  1321  atyust  18, 

1321  Nos    Hermannus   prepositus   in   Aneberg,    frater   Johannes 

aug.  18.  lector  fratrum  minorum  domus  Fritslariensis   et  Ortuinus  pleba- 

nus  in  Lechtenowe  recognoscimus  publice  per  presentes  nos  vi- 


1321  aug.  28.  143 

disse,  audivisse  et  interfuisse,  quod  venerabilis  domina  domina 
Jutta  abbatissa  in  Cftfungen  pro  ae  et  nomine  conventus  sni  ex 
una  et  honorabilis  vir  dominus  Gerlacus  prepositus  extra  muros 
Frankenberg  parte  ex  altera  litigaverunt  et  controversias  quam 
5  diucius  habuerunt  occasione  bonorum  tam  mobilium  quam  immo- 
bilium  relictorum  ex  obitu  quondam  domini  Henrici  dicti  Goz 
canonici  in  Cofungen,  et  sunt  in  omnibus  juxta  teuerem  infra- 
scriptum  penitus  concordati.  Postquam  enim  plures  contractatus 
fuerunt  habiti  et  inter  eos  attemptati,  tandem  ipse  dominus  Ger- 

lOlacus  prepositus  ad  informacionem  sibi  faventium  instructus  et 
de  jure  suo  eruditus  renunciavit  pure,  simpliciter  et  cum  bona  vo- 
luntate  toti  juri  suo,  si  quod  habuit,  in  predictis  bonis  tam  mo- 
bilibus  quam  immobilibus  dicti  domini  Henrici,  que  reliquit  per 
mortem   suam   in   possessione   prefate    domine    abbatisse   in  Co- 

IBfungen,  et  ea  omnia  in  manus  ipsius  abbatisse  libere  et  volun- 
tarie  resignavit  dimittens  et  clamans  Henricum  de  Eettenrode 
castrensem  in  Leclitenowe  specialiter  quitum  penitus  et  solutum. 
Et  huic  transactioni  sive  amicabili  composicioni  omnes  capellani, 
totus  conventus  totaque  famiüa  prelibate    domine    abbatisse  uni- 

20versaliter  sunt  inclusi.  In  cujus  rei  evidentiam  ad  preces  dic- 
tarum  partium  nostra  sigilla  presentibus  sunt  appensa.  Testes 
hujus  rei  sunt  domini  Johannes  plebanus  in  Woluesanger,  Gum- 
pertus  prebendarius  ecclesie  in  Cofungen  presbyteri,  Johannes 
rector   scolarum  in  Cassle,    Thilemannus  Büldebrandi,  Deytmarus 

25  campanarius  in  Frankenberg  et  quam  plures  alii  fide  digni.  Da- 
tum et  actum  in  Cofungen  anno  Domini  millesimo  trecentesimo 
vicesimo  primo,  feria  tercia  proxima  post  festum  Assumptionis 
virginis  gloriose. 

Orig.-perg.  in  M.,  stark  fleckig.  Siegel  1)  spitzoval,  40/25  mm,  grün, 
80 Maria  in  halber  figur  mit  dem  kinde,  darunter  ein  knieender  beter,  Umschrift: 
S.  PPOITI  DE  CASSELE  IN  ANENBERG;  2)  spitzoval,  33/22  mm,  braun, 
iigur  eines  stehenden  heiligen,  vor  ihm  knieender  beter,  Umschrift :  S.  FilA[TRIS 
I]OHANN[I]S  DE  WARPERG;  8)  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  band 
16.  jahrh. :  ,y ertrag  zwischen  dem  stifft  Kauffungen  undt  brobsten  zu  Francken- 
85  berg'. 

152.     Proconsul  und  consuln  zu  Cassel  beurkunden,  dass  Johannes 

von  Gudensberg  und  seine  ehefrau  BertUindis  dern  stifte  Kaufmigen 

ihre  gütei*  zu  Nieder- Kauf ungen  veräussertefi. 

1321  august  28. 

40  Nos  Hermannus  Gysle  proconsul,  Conradus  de  Godensberg,      1321 

Johannes   Winnemari,   Wemlierus    Sydenswanz,    Hartmannus  de  ^^' 


144  1321  oct.  9. 

Lemego,  Wemherus  de  Geysmarta,  Hermannus  Amoldi,  Conra- 
dus  Fridelant,  Henricus  Deytmari,  Heynemannus  Syfridi,  Hel- 
wicus  de  Crumbach  et  Conradus  de  Hertingeshusen  consules  in 
Cassle  recognosciinus  publice  per  presentes,  quod  nobis  constat 
evidenter  Johannem  de  Godensberg  et  BerÜindim  suam  collec-  5 
talem  nostros  concives  in  Cassle  omnia  bona  sua,  que  habuerunt 
in  inferiori  CÄfungen  et  in  campis  ibidem  vendidisse  rite,  racio- 
nabiliter  ac  pure  venerabili  domine  domine  .  .  abbatisse  ac  con- 
ventui  ecclesie  in  Cöfungen  perpetuis  temporibus  possidenda  re- 
signando  ac  mittendo  ea  bona  predicta  in  manus,  potestatem  aclO 
possessionem  .  .  abbatisse  et  conventus  predictorum,  renunciantes 
eciam^)  omni  juri  suo,  quod  in  bonis  omnibus  habuerunt  supra- 
scriptis.  Datum  sub  nostre  communitatis  sigillo  ad  preces  .  . 
abbatisse,  conventus  ac  venditorum  predictorum  anno  Domini 
millesimo  trecentesimo  vicesimo  primo,  in  die  beati  Augustini  16 
confessoris. 

Orig.-perg.  in  K.  Etwas  beschädigtes,  Gasseier  stadtsiegel  (beschr.  s.  urk. 
nr.  132).  Auf  der  rückseite  von  band  IB.  jahrh. :  ,Littera  Johanns^  de  Gu- 
dinsperg  super  bonis  in  inferiori  Kaufungen'). 

1)  e  auf  rasur.        2)  ,in   inferiori  Eaufungen*   ist   von   band   16.   jabrb.  20 
mit  dunklerer  tinte  aufgefrischt  worden. 

153.  Die  eheleuie  Adelheid  und  Volkmar  gen.  Conies  zu  Fritzlar  ver- 
kaufen dem  süße  Kaufungen  die  vogteilichen  einkünfte  zu  Ober- 
Kaufungen,    tvelche  Adelheid   von   ihrem  ersten  ehemanne  Meinward 

zugefallen  waren,  25 

1321  october  9. 

1321  In  nomine  Domini,  amen.    Nos  Alheydis  et  Volcmarus  dictus 

^^'  '  Comes  conjuges  opidi  Fritslariensis  recognoscimus  publice  in  hüs 
scriptis  ad  noticiam  cunctorum  cupimus  pervenire,  quod  matura 
deliberacione  prehibita  ac  unanimi  consensu  heredimi  nostrorumSO 
Wernheri  presbiteri,  Herbordi,  Volcmari,  Gele  et  Elizabet  cete- 
ronmique  heredum  nostrorum  ad  hoc  requirendorum  venerabili 
domine  .  .  abbatisse  ecclesie  in  Koufungen  et  conventui  ibidem 
proventus  et  redditus  dictos  [vujlgariter  ^)  foytgelt  cum  universis 
suis  juribus  et  pertinenciis  in  villa  Koufungen  sitos  ad  me  AI- 36 
hedim  predictam  ex  donacione  Meynwardi  felicis  memorie,  primi 
mariti  mei,  devolutos,  qui  dictos  proventus  et  redditus  ab  eadem 
ecclesia  in  Koufungen  jure  tenuit  pheodali,  pro  precio  quatuor 
librarum  Fritslariensium  dativorum,  quos  recognoscimus  in  nu- 
merata  pecunia  recepisse,  vendidimus  et  vendimus  libere  tenendos  40 


1322  iuni  20.  145 

et  perpetim  possidendos,  promittentes  prefate  domine  abbatisse 
et  conventui  in  Koufungen  de  predictis  proventibus  et  redditibus 
ipsis  venditis  warandiam  facere  juxta  consuetudinem  terre  Hassiß 
debitam  et  consuetam.  Insuper  nos  Wernherus,  Herbordus,  Volc- 
ömanis,  Gela,  Elizabet  ceterique  heredes,  si  qui  sunt,  nna  cum 
Alheidi  et  Volcmaro  nostris  parentibus  ac  genitoribus  renuncia- 
mus  predictis  bonis  et  redditibus  venditis  publice  et  expresse  in 
hiis  scriptiS;  renunciantes  eciam  omni  juri  et  actioni,  si  qua  nobis 
competere  posset  in  eisdem  redditibus  repetendis,  et  universaliter 

10  Omnibus,  per  que  predicte  vendicionis  contractus  in  posterum 
posset  aliqualiter  infirmari.  Testes  hujus  vendicionis  sunt  discreti 
viri  dominus  Henricus  de  Odelsen  canonicus  Fritslariensis  et  ma- 
gister  Henricus  de  Lucowe  succentor  ibidem,  Th.  de  Kirchain  et 
Wernherus  de  Foro  magistri  consulum  et  plures  alü   fide  digni. 

15  In  horum  omnium  memoriam  et  perpetui  roboris  firmitatem^)  si- 
gillo  officialis  prepositure  Fritslariensis  dedimus  presentem  litteram 
communitam.  Et  nos  officialis  prepositure  jam  dicte  ad  preces 
Alheidis  et  Volcmari  et  suorum  heredum  prescriptorum  sigillum 
.  .  ot&cialitatis  nostre  apposuimus   huic   carte  in  testimonium  om- 

20  nium  premissorum.  Datum  anno  Domini  m^.  ccc.  xxi*^.,  ipso  die 
beati  Dionisii. 

Orig.-perg.  in  K. ;  sehr  fleckig  und  an  einer  stelle  kleines  loch.  Siegel 
abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  band  14.  Jahrb.:  ,Littera  empcionis  dicte 
foidgelt'. 

25  1)  durch  loch  zerstört.        2)  orig.  ,firmitatum*. 


154.  Aebtissm  Jutta  zu  Kaufungen  und  ritter  Ludwig  van  Zwehren 
bestellen  den  propst  Hermann  zu  Ähnaberg  und  den  pleban  Ortwin 
zu  Lichtenau  behufs  beilegung  ihrer  Streitigkeiten  zu  schiedsrichtern. 

1322  Juni  20. 

80  Noverint  universi  presentium   inspectores,    quod   nos  Jutta     i3JSJ2 

Dei  gracia  abbatissa  ecclesie  sancte   crucis  in  Coffungen  nomine  ^^'**  ^' 
nostro  et  nostri  conventus  per  discretum  virum  dominum  Gum- 
pertum  cappellanum,    officiatum  et  procuratorem   nostrum  gene- 
ralem  ex  una  et  ego  Lodewicus  de  Tuem  miles  per  me  ipsum 

35  parte  ex  altera  super  omnibus  causis  et  litibus,  que  inter  nos 
movebantur  et  exorte  .fuerant,  compromisimus  in  honorabiles  viros 
dominos  Hermannum  prepositum  in  Aneberg  et  Ortwinum  ple- 
banum  iu  Lecthenowe  tamquam  in  arbitros,  arbitratores  et  ami- 
cabiles  compositores,  ita  quod  nos  abbatissa  predicta  in  dominum 

10 


146  1322  fiept.  26.  a. 

Ortwinum  prefatum  et  unum  alimn,  quemcumque  ipse  nomina- 
verit  et  ad  se  assumpserit,  et  ego  Ludewicus  predictus  in  pre- 
positum  prefatum  et  unum  alium,  quemcumque  ipse  nominaverit 
et  ad  se  assumpserit,  compromisimus  inquam  in  eos  sub  hac 
forma,  quod,  quidquid  ipsi  arbitrati  fuerint  vel  in  amicicia  vel  5 
in  jure  super  omnibus  causis  et  litibus,  ut  premittitur,  illi  arbi- 
trio  stabimus  firmiter  et  dubio  quovis  moto.  Sed  si  ipsi  quatuor 
arbitri  predicti  in  jure  discordaverint,  extunc  ipsi  superiorem  et 
mediam  personam  debebunt  eligere  et  ad  quam  partem  illa  media 
persona  declinaverit  ejus  sententia  prevalebit  et  ei  firmiter  starelO 
volumus,  promittentes  ista  predicta  omnia  et  singula  servare  et 
teuere  rata  sub  amissione  causarum  et  pena  quinque  marcanmi 
puri  argenti  ponderis  Casselensis,  ita  quod,  quicumque  nostrum 
prelibato  arbitrio  stare  noUet  vel  contradiceret,  causam  perderet 
et  actu  perdidisset,  in  quinque  marcis  alteri  parti,  ut  jam  pres-15 
cribitur,  eciam  condempnatus.  Et  ipsi  domino  preposito  et  Con- 
rado  de  Gudensperg  civi  in  Cassele  super  premissis  firmiter  ob- 
servandis  fidem  utrimque  dedimus  eciam  manualem.  Testes  liujus 
rei  sunt  discreti  viri  domini  Degenbardus,  Thilemannus,  Gum- 
pertus,  Sifridus  Sidensuant  prespiteri,  Johannes  rector  scolarum20 
in  Cassele,  Conradus  de  Gudensperg,  Henricus  et  Wemherus 
dicti  Lancsceynkel,  Hermannus  Monich  et  Lodewicus  filius  mi- 
litis  et  quam  plures  alii  fide  digni.  Insuper  nos  prepositus  et 
Ortwinus  predicti  nobis  presens  arbitrium  nomine  nostro  et  per- 
sonarum  adhuc  ad  nos  assumendarum  sub  singulis  condicionibus  25 
prescriptis  assumimus  per  presentes,  dantes  presentes  litteras  sub 
sigillis  nostris  appensis  ad  preces  dictarum  parcium  et  nomine 
eciam  nostro  fideliter  super  eo.  Anno  Domini  m^.  coc^.  xxii^.,  die 
xii^.  kal.  julii. 

Orig.-perg.  in  M.     Siegel  1)  wie  in  urk.  nr.  151,  1,  nur  von  weisser  färbe  30 
und  weniger   gut   erhalten;    2)  wie  in  urk.  nr.  82,    4,  jedoch    unleserliche   Um- 
schrift (wohl  mit  geändertem  namen  ,Ortwin*).    Auf  der  rückseite  von  hand  15. 
jahrh.:    ,Littera  composicio[ni8]  ex  parte  Ludewici   de  Twem   militis   anno  Do- 
mini m°.  ccc°.  xxii'. 

155.     Die  kloster  Kaufungen  und  Germerode  tatschen  guter,  indem  B5 
ersteres  solche  zu  Walburg  abgiebt  und  deren  zu  Hommenrode,  Nieder- 
KaufungeUj  Steinbul  und  Wickenrode  myipfängt 
1322  septejnber  26.  a.  ' 

1322  Nos  Jutta  Dei  gracia  abbatissa   totusque    conventus    domi- 

sept,  26.  a.  ^2knyin.  ecclesie  sancte  crucis  in  Coufungen  recognoscimus  publice  40 


1322  sepi.  26.  a.  147 

per  presentes,  quod  cum  honorabili  viro  domino  .  .  preposito,  .  . 
priorissa  totoque  .  .  conventu  sanctiinonialium  in  Gennarode  bona 
deliberacione  preliabita  et  bono  consensu  omnium  nostrum  rite 
et  racionabiliter  inivimus  et  presentibus  inimus  concambium  sim- 
öpliciter  in  bunc  modum,  quod  mansum  uniun  situm  in  campis 
ville  Walberc  cum  area  in  eadem  villa  sita,  quem  coluit  et  colit 
Hermannus  dictus  Volcnant,  dedimus  et  presentibus  damus  pre- 
fatis  domino  .  .  preposito  et .  .  conventui  in  Germarode  perpetue 
possidendum,    tradentes   ipsis    possessionem   predicti    mansi    cum 

10  area  libere  per  presentes,  promittentes  nichilominus  dictorum  bo- 
norum et  jurium  warandiam  facere  solitam  et  consuetam.  In  re- 
compensam  vero  dictorum  bonorum  ipsis  a  nobis  traditorum  re- 
cipimus  ipsorum  plenarie  adhibita  voluntate  bona  eorum  in  Ho- 
menrode,  in  Nydemcoufungen,  in  Steymbul  et  in  Wickenrode  et 

15  generaliter  omnia  bona  sua,  que  habent  et  habuerunt  in  predictis 
villis,  tam  culta  quam  inculta,  in  silvis,  pratis,  pascuis,  nemori- 
bus  vel  qualicumque  modo  in  jam  dictis  locis  vel  juxta  eadem 
loca  sita  perpetuis  temporibus  possidenda.  Insuper  est  adjectum, 
quod  redditus  unius  quartalis  avene  ^),   que  datur  domino  .  .  lant- 

20gravio  vel  suo  advocato  in  Eichenbach  ad  pensionem  advocati 
predicti,  que  vulgo  dicitur  voutrecht,  deponemus  de  sepedicto 
manso  et  volumus,  ut  dicta  pensio  imius  quartalis  avene,  ut  pre- 
mittitur,  singulis  annis  advocato  in  Richenbach,  qui  pro  tempore 
fuerit,  nomine  domini  .  .  lantgravii  de  nostro  aUodio  in  villa  Wal- 

25  berc  et  campis  ejus  sito  minori  perpetue  ministretur.  Quod  vide- 
licet  minus  allodium  jure  predicte  pensionis,  que  voutreycht  di- 
citur, ut  ecclesia  in  Germarode  predicta  mansum  a  nobis  traditum 
libere  possideat,  subicimus  et  subjectimi  esse  volumus  per  pre- 
sentes,   renunciantes    nichilominus    integraliter    et   in   toto    omni 

SOfraudi,  doli  excepcioni,  peticioni  et  omni  actioni,  que  nobis  nos- 
troque  .  .  conventui  conpetit,  conpetebat  seu  conpetere  posset  de 
jure  vel  de  facto.  Testes  hujus  sunt  domini  Gumpertus  sacerdos 
prebendarius  in  Coufungen,  Henricus  plebanus  in  Walberc,  Ro- 
dolfus    de   Myla   sacerdos,    Herwicus    de  DytmeUe    advocatus  in 

85  E>ichenbach,  Henricus  de  Retherode,  Henricus  de  Haynbach  et 
Siffridus  Calcifex  et  ahi  quam  plures  fide  digni.  In  cujus  rei 
evidenciam  dedimus  presens  scriptum  nostrorum  sigülonim  mu- 
nimine  roboratum.  Datum  anno  Domini  m®.  ccc*^.  xxii®.,  dominica 
proxima  ante  festum  beati  Michahelis. 

40  Orig.-perg.    in  M.    (urk.    des   klostere  Germerode).     Siegel  1)  Kaufunger 

capitelssiegel  (beschr.  s.  urk.  nr.  686)}   2)  spitzoval,  70/45  mm,  sitzende  äbtissin 


148  1322  sept.  26.  h. 

mit  palmzweig  in  der  rechten,  von  blüthenzweigen  umgeben,  Umschrift:  S. 
IVTTE  DEI  ÖRÄ  ABBE  ECCE  SCE  CRVCIS  I.  KOVFVNGEN.  Gedr.: 
(auszugsweise):  Schmincke  Urkb.  des  kl.  Germerode  nr.  73  (zeitschr.  f.  Hess, 
gesch.  N.  F.  supplem.  1,  37). 

1)  ,avene*  übergeschrieben.  5 

156.     Das  nonnenkloster  zu  Gennerode  tauscht  mit  deni  stifte  Kau- 

fungen  guter  in  der  art,  dass  ersteres  solche  in  Homtnenrode,  Nieder-- 

Kaufufigen,  Steinbul  und  Wickenrode  gegen  eine  von  letzterem 

empfangene  hufe  und  hofstätte  zu  WaUnirg  abgiebt, 

1322  September  26,  b,  10 

132J2  Nos  .  .  prepositus,  .  .  priorissa  totusque  conventus  sanctimo- 

8ept.26.  'j^Q^yjj^  \j^  Germarode  recognoscimus  publice  per  presentes,  quod 
cum  venerabili  domina  domina  Jutta  abbatissa  totoque  conventu 
dominarum  ecclesie  sancte  crucis  in  Coufungen  omnium  nostrum 
consensu  rite  ac  racionabiliter  inivimus  et  presentibus  inimuslö 
concambium  simpliciter  in  hunc  modum,  quod  bona  nostra  in 
Homenrode,  in  Nydern  Coufungen,  in  Stejrnbul  et  in  Wicken- 
rode et  generaliter  omnia  bona  nostra,  que  habuimus  et  habemus 
in  ipsis  villis,  tam  culta  quam  inculta,  silvis,  pratis,  pascuis,  in 
nemoribus  vel  qualicunque  modo  in  jam  dictis  locis  vel  juxta20 
eadem  loca  sita  dedimus  et  presentibus  damus  prefatis  domine  .  . 
abbatisse  et  conventui  ecclesie  in  Coufungen  perpetue  possidenda 
pro  uno  manso  cum  area  in  villa  Walberc  et  campis  ejus  sito, 
quem  Hermannuä  dictus  Volcnant  colit  et  coluit,  a  nobis  vice 
versa  perpetuis  temporibus  possidendo  ^),  ita  tamen  quod  redditus  25 
unius  quartalis  avene,  que  advocato  in  Richenbacli  nomine  do- 
mini  .  .  lantgravii  ad  pensionem,  que  vulgo  voutrecht  dicitur,  de 
dicto  manso  deleat  et  deponet  [!]  et  ordinet,  ut  singulis  annis 
pretacta  pensio  de  minori  allodio  in  villa  Walberc  sito  advocato 
in  Richenbach,  qui  pro  tempore  fuerit,  nomine  domini  .  .  lant-  30 
gravii  ministretur,  ut  predictum  mansum  libere  possimus  possi- 
dere,  damusque  et  tradimus  possessionem  dictorum  bonorum  pre- 
dicte  ecclesie  in  Coufungen  libere  per  presentes  promittentes  ni- 
cilhominus  [!]  ipsorum  warandiam  facere  solitam  et  consuetam, 
renunciantes  expresse  et  in  toto  omni  fraudi,  doli  excepcioni,  35 
peticioni  et  omni  actioni,  que  nobis  nostreque  ecclesie  contra 
dictxmi  concambium  conpetit,  conpetebat  seu  conpetere  posset  de 
jure  vel  de  facto.  Testes  hujus  sunt  domini  Gumpertus  procu- 
rator  domine  .  .  abbatisse  predicte,  Henricus  plebanus  in  Walberc, 
Rodolfus   de  Myla  sacerdotes,    Herwicus  de  Dytmelle   advocatusiO 


1322  nov.  4.  149 

in  Richenbach,  Henricus  de  Retherode,  Henricus  de  Haynbacli, 
Siffridus  Calcifex  et  alii  quam  plures  fide  digni.  In  cujus  rei 
evidenciam  dedimus  presens  scriptum  sigillo  nostri  capituli  dili- 
gencius  roboratum.  Datxmi  anno  Domini  m^.  ccc^.  xxii^.,  dominica 
öproxima  ante  festxmi  beati  Michahelis. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  1)  rund,  46  mm,  Maria  unter  spizbogen  sitzend 
mit  dem  kinde,  auf  jeder  seite  ein  schmaler  gothischer  thurm  mit  2  säulen  und 
spitzem  dache,  beide  thürme  durch  dachförmige  arabesken  mit  einander  ver- 
bunden, Umschrift:  S.  ECCLESIE  SCE  MARIE  IN  GERMARODE;  2)  spitz- 
10  oval,  40/28  mm,  Jungfrau  Maria  in  halber  figur  mit  dem  kinde,  darunter  ein 
bittender,  Umschrift:  [S.]  HEIBRADI  PLI  [D]E  WALBVRG«).  Auf  der  rück- 
seite  von  band  14.  jahrh. :  Littera  concanbii  puellarum  in  Germerade  et  domi- 
narum  in  Koufungen'. 

1)  8chlus8-o  über  durchstrichenes  a  geschrieben.      2)  WAL  nicht  deutlich. 

15157.  Ritter  Ludwig  von  Zwehren  bekennt,  dass  er  laut  eines  mit  der 
äbtissin  Jutta  und  dem  convente  zu  Kaufungen  geschlossenen  Ver- 
gleiches der  äbtissin  ausser  anderem  P/2  zehntfreie  hufen  zu  (Nieder-) 
Zwehren  zu  vollem  eigenthutne  überlassen  habe,  welche  dieselbe  alsbald 
nach  der  Übergabe  seinen  beiden  sohlen  zu  lehen  auftfnig. 

20  1322  novemher  4, 

Universis  Cristi  fidelibus,   ad  quos  presens   scriptum  perve-     1322 
nerit,   ego  Ludwicus   de  Duem  miles    cupio    fore    notum,    quod,    ^^^'    ' 
venerabili  domina  domina  Jutta  abbatissa    ecclesie  sancte  crucis 
in  Cftfungen  et  conventu  ibidem  mecum  litigantibus  et  incusan- 

25tibus  me,  autoritate  apostolica  subdelegata  honorando  viro  do- 
mino  .  .  custodi  ecclesie  Fritslariensis,  asserentibus  et  in  jure  pro- 
ponentibus  contra  me  coram  eodem  custode  super  quibusdam 
deductis  per  me  indebite  et  abductis  ex  dote  in  Woluesangere  post 
mortem  quondam  magistri  Alberti  fratris  mei  pie  memorie,   item 

30  pro  quadam  parte  annone  per  dictum  magistrum  ante  debitum 
terminum,  quo  redditus  solent  percipi,  percepte  et  ante  mortem 
suam,  licet  solvi  debuissent,  non  solute  et  pro  decima  danda  ex 
curia  mea,  hospicio  et  bonis  meis  in  Tuem  et  non  soluta,  sicut 
justum  tamen  fuisset,  secundum  quod  ista  singula  plenius  et  ex- 

35  presse  in  Ubello  super  hoc  confecto,  sigillo  domini  custodis  preli- 
bati  roborato  continentur,  qui  libeUus  sie  incipit:  „Coram  vobis 
domino  .  .  custode  ecclesie  Fritslariensis,  judice  ab  honorabili  viro 
domino  .  .  cantore  ecclesie  Moguntine''  et  cetera,  et  sie  ter- 
minatur:    „Huic   libello  respondebitur  feria  quarta  proxima  post 

40  dominicam   Quasimodogeniti   et   fuit   oblatus    anno   Domini   m^.  ^^^  ^^^ 


IBO  1322  nov.  4. 

132J^  ccc^.  xxii^.,  sabbato  proximo  ante  Judica",  ego  tarnen  fretus  con- 
märz  27.  ^^^  quesivi  et  attemptavi,  si  invenire  possem  amiciciam  et  gra- 
ciam  cum  domina  mea  abbatissa  et  conventu  prenotatis,  et  sie 
termino  ad  hoc  prefixo  concordati  fuimus  in  hunc  modum,  quod 
pro  Omnibus  predictis  et  in  libello,  ut  premittitur,  contentis,  in  5 
quibus  incusabar  ab  eis  et  eis  reddere  jure  tenebar,  dedi  domine 
mee  et  suo  conventui  prenotatis  mansum  unum  et  dimidium  et 
amplius  meos  sitos  in  campis  ville  Tuem,  qui  vocantur^)  bona 
illius  de  mensa^),  qui  non  sunt  decimales  nee  fuerunt  a  valde 
longe  retroactis  temporibus,  tam  diu  eciam  quod  non  est  me-10 
moria  in  contrarium,  dedi  inquam  eis  jam  dicta  bona  jure  pro- 
prietario  perpetue  possidenda  resignando  ea  libere  et  voluntarie 
in  manus  domine  mee  prefate  nomine  suo  et  conventus  preme- 
morati  renuncians  omni  juri  meo,  quod  habui  vel  habere  potui 
in  eisdem.  Quo  facto  domina  mea  predicta  contulit  eadem  bona  15 
jure  pheodi  duobus  filiis  meis,  scilicet  Luduico  et  Luduico,  sub 
tali  tamen  condicione,  quod  medio  tempore,  quo  ego  vivo,  ego 
debeo  tollere  omnem  usufructum  cedentem  a  dictis  bonis  excepto 
hoc,  quod  debeo  dare  singulis  annis  in  festo  Mychahelis  preU- 
batis  domine  et  conventui  redditus  dimidii  maldri  Casslensis  men-  20 
sure,  dimidietatem  siliginis  et  dimidietatem  avene  de  eisdem  bonis 
in  Signum  possessionis  et  proprietatis,  que  pertinent  ad  ipsam 
dominam  meam  et  conventum  suum  prenotatum.  Item  vicesima 
garba  medio  tempore,  quo  vivo,  nomine  dimidie  decime  dari 
debet  bonis  [de]*)  eisdem  ipsis  proprietariis  sepefatis.  Item  de 25 
parte  curie  et  hospicii  mei,  que  pars  pertinet  et  diu  pertinuit  ad 
bona  predicta,  dabitur  singulis  annis  in  festo  Pasche  dictis  pro- 
prietariis Ovis  vel  agnus  unus  pro  decima  medio  tempore,  quo 
vivo,  et  interim,  quod  ibi  oves  et  agni  depascuntur.  De  reUqua 
autem  parte  curie  et  hospicii  mei  potest  poscere  domina  mea  et  80 
conventus  predictus  decimam,  quandocumque  placuerit  eis,  que 
eis  de  jure  debetur,  licet  eam  hucusque  optinuerimus  ego  et  mei 
progenitores  de  gracia  ab  eisdem.  Post  mortem  yero  meam  dicti 
filii  mei  vel  eorum  successores  dabunt  singulis  annis  de  predictis 
bonis  in  prefato  termino  MychaheUs  redditus  duorum  maldrorumSö 
Casslensis  mensure,  dimidietatem  siliginis  et  dimidietatem  ^)  avene, 
et  extunc  dabunt  totam  et  integram  decimam  perpetue  bonis  ab 
eisdem.  Dabitur  eciam  extunc  perpetue  tota  et  integra  decima 
ab  hospicio  meo  et  curia  tam  de  una  parte  quam  de  reUqua  et 
generahter  de  omnibus  bonis  meis  tam  de  aliis  quam  eciam  pre-40 
notatis   ipsis  proprietariis    sepefatis.     Hiis   finitis  et   taUter    cum 


1322  nov.  26.  —  1323  febr.  1.  151 

bona  deliberacione  dispositis  et  ordinatis  domina  mea  predicta 
nomine  suo  et  sui  conventus  dimisit  me  solutum  generöse  ab  aliis 
singulis  prenotatis.  In  cujus  rei  evidenciam  hanc  cartulam  petivi 
cum  sigillo  burgensium  in  Cassle  roborari.     Et  nos  Gotfridus  de 

5  Crumbach,  Theodericus  de  Hohynberg,  Henricus  Segewize,  Wem- 
herus  de  Steynbol,  Keynhardus  Puellarum,  Johannes  de  Munden, 
Henricus  de  Nordershusen,  Wernherus  Valß,  Hermannus  Huc, 
Hermannus  Conradi,  Johannes  Sceybe  senior  et  Goczo  Bockes- 
hom  consules  in  Cassle  recognoscimus,    quod  ad  preces  strennui 

lOviri  Luduici  militis  de  Tuem  predicti  nostri  burgensium  sigillum 
apposuimus  huic  karte.  Testes  hujus  rei  sunt  discreti  viri  Degen- 
hardus,  Thylemannus  de  Meynbrechtessen,  Syfridus  Sydensuanz, 
Johannes  de  Woluesangere  sacerdotes,  capellani  sancte  crucis  in 
Cftfungen    necnon    strennui    viri   Wernherus   Lancscenkel   miles, 

15  Henricus  et  Wernherus  dicti  Lancscenkel  armigeri,  Johannes 
rector  scolarum  *)  in  Cassle  et  quam  plures  alii  fide  digni.  Datum 
per  manum  Johannis  rectoris  scolarum  ^)  in  Cassle  prescripti  anno 
Domini  millesimo  trecentesimo  vicesimo  secundo,  feria  quinta 
proxima  post  diem  festivam  Omnium  sanctorum.    Superscripcionem 

20  scilicet  istius  verbi:  „dimidietatem"  approbamus.  Datum  per  ma- 
num predictam  anno  et  die  prenotatis. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel   abgefallen.     Auf   der   rückseite   von   band   14. 
jabrb.:  ,Littera  restauracionis  Ludewici  de  Twem  cum  quibusdam  bonis*. 

1)  orig.  jvocacantur*.       2)  orig.  ,men8e'.       8)  durch  loch  zerstörte  stelle. 
254)  jdimidietatem*  übergeschrieben.        5)  orig.  ,8Colarium*. 

158.  Albrecht  vo7i  Brandenberg,  seine  ehefrau  Elisabeth  und  ihre 
söhne  einigen  sich  mit  der  äbtissin  Jutta  und  dem  stifte  Kaufufigen 
ausser  üier  andere  punkte  auch  darüber,  dass  sie  der  äbtissin  den  dritten 
theil  der  einkünfle  des  gerichtes  zu  Herleshausen  zurückzugeben  hohen. 

30  1S22  november  25. 

[Text  und  bemerkungen  in  urk.  nr.  227  von  1368  februar  1]  1322 

nov,  25, 

159.  Wappner  Heinrich  Langschenkel  und  seine  ehefrau  Elisabeth 
verkaufen  der  äbtissin  Jutta  und  dem  convente  zu   Kaufungen  ihre 

guter  zu  Nieder-Kaufungen, 
35  1323  februar  1. 

Noverint  universi  presencium   inspectores,   quod  nos  Heyn-     1323 
ricus  dictus  Lancscenckel  armiger,  Elizabeth  mea  corithoraHs  le-   •'^    '    ' 
gittima  consensu  nostri,  heredum  et  coheredum  omnium  benivolo 


1B2  1323  aprü  25. 

accedente  venerabili  domine  domine  Jutte  abbatisse  ecclesie  sancte 
crucis  in  Cöfungen  totique  conventui  ibidem  omnia  bona  nostra 
Sita  in  villa  Nederen  Coufungen  sive  in  villa  ibidem  sive  extra 
in  campis,  in  nemoribus,  in  silvis,  in  pascuis,  in  pratis,  agris 
cultis  et  incultis  et  generaliter  omnia  nostra  ubicumque  ibidem  5 
Sita  cum  omni  jure,  quo  nos  habuimus  et  possedimus,  vendidimus 
pro  quatuordecim  marcis  puri  argenti  ponderis  Kasslensis,  de 
quibus  nos  recognoscimus  plene  et  amicabiliter  pagatos,  rite  et 
racionabiliter  perpetuis  temporibus  possidenda  et  resignavimus  et 
presentibus  resignamus  onmia  predicta  bona  ac  proprietatem  et  10 
possessionem  eorum,  sicut  habuimus,  damus  et  dedimus  in  manus 
et  potestatem  domine  .  .  abbatisse  et  sui  conventus  predictorum 
renunciando  libere  et  voluntarie  eis  omni  juri  nostro,  quod  ha- 
buimus in  eisdem.  In  cujus  rei  evidenciam  hanc  litteram  cxmi 
sigülo  burgensium  in  Cassle  petivimus  sigillari,  et  nos  Hermannus  15 
Gysle  proconsul,  Conradus  de  Godensberg,  Helwicus  de  Crum- 
bachy  Wemherus  de  Geysmaria,  Heynricus  Deytmari,  Heyne- 
mannus  Syfridi,  Conradus  Segewize,  Hermannus  Arnoldi,  Her- 
mannus de  Bettenhusen,  Johannes  Scebe  junior,  Heinricus  Hor- 
busch  et  Gotfridus  Volradi  consules  in  Cassle  recognoscimus,  20 
quod  ad  preces  dictorum  Henrici  et  Elizabeth  conjugum  nostre 
communitatis  sigülum  appendimus  huic  karte.  Datum  anno  Do- 
mini millesimo  trecentesimo  vicesimo  tercio,  in  die  Brigide  virginis. 

Orig.-perg.  in  M.,  durchweg  stockfleckig.    Siegel  der  stadt  Cassel,  rechts- 
seitig zerbrochen  und   auch    sonst   beschädigt   (beschr.  s.  urk.  nr.  132).     Gedr. :  25 
Wenk  3,   urkb.    nr.  228,    Schminke    Monim.  Hass.    3,    269  f.     Reg. :    [Duysing] 
nr.  1253.     Auf  der  rückseite  sehr  undeutlich  von  band  14.  jahrh. :  »Littera  Hen- 
rici Lancschenckel  super  bonis  in  inferiori  Kaufungen^. 

160.     Aebtimn  Jutta  und  der  convent  zu  Kaufmigen  geben  die  guter 

zu  Frankenhattsen,  welche  Heinrich   Walich  und  seine  ehefrau  Hilde- ^ 

gard  besessen  und  letztere   noch   besitzt,    dieser  und  ihren  erben  aus 

ihrer  ersten,  wie  aus  ihrer  nunmehrigen  ehe  mit  Hermann  von 

Blumenstein  zu  lehen. 

1323  april  25, 

1323  Nos  Jutta  .  .  Dei  gracia  abbatissa  totusque  conventus  domi-  85 

apr,  25.  j^^Ymn.^)  ecclesie  sancte  crucis  in  Coufungen  recognoscimus  pu- 
blice per  presentes,  quod  bona  hujusmodi,  que  quondam  Hein- 
ricus dictus  Walich  et  Hildegardis  sua  conthoralis  legittima  pos- 
sederunt  et  ocupaverunt  [!]  in  campis  Vrankenhusen  apud  Golden 
et  Uflen  et  que  ipsa  Hildegardis  adhuc  superstes  possedit  et  ocu-  40 


1323  juli  21.  1B3 

pavit  usque  ad  hec^)  tempbra,  concessimus  volxintarie  eidem  Hil- 
degardi  et  ejus  legittimis  heredibus  cum  predicto  Heynrico  pro- 
creatis  necnon  a  Hermanno  de  Blomensteyn  armigero  procreatis 
et  adhuc  procreandis  perpetue  ac  hereditarie   justo  feodali  titulo 

5  possidenda.  Que  Hildegardis  et  sui  heredes  tales,  ut  premittitur, 
nobis  in  Signum,  quod  dicta  bona  a  nobis  procedunt  in  feodo, 
dabunt  pensionem  decem  solidorum  annuam  et  perpetue  eam  in 
festo  Martini  nobis  annis  singulis  ministrabuntur  [!].  Testes  hujus 
rei  sunt  honorabiles  viri   domini  Gumpertus  provisor  ecclesie  su- 

lOpradicte,  Degenhardus,  Heynricus  de  Scersteyn,  Thilemannus  de 
Meynbressen,  Sifridus  Sidenswant  sacerdotes  et  ejusdem  ecclesie 
capellani,  strennui  viri  Herwicus  de  Ditmelle,  Stephanus  de  Val- 
kenberg,  Henricus  Beyer,  Eckehardus  de  Capele  famuli  et  quam 
plures  alii  fide  digni.    In  cujus  rei  testimonium  nostra  sigilla  pre- 

IB  sentibus  duximus  aponenda  [!].  Datum  anno  Domini  m^.  ccc^.  xxiii^., 
in  die  Marci  ewangeliste.     Superscriptionem  aprobamus  [!]. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  1)  abgefallen;   2)  der  äbtissin  Jutta,    kaum  der 
3.  theil  erhalten,  Umschrift  grösstentheils  abgestossen  (beschr.  s.  urk.  nr.  167). 

1)  jtotusque  conventus  dominarum'  übergeschrieben.        2)  ,hec*  desgl. 


20 161.  Proconsuln  und  cmisuln  zu  Lichtenau  beurkunden,  dass  ihre 
mitbürger  Ludwig  von  Hönrode  und  seine  ehefrau  Gertrud  ihre  guter 
in  Hommenrode  der  äbtissin  Jutta  und  dem  convente  zu  Kaufungen 

verkauften. 
1323  juli  21, 

26  Nos  Conradus  dictus  Hagemeyster,  Sifridus  de  Gribolderode     1323 

proconsules,   Johannes  filius  Hagemeysters,    Heroldus,    Johannes  ^^ 
Finke,  Wolfgrube,    Heynricus  de  Bercheym,  Tilo  de  Holensteyn, 
Hartmannus  de  Hftlsbach,   Hermannus  de  Ymmedeshusen,    Con- 
radus de  Eodenberg  et  Heynricus   de  Holensteyn   consules  novi 

30opidi  in  Lichstenowe  recognoscimus  publice  in  hiis  scriptis  nobis 
constare  evidenter,  quod  Ludewicus  de  Hönrode  et  Gerdrudis  sua 
conthoralis  legittima,  nostri  concives  in  novo  opido  Lichstenowe, 
omnia  sua  bona  et  singula  in  campis,  areis,  nemoribus,  pratis, 
pascuis,    quibuscunque  locis  sita  Hömenrode  pertinentia  vendide- 

35runt  rite  ac  rationabiUter  venerabili  domine  domine  Jutte  abba- 
tisse  et  conventui  ecclesie  sancte  crucis  in  Coufungen  pro  tribus 
libris  et  decem  soUdis  in  Casle  usuaHum  perpetue  possidenda, 
renu[n]ctiantes  dicti  conjuges    omni  juri  suo,    quod  habebant  in 


154  1323  aug.  8.  a. 

eisdem,  et  inpossessionaverunt  prefatos  abbatissam  et  conventum 
per  fimbriam  vestimenti  sui  bonis  de  eisdem  cum  omni  jure,  sicut 
ipsi  ea.  possederunt.  Testes  hujus  rei  sunt  dominus  Degenhardus, 
dominus  Gumpertus  sacerdotes  et  cappellani  domine  abbatisse 
predicte,  Johannes  et  Ludewicus  fratres  dicti  Stoz,  Heynricus  5 
Scolle  et  alii  quam  plures  fide  digni.  In  cujus  rei  plenius  testi- 
moniimi  has  litteras  nostre  conmunitatis  sigillo  in  Lichstenowe 
ad  instantiam  düigentem  dictorum  conjugum  dedimus  firmiter 
conmunitas.  Datum  et  actum  anno  Domini  m^.  ccc®.  xxiii®.,  in 
die  Praxedis  virginis.  10 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  band  15. 
Jahrb.:  ,Littera  lindetotci  de  Honrade  super  bonis  in  Homenrade*.  Gedr.: 
Landau  Beitr.  z.  Hess,  ortsgescb.  (zeitscbr.  f.  Hess,  gesch.  etc.  8,  405).  Reg.: 
Siegel,  Lichtenau,  urkb.  nr.  6  (derselben  Zeitschrift  N.  F.  22,  321).  Erwähnt: 
zeitscbr.  f.  Hess,  gesch.  5,  18.  15 

162.  Aebtissin  Jutta  und  der  convent  zu  Kaufungen  bekunden,  dass 
caplan  Degenhard  daselbst  aus  vogteiliclien  fnwht-  und  geldgefällen 
zu  (Nieder-) Zwehren  wid  Nieder-Kaufungen  eine  stißung  zur  Unter- 
haltung des  emigen   lichtes  im  chore  der  klosterkirche  zu  Kaufungen 

gemacht  hole.  20 

1323  august  8.  a. 

1323  Nos  Jutta  Dei  gracia  abbatissa  ecclesie  sancte  crucis  in  Cou- 

aug,  8.  a,  fangen  totusque  conventus  ibidem  recognoscimus  publice  per  pre- 
sentes,  quod  dilectus  nobis  dominus  Deghenhardus  sacerdos,  capel- 
lanus  noster  sancte  crucis,  propriis  denariis  redditus  dimidii  maldri  25 
tritici,  unius  quartalis  avene  ^rislariensis  mensure,  pensionem  12 
solidorum  denariorum  Hassiensium  et  duorum  puUorum,  que  omnia 
solent  dari  festo  beati  Michael  nomine  pensionis,  que  vtdgo  di- 
citur  voghetghelt,  ex  duobus  mansis  nostris  sitis  in  campis  Tuerne, 
quos  excoluit  Conradus  Echardi  dicti  juxta  ripam,  rite  et  racio-30 
nabiHter  a  strennuo  viro  Ludewico  de  Tveme  milite  comparavit, 
preterea  dimidium  mansum  et  aream  sitos  in  Nederen  Coufungen 
et  circa,  quos  sub  se  habuit  Hermannus  dictus  Scebe,  emit  apud 
Juttam  dictam  de  Scilderode,  comparavit  inquam  omnia  predicta 
jure  proprietatis  perpetue  possidenda.  Qua  empcione  legitime  85 
facta  dedit  in  remedium  anime  sue  tam  redditus  quam  pensionem 
cum  dimidio  manso  et  area  predictos  ad  luminare  perpetuum 
sive^)  ad  lampadem  cum  oleo  in  evum  arsuram  et  pendendam 
in  choro  sancte  crucis  nostre  ecclesie  prenotate.  Et  quod  hujus- 
modi  dacio  et  assignacio  maneat   inconvulsa  ac  per  nos  penitus40 


1323  aug.  8.  b.  165 

irrevocabilis  et  lumen  predictmn  sit  et  maneat  per  eviim  inde- 
ficiens,  ob  hoc  nostra  sigilla  presentibus  duximus  appendenda. 
Anno  Domini  m^.  cco^.  xxiii®.,  sexto  idus  augusti. 

Orig.-perg.  in  K.,  sehr  stockfleckig  und  mehrfach  durchlöchert,  doch  ohne 

5  Schädigung  der  schrift.     Siegel  1)  Kaufunger  capitelsiegel    (untere  hälfte  fehlt), 

(beschr.  s.  urk.  nr.  636).     2)  der   äbtissin  Jutta   (beschr.  s.  urk.  nr.  167).     Auf 

der  rückseite  von  hand  14.  jahrh.:  ,Littera  super  redditibus  ad  luminare,  scilicet 

ad  lampadem  in  choro  sancte  crucis'. 

1)  orig.  nur  s. 

10163.     Die  rifter  Hermann  und  Werner  von  Gudenbiirg  geben  ihren 

lehensherrlichen  consens  zu  dem  verkaufe  von  einkünften  und  gefallen 

zu  (Nieder-)  Ztcehrefi  seitens  des  ritters  Ludwig  von  Zwehren  an  die 

äbtissin  Jutta  zu  Kaufungen  und  deren  caplan  Degenhard, 

1323  august  8.  b. 

15  In  nomine  Domini,  amen.    Hermannus  et  Wemherus  fratres     1333 

de  Gudenburg  milites  universis  Cristi  fidelibus,  ad  quos  presentes  ^"^* 
nostre    littere    pervenerint,    salutem  in  eo,    qui  est  omninm  vera 
Salus.    Ex  parte  venerabilis  domine  nostre  domine  Jutte  abbatisse 
ecclesie  Confugiensis  nobis  exstitit  intime  supplicatum,  quod,  cum 

20Ludewicus  dictus  de  Thweme  mües,  noster  vasallus  et  ministe- 
riaKs,  quosdam  redditus  et  proventus,  qui  proprie  vocantur  voget- 
gelt,  videlicet  tria  quartalia  cum  dimidio  quartali  tritici  et  unum 
quartale  cum  tribus  limetis  avene  Fritslariensis  mensure  et  24 
solides    cum   sex   denariis  Hassiensium    denariorum   necnon   tres 

25  pullos  cum  dimidio,  qui  redditus  singulis  annis  semper  in  festo 
sancti  MichaheUs  solent  dari  ex  duobus  mansis  sitis  in  campis 
viUe  Thwerne,  quos  excoluit  Conradus  filius  quondam  Eckehardi 
dicti  juxta  ripam,  ipsi  domine  abbatisse  et  domino  Degenhardo 
suo   cappeUano,    qui   partem  prescriptorum   reddituum  pro  salute 

30anime  sue  ad  perpetuum  lumen  sive  lampadem  in  ipsa  Confu- 
giensi  ecclesia  in  evum  arsuram  deputavit,  rite  et  rationabiliter 
vendidisset,  quos  inquam  redditus  et  proventus  nos  a  memorata 
domina  nostra  abbatissa  et  ejus  ecclesia  Confugiensi  in  feodo 
tenebamus  et  per  consequens  prefatus  Ludewicus  de  Thweme  de 

35eisdem  redditibus  et  proventibus  infeodatus  a  nobis  existebat, 
quatenus  vendicionem  et  emptionem  hujusmodi  per  nostnun  con- 
sensum  voluntarium  approbare,  confirmare  et  ratas  habere  cura- 
remus.  Nos  itaque  piis  et  justis  predicte  domine  abbatisse  et 
ejus    ecclesie   petitionibus   favorabiliter   inclinati    venditionem    et 

40  emptionem  supradictas   perpetuis   temporibus   ratas  et  gratas  ha- 


Jan,  4. 


1B6  1324  Jan.  4. 

bere  voliunus  et  eundem  contractum  exnunc  presentibus  nostris 
litteris  sollempniter  in  nomine  Domini  confirmamus.  Datum  et 
actum  anno  Domini  m^.  ccc^.  xxiii^.,  sexto  idus  augusti. 

Orig.-perg.  in  K.,    Siegel    abgefallen.    Auf   der   rückseite   von   band   14. 
jahrh.:  ,Littera  illonim  de  Gudinborg  super  quibusdam  bonis  et  pensionibus  in    5 
Twerne  apropriatis  [!]  ecclesie  Koufungensi  et  venditis  per  Ludewicum  de  Twem 
militem*. 


164.     Proconsul  und  consuln  zu  Cassel  beurkunden,  duss  Hennann 
von   Waldau  und  seine  ehefrau  Mechtildis  der  äbiimn  und  dem  con- 
veivte  zu  Kaufungeti  ihre  guter  zu  Ochshausen  übergaben.  10 

1324  Januar  4. 

1324  Nos  Gotfridus  de  Crumbach  proconsul,  Theodericus  de  Hom- 

berg,  Johannes  Wynemari,  Wemherus  de  Steynbul,  Johannes 
Sceybo  senior,  Johannes  de  Munden,  Hermannus  Huc,  Henricus 
de  Nordershusen,  Conradus  de  Hertingeshusen,  Hermannus  Con-16 
radi,  Goczo  Bockeshom  et  Reynhardus  Puellarum  consules  in 
Cassele  recognoscimus  publicis  in  hiis  scriptis,  quod  coram  nobis 
constituti  dominus  Gumpertus  capellanus  et  officiatus  venerabilis 
domine  domine  .  .  abbatisse  in  Cofungen  ejusdem  domine  nomine 
totiusque  conventus  dominarum  ibidem  ex  una  et  Hermannus  de  20 
Walda  et  Mechthyldis  conthoralis  sua  legittima  parte  ex  altera, 
ipsi  prefati  jam  conjuges  omnia  bona  sua  sita  in  villa  et  terminis 
camporum  Ockeshusen,  que  fuerunt  quondam  dicte  .  .  der  Ly- 
beren,  cum  omnibus  pertinentiis  dicta  bona  quomodolibet  contin- 
gentibus  ubicumque  sitis  dederunt  rite  et  racionabiliter  domine  25 
et  conventui  prenotatis  mittendo  cum  fimbriis  vestimentorum  suo- 
rum  in  possessionem  et  proprietatem  perpetuas  eorundem  bono- 
rum dominam  et  conventum  prenotatos.  Et  sie  dicti  conjuges 
renuntiaverunt  omni  juri  suo,  quod  habebant  vel  habere  potue- 
runt  in  bonis  et  pertinenciis,  ut  premittitur,  antefatis.  In  cujus  30 
rei  evidentiam  ad  preces  dictorum  conjugum  has  litteras  nostre 
communitatis  sigillo  firmiter  sigillatas  dedimus  super  eo.  Anno 
Domini  m^.  ccc^.  xxiiii^.,  feria  quarta  proxima  ante  Ephyfaniam 
Domini. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  der  stadt  Cassel  (beschr.  s.  urk.  nr.  132).    Auf  35 
der  rückseite  von  band  14.  jahrh.:   ,Littera  donationis  bonorum  in  Ockishusen*. 


1824  apr.  20.  —  1324  apr.  24.  1B7 

165.     Procomul  und   consuln   zu    Caßsel   beurkunden,   dass   Konrad 

Nordelin  und  seine  ehefrau  Hildegard   der  äbtissin  Jutta  und  dem 

convente  zu  Kaufungen  das  Niedergut  zu  ümbach  verkauften. 

1324  april  20. 

6  Nos  Gotfridus  de  Crumbach  proconsiil,  Theodericus  de  Hom-     1324 

berg,  Johannes  Wynemari,  Wernherus  de  Stey[n]biil,   Johannes  ^^^ 
Scheybo  senior,  Johannes  de  Munden,  Henricus  de  Nordershusen, 
Conradus  de  Hertingeshusen,  Hermannus  H&c,    Hermannus  Con- 
rad!, Goczo  Bockeshom  et  Reynhardus  Puellarum  recognoscimus 

10  publice  per  presentes  nobis  oonstare  evidenter,  quod  venerabili 
domine  domine  J&tte  abbatisse  totique  conventui  ecclesie  sancte 
crucis  in  Coffungen  Conradus  dictus  Nordelin  et  Hildegardis  con- 
thor[al]i8  ^)  sua  legittima  nostri  cives  cum  consensu  et  bona  volun- 
tate  Johannis  filii  eorundem  bona  eorum  in  ümbach,  que  dicun- 

15tur  Nedergut,  ab  illustri  principe  domino  nostro  Ottone  lant- 
gravio  terre  Hassie  pro  aliis  bonis  concambii  eis  titulo  tradita 
vendiderunt  rite  et  rationabiliter  cum  omni  jure  et  pertinen- 
tüs  eorundem  pro  viginti  libris  denariorum  in  Cassle  usu- 
alium  jam  pagatis  perpetue  possidenda.     Qui  conjuges    et   filius 

20  eorum  predicti  miserunt  in  eorundem  bonorum  possessionem 
proprietariam  abbatissam  et  conventum  prenotatos  et  iidem 
conjuges  cum  filio  renunciaverunt  omni  juri  suo,  quod  habuerunt 
vel  habere  potuerunt  bonis  in  eisdem.  In  cujus  rei  evidenciam 
nostre  communitatis  sigillum    ad   preces   conjugum  et  filii   prefa- 

25  torum  appendimus  huic  scripto.  Anno  Domini  m^.  ccc^.  xxiiii^., 
xii^.  kal.  maji. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  abgefallen.  Auf  der  rücksei te  von  band  14. 
Jahrb.:  ,Super  bonis  in  Umbacb,  que  dicuntur  Nedergud*. 

l)  orig.  ,contbori8*. 

30 16  6.     Der  official  zu  Fritzlar  macht  die  Urkunde  papst  Johanns  XXII. 

bekannt,  laut  welcher  der  abt  zu  Flechtdorf  mit  entscheidung  des  rechts- 

Streites  zwischen  dem  stifte  Kaufungeti  und  dem  Augustinerinnenkloster 

zu  Andernach  beauftragt  wird. 

Avignon  1324  april  24. 

35  Datum    per    copiam    sub    sigillo     officialitatis    prepositure     1324 

Frislariensis.  ""^"^  ^^• 

Johannes  episcopus,  servus  servorum  Dei,  dilecto  filio  .  . 
abbati  monasterii  in  Vlechtorp  Paderbumensis  dyocesis  salutem 
et  apostolicam  benedictionem.     Conqueste  sunt  nobis  .  .  abbatissa 


ißS  1Ö24  mai  4. 

et  capitulum  secularis  ecclesie  sancte  crucis  in  Koufungen  Ma- 
guntine  dyocesis,  quod  .  .  prepositus  .  .,  magistra  et  conventus 
monasterii  sanctimonialium  extra  muros  oppidi  Andemacensis, 
per  prepositum  et  magistram  soliti  gubemari,  ordinis  sancti 
Augustini,  Herwinus  de  Winningen  miles,  Eyman  dictus  Spiz  de  5 
Winningen  et  Henricus  de  Leya  layci  Treverensis  dyocesis  super 
quadam  pecunie  summa,  terris,  possessionibus  et  rebus  aliis  inju- 
riantur  eisdem.  Ideoque  discrecioni  tue  per  apostolica  scripta 
mandamus,  quatenus  partibus  convocatis  causam  et  appellacione 
remota  debito  fine  decidas  faciens,  quod  decreveris,  per  censuram  10 
ecclesiasticam  firmiter  observari.  Testes  autem,  qui  fuerint  no- 
minati,  si  se  gracia,  odio  vel  timore  subtraxerint,  censura  simili 
appellacione  cessante  compellas  veritati  testimonium  perhibere. 
Datum  Avinione  vüi.  kal.  maji,  pontificatus  nostri  anno  octavo  ^). 

Orig.-perg.   in  K.,    stockfleckig.     Siegel    abgefallen.     Die   urk.    zeigt   die  15 
Schrift  14.  jahrh.,  ist  auch  zweifellos  alsbald  nach  empfang  der  päpstlichen  urk. 
ausgefertigt  worden. 

1)  Johann  XXII.  wurde  am  7.  September  1316  zum  papste  erwählt. 

167.     PiHestei*  Degmhard,  caplan  zu  Kaufungm,  vermacht  den  chor- 
Jungfrauen  daselbst  die  2  pfund  pfennige   einhünße    am  gutem  zu  20 
Bettenhausen  und  Gramershatisen,  welche  er  sich  vormals  bei  übertra- 
gütig  dieser  guter  an  die  äbtissin  Jutta  und  den  canvent  zu  Kaufungen 
noch  vorbehalten  hatte, 
1324  mai  4. 

1324  In  nomine  Domini,  amen.    Ego  Deigenhardus  presbiter,  ca-25 

mai  4.  peUanus  sancte  crucis  in  Conffungen,  Omnibus  has  litteras  visuris 
cupio  fore  notum,  quod,  postquam  venerabilem  dominam  meam 
dominam  Juttam  abbatissam  in  Conffungen  et  conventum  ibidem 
ex  favore  precipuo  et  divina  gracia  operante  miseraw  ^)  in  posses- 
sionem  plenam  et  proprietariam  bonorum  in  Bettenhusen,  que80 
apud  Künegimdim  relictam  olim  Conradi  dicti  Ceinci2?  de  meo, 
hoc  est  pro  viginti  Septem  marcis  puri  argenti,  et  bonorum  in 
Gramershusen  sive  agrorum  quorundam  sitorum  ibidem,  ut  vulgo 
dicitur  in  der  Owe,  quos  apud  Conradum  Elyew  civem  in  Cassele 
similiter  de  meo,  videlicet  pro  undecim  libris  Hassiensium  dena-35 
riorum  saltem,  domine  abbatisse  et  conventus  predicti  nomine 
justo  empcionis  titulo  comparaveram  renunciando  penitus  omni 
juri  meo,  quod  habui  vel  habere  possem  in  prelibatis  bonis,  duas 
libras    annue    pensionis    denariorum   Cassele    usualium   michi    ex 


1324  sept.  1.  15d 

eisdem  bonis  tempore  renunciacionis  jam  dicte  reservatas  et  op- 
tentas  legavi,  do  ac  presentibus  testamenti  nomine  ünmutabiliter 
assigno  dominabns  super  chorum,  hoc  tamen  modo  quod  abba- 
tissa,  que  est  pro  tempore,  cum  ipsa  in  percepcione  prefatorum 
5  bonorum  existat  ac  esse  consueverit,  ipsis  dictam  pensionem  inte- 
graliter  duarum  librarum  scilicet  et  hoc  me  defuncto  in  die  anni- 
versarii  mei,  in  quo  eciam  magne  precis  oracio  perfici  debet, 
me  autem  superstite  tantum  unam  Hbram  de  dicta  pensione 
pro  salute   anime  et  in  remedium  meorum  peccaminum  in  festo 

10  Martini  expedite  exsolvet  ac  Ubere  ministrabit.  Que  inquam 
libre  sepedicte  pensionis,  bonis  sive  agris  in  Gramershusen  in 
censuaHbus  ac  Uberis  permanentibus,  cedere  debent  ex  bonis  in 
Bettenhusen  prenotatis.  Sed  ne  premissa  seu  aUquod  ipsorum  a 
quoquam  hominum  in  posterum  infringatur,  nos  abbatissa  et  con- 

IBventus  in  Conffungen  prenotati,  qui  hujusmodi  ordinacionem  ma- 
turo  consiUo  et  consensu  unanimi  subsecuto  perfecte  et  conplete 
inivimus  et  volentes  eam  ratam  et  inviolabilem  permanere  re- 
cognoscimus,  quod  ad  preces  domini  Deinhardi  sepedicti  hanc 
litteram    nostris    sigiUis    fecimus    commimiri.     Testes   hujus  sxmt 

20  domini  Giunpertus  officiatus,  Tylemannus  plebanus  in  Meinbressen, 
Johannes  plebanus  in  Woluesanger,  Johannes  capeUanus  in  Lu- 
besrade,  Sifridus  plebanus  in  Tuem  capellani  in  Confungen  et 
quam  plures  aKi  fide  digni.  Datum  anno  Domini  m^.  ccc®.  xxiiii®., 
in  crastino  Invencionis  sancte  crucis. 

25  Orig.-perg.  in  K.     Siegel   1)  des  Kaufunger   capitels,    Umschrift   grossen- 

theils  abgestossen  (beschr.  s.  urk.  nr.  636);  2)  spitzoval,  65/40  mm,  sitzende 
äbtissin  mit  palmzweig  und  buch,  unter  dem  stuhle  eine  heraldische  lilie,  zu 
beiden  selten  der  äbtissin  blühende  standen,  Umschrift:  [S.]  IVTTE  DEI  GRA 
ABBE   ECCE   SCE   CRVCIS   I.  COVFV[NGEN]    (abbildung  s.   siegeltafel  2, 

30  nr.  7). 

1)  ,eram*  undeutlich  auf  rasur. 

l&S.     Wappner  Herwig  von  Diftnold,  vogt  zu  Reichenbach,  und  seine 
ehefrau  Kunigunde  verzichten  auf  die  von  dem  verstorbenen  bruder  des 
ersteren,  dem  präbendMen  Volpert  zu  Kaufungen,  der  kirche  daselbst 
35  vermachten  2  acher  land  zu  Nieder-Kaufungen. 

1324  September  1. 

Noverint  cuncti,  quos  nosce[re]   fuerit  oportunum,   ad   quos     i3J24 
Httere  pervenerint  presentes,   quod  nos  Herwicus  de  Dythmelde   *^^^*  ^* 
armiger,    advocatus   in  Rychenbach,    et  Kunegundis   conthorales 
40  ciun  nostris  heredibus,  si  quos  habuerimus,  recognoscimus  et  pre- 
senti  scripto  publice  profitemur,  quod  matura  et  bona  dehberatione 


160  1324  oct.  27. 

prehabitA  duos  agros  ßive  jugera  in  campis  ville  Nederen  Kouf- 
fungen  «it^is,  quo»  oliin  bone  memorie  dominus  Volpertus  ple- 
banus  in  KouflFungen,  avuncidus  mei  Herwici  predicti,  conpara- 
verat,  quo«  etiam  quondam  germanus  mens  dominus  Volpertus 
prebendarius  ecclesie  in  Kouffungen  possederat  aliquamdiu,  lega-  5 
mns,  tradimus  et  assignamus  venerabili  domine  domine  .  .  abba- 
tisse  et  conventui  ecclesie  sancte  crucis  in  Kouffungen  et  lega- 
tionem,  donationem,  traditionem  et  assignationem  predictorum 
agrorum  factam  per  prescriptum  dominum  Volpertum  quondam 
germanum  mei  Herwici  ratam  atque  firmam  in  perpetuum  ha- 10 
bere  volentes  et  nichilominus  omni  juri,  actioni  sive  inpetitioni, 
(jue  nobis  in  ipsis  prenotatis  agris  de  jure  vel  de  facto  conpetere 
possent,  et  in  aliis  rebus  seu  bonis  quibuscumque  tam  mobilibus 
quam  inmobilibus  per  prefatum  quondam  dominum  Volpertum 
prebendarium  in  Kouffungen  relictis,  que  omnia  et  singula  tam  15 
in  vita  quam  in  ultima  voluntate  sua  legavit,  donavit,  tradidit  et 
assignavit  nomine  testamenti  ecclesie  sancte  crucis  memorate,  pro 
nobis  et  pro  nostris  successoribus  seu  heredibus  penitus  Utteris 
presentibus  renunciamus  in  presencia  testium  subscriptorum,  vide- 
licet  dominorum  Heinrici  dicti  Goz  de  Wethere,  Syffridi  plebani20 
in  Thwerne,  Tegenhardi  rectoris  cappelle  sancte  Juliane  virginis, 
Theoderici  plebani  in  MejTibrechtsen,  Gumperti  plebani  in  Im- 
menhusen  sacerdotimi,  cappeUanonmi  ecclesie  in  Kouffungen,  Jo- 
hannis  de  Wartberch  lectoris  et  Johannis  dicti  Monin  fratnmi 
ordinis  fratrum  minorum  domus  in  Fritslaria  et  Heinrici  de  Eethe-  25 
rode  nee  non  aliorum  proborimi  viroriun.  In  quorum  omnium 
premissorum  evidens  testimonium  ego  Her\i4cus  prelibatus  sigillimi 
meiim  et  pro  mea  uxore  legitima  supradicta  et  omnibus  nostris 
successoribus  et  heredibus  apposui  huic  sripto.  Datum  anno  Do- 
mini miUesimo  trecentesimo  vigesimo  iüi^.,  kalendis  septembris.     80 

Orijf.-perjf.  in  M,,  fleckig.  Siegel  Herwigs  von  Ditmold  (beschr.  s.  urk. 
nr.  147).  Auf  der  rückseite  von  band  15.  jahrh.:  ,Littera  Herwici  de  Ditmelle 
super  duobus  agris  ville  inferioris  Koufungen*. 

169.     Der  procurator  der  kirche  zu  Kaufungen   heischt  vom  custos 
der  kirche  zu  Fritzlar  als  detn  mit  apostolischer  vollmacht  versehenen  Sb 
richter  hülfe  gegen  genannte  herren   von   Weberstedt,   die  sich  gewalt- 
thätigkriten  und  rechtstridrigkeiten  in  Heroldshausen  erlaubt  hatten. 

1324  october  27, 

13:h  Coram   vobis    domino    custode    ecclesie  Frislariensis,    judice 

oct,  ^,   nnico  auctoritate  apostolica  subdelegato,  dicit  et  in  jure  propomt40 


1324  oct.  27.  161 

.  .  procurator  .  .  abbatisse  dominarumque  ecclesie  sancte  crucis  in 
Koufimgen  actricuin  contra  Th.,  Ulricum  et  Fredericmn  fratres 
dictos  de  Weverstete  armigeros  reos,  quod  iidem  rei  injuriati 
sunt  actricibus  in  viginti  quatuor  marcis  puri  argenti  ponderis 
5  Molbusensis  occasione  exactionum,  quas  ab  hominibus  ecclesie  in 
villis  Heroldeshusen  indebite  extorserunt  et  contra  jnsfciciam  sus- 
tulenmt.  Quas  dictus  Theodericus  suo  et  fratrum  suorum  no- 
mine predictorum  reorum  solvere  promisit,  ut  est  juris,  in  tem- 
pore sancti   diei  Pasche   nunc   proximo   preteriti.     Cum  ipse  Tb. 

10  nomine  quo  supra  adjutorio  et  precibus  supplicibus  nobilis  viri 
.  .  comitis  de  Wedegensten  impetraret  ab  ipsa  abbatissa  et  gra- 
ciosius  obtineret  sibi  conferri  in  feodum  advocaciam  dictarum 
viUarum  jure  non  ampliori  vel  uberiori,  nisi  sicut  advocacia  in 
jure  se  habuit  ex   antiquo,    quod  serrare   et  eciam  pro   utilitate 

15  ecclesie  totis  viribus  inservire  et  de  dampnis  ac  incommodis, 
prout  sciret  et  intelligeret,  fideliter  premunire  fide  data  promisit, 
quam  fidem  servare  caucione  juratoria  confirmavit.  Sed  hüs  Om- 
nibus non  obstantibus  spoHaverunt  bomines  ecclesie  et  mactave- 
runt  pecora  eorum  ad  dampnum  trium  marcarum  ejusdem  pon- 

20deris.  Item  angariaverunt  ipsos,  quod  non  audent  colere  agri- 
culturam  dicte  ecclesie,  in  quo  inpediverunt  ecclesiam  dampno 
quinque  marcanun  vel  circa.  Item  agitaverunt  dominum  Jo. 
plebaniun  in  Heroldeshusen,  cappeUanum  et  provisorem  ipsius 
ecclesie,    dicentes    erecto  fuste  hec  verba  inhonesta:    ^verheyde, 

25  verserteghe  cuntenpaffe,  vos  ipsum  oportebit  minare  vaccas.'* 
Quem  plebanum  tantum  vexarunt,  quod  resignavit  officium  ec- 
clesie nee  audet  ibidem  manere,  quam  contumeliam  procurator 
dictus  ad  viginti  marcas  ponderis  dicti  estimavit.  Item  compel- 
lunt  homines  ecclesie  visitare  jurisdictionem  eorum,  ad  quod  non 

SOtenentur,  et  ibidem  tamquam  layci  et  simplicitatis  filii  per  sen- 
tencias  minus  justas  irretiti  dampnis  non  modicis  percelluntur. 
Item  quando  congregantur,  ipsi  rei  cxun  suis  complicibus  prefi- 
gunt  et  assignant  in  dictis  villis  se  debere  convenire.  Et  ad 
plura  alia  servicia  scilicet  in  vecturis  et  hujusmodi  indebita  com- 

36pellunt  homines  prenotatos  in  ipsorum  hominum  gravamen  ac 
ecclesie  prejudicium  inportunum.  Petunt  igitur  dicte  actrices, 
quatinus  vos,  domine  judex  reverende,  dictos  reos  ad  restituen- 
dum  dictas  viginti  quatuor  marcas  et  ipsos  a  feodo  cecidisse  ac 
ad  persolvendum  dictas  octo   marcas  vel  circa  et  ad  tradendum 

40ipsas  viginti  marcas  nomine  emende  et  ad  cessandum  ab  exactio- 
nibus,    angariis,    coactionibus    ceterisque    vexationibus    indebitis, 

11 


16ä  1324  nov.  äÖ. 

prout  premittuntur  ex  causis  premissis,  cum  vobis  de  ipsis  coü- 
stiterit  vel  quantum  sufficit  per  vestram  diffinitivam  sentenciam 
ipsis  actricibus,  mediante  justicia  condempnetis  et  censura,  qua 
convenit,  compellaüs.  Hec  dicit  et  proponit  salvo  sibi  jure  ad- 
dendi,  minuendi,  mutandi,  corrigendi  et  cetera  et  quolibet  alio  5 
juris  beneficio  in  omnibus  sibi  salvo,  non  astringit  se  ad  pro- 
bandum  omnia  premissa,  sed  solum  ad  ea,  que  sufficiunt  ad  vic- 
toriam  sue  cause,  protestatur  quoque  de  expensis  in  lite  jam 
facüs  et  deinceps  faciendis.  Huic  libello  petito  et  oblato  in  vi- 
gilia    Symonis    et   Jude    apostolorum   respondebitur    feria   tercialO 

13JH     proxima  ante  Cecilie,  anno  Domini  m^.  ccc^.  xxiiii^. 
nov.  J20. 

Orig.-perg.  in  K.,  mit  Stockflecken  übersäet  und  an  einigen  stellen  durch- 
löchert.    Siegel  abgefallen. 

170.      Wappner  Hermann  von  Blumenstein  und  seine  ehefrau  Hilde- 
gard, sowie  die  erben  aus  beiden  ehen  der  letzteren  bekennen,  dass  sie  15 
von  ihren  gutem  zu  Frankenhausen  dein  stifte  Kaufungen  zum  zeichen 
der  belehnung  jährlich  10  Schillinge  zu  zahlen  verpflichtet  seien, 
1324  november  30. 

1324  Noverint  universi    presentium   inspectores,    quod   nos  Her- 

not?. 30,  mannus  de  Blomensteyn  anniger  ^)  et  Hildegardis  conjuges  nostri-  20 
que  veri  heredes  tarn  ab  Heinrico  dicto  Walich  quam  a  me  Her- 
manno  prodeuntes  de  bonis  in  campis  et  terminis  Vrankenhyisen 
apud  Golden  et  Ufelen  sitis,  que  possidemus  in  feodo  a  venerabili 
domina  domina  abbatissa  ecclesie  sancte   crucis  in  Coufungen  et 
conventu  ibidem,    dare   debemus    eisdem    abbatisse   et  conventui25 
singulis  annis  in  festo   sancti  Martini   perpetue   decem  solidorum 
annuam  pensionem  in  evidens   Signum,    quod    dicta    bona  proce- 
dant  ab  eis  et  ab  ipsis  in  feodo  habeamus,  ad  quod  nos  fideliter 
perpetue  perficiendum  presentibus  obligamus.     In  cujus  rei  evi- 
dentiam  hanc  cartulam  cum   sigillo  discretorum  virorum  bürgen- 30 
sium   in  Ymmenhusen   petivimus  sigülari,    et   nos   Johannes    de 
Scachten   proconsul,    Heyn[ricus]    dictus   Haberman,    Hermannus 
Bergere,    Helwicus    de    Worm^ce^),    Albertus    Eiche,    Heynricus 
gener  Johannis  lantgravii,  Hermannus  Vritac,  Heyn[ricus]  de  Hal- 
dessen,   Gerlacus  de  Eisingen,   Wemherus  de  Sipe,    Hermannus  35 
Herdegen,  Conradus  de  Wolfhagen  consules  in  Ymmenhusen  re- 
cognoscimus,  quod  ad  preces  dictorum  conjugum  nostrum  sigillum 
presentibus  duximus  appendendum.    Datum  anno  Domini  m^.  ccc®. 
xxiiii^.,  in  die  beati  Andree  apostoli. 


Iä24  dec.  4.  163 

Ori^.-perg.   in   K.    Bundes,   65  mm   grosses   siegel,   3   einzeln   stehende 
thürme  (der  mittlere  mit   spitzem  dache,    die  beiden  andern   gezinnt)    auf  drei- 
berg,   darunter  links  schreitender  löwe,  Umschrift:  S.  BVKGEN[S]IVM  CIVI- 
TATIS IN  YMMENHVSEN.    Auf  der  rückseite  von  band  14.  Jahrb.:  ,Pensio 
5  10  solidorum  apud  Calden  et  üffeln*. 

1)  orig.  ,amiger'.  2)  sehr  undeutlich;  wenn   nicht   x,   dann  z  oder  g 

oder  Schreibfehler  für  Wormele  (Wormeln). 

171.     Der  abt  von  Flechtdorf  excommunicirt  als  apostolischer  richter 

in  dem  rechtsstreüe  zwischen  dem  stiße  Kaufungen  und  dem  Augusti^ 

10  nennnenkloster  vofi  Andernach  propst  und  magistra  des  letztgenannten 

klosters, 
1324  december  4. 

.  .  Abbas  monasterii   in  Vlechdorp    ordinis   beati  Benedicti     13:S4 
Paderbomensis  dyocesis  judex  unicus  inter   partes   infrascriptas  ^* 

15  auctoritate  apostolica  delegatus  discreto  viro  plebano  in  Ander- 
nach vel  ejus  vices  gerenti  salutem  et  mandatis  apostolicis  fir- 
miter  obedire.  Cum  in  causa,  quam  venerabilis  domina  .  .  abba- 
tissa  et  conventus  dominarum  ecclesie  secularis  sancte  crucis  in 
Koufungen    actrices   contra    religiosas  personas  .  .  prepositum,  .  • 

20magistram  et  conventum  sanctimonialium  extra  muros  Andema- 
censes  reos  movent,  aliquamdiu  processerimus  et  eosdem  reos 
pro  contumatia  excommunicaverimus,  ipsi  confingentes  se  gra- 
vatos  ad  sedem,  ut  dicitur,  apostolicam  appellarunt.  Quo  per- 
cepto  ipsa  gravamina,   quecumque    fecimus,    revooavimus  et  pro 

25revocatis  habuimus  cum  effectu,  quamvis  iidem  rei  a  nobis  hoc 
non  requisiverint.  Quam  revocationem  eis  fecimus  litteratorie 
nuntiari  et  eos  evocari  in  feriam  secundam  proximam  post  An-  13JS4 
dree  ad  audiendum  et  videndum  revocationem  eorundem  grava- 
minum  cum  effectu  et  procedendum  secundum   retroacta,   secun- 

30  dum  quod  de  jure  foret  procedendum.  Iidem  vero  rei  eodem 
termino  exspectati  et  eo  continuato  usque  in  crastinum  hora 
prima  ^)  minime  comparuerunt  per  se  nee  per  aliquem  responsalem, 
ipsos  exigente  justitia  judicavimus  contumaces,  mandantes  vobis 
sub  pena  suspensionis  ab  ingressu    ecclesie,    quam  trium  dierum 

35  monitione  premissa  in  vos  per  presentes  ferimus,  si  non  f eceritis, 
quod  mandamus,  quatenus  prepositum  et  magistram  suo  et  con- 
ventus sui  nomine  tamquam  potiores  moneatis,  ut  infra  quindenam 
post  2)  receptionem  presentium  suam  studeant  expurgare  contu- 
matiam,  alioquin  eosdem  .  .  prepositum,    quem   exnunc    prout  ex- 

40tunc  ab  ingressu  ecclesie  suspendimus,   et  magistram,    quam  ex- 


dec,  3, 


164  1324  dec.  1. 

nunc  prout  extnnc  in  hiis  scriptis  excommunicamus  pro  contu- 
ma[tia],  suspensum  et  excommunicatam  publice  nuntietis  singulis 
diebus  dominicis  et  festivis  nullo  a  nobis  mandato  alio  exspectato 
cum  intimatione,  quod,  si  non  paruerint  nostre  monitioni  nee 
hujusmodi  suspensionem  et  excommunicationem  curaverint,  contra  B 
eos  gravius,  secundum  quod  de  jure  potuerimus,  procedemus.  In 
Signum  executionis  facte  reddite  littero«  siffillatas.  Datum  pridie 
nonas  ^)  decembris,  anno  Domini  m^.  ccc^.  xxiiii®. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig.     Siegel  ausgerissen. 

1)  orig.  ,prime*.      2)  orig.  ,pt9*.       3)  nur   die   obersten   spitzen  des  am  10 
unteren  rande   der   urk.   stehenden  wortes  sind  erhalten;   da  spuren  von  buch- 
staben,    die  nach  oben    gehen,    nicht   erkennbar   sind,  so   ist   anzunehmen,  dass 
,nonas'  geschrieben  war;    auch  die  zahl  der  einzelstriche  stimmt  dazu. 

172.     Cleriker  Bonifaeitis  aus  Cassel,  wohnhaft  zu  Kaufmigen,    ver- 
ätissert  cfer  äbiimn  und  deni  convente  daselbst  die  rechte  und  einkünfte  15 
eines  hofes  zu  Bettenhausen, . 
1324  decemher  7. 

1324  Noverint  universi  presencium  inspectores,    quod   ego  Boni- 

dec.  7.    facius  clericus  de  Cassele,  morans  in  Coffungen,  venerabili  domine 

domine  .  .  abbatisse  ecclesie  sancte  crucis  in  Coffunge  totique  con-  20 
ventui  dominarum  ibidem  omne  jus  et  pensionem,  quas  habeo  et 
habui  in  quadam  curia  in  Bettenhusen  sita,  in  qua  Bertradis, 
dicta  Tuscheren  habet  suam  emphythosim,  id  est  er  waltrecht, 
vendidi  rite  et  racionabiliter,  sicut  ego  possedi,  perpetue  possi- 
dendas,  sie  quod  easdem  pensionem  et  jus  eis  resigno  et  renuncio  25 
omni  juri  meo,  quod  habui  vel  habere  potui  in  eisdem,  tradens 
legittime  earundem  pensionis  et  juris  possessionem  proprietariam 
.  .  abbatisse  et  conventui  prenotatis,  asserens  me  in  precio  pro 
eisdem  deputato  pagatum  penitus,  integraliter  et  in  toto.  In 
cujus  rei  evidenciam  sigillo  communitatis  in  Cassele  petivi  hancSO 
Htteram  sigiUari,  et  nos  GotMdus  de  Crumbach  proconsul,  Theo- 
dericus  de  Homberg,  Johannes  Venemari,  Wernherus  de  Steyn- 
bul,  Henricus  de  Nordershusen,  Conradus  de  Hertingeshusen, 
Johannes  de  Munden,  Hermannus  Huc,  Hermannus  Conradi, 
Reynhardus  Puellarum  ceterique  consules  in  Cassele  recognosci- 35 
mus  ad  preces  dicti  Bonifacii  et  ad  preces  domini  Gunperti  cap- 
pellani  abbatisse  et  sui  conventus  predictorum  nomine  universi- 
tatis  et  omnium  predictorum  nostre  communitatis  sigillum  fore 
huic  httere  appensum  et  firmiter  roboratum.  Datum  in  die  Am- 
brosii  confessoris,  anno  Domini  m^.  ccc®.  xxiiii®.  40 


1325  Jan.  26.  —  1325  sept.  13.  165 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig.  Siegel  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von 
hand  14.  jahrh. :  ^Littera  super  certo  in  Bettinhusen  empto  [!]. 

173.  Aebtissin  JtUta  zu  Kaufungen  setzt  die  gebrüder  Dietrich  und 
Heimbrad  von  Eiben  zu  miterben  der  den  gebrüdern  Hermann  und 

6  fflw'/ier  von  Gudenburg  vo)n  stiße  Kaufungeti  verliehenen  guter  ein. 

1325  Januar  26. 

Nos  Jutta  Dei  gracia    abbatissa   eeclesie   sancte    crucis   in     1325 
Kouffungen  nostro  et  eeclesie  nostre   predicte  nomine  recognos-  ''    ' 
eimus  publice^)  in  hiis  scriptis,  quod  ad  preces  strennuorum  mi- 

lOlitum  Hennanni  et  Wernheri  fratrum  de  Gndinborg  nostromm 
fidelium  strennuos  viros  Theodericnm  et  Heymbradum  fratres  de 
Elbene  milites  cum  Omnibus  bonis  feodalibus,  que  a  nobis  et  a 
nostra  ecclesia  in  feodo  tenent,  prout  jam  supradicti  milites  de 
Gudinburg  hactenus  possederunt,   justo  tytulo   infeodacionis   una 

15  cum  eisdem  infeodavimus  et  presentibus  infeodamus  tamquam 
ipsorum  veros  et  legittimos  coheredes,  ponentes  nichilominus  pre- 
dictos  fratres  Theodericum  et  Heymbradum  una  cum  predictis 
fratribus  de  Gudinburg  in  possessionem  legittimam  bononuh  om- 
nium  feodalium  prescriptorum,    que    inquam   bona  cum  universis 

20  et  singulis  pertinentiis  ac  usufructibus  sepedicti  fratres  Tbeode- 
rici  [!]  et  Heinbradus  ac  heredes  ipsorum  cimi  predictis  fratribus 
de  Gudinburg  et  post  eos  a  nobis  et  nostra  ecclesia  jure  feodali 
perpetuis  temporibus  possidebunt,  dantes  hanc  nostram  litteram 
sigiUonun  nostri  et   conventus  nostri  muniminibus   signatam  fir- 

25  miter  super  eo.  Datum  anno  Domini  m^.  ccc^.  xxv®.,  vii.  kalen- 
das  februarii. 

Papierhandschrift  des  15.  jahrh.  im  freiherrl.  von  Buttlarschen  archive 
zu  Elberberg  mit  aufschrift :  „Altes  copialbuch  über  derer  von  Eiben  ihre  lehn- 
schafften etc."  (p.  10). 

30  1)  vorl.  ,publico*. 

174.  Proconsul  und  consuln  zu  Cassel  beurkunden,  dass  Ludwig  von 
Hönrode,  bärger  zu  Münden,  und  seine  ehefrau  Gertrud  ihre  guter 

zu  Nieder' Kaufungen  an  äbtissin  Jutta  und  den  convent  zu 
Kaufungen  veräusserten. 
35  1325  September  13. 

Nos  Conradus    de   Godensberg    proconsul,    Hartmannus   de     1335 
Lemego,  Helwicus  de  Crumbach,  Wemherus  de  Geysmaria,  Her-  **^ 
mannus   Amoldi,    Henricus   Deytmari,    Conradus    de   Fredelant, 


166  1326  apr.  7. 

Wemherus  Fak,  Henricus  Horbusch,  Johannes  Scebo  junior, 
Hermannus  de  Bettenhusen  et  Gotfridus  Seele  consules  in  Cassle 
recognoscimus  publicis  in  hiis  scriptis  nobis  evidenter  constare, 
quod  Ludwicus  dictus  von  deme  Honrode  et  Gertrudis  sua  uxor 
legittima  cives  in  Munden  de  bono  consensu  Jobannis,  Amoldi,  B 
Elizabeth  et  Jutte  puerorum  seu  heredum  suorum  bona  sua  in 
inferiori  villa  Coufungen  et  terminis  ejusdem,  sive  sint  sita  in 
campis  seu  nemoribus,  pratis  vel  pascuis,  agris  cultis  vel  incultis, 
aquarum  decursibus,  domibus  vel  areis  et  breviter  et  generaliter 
omnia  bona  eorum,  sive  intra  sive  extra  villam  habuerint  in  ter- 10 
minis  ibidem,  quocumque  nomine  censeantur,  vendiderunt  rite  et 
rationabiliter  justo  vendicionis  tytulo  venerabiH  domine  domine 
Jutte  abbatisse  ecclesie  sancte  crucis  in  Coufungen  et  conventui 
ibidem  perpetuis  temporibus  possidenda  resignantes  ea  bona  et 
renunciantes  omni  juri  eorum,  quod  in  dictis  bonis  habueruntlö 
vel  habere  potuerunt,  renunciacionis  justo  modo,  recognoscentes, 
quod  precium,  videlicet  quinquaginta  Septem  libras  Hassyensium 
denariorum,  pro  quibus  dictis  emptoribus  dicta  bona  vendiderunt, 
ut  premittitur,  haberent  et  pagati  essent  de  ipsis  et  fideliter  wa- 
randati.  In  quorum  testimonium  nos  consules  prescripti  huju8  20 
testes  rei  sigillo  nostre  communitatis  commimivimus  presens  scrip- 
tum. Anno  Domini  m^.  ccc^.  vicesimo  quinto,  feria  sexta  proxima 
post  Nativitatem  Marie  virginis  gloriose. 

Orig.-perg.   in   M.,   fleckig.     Siegel   abgefallen.    Auf   der   rückseite   von 
band  15.  jahrh. :  ,Littera  Ludewici  von  deme  Hohenrode  super  bonis  in  inferiori  25 
Koufungen*. 

175.  Th.y  propst  des  nannenconventes  zu  Nordshausen,  verordnet  mit 
dessen  Zustimmung^  dass  der  jeweilige  propst  daselbst  den  betrag  einer 
mit  dem  gelde  des  caplans  Degenhard  zu  Kaufungen  aus  2  häusem 
der  neustadt  Cassel  ßlr  den  convent  erworbenen  jährlichen  rente  von  SO 
ein  p/und  Pfennigen  letzterem  aus  eigener  tasche  zahlen,  die  rente 
selbst  aber  an  deren  fälligkeitsterminen  für  sich  einziehen  solle. 

1326  aprü  7. 

1326  Noverint  universi  tam  moderni  quam  futuri  presencium  in- 

^■^'  *  spectores,  quod,  postquam  ego  Th.  prepositus  cenobii  seu  con-35 
ventus  sanctimonialium  in  Norderhusen  pensionem  unius  Ubre 
denariorum  Cassele  usualium,  videlicet  ex  domo  Conradi  dicti 
Nuwemeister  in  nova  civitate^)  decem  et  Septem  solidos,  quorum 
octo  cum  sex  denariis  singulis  annis  in  die  MychaeÜs  et  octo 
solidi  cum  sex  denariis  singulis  annis  in  festo  Pasche  dantur,   et  40 


1326  apr.  7.  167 

ex  domo  Henrici  dicti  Lewe  ibidem  tres  solidos  in  festo  beati 
Martini  singulis  annis  dandos,  ut  in  alio  instrumento  sigillo  dicte 
civitatis  Cassele  munito  sufficienter  exprimitiir,  cum  denariis  ho- 
norabilis  viri  domini  Degenhardi  capellani  altaris  sancte  crucis 
5  in  Conffungen  empcionis  titulo  ad  usum  specialem  dicti  mei  con- 
ventus  conparaveram,  extunc  ad  instanciam  dicti  domini  Degen- 
hardi dioentis,  re  vera  hujus  jam  dicte  pensionis  terminos  pri- 
marie  sue  intencioni  contraire,  hujusmodi,  que  sequitur,  ordina- 
cionem   inivi  prefati  mei  voluntate  conventus  accedente  ad  hoc 

10  concorditer  et  assensu,  ita  videlicet  quod  prepositns  quiÜbet  pro 
tempore  dictam  pensionem  in  prelibatis  terminis  percipere  con- 
tentus  libram  denariorum  in  Cassele  usualiimi  de  sna  bursa, 
quamdiu  idem  dominus  Degenhardus  vixerit,  in  festo  Annuncia- 
cionis  beate  virginis  propter   divinam  remuneracionem  et  reme- 

lödium  suorum  peccaminum,  sed  eo  non  superstite  in  die  anniver- 
sario  obitus  ejusdem,  ut  sui  memoria  ibidem  devocius  habeatu[r] 
.  .  .  perpetue,  prelibato  conventui  in  Nordershusen,  ut  solacium 
suum  pytanciam  consuetam  de  hoc  peragant,  ministrabit.  Hec 
enim  fuit  sepedicti  domini  Degenhardi  pri[maria]^)  et  permanens 

20intencio,  quando  predictam  pensionem  legati  seu  testamenti  no- 
mine providit  e[mi]*)  et  cum  suis  denariis,   ut  premittitur,    con- 

parari.     Si  vero  dicta  ministracio  h *)  libre  a  preposito, 

ut  prescribitur,  facienda  conventui  quavis  occasione  seu  inpedi- 
mento  [obvenjiente  expedite  non   servaretur,    extunc   venerabUis 

25  domina  .  .  abbatissa %   que  pro   tempore  fuerit,   tali 

durante  inpedimento  et  non  amplius  se  de  pensione  ....*)  [i]n- 
tromittet.  In  cujus  rei  testimonium  sigillimi  mei .  .  preposi[ti]  ^) 
presentibus  est  appensum.  Insuper  et  nos  .  .  abba- 
tissa, .  .  priorissa  totusque  conventu[s  in  Norjdershusen  preHbatus 

30  cognoscentes  mentem  cujuslibet  lega[ti  seu  testamenti]  ^)  debere 
cum  effectu  inmutabiliter  observari,  ne  preexpressa  ordinacio  a 
quoquam  [in]®)  posterum  infringi  valeat,  recognoscimus  nostrum 
sigillum  [huic]  ^°)  pagine  similiter  appendisse.  Datum  anno  Do- 
mini  m^.  ccc®.  xxvi^.,    feria    secunda    proxima    post   Misericordia 

35  Domini. 

Orig.-perg.  in  K.,  durchweg  stockfleckig,  text  durch  zwei  längliche  löcher 
(mäusefrass)  —  das  vordere  durch  8,  das  zweite  durch  5  Zeilen  gehend  —  stark 
beschädigt,  aus  dem  oberen  rande  mehrfach  stücke  herausgefressen.  Siegel  1) 
(des  propstes)  abgefallen,  2)  spitzoval,  60/40  mm,  Maria  mit  dem  kinde  (capitel- 
40  Siegel  des  klosters  Nordshausen),  umschiift  fast  ganz  abgestossen,  rest  unleser- 
lich. Auf  der  rückseite  von  hand  14.  jahrh.:  ,Negocium  de  Nordirshusen  non 
multuni  utile'. 


168  1326  apr.  16. 

1)  neustadt  Cassel  am  rechten  Fuldaufer,  erbaut  ende  13.  jahrh.  2)  p 
mit  zeichen  für  r  noch  erkennbar;  ,primarie*  nach  dem  vorhergehenden  gleichen 
ausdrucke  ergänzt  (s.  zeile  7/8).  3)  e  deutlich  und  der  strich  über  i  erkenn- 
bar, auch  der  räum  des  loches  für  ,mi*  entsprechend.  4)  vielleicht  zu  er- 
gänzen: ,hujus  unius*.  5)  vielleicht  zu  ergänzen  ,dicte  ecclesie*.  6)  an-  5 
fangsbuchstabe  des  fehlenden  wortes,  1  oder  h,  erhalten,  vielleicht  ,hujusmodi*. 
7)  das  zeichen  über  p  für  ,pre*  fehlt,  dennoch  wegen  ,mei'  nicht  an  der  lesung 
zu  zweifeln ;  vielleicht  zu  ergänzen  ,8epedicti*.  8)  ergänzt  nach  oben  stehender 
stelle  (s.  zeile  20).        9)  durch  loch  zerstört.        10)  desgl. 

176.     Ritter  Ludioig   von   Zwehren    verkaufl  der  äbtissin  und  demlO 
convente  zu  Kaujungen  renten  und  gefalle  zu  (Nieder-) Zwehren  aus 
seinen  vogteieinkünßen, 
1326  april  16. 

1326  Noverint  iiniversi  presencium  inspectores,   quod  ego  Lud- 

^^^'      '  wicus  de  Tuem  miles  pensionem  viginti   quatuor  solidoruin   de- 15 
nariorum  in  Cassle  usualium    et   sex    denariorum,    item  redditus 
trium  quartalium  et  dimidii  quartalis  tritici  et  dimidii  maldri  avene 
et  proventus  trium  pullorum    et    dimidii  puUi,    quos   pensionem, 
redditus  et  proventus  habui  nomine   advocacie  in  tribus  mansis 
venerabilis  domine  domine  .  .  abbatisse    ecclesie    sancte   crucis   in  20 
Coufungen  et  conventus  sui  sitis  apud  villam  Tuem,  vendidi  pro 
decem  et  novem  marcis  puri  argenti  predictis  domine  .  .  abbatisse 
et  conventui  suo  in  tanta  mensura  et  tali  jure,  qualiter  hucusque 
possedi,   perpetue    possidendos    in    possessionem    et   proprietatem 
ipsorum,  predictos  redditus,  pensionem  et  proventus   hiis   litteris25 
spontanee  presentando  renuncians  omni  juri  meo,  quod  habui  vel 
habere  potui  nomine  advocacie  predicte  in  prefatis  bonis,  mansis, 
pensione,  redditibus  et  proventibus,   ita  quod  recognosco  me  ha- 
bere nichil  juris    amphus    omnibus    in   premissis.     In   cujus   rei 
evidens  testimonium  petivi  hanc   kartulam    sigillo   communitatis  30 
in  Cassle  firmiter  roborari.     Et  nos  Gotfridus  de  Crumbach  pro- 
consul,  Theodericus  de  Hohynberg,  Wemherus  Sydenswanz,  Wem- 
herus  de  Steynbol,  Johannes  de  Munden,  Reynhardus  Puellarum, 
Conradus    de  Hertingeshusen,    Henricus    de  Nordershusen,    Her- 
mannus  Huc,   Hermannus  Conradi,   Gotfridus  Bockeshom  et  AI- 36 
bertus  Falß   consules  in  Cassle    recognoscimus,    quod    ad   preces 
domine  .  .  abbatisse,   conventus  ac  militis  predictorum  dictum  si- 
gillum  appendimus  huic  carte.    Testes  hujus  rei  sunt  honorabiles 
viri  domini  Ospertus   plebanus  in  Deytmelle  archypresbiter,   De- 
genhardus,   Gumpertus  et  Syfridus  Sydenswanz  sacerdotes,   cap-40 
pellani  in  Coufungen,   et  quam  plures  alii  fide  digni.    Datum  et 


1326  mai  1.  —  1327  oct.  4.  169 

actum  anno  Domini  millesimo  trecentesimo  vicesimo  sexto,   feria 
quarta  proxima  post  dominicam  Jubilate  Deo  omnis  terra. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel    abgefallen.     Auf   der   rückseite    von   band  14. 
jahrh.:    ,Empcio  24  solidorum  et  6  denarionim,    trium  quartalium^    V»  quartalis 
ötritici  et  Vs  maldri   avene    annuatim*    und    von   band    16.  jahrh.:    ,Ludwig   von 
Twem  vorkauff  etlichs  zinses  von  3  huffen  zu  Twem*. 

177.     Genannte  geistliche  und  der  bürger  Heinrich  Seidenschwanz  zu 

Cassel  bezeugen,  dass  äbtismn  Jutta  zu  Kaufwngen  dem  ntter  Ludwig 

von  Zwehren  den  vollen  betrag  von  19  inark  sUber  für  die  demselben 

10  abgekauften  einkimfte  aus  eifiem  hofe  zu  (Nieder-)  Zwehren  bezahlt  habe. 

1326  mai  1. 

Noverint  universi   presencium  inspectores   nobis  Hermanno     1326 
preposito  .  .  sanctimonialinm  in  Aneberg,    Syfrido  in  Vromershu-    ^"*  ^* 
sen,  Syfrido  in  Tuemne  plebanis,  Hermanno  dicto  Bis  socio  ^)  in 

löCassle  sacerdotibus  et  Henrico  Sidensuanz  civi  ibidem  constare 
evidenter,  quod  venerabilis  domina  domina  Jutta  abbatissa  ec- 
clesie  sancte  crucis  in  Kouffungen  pagavit  et  persolvit  integra- 
liter  strennuo  militi  Lodewico  de  Tuemne  totum  precium,  vide- 
licet  in  summa   decem   et   novem   marcarum   puri    argenti  Cass- 

20lensi8  ponderis,  pro  quo  apud  eundem  militem  redditus  et  uni- 
versos  proventus,  quos  ipse  ex  curia  in  Tuem^),  quam  nunc 
Henricus  Rödewici  inbabitat,  percipere  consuevit,  emptionis  titulo 
comparavit.  Hec  enim  in  domo  Helwici  Monetarii  opidani  dicte 
civitatis  Cassle,  ubi  una  cum  eodem  Monetario  pagationi  ultime 

25pecunie  dicti  pretii  interfuimus,  prefatus  miles  coram  nobis  et 
aliquibus  aliis  inibi  presentibus  vera  esse  iterum  et  iterum  mani- 
festissime  recognovit  et  fassus  fuerat  requisitus.  In  cujus  rei 
evidentiam  sigillum  mei  prepositi  antefati,  sub  quo  nos  omnes 
alii  contentamur  in  hac  parte,  presentibus  est  appensum.    Datum 

30  et  actum  anno  Domini  m^.  ccc^.  xxvi^.,  ipso  die  festi  Ascen- 
tionis  [!]  Domini,  in  domo  seu  camera  Helwici  prenotati. 

Orig.-perg.  in  K.,  stockfleckig.     Siegel  abgefallen.    Auf  der  rückseite  von 
band  16.  jahrh.:  ,Ludewici  de  Twem  militis  quitancia  super  bonis  in  Twem*. 

1)  jSocius*  =  jcapellanus*  (Du  Gange).        2)  ,in  Tuem*  übergeschrieben. 

36 178.     Der   official   der  propstei  zu   Fritzlar  beurkundet,    dass   der 
knappe  Konrad   von  Wehren   zu  gunsten  des  stißes  Kaufungen  auf 
den  zehnten  zu  Hesserode  verzichtete, 
1327  october  4. 
Nos  .  .  officialis  prepositure  Fritslariensis  recognoscimus  pu-     ^^^ 


170  1828  febr.  1. 

blice  in  hiis  scriptis,  quod  Conradus  de  Werhen  famulus  in  nostra 
presencia  constitutus  totum  jus  et  dominium,  quod  ipse  et  sui 
heredes  habebant  seu  habere  poterant  in  decima  ville  et  campo- 
rum  Herzenrade  racione  feödi  a  venerabili  domina  .  .  abbatissa 
in  Kofungen,  ipsi  .  .  abbatisse,  conventui  suo  et  ecclesie  ibidem  5 
dedit  pleno  jure  perpetuo  possidendum  et  in  ipsorum  transtulit 
dominium  et  plenariam  potestatem  renuncians  omnibus,  que  sibi 
de  jure  seu  consuetudine  vendicare  poterit  in  eisdem,  petens  fide- 
liter  et  attente,  ut  super  dictis  donacione  et  renunciacione  nostras 
patentes  litteras  dare  dignaremur  domine  .  .  abbatisse  et .  .  con- 10 
ventui  memoratis  nostro  et  Hermanni  de  Elbene  armigeri  sigillis 
roboratas.  Acta  sunt  hec  presentibus  discretis  viris  dominis  De- 
genhardo  ^),  Sifrido  plebano  in  Tuem,  Gumperto  beneficiato  in 
ecclesia  Kofungen,  Henrico  plebano  in  Kofungen,  Heylberto 
presbitero  in  Hedeminne,  Reynhero  de  Wichdorf  armigero  et  Jo-  15 
hanne  centurione  in  Wolmershusen  et  quam  pluribus  aliis  fide 
dignis  pro  testibus  convocatis.  Datum  anno  Domini  m^.  ccc^.  xxvii^., 
in  die  Francisci  confessoris. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  1)  abgefallen;   2)  dreieckig,    obere  Hälfte  fehlt, 
Schild  gespalten,  rechts  aufrecht  stehender  löwe  (?),  links  sind  2  (Landau :  4)  wage-  20 
rechte  balken  zu  sehen,  Umschrift:    [S.  HER]MAN[NI  D.  GV]TE[NBVRG] ») ; 
8)  dreieckig,  40/35  mm,  baumstamm  mit  4  lilien  auf   den   spitzen    der  zweige, 
Umschrift:  [S.  HER]MAN[NI  DE]  ELBENE. 

1)  ,Degen*  auf  rasur.  2)  die  wenigen  reste  der  Umschrift  sind  nach 
einer  von  freiherm  R.  von  Buttlar  zu  Elberberg  gütigst  zur  Verfügung  ge-25 
stellten  Photographie  des  gleichen,  an  einer  urk.  von  1330  hängenden  siegeis 
ergänzt  worden.  Hermann  von  Ghidenburg  ist  übrigens  in  der  Urkunde  gar 
nicht  genannt.  Das  wappen  scheint  gleich  dem  von  Landau  Ritterburgen  4, 
261,  b  beschriebenen  des  landrichters  Ghiso  zu  sein. 

179.     Procomtd  und  comtdn  zu  Cassel  beurkmiden,  dass  Ennengard,dO 
wittwe  Reinhards  von  Sandershausen,  dem  convente  zuKatifungen  die 
hMße  ihrer  zu  Crmnbach  gelegenen  guter  verkaufte, 
1328  februar  1, 

1328  Nos  Gotfridus  de  Crumbach  proconsul,  Wemherus  de  Steyn- 

febr,  1,  YyQi^  Wemherus  Sydensuanz,  Hermannus  Huch,  Albertus  Falzs,  35 
Gotfridus  Bockeshom,  Conradus  de  Hertingeshusen,  Henricus  de 
Nordershusen,  Hermannus  Conradi,  Johannes  Sceybo  junior,  Con- 
radus Horbusch  et  Gotfridus  Seele  consules  in  Cassle  recognos- 
cimus  publice  per  presentes,  quod  Ermengardis  relicta  quondam 
Reynhardi  de  Sandershusen  accessit  ad  Judicium  seculare  nostri40 
fori  et  superponendo  manus    suas    reliquiis  sanctorum  juravit  ad 


1383  apr.  30.  171 

sancta,  quod  pro  ^)  vite  necessitate  carere  non  posset,  nisi  eam 
vendere  oporteret  dimidietatem  bonorum  suorum  in  Crumbacli. 
Quo  juramento  prestito,  ut  moris  est,  sententiavimus,  quod  posset 
vendere,  cuicumque  vellet,  jure  consuetudinario  nostre  civitatis. 
5  Et  ita  vendidit  rite  et  rationabiliter  eandem  dimidietatem  bono- 
rum eorundem  in  Crumbach  ubicumque  ibidem  in  terminis,  villa 
et  campis,  sitorum,  sicut  prefatus  quondam  Eeynhardus  eidem 
Ermengardi  reliquit,  vendidit  inquam  honorandis  dominabus  con- 
ventus  in  Coufungen  jure  perpetuo  possidendam  ^)  pro^viginti  sex 

lOlibris  denariorum  in  Cassle  usualium  et  inpossessionavit  honora- 
bilem  virum  dominum  Degenhardum  de  Coufungen  de  dimidietate 
eorundem  bonorum  nomine  dominarum  predictarum,  adjecto  per 
eundem  dominum  Degenhardum,  ex  quo  prius  in  pensione  annua 
de   totaütate   dictorum    bononmi    dabantur    annuatim  tres   solidi 

15  cum  sex  denariis  venerabili  domine  .  .  abbatisse  pro  tempore  in 
Coufungen,  quod  de  relicta  dimidietate  ammodo  per  Ermengardim 
pretactam  et  suos  heredes  non  deberet  solvi  annuatim  plus  quam 
viginti  et  unus  denarius  et  prefatus  conventus  deberet  et  vellet 
alios  viginti  et  unum  denarium  solvere  annuatim  vel  penitus  con- 

20quitare.  Item  ex  superhabundanti  Ludwicus  et  Herbordus  filii 
ejusdem  Ermengardis,  Gertrudis,  Hedewigis  et  Cristina  filie  sue 
consenserunt  vendicioni  iUi  et  renunciaverunt  juri  suo.  In  quorimi 
omnium  premissorum  evidens  testimonium  has  litteras  dedimus 
conventui   predicto    ad   preces  Ermengardis,    filiorum  et  filiarum 

25suarum  predictorimi  cum  sigillo  nostre  communitatis  roboratas. 
Datum  in  die  Brigide  virginis,  anno  Domini  m^  ccc^.  vicesimo 
octavo. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel   abgefallen.    Auf   der   rückseite   von   band  16. 
Jahrb.:  ,Littera  super  Crumbacb^ 

30  1)  orig.  ,pre*.        2)  orig.  ,pos8idendum\ 

180.  Die  consuln  zu  Cassel  bezeugen  die  vom  erzpriester  Osbert  zu 
(Kirch')Ditmold  und  anderen  genannten  abgegebene  erhlärung^  dass 
der  streit  zunachen  der  äbtimn  Jutta  von  Katzenelnbogen  zu  Kau^ 
fungen  und  dein  priester  Siegfried  Seidenschwanz  durch  einen  ver- 

35  gleich  beigelegt  worden  sei. 

1333  aprü  30. 
Nos  Hartmannus  de  Lemogowe  [!],  Eeinhardus  Ancillarum,      1333 
Henricus  Horbusch,    Hermannus  de  Bettinhusen,    Henricus  Did-  ^^^' 
mari,  Henricus  Conradi  et  Hermannus  de  Homberg  ceterique  con- 

40  sules  in  Cassele  recognoscimus  publice  in  hiis  scriptis,  quod  con- 


172  1333  nov.  11.  a. 

stituti  coram  nobis  providi  viri  dominus  Ospertus  arcipresbiter  [!] 
sedis  Dedmelle,  Heinemannus  Sifridi  pronunc  proconsul,  God- 
fridus  de  Crumbacli,  Wemherus  Balhom,  Wemherus  Sidinsuantz 
junior  nostri  concives  necnon  Thilo  de  Jayspach  et  Thilo  de  Lare 
forestarii  domini  nostri  .  .  lantgravii  attestati  sunt  lucide  et  nos  5 
quoad  plenum  legitime  certificaverant,  inter  venerabilem  dominam 
dominam  Juttam  de  Katzinelenboghin  abbatissam  in  Koufungin 
et  suam  ecclesiam  ibidem  ex  una  necnon  discretum  virum  do- 
minum Sifridum  Sidinsuantz  presbiterum  ratione  discordie,  quam 
pro  tempore  vicissim  habuerant,  conpositionem  seu  unionem  ta-10 
lem,  ut  sequitur,  intervenisse,  quod,  postquam  eadem  domina 
abbatissa  suo  et  prelibate  sue  ecclesie  nomine  quaslibet  causas 
et  actiones  suas  postposuerat,  eis  et  super  eundem  dominum  Si- 
fridum*) simpliciter  et  in  totum  renuntiando,  extunc  prenotatus 
dominus  Sifridus  e  converso  omni  actioni,  que  sibi  ex  causislB 
hujusmodi  contra  sepedictam  dominam  .  .  abbatissam,  suos  bene- 
ficiatos  et  familiam  conpeterat,  ex  instinctu  et  jussu  .  .  suorum 
consiliariorum  similiter  renunciaverat,  sed  hoc  super  gratia  sa- 
lubrius  optinenda.  Attestati  sunt  etiam  coram  nobis  viri  providi 
antedicti,  quod  hec  conpositio  facta  est  ibidem  in  Koufungin  20 
133S  anno  Domini  m^.  ccc^.  xxx^.  tertio,  ipso  die  sancti  Marci  ewange- 
^^'  '  liste,  dominis  Wasmodo  prothonotario  domini  nostri  lantgravii, 
Henrico  dicto  Dives  officiali,  Degenhardo  et  Thilemanno  dicto 
de  Meinbrethessin  beneficiatis  in  Koufungin  presentibus  cum  plu- 
ribus  aliis  fide  dignis.  Item  quia  predicti  viri  providi  coram  25 
nobis  similiter  attestati  sunt,  quod  sepedicta  domina  .  .  abbatissa 
nomine  quo  supra  ad  hoc,  ut  litteras  nostras  super  hac  conpo- 
sitione  seu  unione  premissa  daremus,  expressam  adhibuerit  vo- 
luntatem,  presentes  litteras  dedimus  sigillo  nostrorum  burgensium 
fideliter  in  premissorum  testimonium  communitas  f eria  sexta  pro-  30 
xima  post  diem  sancti  Marci  prescriptum,  anno  Domini  preno- 
tato.  Super scriptionem,  que  dicit:  ^et  super  eundem  dominimi 
Sifridum",  approbamus.     Datum  anno  et  die  quo  supra. 

Orig.-perg.  in  K.    Siegel  abgefallen. 

1)  ,et  super  —  Sifridum*  übergeschrieben.  35 

181.     Aebtissin  Jutta  und  der  cmwent  zu  Kaufungen  veräussefTi  den 

vicaren  der  kirche  der  heil,  Maria  zu  Eisenach  1  hufe  in  Ober-He- 

roldshausen  auf  wiederkauf 

1SS3  november  11.  a, 

^^1^11  ^  Nos  Jutta   abbatissa   totusque    conventus   ecclesie   in   Cou-40 

nov.  11,  a.  * 


1353  nov.  11.  a.  173 

fungen  singulorum  declaramus  noticie,  ad  quos  presens  scriptum 
pervenerit,  quod  viris  discretis,  vicariis  ecclesie  sancte  Marie  Yse- 
nacensis  ^),  singulis  presentibus  et  futuris  unanimi  consensu  et  ma- 
tura  deliberacione  preconcepta  juste  vendicionis  titulo  vendidimus 
5  unum  mansum  terre  colibilis  situm  in  campis  ville  superioris  He- 
roldeshusen  pro  aucmentacione  reddituum  suarum  vicariarmn  olim 
instauratarum  cum  omni  jure  et  utilitate,  quo  ad  nos  et  nostram 
ecclesiam  a  retroactis  tejnporibus  dinoscitur  pertinere,  perpetue 
jure  hereditario   possidendum   pro    duodecim  marcis  puri  et  exa- 

lOminati  argenti  nobis  utiliter  et  in  pleno  pondere  persolutis  ac  in 
usus  utiles  nostre  ecclesie  et  necessarios  conversis,  ita  sane  quod 
dicti  vicarii  aut  eorum  successores  pro  tempore  ad  cameram 
nostram  unam  libram  cere  annis  singulis  in  festo  sancti  Micha- 
helis  solvere  ac  ministrare  tenebuntur  tali  condicione  preexpressa 

IBvidelicet,  quandocumque  nobis  ac  nostre  ecclesie  prefate  facultas 
inerit,  extunc  dictum  mansum  integraliter  et  non  particulariter 
propria  cum  pecunia  et  non  aliena  nobis  ipsis  obtinenda  reven- 
dere  teneantur  pro  tanta  pecunia,  pro  quanta  apud  nos  emptus 
dinoscebatur.    In  cujus  nostre  vendicionis  hereditarie  testimonium 

20hanc  litteram  ipsis  emptoribus  prefatis  dedimus^)  et  conventus 
nostri  sigillis  fidelius  roboratas  [!].  Testes  hujus  vendicionis  sunt 
strennui  viri,  videlicet  Theodricus,  Fredricus,  Henricus  milites  et 
Ulricus  famulus  fratres,  domini  in  Weberstede,  et  alii  quam  plures 
fide  digni.    Nos   vero  Theodricus  et  Henricus   domini  jam   dicti 

25  recognoscimus  singula  superius  conscripta  rata  ac  grata  inviola- 
biliter  observare  et  promisisse  et  in  majorem  certitudinem  eciam 
predictorum  sigilla  nostra  ad  preces  domine  .  .  abbatisse  et  sui 
conventus  apponentes ')  huic  scripto,  Datum  anno  Domini  m^.  ccc®. 
xxxiii®.,  in  die  beati  Martini. 

30  Orig.-perg.  in  K.    Siegel  1)  der   äbtissin  Jutta,    spitzoval,   c.  55/45  mm, 

unten  und  die  ränder  abgestossen,  von  Umschrift  nur  wenige  reste  erhalten  (be- 
schr.  s.  urk.  nr.  243);  2)  Kaufunger  capitelsiegel  (beschr.  s.  urk.  nr.  636);  3) 
rund,  33  mm,  rechtsseitig  abgestossen,  3  eckiger  schild  im  siegelfelde  mit  sprin- 
gendem Steinbocke,  Umschrift:  S.  [TIZM]ANNI  DE  WEBERSTEDE;  4)  rund, 

3543  mm,  in  dem  mit  blüthenzweigen  belegten  siegelfelde  3  eckiger  schild  mit 
adler,  Umschrift:  S.  HEINRICI  DE  WE[B]ERSTE[D]E. 

1)  ,eccle8ie  sancte  Marie  Ysenacensis*  steht  mit  einschaltungszeichen  zu 
dieser  stelle  am  oberen  rande.  2)  hier  ist  offenbar  ,nostro'  ausgelassen,  was 
schon  aus  ,sigillis*  erhellt.         3)  wohl  richtiger  ,appo8uis8e*. 


1?4  1333  nov.  11.  h. 


182.     Die  riUer  Dietrich,  Friedrich  und  Heinrich  und  knappe  Ulrich 

von  Webersfedtj  gebräder,  veräussern  der  kirche  zu  Kauftinge^i  4  hufen 

Kaufunger  lehens  zu  Ober-Heroldshausen. 

1333  november  11.  b. 

1333  Nos  Theodricus,    Fridricus,    Henricus  milites   et  Ulricus  fa-  6 

*^^'  '  'mulus  fraixes,  domini  in  Weberstede,  cum  universis  nostris  veris 
heredibus  recognoscimus  publice  in  hiis  scriptis  et  ad  cunctomm 
noticiam  cupimus  pervenire,  quod  unanimi  consensu,  pari  et  con- 
cordi  voluntate,  matura  deliberacione  prehabita  quatuor  mansos 
in  campis  ville  superioris  Heroldeshusen  sitos,  quorum  hec  est  10 
specificacio,  quod  Ludewicus  Rothe  colit  duos  mansos,  Henricus 
Hopphener  unum  mansum  necnon  Hermannus  Bohemus  similiter 
unum  tamquam  coloni,  quos  a  venerabili  domina  domina  .  .  abba- 
tissa  ecclesie  Coufungen  tenebamus  et  babuimus  in  pheodo,  pro 
quadraginta  octo  marcis  puri  et  examinati  argenti  sub  Molhusensi  15 
pondere  nobis  totaliter  et  plenarie  pagatis  et  persolutis  eisdem 
domine  abbatisse  et  sue  ecclesie  vendidimus  simpliciter  sine  fraude 
renunciantes  nichilominus  omni  juri,  honore  et  conmodo,  qui 
nobis  Omnibus  et  singulis  in  prescriptis  bonis  vel  eciam  nostris 
heredibus  conpetebant  vel  possent  conpetere  nobis  aut  nostris  20 
posteris  in  futurum.  Testes  hujus  vendioionis,  empcionis,  resigna- 
cionis  et  renunciacionis  bonorum  prescriptorum  sunt  honorabiles 
viri  et  discreti  dominus  Henricus,  dominus  Conradus  officiales 
prepositure  ecclesie  Dorlonensis,  dominus  Theodricus  de  Weber- 
stede scolasticus  ecclesie  sancte  Marie  Erfordensis,  Theodricus  25 
dictus  de  Gerstenberg  canonicus  ecclesie  sancte  Marie  Ysenacensis, 
Johannes  plebanus  in  Heroldeshusen  et  Herbordus  famulus  domine 
nostre  abbatisse  memorate  et  quam  plures  alii  fide  digni  specia- 
liter  pro  testibus  ad  hoc  evocati').  In  quorum  onmiimi  prescrip- 
torum ^)  nos  Theodricus  et  Henricus  milites  sepefati  sigilla  nostra  30 
appendimus  huic  scripto,  quorum  sigillorum  nos  Fridricus  et  Ul- 
ricus supradicti  propter  carenciam  propriorum  munimine  hac  vice 
contentamur.  Et  nos  Henricus  et  Conradus  officiales  sedis  preno- 
tate  ob  pias  instancias  dominorum  de  Weberstede  predictorum 
sigillum  nostre  officialitatis  duximus  appendendum  in  evidensaB 
testimonium  premissorum.  Datum  anno  Domini  m^.  ccc^.  xxxiii®., 
in  die  beati  Martini  episcopi. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  1)  des  officialates   zu    Dorla;    2)  Dietrichs  und 
3)  Heinrichs  von  AVeberstedt  (beschr.  s.  urk.  nr.  181).    Auf  der  rückseite  von 


im  nov.  25.  175 

band  14.  jahrh.:  ,Vendicio  quatuor  mansorum   in  campis  ville  superioris  Herol- 
dishusen  per  Fridericum  et  suorum  heredum  [!]. 

1)  orig.  jCvocatis*.        2)  hier  fehlt  etwa  ,evidenciam*. 

183.     Heinrich,  decan  der  kirche  der  heil,  Maria  zu  Eisenach,  bezeugt 

bdie  aussagen  der  vicare  derselben  kirche,  dass  sie  P/i  hufen  land  zu 

Ober-Heroldshusen  zur  Vermehrung  ihrer  einkilnße  vom  slifte 

Kaufungen  erwarben, 

1333  november  25. 

Nos   Henricus    decanus    ecclesie    sancte   Marie    Ysenacensis     1333 

10  recognoscimus  presencium  in  tenore  et  constare  cupimus  imiversis,  *^^' 
quod  viri  discreti  et  honesti .  .,  vioarii  ecclesie  jam  dicte  in  Ysenach, 
in  nostra  presencia  fuerunt  oonstituti  recognoscendo   se  affirma- 
verunt  litteris  suis  cum  testibus,    quas    quidem  vidimus,    legimus 
et  legi  audivimus  de  verbo   ad  verbum,   apud  inclitam   dominam 

15dominam  abbatissam  ac  totum  conventum  ecclesie  in  Coufungin 
justo  vendicionis  titulo  emisse  et  comparasse  pro  aucmentacione 
reddituum  suarum  vicariarum  unum  mansum  cum  dimidio  tei^re 
arabilis  sitmn  in  campis  ville  superioris  Heroldishusen  pro  decem 
et  octo  marcis  puri  argenti  utiliter  ac  in  pleno  pondere  persolutis, 

20sibi  ac  Omnibus  suis  successoribus  perpetue  jure  hereditario^) 
possidendum  cum  omni  jure  et  utilitate,  sicut  ad  dictam  dominam 
.  .  abbatissam  seu  ad  ecclesiam  in  Coufungen  pertinuit  tempore 
a  retroacto,  ita  sane  quod  dicti  .  .  vicarii  aut  eorum  pro  tempore 
successores  annis  singulis  ad  cameram  domine    abbatisse    prefate 

26  unam  libram  cum  dimidia  cere  in  f esto  sancti  Michaelis  in  Signum 
proprietatis  solvere  ac  ministrare  tenebuntur,  tali  tamen  condicione 
adjecta,  ut,  quecumque  domina  abbatissa  seu  ecclesia  in  Confungin 
tante  facultati  reddita  fuerit,  extunc  dictum  mansum  cum  dimidio 
integraliter  et  non  particulatim  propria  cum  peounia  et  non  aliena 

30  pro  tanta  pecunia  a  dictis  vicariis,  quanta  fuerit  tradita,  ipsa 
liberam  et  plenariam  reemendi  habere  debet  voluntatem  omni 
inpedimento  racione  hujus  reempcionis  procul  moto.  In  cujus 
evidenciam  omnium  predictorum  et  declaracionem  firmiorem  sigil- 
lum  nostri   decanatus   litteris    presentibus    duximus    ad    rogatum 

35vicariorum  pretactorum  apponendum.  Datum  anno  Domini 
m^.  ccc^.  xxxiii^.,  in  die  Katerine  virginis. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig.  Siegel  abgefallen.  Auf  der  rückBeite  von  hand 
14.  jahrh.:  ^Littera  super  redditus  unius  libre  cere  cum  dimidia  dandos  per  vi- 
carioa  ecclesie  sancte  Marie  Ysenacensis^ 

40  1)  hier  folgt  ein  überflüssiges  p. 


176  1334  ian.  38.  ft.. 

184.  Proconml  und  consuln  zu  Cassel  beurkunden,  dass  Konrad , 
Eckhards  bei  defu  backe  söhn  zu  (Nieder-)  Zwehren,  und  dessen  ehefrau 
erklärten,  auf  ihre  ungerechtfertigte  prozessklage  gegen  die  äbtissin  zu 
Kaufungen  verzichten  und  sich  derselben  in  ztikunß  treu  und  gehorsam 

erweiset!  zu  wollen,  5 

1334  Januar  28.  a. 

1334  Nos  Goczfridus  ^)  de  Crumbacli^)  proconsul,  Wernherus  Si- 

jan.  28.  a.  denswancz  senior,  Conradus  de  Fredelant '),  Hermannus  Amoldi, 
Goczfridus^)  Bogkeshorii*),  Johannes  Schebo ')  junior,  Hermannus 
Omele,  Goczfridus^)  Scheue®),  Hermannus  Mulich ^),  Hermannus  10 
Conradi,  Conradus  Horbusch  et  Hartungus  Ancillarum  consules 
in  Cassele  in  hiis  scriptis  recognoscimus  publice  protestando, 
quod  Conradus  filius  Egkehardi  ^)  bidembache  ^)  de  Thuem  *°)  et .  . 
uxor  sua  legittima  coram  nobis  constituti  profitebantur  se  contra 
venerabilem  dominam  .  .  abbatissam  in  Coufungen  actionem  et  15 
causam  non  meritam  prosecutos  fuisse,  ad  quod  ipsos  coegerit 
eorum  inopia  et  paupertas.  Unde  ipsi  dicte  actioni  et  cause  ac 
eciam  aliis  causarum  aotionibus,  si  quas  haberent  contra  dictam 
dominam  .  .  abbatissam,  renunciantes  simpliciter  promiserunt  fide 
data  loco  juramenti  in  manus  honorandi  viri  domini  Heinrici20 
dicti  Dives  prespiteri,  ejusdem  domine  officiati,  quod  ipsi  et  eonmi 
pueri  non  debeant  neque  velint  hujusmodi  aotiones  et  causas  in- 
antea  revocare  seu  innovare  aliqualiter,  sed  pro  sua  possibilitate 
in  prefate  domine  .  .  abbatisse  obsequiis  se  gerere  et  cum  suis  .  . 
heredibus  fideles  ostendere  in  futurum.  In  quorum  testimonium  25 
ad  preces  dictorum  scilicet  Conradi  et  sue  uxoris  legittime  has 
litteras  sub  nostro  burgensium  sigillo  dedimus  sigillatas.  Anno 
Domini  m^.  ccc^.  xxx^.  iüi®.,  feria  sexta  proxima  post  Conversio- 
nem*^)  sancti  Pauli. 

Orig.-perg.  in  K.     Sehr  defectes  Casseler   stadtsiegel    (beschr.  s.  urk.  nr.  30 
132).    Auf  der  rückseite  von  hand  15.  jahrh.:   ,Littera  renunciacioniB  cause  vil- 
lani  dicti  by  der  bach  de  Tweme*.     Diese  urk.  ist  eingerückt  in  urk.  nr.  201. 

1)  transsumpt  ,Gotfridu8*.         2)  ib.  ,Crumpbach*.         3)  ib.  ,Fryedeland'. 
4)  ib.  jB^'ckishom*.        5)  ib.   ,Scheibo*.        6)  ib.   ,Schele';    kommt   bei    Stöbsei 
(zeitschr.  f.  Hess,  gesch.  N.  F.  5,  121)    unter   dem   namen   ,Gotfr.  Luscus*  vor.  36 
7)  ib.  Mülich.  8)  ib.  ,Eckehardi*.  9)  so  im  orig.,    transsumpt    ,bi  dem 

bache*,  in  latein.  urk.  ,juxta  ripam*  (s.  urk.  nr.  162  und  163).  10)  transsumpt 

,Tweren*.         11)  orig.   »conversacionem* ;  transsumpt  »conversionem*. 


Iä34  Jan.  *28.  h.  -  1Ö34  dec.  26.  177 

185.     Die  ritter  Dietrich,  Friedrich  und  Heinrich,  sotvie  der  knappe 
Ulrich  von   Weberstedi  verzichten   auf  die  P/2  hufen   zu    Ober-He- 
roldshansen,  die  sie  von  der  äbtissin  Jutta  und  der  kirche  zu  Kau- 
fungen zu  lehen  getragen. 
5  1334  Januar  28.  b. 

Nos    Theodricus,    Fridricus,    Henricus    milites    necnon    Ul-     1334 
ricus   famulus    dicti  de  Weberstete    cum   universis    nostris   veris*^^**'      '   * 
heredibus  recognoscimus  publice  et  ad  cunctorum  noticiam*)  cu- 
pimus  pervenire,    quod  nos    unanimi    consensu  et  pari  voluntate 

10  unum  mansum  cum  dimidio  ^),  quos  Lodewicus  dictus  Roide  nunc 
possidet  et  colit,  in  campis  superioris  ville  Heroldeshusen  sitos, 
quos  in  feodo  tenebamus  et  abuimus  ab  ecclesia  sancte  crucis  et 
a  venerabili  domina*)  nostra  domina*)  Jotta  abatissa  et  sua  ec- 
clesia*) in  Koffungen,  simplinciter  [!]  et  expresse  presentibus  re- 

15signamus  renunciantes  enim®)  omni  juri  et  integritati  et  ho- 
nori'),  quibus  hactenus  possidebamus  bona  prenotata.  Actum  et 
datum  anno  Domini  m^.  ccc^.  xxxiiii^.,  ante  Purificacionem  feria 
sexta.  Testes  enim®)  hujus  sunt  dominus  Th.  de  Weberstete  sco- 
lasticus   ecclesie  sancte  Marie  Erfordensis,    Theodricus  dictus  de 

20  Gerstenberg  electus  scolasticus  ecclesie  sancte  Marie  Ysenacensis, 
Johannes  eniiji*)  plebanus  in  Heroldeshusen  et  famulus  domine 
nostre  abbatisse  Herbordus  et  alii  quam  plures  fide  digni.  Si- 
gillis  Theodrici  et  Henrici  militum  apens[is]  [!]  volumus  contentari. 

Orig.-perg.    in  K.,    fleckig.     Siegel  1)   Dietrichs   von  Weberstedt,    defect 
26  (beschr.  s.  urk.  nr.  181) ;  2)  abgefallen. 

1)  hier   folgt   wieder   getilgtes    ,cu^        2)  orig.    ,dimio*.        3)  orig.  ,do- 
mine*  und  so  bis  jccclesie*.  4)   hier   folgt   wieder   getilgtes  ,ju*.  6)  hier 

folgt  offene  stelle,  auf  der  verwischtes  ,de'-         6)  orig.  ,em*  mit  abkürzungsstrich 
über  m.        7)  orig.  ,jure  et  integritate  et  honore*. 


80186.     Genannte  herren  von  Weberstedt  verkaufen  8  malter  roggen  und 
16  maiter  hafer  jährlich  aus  ihrem  Kaufunger  lehen  zu  Ober^Herolds^ 

hausen  an  das  süß  Kaufungen. 
^  1334  december  26. 

In  nomine  Domini,   amen.     Nos  Dhizelo  miles,   Ulricus  fa-      1334 
Sömulus  fratres  et  Henricus  miles  patrueles,   domini  castri  et  ville   ^^'  ^^' 
in  Weberstede,  recognoscimus  et  ad  omniimi  presencium  et  futu- 
rorum  noticiam  cupimus  liquide  pervenire,   quod  octo  maldra  si- 
liginis  et  sedecim  maldra  avene,   que  de  manibus  venerabilis  do- 
mine domine  abbatisse  et  conventus   sanctimonialium  monasterii 

12 


l'?8  13B5  marz  22.  a. 

in  Coufüngen  sancte  crucis  in  justo  feodo  tenuimus  a  diebus 
multis  retroactis,  deliberacione  prehabita  et  necessitate  nostra  in- 
pellente  eidem  domine  et  ecclesie  sue  pro  marcis  sedecim  argenti 
puri  Mulhusensis  ponderis  jam  plene  nobis  persolutis  vendidimus 
ab  allodio  suo  in  superiori  villa  Heroldeshusen  annis  singulis  5 
secundum  formam  et  tenorem  empcionis  inite  *)  hinc  et  inde 
percipiendo  sine  contradictione  qualibet  tamquam  vere  rerum 
emptores  in  perpetuum  et  incusse,  omni  enim  juri,  quod  in  mal- 
dris  avene  et  siliginis  predictorum  cujusdam  empcionis  racione 
habuimus,  renunciamus  publice  in  hiis  scriptis  et  ipsi  domine  10 
abbatisse  simul  et  ecclesie  applicamus  et  vendimus  cum  omni 
suo  jure  sine  diminucione  qualibet  imperpetuum  [!]  possidenda 
cum  universitate  cognatorum,  consangwineorum  et  amicorum 
nostrorum  integraüter  et  expresse.  Insuper  promittimus  in  bonis 
eisdem  inantea  memoratam  ecclesiam  nuUa  racione  inquietare  et  16 
inpedire  ullo  modo,  sed  ipsas  semper  promovere,  quantum  pos- 
sumus  et  valemus.  In  presencia  Frederici  miütis  de  Weberstede 
fratris  predictorum,  Hermanni  de  Balnhusen,  Johannis  plebani 
in  Heroldeshusen,  Thilonis  de  Heylingen,  Gebehardi,  Henrici 
dicti  Schollen  et  Dytmari  dicti  Schotten  et  aliorum,  qui  ad  hoc  20 
vocati  speciaUter  fuerunt  et  rogati.  Datum  sub  sigillis  nostris 
onmibus  anno  Domini  m®.  ccc^.  xxxv®.,  in  die  Stephani  protho- 
martiris  beati. 

Orig.-perg.    in   K.     Siegel   1)  abgefallen;    2)  Heinrichs   von   \Ve])er8tedt 
(beschr.  s.  urk.  nr.  181);  8)  Ulrichs  von  Weberstedt,  rund,  40  mm,    rechts  und  25 
oben  abgestossen,   springender  Steinbock  in  3  eckigem,    aufrechtem  schilde.    Um- 
schrift: SIGILLVM  ULRICI 

1)  orig.  ,initam*. 

187.     Landgraf  Heinrich  IL  zu  Hessen  bekundety    dass  der  proress 
zwischen  der  äbtissin  Jutta   zu  Kaufungen    und  Johannes  Volperti^ 
durch  einen  vergleich  so  beigelegt  sei,  dass  dieser  und  seine  genannten 
erben  auf  den  process  und  die  einkünfte  aus  den  streitigen  S  hufen 
des  Suringesgutes  zu  Nieder-Zwehren  verzieht  leisteten. 
1335  märz  22.  a. 

1335  Nos  Heinricus  Dei  gratia  landgravius,  terre  Hassie  dominus,  35 

^^^^^^•^'^YO&teixmr  in  hiis  scriptis,  quod,  cum  quedam  lis  diu  inter  vene- 
rabilem  dominam  dominam  Juttam  abbatissam  monasterii  in  Kou- 
fungen  ex  parte  una  et  Johannem  Volperti,  Symonem  ejus  fra- 
trem  eorumque  coheredes  parte  ex  altera  super  quibusdam  red- 
ditibus  cedentibus  ex  tribus  mansis  sitis  in  inferiori  Twern,  dictis  40 


1035  märz  Ö2.  b.  H^ 

Suringesgut,  verteretur,  que  bona  et  redditus  dicta  abbatissa  ad 
se  et  ecclesiam  suam  pleno  jure  dicebat  pertinere,  Johannes  vero 
suique  coheredes  a  Wernhero  de  Gödenbürg  milite  predictos  red- 
ditus jure  pheodali  tamquam  a  vero  proprietario  pendere  fate- 
Bbantur  et  eosdem  redditus  ab  ipso  in  pheodum  juxta  morem, 
debitum  et  consuetum  recepisse.  Tandem  dicta  lis  amicabüi  com- 
posicione  interveniente  totaliter  decisa  fuit  et  sopita.  Et  sie  pre- 
fati  Johannes,  Symon,  Elizabeth  eorum  mater,  Jutta  ipsorum 
soror  coram  nobis  comparuerunt.     Prefati  liti  insuper  et  actioni, 

10  que  ipsis  simul  et  divisim  per  suffragium  juris  cujuscumque  in 
posterum  competere  posset,  suo  et  omnium  heredum  suorum  nomine 
ad  requisitionem  amicorum  et  procuratorum  dicte  .  .  abbatisse 
simpliciter  renunciaverunt  et  expresse  dictos  redditus  prefate  .  . 
abbatisse  suoque  monasterio  liberos  et  solutos  dimittendo.     Quod 

15  Omnibus,  quorum  interest  in  presenti  vel  Interesse  poterit  in  fu- 
turum, sub  testimonio  harum  nostrarum  litterarum  in  signum 
renunciacionis  et  dimissionis  ad  preces  dictorum  Johannis,  Sy- 
monis,  Elizabeth  et  Jutte  nostro  sigillo  consignatarum  volumus 
esse  notum.     Datum    anno  Domini  m®.  ccc®.  xxxv^.,    feria    quarta 

20proxima  ante  Letare. 

Orig.-perg.  in  M.  Am  rande  stellenweise  abgestossenes,  rundes  reiter- 
siegel  landgraf  Heinrichs  ü.,  85  mm,  links  gewendetes  springendes  pferd  mit 
decke,  auf  der  2  aufrechtstehende  löwen,  reiter  en  face,  topfhelm,  der  mit  be- 
blätterten büffelhÖmern  geziert  ist,  auf  dem  haupte;  der  vor  die  brüst  gehaltene 
25  Schild  zeigt  den  Hess,  löwen;  in  der  rückwärts  zeigenden  rechten  hält  der  reiter 
ein  Schwert ;  unter  dem  pferde  steht  ein  links  gewendeter  löwe,  Umschrift :  S. 
HENRICI  DEI  GRACIA  IANTGRA[Vn]  DOMINI  TERRE  [HASSIE]. 
Auf  der  rückseite  von  band  14.  jahrh.:  ,Super  quibusdam  redditibus  cedentibus 
ex  tribus  mansis  in  inferiori  Twem  dictis  Suringesgut*. 

30 188.  Proconsul  mid  consuln  zu  Cassel  bekunden,  dass  Johannes  Vol- 
perti  und  seine  erben  auf  die  einkilnfte  aus  3  hufen  des  Suringes- 
gutes  zu  Nieder-Zicehren,  welche  er  und  sein  bruder  Simon  von  dein 
ritter  von  Gudenburg  zu  lehen  getragen,  zu  gunsten  der  Kaufunger 

kirche  verzichteten, 

35  1335  märz  22.  b. 

Nos  Heinmannus  Sifridi  proconsul,  Hartmannus  de  Lemego,      :i33!i 
Heinricus  Horbusch,   Conradus   de  Hertinghusen,    Heinricus  Dit-*^'^''^'^'^-^- 
mari,  Hermannus  de  Bettinhusen,  Helwicus  de  Crumbach,  Hein- 
ricus   Conradi,    Wernherus    Sidensuancz    junior,    Hermannus    de 
40  Homberg,  Johannes  Wimari  et  Hermannus  de  Mülhusen  consules 
in  Cassele  recognoscimus    publice  in  hiis  scriptis    nobis  constare 


18Ö  1385  marz  22.  c. 

evidenter,  quod  Johannes  Volperti  aliquam  actionem  et  causam 
contra  venerabilem  dominam  dominam  .  .  abbatissam  in  Coufungen  1 

prosequebatur  racione  quorimdam  reddituum  in  tribus  mansis 
sitis  in  inferiori  Tuem,    dictis    Suringisgud,    quos   redditus   idem  , 

Johannes   et  Sünon   ejus    frater  a  domino   de  Gudenborg  milite,  6  | 

ut  fatebantur,  in  pheodo  susceperunt.    Dictis  quoque  actioni,  cause  ! 

et  redditibus  Elisabed  eorum  mater,  Jutta  soror  ipsorum  ac  etiam  i 

ipsimet  fratres  Johannes  et  Simon    coram   nobis    constituti  pre-  f 

habita  deliberacione,  unanimi  ac  expressa  voluntate  pro  se  et 
suis  .  .  heredibus  renunciaverunt  simpliciter  et  in  toto,  hujus  red- 10 
ditus  possessioni  ac  proprietati  memorate  domine  .  .  abbatisse  nee- 
non  ipsius  ecclesie  dimittendo.  In  cujus  renunciacionis  ac  dimis- 
sionis  evidens  testimonium  has  litteras  ob  preces  antedictorum 
Elisabed,  Jutte,  Johannis  et  Simonis  nostrorum  burgensium  si- 
gillo  dedimus  consignatas.  Anno  Domini  m®.  ccc®.  xxx^.  v.,  feria  15 
quarta  proxima  ante  Letare. 

Orig.-perg.  in  M.    Siegel   abgefallen.    Auf   der   rückseite   von   band  14.  ' 

Jahrb.:  ,Renunciacio  Johannis  Wlperti  super  bonis  in  Nydem  Twem  dictis  Su-  I 

ringisgud'y  sowie  von  band  16.  Jahrb.:  ,Renunciation  Johans  Volperten  über 
3  buffe  landts  zu  Nidem  Twem*.  20 

189.  Die  ritter  Werner  von  Gudenburg  und  Tüo  von  Eiben  ver- 
zichten, nachdem  mit  ihrer  Zustimmung  ein  vergleich  ztvischen  der 
kirche  zu  Kaufimgeii  und  den  briidem  Johannes  und  Siinon  Volperti 
über  einkünße  aus  3  hufen  des  Suringesgutes  zu  Niedcr-Zwehren  zu 
Stande  gekofnmen,  auf  ihre  lehensherrlic/ien  rechte  an  diesen  einkiinßen.  25 

1335  märz  22.  c. 

1335  Nos  Wemherus    de  Gudenborg    et  Tüo  de  Elbene   milites 

wiflrir^^.  c.  pj.Q  nobis  et  nostris  heredibus  recognoscimus  publice  in  hiis 
scriptis,  nostro  consensu  ac  omni  expressa  voluntate  factum  ex- 
titisse,  quod  inter  venerabüem  dominam  dominam  nostram  .  .  30 
abbatissam  in  Coufungen  et  ejus  ecclesiam  ex  una,  Johannem 
Volperti,  Simonem  ejus  fratrem  et  eorum  coheredes  parte  ex  al- 
tera conposicio  intervenit  super  quibusdam  redditibus  proceden- 
tibus  ex  tribus  mansis  dictis  Suringisgud,  sitis  in  inferiori  Tuem, 
quos  redditus  dicti  fratres  a  nobis  jure  pheodali  susceperunt.  35 
Igitur  matura  deliberacione  prehabita  et  ex  libera  nostra  volun- 
tate omni  juri,  quod  in  dictis  redditibus  habuimus  et  quod  nobis 
et  nostris  heredibus  virtute  pheodacionis  conpetere  potuit  et 
posset  conpetere  in  futurum,  pro  nobis  et  ipsis  nostris  heredibus 
in    solidum    renunciamus    simpliciter  et  ex  toto,    inpheodacionem  40 


1336  jan.  22.  181 

vero  memoratorum  reddituum  ipsi  nostre  domine  abbaüsse  pre- 
dicte  ac  ipsius  ecclesie  libere  auctoritate  presencium  remittendo. 
Profitemur  insuper,  quod  Engilbertum  Volpurgis  de  Friczlaria 
sororium  dictorum  fratrum  nunquam  iiq)hLeodavimus  redditibus 
5  memoratis,  dantes  super  biis  presentes  l^tteras  nostris  sigillis  in 
testimonium  consignatas  anno  Domini  m*^.  ccc^.  xxx^.  v®,,  feria 
quarta  proxima  ante  Letare. 

Orig.-perg.  in  M.    Von   siegel   1)   ist   nur   noch   ein   unkenntlicher  rest 
übrig;  2)  abgefallen.     Auf  der   rückseite   von   band  14.  Jahrb.:    ,Littera  conpo- 
lOsicionis  inter  dominam  et  Johannem  Volperti  super   quibusdam    redditibus  pro- 
cedentibus  ex  tribus  mansis   dictis  Suringesgüd^  *). 

1)  über   dem   ersten  u  ein  ^  von   band   16.  jahrh.,    welche   auch  Nieder 
Zweren  darunter  schrieb,  hinzugefügt. 


190.     Landgraf  Heinrich  IL  zu  Hessen  bestätigt  seines  caplanes  Ber- 
Ibthold,  rectors  der  kirche  zu  Sooden,  Schenkung  und  vermachung  einer 
Pfanne  salzes  jährlicher  rente  an  die  äbtissin  und  den  convent  zu 

Kaufungen. 
1336  Januar  22. 

Nos  Heinricus  Dei  graoia  lantgravius,  terre  Hassie  dominus,      1336 

20  presentibus  profitemur  et  universis  tam  presentibus  quam  futuris  ^^^'  ^^' 
volumus  esse  notum,   quod  constitutus  coram  nobis  discretus  vir 
Bertoldus   rector    ecclesie   in    Soden   noster    capellanus    dilectus 
mente  sana  et  corpore  valido,   omnium  beredum  suorum  permis- 
sione  munitus  firmiter  et  consensu,  in  presencia  plurimorum  fide 

25  dignorum  tunc  astancium  unam  sartaginem  salis  singulis  annis  in 
festo  Penthecostes  in  villa  Soden  cedentem  honorabilibus  domi- 
nabus  .  .  abbatisse  et  conventui  monasterii  in  Coufungen  heredi- 
tarie  sub  nomine  annue  pensionis  se  liberaliter  dedisse  publice 
recognovit,  nicbilominus  et  jus  totum  quoad  prefatam  unam  sar- 

80taginem  dicto  termino  cedentem,  juxta  quod  hoc  in  quibusdam 
litteris  memorato  monasterio  per  ipsum  datis  liquidius  apparere 
poterit,  penitus  transtulisse,  petens  idem  Bertoldus,  ne  in  posterum 
dicta  donacio  temerario  conatu  cujuscumque  aliqualiter  frustrari 
valeat  seu  inpediri,  nostrum  consensimi  et  voluntatem  ipsi  dona- 

35cioni  generosius  adhiberi.  Preces  igitur  ipsius  tamquam  dignas 
et  possibiles  favorabiliter  amplectentes  dicte  donacioni  nostrum 
consensum  benivole  adhibuimus  et  presentibus  adhibemus  ipsam- 
que  donacionem  tam  racionabiliter  factam  per  eundem,  maxime 
cum  in  pios  usus  esse  conyersa  dinoscatur,  ratificantes  et  appro- 


182  1336  Jan.  29. 

bantes  ratam  et  gratam  per  nos  et  nostros  heredes  perpetuis  tem- 
poribus  ipsam  teneri  volentes  inviolabiliter  et  servari.  Sub  testi- 
monio  harum  litteramm  sigillo  nostro  firmiter  signatarum  super 
eo.  Datum  anno  Domini  mP.  ccc^.  xxxvi^.,  secunda  feria  proxima 
ante  Conversionem  sancti  Pauli.  5 

Orig.-perg.  in  M.  Siegel  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  band  16. 
jabrb. :  ,Da8  saltz,  nemlich  ein  pfanne  zu  Aldendorff,  belangend'.  Auch  eine  be- 
glaubigte abschrift  dieser  Urkunde,  mit  urk.  nr.  191  behufs  beglaubigung  beider 
durch  das  sanct  Martinsstift  zu  Cassel  von  gleicher  band  zusammengeschrieben, 
befindet  sich  in  M.  (s.  urk.  nr.  315).  10 

191.     Berthold  von  Gensungen,  pleban  zu  Sooden  bei  Aliendarf  a./W., 

schenkt  und  vermacht  der  äbtissin   und  dem  convente  zu  Kaufutigen 

eine  jährliche  rente  vo7t  einer  pfanne  salz  zu  Sooden, 

1336  Januar  29. 

1336  In  nomine  Domini,  amen.     Scriptis  auctenticis  caveri  solet,  15 

jan.  29,  ^^  factum  bene  dispositum  obüvio  temporis  variet  et  annullet. 
Hinc  est,  quod  ego  Bertoldus  dictus  de  Gensingen  plebanus  in 
Soden  prope  Aldendorf  recognosco  lucide  per  presentes  et  ad 
soUempniorem  noticiam  singulorum  cupio  devenire,  quod  de  bona 
voluntate  et  consensu  omnium  coheredum  meorum  trado  et  pre-20 
sentibus  do  unam  sartaginem  salis  annue  pensionis  de  casa  et 
dimidia  seirtagine,  qua  me  pater  mens  Conradus  de  Gensingen 
bone  memorie  legittime  hereditavit,  venerabili  domine  .  .  domine 
abbatisse  ecclesie  sancte  crucis  in  Koyffungen  et  conventui 
ibidem  pro  prebenda,  quam  michi  inibi  eedem  pari  consensu  tra-  25 
diderunt,  assignaverunt  et  dederunt.  Quam  sartaginem  salis  ego 
Bertoldus  predictus,  quamdiu  vixero,  volo  volenter  ipsis  et  sine 
contradictu  aliquo  singulis  annis  in  septimana  Penthecostes  dare 
et  expedite  ministrare.  Postquam  autem  viam  universe  camis 
ingressus  fuero,  extunc  mei  coheredes  seu  possessores  sartaginis30 
predicte  dabunt  dictam  sartaginem  salis  pro  remedio  anime  mee, 
omnium  parentum  meorum  atque  omnium  fideKum  defunctorum 
pro  Salute,  ab  omni  onere  exactionis,  teoloneo  dumtaxat  excepto, 
liberam  et  solutam  venerabili  domine  .  .  domine  abbatisse  pre- 
dicte et  conventui  prenotato  termino  prenarrato  sine  omni  con-35 
tradictione  et  absque  prejudicio  juris  domini  nostri  lantgravii, 
terre  Hassie  domini  cujuscumque  et  opidi  Aldendorf  memorati, 
ita  tamen,  si  antedicti  coheredes  mei  seu  possessores  sartaginis 
sepedicte  dictam  annuam  pensionem  termino  suo,  cum  require- 
rentur,    non   erogarent,    extunc  elapsa    quindena    post   terminum  40 


1336  juni  15.  183 

dicta  sartago  frigida  ponetur  nee  aliquot  sal  penitus  in  ea  deco- 
quetur,  donec  pensio  pro  termino  neglecta  fuerit  plena  persoluta. 
Ad  omnium  premissorum  evidenciam  sigillum  universitatis  opidi 
in  Aldendorf  presentibus  est  appensum.  Nos  vero  Thidericus 
öUderhildis  senior  et  Helwicus  dictns  Vlenne  magistri  consulum, 
Orto  Pellifex,  Heinricus  et  Conradus  fratres  dicti  Rathard,  Con- 
radus  Monetarii,  Thidericus  de  Gotthingen,  Hennannus  Geweleri, 
Johannes  de  Homberg,  Gunderamus  filius  Gunderami,  Heinricus 
de  Wychardesa  junior  et  Fredericus  dictus  Vlenne  consules  pro 
10  tempore  opidi  jam  dicti  recognoscimus  ad  preces  diügentes  do- 
mini  Bertoldi  predicti  et  suorum  coheredum  prefatorum  ex  certa 
sciencia  sigillum  universitatis  nostre  apposuisse  huic  scripto.  Da- 
tum anno  Domini  m^.  ccc^.  xxxvi^.,  feria  secunda  proxima  ante 
festum  Purificacionis  beate  Marie  virginis  gloriose. 

15  Orig.-perg.    in  K.     Siegel    der   stadt   Allendorf   a./"W.,    rund,    79  mm,   5 

thürme  hinter  gezinnten  mauern,  der  mittlere  thurm  mit  offenem  thore  auf 
einem  bogen  stehend;  Umschrift:  SIGILLVM  BVRGfENSIlVM  DE  ALDEN- 
DORF. Auf  der  rückseite  der  urk.  von  hand  14.  jahrh.:  ,Litera  sartaginis  salis 
de  Aldindorf^    Eine  gleichlautende,  beglaubigte  abschrift  befindet  sich  mit  urk. 

20  nr.  190  zusammen  auf  einem  im  staatsarch.  zu  M.  befindlichen  pergamente 
(s.  urk.  nr.  315). 

192.     Bitter  Friedrich  von   Weberstedt  verkauft  6  malter  frucht  aus 
seinen  gütern  zu  Bischofs-  (jetzt  Grossen-)  Göttern  und  Ober-Herolds- 
hausen an  das  stiß  Kaufungen. 
25  1336  juni  15, 

Nos  Fridericus  de  Webersteyde  miles  recognoscimus  publice     i336 
in  hiis  scriptis  et  indubitanter  ad  noticiam  cupimus  omnium  per-  •^"^*  ^^• 
venire,  quod  sex  Molhusensis  mensure   maldra   equipartim   tritici 
et  siliginis,   quorum  maldrorum  tria  Conradus   dictus  Fritach  in 

BOByschofesguttern  constitutus  de  quodam  manso  in  superiori  He- 
roldeshusen  sito  necnon  de  dimidio  manso  in  campis  ville  By- 
schofesguttem  tenebatur,  et  unum  maldrum,  quod  Guntherus 
gener  dicti  Beysterz  necnon  Bertoldus  dictus  Lethgebur  consti- 
tuti  in  Byschofesguthern  nobis  dabant,  item  maldrum   dimidium 

35supradicti  grani,  ad  cujus  solucionem  Bertradis  dicta  Probesten 
tenebatur  de  quarta  parte  unius  mansi  siti  in  campis  Byschofes- 
guttem,  item  maldrum  dimidium,  quod  Henricus  de  Velchede  in 
superiori  Heroldeshusen  constitutus  de  quarta  parte  imius  mansi 
siti  ibidem  nobis  hactenus  exsolvebat,  item  unimi  maldrum,  quod 

40  Henningus  Cuprif aber  de  Molhusen  et  Eberhardus  de  Welesbeche 


184  1336  juH  19. 

nobis  annue  solvere  tenebantur,  hec  universa  maldra  reverende 
domine  .  .  abbatisse  et  conventui  ecclesie  sancte  crucis  in  Kou- 
fungen,  a  quibus  pleno  jure  et  justo  pheodi  titulo  tenuimus,  de 
fratnun  nostrorum  Ty^Jcemanni  et  ülrici .  .  necnon  Henrici  pa- 
truelis  nostri  et  prossus  omnium  aliorum  heredum  et  coheredum  5 
nostrorum  perfecto  accedente  consensu  et  voluntate  vendidimus 
et  vendimus  per  presentes  rite  et  racionabiliter  perpetuis  tempo- 
ribus  possidenda,  renunciantes  dictis  redditibus  simpliciter  et  in 
toto,  ipsam  dominam  .  .  abbatissam  et  conventum  memoratos  in 
corporalem  possessionem  dictorum  bonorum  et  reddituum  debiteio 
statuendo,  promittentes  hec  omnia  perpetue  inviolabiliter  obser- 
vare.  In  cujus  evidens  testimonium  nos  fratres  predicti  de  re 
facta  et  consensu  nostro  dato  sigiUis  nostris  presentem  litteram 
firmiter  communivimus.  Datum  anno  Domini  m*^.  ccc^.  xxxvi®., 
in  die  beati  Viti  martiris,  presentibus  honestis  viris  Rudolfe  longo  16 
de  Weberstete,  domino  Johanne  plebano  in  Heroldeshusen  supe- 
riori,  Bertoldo  de  Guttem,  Hermanno  de  Balnhusen,  Gebehardo 
famulo  dominorum  predictorum  et  Dythmaro  famulo  domine  ab- 
batisse et  aliis  quam  pluribus  fide  dignis. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  1)  abgefallen;  2)  rund,  c.  33  mm,  rechts  und  20 
unten  stark  abgebrochen,  im  3 eckigen  Schilde  springender  Steinbock,  Umschrift: 
S.  FR]D[ERICI  DE  WEBERSTEDJE;  3)  Heinrichs  von  Weberstedt,  gut  er- 
halten, nur  rand  rechts  abgebrochen  (beschr.  s.  urk.  nr.  181).  Da  Heinrich  im 
texte  nicht  genannt  ist,  der  aussteller  der  Urkunde  aber  sagt:  ,nos  fratres  pre- 
dicti' und  Heinrichs  siegel  in  der  that  anhängt,  so  ist  anzunehmen,  dass  es  le-25 
diglich  auf  einem  versehen  des  Schreibers  beruhte,  Heinrich  als  zweiten  aussteller 
nicht  genannt  zu  haben. 

193.     Procotmä  und  conmln   zu  Cassel   beurkunden^   duss   Ludwig 
Simmershausen  zu  gunsten  des  Stiftes  Kaufungen  auf  seine  guter  zu 

Fuldhain  verzichtete,  80 

1336  juü  19. 

1336  Nos  Gotfridus  de  Crumbach  proconsul,   Wemherus  Syden- 

^  *  '  suanz  senior,  Gotfridus  Bogkeshorn,  Egkehardus  Heberling,  Cun- 
radus  Sewiz,  Hermannus  Amoldi,  Johannes  Scheybo  junior,  Her- 
mannus  Omele,  Hermannus  Mulich,  Cunradus  Horbosch,  Herman-  35 
nus  Wyse  et  Johannes  Blume  consules  in  Cassle  protestamur  lucide 
in  hiis  scriptis,  quod  constitutus  coram  nobis  Ludewicus  dictus  Sy- 
meshusin  sanus  mente  et  corporis  [!]  ex  libero  animo  recognovit  mani- 
feste, quod  inter  venerabilem  dominam  .  .  abbatissam  et  conven- 
tum sancte  crucis  in  Koufungen  parte  ex  u[na] ')  necnon  ipsum  40 


1336  oct.  27.  185 

Ludewicum  parte  ex  alia  amicabilis  conposicio  et  vera  züna^) 
occasione  litis,  quam  habuerant  pro  bo[ni]s*)  quibusdam  sitis  in 
villa  et  campo  dictis  zu  dem  Vulthayn,  rite  et  racionabiliter  pro- 
cesserit  in  hunc  modum,  videli[ce]t  ^)  quod  ips[e]  ^)  Ludewicus 
5  renunciaverit  simpliciter  super  dictam  dominam  nostram  .  .  abba- 
tissam,  suum  conventum,  eorum  clericos  cum  un[i]versi8  ^)  servi- 
tor[i]bus^)  ipsis  pertinentibus,  nicbilominus  ei  renunciarit  pre- 
dictis  bonis  in  Volthayn,  ita  quod  pretextu  dictorum  bono[rum]  *) 
nol[i]t^)  [n]ec^)  debeat  causam  aliquam  neque  actionem  innovare 

10 contra  quempiam,  sed  po[t]ius^)  debea[t  au]t')  .  .  .  .a*)  [vejlit') 
diligencia  antedictam  dominam  nostram  .  .  abbatissam  in  Kou- 
fungen  ac  ipsius  conventum  et  omnes  personas  ad  i[psa]s  ^)  spec- 
tantes  ubilibet  Honorare  et,  ut  sibi  possibile  fuerit,  fideli  cona- 
mine  famulari.     Quam  con[posi]cio[nem]  ^)  et  zünam*)  per  ipsum 

15  et  suos  heredes  jugiter  servandas  in  presencia  fide  dignorum  plu- 
rium  ac  eciam  nostrum  scilicet  consulum  idem  Ludewicus  Sy- 
meshusin  pro  se  et  pro  .  .  suis  heredibus  fide  data  promisit  de- 
bitoque  sui  [!]  juramento^)  manus  ponendo  super  reliquias  con- 
firmavit.     In  prescriptorum  omnium  e\ddens  testimonium  has  lit- 

20  teras  ob  prec[es]  ^  sepedicti  Ludewici  nostre  civitatis  sigillo  de- 
dimus  consignatas  sub  anno  Domini  m°.  ccc^.  xxxvi^.,  feria  sexta 
proxima  ante  diem  beate  Marie  Magdalene. 

Orig.-perg.  in  K.,  durch  feuchtigkeit,    besonders  in  den  brüchen,    mürbe, 
löcherig  und  stockfleckig  geworden  mit   starker   Schädigung  der  schrift.     Siegel 
25  abgefallen.    Auf  der   rückseite   von   band  14.  jahrh.:    ,Conposicio  Ludewici  Sy- 
metshusen  cum  domina',  sowie  von  band  16.  Jahrb.:  »Vertrag  umb  Vo[l]thain*. 

1)  durch  feuchtigkeit  ausgelöscht.  2)  wohl  :=  ,sona*  i.  e.  ,compositio* 
oder  ,mulcta'  (s.  Du  Gange  unter  ,Sona*  2  imd  3).  3)  durch  loch  zerstört. 
4)  das  im  bruche  stehende  wort  durch  loch  zerstört,  nur  der  untere  theil  des 
30 langen  s  und  das  schluss-a  zu  erkennen;  dem  räume  und  sinne  nach  könnte 
wohl  jsumma*  zu  ergänzen  sein.  5)  u  verklext.  6)  der  erste  m-strich  aus- 
gelöscht.       7)  ,es*  im  bruche  zerrieben. 

194.     Thilo  und  Hentiann  vofi  Buhlen  bestimmen,    dass,   wenn   sie 
ohfte  lehensfähige  söhne  zu  hinterlassen  sterben  sollten,    andernfalls 
Sberst  nach  dem  tode  der  söhne,   die  V2  Aw/e  zu  Buhlen,  die  sie  von 
der  kilsterin  Hedwig  zu  Kaufungen  zu  lehen  tragen,   an  die  küsterei 
daselbst  zurückfallen  solle,  und  bekennen,  dass  sie  derseJhen  5  Schil- 
linge Pfennige  jährlich  zu  zahlen  haben, 
1336  october  27. 

40  Nos  Tilo  et  Hermannus  dicti  de  Bola  consanguinei  recog- 


1336 
oct  zr. 


186  1336  dec.  20. 

noscimus  publice  in  hiis  scriptis,  quod  sumus  arbitrati  ac  elegi- 
mus  super  nos  et  nostros  heredes,  si  absque  pueris,  qui  essent 
minime  veri  heredes  ad  pheodalia,  decederemus,  quod  protunc 
ille  dimidius  mansus,  quem  nobis  domina  nostra  Hedewigis  custos 
ecclesie  Koufungensis  contulit,  deberet  esse  liber  et  solutus  ac  5 
ad  custodiam  dicte  ecclesie  absque  contradictione  quorumlibet 
revenire.  Sed  si-  nos  filios  generaremus  ^),  illi ,  solum  sue  vite 
temporibus  hunc  ^)  mansum  dimidium,  situm  in  Bola  et  dictum 
die  Koufunger  hübe,  deberent  nee  post  eos  aliquis  possidere.  Et 
pensionem  quinque  solidorum  denariorum  in  Cassle  legalium  de- 10 
bemus  in  die  beati  Martini  annis  singulis  predicte  custodie  sub 
perditione  ejusdem  dimidii  mansi  finaliter  ministrari,  dantes  super 
hiis  presentes  litteras  sigiUo  honorabilis  viri  domini  officialis  pre- 
positure  Fritzlariensis  in  testimonium  consignatas.  Et  nos  .  .  offi- 
cialis predictus  recognoscimus  hoc  2)  sigillum  ad  preces  illorumlö 
de  Bola  prescriptorum  presentibus  appendisse.  Sub  anno  Domini 
m^.  ccc^.  xxxvi®.,  in  vigilia  beatorum  Simonis  et  Jude  apostolorum. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig.  Vom  siegel  der  propstei  zu  Fritzlar  (rund,  43 
mm)  fehlt  der  obere  theil,  sanct  Petrus  auf  dem  stuhle  sitzend  mit  den  schlüsseln 
in   der   rechten,  von   der  Umschrift:    S.    PPOSI[TI] IS   FBITSLAR.  20 

1)  orig.  ,gneraremu8*.  2)  orig.  ,hi9* ;  nach  dieser  abkürzung  könnte  nur 
allenfalls  ,huju8*  zu  lesen  sein;  da  dieses  aber  keinen  sinn  giebt,  so  habe  ich  das 
naturgemässe  ,hunc*,  im  2.  falle  ,hoc*  ohne  rücksicht  auf  die  schreibimg  sub- 
stituirt. 

19B.     Bitter  Konrad  von  Hesserode  und  seine  ehefrau  hutgardis  ver'25 
ziehten  zu  gunsten  der  äbtissin  zu  Katifungen  auf  alle  rechte  an 

Hesserode. 
1336  decernber  20. 

i33ü^  Ego  Conradus  de  Herzenrade   miles,    Lutgardis    mea   uxor 

legitima  omnibus  et  singulis  presentes  visuris  et  audituris  cupi-30 
mus  notum  esse,  quod  una  cum  nostris  filiis  Conrado,  Henrico, 
Künone,  Johanne,  Dytmaro  et  Tylone  necnon  omnibus  meis  co- 
heredibus  juri^)  in  villa  Herzenrade  habito  cum  inpetitionibus 
quibuscumque  erga  reverendam  dominam  .  .  abbatissam  cenobii 
in  Koufungen  ratione  dicte  ville  habitis  et  habendis  renunciavi- 35 
mus  et  presentibus  publice  renunciamus  dantes  predicte  nostre  do- 
mine •  .  abbatisse  et  conventui  hanc  litteram  sigillo  mei  Conradi 
militis  predicti  sigillatam  in  testimonium  super  eo.  Datum  anno 
Domini  m^.  ccc^.  xxxvi^.,  in  vigilia  beati  Thome  apostoli. 

Orig.-perg.  in  K„  blasse  schrift.    Von  dem  dreieckigen  siegel  ist  nur  der  40 


dec,  20, 


1337  märz  23.  —  1338  mai  19.  187 

o])ere  theil  vorhanden;  im  siegelfelde  nur  stücke  von  3  durch  einen  senkrecht 
und  einen  diagonal  laufenden  stah  getrennten  damascirten  feldcm  ohne  bilder; 
von  Umschrift  nur  2  buchstaben  erhalten.  Auf  der  rücksei te  von  hand  14. 
jahrh.:  ,Itcm  in  eodem*.    Diese  urk.    ist  an  urk.  nr.  138  leicht  angeheftet. 

5  1)  orig.  jjure*. 

196.  Aebtissin  Jutta  zu  Kaufuiigen  überlässt  Ditinar,  söhn  hetTU 
Dietrichs,  und  dessen  ehefrau  Grete,  sowie  Heinrich  Hille  und  dessen 
ehefrau  Gertrud  utid  deren  erben  ihre  rechte  zu  Sudheim  auch  fernerhin, 

1337  märz  23. 

10  Wir  Jutte  von  Godes  gnaden  eyn  eptische  zu  Kouffungen     1337 

bekennen  in  disme  bribe  Didmar  hem  Dideriches,   Greten  siner  ^^^^^  ^^' 
elichen   frouwen   unde  Henriche  Hillen,    Gertrude    siner    elichen 
wertinnen  unde  eren  reychten  erben  alles   des  reychtes,   des  wie 
eyn  bekennen  sollen  von  reychte  an  dem  gude,  daz  wie  han  zu 

löSuthehm  unde  daz  sie  han  von  uns  unde  von  unseme  stifte  be- 
sessen bis  an  dissen  dach,  also  daz  sie  uns  unsen  zins  zu  reychter 
zit  beschedelichen  geyben  unde  andirs  ouch  unse  reycht  dun, 
die  sie  uns  von  reychte  duyn  sollen.  Hiruf  so  gebe  wie  eyn 
unsen  brip,  die  da  ist  mit  unseme    ingösegele   bevestint  [!].     Na 

20  Godes  geburte  drizenhundirt  jar,  an  dem  süben  drisitsten  jare, 
an  dem  dritten  suntage  in  der  vasten.  • 

Orig.-perg.    in  K.,    stockfleckig.     Siegel    abgefallen.     Diese   urk.    ist   das 
erste  deutsche  original  unter  den  Kaufunger  Urkunden  (s.  bemerk.  Zu  urk.  in*.  56). 

197.  Knappe  Eckhard  von  Elbersdorf,   burgmann  zu   Spangenberg, 
2b  verkauft  der   äbtissin  und  detn  convente  zu  Kaufungen  seine  rechte 

und  einkünfte  zu   Wicketirode. 
1338  mai  19. 

Ego  Eghardus  deElberstorf  famulus,  castrensis  in  Spangin-     1338 
berg,  recognosco  publice  in  hiis  scriptis,  quod  cum  voluntate  et  ^^^ 

30  pleno  consensu  domini  Conradi  dicti  Kule  plebani  in  Hegenbach, 
Kulonis  plebani  in  Binsfort«  meorum  patruorum,  Didmari  eorum 
fratris  armigeri,  Didmari  dicti  Schonenburg,  Didmari  mei  filii, 
Alheidis,  Cristine  et  Conegundis  filiarum  mearum  vendidi  et  per 
presentes  vendo  juste  venditionis  titulo  omne  jus,    redditus,  pro- 

35ventus  et  obventiones  sive  quocumque  censeantur  vocubulo  [!], 
quod,  quos  et  que  nos  omnes  prescripti  habuimus  hactenus  et 
expectavimus  conjunctim  vel  divisim,  omni  honere^)  et  honore 
in  viUa  Wickinrode  et  terminis  ejusdem  ville  pro  pagato  nobis 
precio  venerabili  domine  domine  .  .  abbatisse  et  conventui  ecclesie 


188  1339  märz  9. 

sancte  crucis  in  Koufungin  perpetuis  temporibus  possidendos.  Et 
nos  omnes  supradicti  insolidum  renuntiantes  simpliciter  hujus- 
modi  juri,  redditibus,  proventibus  et  obventionibus  ponimus  me- 
moratam  dominam  .  .  abbatissam  et  conventum  in  eorundem  pos- 
sessionem  justam  et  legittimam  per  presentes  litteras  signatas  6 
sigillis  strennui  et  famosi  viri  domicelli  Hermanni  de  Drivordia 
et  prudentum  virorum  .  .  burgensium  in  Spanginberg  ad  preces 
nostri  omnium  prefatorum.  Et  nos  Hermannus  de  Drivordia 
atque  .  .  consules  in  Spanginberg  profitemur  dicta  sigilla  ad  ro- 
gatus  suprascriptorum  omnium  presentibus  appendisse.  Sub  anno  10 
Domini  m^.  ccc^.  xxxviü®.,  feria  tercia  post  dominicam  Vocem  jo- 
cunditatis. 

Orig.-perg.  in  K.  Beide  siegel  abgefallen.  Auf  der  riickseite  von  band 
14.  jahrh.:  ,Vendicio  Eckehardi  de  Elbisdorf  et  suorum  heredum  redditus  in 
Wickenrade  et  terminis  ejusdem  ville*.  15 

1)  =  ,onere*. 

198.  Aebtimn  Jutta  zu  Kaufungen  giebt  den  klosterjungfrauen  da- 
selbst an  stelle  der  bisherigen  einkänfte  an  eiern  und  käsen  aus  des 
Stiftes  gutem  zu  Heroldshausen  eine  zwischen  den  döffern  (Nieder-) 

Zwehren  und  Weingarten  gelegene  wiese,  20 

1339  märz  9. 

{339^  Nos  Jutta  Dei   gracia  abbatissa   ecclesie  in  Kouffungen  in 

hiis  scriptis  lucide  profitemur,  quod,  cum  nostris  .  .  puellis  red- 
ditus ovorum  et  caseorum,  quos  ipsis  de  bonis  nostris  in  Herol- 
deshusen  dare  tenemur,  tam  expedite  et  fructuose  ministrare  ne-25 
quimus,  sicut  merito  et  libenter  faceremus,  dedimus  et  presentibus 
damus  ob  specialem  favorem  et  amicitiam,  quibus  ipsas  prosequi- 
mur  ac  commodum  et  utilitatem  earundem,  pratum  nostrum  situm 
inter  villam  Twem  et  Wingarte  cum  omnibus  suis  usufructibus 
in  respectu  reddituum  ovorum  et  caseorum  predictorum  perpetuis  30 
temporibus  possidendum,  cupientes  et  volentes,  ut  contractus  hujus 
atque  factum  per  nos  et  per  nostras  successores  inviolabiliter  stet 
in  perpetuum  atque  duret.  Quare  prescripto  prato  renuntiamus 
simpliciter,  sicut  et  ipse  renuntiaverunt  suis  redditibus,  ipsas 
nostras  puellas  in  possessionem  prati  memorati  debite  statuendo.  35 
Ne  autem  in  premissis  in  posterum  aliquid  controversia  seu  dis- 
crepantia  oriatur  vel  eveniat,  dedimus  presentem  litteram  nostro 
sigillo  roboratam  in  testimonium  super  eo.  Sub  anno  Domini 
m^.  ccc®.  xxx*^.  nono,  feria  tertia  proxima  ante  diem  beati  Gregorii» 


märz  9, 


1309  mai  27.  18d 

Orig.-perg.  in  K.  Vom  siege!  der  äbtissin  Jutta  fehlt  die  obere  hälfte, 
Umschrift  links  ganz,  rechts  theilweise  abgestossen,  erhalten:  .  .  .  FVNGE[NSIS] 
A[BBATISSE]  (beschr.  s.  urk.  nr.  243). 


199.     Aebtissin  Jutta  zu  Kaufungen,   die   äbte  zu  Hasungen,  Brei- 

htenau  und  (Spiess-JCappel  verbinden  sich  mit  dem  clerus  der  prapstei 

Fritzlar  zur  geineinsamen    abwehr   aller  gegen   sie  gerichteten  unge- 

rechten  angriffe, 
1339  mai  27. 

Nos  Jutta  Dei  gracia  regalis  ecclesie  in  Co»fungin  abbatissa     1339 

10  atque  nos  Thidericus  et  Wemherus  Dei  gracia  in  Hasungen  et  ^^*  ^' 
in  Breydenowe   ordinis    sancti   Benedicti   ao    Lftdewicus  Dei  pa- 
cientia  in  Capple  ordinis  Premonstratensis  monasteriorum  abbates 
una  cum  nostris  conventibus  intelligentes  et  non  sine  gravi  cordis 
amaritudine  advertentes  diversarum  depredationum,  oppressionmn 

15  ac  inmiserabilium  injuriarum  insultus  in  religiosas  personas  et  in 
clerum  actenus  multipliciter  invaluisse  et,  quod  dolendum  est 
amarius,  in  posterum  deteriora  provenire  verisimilius  suspicantes  ^) 
ex  eo,  quod  statuta  provincialia  edita  contra  injuriatores,  invasores 
ac  molestatores  ecclesiarum,  monasteriorum,   religiosorum  et  cle- 

20ricorum  tangentia  statum  et  honorem  tocius  cleri  in  prepositura 
Fritslariensi  hucusque  difformiter  et  neglienter  sunt  servata  et 
adhuc  minus  plene  servantur  nee  debite  executioni,  prout  con- 
venit,  demandantur,  ex  quibus  honor  et  status  clericalis  vilipen- 
ditur,  insurgunt  scandala    quam    plurima,    oritur  et  nascitur  fre- 

25quenter  obprobrium,  prejudicium  tocius  cleri  ejusdem  prepositure 
Fritslariensis  non  modicum  et  gravamen,  necnon  ecclesie,  mona- 
steria,  prelati,  canonici  atque  clerus  variis  ac  diversis  aliis  vexa- 
tionibus  et  gravaminibus  a  nonnullis  plerumque  seu  multociens 
perturbantur  et  vexantur,  ea  propter,  ut  levius  mutuo  cum  bono- 

SOrabilibus  dominis  prelatis,  decano,  scolastico,  cantore  totoque  c^- 
pitulo  ecclesie  Fritslariensis  recollecti  futuris  occurrere  periculis 
et  transactis  jam  discriminibus  congrua  remedia  commodius  ad- 
bibere  possimus,  fideliter  promittimus  ac  tenore  presentium  pu- 
blice profitemur,  quod,  si  quis  aut    si    qui   de   dictis  prelatis,  ca- 

35nonicis  et  eciam  de  clero  aut  ecclesie  vel  monasteria  antedicte 
prepositure  contra  predicta  statuta  provincialia  molestantur  seu 
alias  ex  quibuscunque  causis  conmimiter  vel  divisim  statum,  ho- 
norem, hbertatem  et  utilitatem  tocius  cleri  tangentibus  per  quas- 
cunque  personas  indebite  opprimuntur  seu   contra   justiciam  gra- 


190  1039  mai  27. 

vantur  seu  eos  molestari,  opprimi  vel  gravari  rainua  juste  con- 
tingerit,  quod  ipsis  totis  viribus  absque  omni  dolo  et  fraude  asta- 
bimus  et  contra  molestatores,  injuriatores  et  vexatores  hujusmodi 
pro  defensione  juris  sui  auxilium  prestabimus  verbo,  opere,  ope 
et  consiliö  ac  expensis  et  sumptibus  nos  ac  nostros  conventus  5 
racionabiliter  et  legitime  contingentibus,  videlicet  quarta  parte, 
ita  sane  quod  et  ipsi  domini  prelati  et  canonici  antedicte  ecclesie 
Fritslariensis  similiter  dabunt  quartam  partem,  prepositi  quartam 
partem  dabunt  atque  totus  clerus  quartam  partem  ministrabit  et, 
si  aliquos  vel  aliquem  de  predicta  ecclesia  Fritslariensi  prelato,  10 
canonico  sive  clero  super  premissis  molestacionibus,  oppressionibus 
seu  gravaminibus  vel  aliquo  premissorum  aut  a  quocunque  alio 
gravamine  et  vexatione  illata  minus  juste  appellare  seu  appella- 
cionem  legitimam  interponere  contingerit,  nos  Jutta,  Thidericus, 
Wernherus  atque  Lüde^^dcus  predicti  nostrique  conventus  ipsis  15 
adherebimus  modo,  forma  et  tenore  superius  annotatis  nee  ab 
appellacione  seu  adhesione  hujusmodi  recedemus,  donec  negocium 
dicte  appeUacionis  cum  principali  totaliter  discussum  fuerit  et 
finitum.  Ut  autem  predicta  plenius  conserventur,  venerabiles 
patres  ac  dominos  ex  parte  nostri  dominum  abbatem  in  Breyde-2ü 
nowe^)  atque  dominum  .  .  decanum  ecclesie  Fritslariensis  ac  do- 
minum .  .  prepositum  cenobii  in  Netze  de  eorum  circumspecta 
legalitate  confidenciam  habentes  specialem  elegimus  et  presenti- 
bus  duximus  eligendos,  facientes  eciam  et  constituentes  similiter 
eos  per  presentes  nostros  veros  et  legitimes  actores  seu  negocio-25 
rum  gestores  in  premissis  et  ad  omnia  et  singula  concipienda, 
deducenda  et  perficienda,  que  circa  premissa  ac  quodlibet  ipsorum 
tam  emersum  vel  adhuc  emergendum  fuerint  necessaria  vel  opor- 
tuna  et  generaliter  ad  omnia  nostra  negotia  tractanda,  gerenda 
et  facienda,  que  circa  premissa  vel  quodlibet  predictorum  sibiSO 
utilia  videbuntur.  Si  vero  aliquis  dictorum  electorum  de  prelatis, 
de  capitulo  Fritslariensis  ecclesie  sive  de  clero  decesserit,  quod 
absit,  sive  causam  racionabilem  ostenderit,  quod  hos  labores  suf- 
ferre  non  posset,  ex  tunc  alii  duo  tercium  eligant  vel  assumant. 
Si  fuerit  prelatus  alium  de  prelatis  assumant,  si  de  capitulo  ec-85 
clesie  Fritslariensis  alium  de  capitulo  ehgant,  si  de  clero  alium 
de  clero  eligant  infra  spacium  unius  mensis.  Si  autem  neglientes 
in  electione  prefata  fuerint,  se  penam  20  lib[rarum]  Hall[ensium] 
noverint  incursuros.  Ut  autem  predicta  per  nos  in  perpetuum 
iirma  maneant  et  illesa,  sigilla  nostrorum  conventuum  predicto-40 
rum,  videUcet  in  Coufimgin,  in  Hasungen,  in  Breydenowe   et  in 


1339  nov.  18.  191 

Capple  presentibus  sunt  appensa.     Datum   anno  Domini  m^.  ccc^. 
xxxviiii®.,  sexto  kalendas  junii. 

Orig,-perg.  in  M.,  stift  Fritzlar.  Siegel  1)  Kaufunger  capitelsiegel  (be- 
schr.  8.  urk.  nr.  (>36);  2)  abgefallen,  jedoch  ist  das  mittelstück  dieses  Hasunger 
6  capitelsiegels  mit  den  köpfen  der  apostel  Petrus  und  Paulus  von  der  urk.  ge- 
trennt erhalten  (beschr.  s.  urk.  nr.  270,  4);  3)  oval,  75/55  mm,  hellbraun, 
Maria  sitzend  mit  dem  kinde,  Umschrift:  [S]IGIL[L]VM  .  .  MARIE  VIRGI. 
N[IS  MATR]IS  XRI.  IHV.  IN  BREITENO . . ;  4)  abgefallen.  Auf  der  rück- 
seite   von   band   15.  jahrh. :    ,Compromissum    abbatisse   in  Coufungen  et  in  Ha- 

lOsungen,  in  Breydenowe,  in  Cappel  abbatum  cum  capitulo  et  clero  super  statuta 
servitudinis' ;  darunter  von  band  17.  jahrh. :  ,Confoderatio  [!]  ecclesiarum  regularium 
in  Kauffungen,  Hasungen,  Bredena«?  et  Capelle  cum  universo  clero  prepositurae 
Frideslariensis  super  immunitate  ecclesiastica  unitis  viribus  et  sumptibus  defen- 
denda'.     Gedr.:    Wüi-dtwein  Dioc.  Mogunt.  3,    408 f.    no.  263.    Erwähnt:    Haas 

15  269,  Wenck  3,  199. 

1)  orig.  jsuspicantur*.        2)  orig.  ,B<?y<idowe*. 

200.     Landgraf  Heinrich  IL   zu  Hessen   entscheidet   auf  die  klage 
Ludmgs   von  Ritte  gegen  die  kilsterin  Hedwig   zu  Kauf  ungen    über 
guter  zu  Bitte,  dass  der  kläger  abzuweisen  sei,  da  ei*  auf  seine  rechte 
20  vor  langer  zeit  verzichtet  habe. 

1339  november  18, 

Nos  Heinricus  Dei   gracia   lantgravius   terre  Hassie  in  hiis     1339 
scriptis  recognoscimus  manifeste,   quod  constitutus  in  nostra  pre-  *'^*'-  ^^' 
sencia  Ludewicus  dictus  de  Ritte   honorabilem    dominam  Hede- 

25wigim  custodissam  ecclesie  in  Coufungen  super  quibusdam  bonis 
in  villa  Ritte  et  terminis  seu  campis  ipsius  ville  sitis  incusabat, 
asserens  se  jus  habere  bonis  in  eisdem.  Sed  per  eandem  domi- 
nam Hedewigim  sufficienti  testimonio  ibidem  coram  nobis  pro- 
batum  exstitit,    quod  idem  Ludewicus   ante    multos    annos    omni 

30juri  et  actionibus,  si  que  sibi  in  predictis  bonis  de  jure  seu  de 
facto  conpetere  possent,  renunciacionem  fecerat  simpliciter  et  ex- 
presse.  Et  quia  tractatibus  hiis  presentes  interfuimus,  sigillum 
nostrum  in  evidenciam  premissorum  ad  preces  dicte  domine  He- 
dewigis  literis  hiis  est  appensum.    Actum  et  datum  anno  Domini 

35  m^.  ccc®.  xxxix^.,  in  octava  sancti  Martini. 

Orig.-perg.  in  M.,  fleckig.     Reitersiegol  landgraf  Heinrichs  O^esc^r.  s.  urk. 
nr.  187). 


102  1340  febr.  19.  —  1342  nov.  17. 

201.  Landgraf  Heinrich  U.  zu  Hessen  anerkennt  die  Urkunde  nr. 
184  von  1334  januar  28.  a.,  wonach  Konrad,  Eckhards  bei  dein  baehe 
söhn  zu  (Nieder-) Zwehren,   seine  klage  gegefi   die  äbtissin  zu  Kau- 

fungen  zurückzieht 
1340  februar  19.  ,  5 

1340  Nos  Heinricus  Dei   gracia    lantgravius   terre  Hassie  in  hiis 

febr.  19.  gcriptis  manifeste  reeognoscimns^  nos  quasdam  litteras  a  fidelibus 
nostris  et  consulibus  in  Cassel  subscriptis  super  cansa,  que  olim 
yertebatur  inter  venerabilem  dominam  nostram  abbatissam  in  Ge- 
fangen ex  una  et  Conradum  filium  Eckehardi  de  Twerin  et  uxo- 10 
rem  ejus  legittimam  parte  ex  altera  *),  traditas  ac  sigillo  universi- 
tati«  opidanorom  nostronun  ibidem  in  Cassel  sigillatas  vidisse  ac 
coram  nobis  legi  audivisse  tenoris  et  contine[n]tie  in  hec  verba: 

[Hier  folgt  Wortlaut  der  Urkunde  nr.  184  von  1334  januar  28.  a.] 

Et  nos  Heinricus  lantgravius  prescriptus  in  evidentiam  ho- 15 
rum  sigillum  nostrum  presentibus  duximus  apponendum,  super- 
scripcionem  factam  superius  in  tercia  linea  in  hoc:  „et  uxorem 
ejus  legittimam^  nihilominus  approbantes.  Actum  et  datum  anno 
Domini  prescripti  m®.  ccc^.  xP»,  sabbato  proximo  post  diem  beati 
Valentini  martiris.  20 

Orig.-perg.  in  K. ;    fleckig.    Rundes,    35'  mm  grosses,    grünes   helmsiegel 
landgraf  Heinrichs  II.  zu  Hessen,    auf   dem   heim  2  mit    beblätterten   zweigen 

besteckte  büffelhömer,    von   der   Umschrift  nur ABNEPOTIS  STE 

ELYZABETH  (s.  auch  siegel  der  urk.  nr.  204).  Auf  der  rückseite  von  band 
14.  jahrh. :  ,Renunciacio  cause  alicujus  litis  in  Twern*.  25 

1)  ,et  uxorem  —  altera'  übergeschrie})en. 

202.  Die  ritter  Friedrich  und  Heinrich,  some  Ulrich  von  Webersiedt 
verzichten  zu  guneten  der  äbtissin  Jutta  zu  Kaufungen  auj  ihre  guter 
Kaufunger  lehens  zu  Nieder- Her oldshauscn  und  bitten,  dieselben  auf 
den  canonicus  Richard   von  Seebach  zu   Würzburg  und  auf  Albert,  30 

Hermanns  von  Seebach  söhn,  zu  übertragen. 
Weberstedt  1342  noveinber  17, 

1342  Venerabili  domine  domine  Jutte  abbatisse  monasterii  sancte 

nov,  17.  crucis   in  Kouffügin  Fredericus   et  Heynricus    milites    et  Ulricus 

de  Webirstede  [tantum]  ^)  reverencie  et  honoris,  quantum  poterit  *),  85 
cum  promtitudine  famulatus.    Sicuti  vestre')   venerabilitati  nuper 
scripsimus,  bona  nostra  in  campis  ville  inferioris  Heroldeshusen, 
que  a  vobis  in  feodum  habuimus,  vendidisse,  sie  iterato  scribimus 


1S47  nov.  25.  193 

et  vestre  gracie  una  cum  nostris  heredibus  resignamus  rogantes 
omni  studio  et  affectu,  quatinus  eadem  bona  cum  omni  jure,  quo- 
inodo  a  vobis  habuimus,  domino  Eichardo  de  Sebiche  canonico 
Erbipolensi  et  Alberto  filio  domini  Hermanni  de  Sebecbe  et  suis 
6  heredibus  conferre  dignemini  nostri  serviminis  ob  respectum. 
Datum  Webirstede  anno  Domini  m**.  ccc®.  xl.  secundo,  xvii.  die 
mensis  novembris,  in  die  beate  Elizabeth). 

Orig.-perg.  in  K.    Siegel  rund,  83  mm,  im  damascirten  siegelfelde  3  eckiger 

schüd  mit  springendem    Steinbock,    Umschrift:    [S.  FBIDER]ICI  DE  WEBER- 

10STED]E;  da  Heinrich  einen  adler  im  wappen  führt  (urk.  nr.  181,   4),  so  muss 

das  vorliegende  siegel  Friedrich  angehört   haben  (s.  urk.  nr.  192,  2),   wie   denn 

die  Siegelung  auch  dem  ältesten  der  genannten  briider  zukam. 

1)  ,tantum'  fehlt  im  orig.  2)  ,poterit'  übergeschrieben.  3)  jvestre* 
wiederholt.        4)  die  päpstliche  bulle  nennt  den  19.  november  als  todestag  der 

15  heil.  Elisabeth  und  bestimmt  diesen  tag  als  festtag  derselben  (Wyss  1,  53, 
24-28);  demgemäss  ist  der  19.  auch  überall  und  allezeit  als  solcher  von  der 
kirche  gefeiert  worden.  Der  17.  ist  trotz  der  diesen  tag  treffenden  angaben 
des  berichtes  Konrads  von  Marburg  (Wyss  1,  34,  16—96)  als  festtag  der  hei- 
ligen nie  in  frage  gekommen,    daher   die  angäbe  der  vorl.  urk.  nur  als  irrthum 

20  oder  Schreibfehler  aufgefasst  werden  kann. 


203.     Procon»Hl  und  conmln  zu  Cassel  bezeugest  die   aussage   ihres 

mitbürgers  Heiyirich  Conradi,  dass  die  pröpstin  und  der  convent  zu 

Kaufungen  ihm  4  acker  land  zu  Rothen-Ditmold  auf  lebenszeit 

verpachteten. 
25  1347  noveniber  25. 

Nos  .  .  proconsul  et  .  .  consules  in  Kassie  recognoscimus  pu-      i347 
blice  in  hüs  scriptis,  quod  Henricus  Conradi   noster   concivis  co-  **^^*  ^'^' 
ram  nobis   constitutus    profitebatur,    quod   venerabilis    domina .  . 
prepositissa   et    conventus    ecclesie   sancte   crucis  in    Kouffungen 

SOlocaverint  sibi  quatuor  agros  suos  in  campis  et  terminis  ville 
Rodendidmelle  sitos  tempore,  quoad  vixerit,  possidendos,  ita 
quod  ipse  Henricus  debebit  dicto  conventui  de  predictis  qua- 
tuor agris  dumtaxat  seminatis  unum  quartale  seminis  in  ipsis 
agris  seminati^)  mensure  Kasslensis  super   diem  beati  Michahelis 

35  anno  quolibet  ministrare.  Ipso  autem  mortuo  memorati  [qu]a- 
tuor^)  agri  erunt  ipsi*)  conventui  ciun  omni  melioratione  liberi 
et  [abjsoluti^)  suorum  heredum  contradictione  penitus  quiescente. 
In  premissorum  testimonium  dedimus  presentes  litteras  ad  rogatus 
prescripti  Henrici  sigiUo  nostrorum  burgensium  consignatas.   Ac- 

40  tum  anno  Domini  m^.  ccc®.  xlvii^.,  in  die  Katberine  virginis  gloriose. 

13 


194  1848  mal  26.  —  1348  sept.  09. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig.     Siegel    der   stadt  Cassel,    im    ganzen    gut  er- 
halten (beschr.  s.  urk.  nr.  132). 

1)  orig.  jseminatis*.        2)  durch  flecken  unleserlich.        8)  orig.  ,ip8o*. 

204.  Landgraf  Heinrich  IL  zu  Hessen  giebt  der  äbtissin  zu  Kau- 
fungen  eine  rente  von  7  Schillingen  Pfennigen  aus  gittern  zu  Nieder-  5 
Kaufungen  und  anderswo  und  empjangt  dafür  von  ihr  die  fischerei- 

gerechtigkeit  in  der  Fulda  zunschen  Dennhatiseti  und  Bergshausen, 

1348  mai  26. 

1348  Nos  Heinricus  Dei  gracia  lantgravius  terre  Hassie  una  cum 

^^^     '  nostris  heredibus  in  hiis  scriptis   profitemur  manifeste,    quod  re-10 
verende  domine   nostre    domine  Jutte  abbatisse  secularis  ecclesie 
in  Cofungen  ac  omnibus  abbatissis  ipsi  in  futurum  ibidem  succe- 
dentibus  redditus  septem  solidorum  denariorum  Hassiensium,    vi- 
delicet  quinque  solidos  de  bonis  dicte  domine  nostre  in  inferiori 
Cofungen,  que  Wernherus  colonus  ejus  colit  et  possidet,   et  duosl5 
solidos  de  bonis    domine  .  .  prepositisse    cedentes    pro    aqua   una 
sive  piscaria  infra  Tennenhusin  et  Berkeshusin  sita  nomine  per- 
mutacionis  seu    concambii    favorabiliter    contulimus    et   donamus 
volentes  ipsam  dominam  nostram  ac  ipsi   succedentes  dictos  red- 
ditus Septem  solidorum    absque    omni   impedimento  sive  prohibi-20 
cione  nostra  et  officiatorum  nostrorum  perpetuis  temporibus  pos- 
sidere  nichilominus   et  habere.     In  quorum    evidenciam  has  lit- 
teras  dedimus  sigillo    fideliter    sigillatas  super  eo.     Anno  Domini 
m®.  ccc®.  xlviii®.,  feria  secunda  in  Rogacionibus. 

Orig.-perg.  in  M.  Rundes,  35  mm  grosses  helmsiegel  des  landgrafen25 
Heinrich  wie  in  urk.  nr.  201,  Umschrift:  [S.  H]EYNR[ICI  ABNE]POTIS 
STE  ELYZABETH.  Auf  der  rückseite  von  hand  14.  jahrh.:  ,Littera  illustris 
principi  [!]  domini  Henrici  lantgravii  super  redditus  7  solidorum  et  5  solidos  et 
2  solidos  pro  aqua  seu  piscaria  infra  Themmhusen  [!]  et  Berckishusen  nomine 
permutacionis  seu  concambii*,  sowie  von  hand  lÖ.  jahrh.:  ,Nider  Kauffungen 30 
zinß  von  fischwassem  zu  Ten-  und  Bergshaußen*. 

205.  Die  knappen  Eberhard,   Arnold   und  Ludwig  Wolff  von  Gu- 
denberg  geben  Stephan  von  Schartenberg  3  malten*  roggen  und  hafer 

jährliche^'  komgülte  aus  einem  hofe  zu  Meimbressen, 

1348  September  29.  36 

1348  In  Godis  namen,  amen.     "Wir  Ebirhart,  Amolt  unde  Lode- 

sept.  29,  ^gii  brudere  geheyzen  Wfdve  von  Gudinborg   knapen   vor  uns 

und  unse   rechtin  .  .  erbin    bekennen    unde    betzügen    an    desem 


1348  sept.  29.  196 

offin  bryebe  allin  ludin,  dy  yen  syen  oder  hören  lesin,  daz  wir 
mit  sameder  hant  und  mit  gudem  willen  al  unsir  rechtin  erbin 
dorch  bede  willen  Johans  Keselinges  burgers  zu  dem  Cyrenberge, 
Hermans  Bertrammis,  Johans  sines  bruder.  Tuen  Borchardis, 
5Henrichis  Scheybin  ganerbin  und  al  erer  rechtin  erbin  drye 
moldir  korngeldis  halp  rocken  und  halp  haberen  Hesschiz  mazes 
in  eynen  hoph  zu  Meynbrechtessen,  dy  vor  drye  höbe  lieget, 
der  tzwo  höbe  Johans  Keselinges  sint  aUejrne,  dy  by  namen 
Bysschofisgud  heyzen,  und  dy  dritte  höbe,  dy  der  ganerbin  vor- 

10  genant  aller  mit  eynandir  is,  dy  Bertrammis  hübe  heyzet,  dy 
dy  selbe  Johans  Keseling,  Herman  Bertrammis,  Johan  sin  bruder, 
Tue  Borchardis  unde  Henrich  Scheybin  ganerbin  und  iere  erbin 
von  uns  zu  lene  han,  gheeygent  han  unde  eygen  an  desem 
bryefe  erplich  unde  ewelich,  rechtlich  unde  redelich  dem  ersam- 

15  men  rittere  hern  Sthebene  von  Schartinberg  und  al  sinen  rechtin 
erbin,  also  daz  dy  selbe,  her  Sthebin  und  sine  rechtin  erbin, 
dye  drye  moldir  korngeldis  vorgenant  gebin  und  weyndin 
mügen  an  Godis  ere  und  dienst,  wor  unde  weme  sij  wollin.  Da 
sal  man  dese  vorgenanten  korngulde  alle  jar  uf  synte  Michachelis 

20tagh  gebin  unde  waren,  oug  by  namen  dy  meyger,  dy  daz  gud 
besitzet  oder  wer  daz  frugtyget,  der  sal  der  vorgenanten  gulde 
antheyze  werdin,  warn  unde  gebin,  wor  se  hyngewist  wert  an 
godisdinst  und  ere  uf  dy  vorgenanten  tzit  ane  aUerleyge  vor- 
tzogh.     Wer  abir  daz  yenich  anspräche  worde  von  erbetzalz  weyne 

25  an  daz  vorgenante  gud,  des  solde  wir  vorgenanten  brudere,  ge- 
heyzen  Wulve  von  Gudinborg,  unde  unse  rechtin  erbin  rechte 
waren  sin  und  dy  anspräche  abetün.  Tzü  eyme  stetin  ewigen 
heltnysse  unde  erkunde  han  ich  Ebirhart  Wulf  vor  mich  unde 
myne  brudere  vorgenant  unde  unse  rechtin  erbin  myn  ingezegel 

30  vestUch  an  desen  bryeb  gehangen,  des  wyr  Amolt  und  Lodewigh 
gebruchit,  went  wyr  keyn  eygen  ingezegel  yenhan.  Und  wir 
her  Tilo  von  Uslacht  ritter,  ammetman  zu  Schartinberg,  bekennen, 
daz  wir  dorch  bede  willen  Ebirhardes,  Amoldes,  Lodewiges  bru- 
dere vorgenant  knapen  unde  al  erer  rechtin  erbin  unse  ingezegel 

35  zu  merer  kuntscaph  deser  vorgescrebin  degedingh  han  oug  an 
dussen  bryeb  gehangen  vortme  tzuge  unde  degedingislude,  dy 
hij  obir  waren,  daz  sint  dy  strengen  erbam  lüde,  by  namen  her 
Eabin  vonme  Kogelenberge  ritter,  Wemher  von  Gudinborg, 
Wemher  von  Westerborg,   Tilo   von  Medrike,    Herman  von  der 

40Malesborgh  knapen,  Curd  Mey,  Detmar  von  Eitte,  Tileman  von 
Ritte,    Tileman   von   Schutteberg,    Tilo  Balhorn,    Tilo  Hesselant 


196  1549  sept.  30. 

borgere  zu  dem  Cyrenberge  unde  andirs  vile  guder  lüde.  Datum 
et  actum  anno  Domini  m^.  ccc°.  xP.  octavo,  in  festo  beati  Micha- 
chelis  archangeli. 

Orig.-perg.  in  M.,  Schartenberg.     Siegel  1)  dreieckig,    38/32  mm,  brami, 
aufrechter  wolf,  Umschrift:  S.  EBERHABDI  DICTI  WOLF;  2)  Dietrichs  von   5 
Uschlag   (beschr.    s.    urk.    nr.  209).     Auf   der   rückseite   von    band    16.  jahrh.: 
jMeimbressen.  3  malter  frucht  daselbst  von  3  huffen  landes'. 

206.  Ludolf  und  Hermann  von  Weberstedt  verkaufen  der  äbfissin 
und  detn  convente  zu  Kaufungen   die  hälfte  ihrer  guter  Kaufunger 

lehens  zu  Ober-Heroldshausen,  10 

1349  September  30. 

1349  Wir  Lutolf  und  Herman  etswanne   sone  hem  Thyzemannis 

sept.  SO.  yQjj  Webirstete  bekennin  offinliche  an  disme  keynwerdigin  brife, 
daz  wir  met  gftteme  willin  und  eyntrechtigkeyt .  .  unsir  mutir  und 
.  .  unsir  swester  und  allir  unsir  erbin  rechte  und  redelichin  vor-  15 
koyfit  habin  und  vorkoyfin  an  diseme  brife  alle  unse  gut  halb^ 
daz  wir  hattin  zu  Obim  Heroldishusin  an  cinse,  an  guldin  odir 
worane  is  geleyn  ist,  mit  alle  deme  rechte,  daz  wir  darane  ge- 
habit  han,  der  erbem  vrowin  .  .  der  eptischen  und  deme  convente 
z&  Koyfüngin,  von  der  wir  und  unse  eyldem  daz  selbe  gut  zu  20. 
lene  habin  gehat,  und  habin  or  daz  gegebin  vor  nun  lotige  mark, 
die  sie  uns  gutlichin  het  bezalit,  unde  lazin  uf  daz  selbe  gut  der 
egenant  vrowin  ebtischin  .  .  met  alle  deme  rechte,  alse  wir  is 
und  unse  eyldim  gehat  habin  bizher,  und  verczyn  uns  vor  uns 
und  vor  unse  erbin  alle  des  rechtis,  daz  wir  darane  gehat  habin  25 
odir  noch  uns  und  unsin  erbin  icheyne  wis  gebore  mochte  da- 
rane, an  diseme  brife  unde  glabin,  daz  wir  wollin  vlizziclichin 
darzü  diene  und  vordere,  daz  der  selbe  cyns  und  gülde  jerlichin 
werde  ingevordert  met  unseme  cynse,  den  wir  nach  da  habin. 
Dese  vorgeschrebin  rede  glabe  wir  stete  und  gantz  zu  haldeneSO 
vor  uns  und  unse  erbin  ane  alle  geverde  und  argelist  und  zu 
merer  sycherheyt  und  gezuknisse  habin  wir  desin  brif  gegebin 
vorsegilt  met  deme  ingesegele  min  vorgenant  Lutolfis,  des  ich 
Herman  vorgeschrebin  gebruche,  imd  met  den  ingesegiln  hern 
Frederichis  von  Webirstete  unsis  vettim  und  Reynoldis  des  langin,  35 
die  met  uns  und  vor  uns  glabit  habin,  dese  vorgeschrebene  ding 
unde  koyf  vesticlichin  zu  haldene  ane  argelist.  Und  wir  Fre- 
deriche und  Eeynold  itzünt  genant  bekennen,  daz  wir  glabit 
habin  vor  den  vorgeschrebin  koyf  in  alle  wiz,  als  vorgesprochin 
ist,  und  des  zu  eyme  gezuknisse  habin  unse  ingesele  [!]  gehengit  40 


1361  jun.  2.  197 

an  desin  brif.  Gegebin  nach  Cristi  gebort  drizenhündirt  jar  in 
deme  nun  und  virtzigestin  jare,  an  deme  neestin  mittewochin 
nach  sente  Mychaelis  tage. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig.     Siegel  1)  und  2)  abgefallen;  3)  Reinholds  von 
BWeberstedt,  rund,  30  mm,    im  siegelfelde  3  eckiger  schild  mit  heraldischer   lilie, 
Umschrift:  [S.  K]EYNOLDI  DE  W[EBERS]TET[E]. 

207.     Gebrüder   Tyle,    Heimerad   und   Werner  von  Eiben  verkaufen 
der  äbtissin  Jutta  und  dem  stifte  zu  Kaufungen  ihr  dorf 
Wellerode  Kaufunger  lehens. 
10  1351  Juni  2. 

Wyr  Tyle,  Heymerad  un  [!]  "Wemher  gebrüder  van  Elbene     1351 
bekennin  vor  uns  und  alle  unse  erbin  offinlichin  an  disem  gein-   •^""*    ' 
wortegin  briefe  und  tun  kunt  allin  lüdin,  die  yn  sehin  oder  horin 
lesen,  daz  wir  mit  vorbedachtem  müde    und   mit   gudem   willin 

15  der  erwirdigin  frowin  unsir  frowin  Jüttin  eptissin  tzü  Coufimgin 
und  erme  stifte  daselbis  rechtlichin  und  redelichin  vercouft  habin 
unse  dorf  Wynebolderode  mit  alle  dem,  daz  dartzu  gehörit,  mit 
gftlde  und  mit  gevelle  und  mit  allirslachte  rechtin,  erin  und  nütze, 
ersucht  und  unersucht,   als  wir   daz    selbe    dorf    von    der  vorge- 

20genantin  unsir  frowin  und  von  erme  stifte  bizher  tzü  lehene  ge- 
habit  hain,  vor  sybintzig  mark  lotegis  Silbers  Kessilscher  ge- 
wichte und  were,  die  sie  uns  an  bereydeme  gelde  nützlichin  unde 
güthchin  betzalit  habin,  daz  selbe  dorf  eweclichin  und  eygint- 
lichin    tzü    habene   und    tzü    besitzene    ane    allis    hindersal   und 

25  anesprache  unsir  und  unsir  erbin.  Wir  soUin  yn  ouch  des  seibin 
dorfes  und  daz  dartzü  gehörit  rechte  werschaf  tun,  wo  yn  des 
not  gebürt,  nach  des  landis  rechte.  Wir  hain  yn  auch  die  lehin, 
die  wir  hattin  übir  daz  selbe  dorf,  der  vorgenantin  unsir  frowin 
und  erme  stifte  ufgelazin  mit  hande  und  mit  munde,  als  daz  ge- 

30wonHch  ist,  und  vortziegin  der  gentzlichin  von  unsir  und  unsir 
erbin  weine  an  disem  briefe.  Hiebi  sint  gewesin  der  ersam  man 
meistir  Bertram  custir  tzü  Meydeburg  und  die  strengin  lüde  her 
Tyle  von  Uslacht,  her  Tyle  von  Elbene  genant  von  Böne  und 
her  Heinrich  von  Blüminstein  rittere  und   die  bescheidenin  lüde 

35  her  Conrad  von  Hederich  phemer  und  voyth  tzü  Coufungin, 
her  Osprecht  pherner  tzü  Dythmele,  her  Wemher  pherner  tzü 
Volmarshusin,  her  Conrad  phemer  tzü  Wolfesanger  und  die 
strengin  knapin  Gerlach  von  Griffede  und  Johan  von  Lynne 
und  Hartmann  von  Loubirbach    schultheiße   tzü  Cassel   und    die 

40wisin  lüde  Heinrich   hem  Cürdis  bürgermeistir   tzü  Cassel,  Hey- 


198  1353  sept.  3. 

dinrich  Schoteman  und  Johans  Wilmar  bürger  daselbis.  Und 
dijs  tzü  Urkunde  und  tzü  einer  merer  Sicherheit  gebin  wir  der 
vorgenantin  unsir  frowin  und  erme  stifte,  gebin  wir  Tyle  und 
Heymerad  von  Elbene  vorgenantin  disin  brief  mit  unsin  insigeln 
vestiichin  besigelt,  und  ich  Wemher  von  Eiben  vorgenant  ge-  5 
brache  hern  Hermans  von  Elbene  insigel  mins  votern.  Diser 
brief  ist  gegebin  und  der  couf  ist  geschehin  nach  öots  geburt 
drutzenhundert  jar,  in  dem  ein  und  vumftzegistem  jare,  des  nestin 
dünerstagis  vor  dem  heylgin  Pliingestdage. 

Orig.-perg.  in  K.  Von  den  3  siegeln,  die  das  gleiche  büd,  nämlich  4  10 
lilien  auf  den  zweigspitzen  eines  baumstammes  zeigen,  ist  1)  rund  Qinke  hallte 
fehlt),  30  mm,  Umschrift:  [S.  TILONI]S  DE  EL[BENE];  2)  rund,  30  mm, 
Umschrift:  [S.]  HEYNBRADI  DE  ELBENE;  3)  Hermanns  von  Eiben  (beschr. 
8.  urk.  nr.  178).  Auf  der  rückseite  von  hand  16.  jahrh.:  ,Die  von  Elbom  [!] 
verkauffen  dem  stifft  Kauffungen  ihr  dorff  Weniebolderode'. 

208.  Landgraf  Heinrich  U.  zu  Hessen  und  sein  söhn  Otto  befreieti 
die  Schäfereien  der  äbtissin  Jutta  zu  Kaufungen  bis  zu  je  500  schufen 
zu  (Ober-JKaufungen,  Wickenrode,  Heisa,  Eschenstruth,  Lubesrode 
und  Wellerode,  sowie  die  schafe  der  klosterjungfrauen  und  der  zum 
stifte  gehörigen  geistlichen  zu  Kaufungen  von  der  schafbede,  20 

1353  September  3. 

1353  Wir  Heinrich  von   Gots   gnadin  lantgrebe  tzü  Hessin  und 

sept.  3.    Q^^  gjj^  g^  bekennen    vir   uns    und    unse    erbin    offinlichin   an 
disem  brife  und  tun  kunt  allin  ludin,  die  yn  sehin  odir  horin  lesin, 
daz    wir    der    erwirdegin   frowin  frowin  Jüttin  eptissin  tzü  Cou-25 
fungin  unsir  liebin  frowin  und  nyftelin  und   erme   convente  und 
erme  stifte  daselbis  und  allin   erin  nachkümenin   hernach   umme 
sunderlichin  gunst  und  fruntschaf,   die  wir   tzü   yn   tragen,    dise 
gnade,  als  hernach  geschriebin  sted,    getain    habin    und    tun   sie 
yn  mit  disem  geinwortegin  brief e,   wanne    odir    tzü  wilcher  tzit30 
wir  eyne  schafbede    nemin   in   unsem    lande,    daz    dan    alle    die 
schaf ,  die  in  yerin  hof  tzü  Coufungin  gen,  sie  sin  ers  selbis  odir 
anders  wes  sie  sin,  der  schafbede,  odir  waz  sich  darvone  gebürte 
tzü    gebene    odir    tzü    tüne,    ledig    und    los    sollin    sin.      Ouch. 
sollin  die  jungfrowin   daselbis  und  die  phaffin    daselbis,    die    tzü  35 
dem  stifte  gehorin,    mit  yrin   eygenin    schafin    diser    gnade    ge- 
bruchin  und  die  habin   glicher  wijs,    als    unse    frowe   vorgenant 
mit  jo-in  schafin  hait.     Die  selbe   unse    frowe    und    ere    nachikü- 
menin  mügin   ouch  in    erin  dorfern  tzü  Wickinrode,    tzü  Heise, 
tzü  der  Eschinstrüd,   tzü  Lubisrode   und   tzü  Wynebolderode   ye  40 


1364  apr.  19.  199 

in  dem  dorfe  eyne  scheferie  von  vumf  hundert  schafin  habin, 
gemengit*)  odir  ungemengit,  wie  yn  daz  ebene  kömit.  Und  die 
seibin  scheferie  sollin  die  seibin  recht  und  gnade  habin,  die  ere 
scheferie  tzü  Coufungin  hait.  Und  waz  der  schaf e  in  disin  dorfin 
5  vorgenant  ye  in  dem  dorfe  me  din  vumf  hundert  schaf  werin, 
von  den  ftberigin  schafin  solde  man  uns  gebin  imd  tun  glicher 
wijs,  als  man  uns  von  andern  schafin  in  unsem  lande  gibet  und 
tüd.  Waz  ouch  tzü  Coufungin  me  schafe  uz  deme  dorfe  giengen 
din  als  vor  geschriebin  sted,  von  den  mügin  wir  bede  nemin,  als 

10  anderswo  iibir  unse  land.  Und  dijs  tzfi  Urkunde  und  uf  daz  ez 
eweclichin  von  uns  und  von  unsin  erbin  also  gehaldin  werde, 
gebin  wir  unsir  frowin  der  eptissin  vorgenant  und  ftHin  erin 
nachkümenin  hernach  und  deme  stifte  daselbis  tzü  Coufungin 
disin  brief  mit   imsin  insigelin  von  unsir  uhd  unsir  erbin  wegin 

15  vorgenant  vestlichin  besigelt.  Nach  Gots  geburt  drutzenhundert 
jar,  darnach  in  deme  dru  und  vumfftzegistem  jare,  des  nehistin 
dinstagis  nach  sente  Johannis  tage  Baptistin,  als  her  entheu- 
bedit  wart. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig.  Siegel  1)  abgefallen;  2)  rund,  35  mm,  im 
20vierpas8  nach  rechts  geneigter  3  eckiger  schild  mit  dem  Hessischen  löwen,  da- 
rüber kübelhelm  mit  büfFelhömem,  diese  auf  den  aussenseiten  mit  blättern  be- 
steckt, Umschrift:  S.  OTTONIS  PRONEPOTIS  BEATE  ELIZABETH.  Auf 
der  rückseite  von  band  15.  jahrh.:  ,Littera  langravii  [!]  super  gracia  facta  ec- 
clesie  in  Kouffungen,  in  quo  indulgetur  numeratio  ovium  hie  in  KoufEungen  et 
25 in  villis  ecclesie*,  sowie  darunter  von  band  16.  Jahrb.:  ,Befreigung  der  schaffe 
dem  stifft  Kauffungen,  item  ihren  dorffem*.  Diese  urk.  ist  in  urk.  nr.  283 
inserirt. 

1)  mit  Schafen   des  schäfers   (s.  Thiel  Landwirthsch.  conv.-lex.  unter  ,ge- 
mengeO. 

30  209.  Ritter  Thilo  von  Uschlag  und  seine  söhne  Kurt  und  Thilo  be- 
kunden, dass  ersterer  von  der  äbtissin  Jutta  zu  Kaufungen  deren 
hof  zu  Ober-Meyser  zu   landsiedelrecht  auf  lebenszeit  erhalten  hohe. 

1354  april  19. 

Wir  Tyle  von  Uslacht  ritter  und  Curd  und  Tyle  sin  sone  1354 
35  bekennin  mid  unser  erbin  an  disin  brieve,  daz  di  erwirdige  frowe  ^^^'  ^^' 
unse  frowe  Jutte  eptissen  tzu  Kofungin  mir  Tylen  von  Uslacht 
vorgenant  yrin  hof  tzu  Obern  Meyßir,  den  her  Tyleman  von 
Meymereßin,  dem  God  genade,  von  ir  hatte,  umme  sees  maldir 
komis  Heschis  maßis,  halp  kom  halp  habir,  jerlichs  uf  sente 
40Michils  tage  tzu  beczalende  tzu  lantsidilsrecht  tzu  myme  liebe 
gedan  und  bevolin  haid.    Und  wan  ich   nicht   lengir    enbin,  so 


200  1356  mai  1. 

sal  der  selbe  hof  ledig  und  los  widir  gevallin  tzu  ir  und  tzu 
irme  stifte  an  alle  widirsprache.  Und  des  tzu  Urkunde  gebin  wir 
yn  disin  brief  mid  min  Tylen  insigel  vorgenant  besigilt,  des  wir 
Curd  und  Tyle  vorgenant  und  andirs  unse  erbin  mid  yme  ge- 
bruchin.  Gegebin  nach  Gots  gebort  drytzenhundirt  jar,  in  dem  5 
vir  und  fumfczigestin  jare,  des  nehistin  sunnabendis  nach  dem 
Ostertage. 

Orig.-perg.  in  K.     Im  dreieckigen,  40/35  mm  grossen,  braunen  siegel  ein 
dreieckiger,    das    siegelfeld   fast   ausfüllender   damascirter   schild   mit    breitem, 
wagerechtem   balken,   Umschrift:   S.   TIDERICI   DICTI   VSLAHT.    Auf   der  10 
rückseite  von  band  16.  jahrh. ;    ,Littere  illius  de  Usslacb    super   bonis  in  Meys- 
sere*.    In  K.  befinden  sich  auch  2  pap.-copieen  dieser  urk.  (16.  und  17.  jahrh.). 

210.     Bürgermeister    und   schaffen   der   aUstadt    Cassel   beurkunden, 

dass  Gerlach  Ziegenseide  zu  Orumbach  und  seine  ehefrau  Kunne  ihr 

vom  stifte  Kaufungen  zu  lehen  gehendes  gut,   das  Lewengut  genamü,  16 

dem  stifte  aufgelassen  hohen. 

1356  mai  L 

1356  Wir  Johan  Wenemar  burgermeistir,  Helwig  von  Crumpach, . 

*"^*  ^'    Conrad    Horbusch^)    der    eider,    Herman    Mulich,    Herman   hern 

Curdis,  Härtung  der  Meide,  Heinrich  Steinbul,  Thizel  Holtschur,  20 
Thime^)  Wise,  Wernher  von  Geysmar,   Syfrid  Sydenswancz  und 
Thileman  Munczer  scheffln  der    alden  stad  tzu  Cassel  bekennen 
uffinberlich    an    disem    brife,    daz    vor    uns    sin   gewest  Gerlach 
Zcygenside   von  Crumbach   und  Kunne    sin    eliche    wirthin    und 
han  bekant,    daz  sij  ir  gud,    daz    da   heizit  Lewingud,    mid  alle  25 
deme,   daz  dorzcu  gehorit,    gelegin  daselbis    zcu  Crumpach,    daz 
von  der  erwirdigen   frouwin   unsir    frouwin  der  .  .  ebtischin  von 
Koyfungin  und  von  irme   stifte  zcu ')  lehene  ged  und  rured,  der 
seibin  unsir  frouwin  und   irme    stifte    gebin    und  willekliche  ge- 
gebin habin  und  mid   gesamdir    hand  en  ufgelazin.     Und  habin  80 
sij  gesazt  und  setzen  in  dy  were  des   seibin  gudis   und  han  vir- 
zcegin  des  gudis  und  virzchien  in  disem  brife.     Of  daz  dise  gift 
stete  gehaldin  werde,  so  han  wir  durch  bete  willin  der  vorgnanttn 
Gerlachen  und  Kunnegunden  unsir   stad  inges^iY  an  dissen  brif 
gehangin,    der  gegebin  ist  noch  Gots  geburth    drizchen    hundirt35 
jar,  in  deme  sechs  und  funftzigisten  jare,  an  sente  Walpurge  tage. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig.  Vom  siegel  der  stadt  Cassel  ist  die  obere 
hälfte  abgel)rochen  0>eschr.  s.  urk.  nr.  132).  Auf  der  rückseite  von  hand  14. 
jahrh. :  ,Littera,  daz  Czeginside  ufleßyt  dem  stifte  daz  Lewinguyt  czu  Krumbach*. 

1)   orig.    ,Horbursch*.        2)    könnte   auch    ,Thune*    gelesen   werden,   wie  40 


mai  13, 


1356  mai  13.  201 

Stölzel  125  (,Dune')  hat,    doch  ist  wohl   der  name  ,Thime'  leichter  zu  belegen, 
als  ,Thime*.        3)  ,zcu*  ist  im  orig.  wiederholt. 

211.     Genannte  edelherren  vmi  P/esse  verzichten  auf  ihre  van  der  äbtismi 

zu  Kaufungen  zu  lehen  rührenden  guter  in  Hedetnünden,  Obe^Tode, 

5  Ellerode  und  Plesse  unter  der  bedingung,  dass  die  äbtissin  den  herzog 

Ernst  den  jüngeren  zu  Braunschweig  damit  belehne. 

1356  mai  13, 

Wi  Goschalc  [!]  unde  Herman,  hern  Hermans  sone,  brodere,     1356 
unde  wi  Jan   provest,    Herman,    Otte   und  Otte,    Goschalc  unde 

10  Alf,  Bemt  unde  Kerstian  brodere,  hern  Goschalkes  sone  von 
Plesse,  bekennen  oppenbar  in  dissem  breive,  dat  wi  opsenden 
unde  Opiaten  unser  genedigen  vrowen  der  ebdissen  to  Koüphun- 
ghen  alsodan  gut,  als  wi  von  er  hat  hebben  to  Hedemyn,  to 
Overode,  to  Eiderodde   unde  to  Plesse   unde   wat   wi   van   dem 

löstichte  to  rechte  hebben  scullet  in  dem  gerichte,  also  besceide- 
liken  dat  se  unsen  genedigen  heren  Ernste  den  jungheren,  her- 
togen  to  Bnmsw/c,  hertogen  Albrechtes  sone,  darmede  belenen 
scal.  Unde  biddet  dar  truweliken  ümme,  dat  se  usen  vorbeno- 
meden  heren  darmede   belene    likerwis,    als  wi  selven  jegenwor- 

20  dich  weren.  Unde  wan  he  mede  belegen  is,  so  do  wi  alle  von 
Plesse  vorbenomed  op  dat  vorbenomede  gut  eyne  rechte  vorticht, 
und  use  vorbenomede  vrowe  von  Kouphun[g]en  und  dat  stichte 
scullen  dar&mme  van  uns  ane  sculde  bliven.  Des  to  Urkunde 
heb  wi  Goschalc  unde  Herman,  hern  Hermans  sone,  brodere,  vor 

25  uns  unse  inghesegele  an  dissen  breif  ghehanghen.  Unde  wi  Jan 
provest  hebbet  vor  uns  unde  vor  unse  brodere  unse  *)  inghesegel 
an  dussen  breif  ghehanghen.  Unde  wi  Otte  und  Otte,  Goschalc, 
Herman,  Alf,  Bemt  unde  Kerstian  brukit  inghesegel  Janes  des 
provestes,    unses  broder,    an    dissen  breyve,    de    ghegeven  is  na 

SOGoddes  bort  dritteynhundert  jar,  dama  in  dem  ses  unde  vefti- 
gesten  jare,  des  heiigen  dages  sunte  Servatius  des  ^)  heiligen  bis- 
coppes. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  1)  des  edelherm  Gottschalk  von  Plesse,  rund, 
47  mm,  im  siegelfelde  3 eckiger  schild  mit  maueranker,  Umschrift:    S.  GODES- 

35  CALCI  NOBILIS  DE  PLESSE;  2)  des  edelherm  Hermann  von  Plesse,  rund, 
35  mm,  sonst  wie  1),  Umschrift:  S.  HERMANNI  NOBILIS  DE  PLESSE; 
3)  des  propstes  Johannes  von  Plesse,  rund,  45  mm,  brustbild  eines  heiligen  in 
einem  mit  stemen  besäetem  giebelfelde  eines  Gothischen  baues,  unter  dessen 
portal  knieender  beter,    rechts  davon    dreieckiger   schild  mit  maueranker,    links 

40 solcher  mit  2  wagerechten  balken,  Umschrift:  S.  lOH.  D.  PLESSE  PPOSITI 
ECCLIE  NORTHVN.    Auf  der   rückseite   von   band  14.  jalirh.:    ,Uffgabe   der 


1357  sept.  18. 

gude  zcu  Hedemynne  und  darumme  von  aJn  von  Plesse*.  Im  Staatsarchive  zu 
Hannover  befinden  sich  noch  2  auf  diese  angelegenheit  bezügliche,  jedoch  das 
kloster  Kaufungen  nicht  ausdrücklich  erwähnende  Urkunden  von  1355  juni  24. 
(Cal.  or.  arch.  des.  81a  nr.  120)  und  von  1365  aug.  15.  (Cal.  or.  arch.  des. 
81a  nr.  122).  5 

1)  ,un*  auf  rasur.        2)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,bi*. 

212.     Hetze,    mttwe  Helungs  von  Crufnbach,   verkauft   ihren  antfieil 

an  dem.  von  ihrem  vater  erei'bten  gute  zu  Volhnarshausen  an  Heiinann 

Schuchwort  und  seine  ehefrau  Gela  daselbst, 

1357  September  18.  10 

1357  Ich  Mecze  von  Cnimbacli   wertynne    Helwiges   von  Cnim- 

*^^  •  •  bach,  dem  God  genade,  bekenne  vor  mich  und  myne  rechten 
erbin,  daz  ich  myd  volburd  alle  mynyr  kyndir  und  der,  dy  iz 
raren  mag,  han  virkouft  und  virkouffe  rechtlich  und  reddelich 
myn  teyl  an  deme  gude,  daz  mich  anegevallyn  is  von  mymelö 
vatere,  dem  God  genade,  daz  gelegyn  iz  in  der  marke  zcü  Vol- 
marshusyn  in  holcze  odir  in  velde,  odir  wy  daz  benand  sye,  myd 
alsotaneme  rechte,  als  ich  iz  yn  myne  gewere  unde  gewald 
gehad  habe  byz  an  disse  zeit,  dem  wysen  manne  Herman  Schüch- 
worten,  dy  da  gesessin  iz  ^)  zcü  Volmarshusin,  und  Gelin  siner  20 
elichen  wertynnen  und  eren  rechtin  erbin  ewigliche  zcu  be- 
siczende  ump  vyerczig  phünd  Heschyr  phenninge  und  zchen 
schyllinge  der  seibin  were,  dy  myr  gancz  und  gar  bezalyd  syn, 
voruzgen[omen]  syen  achte  schyllinge  geldis,  dy  da  uz  deme 
gude  vore  gegeben  hayn  und  noch  gehen  sollin  Eisin  Schune-25 
steynnes  allejerlich  uffe  sente  Mertyns  tage  ewiglich  zcu  be- 
siczende.  Und  des  sal  der  egenante  Herman  Schuchworte  gebin 
Eisin  vorgenant  eynen  brif  virsigelt,  daz  sye  des  gewiz  sye  und 
ane  phlang  ^).  Hirbye  sind  gewest,  daz  ich  Mecze  vorgenant  und 
myne  kindere  vorzygen  *)  hayn,  und  den  gehord  und  gesehen  hayn  30 
dye  wysin  lüde  Henrich  Haldorf,  Henrich  Boddinreef,  Conrad 
von  Bettinhusin,  Hencze  Blumen.  Ouch  so  hayn  ich  gebedin 
den*)  erbim  man,  den  probyst  der  jungwrouwen  von  dem  Anen- 
berge,  dorch  merer  gewysseheyd,  daz  he  sins  selbiz  ingesegel  an 
dissen  brif  had  gehangin.  "Wy  Wemher  eyn  probist  von  deme  36 
Anenberge  bekenne,  daz  ich  dorch  bede  wyllin  Meczin  von 
Crumbach  und  erer  kindir  myns  selbiz  ingesigel  han  an  dissen 
brif  gehangen.  Gegebin  noch  Godiz  geburd  tusend  jar,  drühün- 
dird  jar,  dama  in  deme  syben  und  funfczigesten  jare,  des  ne- 
hestin  tages  na  sente  Lamprachtes  tage.  40 


1360  märz  15.  203 

Orig.-perg.  in  M.,  Hessen -Casselsches  general-repert.,  Vollmarshausen. 
Siegel  des  propstes  zum  kloster  Ahnaherg  in  Cassel  (beschr.  s.  urk.  nr.  151). 
Auf  der  rückseite  von  hand  16.  jahrh.:  ,Uber  gutter  zu  Volmershaußen*. 

1)  ,iz*  übergeschrieben.       2)  ,phlang*  findet  sich  in  keinem  wörterbuchej 
5  dem  sinne   nach  wird   es   etwa   ,arglist'   oder   ,gefährde'  bedeuten.        3)  orig. 
jvozzygen*.        4)  ,den*  wiederholt. 


213.     Gerlach  von  der  Malsburg,  pastor  zu  Uffeln,  bekennt,  dass  das 
ihm  vom  stifte  Kaufungen  auf  lebenszeit  verkaufte  gut  zu  Escheberg 
demselben  nach  seinem  tode  uneder  zufallen  solle. 
10  1360  märz  15. 

Ich  Gerlach  von   der  Malspurgk  pastor   zu  Uffehi  bekenne     1360 


offendtlichen  an  dießem  brive  unnd  thue  kundt  allen  denen,  die 
in  sehen  oder  hören  lesenn:  Wann  Gott  über  mich  gebeutt,  das 
ich  nicht  lenger  enbin,   so  soll  der  ersamen   frawen   der    eptißin 

15  zu  Kauffungenn  unnd  irem  convent  unnd  dem  gotteshauß  zu 
Kauffungenn  ihr  gutt  zue  Escheberge  mit  alle  dem,  was  darzu 
gehörett,  also  sie  mir  das  zu  meine  leibe  verkaufft  habenn,  es 
sey  am  baw  oder  an  andern  stucken,  welcherley  die  sein,  ledig 
unnd  loß   wieder    zugefallenn    ohne    alles   hindersall.     Unnd  des 

20  zu  urkundt  gebe  ich  en  dießen  brieff  mit  mime  unnd  meiner 
bruder  Otten  unnd  Steffan  ingesigele  vestiglichen  besigelt.  Unnd 
wir  Otto  unnd  Steffan  brudere  von  der  Malspurg  bekennen,  das 
wir  unsere  ingesiegele  mit  ingesiegel  unsers  bruders  Gerlachs 
vorgenant   an   dießen   brieb    gehangen   haben   zu   einer   mehrer 

26  sicherheitt  unnd  kundtschafft  dieser  vorgeschriebener  dinge.  Noch 
Gottes  geburt  dreyzehenhundert  jähr,  in  dem  sechzigsten  jähr, 
an  dem  sontag,  wen  man  singt  Laetare. 

Cop.-pap.  des  17.  jahrh.  in  K.  Unter  der  abschrift  von  derselben  hand: 
,Nota.     Das  erste  zieP)  ist  noch   volkömlichen,    d[a]z  andere  ist  hinweg,    d[a]z 

80  dritte  ist  mangelhafftig,  dan  am  selbigen  ein  stuck  hinweg  unnd  abgefallen  ist^ 
Auf  der  rückseite  von  gleicher  hand:  ^Gerlach  von  der  Malspurg  pastor  zu 
Uffeln  bekent  neben  seinen  brudem  Otten  unnd  Stehen,  das  das  gutt  zu  Eschen- 
berge mitt  alle  dem,  w[a]z  dazu  gehöret,  es  sey  am  baw  oder  an  andern 
stuckenn,   welcherley   die  seien,    nach  sein  CJerlachs   absterben   der   eptißin  zue 

85 Kauffungenn  und  irem  convent  ledig  unnd  loß  wider  heimfallen  solle.  Anno*) 
1360  sontag  Laetare.  Dieses  brives  original  sollen  die  vorstehere  des  stiffts 
Kauffungenn  bey  sich  haben,  dan  dieselbe  eine  copey  darvon  übergebend 

1)  soll  wohl  ,8iegel*  heissen.        2)  hier  folgt  wieder  gestrichene  ,16*. 


tnärz  15, 


204  1361  Jan.  13. 

214.  Aebtimn  Jutta  zu  Kaufuiigen  beurkundet,  dass  Albrecht  und 
ReinJiard  von  Braiväenberg,  sowie  des  letzteren  ehefrau  Sophie  der 
kirche  U.  L,  F.  zu  Eisenach  57»  gülden  jährlichen  zimes  von  5 
hufen  zu  Herleshausen  und  Hain  auf  idederkauf  uml  ihrem  caplan 
Dietrich  von  Gottern    2  pfund  heller  jährlicher  gülte  auf  lebenszeit  5 

verkauften, 
1361  Januar  13. 

1361  Wir  Jfitte  eptische    czü  Kouffungen   bekennen  uffentlichen 

)an.  13,  ^j^  dißeme   keginwerdigen  brive  unde    thfin   kunt   allen  den,    dy 

en  sehen,  boren  ader  lesen,  daz  dy  edeln  man  her  Albrecht  unde  10 
Reynhart  von  Brandenberg,   Fyge   dez  icczunt  genanten  Reyn-  - 
harts  eliche  frauwe    unde    ere    erben   mit   unserme   wißen   unde 
willen  haben  recht   unde    redelichen  vorkoftft    den    erbem    hem 
deme  techen,  thunmiehem  unde  vicarien  gemeynlichen  der  kirchen 
unser   frauwen   czü  Yßennache    sechsten   halben    gülden   jerlich8l5 
tzinses  ader  alzo    vele  were   davor,    alzo    czu  Ysenache  czu  den 
gecziten  genge  unde  gebe  ist,  von  funff  hüben,  der  dry  gelegen  *) 
sint   czftme  Hayn^)  unde    tzwo  czft  Herlershusen,  dy')  sy  von*) 
uns  czA  lene  haben,  umme  fünf  unde  ttnfczig  gülden,  dy  sy  yn 
genczlich  beczalt  haben.    Den  czins  sal  allejerlichen  geben  Tyczel  20 
Lenczinberg  borger  czft  Cruczeborg  ader  sin  erbin  czft  rechteme 
erbeczinse,  den  dy  vorgenanten  hem  daran  haben  von  Branden- 
berg genant,    czü  czwen   getziiten  dez  jars,    halb  uff  sente  Wal- 
purgentag unde  daz  ander  halbe  teyl  uf  sente  Michahektag,  alzo 
doch  daz  se  möge  unde  macht  suUen  haben,   den  vorbeschreben  25 
czins  Widder  czü  koüfene  um  alzo  vil  gülden,  alzo  vorbeschreben 
stet,  wanne  se  mögen  unde  wüUen.     Darobir  bekennen  wir,   daz 
dy  obgenantin  bysundern  haben  vorkouft  deme  bescheyden  manne 
hem  Ditheriche  von  Göttern  ürme  cappelane  czwey  phunt  heller 
gulde,    dy  ouch  vorgenant  Titzel  ader   sin  erbin  von  den  vorge-30 
schreben  fünf  huffen  allejerlichen  suUe   geben    czü    den   vorbe- 
schreben czwen  cziten  dem  egenanten  hem  Ditheriche  czü  syme 
libe.    Nach  sime  tode  suUen  dy  czwey  phunt  heller  gulde  widder 
gevallen  an   dy^)   obgnanten  von  Brandenberg  unde   ere   erben. 
Des  czü  orkunde  unde  Sicherheit  geben  wir  den  obgnanten  hem,  35 
dem    techin,    den   thummehem,    vicarien   unde    hern    Ditheriche 
desme  uffin  briff  mit  unseme  anehangin  ingesegil  bewart.   Datum 
anno  Domini  m®.  ccc^.  Ixi^.,  in  octava  Epiphanie. 

Cop.-pap.  15.  jahrh.  in  K.    Eine  zweite  copie  des  15.  jahrh.  befindet  sich 
ebenwohl  in  K.  als  fünfte  mit  5  andern  in  form  eines  copialbuches  zusammenge-  40 
schrieben  (s.  darüber  die  bemerkung  zu  urk.  nr.  232). 


1361  aug,  16.  206 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  »ist*.  2)  sowohl  vorL,   als  zweite  ab- 

schr.  hat  ,czÄ  mehayn*.       3)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,sy*.       4)  2.  abschr. 
hat  ,czu*  statt  ,von*.        B)  2.  abschr.  ,an  den  dy*. 

216.     Aebtissin  Jutta   und   der  coiivent  zu  Kaufungen  verzichten  zu 

hgunsten   der  von   der   muUerkirche   zu    Meimbressen   abzutrennenden 

filialkirche  zu  Ehrsten  auf  ihre  rechte  und  einkünfte  aus  dieser  und 

ertheilen   den  gebrüdern   ritter  Stephan  und  knappen  Hennann  von 

Schartenberg  das  patronatsrecht  über  die  nunmehrige  pfatrkirche 

zu  Ehrsten. 
10  1361  august  16. 

Nos  Jutta  Dei  gratia  abbatissa  ecclesie  secularis  sancte  crucis     1361 
in  Koyfungen,  prepositissa  et  conventus  ibidem   presentibus   re-  ^"^' 
congnoscimus  et  ad  notitiam   tarn   presentium    quam   futurorum 
cupimus  pervenire,    quod   nos   pro  nobis  nobisque  succedentibus 

IBin  futurum  propter  evidentem  utilitatem  et  maxime  divini  cultus 
augmentationem  consilio  juris  peritorum  et  discretorum  virorum 
super  eo  fideliter  requisito  cuidam  separationi  seu  disjunctioni 
ecclesie  seu  capelle  in  Erstin,  que  filialis  ecclesia  parrochiaUs 
ecclesie  in  Mejmbressen  ^)  hactenus  extiterat,  cujus  jus  patronatus 

20  ad  nos  pertinere  dinoscitur,  voluntatem  nostram  et  consensum 
benivolum  adhibuisse^)  et  presentibus  liberaliter  adbibemus,  re- 
nunciantes')  et  renunciamus  presentibus  plene  et  expresse,  sim- 
pliciter  et  in  toto  omni  juri,  coUationi,  presentationi,  honori,  uti- 
litati   et  dignitati   quocumque  modo  nuncupatis,    que   nobis    aut 

2Bipsis  nobis  succedentibus  in  futuro  in  eadem  ecclesia  Erstin  com- 
petunt  seu  competere  potuerint  aliqualiter  nunc  et  in  futuro. 
Sane  ex  quo  redditus  trium  maldrorum  annone  equipartim  sili- 
ginis  et  avene  Hassiensis  mensure  perpetuis  temporibus  plebano, 
qtd  pro  tempore   fuerit  in  Meymressen,   derivandos   et   tollendos 

30  ex  tribus  mansis  seu  bonis  dictis  vulgariter  Bischoffesgut  et  Ber- 
trameshube in  terminis  vUle  Meynbressen  *)  sitis  per  famosos  et 
strennuos  vires  Stephanum  militem  et  Hermannum  famulum 
fratres  dictos  de  Schartinberg  et  suos  heredes  liberaliter  sint  as- 
signati   et   deputati   in   recompensam   et    refusionem    condignam 

86  separationis  jam  prenotate,  adjecto  etiam  quod  jus  patronatus 
dicte  ecclesie  Erstin  apud  prefatos  fratres  de  Schartinberg  et 
suos  heredes  jugiter  debebit  permanere  volentes  et  devote  cu- 
pientes,  ut  hujusmodi  separatio  seu  disjunctio  per  nos,  et  que 
nobis  in  futuro  succedunt,  nullatenus  infringatur*)  nee  minus  in 

40aliquo  premissorum  infirmetur.     In    ratihabitionem    et   confirma- 


206  136B  Jan.  16.  a. 

tionem  dicte  separationis  perpetue  dedimus  presentem  litteram 
sigillis  nostris  pro  nobis  et  eis,  que  nobis  sucoedunt  in  futurum, 
una  cum  sigillo  illustris  principis  domini  lantgravii  terre  Hassie 
firmiter  sigillatam.  Et  nos  Heinricus  Dei  gratia  lantgravius  terre 
Hassie  recongnoscimus,  quod  ad  petitionem  venerabilis  domine  5 
nostre  abbatisse  et  conventus  in  Koyfungen  nostrum  sigillum 
apponi  fecimus  buic  scripto  in  evidentiam  majorem  omnium  pre- 
missorum.  Testes  et  ad  notitiam  hujus  tractatus  vocati  sunt  et 
fuerunt  honorabiles  et  discreti  viri  Conradus  de  Medericb  ma- 
gister,  Heinricus  Horbusch  domini  et  canonici  ecclesie  Fritz- 10 
lariensis,  dominus  Conradus  Bodinreyf,  Johannes  plebanus  in 
Elbin  et  alii  quam  plures  fide  digni.  Datum  et  actum  anno 
Domini  m®.  ccc.  sexagesimo  primo,  secunda  f eria  post  Assumptionem 
beate  Marie  virginis. 

Orig.-perg.  in  M.,   Schartenberg,    fleckig.     Die   3  siegel   sind    abgefallen.  15 
Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh. :    ,Tenore    illarum   litterarum    nunc  tem- 
poris  jus  presentendi  ecclesie  in  Ersten  ad  nostre    terre   principes   pertinere  di- 
noscitur*. 

1)  orig.  zuerst  jMeymressen* ;  dann  ist  mit  dunklerer  tinte  in  den  letzten 
m-stricb  ein  b  hineincorrigirt  worden.        2)  wohl  Schreibfehler  für  ,adhibuinius*.  20 
3)  vielleicht  Schreibfehler  für  ,renunciaviinus*.       4)  orig.  .infringantur'. 

216.  Papst  Urban  V.  gewährt  die  bitte  des  baccalauretis  in  decretis, 
clerikers  Konrad  Wilmar  aus  Cassel,  um  Verleihung  der  nach  de^n 
tode  Heinrichs  von  Segin  vacant  gewordenen  pfarre  zu  Nieder- Zwehren, 

zu  der  ihn  die  äbtissin  von  Kaufungen  priiseiitirte.  25 

Avignon  1363  Januar  16.  a. 

1363  Item  supplicat  S.  V.  ^)     Conradus  Wilmar  de  Cassele  bac- 

jan,  1  .  a.  ^^q^-^^j^^  Jj^  decretis,  clericus  Maguntine  diocesis,  quod,  cum  ab- 
batissa  secularis  ecclesie  in  Konfungen  dicte  diocesis,  patrona 
parrochialis  ecclesie  in  Nidern  Twern  ejusdem  diocesis,  eundemSO 
Conradum  ad  ipsam  ecclesiam  per  obitum  quondam  Henrici  de 
Segin  ^)  ipsam  ecclesiam  possidentis,  ut  credebat,  vacantem  V.  S. 
per  litteras  suas  etiam  infra  sex  menses  a  die  obitus  dicti  Hen- 
rici de  facto  presentavit,  quatenus  de  ipsa  ecclesia,  non  obstante 
quod  dictus  Henricus  ipsam  ecclesiam  per  annum  et  ultra  tenuit36 
ad  sacerdotium  non  promotus  fructus  percipiendo  ex  ea,  vel  si 
alio  modo  vacat,  dignemini  providere  non  obstante  gratia  in 
communi  forma  per  E.  ^)  S.  V.  facta  ad  collationem  etc.  decani 
et  capituli  ecclesie  Fritzlariensis  diocesis  predicte,  quam  sibi  spe- 
cialiter  dignemini  reservare  cum  clausulis  ut  supra.  40 


136B  Jan.  16.  b.  207 

Habeat,  quod  petit,  sed  non  gaudeat  spectatione  alia.     Da- 
tum Avinione  xvii.  kal.  februarii,  anno  primo. 

Aus  archiv.  Vatican.,    regg.  suppl.  vol.  35,    fol.  168    (ürbani  V.  annus  I, 
pars  Ha). 

t  1)  ,Sanctitatein  Yestram^        2)  Siegen?        8)  ,Eandeni'. 


217.    Papst  Urban  V.  beauftragt  den  propst  der  kirche  der  heil.  Maria 

zii    Gotha,  sotcie   die  decane   zu  Heiligenstadt   und  Grebe7%st^n,  den 

baccalaureus  in  decretis,  cleriker  Konrad  Wilrnar  aus  Cassel,   in  die 

pfarre  zu  Nieder^Ztvehren,  zu  der  ihn  die  äbtissin  zu  Kaufungen 

10  präsentirte,  eifizuführen. 

Avignon  1363  januar  16.  b, 

Dilecto    filio    preposito    sanote  Marie  in  Gotta  et  Heyigen-      1363 
stadensis     ac    Grebinstensis  *)     decanis     ecclesiarmn    Maguntine«'^**'  ^^'   ' 
diocesis   salutem   etc.     Exigentibus    litterarmn   scientia,    vite    ac 

15morum  honestate  et  aliis  virtutum  meritis,  quibus  personam  di- 
lecti  filii  Conrad!  Wilmar  de  Cassele  clerici  Maguntine  diocesis, 
bacallarii  [!]  in  decretis,  apud  nos  fide  dignorum  testimonio  juvari 
percepimus,  inducimur,  ut  ipsum  dono  specialis  favoris  et  gratie 
prosequamur.     Cum  itaque,  sicut  accepimus,   parrochialis  ecclesia 

20  in  Niden  Tween^)  prefate  diocesis,  quam  quondam  Henricus 
de  Segyn ')  ejusdem  ecclesie  rector,  dum  viveret,  obtinebat,  ex  eo 
vacaverit  et  vacet  ad  presens,  quod  idem  Henricus  per  annum 
et  ultra  possidens  pacifice  eandem  ecclesiam  canonice  sibi  coUa- 
tam  et  fructus   ex   ea    percipiens    cessante   impedimento  legitime 

26  et  dispensacione  super  hoc  canonica  non  obtenta  se  non  fecit  ad 
sacerdotium  promoveri,  nos,  volentes  prefatum  Conradum  premis- 
sorum  meritorum  obtentu  favore  prosequi  gratie  specialis,  discre- 
tioni  vestre  per  apostolica  scripta  mandamus,  quatenus  vos  vel 
duo   aut   unus  vestrum  per  vos  vel   alium    seu    alios    ecclesiam 

30  ipsam,  si,  ut  premittitur,  vacat  et  tempore  date  *)  presentium  non 
sit  in  ea  alicui  specialiter  jus  quesitum,  cum  omnibus  juribus  et 
pertinentiis  suis  prefato  Conrado  auctoritate  nostra  conferre  et 
assignare  curetis,  inducentes  eum  vel  procuratorem  suum  pro  eo 
in  corporalem  possessionem  ecclesie  ac  jurium  et  pertinentiarum 

35  predictorum  et  defendentes  inductum  amoto  exinde  quolibet  illi- 
cito  detentore  sibique  facientes  de  ipsius  ecclesie  fructibus,  reddi- 
tibus,  proventibus,  juribus  et  obventionibus  universis  integre 
responderi,  contradictores  auctoritate  nostra  appellatione  postposita 


208  1S63  Jan.  16.  h, 

compescendo,  non  obstan[te]^)  si  aliqui  super  provisionibus  sibi 
faciendis  de  hujusmodi  ecclesiis  vel  aliis  beneficiis  ecclesiasticis  in 
Ulis  partibus  speciales  vel  generales  apostolice  sedis  vel  legatonim 
ejus  litteras  impetrarint,  etiamsi  per  eas  ad  inhibicionem,  reservatio- 
nem  et  decretum  vel  alias  quomodolibet  sit  processum,  quibus  omni-  5 
bus  prefatum  Conradum  in  ipsius  ecclesie  assecucione  volumus  ante- 
ferri,  sed  nulluni  per  hoc  eis  quoad  assecucionem  parrochialium 
ecclesiarum  et  beneficiorum  aliorum  prejudicium  generari,  seu  si 
venerabili  fratri  nostro  axchiepiscopo  Maguntino  vel  quibusvis 
aliis  communiter  aut  divisim  a  dicta  sit  sede  indultum,  quod  ad  10 
receptionem  vel  provisionem  alicujus  minime  teneantur  et  ad  id 
compelli  aut  quod  interdici,  suspendi  vel  excommunicari  non  pos- 
sint,  quodque  de  hujusmodi  ecclesiis  vel  aliis  beneficiis  ecclesiasti- 
cis ad  eorum  collationem,  provisionem,  presentationem  seu  quam- 
vis  aliam  dispositionem  conjunctim  vel  separatim  spectantibus  15 
nulli  valeat  provideri  per  litteras  apostolicas  non  facientes  plenam 
et  expressam  ac  de  verbo  ad  verbum  de  indulto  hujusmodi  men- 
tionem  et  qualibet  alia  dicte  sedis  indulgentia  generali  vel  spe- 
ciali  cujuscunque  tenoris  existat,  per  quam  presentibus  non  ex- 
pressam vel  totaliter  non  insertam  effectus  earum  impediri  valeat,  20 
quomodolibet  vel  differri  et  de  qua  cujusque  toto  tenore  habenda 
sit  in  nostris  litteris  mentio  specialis,  seu  quod  beneficium  ec- 
clesiasticum  cum  cura  vel  sine  cura  s^ectans  ad  collationem  vel 
presentacionem  dilecti  filii  prepositi  ecclesie  Maguntine  auctori- 
täte  litterarum  nostrarum  in  ea  forma,  secundum  quam  pro  pau-25 
peribus  clericis  beneficiandis  scripsimus,  sibi  concessarum  se  as- 
serit  expectare.  Volumus  autem,  quod,  quamprimum  vigore  pre- 
sentium  hujusmodi  ecclesiam  dictus  Conradus  fuerit  pacifice  [as- 
secutus]  ^),  predicte  littere  et  processu»  habiti  per  eosdem  et  que- 
cunque  inde  secuta  sint  cassa  et  irrita  et  nullius  roboris  vel  mo-  30 
menti,  ac  insuper  irritum  decemimus  et  inane,  si  secus  super 
hiis  a  quoquam  quavis  auctoritate  scienter  vel  ignoranter  conti- 
gerit  attemptari.    Datum  Avinione  xvii.  kal.  februarii,  anno  primo. 

Aus  archiv.  Vatican.,  regg.  suppl.  vol.  153,    fol.  117  (Urbani  V.  annus  I,  35 
pars  IV).     Reg.:  Kehr  und  Schmidt  nr.  432  mit  der  notiz:   Taxe:  17 Vs- 

1)  muss  jGrehinsteinensis'  heissen.       2)  desgl.  ,Nider  Twem'.       3)  Siegen  ? 
4)  seil,  jlittere'.         5)  vorl.  »obstan'.         fi)  »assecutus'  fehlt  in  der  vorl. 


136S  apr.  27.  209 

218.  Aebtissin  Jutta  zu  Kaufungen  belehnt  dechant  und  capitel  zu 
Dorla  mit  einer  jährlichen  güüe  aus  den  einkünften  der  vogtei,  mit 
dein   halben  gerichte   und  allen  rechten  zu  Ober- Heroldshausen   auf 

tciederkauf. 
5  1363  april  27. 

Wir  Jutte  aptissen  des  goczhus  czu  Koyffungen  bekennen     1363 
uffentlichen  an  disme  brive,    daz  wir  met    rate    alle    unsir  junc-  ^^^'  ^' 
vrowen  fünf  maldir  komes  unde  eyn  unde  sczwenczig  Schillinge 
Molhiischir  phenninge,  seben  vasnachthunre  unde  vierczen  Mycha- 

10  helishimre  jerlicher  gulde  von  der  voytige  wegen  czu  Obern  He- 
roldishusen  met  halp  deme  gerichte  obir  schulden^)  unde  obir 
schaden  unde  mogeliche  dynste  unde  met  ahne  rechte,  also  iz  die 
von  Webirstete  haben  vorgehat  unde  oych  er  Nycolawes  Hoybit 
biz  an  disse  czit,  dorch  bete  willen   des  selben  Clauwesis  bekant 

15  haben  unde  vorlegen  haben  unde  vorlyn  an  disme  brive  den 
erbern  herren  heren  dechande  unde  capitele  gemeynliche  des 
goczhus  czu  Dorla,  dem  iz  dye  egenante  Ciauwes  vorkoufd  hat. 
Der  vorgenanten  gulde  gebit  alle  jar  Johans  Ryman  unde  Dy- 
therich  sin  son  eyn    maldir    koms,    sechczendehalbin   phenning, 

20  sczwey  MychaheHshunre  unde  eyn  f asnachthun  von  eyner  halben 
hufe,  Henrich  Rote  unde  Elzebeth  sin  swester  eyn  maldir  komes, 
sechczendehalben  phenning,  sczwey  MycheUshunre  unde  eyn  fas- 
nachthun  von  eyner  halben  hufe,  Johan  Trengelbach  unde  Hen- 
rich Sele  eyn  maldir  komes,  sechczendehalben  phenning,  sczwey 

26  Michelishunre  unde  eyn  f asnachthun  von  eyner  halben  hufe.  Ger- 
lach Stelehut  eyn  maldir  koms,  sechczendehalben  phenning,  an- 
dirhalp  MycheUshunre  unde  eyn  fasnachthun  von  eyner  halben 
hufe,  Albrecht  Lutolf  eyn  maldir  koms,  sechczendehalben  phen- 
ning unde  andirhalb  MycheUshunre   unde    eyn   fasnachthun  von 

30  eyner  halben  hufe,  Kirstan  Luchardi  sechczendehalben  phenning, 
scwey  MycheUshunre  unde  eyn  fasnachthun  von  eyner  halben 
hufe,  Albrecht  Byschof  sechczendehalben  phenning,  scwey  Mi- 
cheUshunre  unde  eyn  fasnachthun  von  eyner  halben  hufe,  Gün- 
ther Trengelbach  sczwene  schilUnge   phenninge  von   eyme  have 

35  daselbis  in  dem  dorff,  Lodewig  Rote  sczen  Schillinge  phenge  von 
eyme  have  oich  in  dem  selben  dorffe.  Oich  wollen  wir  die  vor- 
geschreben  rede  also  halde:  were,  daz  der  vorgenante  Ciauwes 
Hoybit  unse  man  odir  sine  erbin  dyt  vorbenante  gut  nicht  weder- 
koyften  in  fünf  jar,  daz  wir  odir  unse  nochkamen  an  der  aptige 

40  daz    gut    woUen   wederkoyffen,    daz    die    obgenanten    hem    von 

14 


210  1B63  dec.  20. 

Dorla  sulln  uns  daz  czu  wedirkoyffe  geben  ume  achte  unde 
sczwenczig  phunt  Molhuschir  phenninge,  als  sie  en  Ciauwes 
Hoybit  verkoyfd  hat.  Unde  des  czu  orkunde  alle  disser  vorge- 
schriben  rede  gebin  wir  desen  brief  vesticlichen  vorsigeld  met 
unsirme  ingesigele.  Gygebin  noch  Gotis  geburd  driczenhundirt  5 
jar,  in  dem  dry  unde  sechczigisten  jare,  an  dem  nesten  doms- 
tage  noch  sente  Marx  tage. 

Cop.-pap.  des  18.  jahrh.    im  geh.  haupt-    und   staats-archive    zu  Weimar 
(band  urk.  abschr.  F.  1021,  fol.  6  b  nr.  13). 

1)  vorl.  ,8chulgen^  10 


219.     Knappe  Konrad  Holzsadel,    seine  ehe/rate    Gertrud   und   ihre 

söhne  lassen  der  äbtissin  Jutta  und  deni  stifte  zu  Kaufungen   alle 

lehen  und  rechte  zu  Ihringshausen  auf  die  sie  bisher  vom  stifte 

besessen  hatten. 
1363  december  20.  15 

1B63  Wir   Conrad  Holczsadel  knape   unde  Gerdrud  eUche   lüde, 

tlec.  20.  Jojian,  Herman  unde  Wigand  unse  sone  bekennen  uffinliche  in 
diseme  briBe,  daz  wir  mit  vorbedachtin  müde  unde  mit  gudin 
willin  eintrechtlichin  unde  mit  sammender  hand  han  uffgelaßen 
unde  laßen  uff  der  ersamen  unsin  vrauwin  vrauwin  Juttin  ep-20 
tissen  zcü  Kouffungen  imde  deme  stifte  daselbiz  alle  lehen,  recht, 
gud  unde  eiginschaf,  dy  wir  von  eren  gnadin  zcü  lehene  bizhere 
gehat  unde  beseßen  han  an  deme  zcehendin,  an  eime  höbe  mit 
dren  hubin  landiz  unde  waz  darzcu  gehöret,  willichir  namen  daz 
genant  ist  unde  gelegin  in  dorffe  unde  in  dorfmarke  zu  Yringes-  25 
husen,  unde  vorzeigen  allir  lehen,  were  unde  rechtiz  an  den  ge- 
nantin  gudin  genczlichin  unde  zcümale  unde  setzein  dij  genantin 
unse  vrauwin  dij  eptissen  unde  stift  in  gewere  unde  gewalt  der 
egenantin  gude  an  allirhande  undirlist  eygin  unde  erpliche  zcü 
besiezende.  Diser  dinge  zcü  orkunde  gebe  wir  Conrad,  Gerdrud,  30 
Johan,  Herman  unde  Wigand  disen  brieb  vesÜich  besigelt  mit 
ingesigel  mins  Conrades  vorgenant,  dez  wir  Gerdrud,  Johan, 
Herman  imde  Wigand  vorgenant  mit  eme  gebruchin.  Unde 
dorch  merer  sichirheit  willin  diser  vorgescribenen  dinge  han  wir 
semmeÜichin  gebedin  den  ersamen  man  den  prabist  zcu  deme  85 
Anenberge,  daz  he  ouch  sin  ingesigel  hat  gehangin  an  disen 
brieb.  Unde  ich  Wemher  von  Allinhusen  prabist  zcu  deme 
Anenberge  bekenne,  daz  ich  dorch  bede  Conradis,  Gertrude,  Jo- 
hans,  Hermans  unde  Wigandis  der  vorgenantin  min  ingesigil  han 


1364  aug.  24.  211 

gehangen  an  disen  brieb  zcü  bekentnisse  unde  sichirheit  disir 
vorgescribenen  dinge.  Datum  anno  Domini  m®.  ccc^  Ixiii®.,  in  vi- 
gUia  beati  Thome  apostoli. 

Orig.-perg.  in  K.,    fleckig.    Beide   siegel    abgefallen.    Auf   der  rückseite 
5  von  band  14.  jabrb.:  ^rif  Gurde  Holczsadils  unde  siner  erbin,  daz  sy  uf gelaßin 
habin,    waz  sy  rechtis  battin  czu  Eringeshusen    in    dorfe   unde  in  marke,    deme 
stifte*. 


220.     Johann  Götz,  seine  ehefrau  Kunne  und  ihre  kinder  versprechen^ 

den  stijtsjungfrauen  zu  Kaufungen  för  ein  lebenslängliches  lehen  zu 

10  Urnbach  geicisse  abgaben  von  ihrem  hause   und  baumgarten   daselbst 

jährlich  entrichten  zu  wolleti. 

1364  august  24, 

Ich  Johan  Goczen,  Kunne  myn  eliche  wirtin,  Johan,  Gelud     1364 
unde  Emelud  unse  kindere  unde  alle  unse   rechten  erben  beken-  ^^^' 

lönen  an  disme  kegenwortigen  bribe,  daz  wir  geben  sollen  unde 
wollen  alle  jar  uf  sentte  Mertins  tag  fünf  Schillinge  geyldis 
Hescher  were  uz  dem  huse  und  dem  bomgarten,  dy  da  gelegen 
ist  czu  Umbach,  dy  da  was  Winnandis  hem  Walthelmis,  den 
erbem   jucfrauwen  [!]  czu   Koufungen    umme  .  .  dye    fruntschaf, 

20  daz  se  mer  Johanne  unde  Kunnen  vorgnant  czu  unser  beyder 
lybe  daz  göd,  daz  da  ht  czu  deme  vorgnanten  Umbach,  daz 
eczwanne  Lutgarde  Hugg«  was,  uns  gelyen  han  umme  nüen  fir- 
teyl  korngulde,  halb  kom  halb  habere,  dy  we  alle  jar  geben 
sollen  den  egnanten  unsen  juncfrauwen  uz  dem  selben  gude  myt 

25  sotame  underscheyde,  wan  we  beyde  vovallen  [!]  von  todis  weyn, 
so  sal  daz  vorgnante  gud  ledig  unde  loz  sin.  Des  czu  eyner 
erkunde  so  gebe  wir  dissen  bryeb  festlichen  besigelt  mit  ingesigel 
der  nuen  stat  czu  Kassel.  Unde  wir  Johan  Rudewig  burger- 
meyster,  Johan  von  dem  Wingarten,  Albertus  Volmorshusen,  Os- 

30  pracht  Bftne  imde  andirs  dy  schepphen  daselbis  [!]  gemeynlichen 
bekennen,  daz  wir  unser  ingesigel  an  dissen  brieb  gehangen  han 
dorch  bede  disses  vorgnanten  Johans  unde  Kimnen  imde  erer 
erben.  Gegeben  nach  Godes  geborten  tusent  dryhundirt  in  dem 
vir  unde  sestzigesten  jare,  an  sentte  Bartholomeus  tage. 

35  Orig.-perg.  in  K.    Rundes,   58  mm  grosses  siegel,   3  thürme,    unter  dem 

mittelsten  ein  Wappenschild  mit  aufgerichtetem  löwen,  Umschrift:  S.  NO  VI 
OPIDI  CA[S]LE  PROPE  WLDAM.  Auf  der  rückseite  von  band  16.  jabrb.: 
,Funff  Schilling  von  büß  und  garten  zu  Umbach*.  Erwähnt:  Landau  Wüste 
orte  58. 


212  1366  sept.  29. 

221.     Dietzel  Schindekopf  verkauft   mit    lehensherrlicheni  consense  2 

mark  silber  jährlichen  zinses  vmi  3  hufen  zu  Herleshatisen  und  Hain 

an  den  pfarrer  Johann  Poppe  zu  Eschtcege  und  den  ritter  Hermann 

Lusse  auf  mederkauf 

1366  September  29.  6 

1366  Ich  Dytzel    Schyndekopff   bekenne    öffentlich    ann    dyesem 

sept.  29.  bryeff  unnd  thun  kundt  allenn  denn,  dye  ihn  sehn,  hoerenn  oder 
lesen,  das  ich  myt  wolbedachtem  muthe,  recht  unnd  redlichen, 
an  argelist,  myt  gudtem  willen  Apeln  und  Otthen  meyner  bruder 
und  anderer  meyner  erbenn  unnd  sonderlich  myt  der  erwirdigen  10 
frawen  Juttenn  eptisshen  zu  Kauffungen  unnd  myt  des  gestren- 
genn  em  Reynharts  von  Brandenberg  meyns  jungkerrn  gunst 
unnd  gudtem  willenn  von  dreyen  hufenn,  dye  gelegen  synt  zu 
Herlßhusen  imnd  zum  Hayne  ynn  den  felden,  myt  allen  [!]  zu- 
gehoerung,  besucht  unnd  unbesucht,  dye  ich  zu  erbe  habe  vonnl5 
der  egenanten  frawen  N.  ^)  optischen  zu  Kauffungen  unnd  da 
der  vorgenante  er  Eeynhart  vonn  Brandenberg  voigt  recht  ane 
hatt,  das  ich  zu  lehne  vonn  ihme  habe,  vorkaufft  habe  unnd 
vorkeuffe  ann  dyesem  gegenwertigen  bryffe  dem  erbarn  priester 
em  Johanse  Poppenn  phemer  zu  Eschenwege  unnd  dem  ge-20 
strengen  rytter  em  Herman  Lussen  ^)  tzwo  margk  lotiges  sylbers 
Iseneches  gewichtes,  wyse  unnd  wer  jerlichs  zyns,  zu  eyner  vi- 
carien,  dye  sye  willen  haben  zu  wedemenen  unnd  zu  machen,  umb 
tzwentzig  margk  lotiges  sylbers  des  vorbeschriebenen  gewichtes, 
wyse  unnd  wer,  dye  sye  myr  gutlichen  und  nutzUchen  habenn25 
bezaltt  unnd  dye  ich  ann  meynen  nutz  unnd  frommen  gewandt 
habe  unnd  gekertt.  Dye  vorbeschrieben  tzwo  margk  jerHcher 
gulde  gelobe  ich  imnd  meyne  erben  getrewlich  one  argelyst  denn 
egenanten  keuffem  oder  eyme  iglichem,  der  eynn  vicaxius  wer 
des  altars,  denn  dyeser  bryff  geantwortt  wirt,  gutUchen  zu30 
bezalen  alle  jar  jerHchen  zu  Isenach  ynn  der  stadt  uff  tzwo  ge- 
zeite  des  jars,  eyne  margk  uff  s.  Walpurgis  tag  und  eyne  margk 
uff  sant  Michels  tag,  one  alle  hyndemysse,  verzog  unnd  one  arge- 
list. Were  aber,  das  ich  ader  meyne  erbenn,  ader  wer  das  ege- 
nante  guth  innehette,  seumig  worden  zu  etlichen  denn  vorbe-35 
schrieben  tagzeiten  ann  dem  zyns  zu  gebenn,  so  erleub  ich  oder 
meyne  erben,  ader  wer  das  guth  innehatt,  imnd  vorwilkoeren  uns 
des,  wan  wir  den  vorbeschrieben  zyns  zu  den  vorbeschrieben 
Zeiten  nicht  reichen  noch  bezalen,  das  dye  egenanten  keuffer 
ader  eyn  iglich  vicarius    des   altars,   der   dyesen   bryff  innehette,  40 


1366  sept.  29.  213 

soldenn  sych  des  zynses  ann  dem  egenanten  gudte  erholen  unnd 
myr,  meynn  erbenn,  ader  wer  das  guth  innehette,  den  zyns  an- 
gewunne,  myfc  wilcherley  gerichte  sye  moegenn,  es  sey  geistlich 
ader  weltlich,  als  dycke  des  noth  tuth,  one  alle  unser  wehre 
5  unnd  widerspräche.  Unnd  was  sye  des  schaden  nemen,  den 
schaden  sollen  ich,  meyne  erbenn,  ader  wer  das  guth  innehette, 
tragenn  unnd  ihn  den  erlege  unnd  oberreiche  myt  dem  zynse 
one  alle  widerspräche,  also  doch  das  dye  egenanten  keuffer,  ader 
wer  eynn  vicarius  wehr  des  altars,  myr,  meynn  erbenn,  ader  wer 

10  das  guth  innehatt,  dye  gunst  und  freundschafft  gethan  habenn 
unnd  thun  ann  dyesem  bryffe,  das  wir  dye  egenanten  tzwo  margk 
jerlicher  gulde  moegen  widerkeuffen  umb  tzwentzig  margk  lotiges 
sylbers  des  vorbeschriben  gewichtes,  wyse  unnd  wehr,  wan  wir 
wollen  ader  moegen,  one  alle  widerspräche,  also  das  wir  ihn  djis 

lösollen  vorsagen  vier  wochen,  wan  wir  den  widerkauff  thun  wol- 
lenn,  unnd  sollen  ihn  den  vorfallen  zyns  myt  dem  kauffgelde 
reichen  unnd  gebenn.  Das  dyt  alles  vesthe,  gantz  und  stethe 
bleybe,  hab  ich  egenarU  Dytzell  Schindekoph  meyn  ingesyegell 
ann  dyesen  bryff  gehangen.    Unnd  wir  Jutte  vonn  Godts  gnaden 

20  optische  zu  Kauffungen  und  Reinhardt  von  Brandenberg  beken- 
nen unnd  thun  kundt  öffentlich  ann  dyesem  bryff,  das  der  vor- 
beschrieben kauff  mit  allen  seynen  vorgeschrieben  artickeln  unnd 
stucken  mit  unser  gunst  und  gutem  willen  zugegangen  ist  und 
gescheen.     Und  des  auch  zu  eyme  Urkunde  haben  wir  unser  in- 

25sigell  ann  dyesen  offenen  bryff  gehangen.  Dieser  rede  synt  ge- 
zeugen  dye  erbam  hern  meister  Johans  von  Haynn  Schulmeister 
der  kirchen  unser  frawen  zu  Isenach,  er  Ludwig  von  Simders- 
husen  sangmeister  daselbst  und  der  gestrenge  er  Cynseler  von 
Besä  unnd  ander  vyl  frommer  leuthe,    den  wol  ist  zu  gleubenn. 

30  Datum  anno  Domini  m®.  cco.  Ixvi.,  in  die  sancti  Michaelis  arch- 
angeU. 

Cop.-pap.  des  16.  jahrh.  im  ^eh.  haupt-  und  Staatsarchive  zu  Weimar. 
Keg.:  Rein  Die  erloschenen  adelsgeschlechter  des  Eisenacher  landes  (Zeitschrift 
f.  Thür.  gesch.  4,  194). 

35  1)  , Jutta*.        2)  vorl.  ,Hu8sen*;    es  ist  aber  zweifellos  »Lussen*  zu  lesen, 

da  ritter  Hermann  Lusse  zu  Eisenach  in  dieser  zeit  lebte  (s.  Bein  a.  a.  o.). 


214  1366  nov.  2. 

222.    Johannes  Poppe  und  Reinhard  von  Brandenberg  bezeugen,  dass 

Agnes  von  Ifta  ihrem  söhne  Kraft   5  pfund   heller  jährlicher  giilte 

aus  einer  hufe  zu  dem  Hain  zwecks  stißung  eines  altares  zu  Vacha 

auf  wiederkauf  verkauß  habe, 

1366  november  2.  5 

1366  Wir  Johans  Boppe  erbeherre  von  mynre  vrowen  wegen  von 

**^'  ^'  Kouffüngin  unde  Eeynhard  von  Brandenburg  erbelehinlierre  unde 
voit  der  virdehalbe  hübe  Agnese  von  Yffede  gelegin  zcü  deme 
Hain  in  dorffe  unde  in  velde  bekennen  offenlich  an  disme  brive, 
daz  dye  selbe  erwar  vrowe  Agnese  unde  yre  erben  vor  uns  ist  10 
gewest  unde  hat  mit  wolbedachte  mute  unde  guten  vorrate  wr- 
koufft  unde  vorkeuffet  mit  unsem  guten  willin,  gftnst  unde  vor- 
henknisse  fünff  phfint  heller  geldis  jerlichir  gulde  an  den  ege- 
nant  virdehalben  hübe,  dye  von  uns  ruren,  dem  klugen  Kräfte 
irme  säne  zcü  eyme  altir  zcü  Vache,  wo  her  den  noch  unde  16 
sine  fründ  machen  unde  widemen  umme  fünffzcig  phunt  heller 
Vechescher  wer,  der  sye  gantz  unde  gar  bezcalt  is  unde  in  eren 
nütz  gewant  hat.  Den  vorgenant  jerUchin  zcins  unde  gulde  fünff 
phünt  heller  Veches  wer  gelobyt  dye  vorgenant  Agnese  unde  ir 
erben  deme  obgenanten  Kraffte  unde  alter  odir  eime  ycUcheme,  20 
der  den  alter  denne  innehält,  gutlichen  zcü  andelagen  unde  alle 
jar  zcü  geben  zcü  sente  Michels  tage  zcü  Vache  in  ir  hüs  an 
vorzcog,  an  hindemisse  unde  an  alle  geverde,  also  daz  unsen 
frowen  zcü  Kouffüngin  er  erbezcins  vorge.  Ouch  uff  welche  zcijt 
oder  wenne  komet  dye  obengeschriben  Agnese  mit  den  egenant25 
fünffzcig  phundin  heller  unde  wer,  so  sal  sye  unde  mag  wider- 
losin  dye  vorgenant  jerlichen  gulde  unde  zcins  an  widerspräche 
unde  an  alle  geverde.  Wen  ouch  sye  den  widerkouff  tun  wil, 
daz  sal  sye  dem  kouffer  vor  künt  tun  ein  gantz  virteü  jaris  unde 
sye  yres  geldes  beczale  an  alle  geverde.  Unde  geben  des  zcü  30 
bekentnisse,  zcü  Urkunde  unde  gezcügnisse  durch  bete  wülin  der 
megenant  Agnesen  unde  yre  erben  disen  uffin  brief  vorsigilt  mit 
unsen  vorgenant  Johannes  unde  Eeynhard  eygin  insigeln  daran 
gehangen  vestlichen.  Datum  anno  Domini  m^.  ccc^.  Ixvi^.,  in 
crastino  festivitatis  Omnium  sanctorum.  35 

Orig.-perg.  in  M.  Beide  siegel  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  band 
15.  jabrb.:  ,Eyn  briff  über  den  Hayn*  und  von  band  16.  jabrh.:  ,Uff  3*/«  huffe 
landß  und  funff  phunt  heller  geldes  meldende*. 


zwischen  1361  jan.  13  und  1367  märz  17.  215 

223.     Briefwechsel   der   äbtissin    zu    Kaufungen   mit   Reinhard   von 

Brandenberg  über  die  lehenseigenschaft  Brandenbergscher  guter. 

[zwischen  1361  Januar  13  und  1367  märz  17 J 

Unsin  gruz  ziivor,  liben  besundem  adder  getruwin  etc.    So  [zwischen 
5  ir  uns  geschr^'n  habit,  wy  daz  er  von  keynen  guden  wißit,  dye  ^%^J^' 
von  uns  und  unsirm   stiffte  zu  lehin  riiren,   gunde  wer  uch  wol,      1367 
daz  er  uch  baz  versunnen  hettit,    wan  wer   y   faste   waz    guder  *"^^^  "^  ^ 
wißin,    dy    din  Reynhartes    eldem    von   Brandeberg  seligen  von 
unsirme   stiffte   unde  forfam  gehat  haben  unde   du   domoch,  ab 

10  uns  recht  gesehen  wer,  haben  soläes,  darane  wir  doch  swerlich 
von  dir  unde  dynen  eldem  me  dan  von  anders  unser  mannen 
verkortzet  wurden  sin.  Wer  meynen  ouch  solich  unser  recht  an 
den  gutem  zu  fordern,  noch  dem  sich  daz  gebort,  unde  geren 
dez  nicht  dan   zu   rechtem   ußtrage  zu  kummen.     Unde  alz  dan 

15  der  ußtrag  iclich  verlehinte  addir  zinshafftige  gudir  an  dy  stat 
kummet,  da  sich  daz  gebort,  mogit  er  dan  wol  irfaren,  wilch  dy 
guter  sin,  dy  von  uns  unde  unserme  stiffte  zu  lehin  rüren.  Under 
unser  secret. 

Item  dye  zinshafftigen  gudir,  gnedige  frauwe,  lin  dye  in 
20  uwem  geriohten,  so  laßit  uwem  richter  gerichte  siezen  unde  uwer 
gnade  ge  selbir  an  daz  gericht  und  laßit  uwern  vorsprechin 
clagen,  daz  uwem  gnaden  sollich  recht  unde  czinß,  den  ir  an 
den  guden  habit,  ubir  fir  jar  verhalden  unde  nicht  gegeben  sye, 
unde  bidtet  rechte»  zu  wisen,  ab  dy  selben  guter  mit  icht  ver- 
25  lediget  sin. 

Item  umbe  dy  verlenten  guter  bescheidit  vor  uwer  man, 
da  sulle  uwern  gnaden  ouch  an  rechte  gnugen. 

Cop.-pap.  des  15.  jahrh.  in  K.  Auf  der  rückseite  von  band  15.  jahrh. : 
,Eyne  abschrift  eyner  abclage  ubir  dy  Brandenborschin  gudere  zu  Herulshußen*. 

30  Bezüglicb  der  nur  mit  vorbehält  zu  gebenden  datirung  folgendes :  Da  Reinhards 
von  Brandenberg  älterer  bruder  Albrecht  in  urk.  von  1361  jan.  13  (nr.  214)  noch 
mit  jenem  zusanmien  genannt  wird,  von  da  an  aber  nicht  mehr,  so  scheint  Al- 
brecht, der  1368  als  amtmann  auf  der  Wartburg  fungirt  (Bein  in  zeitschr.  f. 
Thür.  gesch.  1,  194),    dem  bruder  die  Verwaltung  und  Vertretung  der  Branden- 

d5berg8chen  guter  übertragen  zu  haben,  wahrend  er  selbst  sich  seinem  dienste 
widmete.  In  diese  zeit  dürfte  der  vorliegende  briefwechsel  fallen,  nach  welchem 
Reinhard  sich  der  Kaufunger  lehensherrlichkeit  zu  entziehen  trachtete.  Der 
späteste  termin  ist  mit  urk.  von  1367  märz  17  (nr.  224)  gegeben,  in  welcher 
das   rechtmässige   verhältniss   Reinhards   zur   äbtissin   als   wiederhergestellt   er- 

40  scheint,  wie  er  denn  von  da  an  öfters  lehensherrliche  consense  von  derselben 
erbat  und  erhielt. 


216  1367  märz  17.  —  nach  1367  märz  17. 

224.  Reinhard  von  Brandenberg   bittet  die  äbtissin  zu  Kaufungeti, 
Johannes  Poppe  mit  3  hufen  aus  seinem  Vorwerke  (zu  Herleshausen), 

die  er  demselben  auf  wiederkauf  verkaufte,  zu  belehnen, 
1367  märz  17. 

1307  Myn  willigen  dinst  tzu  alle  tzit,   lybe  gnedige  vrowe.     Ich  5 

^^^^  '  tun  uch  kunt,  daz  ich  durch  mynr  schuldige  willin  unde  not 
wrkoffet  han  hern  Johanse  Bappen^),  unde  weme  her  daz  gebe 
kunthchen  an  sime  leben  odir  nach  sime  tode,  drie  hübe  uz 
myme  ledigen  alden  Vorwerke  myt  all^m  den  nützen,  vriheyt 
unde  reichten,  alzo  ich  sie  herbracht  han  unde  von  uch  czülO 
lehen,  umme  ane  eyüe  marg  virtzig  lodige  marg  silberz  tzu 
eyme^)  widerkoffe,  uffe  welich  tzit  ich  kome  odir  myne  erben 
myt  deme  vorgnanten  geylde  unde  wer.  Unde  bit  uch  dinst- 
lichen,  daz  yr  dye  egenant  drie  hübe  von  myme  unde  myncn 
erben  ufnemet  unde  sie  lihet  deme  obegenanten  hern  Johanse,  15 
imde  weme  her  dye  küntlichen  bescheyt  odir  gibit  an  sime  leben 
odir*)  nach  sime  tode,  czu  eyme  widirkoffe  unde  nach  uzlütünge 
des  kofbrifes,  den  ich  darubir  gebe,  unde  gebit  des  uwern  brif 
darubir  wersigelt*),  daz  wollin  ich  unde  myne  erben  alletzit  gerne 
werdinen*).  Unde  geben  des  tzu  Urkunde  dissen  offen  brif  wer- 20 
sigelt*)  myt  myme  egenant  Reinharts  eygen  insigel  daran  ge- 
hangen v&r  mich  unde  myne  erben  vestlichen.  Datum  anno 
Domini  m^.  ccc^.  Ixvii^.,  in  die  Gerdrudis  virginis. 

Reinhart  von  Brandenberg. 

Orig.-perg.  in  K.,  an  einer  stelle  kleine  löcher  mit  geringer  Schädigung  25 
der  Schrift.  Rundes,  33  mm  grosses,  braunes,  getheiltes  siegel,  oben  obere  halfte 
eines  adlers,  unten  2  horizontale  balken,  Umschrift:  S.  REINHARDI  DE  BRAN- 
DENBERG. Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh. :  »Reinhard  von  Branden- 
burgk  verkeufft  wedderkeufflich  drei  huffen  auB  seinem  vorwercke  hern  Johan 
Vappen»).  80 

1)  ist  sicher  der  pfarrer  Johannes  Poppe  zu  Eschwege  gemeint  (s.  urk. 
nr.  221  und  222).  2)  y  durch  loch  undeutlich.  3)  hier  folgt  durchstriche- 
nes  a.        4)  orig.  w  mit  e  darüber.        5)  V  für  B  verlesen. 

225.  Reinhard  von  Brandenberg  bittet   die   äbtissin  zu  Kaufungen, 
den  pfarrer  Johannes  Poppe  zu  Eschwege  mit  dem  Goldacksrsvorwerke  35 

zu  Herleshausen,  das  er  de^nselben  verkaufte,  zu  belehnen. 
Burg  Brandenburg  [tuxdi  1367  märz  17], 

[nach  Myn  willige  dinst  zcuvor.    Wyssed,  gnedige  vrowe,  daz  ich 

märz  j/yR^ynhard  von  Brandenberg  unde  Vyge  myn  eUche  wertinne  myt 

willen  aller  unser  kindere  vorkoft  han  eyn  gutichen  zcu  Herlers-  40 


1367  oct.  20.  217 

husen,  daz  da  heyset  hem  Goltackerz  Vorwerk,  myt  ackern  unde 
myt  wyesen  unde  myt  hoben  in  deme  dorfe  unde  myt  phennigelde 
unde  myt  obeley  unde  myt  alleme  nuczce,  dy  dazcu  gehört,  dez 
y  eyn  erbefrowe  syt  unde  eyn  leynfrowe,  deme  erbem^)  manne 
5  hem  Johann  Poppen  eyme  pherrer  zcu  Eschenewege  unde  han 
yme  daz  gegeben  umme  virzcig')  mark  lotiges  sulbers  [!],  unde 
vorzcyn  dez  ich  unde  myn  wertinnen  und  alle  unse  kynter  myt 
eyme  sogetan  underschede,  alse  wyr  vor  vorbribet  han,  unde 
senden  uch   daz   uf   an   deseme    brybe,    dy    da    besigelt   ist  myt 

lOmyme  ingesigele,  daz  ich  daran  gehangen  han,  dez  Vyge  myn 
eliche  wertinnen  unde  alle  myne  sone  myt  myr  gebruchen,  unde 
beten  uch  flisUche,  daz  y  dez  selben  gutes  deme  vorgenanten 
herren  hem  Johami  bekennet  unde  en  da  in  weret  myt  alle 
deme  rechte,   alse  wyr   ez  vor   besessen    han,    unde    uwer   bribe 

15  darüber  gebet  zcu  eyner  bestetegimge  myt  uwerme  ingesigele 
unde  uwerz  goteshus  ingesigele  vesticliche  besigilt.  Daz  wol  [!] 
wyr  gerne  allezeit  umme  uch  vordynen.  Datum  Brandenberg 
meo  sub  sigillo. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  Reinhards  von  Brandenberg  (beschr.  s.  urk. 
20  nr.  224).  Da  die  urk.  nr.  224  von  1367  märz  17  den  verkauf  von  3  hufen 
dieses  Vorwerkes  meldet,  während  die  vorliegende  den  des  ganzen  Vorwerkes 
nebst  Zubehör  und  rechten  berichtet,  womit  die  entäusserung,  zu  der  die  noth 
getrieben  hatte,  ihr  ende  erreichte,  so  dürfte  die  vorliegende  urk.  nach  dem 
genannten  termin  zu  setzen  sein. 

25  1)  orig.  ,erben'.        2)  ,zcig*  auf  rasur,  ebenso  das  folgende  wiedergetilgte 

jgude'. 

226.     Heinrich,  Günthei*  und  Hatibt,  Claus  Haubts  söhne,   verkaufen 
dem  stifte  Kaufungen  ihre  guter  und  einkänße  zu  Ober-  und  Nieder- 
Heroldshausen,  sowie  den  sechsten  theil  des  gerichtes  zu  Ober- 
30  Heroldshausen. 

1367  october  20. 

Ich    Heinrich,    G\\nther,    Houbt   brfidere,    Clawes    Houbtis      Jö?67 
sone,  dem  God  gnedig  sij,  bekennen   uffinliechin    vor    uns   unde   ^^  •  '*'  • 
vor  alle  unse  rechtin  erbin  in  diessim   bryve,    daz  wir    alle  giid 

35  unde  gülde,  dy  wir  habin  gehat  byzhere  zcö  lene  von  der  erbern 
frowen  unsir  frowen  der  eptischin  von  Kouffüngen  unde  yrme 
styfte,  s&ndirUechin  fünff  maldir  manckomes  Molhuschis  mazes 
unde  eyn  unde  zcwenczig  Schillinge  Molhuscher  pfenge,  vierczehin 
Mychelshfmre   unde    sybin  vastnachtishünre   jerlichir    gülde,    ge- 

40legin  in  den  dorfem  Obirn  Heroldishusin  unde  Nedim  Heroldis- 


218  1368  febr.  1. 

husin  unde  in  der  marke  unde  daz  sechste  teyl  des  gerichtes, 
unde  was  darzcü  gehorit,  ersucht  unde  unersücht,  des  egenanten 
dorfes  zcü  Obim  Heroldishusen  habin  vorkouft  unde  vorkoufin 
semmetliechin  myd  vorbedachteme  mute  recht  unde  redeliechin  in 
diessim  bryve  der  egenanten  unsir  frowen  von  Kouffüngen  unde  5 
yrme  styfte  umbe  achte  unde  zcwenczig  phünd  Molhuser  phen- 
nynge  ane  vier  Schillinge  Molhuser  pfenge,  dye  sye  uns  gencz- 
liechin,  gutliechin  unde  nuczliechin  habin  gegebin  unde  beczalt, 
unde  gebin  unde  lazin  uff  dye  seibin  gute  unde  gulde  unde  vor- 
zchin  uns  der  unde  seczin  dye  seibin  unse  egenante  frowin  unde  10 
yren  styft  in  dye  gewere  des  seibin  gutes  unde  des  gerichtes 
ewiclichin  unde  rüweliechin  zcu  besiczene.  By  diessim  koufe 
sint  gewest  dy  erbem  lüte  Conrad  Ysinher,  Gocze  von  Vanre, 
Dyczel  Balhom  imde  andir  fromir  lüte  gnüg.  Unde  wir  Conrad 
Ysinher,  Gocze  von  Vanre  unde  Dyczel  Balhom  bekennen,  daz  15 
wir  by  diessim  kouffe  sint  gewest  unde  habin  daz  gesehin  unde 
gehorit.  Daz  alle  diesse  vorgeschrebin  rede  unde  kouff  stete 
unde  gancz  von  uns  unde  von  unsin  erbin  blybe  unvorbrochin, 
des  henge  ich  egenant  Heinrich  Houbt  myn  ingesigil  an  diessin 
brieff  zcü  eyme  geczückenisße  festecliechin  darobir,  des  Günther  20 
unde  Houbt  myne  brüdere  myd  myr  gebrüchin.  Unde  ich  Gün- 
ther unde  Houbt  bekennen,  daz  wir  gebrüchin  Heinrichs  inge- 
sigils  unsis  brüdir,  wanne  wir  eygenir  ingesigele  nicht  enhabin. 
Gegebin  nach  Cristi  gebord  imsis  herrin  dryczenhündirt  jar, 
darnach  in  dem  sybin  unde  sechczigestem  jare,  an  der  Eylf  tu- 25 
sint  meyde  abinde. 

Orig.-perg.  in  K.    Siegel  abgefallen. 

227.     Ritter  Arnold  der  Judemann  und   seine  söhne  bekennen,  doiss 
sie  die  van  Albrecht  von  Brandenberg  ufid  seinen  erben  laut  Urkunde 
von  1322  november   25  (urk,  m\  158)  gegen   die   äbtissin  Jutta  zuBO 
Kaufungen  und  ihr  stift  eingegangefien  Verpflichtungen   auch  ihrer^ 

seits  halten  wollen. 
1368  februar  1. 
1368  Kunt  sie   allen    den,    die    dissen  keginwortigen  briff  sehen, 

•'^  ^'  '  daz  wir  Albracht  von  Brandinberg,  Elisabet  myn  elyche  wertin,  35 
Reynhard,  Loddewic,  Hejoio  unser  sone  unde  die  andern  unser 
rechtin  erbin  mit  gudeme  vorgehattim  rade  mit  unsem  heyme- 
lichin  unde  frunden  unde  mit  guden  willen  in  dissen  nachge- 
schreben  articulen,  in  den  die  erwerdige  frowe  frouwe  Jutta  ep- 
tische  zcu  Koufungin   uns  von   irer  wegin   unde  ires  Stiftes  hat4.0 


i 
ä 


1368  febr.  1.  219 

beschuldiget,  gerichtet  sint  unde  geeynnet  in  disser  wise,  daz  wir 
ir  daz  dritteteil  des  gerichtes  zcu  Herleshusin  imde  alle  der,  daz 
zcu  dem  selben  dorffe  von  gerichte  odir  gerichtes  wegin  gehöret, 
daz  wir  lange  inne  gehait  haben,  habin  widdergegebin  unde 
öwiddergebin  an  dissem  keginwortigen  brife,  also  daz  die  vorge- 
nante unser  frouwe  unde  daz  stift  des  heiligen  crucis  zcu  Kou- 
fungin  in  allen  den,  die  von  deme  vorgesprochen  gerichte  ge- 
vallen,  sal  uffnemen  daz  dritte  teil,  abir  uns  suUen  gevaUin  die 
andejn  zcwey  teil.    Unde  habin  sie  gesast  in  besitzunge  des  vor- 

lOgesprochin  dritten  teiles  unde  seczin  sie  in  Upliche  besiczunge 
in  disseme  keginwortigen  brife,  sunder  in  dem  alz  wir  noch  vor 
gerichte  siezen  unde  noch  uff  deme  gerichtes  stule  siezen.  Wer 
es  dan,  daz  wir  von  den,  die  uns  zcugeteilet  weren,  von  bruche 
wegin  eczwas  vorlißen,  daz  sal  och  vorlaßin  sin  von  unser  frowen 

15  unde  ires  stiftes  wegin  der  vorgenantin.  Vortme  von  allen  hüben, 
sunderlichin  die  zcu  der  fogedie  des  vorgenantin  gerichtes  ge- 
horent,  sal  unser  frouwen  unde  inne  stifte  gevallin  ire  phlicht- 
liche  unde  gewontliche  gulde,  abir  uns  gevellet  eyn  phund  Yse- 
nachischer    phenninge    von    der    fogedie    wegin.      Nicht   vorder 

SOsullen  noch  möge  wir  die  dorflude  des  vorgesprochin  gerichtes 
mit  beden  odir  mit  geschoßin  keyne  wise  gedringen,  sundir  ob 
mit  volbord  unde  willen  unser  beider,  alz  unser  frouwen  vorge- 
nant unde  ires  stiftes  unde  unser  czu  etzlicher  zeit  die  itzunt- 
genantin  dorfQude  beden  unde  bede  von  yn  zcu  heischende  ge- 

26  borte,  dan  sal  abir  daz  dritte  teil  gevallen  unser  frowen  unde 
irme  stifte  unde  uns  zcwey  teil,  es  enwere  dan,  daz  uns  unser 
frouwe  zcu  der  zeit  in  deme  selben  dritten  teile  von  irer  imde 
ires  Stiftes  wegin  eynne  besundem  gnade  wolde  thun.  Vortme 
wante  wir  gebuwet  hayn  eynen  hob  oder  vorwerg  uff  die  eygen 

SOgude  unser  frouwen  unde  ihres  stiftes  vorgenant  unde  wante 
wir  graben  gemachit  hayn  und  waßergenge  dorch  etzliche 
agkere  unde  höbe  der  seibin,  die  genge  daz  waßer  leiden  uff  unser 
molen,  die  wir  nuweliches  gemachit  habin,  darvor  unde  hirvon 
hayn  wir  yn  gegebin  zcu   irgatzunge    eynen    agker   gelegin  bie 

36  den  guden  der  seibin  in  dem  velde  des  dorffis  Hattenhusin  undir 
deme  wege,  da  man  ged  kegen  Yssenach.  Vortme  dorzcu  gun- 
nen  wir  yn  williclich,  daz  sie  habin  sullen  eynen  weg  von  deme 
vorwergke,  daz  sie  nüwens  gebuwit  hayn,  ubir  den  man  wandere 
dorch   unser   agkere   zcu    der   wesen^)    derselben.     Vortme    den 

40  weg,  der  da  ged  zcu  der  wesen  der  seibin  bie  unser  nuwen 
molen,  den  weg  wir  mit  eyme  czunne  vorstopfit  hattin,  den  zctin 


220  1368  febr.  1. 

abzcuthunde  suUin  wir  den  weg  widder  uffthun  unde  sal  vortme 
uffin  bliben.  Vortme  muchte  och  von  unser  nüwen  molen  wegin 
die  mole  unser  frowen  unde  ires  stiftes  vorstoret  unde  vorwustet 
werden,  uff  daz  daz  dan  ir  mole  gesunt  blibe,  so  sulde  wir  unser 
abetbun  unde  ensulde  unser  mobier  noch  mit  esehi,  noch  mit  5 
pherdin,  noch  mit  andern  thiren  von  deme  dorffe  Herleshusin 
keyne  fruchte  füren  noch  füren  laßin  zcu  unser  molen  vorge- 
nant, sunder  von  andern  dorffem  mog  her  daz  thun.  Doch  en- 
sullen  wir  dorczu  keyne  dorfflude  twingen  noch  halden,  daz  sie 
in  unser  vorgesprochin  molen  malen,  daz  sie  zcu  malende  habin.  10 
Hirumme  die,  den  wir  vorkouft  habin  dy  dry  hübe,  die  eczwanne 
woren  der  Simnenglenczen,  die  suUen  komen  zcu  unser  vorge- 
sprochin frowen  unde  enphaen  von  ir,  von  ir  unde  ires  stiftes 
wegin  ir  erbliche  recht.  Wolden  sie  daz  nicht  thun,  so  sullen 
wir  dorczu  nicht  hindern,  ob  die  vorgesprochin  unser  frouwelö 
unde  ir  stift  ir  recht  von  yn  fordern  wolden.  Also  dit  allis  ge- 
sehen ist,  so  hat  die  vorgenante  unser  frouwe  von  irer  unde  ires 
Stiftes  wegin,  ob  myn  Albrachtis  vater  vorgenant  odir  wir  in 
eczlichin  disser  vorgeschrebin  articule  icht  ufgenommen  habin, 
daz  wir  unbilche  und  widder  God  uffgenomen  hettin,  daz  hat  20 
sie  uns  vorgebin  gnedeclich  unde  luterlich  umme  God.  Disses 
dinges  gezcuge  sint  die  ersamen  manne  unde  heren  Heymeradus 
probist  zcu  Germerode,  Henricus  phemer  zcu  Koufungin,  Gum- 
pertus  capelan  daselbis,  Henricus  phemer  zcu  Herleshusin,  die 
strengen  man  Herwig  von  Ditmel,  Henrich  von  Valken,  Henrich  25 
Beyer  weppenere,  Johannes  Schulmeister  zcu  Kassele  unde  andirs 
vele  gelobhaftiger  lüde.  In  kuntschaf  unde  sicherheid  disses 
dinges,  so  hayn  wir  mit  myns  Albrachtis  ingesigele  dissen  brif 
besigilt,  des  wir  alle  mit  yme  gebruchen,  hirane  gehangin.  Ge- 
gebin  unde  gesehen  noch  Christi  geburt  tusing  [!]  dryhundirt  in  30 
1322  deme  zcwey  unde  zcwenczigesten  jare,  an  sente  Katherinen  tage 
der  heiligen  jungfrouwen. 

Unde  wir  Arnold  der  Judemann  ritter,  Bruno  unde  Wil- 
helm sine  sone  bekennen  uffintlich  an  dissen  brife  vor  uns  unde 
unser  rechtin  erbin,  daz  wir  alle  disse  vorgeschrebin  stucke  unde  35 
articule,  alse  her  Albracht  von  Brandinberg  imde  sine  erbin  vor- 
genant sie  hirane  vorschrebin  habin,  och  stede,  veste  unde  un- 
vorbrochlich  ewiclich  haldin  sullen  unde  wullen  ane  allerley  ar- 
geliste  unde  geverde  den  vorgesprechin  unser  frouwen  unde  irme 
stifte  zcu  Koufungin.  Des  zcu  kuntschaf  unde  merer  sicherheid  40 
gebin  ich  Arnold  itzunt  genant   dissen   brif  besigilt   mit   myme 


nov,  25, 


1968  marz  17.  221 

ingesigele,  des  wir  Bruno  unde  Wilhelm  vorgenant  uns  mit  un- 
serme  vatere  gebrachen.  Gegebin  unde  gesehen  noch  Christi  ge- 
burt  tusing  [!]  dryhundirt  in  deme  achte  unde  seistzigestin  jare, 
an  unser  frowin  abinde  zcu  Lichtmesse. 

5  Orig.-perg.    in   K.    Rundes,    33  mm    grosses,   braunes  siegel,    topfhelm, 

darüber  spitzer  hut  mit  herabhängenden  bändem  und  mit  hahnenfedem  be- 
steckt, Umschrift:  S.  ARNOLDI  YVDEMANNI.  Eine  etwas  defecte  ab- 
schrift  dieser  urk.  aus  dem  15.  jahrh.  befindet  sich  in  der  stand,  landes- 
bibliothek  zu  Cassel,  Landau  Collect,  über  kloster  Kaufungen  1,  fol.  D.  Die 
10  hier  inserirte  urk.  nr.  158  von  1322  nov.  25  ist  auch  in  urk.  nr.  237  von 
1370  juni  21  aufgenommen.  Ist  die  Urschrift  der  inserirten  Urkunde  auch 
deutsch  gewesen,  so  wäre  sie  die  älteste  in  deutscher  spräche  abgefasste  Kau- 
funger Urkunde  (s.  übrigens  darüber  die  bemerkungen  zu  den  urk.  nr.  56 
und  196). 

15  1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,daselbis*. 

228.     Aebtissin  Jutta   zu  Kaufungen   genehmigt   den   verkauf  einer 

mark  jährlichen  zinses  aus  3  hufen   zu  Herleshausen  seitens  Rein- 

hards   von  Brandenberg  und   seines   sohnes  Johannes  an  den  dekan 

und  das  capitel  U.  L,  F.  zu  Eisenach  auf  iviederkauf. 

20  1368  märz  17. 

Nos   Jutta   Dei    gracia    abbatissa    secularis   ecclesie    sancte 
crucis   in  Koufungen    recognoscimus    in   hiis    scriptis    manifeste,     ^f^^^ 
quod  vendicionem    annui   census    scilicet   unius   maxce  in  tribus 
mansis  a  nobis  et  nostra  ecclesia   jure  pheodali  procedentibus  in 

25  campis  ville  Herlershusen  sitis  per  strennuum  virum  Eeynhardum 
de  Brandenberg  honorabiHbus  viris  dominis  decano  et  capitulo 
ecclesie  sancte  Marie  Isenacensis,  utpote  tenor  litterarum  ipsius 
Reynhardi  desuper  traditarum  loquitur  et  edocet,  sub  justo  em- 
pcionis    tytulo    factam   et   confirmatam   presentibus    approbamus 

30  et  ratificamus  et  confirmamus.  Et  ad  hoc  nostrum  consen- 
sum  pariter  et  assensum  ultronnee  tamquam  domina  pheodaria 
predictorum  mansorum  duximus  adhibendum  gracia,  tamen  ipsi 
Reynhardo  et  suis  heredibus  prefatum  censum  reemendi  tradita 
et  indulta.     In  hujus  rei  testimonium    evidens    nostrimi    sigillum 

35  presentibus  est  appensum,  Datum  anno  Domini  m^.  ccc^.  Ixviii^., 
feria  sexta  post  Oculi. 

Orig.-perg.  im  geh.  haupt-    und  Staatsarchive   zu  Weimar.    Siegel   abge- 
fallen.    Auf  der  rückseite    von   band  15.  jahrh.    jCJonsensus    dominorum*.    Eine 
abschrift  dieser  Urkunde  befindet  sich  im    stiftsarchive  zu  Kaufungen   als    dritte 
40  mit  5  andern  in  form  eines   copialbuches   zusammengeschrieben    (s.  darüber  be- 
merkungen zu  urk.  nr.  232).     Reg.:  Rein  4,  194. 


märg  25, 


222  1368  raarz  26. 

229.  Reinhard  von  Brandenberg  und  sein  söhn  Johannes  verkaufen 
dein  dechanten  und  capitel  der  kirche  U.  L.  F.  zu  Eisena<:h  1  mark 
jährlicher  gülte  von  3  hufen  Imides  zu  Herleshaiisen  auf  wiederkauf 

1368  märz  25. 

l^^^e  ^^^   Reynhart  von  Brandenberg,    Johannes    sin    son   unde  5 

alle  unser  erbin  bekennen  an  disßem  uffin  brife,  daz  wir  mit 
guter  vorbedechtikeit  unde  mit  gutem  willen  recht  unde  rede- 
Hchen  haben  vorkouft  den  erbem  herren  deme  techint  unde 
deme  capitil  unsir  frowen  kirchen  zcü  Isenache  eyne  mark  geyl- 
des  lotiges  silbirs  Iseneschen  gewichtes  unde  wiße  jerlicher  giilde  10 
alle  jar  ynzc&reichinde  imde  zcü  gebinde,  halb  uf  sancte  Wal- 
purge  tag  unde  halb  uf  sente  Michaelis  tag,  von  unde  an  dren 
hüfen  arthaftes  landis,  gelegen  in  dem  feylde  des  dorfis  zcü  Her- 
lershusen,  unde  dy  wyr  zcü*)  lene  han  von  der  eptischen  zcü 
Koufungen  unde  dy  da  iczunt  besiczit  Heinrich  Lenczenborg,  15 
sin  eUohe  wertin  imde  alle  yre  erben  unde  von  uns  vort  zcü 
erbe  han  unde  den  vorgnant  eins  den  egnant  herren  davone 
gebin  suUin.  Dye  egescreben  gulde  han  wir  obgnant  vorkoyffere 
den  koyffern  vorkouft  unde  gegebin  umme  zcen  mark  lotiges 
silbirs  vorgnant  gewichtes  unde  wiße,  dy  uns  dy  seibin  koyffere20 
genczUchen  unde  nüczlichen  beczalt  han.  Ouch  han  uns  dy  uf- 
gnant  koyffere  dy  günst  unde  dy  gnade  getan,  daz  wyr  dy  vor- 
beschrebin  mark  geyldes  mögen  wedderkoufe  umme  zcen  mark 
des  obgnant  silbirs,  wann  unde  welche  zeit  wir  wollen,  an  arge- 
list.  Ouch  globen  wir  dicknant  vorkoyffere  den  koyffem  e\Tie25 
gute  were  des  egeschreben  cinß  unde  sy  abezcünemn  aller  ane- 
sprache  unde  hindemis,  ab  kein  in  den  eins  gevile,  wann,  wi 
dicke  unde  von  weme  daz  gesche,  an  argelist.  Diß  zcü  erkunde 
geben  wir  Reynhart  unde  Johannes  vorgnant  dißen  uffin  briff 
vor  uns  unde  unser  erben  mit  unsern  ingesegiln  hiran  gehangen  30 
vorsegilt.  Datum  anno  Domini  m®.  ccc^.  Ixviii^.,  sabbato  ante  do- 
minicam  Judica. 

Orig.-perg.  im  geh.  haupt-  und  Staatsarchive  zu  Weimar.  Siegel  1)  ab- 
gefallen; 2)  beschädigtes  siegel  Johanns  von  Brandenberg,  Umschrift  undeutlich 
(beschr.  s.  urk.  nr.  238,  2).  Auf  der  rückseite  von  band  15.  jahrh.:  ,LitteraB5 
domini  de  Brandinberg  super  1  marca  de  tribus  mansis  in  Herlershusen  et  Hen- 
ricus  Lenczenborg  dabit  Walpurge  et  Michaelis* ;  darunter  von  späterer  hancl : 
.Dominorum'. 

1)  hier  folgt  im  orig.  wieder  gestrichenes  ,erbe'. 


1368  märz  31.  —  1868  apr.  Ö5. 

230.  AdMssin  Jutta  zu  Kaufungen  giebt  Reinhard  von  Brandenberg 
ihren  lehensherrlichen  consens  zu  dem  verkaufe  von  V/2  mark  und 
V3  vierding  Jährlichen  zinses  aus  gütern  zu  Herleshausen  und  Hain 

an  Heinrich  von  Mutesfeld,  canonicus  zti  U.  L.  F.  in  Eisenach. 
5  1368  märz  31. 

Nos  Jutta  Dei   gracia    abbatissa    ecclesie    sancte    crucis   in     ^368 
Koufungen    ad   universonim   cupimus   pervenire   noticiam,    quod 
vendicionem  scilicet  unius  marce  cum  dimidia  et  dimidii  fertonis 
puri  argenti  Isenacensis  warandie  annui   census  in  et  de  quibus- 

10  dam  bonis  a  nobis  et  nostra  ecclesia  jure  pheodaK  procedentibus 
in  campis  vülarum  Herlershusen  et  Hayn  sitis  per  strennuum 
virum  Reynhardum  de  Brandenberg  cum  domino  Heinrico  de 
Mutisfelt  canonico  ecclesie  sancte  Marie  Isenacensis  ^)  factam  et 
confirmatam  sub  justo  empcionis  tytulo,  facultate  tamen  reempcio- 

IBnis  sibi  et  suis  heredibus  reservata,  utpote  litterarum  ipsius  Reyn- 
hardi  desuper  traditarum  tenor  loquitur  et  edocet,  ratificamus, 
approbamus  et  confirmamus  in  hiis  scriptis  ac  nostrum  assensum 
et  consensum  tamquam  predictorum  bonorum  domina  pheodaria 
ultronee    duximus    adhibendum.     In    evidens    premissorum    testi- 

20  monium  nostrum  sigillum  presentibus  est  appensum.  Datum  anno 
Domini  m^.  ccc^.  Ixviii^.,  feria  sexta  proxima  ante  festum  Palmarum. 

Orig.-perg.  im  geh.  haupt-  und  Staatsarchive  zu  Weimar,  stellenweise  stark 
verblasste  schrift.  Rundes,  30  mm  grosses,  grünes  sieget,  crucifixus,  aus  dessen 
rechter  hand  ein  schwebender  engel  in  einem  kelche  das  blut  auffängt,  am  fusse 
25  des  kreuzes  ein  dreieckiger  schild  mit  dem  Katzeneinbogenschen  aufrechten 
löwen,  Umschrift:  S.  YVTTAE  ABBATISSAE  I.  CO  VF.  (abbildung  s.  siegel- 
tafel  2,  nr.  8).  Auf  der  rückseite  von  hand  15.  jahrh.  (sehr  verblasst  und  durch 
spätere  registraturbemerkung  verdeckt):  ,Confirniatio  a])batisse  in  Confugio 
super  censum  in  Herlershusen*.     Reg.:  Rein  4,  194. 

30  1)  »Isenacensis*  übergeschrieben. 

231.  Reinhard  von  Brande7iberg,  seine  ehefrau  Sophia  und  seine 
söhne  verkaufen  dem  domherrn  Heinrich  von  Mutesfeld  zu  Eisenach 
1  mark  löthigen  Silbers  jährliche^i  zinses  aus  gutem  zu  Herleshausen, 
Hain  und  Sigeln  für  den  in  der  kirche  U.  L.  F.  zu  Eisenach  von 

35  der  verstorbenen  landgräfin  Elisabeth  zu  Hessen  gestifteten  aUar  auf 

wiederkauf. 
1368  april  25. 

Wir  Reynhart  von  Brandenberg,    Phia    sin    eliche    wertin,      1368 
Johannes,  Reynhart  unde  Locze  ire  sone  bekennen  uffinliche  an  ^^' 
40dissem  brife  vor   uns   unde   alle   unse  erben,    daz  wir  mit   guter 


224  1368  apr.  25. 

vorbedechtikeit  unde  eyntrechtlichen  willen  haben  recht  unde 
redelichen  vorkouft  unde  vorkoyffen  an  dissem  brife  deme  erbem 
manne  hem  Henrich  von  Mütisfeld  tumhern  unsir  frowen  kerchin 
zcü  Isenache  eyne  mark  geyldes  lotiges  silbirs  Iseneschen  ge- 
wichtes unde  wiße  jerliche  cinsen  von  unde  an  sulchen  cinslütin  B 
unde  gütin,  alz  hemoch  beschreben  sten,  umme  zcen^)  mark  lo^ 
tiges  silbirs  des  vorgnant  gewichtes  unde  wiße,  dy  uns  dy  vor- 
bnant  her  Henrich  genczlichen  unde  nüczlichen  beczalt  hat.  Dy 
seibin  gülde  sul  wer  egnant  vorkoyffere  reichin  unde  gebin  alle 
jar  halb  uf  sente  Walpurge  tage  unde  halb  uf  sente  Michaelis  10 
tage  an  alle  wederrede  unde  hindemis  zcü  deme  altar,  den  dy 
edele  unde  hochgebom  fürstin  frowe  Else  ettiswane  lantgravin 
zcü  Hessin^)  gemacht  unde  gewedemet  hot  in  ere  Gotes  unde 
der  heylgin  drye  koninge  in  unsir  frowen  kerchin  zcü  Isenache. 
Ouch  habe  wir  obgnant  vorkoyffere  uns  dy  gnade  behalden,  daz  16 
wer  sullen  unde  mögen  dy  vorbeschreben  gülde  wederkoyfen 
umme  zcen  mark  des  ufgnant  silbirs,  wann  unde  welche  zeit  wir 
wollen  oder  mögen,  an  alle  hindemis  unde  Widerrede.  Ouch 
haben  wer  dickegnant  vorkoyfere  den  koyfere  unde  alle  den, 
dye  ebnant  vicarie  besiezen,  globit  eyne  gute  were  des  vorbnant  20 
cinses  unde  sy  abezcünemin  aller  anesprache  unde  hindemis,  ab 
keyn  in  den  eins  gevile,  wann,  vn.  dicke  unde  von  weme  daz 
gesche,  an  argelist.  Dit  sint  dy  cinslüte:  Phiffers  erben  geseßen 
zcü  Segil  gebin  von  yrn  gütin  eyn  phunt  phenninge,  Ostirhilt 
zcüme  Hayn  unde  yr  erben  geben  unde  sul  geben  zcen  Schillinge  25 
phenninge  von  eyner  halbin  hüfe  arthaftes  landis,  Herman  Bolcz, 
sin  bruder  unde  sin  swester  geben  von  evner  halbin  hüfe  art- 
haftes landis  zcen  Schillinge  phenninge,  Berit  Gygilbein  gebit 
von  der  undir  mullen  zcü  Herlershusen  zcen  Schillinge  phen- 
ninge, Syfirt  Aczich  gebit  fyer  Schillinge  phenninge  von  eymeSO 
hofe.  Ouch  sal  ich  Reynhart  vorgnant  oder  min  erben  kein 
geschoz  oder  bete  heische  oder  nemin  von  den  gütin,  da  wir 
ane  haben  vorkouft  unde  vorschreben  den  egnant  hem  Henrich 
dissin  obgnant  eins  unde  gulde.  Dise  sint  geczüge:  her  Henrich 
von  Wißenbom,  her  Berit  von  Lupinze  vicarii  unsir  frowen  35 
kerchen  zcü  Isenache,  her  Lüdewig  pherrer  zcü  Slirbach  unde 
andir  lute  gnug,  den  wol  zcü  gloubende  ist.  Diß  zcü  erkunde 
unde  merer  Sicherheit  geben  wir  dissen  uffin  brif  mit  mines  vor- 
gnant Reynhardes  imde  Johannes  mines  sones  sigiln  hiran  ge- 
hangen vorsigilt,  der  wir  Phye,  Reynhart  unde  Locze  egnant  40 
yr ')  sone  unde  erben  gebrüchen,  wan  wir  ygener  ingesegil  nicht 


1369  febr.  4.  a.  225 

enhaben.     Noch  Cristi'  geburt   drizcenhundirt  jar,   in  deme  achte 
unde  sechcegisten  jare,  an  sente  Marcus  tage. 

Orig.-perg.  in  K.,  verblasste,  stellenweise  verwischte  schrift.  Siegel  1) 
Reinhards  von  Brandenberg,  braun,  undeutlich  (beschr.  s.  urk.  nr.  224);  2)  Jo- 
Bhannes  von  Brandenberg,  Oberfläche  abgestossen  (beschr.  s.  urk.  nr.  238,  2). 
Auf  der  rückseite  von  band  15.  jahrh.:  ,Littera  super  quictancia  de  villa  Segiln 
et  Hayn*,  sowie  darunter  von  band  16.  jahrh. :  »Pfandverschreibung  Herlßhusen*, 
und  von  der  band  des  amtmanns  Ruland  zu  Kaufungen  (16.  jahrh.):  ,Di8ser 
briff  ist  geloost  vom  cappitel  zcu  Ysennach'. 

10  1)  jzcen*  übergeschrieben.        2)  Elisabeth,    gemahlin   landgraf   Heinrichs 

11.    des  eisernen   zu   Hessen,    welche  13G7    zu   Eisenach   starb.        3)  ,yr*  über- 
geschrieben. 

232.     Aebtissin  Jutta   zu  Kaufungen  genehmigt,  dass  Reinhard  van 

Brandenberg  an  stelle  von  3  mark  jährlichen  zinses   aus  gutem  zu 

15  Unter^Ellen  und  Hörschel  der  kirche  U.  L.  F.  zu  Eisenach  nunmehr 

2  pfund  Pfennige  aus  gutem  zu  Herleshausen  entrichten  dürfe. 

1369  februar  4.  a. 

Wir  Jutte  von  Gotis  gnaden  eptisschen  czu  Kouffungen  be-      1369 
kennen  uffintlichen  an  dissim  keynwertigen  brieffe,  als  der  edele-'^        •  "* 

20Reynhard  von  Brandenbergk  unser  lieber  getruwer  unde  sin 
erbin  den  erbam  hem  dem  techande,  thumhern  unde  capittele 
der  kirchin  unser  liebin  frowen  czu  Isennach  drye  margk  jer- 
liches  czinsis  vorgecziten  uff  eyn  widderkouff  vorkoufft  habin*), 
der  gelegin  sind  andirhalbe  margk  czu  Nyddem  Elnde  unde  an- 

25dirhalbe  czu  Horsele,  der  habin  wyr  durch  fleliche  bete  des 
egnanten  Rey[n]hardes  unde  siner  erbin  gestatet  unde  uns^m 
guten  willin  unde  gunst  darczu  gegebin,  daz  sy  den  megnantin  ^) 
hem  unde  ym  nochkommelingen  der  anderhalbe  marcke  czinsis 
czu  Horsele  drye  vierdunge  georsatzt  haben  unde   orsatzen  unde 

SObewisen  on  davore  czwey  phund  pfenge  Isenecher  were  jerliches 
czinsis  an  ym  hem')  unde  an  guten  czu  Yrlerßhusen *),  dy  sy 
von  uns  czu  lehne  habin,  doch  also  daz  der  egnante  Reynhard 
unde  syn  erbin  des  czinsis  macht  habin,  an  argelist  wydder  czu 
kouffene,  wilch   czit  sy   die   drye   margk   jerliches  czinsis,  da  nu 

35  disse  czwey  phund  czinsis  ynne  legin  unde  daryn  gehom,  widder- 
kouffin  noch  lute  der  brieffe,  dy  sy  den  egnantin  hem  dorubir 
gegebin  habin.  Unde  dissir  orsatze  czu  eyme  erkunde  habin 
wir  egnante  eptissche  unse  ingesegil  an  dissin  brieff  gehangen. 
Datum  anno  Domini  m^.  ccc^.  Ixix^.,  dominica,  qua  cantatur  Exurge. 

40  Cop.-pap.  in  K.,  von  band  15.  jahrh.  als  erste  mit  5  andern  in  fomi  eines 

15 


226  .  1369  febr.  4.  b. 

copialbaches  zusammengeschrieben.  Aeussere  aufschrift  des  ganzen:  ,Ab8chrifte 
der  domhem  zu  Isenhach  uff  eyn  und  der  von  Brandenberg  und  von  Leyinbacli 
obir  tzinse  zu  Herlshußen  antreffende*. 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes    ,des   habin  wir  durch  fleliche  bete  des 
egnanten*.      2)  m  übergeschrieben.       3)  wohl  Schreibfehler  für  ,luten'.       4)  Her-   5 
leshusen;  vorl.  ,yr  lerßhusen*. 

233.     Reinhard  von  Brandenberg  verschreibt  der  Mrche  U.  L.  F.  zu 

Eisenach  an  stelle  der  ihr  schiUdigen  3  mark  zinsen  aus  den  dör/crn 

Unter^Ellen  und  Horschel  2  pfund  pfennige  aus  gutern  zu 

Herleshausen.  10 

1369  februar  4.  *. 

1369  Ich  Reynhard  von  Brandenberg  und  myne  .  .  erben  beken- 

fehr,  4.  o.j^Qj^  offelichen  an  disme  kenwerdigen  brife  unde  tun  kund  allen 
den,  die  en  sehen,    hörn  odir  lesen,    alze  wir  den  erbem  herren 
.  .  techande,  tumherren  unde  .  .  capitele  der  kirchen  unsir  f roy wen  16 
czu  Ysenache  drie  mark  jerliches  zcinses  vörgezciten  uf  eyn  wy- 
dirkouf  vorkouft  haben,    da  sye  unse  brife  ftbir  haben,    der  an- 
derhalbe mark  gelegen  sin  czu  Nydem  Elnde*)  unde  andir halbe 
czu  Hflrsele,    dez  haben  die   egnanten   herren    durch    unsir    bete 
unde  von  sunderlicher  früntschaft  wegen  uns  en  gelasen  der  an- 20 
dirhalber  marcke  zcinses  czu  Hflrsele  drie  vierdinge  orsatze,    die 
da  machen  zcwei  phund  pfennige  Ysenescher  were,    die  wer  en 
recht  unde   redelichen    an    argelist   andirswo    bewiset   haben   an 
unßem  lüten  unde  an  unßerm  gute  czu  Herlershusen,  die  wir  czu 
lehene  haben  von   der   erwerdigen   froywen  froywen  .  .  eptischen  25 
czu  Kouffungen.     Die  lüte,   zcinse  unde  gute  himach  beschriben 
sten:  Heinrich  Lentzenburg  nun  Schillinge   von  dren  hufen  lan- 
des,  Johans  Voylsberg,  Conrad  Schefer  sin  stifsün,  Rudiger  Voy- 
1er,  Zcine  sin  swester  zcen  Schillinge  von  eyner  halben  hufe  lan- 
des,    dye  da  waz  Jacofes,    Otte  Hochußen    sechs    Schillinge    von.  SO 
sime  hove,  Herman  Weyner,  Berld  Molbeche,  Heynrich  Weyner 
fünf  Schillinge  von  yerme  hove,   Heinrich  Topwarthe   fünf  schil« 
linge  von  syme  hove,  Günther  Götze  zcwene  Schillinge  von  sym© 
hove,  Conrad  Grose  drie  Schillinge  von  syme  hove.     Den  so  be- 
schriben jerlichen  zcins  suUe  die  egnanten  imse  lüte  unde  yre  •   .  35 
erben  den  egnanten  herren  unde  yren  nackomelingen  reiche,  gebe 
unde  antworte  alle  jar  czu  zcwein  gezciten,  czu  sente  Walpurge 
unde  sente  Michels  tagen.     Glicher  wiz   alze    der   zcins,    da  dise 
zwei  phund  zcinses  nu  ingehoret,   gereichet  wirt,   sal   diser  zcins 
gereichet  werde   an   alliz   hindirnisse,    vorzcog  unde    an  argelist.  40 


1B69  oct.  16.  227 

Unde  wer  tun  den  egnanten  Herren  unde  im  nachkflmelingen 
dez  vorbeschriben  zcinses  eyne  gute  werschaft,  abe  en  ichein 
hindimisse  odir  anspräche  darin  gefile,  daz  wer  sie  dez  sülle  abe- 
nemen  unde  entkrflde  an  yren  schaden,  wanne,  wy  dicke  unde 
5  von  weme  daz  gesche,  an  wydirsprache  unde  an  alle  geverde, 
doch  also  bescheidelichen  daz  an  argelist  dise  zcwei  phund  zcinses 
sullen  sij  in  dem  wydirkouffe,  wan  wir  die  drie  mark  geldes,  da 
diser  zcins  ingehöret,  wydirkoüffen  nach  lute  der  brife,  die  wir 
darübir    gegeben    haben.     Czu    Urkunde    unde    merre    sicherheid 

10  alle  diser  vorbeschriben  rede,  daz  die  unvorbruchlichen  an  arge- 
list gehalden  werden,  dez  gebe  ich  egnant  Reynhard  von  Bran- 
denberg  den  egnanten  herren  .  .  techande,  tumherren  unde  ca- 
pitele  disen  uffin  brif  darübir  vor  mich  unde  myne  erben  virsigilt 
mid  myme    sigel    unde  wol  bewaret.     Diser  rede  2)    sin  ouch  ge- 

15  zeuge  der  erber  man  her  Jöhans  Poppe  prister,  die  bescheiden 
Iftthe  Günther  Voyt,  Petir  Schüler  unde  andir  lüte  gnug,  den 
wal  ist  czu  gloüben.  Datum  anno  Domini  m^.  ccc^.  Ixix^.,  domi- 
nica  die,  qua  cantatur  Exurge. 

Orig.-perg.  im  geh.  haupt-  und  Staatsarchive  zu  Weimar.  Von  dem  braunen 
20  Siegel  Reinhards  von  Brandenberg  ist  nur  der  dreieckige  schild  mit  dem  Bran- 

denbergschen  wappen  erhalten,   Umschrift  abgestossen   (beschr.  s.  urk.  nr.  224). 

Auf  dem  umgeklappten  unteren  rande  der  urk.  von  anderer  band:  ,Adhuc  heret 

consensus    domine   abbatisse   in  Kouffungin'.    Auf   der   rückseite   von  band  14. 

jahrh. :  ,Littera  Reynhardi  de  Brandenberg  super  bonis  in  Neddem  Ein  et  Horsil* 
25 und  darunter  von  band  16.  jahrh.:    ,Reinnhardt  von  Branndenburg  drey   margk 

heübtsumma\     In  Kaufungen  befindet  sich  eine  copie  dieser  Urkunde  als  zweite 

mit  5  andern  in  form  eines   copialbuches   zusammengeschrieben    (s.  darüber  die 

bemerkung  zu  urk.  nr. 


1)  jElnde*    scheint    aus    ,Enede'    corrigirt    zu    sein.        2)  ,rede*    überge- 
30  schrieben. 

234.  Heinrich  von  Lahnstein,  heimburge  zu  Lat/j  und  die  schöfen 
daselbst  bezeugen  die  aussage  Johann  Hagenersons,  auch  Schöffen 
zu  Lay,  seiner  ehefrau  Luckarde  und  ihrer  tochter  Sophie,  dass  sie 
ihren  hof  zu  Trimbs  in  gleicher  weise,  tvie  bisher,  auf  ihrer  aller  drei 
3&lebenszeit  von  der  äbtissin   Jutta  und   detn   convente  zu  Kaufungen 

empfingen. 
1369  october  16. 

Künt  si  allen  luden,  dy  dusen  geinwortigen  breyf  ansehent      1369 
odir   horent  lesen,   das  wir  Heynrich   van  Lainstein    heymburge  ' 

40zi°i  Leye,  Gerlach  Müschelin,   Johan  Engilmans  son,   Jacob  Kel- 
lenner,    Heynze    van    Heytge,    Meis   Güntersen    unde  Arenolde^) 


228  1869  oct.  16. 

Frübose  scheffene  daselbs  herkennen   offentlych  an  düsen  breve, 
das  vur  uns  sint  geweist  vürsichtiche  beyrve  ^)  lüde  Johan  Hage- 
nerson,  eyn  scheffe  bit  uns  zu  Leye  vürgenant,  Lucart  sin  eliche 
hüsfrauwe  unde  Fie  ir  beyder    altste    dochter    und  hant  bekant 
und  bekennent  sementlich  und  eymüytlich,    das  sij   van   der  eir-  6 
beren  vrauwen  vrauwen  Jutten  aptissin  zu  Kauffungen  unde  van 
deme  gantzen  convente  daselbs  hant  genomen  unde  intfangen  iren 
hof  zu  Trimtze  mit  alle  dem  reychte,   das  darzü  gehorich  ist,  in 
alle  der  wijs,  als  sij  den  hof  besessen  hant  bis  an  dusen  hudigin 
dach  und   noch   vort   besitzent    yrer    drüer    levedage    unde   nytio 
langer  bit  also  sulchin  vurwortin,    als  hema   geschriven    staint. 
Dy  vurgenante  elude  und  ir  dochtir  sollent  der  vürgenante  vrau- 
win  Jutten  und  dem  convent  geven  vaQ  dem  vurgenanten  hove 
alle  jair  zu  herbeste,  als  sij  ir  boden  sendent  zu  Leye  um  andir 
yre  gulde,    zein  cline  gülden   svair  van  gewichte   und  guit  van  15 
gulde.     Vortme  were  sache,    das   dy  vurgenante  elude   den  vur- 
genanten zins  eniches  jairs  nit  in  geven  noch  in  bezaildin  zu  der 
ziit,   als  vurgenamet  ist  unde  gereit,    so  sal  der  vurgenante  hof 
ledich  und  los  bit  alle  sime  rechte,  das  darzü  gehorich  ist,  wydir 
Valien  an  dy  vurgenante   unse   vrauwen    und    convent  van  den  20 
vurgenanten  eluden  und  irer  dochtir.    Auch  ist  gereit,  so  wanne 
das  Johan,  Lucart  und  Fie   vurgenant  na  dem  willen  Götz  van 
düsem  ertrich  virvarin  sint,    so  sal  der  vurgenante  hof  bit  aller 
besserunge,  it  si  an  husen,   an  schüren  odir   an  keltirhusen   odir 
anders,    so  wat  besserunge  an  dem  vurgenanten    hove   gescheen25 
si,  wydir  an  dy  erber  vrauwe  und  yren  convent  zu  Kauffungen 
vurgenant  ledich  und  los  vaUin   ane   alreleye  wydirsprache  und 
hindemisse  eynicher  irer  erven.    Und  dat  alle  duse  vurgeschriven 
dinc  veste   sin,    stede    und  wair,    so    hain    wir   heymburge    und 
scheffen  vurgenant  um  beden  willen  Johans,   Lucarde  und  FienSO 
vurgena[n]t   unse  gemeyne  scheffin  ingesygel  an  dusen  bref  ge- 
hangen, der  gegeven   und   geschriven  ist  na  Götz  geburtin  drü- 
zein  hundert  jair    unde  nüne  und  seyscich  jair,    an  sente  Gallin 
dage  des  heyligen  begehers  unsers  heren  Jesu  Christi. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig.     Siegel    der   achöffen  zu  Lay  fast   ganz    ab^-  35 
fallen.     Auf  der  rückseite  von  hand  14.  jahrh.:  ,Brif  Johannis  Hagenersen  und 
Luckarde  siner  husfrowin  czu  Leyge  umme  den  hof  czu  Trimze*. 

1)  orig.  ,Arenolbe*.        2)  wohl  =  ,biderbe*  (s.  Schiller  und  Lübben  unter 
jBederve*). 


1369  dec.  24. 

235.     Ritter  Arnold  der  Judetnann  und  seine  söhne  Bnmo  und  WH- 

Mm  verkaufen   dmi  priester  Johamies  Poppe  1  löthige  7nark  geldes 

und  2  Schillinge  pfennige  jährlicher  gülte  aus  ihretn  gute  zu  Herles^ 

hausen  auf  wiederhauf 

5  1369  december  24, 

Ich  Amoldt  der  Judeman  ritter,  Br&n  und  Willehalm  myne  1369 
söne  und  alle  unse  rechten  .  .  erben  bekennen  uffinlichen  an  disem  ^^'  ^^' 
keginwertigen  brife  allen  den,  die  yn  sehin  odir  hören  lesen,  daz 
^vir  dem  ersamen  priester  hern  Johanse  Poppen  rechtlichen  und 
lOredelichen  vorkoufft  haben  eyne  lötige  mark  geldis  und  zcwene 
Schillinge  phenninge  jerlicher  gulde  uz  unserme  gute  zcü  Her- 
lershusen  vor  eylff  lötige  mark,  die  uns  der  selbe  her  Johan 
tegir  und  gar  bezcalit  hat  mit  Ysenecher  wize  und  were.  Und 
die  mark  geldis  und  die  zcwene  Schillinge  phenninge  sollen  ym 
15  alle  jerlichen  geben  unser  lute,  die  hynach  geschriben  sten :  Tem- 
peler eyn  phundt  Ysenecher  phenninge  von  eyner  hAfe  in  dem 
Hayn,  der  muller  zcft  Herlershusen  czhen  Schillinge  phenninge 
Ysenecher  von  der  mullen,  Heynrich  Tftnner  vierzchen  Schillinge 
Ysenecher  phenninge  und  Gimther  Voyt  diyzchen  Schillinge  und 
20  dry  phenninge  Ysenecher,  unde  sollen  ym  die  jerlichen  andelagen 
und  geben  zcü  sente  Michels  tage  ane  vorczog.  Und  daran  en- 
wolle  wir  noch  ensoUen  yn  nichtes  hindern  odir  nyemandt  von 
unser  wegin  ane  argelist.  Ouch  hat  uns  der  selbe  her  Johan  die 
gunst  getan,  welche  zcijt  wir  die  vorbenantin  gulde  wollen  odir 
25  mogin  wider  geköufin,  di  wil  her  und  sal  uns  die  wider  zcu  koufe 
geben  umme  eylff  lötige  mark  Ysennecher  wize  und  were  ane 
widerspräche  und  ane  argelist  und,  wan  wir  ym  die  bezcalen,  so 
sal  imse  gülde,  als  die  da  vorbenant  ist,  ledig  von  ym  sin  und 
wider  an  uns  gefallen  ane  alle   argelist.     Ouch  ist  beredt,    wem 

soder  obegenante  her  Johan  disen  brieff  gebe  odir  wem  her  yn 
beschiede  odir  der  yn  innehette  mit  syme  willen,  dem  odir  den 
sölde  wir  die  megenantin  gulde  an  den  vorbenanten  unsem  luten 
lazin  volgin  jerlichen  als  ym  selbir  ane  alle  hindemisse  und  ane 
argelist.     Ouch  solden  uns    der  odir   die   unse   gulde  wider  zci\ 

35  koufe  geben  umme  die  megenanten  eylff  lötige  mark,  welche  zcijt 
wir  sie  wider  gekoüfin  möchten  odir  wolden,  ane  allez  Wider- 
reden, ane  alle  intracht  unde  ane  argelist.  Und  wir  sölden  deme 
odir  den  die  vilgenanten  eylff  lötige  mark  gütlichen  bezcalen  mit 
Ysenecher  wize  und  were  als  ym  seibist  ane   hindersal  und  ane 

40  allirleye  argelist  und  reden.    Und  globen  in  guten  truwin  hern 


230  1370  apr.  25. 

Johanne  Poppen  egenant  odir  wem  her  den  brief  gebe  odir  be- 
schiede  odir  wer  yn  innehette  mit  syme  willen  alle  dise  vorge- 
schriebenn  rede  und  dinge  stete  und  gantz  im  [!]  unverbroch- 
lichen  zcft  haldene  ane  allirhande  argelist  und  ane  geferde.  Des 
zcü  orkunde  und  zcft  merer  Sicherheit  so  gebe  ich  Amoldt  der  B 
Judemann  ritter,  Brün  und  Willehalm  myne  söne  vor  uns  und 
unser  rechten  .  .  erben  disen  brieff  hern  Johanne  Poppen  priestere 
mit  unsem  hangenden  ingesegiln  vestlichen  vorsegilt.  Datum 
anno  Domini  m^.  ccc®.  Ixix^.,  in  vigilia  Nativitatis  ipsius  Domini 
nostri  Jhesu  Christi.  10 

Orig.-perg.  in  K.,  blasse,  stellenweise  verwischte  schrift.  Drei  runde 
Siegel  mit  gleichen  bildem  wie  in  nr.  227,  1)  auch  von  gleicher  grosse  und 
Umschrift,  2)  und  3)  26  mm  gross,  2)  mit  Umschrift:  S.  B[RVNONIS]  YVDE- 
MANNI,  3)  S.  WTLLHELMI  [YVDEMAJNNI.  Auf  der  rückseite  von  hand 
15.  jahrh. :  ,Littera  ad  vicariam  Johan  ZcAch  super  1  marca^,  daran  gefügt  von  15 
hand  16.  jahrh.:  ,et  2  solidis  datis  per  quondam  dominum  Johannem  Poppen*, 
an  anderer  stelle  von  hand  15.  jahrh. :  ,Littera  1  marce  ar[genti]  puri  in  Herls- 
husen  et  2  solidorum  denariorum  de  allodio  cujusdam  militis  ibidem  Amoldi  der 
Judeman  nuncupati  pro  11  marcis  ar[genti]  pu[ri]';  darunter  von  hand  des 
amtmanns  Ruland  zu  Kaufungen  (16.  jahrh.):  ,Geloest  vom  cappitel  zcu20 
Ysennach*. 

236.  Aebtissin  Jutta  zu  Kaufungen  bekundet,  dass  ritter  Arnold 
Judemann  mit  ihrer  erlaubniss  ihretn  caplane  Johann  Poppe  1  mark 
geldes  jährlichen  zinses  aus  seinen,  früher   Brandeiibergschen  gutem 

zu  Herleshausen  und  Hain  auf  wiederkauf  verkaufte.  25 

1370  april  25. 

1370  Wir  Jutte  von  Gotis  gnadin  abtischen  zcu  Kouffüngin  be- 

apr,  25,  tennen  uffeliche  an  disme  briffe   alle  den,    dy    en    sehen,   hören 
adir  lesen,  daz  der  gestrenge  ritter  Arnold  Judemann  unde  sine 
erbin  my t  unsime  gutin  willin,  gunst  unde  wißin  habin  vorkoufft  30 
unde  vorkouffin  in  disme  brife  recht  unde  redelichin  deme  erbem 
manne  ^)  hern  Johann  Poppin  unsime  cappellane  eyne  mark  geldes 
uf  eynen  widerkouf  jerlichis  zcinsis,  dy  su  [!],  adder  weme  her  dy 
mark  geldes  vorkoufte,    gebe    ader    zcufugite    an  sime  libe  ader 
tode,  gebin  sullin  alle  jar  an  allis  hindemiße,    also    der  brif  be-35 
helt,   den  her  Judeman  egenant   eme    darubir    hat    gegebin  von 
deme  gute  zcu  Herlershusen,   daz   der  megenante  her  Judeman 
gekouft  hat  von  deme  von  Brandenberg,  daz  von  uns  zcu  leyne 
geyt,  by  namen  eyn  phunt  geldis,    daz  da  geyt  von  eyner  hufe, 
dy  da  heyßit  Templereshufe,  gelegin  in  deme  Hayn,   eynen  vier-  40 
düng  geldes  an  Günther  Voite  zcu  Herlershusen,  eynen  vierdung 


1370  juni  21.  231 

an  Heinrich  Thunner  unde  zcen  Schilling  geldes  an  der  mullin 
zcu  Herlershusin,  dy  etiswane  was  der  von  Brandenberg.  Des 
zcu  eyme  erkunden  unde  merer  sicherheyt  habin  wir  obegenante 
abtischen  durch  bete  wegin  der  vorkoufter  Amoldes  unde  siner 
Serbin  hem  Johan  vorgenant  disin  brif  gegebin  mit  unsime  inge- 
sigele  festelichin  vorsigelt.  Gegebin  nach  Cristi  gebort  driczen- 
hundirt  jar,  in  deme  sibinzcigestin  jare,  an  sente  Marci  tage. 

Orig.-perg.  in  K.  Vom  spitzovalen  siege!  der  äbtissin  ist  nur  die  untere 
hälftc  einer  sitzenden   frauengestalt    erhalten,  von   der   Umschrift   unten   rechts 

10 noch  lesbar:  CR[VC]IS  (beschr.  s.  urk.  nr.  167).  Auf  der  rückseite  von  hand 
15.  jahrh. :  ,Consensus  super  bonis  in  Herlishusen^,  sowie  von  hand  des  amt- 
manns  Ruland  zu  Eaufungen  (16.  jahrh.):  ^Geloest  vom  capitel  zcu  Ysseliach^ 
Ausser  dem  orig.  befindet  sich  in  K.  noch  eine  abschrift  des  15.  jahrh.  als 
vierte  mit  5  andern  in  form  eines  copialbuches  zusammengeschrieben  (s.  bemerk. 

15  zu  urk.  nr.  232). 

1)  ,manne^  wiederholt,  das  zweite  durch  unterpunktirung  wieder  gestrichen. 

237.     Knappe  Hermann  von  Rotnrod  erklärt,  die  laut  Urkunden  von 
1322  november  25.  (nr.  158)  und  1368  februar  1.  (nr.  227)  seitens 
Älbrechts  von  Brandenberg  und  seiner  erben  übernommenen  verpflich^ 
20       tungen  gegen  die  äbtissin  Jutta  zu  Kaufungen  auch  seinerseits 

beobachten  zu  wollen, 
1370  juni  21. 

[Die  vorläge  beginnt  ohne  einleitung  mit  den  in  die  Schreibweise 
der  vorliegenden  Urkunde  übertragenen,  im  regest  bezeichneten  beiden 
25  Urkunden  und  fährt  dann  unmittelbar  anschliessend  fort:] 

Unde  ich  Herman  von  Rumerade  knape  bekenne,  uffinlichen      1370 
an  dissem  briefe  vor  mich  unde  mine  rechtin  erbin,  daz  wir  alle  •^'**"  "  * 
disse  vorgescribin    stucke    unde    articule,    alse  her  Albracht  von 
Brandinberg  unde  sine   erbin   vorgenant   sie  hirane    vorgescribin 

80  habin,  euch  stede,  veste  unde  unverbrüchlich  ewiclich  haldin 
sollin  unde  wollin  an  allirleig  argeliste  unde  geverde  den  vorge- 
sprochin  unsir  vrauwin  unde  irme  stifte  zcü  Kouffungen.  Des 
zcü  kuntscaff  unde  merer  sichirheit  gebin  ich  Hermann  iczunt 
genant  dissin  brief  besigilt  mit  mime   ingesigele.     Gegebin  unde 

35  gesehen  noch  Cristi  gebord  tusint  drighündirt  in  deme  sobin- 
zcigestin  jare,  an  santte  Albanus  tage  des  helgin  mertelers. 

Orig.-perg.  in  K.  Rundes,  30  mm  grosses  Siegel,  darin  dreieckiger  schild 
mit  zweithürmiger  bürg,  Umschrift:  S.  HERMANNI  DE  RVMEROD. 


232  1370  juli  1. 

238.     Reinhard    von   Brandenberg,    seilte  ehefrau  Sophie   und   seim 

söhne  verk<iufen  ihre  be»iizungen  mid  rechte  (mit  einigen  ausnahmen) 

zu  Herleshausen  und  andei^en  orten  an  Hermann  von  Bomrod,  dessen 

ehefrau  Sophie  und  ihre  söhie. 

1370  juli  1.  5 

1370  Wir    Reynhard   von  Brandinberg,   Vye    sin    eliche   wirtin, 

juh  1.    jjans,  Reinhard,  Lucze,  Apil  gebrudir,  ir  sone,  unde  alle  ire  erbin 
bekennen  offinlich  an  dyssem  geinwortigin   brive,    daz   wir   mit 
wolbedachtin  mute  unde  gutem  vorrate  recht  unde  redelich  vor- 
kouft  habin  unde  vorkouffin  an  dyssem  brive  dem  strengin  Her- 10 
man  von  Rümerode,  Sophien  syner  elichin  wirtin,  Apiln,  Lucziq 
iren  sonen  unde  allin  iren  erbin  alliz  daz,  daz  wir  haben  zu  Her- 
lershusin,  bye  namen  unser  teil  an  dem  seidilhofe  mit  allem  ge- 
buwe  daselbis,  mit  dryen  hüyfin    arthaftis    landis    unde   waz  wir 
darubir  me  arthaftis  daselbis  habin,    fünf   unde  zcwenczig  agkirlö 
wysin  unde  waz  wir  wysin  me  habin  daselbis  gelegin,    daz  dorff 
zu  Sigiln  unser  teil,  zu  dem  dorff  zu  dem  Hayn  unser  teil  unde 
waz  wir  habin  zu  Herde,    waz    wir   habin    zu  Eylbrichsfelde  an 
unsir  geholcze  daselbis,  waz  wir  habin  zcu   dem  Guntharts  unde 
zu  Artpeche,  gerichte  unde  recht,  wo  wir   dye   an  den  egenantin20 
gutin  her  habin  bracht,  unser  teil  an  allin  dyssen  vorgeschriben 
gutin  mit  allir  wirdekeid,    mit  allir  zügehorünge,    geistlich   unde 
wertlich,  alle  engengegad  ^),  alse  wir  dem  Judeman  vorkouft  ha- 
bin yn    dorfe,   yne   felde,    gulde,    dynst,    waßir,   weide   an   unsir 
fischweide,  dy  wir  hyenach  uznemen,  irsucht  unde  unirsucht,  wye  25 
man  daz  imennen  mag,  allis  unsir  geholcze,    daz  wir  habin  hye 
dyssesijd   der  Werra,    gelegin  zcwischin  Grandinfeld,  Cruczeborg 
unde  Herlershusen,  mit  allen  rechtin,  irsucht  unde  unirsucht,  alse 
wir  daz  allis,  alse  vorbeschribin  sted,  her  habin  bracht,  zcü  urtete 
ewecUch  zu  rechtem  ewigem  koufe  zcü  nuczin  unde  zu  besiczin.  30 
Unde  redyn  unde  sollin  unde  wollin    sye    dez   alliz,    alse   vorbe- 
schribin sted,   jar  unde   tag  were   nach  gewonheide  unde  rechte 
dez  landis  an  argelist,  alse  wir  sye   ouch   daryne  vor  den  lehin- 
herin,   unser   herin   von  Hersfelt   unde   unsir   frowin  von  Kouf- 
füngin,  gesaczit  unde  gewerit  habin.     Unde  wir  Reinhard,  Vyee,  35 
Hans,  Reinhard,  Lucze   unde  Apil  vorgnant  bekennen,   daz  wir 
vor  uns  unde  alle  unse  rechtin  erbin  entsemtlich   trüwin   gelobit 
habin  unde  entsemtlich  trüwin  gelobin  an  eyedis  stad  an  dyssem 
brive  Hermanne   von   Rumerode,   Sophien    syner    elichin   wirtin, 
Apiln,  Luczin  iren  sonen  vor  sich  unde    alle   ire  rechtin  erbin,  40 


1370  juli  1.  233 

allin  dyssen  vorgenantin  kouf  stete,  veste,  unvorbrochin,  ewec- 
lichin  zu  haldin  yn  allir  maße,  alse  vorbeschrebin  sted,  unde 
tun  darane  genczliche  unde  mit  macht  wißinKch  vorzcigniz,  nym- 
mer  nicht  darane  vor  uns  zu  seczin  geistlich  adir  wertlich,  von 
öwilchin  sachin  daz  wer,  an  argelist,  damite  wir  yn  dyssen  kouf 
mochtin  gekrenke  adir  dyssen  brif  an  sin  stugkin,  haldüngin 
unde  artikiln  anegelange  adir  gescweche  dyekeyne  wis  an  alliz 
geverde.  Wir  zcihin  uz  yne  dem  vorgeschribin  koufe  unsir  man- 
lehin  gutir  hande   lüyte    yn   den   vorgnantin    gerichtin,    alse  wir 

lOdye  keyn  dem  Judeman  unde  synen  erben  uz  habin  gezcogin 
an  argelist.  Wir  zcihin  ouch  uz  yn  dyssem  kouffe  unsir  fisch- 
weide zu  Herlershusen  mit  allir  zügehorunge  und  eyn  gartin 
halp  undir  dem  fischer  an  den  stedyne.  Ouch  sollin  wir  den 
vorgenanten  koufem  dye  seibin  gutir  hande  lüyte  nicht  vor  vor- 

IBteidinge,  wan  yn  an  rechte  begnugit,  an  alliz  geverde.  Umme 
alle  vorgeschribin  gerichte,  dorffe,  seidilhouf,  gute,  geholcze,  zü- 
gehorunge, engengegad  ^)  dez  Judemans,  waz  vorbenant  ist,  unde 
rechte  habin  uns  dye  vorgenanten  Herman,  unde  dye  mit  yme 
sin  begriffin,  gegebin  drittehalp  hündirt  marg  silbirs  Ysenechschir 

20  wer.  Unde,  waz  ouch  uz  den  vorgnantin  gerichtin  unde  gutin 
uf  widdirkouf  ist  vorkouft,  daz  sollin  sye  zu  yne  kouffe  unde 
ledige.  Darane  habin  wir  sye  gewisit  unde  habin  yn  daz  von 
dem  vorgenantin  gelde  abegeslagin  unde  mit  dem  abeslage  unde 
gereite  habin  sye  uns  dyssen  kouff  unde   dye    drittehalp  hündirt 

25  marg  Ysenechschir  wer  gütlich,  genczlich  unde  gar  zu  gutem 
nücze  unde  danke  bezcalit  an  argelist,  an  alliz  geverde.  Dez  alliz 
zu  erkunde  und  ewigem  bekentniz  han  ich  Reinhard  myn  inge- 
sigil,  dez  ich  Vye  mit  gutem  wißin  unde  willin  gebruche,  unde 
wir  Hans  unde  Reynhard  unsir  ingesigil,    der  ingesigil  wir  Apil 

30  unde  Lucze  gebruchin  und  nicht  ingesigil  han,  vor  uns  unde  alle 
unse  erbin  an  dyssen  brif  gehangin.  Dissis  kouffes  sin  teidinger 
gewest  unde  gezcüge  dye  erbir  pristir  her  Conrad  Grünyng 
pherrer  zu  Loichredyn  unde  dye  strengin  her  Herman  von  Bo- 
milborg   rittir,    Heinrich   vom    Steyne,    Herman   von   Heringin, 

35  Günther  Void  unde  Petir  Schuler.  Dez  bekennen  wir  iczund- 
genante,  daz  wir  bye  dyssem  vorgeschribin  koufe  geinwortiklich 
gewest  sin  und  habin  den  also  geteidingit  unde  sin  dez  gezcüge 
und  habin  zu  gezcugniz  wir  Hermann  rittir,  Heinrich  unde  Her- 
man unsir  ingesigil  zu  Reyenhardis,  Hansis  und  Reinhardis  inge- 

40sigil  durch  ire  bete,  der  wir  Conrad  pristir,   Günther  unde  Petir 


234  1372  oct.  15. 

gebruchin,  an  dyssen  brif  gehangin.    Anno  Domini  m^.  ccc®.  Ixx^., 
in  octava  sancti  Johannis  Baptiste. 

Orig.-perg.  in  K.     Sechs  runde,  braune  siegel  und  zwar: 

1)  Reinhards  von  Brandenberg,  wie  in  urk.  nr.  224; 

2)  27  mm,  sonst  wie  1),  Umschrift:  [S.  H]ANS  DE  BRANDENBEKG.  5 

3)  26  mm,  sonst  gleich  1),  Umschrift:  S.  REINHARTI  D.  BRANBE[NBERG]. 

4)  80  mm,    dreieckiger   viergetheüter   schild,    Umschrift:    [S.    HEjRMANI    DE 
BOYMEBORG. 

5)  32  mm,  im  dreieckigen  schilde  2  linke  schrägbalken,  Umschrift :  S.  HEYNR. 
VO[N  DE]ME  STEYNE.  10 

6)  30   mm,    siegelbild   abgestossen,    Umschrift:     [S.    HERMANN]!    DE    HEI- 
R[INGEN]. 

Eine   alte   abschrift   des  15.  jahrh.,    dem   anscheine   nach   ein   blatt   aus 
einem  Kaufunger  copialbuche,  befindet  sich  im  besitze  der  stand,  landesbibliothek 
zu  Cassel,   Landau    Collect,    über   kloster  Kaufungen    (I.  fol.  D).     Dicht   unter  15 
dieser  abschrift  steht  auf  demselben  blatte: 

,Ez  ist  zu  wißen,  wyewöl  daz  dye  gude,  gelegen  zu  Herda  und  Helver- 
felde*),  in  demc  ho&betbrieffe  geschriben  steen,  daz  wir  der  egenanten  gÄde 
nicht  geko&fft  haben,  wante  sij  gehen  z&  lehene  von  stieffte  zÄ  Hersfelde*. 

Ein  regest  dieser  Urkunde  befindet  sich  im  Staatsarchive  zu  M.  unter  der  20 
copie  der  urk.  nr.  340. 

1)  d.  h.  in  allem  entsprechend   dem,   was   dem  Judemann   verkauft   war 
(s.  Grimm  Wörterbuch   unter  „(ratte**  I,  1,  b.,    sowie  urk.  nr.  340  n.  5  und  nr. 
862  n.  1).        2)  hier  folgen  einige  dick  durchstrichene,  unlesbare  wörter.    ,Hel- 
verfelde*  =  ,Eylbrichsfelde*  des  textes,  wohl  =  ,Albrechtsfelde*  (zeitschr.  f.  Thii-  26 
ring,  gesch.  4,  194). 

239.  Wappner  Lutz  von  Schlutmnsdorf  übergiebt  der  äbtissin  mid 
dem  stifte  zu  Kaufungen  2  eigene  hufen  land  zu  Steifibach,  die  er 
wieder  zu  lehen  etnpfängt,  verkauft  dagegen  eine  vom  stifte  zu  lehefi 

rührende  hufe  zu  Bergheim  dem  kloster  Heydau,  30 

1372  october  15, 
13:72  Ich   Lotze   von   Sludinstorf  *)    wepener  bekennen  uffinlich© 

oct,  15,    yQj,  mich  unde  myne  .  .  erbin  an  disem  brive,  daz  ich  der  erwir- 
digin  myner  Kebin  gnedigin  frauwin  der  eptissen  zcu  *)  Koufungin 
und  irme  stifte  daselbis  ufgelaßin  habe  zowo  ^)  hübe  landes  gelegin  35 
tzu  Steynbach,  die  myn  eygen  syn,  geyn  eyner  hübe  landis  ge- 
legin zcu  Bergheym,    die  ich  von  ir  unde  von  irme   stifte  zcu^) 
lehne  hatte  und  vorkouft  habe  deme    probiste  unde   deme   gots- 
huse  zcür  ^)  Heyde  unde  habe  die  zcwo  ^)  hübe  zcu  ^)  Steynbach  vor 
mich  unde  myne  .  .  erben  von  myner  gnedigin  frauwin  und  irm©  40 
stifte    egenant   tzu    rechtem  lehne  widdir   entphangin.     Dez  tzu 
orkunde  han  ich  Lotze  vorgenant  myn  ingesigil  vor  mich   unde 
vor  myne  .  .  erbin  an  diesen  brief  gehangin,  der  gegebin  ist  noch 


mai  30, 


1373  mai  30.  236 

Christi    geburt   drytzenhundirt  jar,    dornoch  in  deme  tzwey  und 
sibbintzigisten  jare,  an  deme  nehsten  frytage  vor  sente  Gallen  tage. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel    abgefallen.     Auf   der  rückseite   von  hand  14. 
jahrh. :  ,Littera  resignacionis  Lodewici  de  Slutinsdorf  duorum  mansonim  in  Steyn- 
5bacb  et  reassumpcionis  ex  parte  unius  alterius  mansi'. 

1)  auch  ,Slutwinstorf ;   über   dies  geschlecht  s.  Landau   Die  Stadt  Wald- 
kappel  (zeitschr.  f.  Hess,  gesch.  7,  244  f.).         2)  orig.  ,zt*. 

240.     Papst  Gregor  XL  gestattet  Berthold  Hüter  von  Eschwege,  sein 

bisheriges  beneficium  des  altares  des  heil,  Nicolavs  in  der  sanct  Gode- 

10  hardkirche  daselbst  behalten  zu  dürfen,   auch  wenn  ihm  eine  pfründe 

von  der  äbtissin  zu  Kaufungen  verliehen  werden  würde. 

Pont  de  Sorgue  1373  mai  30. 

Dilecto  filio  Bertholdo  dicto  Huter  ^)  de  Eschinwege  rectori     1373 
altaris  sancti  Nicolai  siti  in  ecclesia  sancti  Godebardi  in  Esschin- 

löwege  Maguntine  diocesis  salutem  etc.  Vite  ac  morum  honestas 
aliaque  probitatis  et  virtutum  merita,  super  quibus^  apud  nos  fide 
digno  commendaris  testimonio,  nos  inducunt,  ut  personam  tuam 
favoribus  apostolicis  prosequamur.  Olim  siquidem  tu  altare  sancti 
Nicolai  situm   in    ecclesia    sancti  Godehardi  in  Esschinwege  Ma- 

20guntine  diocesis,  cujus  fructus,  redditus  et  proventus  quindecim 
librarum  Turonensium  parvorum  secundum  communem  estima- 
tionem  valorem  annuum  non  excedunt,  dumtaxat  obtinens,  super 
provisione  tibi  facienda  de  aliquo  beneficio  ecclesiastico  compe- 
tenti  cum  cura  vel  sine  cura,  ad  collationem  vel  presentacionem 

25  dilecte  in  Cbristo  filie  abbatisse  secularis  ecclesie  sancte  crucis  in 
Kouffungin  dicte  diocesis  pertinente,  si  quod  in  civitate  vel  dio- 
cesi  Maguntina  nunc  vacat  vel  quamprimum  ad  id  se  facultas 
offeret,  nostras  ad  decanum  et  scolasücum  ac  cantorem  ecclesie 
Heylginstadensis  dicte  Maguntine  diocesis  in  ea  forma,  secundum 

30  quam  pro  pauperibus  clericis  beneficiandis  dudum  scripsimus, 
litteras  impetrasti,  in  quibus  quidem  litteris  inter  cetera  volui- 
mus,  quod,  quamprimum  dictarum  litterarum  vigore  aliquod  bene- 
ficium fores  pacifice  assecutus,  altare  predictum,  quod,  ut  pre- 
fertur,  obtinebas,    prout    adhuc    obtines,    quodque  extunc  vacare 

35  decrevimus,  omnino  dimittere  teneris,  prout  in  eisdem  litteris 
plenius  continetur.  Nos  itaque  volentes  te  in  sacerdocio  consti- 
tutum, qui,  ut  asseris,  vigore  dictarum  litterarum  nulliun  adhuc 
es  beneficium  ecclesiasticum  assecutus,  premissorum  meritorum 
tuorum  intuitu  favore  prosequi  gratie   specialis   tuis  in  hac  parte 

40  supplicationibus    inclinati   volumus    et   tibi  apostolica  auctoritate 


236  1373  juni  29. 

concedimos,  qnod,  postqnam  vigore  dictamm  litteramm  aliquod 
beneficiam  faeris  pacifice  assecntus,  altare  predictum  volimtate 
et  decreto  premissis  ac  quibnsccmque  constitationibus  apostollcis 
et  aliis  contrariis  nequaqoam  obstantibus  licite  valeas  retmere. 
Nulli  ergo  etc.  nostre  voluntatis  et  concessionis  infringere  etc.  5 
Datum  apud  Pontem  Sorgie  Avinionensis  diocesis  iii.  kal.  junii, 
anno  terdo. 

AoB  archiv.  Vatican.  regg.  suppl.  vol.  191,  fol.  365,  b  (Gregor  XI.,  annus 
IV,  pars  rVO.     Reg.:  Kehr  und  Schmidt  nr.  1108  mit  der  notiz:  Taxf  14. 

1)  wiewohl  der  name  in  der  vorläge    andeutlich    geschrieben  ist,    so  dass  10 
auch  fivLcee'^  gelesen  werden  konnte,    so   kann   doch   kaum   ein   zweifei  an  der 
lesung  yHuter'  sein;    die  £amilie  ,Hüter'  blüht  heute   noch  in  Eschwege.    Auch 
Kehr  und  Schmidt  haben  ,Huter\ 


241.     Johann  Virgisel,    bürger  zu  Cassel,    bekundet,    dass   das  stift 
Kaufungen  ihm  und  seinen  erben  das  gut  seifies  vaters   nach  dessen  Ih 
iode  12  jähre  lang  zu  besitzeti  verwilligte 
1373  Juni  29. 

1373  Ich  Johan  Virgisebi  bürgere  zcü  Cassel  bekenne  in  dissem 

•'**"*     '  uffinen  bryfe  vor  mich  unde  myne  erben:   Solich  gud,  also  myn 

fatir  had  von  den  erbem  .  .  juncfroüwen,  der  .  .  probesten,  der  .  .  20 
kostem  unde  von  anders  den  .  .  juncfraüwen  von  Koüfungen,  daz 
ich  daz  von  yen  entphangin  und  genunimen  habe  nach  myas 
fatirs  tode  czwelf  jar.  Also  wann  myn  fatir  von  Godes  wegin 
virfallin  ist,  daz  God  lange  virczihe,  so  sal  ich  daz  gud  haben 
unde  myne  erbin  zcü  allem  unsirme  notze  czwelf  jar  umbe  so- 25 
liehen  czins,  also  myn  fatir  yen  davon  bißhere  gegeben  had. 
Unde  wann  dye  czwelf  jar  virgangen  syen,  so  ensal  ich  noch 
myne  erbin  an  deme  güde  keyn  recht  mehe  haben,  wir  enhabin 
ez  dan  an  yren  gnaden.  Unde  des  zcü  erkunde  habe  ich  gebedin 
die  wisen  lüte,  den  burgermeystir  unde  dye  scheffin  zcü  Cassel,  30 
daz  sie  ir  kleyne  ingesigil  an  dissen  biyeff  gehangen  haben,  des 
wir  der  burgermeystir  unde  dye  scheffin  zcü  Cassel  egenant  be- 
kennen. Gegeben  nach  Christi  geburd  dryczenhundert  jar,  da- 
nach in  deme  drye  unde  siebinczigisten  jare,  uff  sente  Peters 
unde  Pauls  tage,  der  heyigen  apostel.  35 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  abgefallen. 


1374  Juni  2.  -  1375  juni  6.  237 

242.  Hertnann,  Kurts  söhn,  schultheiss  zu  Cassel,  bekundet,  dass 
äbtissin  Jutta,  pröpstin  Adelheid  und  der  convent  zu  Kaufungen  ihn 
mit  den   tmesen  beim  Verenspitak   und   mit   dem  zehnten  von  einem 

gute  in  Vellmar  auf  lebenazeit  belieh. 
B  1374  Juni  2. 

Ich  Hermann  liem  Curdes  schultheiße  zcu  Kassele  bekenne     1374 
uffintlichin  in  disen  brife    vor    mich    unde   myne    rechtin   erbin,   ^^^*  ^* 
daz  die  erwerdigen  frouwen  frouwe  Jutte   eptischen,   frouwe  Al- 
heid  probisten    unde    die    gancze    convent  der   kirchen    des  hei- 

lOligen  crucis  zcu  Koufungin  mir  getan  unde  gelehen  haben  ire 
Wesen,  die  sie  haben  bie  deme  Veirenspitale  ^),  darvon  ich  yn 
allejerlich  uff  sinte  Michahelis  tag  geben  sal  vierczehen  Schillinge 
phenninggeldes  Heschir  phenninge  Kesslischer  werbe,  unde  iren 
zcenden,  den  sie  haben  zcu  Vilmar  von  unde  us  dem  gude,   daz 

15  iczunt  buwet  unde  uffesiczet  Ymmenhusin,  zcu  myme  libe.  Also 
wanne  ich  nicht  lenger  bin  von  todes  wegin,  so  suUen  die  egnant 
wesin  unde  zcende  von  mir  widder  gevallen  deme  egnant  stifte 
zcu  Koufungin  ledig  unde  lois  ane  alle  myner  erben  widder- 
sprache  unde  hindersal.     Diis   zcu   kuntschaf   gebe    ich    Herman 

SOobingnant  disen  briff  besigelt  mid  myme  ingesigil  vestlich  hir 
angehangin.  Noch  Christi  geburt  dryczenhundert  jar,  in  deme 
vier  unde  sybenczigistin  jare,  an  deme  frytage  allerneist  noch 
des  heiigen  Lichamen  tage. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  abgefallen. 

25  1)  das  Yerenspital   lag   im   gebiete    des   jetzigen    Schlosses  Augustenruhe 

(vulgo  Schönfeld)  etwa  Va  wegestunde  sw.  Cassel,  nach  Wilhelm  Dilichs  „die 
dem  stifte  zu  Kaufungen  zehntbaren  ländereien  und  felder  in  der  feldmark  von 
Nieder-Zwehren"  darstellenden  karte  von  1625  am  ostsaume  des  das  schloss  um- 
gebenden parkes,    dessen    östliche   abdachung   heute   noch    ,Spittelsberg*    heisst. 

30  Mit  dem  spitale  wird  wohl  auch  die  dazu  gehörende,  der  hl.  Jungfrau  geweihte 
capelle  (s.  urk.  nr.  98)  räumlich  verbunden  gewiesen  sein,  wie  das  bei  einem 
spitale  des  mittelalters  die  regel  war.  (Ueber  das  Verenspital  s.  Nebelthau  Denk- 
würdigkeiten in  zeitschr.  f.  Hess,  gesch.  N.  F.  3,  62). 

243.  Aebtissin  Jutta  zu  Kaufungen  verzichtet  auf  die  lehensherrlich" 
Qbkeit  über  eine  hufe  zu  Bergheim  gegen  Übertragung  zweier  hufen  zu 

Steinbach  von  Seiten  Ludwigs  von  Srhluttvifisdorf 
1375  juni  5. 

Wir  Jutte  von  Godis  gnaden  epptisse  des  stiftes  czu  Conf-      J375 
fungen  bekennen  uffinlich  vor  uns  unde  vor  unsen  stift  allen,  di   •'*'***  *''• 
40desen  brib  sehen  odir  hören  lesen,    das  wir  vorczien    redelichen 


238  lS7t  marz  2Ö. 

unde  rethlichen  [!]  allewege  unde  eweclichen  der  hübe  czu  Berg- 
heim,  di  von  uns  czu  lehene  hatte  Lucze  von  Slutingistorf,  unde 
Segen  di  hübe  der  lehenschaft  ledig  unde  los.  Dariunme  hat 
uns  der  selbe  Lucze  redelichen  unde  rethlichen  [!]  vor  sich  unde 
vor  sine  erben  uffgegeben  czw  andere  hübe  czu  Steynbach  unde  5 
hat  di  selben  czw  hübe  vor  sich  unde  vor  sine  erben  wedir  en- 
phangen  von  uns  unde  von  unseme  stifte  czu  rechtem  lehene. 
Unde  geben  wir  des  desen  unsen  uffen  brib  vor  uns  unde  vor 
unsen  stift  met  unsem  insigil  besigilt,  der  g[e]geben  ist  noch 
Christi  geburth  thusent  jar,  dri  hundirt  jar,  in  dem  fünf  undeio 
sibinczigistem  jare,  an  sente  Bonifacies  tage. 

Orig.-perg.  in  K.    Spitzovales,  70/40  mm  grosses,   braunes  siegel,    dessen 
rechte  seite  stark  abgebrochen  ist,  sitzende  äbtissin  mit  palmzweig  und  seitwärts 
gehaltenem   buche,   Umschrift:    SIGIL.   IVTTE   DEI   GRA   COFV[NGENSIS 
ABBATJISSE.    Auf  der  rückseite  von  band  14.  jahrh. :   ,Tzu  Bercheim  1  höbe  15 
landest    Erwähnt:  Landau  Wüste  orte  70  f. 

244.     Äebtissin  Jutta   zu   Kaufungen  erlaubt  Kurt  Eberhardis   und 

seinen  erben,  ihr  haus  und  ihren  hof  zu  (Ober-)  Kauf ungen  an  Werner 

Mahinmelthe,  vogt  zu  Ehlen,  auf  mederkauf  zu  veräussern, 

1H77  märz  22.  20 

1377  Wir  Jutte  von  Godis  gnadin  eptisse    des    stiftes  czu  Kou- 

märz  22,  fm^^gj^  bekennen  ufiintliche  an  disme  briffe,  daz  wir  gunnen 
Curde  Ebirhardis  unde  sinen  erbin,  daz  sij  eynen  vorkouf  thun 
also,  alse  himoch  geschrebin  steyt,  in  daz  guyt,  daz  von  uns 
unde  unsirme  stifte  czu  lehin  ruret.  Unde  ist  der  selbe  Curt  dez  25 
vor  uns  gewest  unde  Qerdrud  syn  tochtir  unde  haynt  bekant 
vor  sich  unde  yr  rechtin  erbin  unde  haynt  Herman  unde  Heyn- 
rich  och  Curdis  sone  uns  yren  besigelten  briff  gesant  unde  da- 
rinne  gebedin  unde  bekant,  daz  sij  mit  dem  egenantin  eyrme 
vadir  unde  swestir  semtlich  mit  eynandir  virkouffin  redelichin30 
unde  rechtlichen  eyr  teyl  des  husis  unde  hobis,  daz  da  czu  Kou- 
fungin  ist  gelegin  an  hern  Johanne  von  Milsungin  eiterer  da- 
selbis,  Wemher  Mahinmelthe  voyde  czu  Elen  unde  sinen  rechten 
erben  vor  drij  marg  silvers,  jo  vor  dij  marg  dm  phunt  Heysscher 
phennige  czu  beczalne,  dij  her  uns  gereyde  beczalit  hayt,  mit  35 
sulchme  undirscheide :  Wilches  jares,  daz  ich  Conrad  vorgenant 
adir  myne  rechtin  erbin  quemen  vor  sente  Johannis  dage  dez 
thoffirs  imsirs  heyrrin  adir  drij  tage  damoch  unde  brechtin  dij 
vorgenante  summen  geldis,  darumme  daz  hüs  unde  der  hoff  ge- 
gebin  ist,  so  solde  uns  Wemher  vorgenant  odir  sine  erbin  wider  40 


1877  Juli  13.  239 

virkouffin  daz  vorgenante  hüz  unde  hoff  umme  dij  egenante 
smnmen  geldis,  alse  her  is  koufte,  ane  widerreyde  unde  ufczog. 
Och  so  ist  gereydet,  waz  ich  ^)  Wemher  oder  mine  *)  erbin  leyden 
an  hüs  adir  an  hoff  vor  Curde  adir  sine  erbin  mit  buwe  unde 
6  mit  beßerunge,  also  daz  ichs  adir  dij  mynen  erbin  myt  gudir 
kuntsohaf  bewisen  mochten  unde  wir  dez  nicht  hetten  virhuret 
vor  uns,  daz  solde  man  uns  wider  keyren,  glich  alse  daz  vorge- 
nante gelt.  Hirbij  sint  gewest  disse  vromen  wisen  lüde  mit 
namen   Heinrich    Scholle   unde   Hannes   Gotzczen  unde  Hannes 

10  Munt  und  Loczcze  Bertrades  unde  andirs  vromer  lüde  vil.  Czu 
kuntschaff,  daz  wir  yn  dyz  gunnen  unde  och  daz  sij  dez  vir- 
kouffis,  alse  hij  vorschrebin  steyt,  vor  uns  bekant  habin,  so  gebe 
wir  dissen  briff  myt  unsirme  ingesigel  vesticliche  besigelt,  der 
da  gegebin  ist  noch  Qodis  geburt,    do    man   schrep   thusent  jar, 

16  dr&hundirt  jar,  damoch  in  deme  subin  unde  subinczigesteme  jare, 
an  deme  Palmentage. 

Orig.-perg.  in  M.     Siegel  der  äbtissin  (beschr.  8.  urk.  nr.  230).     Auf  der 
rückseite  von  band  16.  Jahrb.:  ,Obem-Kauffungen  ein  bauß^ 

1)  ,idi*  übergescbrieben.        2)  m  desgl.  über  radirtes  s. 

20  245.     Aebtismi  Jutta  zu  Kaufungen  erlaubt  Heinrich  Schröders  und 
seiner  eJiefrau  Hille,    2  hufen  land,    soivie  haus   und  hof  zu  Heisa 
an  Cyne,  Kurt  Müllers  wittwe,  zu  vei'kau/en, 
1377  Juli  13. 

Wir  Jutte  von  Qodis  gnadin  optische  dez  stiftes  des  heiigen  7577 
26  crucis  czu  Koufungin  bekennen  uffintliche  an  disme  brife,  daz  i**^*  ^•'• 
vor  uns  ist  gewest  Hencze  Schrodirs,  genant  Curdis  Mulners  son, 
unde  Hille  sin  eliche  wertin  unde  haut  bekant  vor  uns  vor  sich 
unde  vor  ire  kint,  sij  habin  sij  sundim  adir  mid  eynandir  unde 
vor  ire  rechtin  erbin,  daz  sij  virkofin  unde  virkoft  habin  *)  eynes 
30  ewigen  koufes  mid  unsir  gunst  unde  willen  rechtliche  unde  rede- 
liche  Cynen,  seUgen  Curdis  Mulners  vrowen,  unde  yren  rechtin 
erbin  zcwo  hübe  landis,  hüs,  hob,  gartin  unde  wisen  gelegin  in 
deme  dorfe  unde  in  der  dorfmarke  czu  Heise  vor  vir  unde  virczig 
phunt  Heyschir  phenninge,  der  sij  lipUche  unde  gutliche  beczalit 
35  sin,  unde  virczihin  des  erbis  darumme  unde  seczin  sij  dez  in  ge- 
walt  unde  in  gewer  noch  gewonheit  dißes  landes,  also  daz  wir 
uns  behaldin  unde  unsirme  stifte  unsim^)  aldin  eins  von  den 
liubin.  Unde  dez  czu  kuntschaff  unde  bekentniße  gebe  wir  Jutte 
vorgenant  dißin  briff  besigelt   mid   unsirme  ingesigel  dorch  bede 


/ 


240  1378  Jan.  16.  —  1378  jan.  25. 

willen  der  vorgenanten  virkoufir  Henrichis  unde  Hillen  vesticlich 
hiran  gehangin.  Gegebin  noch  Christi  gebort  thusent  jar,  dni- 
hundirt  jar,  damoch  in  deme  subin  unde  subinczigestme  jare,  an 
sente  Margaretüi  dage  der  heiligen  juncfrowen. 

Orig.-perg.  in  K.     Das  runde,   grüne   siege!  der   äbtissin  ist  abgeschliffen    5 
und  unkenntlich,  das  siegelbild  ganz,  die  Umschrift  fast  ganz  abgestosscn  (beschr. 
8.  urk.  nr.  230). 

1)  ,habin'  steht  neben  ,virkoft'  am  rande.       2)  schluss-n  übergeschrieben. 

246.  Aebiissin  Juttn   zu  Kaufungen  giebt  Johannes   SeidenschivanZy 
bürget'  zu  Cassel,  und  seinem*  ehefrau  Kunne  Ittnd  zu  Genstvage.      lo 

1378  Januar  16, 

1378  [Text  und  bemerkungen  s.  urk.  nr,  247  von  1378  Januar  25  J 

jan.  16. 

247.  Konrad  von  H&rtingshausen,  decan  der  sanct  Martinskirche  zu 
Cassel,  beglaubigt  eine  Urkunde  der  äbtissin  Jutta  zu  Kaufungen  von 
1378  Januar  16  (nr   246),   betr.   Verleihung  von  land  zu  Gensivageih 

an  Johannes  Seidenschwanz,  bürger  zu  Cassel. 
1378  jaiiuar  25. 

1378  Conradus  de  Hertingishnsen  decanus  ecclesie  sancti  Martini 

^an.  2.K  Cassellensis  recognoscimus   per  presentes,    Johannem  dictum  Sy- 

denswancz  concivem  in  Cassele  nobis  obtulisse  quendara  litteram  20 
sigillatam  sigillo    venerabilis    domine    domine  Jutte    abbatisse  in 
Koufungen,    continentem  ea  de  verbo  ad  verbum,    sicut  sequitur 
in  presenti: 

Wir  Jutte  von  Gotis  gnadin   eptischen   des  Stiftes  des  hey- 
ligen  crucis  zcu  Koufungen  bekennen  uffintlichen  an  disme  briffe,  26 
daz  wir  gethan  habin  Johan  Sydenswancze,  Kunnen  siner  elichen 
husfrowin  unde  iren  rechtin  erbin  daz  lant  czu  Genswage  binebin 
deme  wege  unde  andersyd  der  Losman^  daz  etswanne  Walbergis 
kindere  von  uns  hatten,  also  daz  sij  uns  allejerlichis  darvon  gebin 
unsirn  rechtin  czenhinden  unde  ye  von  dem  ackir,  wan  sij  fruch-  30 
tik  sin,    eyn   limes,    wes  daruffe    steyd.     Were  iz  ouch,    daz  wir 
adir  unser    nachkummenden  czu   rade  worden,    daz  wir  odir  sye 
dij  nemelichen  ackir  czu  houffe  woldin  brengin  mid  andirs  unser 
limezackim  darselbis,  so  solde  wir  adir  unsir  stift  Johane  egenant 
unde    synen    rechtin    erbin  widergebin    sesch    phunt    unde    fünf  35 
Schillinge  Heyschir  phenninge  unde  were,  dij  her  von  unsir  we- 
gin Johane  Walberge  gereyde  geczalt  unde  beczalit  haid.     Abir 
wir  soldin  yme  dij  fruchte  des  jares,  ob  sij  fruchtig  weren,  gut- 


1378  aug.  9.  241 

liehe  laßin  volgin,  also  daz  her  uns  darvon  gebe  czehinden  unde 
gulde,  als  sich  geborde.  Ouch  ensoUe  wir  odir  enwollen  dij  ne- 
melichen  ackir  nicht  von  eme  odir  synen  erbin  brengin  yemande 
czu  noczcze  odir  czu  syner  band,  dan  also  vorgeschrebin  ist. 
5  Her  ensal  ouch  nicht  beßerunge  thün  an  den  acMm,  d,ar  her 
uns  midde  vordir  dränge,  dan  daz  vorgnant  gelt,  iz  enwere  dan, 
daz  hers  sundirliche  wege  myd  uns  darumme  fünde.  Des  czu 
kuntschaff  gebin  wir  epdischen  vorgenant  den  egenanten  Johann 
Sydenswancze,    Kunnen  syner    elichen   wertin   unde   iren    erbin 

lOdissen  briff  vesticlichen  besigelt  myd  unsirme  ingesigele,  daz 
hiran  ist  gehangin.  Nach  Cristi  geborth  driczenhundirt  jar,  dar- 
nach in  deme  achtede  unde  subinczigestin  jare,  an  deme  nehisten 
sunnabinde  vor  Prisce  virginis. 

Supplicans  [!],  ut  eandem  transscriptam  ^)  pro  reverso  dicte 

15  venerabUi  domine  tradendam  sigillaremus,  itaque  moti  ipsius  pre- 
cibus  presentem  litteram  sigillo  nostro  fecimus  communiri.  Sub 
anno  dominice  incamacionis  mP.  ccc®.  Ixxviii^.,  ipso  die  beati  Pauli 
in  Conversione. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  oval,   40/26  mm,    heiliger,    den  rechten  arm  in 
20 die   Seite   stützend,   Umschrift:    [S.  CJONRADI  DECANI  ECCE  CAS[SELEN- 
SIS].    Auf  der  rückseite   von   hand   11.  jahrh.:   ,Littera  super  agris  Johannis 
Sidenswancz  in  Genswoge'. 

1)  seil.  ,litteram*. 

248.    Adelheid  von  Ziegefthaittj  erkorene  äbtismi,  Crrete  und  Hennete  vofn 

25  Sfei7i,  Läse  von  Bnineck  und  Mettil  von  Rieneck,  Jungfrauen  des  Stiftes 

Kaufimgen,  treffen  nach  anweisung  der  kürzlich  verstorbenen  äbtissin 

Jutta  von  Katzenelnbogen  bestimmungen  über  die  Verleihung  von  prä- 

beeiden,  sovoie  über  die  dienerinnen  der  jmigfraueti. 

1378  august  9. 

30  Wir  Alheyd  von  Cygenheyn  gekorne  eptische,  Grette  unde     i378 

Hennette  vonme  Steyne,  Lize  von  Bruneckin,  Mettil  von  Eineckin    ^'*^-  ^* 
juncfrowin  dez  stiftiz  dez  heyligin  crucis  czu  Koufungin  ^)  begerin 
wißen  alle  lüde,   dij  nue    sint   unde    hemoch    kummen,    daz   wir 
noch  anwisunge  unsir  nehistin  virstorbin  eptischin  vrowen  Juttin 

35  von  Kaczczinellinbogin  unde  noch  aldir  gudin  gew[o]nde  unsirs 
egenanten  stiftis  czu  rade  wordin  sin  unde  irdocht  habin  ^)  myt 
unsim  heyrren  unde  frunden  umme  dez  erlichstin  unde  dez  bestin 
willin,  daz  wir  keyne  juncfrowin  czu  unsir  probinde  inphohin 
sulün,  dy  andirswo  probinde  habe,  sij  inlaße  ä&n  dij  uf,  sich  eyr 

16 


242  1378  aug.  9. 

ntumnermer  czu  gebruchende.  Och  sal  vortmer  eyn  iclich  junc- 
frowe  unsirs  stiftis,  sij  habin  gereyde  probinde  adir  der  sij  noch 
werdin  mochte,  czuvorin  weldekorin '),  ob  sij  andirswo  probinde 
luste  czu  habinde,  so  solde  dij  probinde  czu  Koufungin^)  mid 
gudin  willin  an  gedrang  gestlich  adir  wertlich  unde  an  gerichtis  5 
behelffunge  quid,  ledig  unde  loz  sin  .  .  Uz  dißen  artikeln  neme 
wir  Mettiln  von  Rineckin  vorgenant,  wante  alleyne  der  bij  uns 
unbedechtliche  probinde  wordin  ist  czu  irer,  dij  sij  hayt  zu  nüz, 
so  wlle*)  wir  doch  ir  ire  probinde  laßen  fulgen,  dijwil  se  lebit. 
Wanne  sij  bij  uns  wonet  unde  och  ob  sij  bij  uns  nicht  wnde  ^),  10 
so  sulle  wir  ir  gebin  noch  unsirs  stiftis  rechte  und  gewpnde. 
Och  insal  keyn  geprobinde  juncfrowe  unsirs  egenanten  stiftis 
dinstjuncfrowin  haldin,  dij  gudir  hande  sin  adir  dij  wolgeborin 
heyßin,  sij  inhabin  dan  erbar  aldir  unde  engebruchin  sich  nicht 
wertlicher  kleydir  adir  czirunge,  öundim  unsir,  unde  dij  noch  16 
uns  kummen,  bodin  sullin  sin,  erber  frome  arme  meyde.  Unde 
geschit  diz  alliz  umme  dez  bestin  willin,  wante  wir  von  dinst- 
juncfrowin vil  unfridis,  schadin  unde  gesprechis  geüden  habin. 
Unde  uf  daz  ditz  nuczlich  gehaldin  werde  Gode  czu  erin  unde 
unsirme  stifte  czu  nocze,  so  habe  wir  gebedin  den  hochgeborin  20 
forsün  lantgrebin  Hermanne  czu  Heßin  unsim  lybin  nebin  unde 
genedigin  junchem  unde  getruwen  helfir  unde  beschenner,  daz 
her  czu  merir  kuntschaf  sin  sigel  myt  unsirs  conventis  ingesigel 
an  dißen  briff  laße  henkln.  Unde  wir  Herman  lantgrebe  czu 
Heyßin  von  Godis  gnadin  vorgenant  bekennen,  daz  wir  dorch25 
wolbedochte  bede  unsir  vrowin  unde  libin  nyftiln  unde  andirs 
der  vorgenanten  juncfrowin  unsir  sigel  hiran  habin  gehangin  bij 
ir  sigü,  dez  sij  alle  semitlich  gebruchin,  wantte  dij  eptische  an 
den  convent  adir  der  convent  an  dij  eptische  dez  sigillis  nicht 
mogin  gehabin.  Gegebin  noch  Cristi  gebort,  du  man  schrepSü 
düsent  jar,  druehundirt  jar,  darnach  in  deme  acht  unde  subin- 
czigestin  jare,  an  sente  Laurencius  abinde   dez  helgin  merteleris. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  1)  der  äbtissin  Adelheid  (beschr.  s.  urk.  nr. 
249);  2)  des  Kaufunger  capitels  Ojeschr.  s.  urk.  nr.  636);  3)  rund,  30  mm, 
braun,  im  siegelfelde  heim  mit  büffelhömem,  besteckt  mit  lindenzweigen,  um- 35 
Schrift:  [S.  HJERMANNI  LAN[TG]RAVII  HASSIE;  4)  abgefallen.  Auf  der 
rückseite  von  band  14.  jahrh.:  ,Littera  conswetudinia  pro  observancia  domicel- 
larum'.     Die  urk.  ist  auch  eingerückt  in  urk.  nr.  522. 

1)  transsumpt  ,Koyffungen*.  2)  ,habin*   ül)ergeschriel>en.  3)  traiis- 

sumpt  jwelkoren*.        4)  ib.  ,wullen*.        B)  ib.  ,wonede'. 


1378  oct.  12.  243 

249.     Äebiissin  Adelheid   zu   Kaufungen   erklärt   dem  archidiaconm 
der  Trierschen  Jcirche,   dass  sie  das  präsentaUonsrecht  an  der  kirche 
zu  Lay  für  sich  allein,    müer   ausschluss   des   Kaufunger   convents 
während   der   sedisvacanzen    einer-,    des   abtes  zu  Siegburg  und  des 
hgrafen  von   Wied  anderseits,  in  ansprach  nehme,   und  präsentirt  zu- 
gleich den  Trierschen   cleriker  Eberhard,   söhn    des  grafen  Eberhard 
von  Katzenelnbogen,  als  pfarrer  von  Lay  mit  der  bitte,  denselben  in 
sein  amt  einsetzen  zu  wollen. 
Kaufungen  1378  october  12. 

10  Alheydis  Dei  gracia  abbatissa  secularis  ecclesie  sancte  crucis     i378 

in  Coufungin  Moguntine  diocesis  .  .  venerabili  viro  domino  archi-    ^^^'  ^^' 
diacono  tituli  sancti  Castoris  in  Cardono    in    ecclesia  Treverensi 
salutem  et  omne  bonum.     Ad  nostram    de   novo    noveritis  deve- 
nisse  noticiam,   quod  pridem   ante    nostre   promocionis  exordium 

15  ecclesia  nostra  predicta  per  et  propter  obitum  immediate  .  .  pre- 
decestricis  nostre  vacante  ecclesia  parrochiali  ^)  de  Leye  Treverensis 
diocesis,  cujus  presentacio  ad  abbatissas  pro  tempore  dicte  nostre 
ecclesie,  cum  ipsam  vacare  contingit  quoquomodo,  ad  vos  vero, 
domine  archidiacone  reverende,  ejus  institucio  spectat  pleno  jure, 

20vacavit  et  vacare  communiter  dicebatur  per  mortem  quondam 
Henrici  de  Paffindorf  ultimi  sive  immediati  rectoris  ejusdem 
quodque  venerabilis  preposita  totumque  capitulum  ecclesie  nostre 
memorate  credentes,  ut  percepimus,  tamquam  juris  ignare  presen- 
tacionem  dicte  ecclesie  ad  ipsas  protunc  dicta   sede  vacante  fore 

26  devolutam,  ipsi .  .  preposita  et  capitulum  unum,  .  .  abbas  quoque 
monasterii  Sybergensis  ordinis  sancti  Benedicti  ac  comes  de  Wyda 
Coloniensis  diocesis  tercium  pretendentes,  quamvis  minus  bene, 
jus  presentacionis  ad  prefatam  parrochialem  ecclesiam,  dum  vacat, 
ipsis  in  solidum  competere,  diversis  et  successivis  vicibus,  ut  eciam 

30  inteUeximus,  presentarunt.  Quarum  quidem  presentacionum  pre- 
textu  inter  eosdem  pretensos  presentatos,  prout  fertur,  coram 
auditorio  vestro  extitit  lis  exorta,  que  nondum  dicitur  esse  plene 
decisa,  ad  quam  quidem  litem  nos,  cujus  interest,  nomine  ecclesie 
nostre  predicte  non  fuimus,    sicut    debebamus,  evocati  statumque 

35  litis  nobis  nuUatenus  intimatum  nesciebamus,  sicuti  nee  scimus, 
qui  longe  et  irremote  fuimus  atque  sumus  a  loco  litis  commo- 
rati  fuerimusque  ab  exordio  nostre  assumpcionis  ad  regnum  ec- 
clesie nostre  prefate  tot  et  tantis  curis  et  negociis  statum  ipsius 
ecclesie  nostre  undique  concementibus  prepediti  [!],  quod  de  sin- 

40gulis  dicte  ecclesie  causis    et  juribus  nequivimus  singulariter  in- 


244  1379  Jan.  21.  a. 

formari  nosque  nunc  de  presentacione  prefata  aliquantulum  infor- 
mativ taüter  scilicet  quod  ad  nos,  sicuti  ad  dictas  predecestrices 
nostras  presentacio  prefata  spectat  pleno  jure  et  quod  dicte  pre- 
decestrices a  tempore,  cujus  non  est  memoria,  in  possessione  pa- 
cifica  seu  quasi  juris  presentandi  fuerunt  ad  ecclesiam,  dum  vacat,  5 
sepedictam  attendentes  quoque,  quod  sede  vacante  beneliciorum 
disposicio  ad  presentacionem  sive  coUacionem  superiorum  spec- 
tancium,  ad  inferiores  non  devolvi,  et  quod  ignorantibus  et  non 
neglientibus  tempus  non  currit  neque  mora  jure  disponente. 
Quapropter  nolentes  jus  nostrum  negliere,  sed  pocius  ipsum  de- 10 
fendere  tuerique,  ut  tenemur,  ad  dictam  parrochialem  ecclesiam 
de  Leye,  ad  nostram  nomine  dicte  ecclesie  nostre  spectantem, 
ut  prefertur,  presentacionem  spectantem  .  .  honorabUem  virum 
Ebirhardum  natum  nobilis  et  potentis  viri  domini  Ebirhardi  co- 
mitis  de  Katzenellenbogen,  clericum  diocesis  Treverensis  tamquam  15 
ydoneum  et  sufficientem  vobis  reverendo  domino  archidiacono 
supradicto  sive  vestro  in  hac  parte  vicario  seu  commissario  melius 
via,  jure,  modo  et  forma,  quibus  possumus  et  debemus,  in  Dei 
nomine  presentamus  humiliter  et  devote  supplicantes,  quatinus 
dictam  presentacionem  admittere  dictumque  nostrum  presentatum  20 
in  et  ad  dictam  ecclesiam  instituere  curamque  et  regimen  ani- 
marum  eidem  commitere  velitis  generöse  adhibitis  soUempnita- 
tibus  in  talibus  fieri  solitis  et  consuetis.  In  quorum  testimonium 
presentes  nostre  presentacionis  litteras  nostro  sigillo  mandavimus 
communiri,  Datum  Coüfimgin  sub  anno  Domini  m^.  ccc^  Ixxviii®.,  25 
xii.  die  mensis  octobris. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  spitzoval,  60/35  mm,  braun,  sitzende  äbtissin 
mit  palmzweig  und  buch,  Umschrift:  SIGILLV  ALHETDIS  DEI  GRÄ  ECUE 
COVPVNGENSIS  ABBATISSE  (abbüdung  s.  siegeltafel  2,  nr.  9). 

1)  orig.  jparrochialis*.  80 

250.  Aebtissin  Adelheid^  pröpstin  Hennette  vom  Stein  ufid  die  sti/ts- 
Jungfrauen  zu  Kaufungen  bekunden  die  festsetzungen,  unter  denen  sie 
das  gut  und  den  zehnten  zu  Ihringshausen  von  dem  verstorbenen  Kurt 
Bodenreif  pfarrer  von  sanct  Benedict  zu  Kaufungen,  zum  baue  der 

hauptkirche  daselbst  geschenkt  erhielten,  35 

1379  Januar  21.  a, 

1379  Datum  per  copiam. 

jan.  21.  a.  ^jj.  AJheyt  von  Qodis  gnadin   eptische   des  stiftis  des  hei- 

Hgin  crucis  czu  Kouffungin  unde  Hennette  vomme  Steyne  pro- 
bistin  und  andirs  dye  gemeynen  jungfrouwen  des  stiftis  des  seibin  4ü 


1079  Jan.  Öl.  a.  245 

bekennin  uffinliche  vor  uns  und  alle  unsir  nochkummendin  des 
egnantfei  stiftis,  daz  wir  daz  gut  unde  czehindin,  gelegin  in  deme 
dorffe  unde  dorfmarke  czu  Iringishusen,  daz  her  selig  Curd  ge- 
nant Bodinreif  phemer  bi  uns    czu    sancte  Benedicto   czu   deme 

öbuwe  ewicliche  gegebin  hat  alleine  unsir  rechtin  houbitkirchin 
und  andirs  [weme]  ^)  nichte  mit  undirscheidin,  als  himoch  ge- 
schrebin  sted,  ingenummen  habin  noch  syner  begerunge,  also  daz 
ma[n  a]lle^)  jerlichs  virbuwen  sal,  waz  man  an  fruchtin  des 
egnantin  gudis  unde  czehindin  mag  genißin.    Qeschee  ouch  dorch 

10  Vorrat,  daz  man  darvon  eynis  jares  nicht  muchte  gebuwen  adir 
von  czweir  jare  vorhurunge,  so  solde  men  dye  czwei  jar  czusa- 
mene  haldin  czu  deme  drittin  unde  sij  dan  semetlichen  unde 
wißintliche  in  deme  virdin  jare  vorbuwen.  Gesche  des  nicht, 
so  soldin  dy  erbem  der  dechin  und  canoniken   des  stiftis  sancte 

15  Mertins  czu  Cassil  recht  habin  czu  deme,  daz  nicht  vorbuwit  ist, 
und  daz  an  erme  gotshus  virbuwen.  Abir  wir  ensoldin  darumme 
dye  gift  des  egnantin  gudis  und  czehindin  unsirme  gotshus  nicht 
vorUesen,  dan  also  decke  als  wir  sumelich  hirane  wordin  fimdin, 
noch  deme  als  geschrebin  stet,   als   decke   soldin   dy    vorgnantin 

20herren  recht  habin  und  andirs  nicht.  Und  ist  daz  gesehen 
umme  den  gedrang,  daz  disse  vorgnanten  gulde  nuczlich  werde 
virbuwet,  und  sal  des  eyn  optische  eynir  erir  juncfrouwen  und 
eynem  erir  beseßin  herrin  uff  deme  höbe,  dy  darczu  togin,  czu 
vormundin  unde  buwmeistem  dissis  gudis  und  czehindin  seczen 

26  und  kisin,  und  sollin  des  eyne  rechte  rechenunge  thun  eynir 
eptischin  mit  wißinde  des  egnanten  dechins.  Unde  dorumme  so 
sal  dissin  dren  personen,  eynir  juncfrouwen,  eyme  herrin,  weme  iz 
bevolin  wirt,  und  deme  dechin  iczunt  genant,  ewiclichen  allejer- 
Uchis  gevallin,    waz  an  hunren,  an  gensen  und  spunvirkeln  von 

90  deme  czehindin  mag  gevallin,  und  sollin  daz  glich  undir  eyn- 
andir  teilen.  Gesche  ouch,  daz  man  umme  notz  uz  disme  gude 
und  czehindin  etswaz  vorkouftin  czu  libin  adir  czu  widdirkouffe 
vorseßte,  dar  ensal  der  deche  nicht  widdirsprechen,  sundem  her 
sal  synen  willin  und  volburt    ouch  virsigün   mit  eynir  eptischin, 

35  her  enfulte  dan  wißentlich,  daz  ez  nicht  den  von  Koufungin 
n&cze  were  an  deme  buwe  erir  kirchin.  Und  des  czu  erkunde 
gebin  wir  dissin  briff  deme  egnantin  dechin  und  syme  stifte  und 
ewiclichin  allin  irin  nochkummelingin  mit  unsim  ingesigUn  vest- 
liche  besigilt.     Noch  Christi  geburd  tusint  jar,  drihundirt  jar,  in 

40  deme  nun  unde  sibinczigistin  jare,  an  sente  Agneten  tage,  der 
heüigin  [juncfrjowen '). 


346 


lä79  Jan.  21.  b.  —  1379  jan.  21.  c. 


Sub    sigillo    capituli   ecclesie    sancti    Martini    Casslensis    ad 
causas  .  .  . 

Orig.-perg.  in  K.,    text  an  zwei  stellen   durch   löcher   beschädigt.     Siegel 
spitzoval,  50/80  mm,  braun,  zeig^  im  siegelfelde  das  brustbild  des  heil.  Martinus  mit 
mitra  und  stab,  darunter  ein   6 spitziger  stem,  Umschrift:  S.  CAPLI.  LIB[ER-   5 
T]AT.  CASSLEN.  AD  CAVS.    Auszugsweise  gedruckt  bei  Kuchenbecker  5,  10. 

1)  durch  loch  zerstörte  stelle.        2)  desgl.;    von  beiden   ergänzten   buch- 
staben  sind  noch  theile  zu  sehen.        3)  ,jungfr.'  durch  loch  zerstört. 

251.  Dechant  Konrad,    Schulmeister  Heinrich    und   das  capitel  des 
sanct  Martinsstiftes  zu  Cassel  verzichten  auf  ihr  recht  an  dein  zehnten  10 
und  gute  zu  Ihringshausen,    die   der  verstorbene  (pjarrer)  Kurt  Bo- 

denreif  der  kirche  des  heil,  kreuzes  zu  Kaufmvgen  geschenkt  hat, 
1379  Januar  21,  b. 

1379  Wir  Conrad  dechin,  Henrich    schulmeistir  und  daz  gancze 

jan.  2t.  0.  Q2i,^[^tel  des  stiftis  sancte  Mertins  zu  Cassil  bekennin  ufiinlich  in  15 
disme   briffe    vor    uns    und  alle  unsir   nochkumenden    des  seibin 
stiftis,  daz  wir  alle  sementiich  noch  ymant  besimdem  icht  rechtis 
vordir  habin  adir  ununir   irwerbin    sullin  odir  mogin  an*)  dem 
zenden    und    gude    gelegin   zu  Iringishusen,    den  her  selig  Curt 
Bodenreiff  an  di  rechte  houbitkirchin  des  heilgin  crucis  zu  Kouf-  20 
fungin  gegebin  hat,  dan  mit  den    undirscheidin,    als    her    wolde 
und  sich  di  erwerdige    frowe    eyn  eptischin    zu  Kouffungin    und 
ire  juncfrowen  kegin  unsim    dechin    und  unsim  stift  hant  vor- 
schrebin.     Und  gebin   des   dissen    briff  wol    besigilt    mit    unsirs 
capittils  ingesigil  noch  Christi  geburt  tusint  jar,  drihundirt  ja[r]  ^),  25 
in  dem  nun  und*)   sibinczigistin    jare,    an    sancte  Agneten   dage 
der  heilgin  juncfrowen. 

Orig.-perg.  in  K.    Siegel  wie  in  urk.  nr.  250  von  gleichem  tage. 

1)  orig.  ,ane*,   jedoch  scheint  das  e,    welches   noch   ein    kleines    häkchen 
über  sich  hat,  durch  unterpunctirung  w^ieder  getilgt  zu  sein.        2)  der  schreil>erBO 
hat  das  r  vergessen.        3)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,8esczigi*. 

252.  Äebtissin  Adelheid  zu  Kaufungen  überträgt  ihr   recht  an  der 
Urkunde  von  1367  october20  (nr,226)^  in  welcher  Heinrich  mid  Gün- 
ther^ Claus  Haubts  söhne,  ihr  lehen  in  den  dörfern  Ober-  tmd  Nieder-- 
Heroldshausen  der   kirche   zu   Kaufungen   verkauft   habeti,    auf  die  3^ 
Stiftsjungfrauen,  welche  sich  dagegen  verpflichten,   die  einkaufte  zum 

baue  des  kreuzganges  wid  zu  anderen  notfiwendigkeiten  heimzugehen. 
1379  Januar  21,  c, 

J379  ^ir  Alheit  von  Gots  gnadin  eptische  des  stiftis  des  heilgin 


1379  dec.  18.  247 

crucis  zu  Kouffungen  bekennen  uffinlich  an  dissem  briffe,  daz 
wer  vorzigin  unsirs  rechten,  daz  wer  habin  und  gehabin  muchten 
an  dem  briffe,  dor  Henrich  und  Günther  gebrudere,  Clowes  Hou- 
bedes  sone,  inne  vorkouft  hon  er  recht,  daz  sye  von  uns  zu  lene 

5  hatten  in  den  dorffirn  Ubim  und  Nidim  Heroldishusen,  und 
horit  der  briff  und  kouf  gancz  alleine  den  juncfrowen  in  unsim 
stifte  und  nicht  der  epthie.  Ouch  so  irkenne  wer  Johanne  vonme 
Steyne  probistin  und  alle  gemeine  juncfrowen  des  egenanten 
stiftis,    daz  wer  daz  selbe  recht  der  gude  der    egenanten    dorffir 

10  sementliche,  w^Hecliche  und  ewecliche  noch  volburt  unsir  f rowen 
der  eptischin  gebin  und  bescheiden  zu  dem  buwe  unsirs  cruce- 
gangis  und  wor  iz  andirs  noit  ist  zu  gemeineme  nocze  und  nicht 
zu  ymandis  husunge.  Und  waz  von  hunren  gevallen  muge  noch 
uzwisunge  der  briffe,   di  di  vorgenanten    vorkouffir    dorubir  ge- 

15  gebin  habin,  daz  man  di  zu  gelde  magche,  off  daz  man  deste 
vordir  dovon  gebuwen  möge.  Unde  gebin  wer  eptischen,  pro- 
bistin imd  convent  des  zu  orkunde  dissen  briff  undir  eynandir 
myt  unsim  beidin  sigillin  vestliche  besigelt,  der  gegebin  ist  noch 
Christi  geburt  tusint  jar,  drihundirt  jar,  in  dem  nun  und  sibin- 

20zigistin  jare,  an  sancte  Agneten  tage  der  heilgin  juncfrowen. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  1)  abgefallen;  2)  rund,  27  mm,  grün,  3 eckiger, 
getbeilter  schild,  oben  schreitender  löwe,  unten  damascirtes  feld*),  Umschrift: 
[S.]  JOHANNE  DE  LAPID[E]  PPOS.  [ECCE]  KOV[FVNGENSIS]. 

1)  Wappen  des  geschlechtes  der  vom  Stein  auf  Callenfels  bei  Kreuznach. 

25  253.     Gottfried  Schotemann,  canonicus  der  Casseler  kirche  und  pleban 

zti  Grebenstehij  bezeugt,  dass  er  als  amimann  dei'  äbtissinnen  Jutta  von 

Katzenebibogen    und  Adelheid    von  Ziegenhain  in  den   gerichten   zu 

Kaiifungen,  in  denen  er  mit  dem  Casseler  schultheissen  gesessen,  stets 

die  erste  geldbusse  für  die  äbtissin  in  empfang  genommen  habe, 

^80  1379  decemher  18. 

Ego  Godfridus   dictus  Schotman   canonicus    ecclesie  Gasse-     i379 
lensis  et  plebanus  in  Qrebinsteyn  notum  facio  universitati  homi-   ^^^-  ^^• 
num  utriusque  sexus,  quod  anno  Domini  m®.  ccc^.  Ixxv^.  ex  man-     1375. 
dato    inclitorum    principum    Henrici    lantgravii    terre    Hassie    et 

SöHermanni  fratuelis  sui  factus  fui  officiatus  venerabüis  domine 
Jutte  de  Kaczinellinbogin  abbatisse  ecclesie  sancte  crucis  in  Cou- 
fungen  et  ipsa  mortua  iterum  ex  mandato  et  gracia  predicti  Her- 
manni  lantgravii,  graciosissimi  domiceUi  mei,  permansi  in  eodem 
officio  apud  venerabilem  dominam   dominam  Alhedim  de  Cygen- 

40  heyn  abbatissam  dicte  ecclesie  premortuam  succedentem,  quod  eo 


248  1380  juni  äO. 

tempore  semper  sedebam  in  judicio  in  Koufungin  ex  parte  abba- 
tisse  una  cum  sculteto  Casselensi  et  sine  omni  contradictione  et 
dubietate  recepi  primam  emendam  in  et  pro  excessibus  secundum 
continenciam  istius  presentis  cedule,  cui  presens  meum  scriptum 
est  transfixum  et  proprio  meo  sigillo  firmatum,  licet  sigilliun  ce-  5 
dule  sit  amissum,  nulla  tamen  hominum  antiquitas  contrarium 
asserebat.  Datum  anno  Domini  m.  coc.  Ixxix^.,  dominico  die  pro- 
ximo  ante  Christi  Nativitatem. 

Orig.-perg.  in  M.     Diese    Urkunde   ist   mit   urk.    nr.  86,    Zeugenaussagen 
enthaltend,    durch  deren    siegel-pergamentstreifen    verbunden.     Siegel   spitzoval,  10 
35/26  mm,   ritter   zu   fuss   mit   lanze   und   schild;    Umschrift:    GODEFRIDVS 
ECCL  .  .  .     Gedr. :  Kopp  Hess,  ger.-verf.  1,  323  f.   (schluss  fehlt),   sowie  Histor. 
und  rechtsbegründete  nachricht  etc.,  beilage  p.  16,  nr.  21.     Erwähnt  Haas  266  f. 

254.     Hermann  von  Schartenberg  versetzt  an  Hermann  von  Haldessm 
6  maÜer  korngeld  jährlicher  gülte  aus  2  hufen  zu  Calden,  15 

1380  juni  30. 

1380  Ich  Herman  von  Schardinberg  bekenne  öffentlichen  in  dus- 

3nni  30.  ^^.^  bryve  vor  mich    unde    myne    erben,    daz  ich   habe    vorsazt 
unde  vorsetze  sees  maldir  komegeldis  Geysmersichis  [!]  maßes^), 
halb  havem  unde  halb  rocken,   jerlichir  gulde   tzu  vallende  alle  20 
jar  uffe  senthe  Michels  tag  ane  hindirsal  uz  mynen  tzwen  hoben 
landis  zcu  Kaldin,  die  ittzunt  buwit  eyner   geheizen  Teldir  mjTi 
meiger,  Hermane  von  Haldissen  unde  synen  erben  vor  acht  undt 
zweintzig  marg  gudir  swarer  phennige,  dye  zcu  Geysmar  ghenge 
unde  gebe  syn  unde   mir  von   ön  wol  betzalt.     Ouch  ist   geredt,  26 
daz  ich  Herman  von  Schardinberg  odir  myne   erben   mügen  die 
vorgescr^Jm  sees  maldir    kornegeldis   umme  die  \ovgnanten  acht 
unde    tzweintzig    marg  widdirkoufen   alle  jar,    wilche    tzijt  mich 
des  lustit,  vor  unser  lieben  vrowen   tage   der  lethern  2),   also  daz 
die  gulde  des  jars  alle  sij  vor  beczalt.    Alle  dusse  rede  unde  ar-30 
tikil    red    ich  Herman    von  Schardinberg   vorgnant    stede    unde 
veste  unvorbröchlich    czu    haldinde    ane    argeUst   unde    geverde. 
Des  czu  kuntschaft   hob    ich   Herman   von  Schardinberg  egnant 
vor  mich  unde  myne  erben  myn  ingesigel   dusseme«)  brive  vest- 
lich   angehangen.     Datum  anno  Domini  m®.  ccc^.  Ixxx^.,  proxima35 
die  post  Petri  et  Pauli  apostolorum. 

Orig.-perg.  in  K.    Siegel   abgefallen.    Auf   der   rückseite   von   hand   16. 
jahrh.:  ,Hermani  von  Schartinberg  super  Calden^ 

1)  jGeysmersichis  maßis'  von  gleicher  hand    auf  einem  losen,   an  der   Ur- 
kunde   befestigten    pergamentstreifen    mit    einfugungszeichen    zu    dieser    stelle.  40 
2)  ,lethem'  =  letzte  frauentag  im  herbst,  d.  h.  Mariae  gehurt.        3)  m  sieht  aus 
wie  ,in*;  das  letzte  e  steht  über  der  linie. 


1381  märz  30.  —  1381  dec.  1.  249 

255.  Aebtissin  Adelheid  zu  Kaufungen  bestätigt  den  verkauf  eines 
Hauses  und  einer  hof statte  zu  Ober- Kauf ungen  von.  Seiten  Johann 
Liboges  und  seiner  ehefrau  Kunne  an  den  stiftskellner  Thilo  Wide- 
kindes  und  dessen   ehefrau  Adelheid  und  belehnt   letztere  mit  diese^i 

6  grundstücken, 

1381  märz  30, 

Wir  Alheid  von  Godis  gnadin  eptischin  dez  stiftes  dez  hey-      I3S1 
ligin  crucis  czu  Koufungen  bekennen  uffintliche  an  disme  brife,  *''"''^ 
daz  vor   uns    sint    gewest  Johannes    genant  Lyboge,    Kunne  sin 

lOeliche  wertin  unde  hant  bekant,  daz  sij  mit  gudin  wol  vorbe- 
dachtin müde  willicliche  unde  eyntrechticliche  vorkouft  habin 
Tilen  Widekindes  unsirme  kehier,  Alheyde  siner  eKchin  wertin 
unde  iren  rechtin  erbin  daz  hüs  unde  hobestad  mit  alle  siner 
czugehorunge,  geleygin  czu  Obimkoufungin  keygin  deme  thare  [!] 

15hinder  der  wonunge,  dor  her  Ditherich  uffesiczet,  unde  habin 
uns  daz  ufgegebin  unde  vorczigen  lutirliche  doruf  vor  sich 
imde*)  alle  ir  rechtin  erbin.  Unde  [bejkennin^)  wir  vort,  daz 
wir  daz  selbe  vorgenant  hüs  unde  hobestat,  alse  vorgeschrebin 
stet,  czu  rechtme  lehin  geluwen  habin  unde  lihen  in  disme  briffe 

20  den  vorgenant  Thilen,  siner  elichin  wertin  unde  iren  rechtin 
erbin  noch  unsirs  stiftes  gew[o]nde  unde  unsim  jerlichin  czins 
unde  dinst.  Bij  disin  dingen ')  sint  gewest  diße  erbem  lüde :  her 
Godefrid  Schotmann  unsir  amptman,  Curd  Wickerit,  Johannes 
Ysenbel,  Curd  Wiße  unsir  knechte  unde  andirs  fromir  lüde  genug. 

26  Unde  diz  czu  kimtschaf  gebin  wir  dißen  brif  mit  unsirme  inge- 
sigil  vesticliche  besigelt  noch  Christi  gebort,  do  man  schreb  thu- 
sent  druhundirt  jar,  dornoch  in  dem  eyn  unde  achczig[ist]in  2) 
jare,  an  dem  sunnabinde  vor  Judica  [m]e^)  De[us]*). 

Orig.-perg.  in  M.,  schrift  verblasst,  in  den  brüchen  verwischt  und  durch- 
30  löchert.     Undeutliches  siegel  der  äbtissin  (beschr.  s.  urk.  nr.  249). 

1)  hier  folgt  ausgewischtes  ,uf .  2)  durch  loch  zerstört.  3)  aus  ur- 
sprünglichem ,BiJ  disme  kaufe*  ist  m  in  ,in*  corrigirt,  e  radirt,  ,dingen*  auf 
radirtes  ,kaufe'  geschrieben.        4)  ,U8*  fehlt  im  orig. 

256.  Aebtissin  Adelheid  zu  Kaufungen  bestätigt   den  verkauf  eines 
^hauses  und  einei'  hof  statte  am  kirchhoje  zu  Ober-Kaujmigen  von  Seiten 

Hans  Liboges   und   seiner    ehefrau  Kumte  an  den  stiftskellner  Thilo 

Widekindes  und  desse)i    ehefrau  Adelheid   uml    belehnt    letztere    mit 

diesen  grundstücken. 

1381  december  7. 

40  Wir  Alheyd    von    Godis    gnadin    eptischin    dez    stiftis  dez     /'^^i 


260  1881  dec.  24. 

heligin  crucis  czu  Koufungin  bekennen  ufiintliche  an  disme 
keginwortigin  briffe,  daz  vor  uns  sint  gewest  Hans  genant  Ly- 
boge,  Kunne  sin  eliche  wertin  iinde  hant  bekant  vor  sich  iinde 
ire  rechtin  erbin,  daz  sij  mit  gudin  willen  unde  vorbedochtin 
müde  vorkouft  habin  er  hüs  unde  hobestad,  gelegin  czu  Obim-  5 
kofungen  kegin  dem  kirchobe  unde  von  deme  stifte  czu  lehin 
rürit,  Tylen  Widekindes  unsirme  keiner,  Alheyde  siner  elichin 
wertin  unde  erin  rechtin  erbin  vor  czwenczig  phunt  unde  czehin 
Schillinge  Hesschir  phenninge,  dez  sij  wol  beczalit  sin  unde 
[dij]  *)  kofir  ledig  unde  loz  gesegit  habin  vor  ims  unde  dorczu  10 
in  disme  keginwortigin  briffe,  unde  habin  uns  daz  vorgnante  hüs 
unde  hop  ufgelaßin  unde  vor  dij  koufir  gebedin,  unde  den  habin 
wir  daz  gelegin  unde  bekennen  en  dez  noch  unsirs  stiftis  rechte 
unde  gewonde.  Unde  gebin  dez  dißin  brif  czu  kuntschaf  dorch 
bede  willin  der  vorgenanten  mit  unsirme  ingesigil  vestliche  be- 15 
sigilt.  Noch  der  gebort  Cristi,  do  man  czalte  unde  schrep  düsint 
jar,  druhundirt  jar,  domoch  in  dem  eyn  unde  achczigistin  jare, 
an  dem  andirn  tage  noch  sente  Nycolaus  tage. 

Orig.-perg.  in  K.,    in  den   brüchen  kleine   löcher.     Spitzovales  3()/2Ü  mm 
grosses,    oben  und  links  abgestossenes   siegel   der   äbtissin,    siegelbild   und   um-  20 
Schrift  verwischt,  nur  von  letzterer  DEI  (j  lesbar  (beschr.  s.  urk.  nr.  249). 

1)  durch    loch    zerstörtes    wort,    aus   dessen   resten    sich    jedoch    ,dij'  er- 
kennen lässt. 


257.     Hmi8  Keppeken  und  seine  ehefrau  Juita  verpfämim   an  Her- 
mann  von  Haldessen  Vl>  hufe  land   zu  Ca I den,    aus  deren  ertragend 
demselben  Jedoch  nur  4  nialter  jähi^cher  kornf/ülfe  zufallen  sollen. 
1881  december  24. 

13S1  Ich  Hans  Keppeken,    Jutte    syn   elyche  wertinne  bekennen 


dec,  24 


offintlichen  in  dissem  bryefe  vor  uns  unde  unser  rechten  erben, 
daz  wir  vorsast  haben  unde  vorsetzen  unser  anderhalbe  höbe  30 
landis,  gheleghen  zcü  Kaldin  in  dem  felde,  myt  ansedele,  myt 
ackere,  myt  wesen  unde  myt  alKr  zcübehörunge,  alzo  wir  daz 
Conrad  myn  Hansis  brüdere  abekoyften  vor  czwentzig  marg 
swarer  phennige  Qeysmarer  were,  dye  ims  wol  beczalt  sint, 
Hermanne  von  Haldessen  unde  synen  erben,  alzo  daz  he  darjnine  35 
haben  sal  vyer  maldir  komegeldis  jerliger  gülde  Geysmarsches 
maßes,  halpp  haber  unde  halpp  rocken,  dye  ome  alle  jar  uffe 
sente  Mertins  taghe  uz  demme  vorgenanten  güde  ghevallen  sollen, 
unde  setzen  on  dez  güdis  in  e^Tie  rouweliche  were   zcü  setzende 


1S81  dec.  24.  261 

unde  entsetzende.  Ouch  yst  gheret:  waz  von  deme  güde  mer 
zcü  gftlde  ghevelle  boben  dye  vyer  maldir  vorgnant,  daz  solde 
dye  meyger  my  Hanß  oder  mynen  erben  vorhandelaghen.  Ouch 
yst  gheret:  wer  ys,  daz  dye  vyer  maldir  korns  vorgnant  eyns 
5  oder  mer  von  deme  güde  nicht  envellen,  von  welchim  inghevalle 
daz  gheschege,  dez  solde  sych  Herman  von  Haldessen  oder  syne 
erben  an  deme  vorgnanten  giide  erholen  ane  alle  unser  widder- 
spräche.  Ouch  yst  geret:  wer  ys,  daz  Herman  von  Haldessen 
oder  syne  erben  syn  gelt  von  uns  oder  unser  erben  widderhaben 

lOwolden,  wilchis  jaris  he  oder  sye  uns  oder  unser  erben  daz 
czwisschin  unsir  frouwen  taghe  der  lesten^)  unde  sente  Mychüs 
taghe  vorkündighede,  so  soldin  wir  ome  darnach  uff  Winachtin 
syn  ghelt^)  widdergheben  ane  allirleyge  hinder  oder  vorzog. 
Ouch  haid  uns  Herman   von  Haldessen   dye    fruntschaft   ghetan, 

15  daz  wir  dye  vorgnante  g&lde  mughen  widder  losen  alle  jar  uffe 
dye  eghenompten  zciit  halpp  oder  al,  halpp  vor  czeen  marg  oder 
al  vor  zcwenczig  der  egnanten  were,  alzo  daz  wir  ome  oder 
synen  erben  dye  widder  lose,  ouch  uffe  dye  zcijt  vorkündighet 
haben.     Alle  disse  vorgescr^Wn  artikle   unde   redde  globe  ych  in 

20gudin  truwen  vor  mich  unde  myne  erben  stete  unde  veste  zu 
haldende  ane  argheUst  unde  gheverde  in  dissem  selben  bryefe. 
Unde  ych  Tyle  Keppeken  Hansis  brüder  bekenne,  daz  disse  vor- 
satzunge  vorgnant  myt  mynen  willen  unde  volbürt  gheschen  yst, 
unde  wil   dez    eyne   rechte   warschaff    thün,    wo   mynes    brüdere 

25  Hansis  oder  syner  erben  zcü  kürtz  worden.  Dez  zcü  küntschaft 
hain  wir  Hans  unde  Jütte  unde  Tyle  vor  uns  unde  unser  erben 
ghebeden  dye  strengen  man  Reynher  Veckir  unde  Diderich  von 
Haldessen,  dissen  bryeff  besygheln  myt  oren  ^)  ingesigeln,  dez  wir 
vorgnant  Reynher  unde  DydericA  bekennen,  daz  wir  durch  bede 

30  willen  Hansis  unde  Jütten  unde  Tylin  vorgnant  unser  ingesigel 
zcü  küntschaft  dissem  bryefe  haind  vestlichen  anghehangen. 
Datum  sub  anno  Domini  m^.  ccc^.  Ixxxi^.,  in  vigilia  Nativitatis 
Christi. 

Orig.-perg.  in  K.    Siegel  1)  rund,  24  mm,  braun,  heim  mit  2  aufwärts  ge- 
35henden  federn  und  föcherförmigem  helmkleinod,    auf  der  spitze    und   zu  beiden 
Seiten  des   helmes  je  1  kugel,    Umschrift:    S.    REYNHERI   DCTI   VEKERE 

2)  rund,  25  mm,  braun,  siegelbild :  baumast  mit  zweigen  im  sechspass,  Umschrift 
S.  DYDERICI  DE  HALDESZEN.     Auf    der   rückseite   von   hand    16.  jahrh. 

, Johannes   Keppekin   super   Calden',    und    von   hand    16.  jahrh.:    ,Pfandbriff   4 
40malter  partim*. 

1)  Mariae  geburt  sept.  8.  2)  hier  folgt  im  orig.    noch    einmal  ,ome*. 

3)  ,myt  oren'  auf  rasur. 


252  lä82  febr.  26.  —  1382  märz  16. 

258.  Aebfissin  Adelheid  zu  Kaufungen  belehnt  Gi'efe  Ditmar,  Diet- 
richs  tochter,  und  ihre  kinder,  sowie  Hans  Klotz  und  seine  Schwester 
Grete  und  ihre  erben  mit  den  gutem  zu  Sudheim,  wie  ihre  Voreltern 

dieselben  besessen  hatten. 

1382  febniar  26,  B 

1383  Wir  Alheyt  von  Godes  gnadin  eptischin  dez  stiftis  dez  hel- 

fehr.  26.  ^^  crucis  czu  Konfungin  bekennen  ufiintliche  an  disme  kegin- 
wortigin  briffe,  daz  wir  Grethen  genant  Ditmar,  Dyderichis  dochtir, 
nnde  yre  kinder,  Hanse  Klotz  unde  Greten  sine  suster  unde  yre 
recttin  erbin  beleben  unde  bekennen  al  dez  rechtin,  dez  wir  en  10 
czu  rechte  bekennen  sullin  an  gudem,  ackim,  gartin,  wesin, 
holtze  unde  lande  czu  Sutheym  in  dorfe  unde  in  dorfmarke,  alse 
daz  ir  ubireldim  von  uns  unde  unsirme  stifte  tzu  lehen  gehat 
habin,  also  daz  sij  uns  unsim  tzins  ouch  tzu  rechtir  tzijt  gheben 
unde  beczalin  unde  andirs  thun  unse  recht,  daz  sij  uns  schuldig  15 
sin  tzu  thunde,  unde  ^)  ir  iclicher  daz  enphahe,  wanner  sin  eldem 
nicht  lengher  lebin  unde  sich  von  unsirme  stifte  nicht  vorfro- 
medin.  Dez  tzu  kuntschaf  gebin  wir  en  dißin  brif  myt  unsirme 
sigil  vesticl[i]che  unde  wol  besigilt.  Noch  der  ghebort  Cristi, 
de  [!]  man  czalte  unde  schrep  thusent  jar,  druhundirt  jar,  dornoch  20 
in  czwey  unde  achtzigistin  jare,  an  deme  nestin  mittewochin  noch 
Invocavit. 

Cop.-pap.  14.  jahrh.  in  K.    Auf  der  rückseite  von  band  IG.  jahrli. ;  Copey 
lehnbriffs  SiUheim*.     Erwähnt:    Landau  Wüste  oi-te  34,    wo  indessen  die   eigen- 
schaft  Sudheims  als  dorf  für  dieses  jähr  bestritten  wird ;  in  der  Urkunde  ist  aber  26 
ausdrücklich  vom  dorf e- Sudheim  die  rede. 

1)  hier  folgt  wieder  getilgtes  ,ir  ich  r'. 

259.  Aebtissin  Adelheid  und  die  Stiftsjungfrauen  zu  Kaufungen  be- 
kunden die  bestimmungen,  die  sie  für  die  begehung  der  jahHage  der 

verstorbenen  in  der  Stiftskirche  daselbst  getroffeti  haben.  30 

1382  märz  15. 

1382  Ii^  Godes  namen,    amen.     Wir  Alheyd  von  Godes    gnaden 

marz  15.  epptißen  und  dye  juncfrowen  gemeynlich  des  capittels  des  stiftes 
des  heyigen  crücis  zcu  Koufungen  begeren  wißen  e^^dclichen  alle 
lüde,  dye  itzunt  sin  und  noch  uns  kummende  werden,  daz  wir  35 
alle  der  verstorben,  dye  ere  almfisen  an  unser  vorfaren,  an  uns 
und  unsern  stift  gelegit  und  gegeben  haben,  in  wilcher  wise 
man  iren  seien  gebeet,  almüsen  und  gude  werg  noch  tun  solle, 
daz  wir  daz  also  halden  wollen  und  sollen,  als  daz  uff  disen  hu- 
digen tag  bye  uns    gewonlich  und  recht  ist  gewest,    ez  enworde40 


1382  märz  15.  263 

dan  von  uns  allen  eyntrechtlichen  den  seien  nützliche  in  eyne 
ander  wise  geformit  und  gemachit.  Sind  aber  vil  guder  andacht 
erstirbet,  darvon  manig  gad  werg  undirwegen  blibet,  so  sin  wir 
czu  rade  worden,  vortme  ewiclichen  noch  gudeme  rade  an  uns 
5czu  nemende  gewonde,  als  herren  und  paffen  uff  erbem  stiften 
halden  Gode,  unser  lieben  fM)wen  und  allen  heyligen  zcu  eren 
feste,  wye  eyn  iclicher  der  mid  uns  ubirkummit,  zcu  halden 
und  ouch  gedechtniße  der  seien  tzu  jargetziden  zcu  hegende  und 
anders  zcu  sundem  tzijden,  wye  man  der  mid   uns    obirkummit. 

10  Und  wollen  des  eyn  buch  machen,  daz  da  heyßit  liber  mortuo- 
rum,  darinne  nyman  andirs  icht  schriben  sal,  dan  des  zcu  den 
festen  und  memorien  nod  ist,  und  wollen  dartzü  haben  eyne  be- 
sloßen  kesten,  dar  wir  dye  epptische  eynen  besundem  slußil,  dye 
juncfrowen  eynen  und  ouch  dye  herren  eynen  tzü  haben,  darinne 

lödisse  brieff  und  ouch  daz  buch  bewarit  liege  und  anders,  wes 
zu  dirre  wise  noyd  worde,  an  gude  oder  an  gelde,  und  daz  vort- 
mer  also  halden,  daz  tzu  den  jargetziden,  ob  der  icht  worde, 
vigilie  des  abendes  in  dem  köre  von  nuyn  lectien  von  uns  frowen 
und  juncfrowen  uff  eyme  köre  und  den  herren  und  pristem  uff 

20  dem  andern  köre  gehalden  werde,  sye  sint  hir  belehent  ader 
nicht,  dye  hye  husseßen  sin  und  zu  der  vigilie  kummen  und 
singen  und  lesen,  waz  en  noch  ordenunge  gebeert.  Also  wan 
iclicher  personen  poben  eyme  Schillinge  zu  presencien  werden 
mag,  so  sal  man  vigilie  singen,   und  wer  dan  presencien  midde- 

25nymet,  der  sal  des  morgens  zu  der  selemesse  opphem.  Ist  aber 
dye  presencie  undir  eyme  Schillinge,  so  mag  man  dye  vigilie 
lesen,  also  daz  dye  meße  ye  gesungen  werde,  so  mag  ouch  un- 
geopphert  lazen,  wer  da  wil.  Und  dye  messe  sal  man  singen 
über  sente  keyser  Heynricks  alter,  er  dan  man  prime  lüde,   also 

30  daz  dar  frumesse  oder  hömesse  nicht  underwegen  umme  blibe. 
Unde  waz  von  den  memorien  oder  festen,  ob  der  waz  worde, 
gevellit,  daz  sal  man  gliche  teylen  under  aUe  personen,  frowen, 
juncfrowen,  canoniken  und  prister,  als  wir  des  gereyde  alle  eyn- 
trechtig  worden  sin,    und  ob  das  wol  yman  anders  hemoch  ir- 

35  denken  oder  bestellen  wolde.  Wer  ouch  nicht  keynwortig  were 
und  ouch  nicht  sunge  oder  lese  des  abendes  zu  der  vigilie,  der 
sal  der  presencien  halb  enperen  und  ouch  also,  ob  ez  gesche  zu 
der  messe.  Wer  sij  ouch  beyde  vorsümete  oder  nicht  singet  und 
liset,  waz  em  geborit,  dem  sal  zumal  nicht  werden.     Wer  ouch 

40  zu  der  vigilie  vor  der  ersten  lectien  und  zu  der  messe  vor  der 
episteln  nicht  ^)  kimmiet  und  zu  der  beyder   ende  nicht  enblibet, 


264  1328  märz  15. 

der  sal  syne  presencien  versümit  haben.  Und  sal  ejTi  der  el- 
disten  juncfrowen  und  eyn  der  Herren,  dye  wir  kisen,  daz  sel- 
geredecunpt  haben  und  uns  czu  rechter  zijt  truweliche  darmidde 
vor  sin  und  undir  uns  teylen,  als  vorgeschreben  stet.  Enwolde 
ouch  ejm  frowe  zu  der  memorien  nicht  kummen,  so. sollen  ez  5 
dye  juncfrowen  und  dye  herren  mid  eyn  begeen.  Wolden  ouch 
frowe  und  ^)  juncfrowen  dartzu  nicht  kummen,  so  mögen  daz  dye 
herren  und  pristere  alleyne  begen  und  undir  sich  teylen,  waz 
darvon  gefellit,  als  dicke  als  des  nod  gesche.  Und  wer  dye  pre- 
sencien virdynen  und  middenemen  wil,  dye  sollen  dye  selemesselO 
bestellen.  Waz  dartzu  ouch  geopphirt  wirt,  daz  sal  der  prister 
behalden.  Lichte  und  teppic  sollen  die  selgereyder  zugen')  und 
sal  man  darzcu  luden  oder  tzeichen,  wye  man  des  eyntrechtig 
wirdet,  uff  daz  man  icht  ydermanne  besundem  dorfe  vorkun- 
digen. Ouch  wer  zu  memorien  zijden  vor  und  noch  so  unmechtig  15 
were,  daz  he  von  krankeyd  wegen  tzu  der  kirchen,  zcu  köre 
oder  zu  godesdinste  nicht  kummen  mochte,  dem  sal  doch  syn 
presencie  glichewol  gefallen,  ez  *)  sye  frowe,  juncfrowe  oder  prister. 
In  der  selben  wis  sal  mans  ouch  halden,  ob  yman  uze  were  in 
des  Stiftes  gescheffede  von  geheyze  wegen  der  eptißen  und  des  20 
capittels*  Und  heben  des  ane  mid  unser  seligen  frowen  eptischen 
Jutten  von  Katzenelenbogen,  also  daz  wir  bekennen,  daz  wir 
des  iren  also  vil  vorbuwit  han«  an  der  nüwen  kemenaden  zu  Ny- 
dern  Koufungen,  daz  uff  ir  jargetzijd  gefallen  sollen  achtzen 
Schillinge  Hescher  phenninge  ewiger  gulde  von  dem  cynse,  des  25 
wir  eyntrechtig  werden  darselbes  mid  unsem  luden  von  der  ege- 
nanten  kemenaden  und  irme  ummebuwe,  ez  sin  erthuse  oder 
stelle.  Ouch  so  vorschriben  wir  und  gunnen  in  der  selben  wis 
hern  Godefride  Schotemanne  canoniken  zu  Cassele,  unserme  ampt- 
manne  zu  diser  tzijt,  umme  S3nies  eygen  geldes  willen,  daz  her  30 
ouch  daran  gelegit  hat,  drytzen  Schillinge  Hescher  pfenninge 
ewiger  gulde  uff  syne  jartzijt  zcu  dynende  und  zu  virteylende, 
als  man  daz  in  dem  egenanten  buche  noch  syme  tode  vindet, 
und  dyewile  her  lebit,  daz  anders  zcu  vord3nien,  wye  her  des 
mid  uns  ubirkommit.  Vortmer  alle  dye  gulde,  sye  sij  ewig  oder  35 
tzu  losende,  dye  von  seligen  hern  Wernhers  wegen,  etswanne 
phemers  zu  Volmershusen,  an  uns  kummen  ist  zcu  Wenewolde- 
rade  und  Volmershusen,  sal  vortme  dynen  eme  zu  syner  gedecht- 
niße,  als  daz  buch  uzwisit.  Wan  man  ouch  presencien  hat,  so 
sal  man  beyden  oppherluden  etswaz  geben  noch  dem,  als  sie40 
vordinen,  und  ouch,  darnoch  dye  presencie  ist.    Were  ouch  icht 


1382  apr.  19.  255 

oberiges,  daz  man  nicht  glich  umme  geteylen  künde  mid  gantzen 
phenningen,  daz  mögen  dye  selgereder  en  selbes  behalden.  Worde 
dem  selgerede  icht  gegeben  oder  bescheyden  oder  abgekouft,  wy 
daz  queme,  daz  geld  solde  in  der  kesten  bliben  also  lange,  biz 
5  daz  man  daz  aber  wißentlichen  und  nutzlichen  wider  angeleyde 
noch  rade  der  wijsten  partye.  Und  uff  daz  alle  vorgeschreben 
rede  und  artikle  stede  und  veste  und  unvorbrochen  gehalden 
werden,  so  han  wir  unser  sigille  der  epptie  und  ouch  des  capit- 
tels  an  disen  keynwortigen  brieff  lazen  henken.     Und  ich  Gode- 

lOfrid  vorgenant  vortzihe  mynes  geldes,  daz  ich  uzgegeben  habe 
zu  der  kemmenaden,  umme  der  egenanten  drytzen  Schillinge 
geldes  willen  und  bekenne,  daz  ich  bye  dirre  nüwen  bestellunge 
bin  gewest  und  habe  darghezu  gehulfen  und  geraden  und  han 
ouch  des  zu  kuntschaff  myn  eygen  sigill  noch  myner  vorgenan- 

15  ten  herschaff  hir  an  dissen  brieff  gehangen,  der  gegeben  ist  noch 
Godes  gebort  tusint  druyhundirt  jar  und  darnoch  in  deme  zwey 
xmd  achtzigesten  jare,  an  dem  nehisten  sunabende  noch  sente 
Gregorius  tage  des  heyigen  babistes. 

Orig.-perg.  der   ständischen   landesbibliothek  zu  Cassel,    Ms.  Haas.  8°  31. 

20  Diese  Urkunde  ist  mit  urk.  nr.  296  durch  die  siegelstreifen  der  letzteren  ver- 
bunden. Von  den  3  siegeln  der  ersteren  sind  1)  und  2)  abgefallen;  3)  des  ca- 
nonicus  Gottfried  Schotemann  weniger  gut  erhalten,  als  das  in  urk.  nr.  253 
beschriebene.  Auf  der  rückseite  von  hand  15.  jahrh. :  ,De  brieb  uf  daz  selge- 
rede',   darunter   von   hand    des    amtmanns  Kuland   zu  Eaufungen    (16.  jahrh.): 

26  jTragt  keyn  gelt ;  ist  unnutzlich*. 

1)  ,nicht*  wiederholt.       2)  ,und*  übergeschrieben.       3)  »zugeben*.       4)  z 
in  bruchstelle  verwischt. 


260.     Aebtisshi  Adelheid  mid   die  capitehjungfrauen  zu  Kaufungen 
setzen  fest,  dass,  falls  3  leibliche  schwestei*n   zugleich   im  stifte  seien^ 
Q0  7iur   die   beiden    ältesten  derselben  stimmen  im  capitel  haben  dürfen, 
die  jüngste  jedoch  im  übrigen  die  volle  präbende  geniessen  solle. 

1382  apnl  19, 

Oftch  sullin  wißin  alle  dye,  dij  iz  gerurin  mag  in  czukum-      J^jSJi 
mendir  czijt,  daz  wir  Alheyd  von  Godis    gnadin   eptischin   unde  ^^^' 

35juncfrowin  dez  capitils  unsirs  stiftis  zu  Koufungen  umme  Got, 
ere,  nocz  unde  frede  eyntrechtig  wordin  sin,  ouch  noch  gudime 
wisen,  truwilicheme  rade,  daz  vortmer  alle  czijt  czu  haldinde,  ob 
unde  waneyr  daz  geschehe,  daz  drye  gesüstir  in  unsirme  ege- 
nanten stifte  czu  Koufungen  probinde  erworbin  unde  hettin,  der 

40  seibin  vorgenanten  dryer  süstir,   wilchir  hande  gebürt  unde  ge- 


256  1382  apr.  19. 

siechte  sij  werin,  sollin  czwo,  dij  eldistin,  wort  unde  werg  macht 
habin,  nochdeme  alse  eyn  geborit  noch  inkummende  in  den  stift, 
noch  aldin  reohtin  dez  stiftis  unde  gewondin,  iz  sij  an  kisinde, 
wüchir  hande  dij  köre  sij,  an  volbort,  an  sprechinde  odir  widir- 
sprechinde.  Unde  dij  dritte,  daz  ist  dij  jungeste,  ensal  keyne  5 
macht  habin  consentiendi,  daz  ist  volbort,  oder  negandi,  daz  ist 
widirsprache,  sundirn  ir  vox  ist  nulla,  daz  ist  umme  ir  ja  odir 
neyn^)  dorfin  frowe  odir  juncfrowin  semtlichin  odir  bisundim 
dün  odir  laßin,  sij  sye  keyginwortig  odir  nicht.  Abir  daz  ensal 
er  an  yrer  probinde,  brodes,  byres,  fleyschis  mide  sogetanen  ge-  10 
nizses  nicht  hindim  uz  ejmir  frowin  der  eptischin  höbe  odir 
in  deme  clostir  von  den  juncfrowin,  wilchirleye  ouch  der  geniz 
unde  gevelle  sye.  Hirumme  ensal  sij  oüch  nicht  dye  minner  sin 
vorbundin  czu  horsam  eynir  frowin  eptischin  unde  den  juncfrowin 
noch  yrer  gewonde  unde  czu  allir  gesüichin  czocht  noch  dez  15 
stiftis  gewonde,  sundirn  sij  sal  daz  haldin,  also  ob  sij  vocem  ca- 
pitularem  hette,  daz  ist,  ob  sij  macht  hette,  an  capittils  stedin 
ja  unde  neyn  czu  sprechinde,  dor  men  sich  noch  müste  rechtin. 
Geschehe  oüch,  daz  der  sogetanen  dryer  sustir  eyne  versterbe, 
so  hettin  dan  dij  andim  czwo  volle  macht,  thün  diz  unde  laßins  20 
alse  dij  andim  des  stiftis  juncfrowin  noch  irme  rechte  unde  ge- 
wonde. Ouch  mag  dij  selbe  drytte  juncfrowe  bij  allin  dingin  wol 
sin  mit  eynir  frowin  unde  juncfrowin  ^),  umme  eyn  wol  steyn,  iz 
enworde  er  dan  nemeliche  von  eynir  frowin  eptischin  odir  den 
juncfrowin  vorbodin,  abir  ir  keginwortikeyt  thüt  nicht  macht  25 
odir  ir  nicht  keginwortikeit  keyne  unmacht.  Unde  gebin  dez 
czu  eynir  ewigin  kuntschaf  dißen  dorchgesloßin  brif  czu  bestedi- 
gunge  dez  andim  mit  unsim  sigiUin  der  eptige  unde  capitils 
vesticliche  besigilt,  der  gegebin  ist,  so  man  czalte  noch  Cristi 
gebort  düsint  druhundirt  zweye  ^)  unde  achczig  jar,  dez  nestin  30 
sunnabindis  vor  dem  suntage,  so  man  singet  Misericordia  Domini. 

Orig.-perg.  in  K.     Die  Urkunde    ist  von   anfang  an  mit  urk.  nr.  248  von 
1378  aug.  9  durch  zwei   siegelstreifen   verbunden   gewesen    und    als  fortsetzung 
dieser  zu  betrachten.     Die  Siegel  der  äbtissin  und  des   capitels  galten  für  beide 
Urkunden;    letztere  sind  jedoch  nunmehr   behufs   ordnungsmässig   archivalischer 35 
aufbewahrung  getrennt;  die  3  siegel  l^findeh  sich  an  urk.  nr.  248. 

1)  hier   folgt   unverständliches  ,eyn*.        2)  hier   folgt   wiedergestrichenes 
jwille*.        3)  jzweye^  auf  rasur. 


1382  dec.  15.  2B7 

261.     Vicar  Heinrich  zu  Lay  bezeugt  die  avssage  Gottfrieds,   amt- 

manm  der  äbtissm  zu  Kauf  ungen,  dass  derselbe  deren  hof  zu  Lay  an 

Johann  Eilyard  auf  lebenszeit  gegeii  den  halben  wein  verpachtete, 

1382  december  15. 

6  Kuntlich  sye  allen    den,    dy  dissen   briff   sehen  odir  hören     i38Ji 

lesin,  daz  vor  mer  Henrico  vicario  czu  Leye  hant  gestanden  der   ^^^'  ^^' 
erber  her  Godefret  amptman   der  erwerdigen  myner   frowen  der 
eptischen  von  Couffungen  unde  hat  bekant,  daz  her  den  hob  czu 
Leye  des  egnanten  Stiftes  myt  synen  czugehorungen  getan  habe 

10  Johanne  Eylgarde,  alse  hirna  geschrebin  steit,  also  daz  her  alle- 
jerUchs  halben  wyn  gebe  von  den  wyngarten.  Vortmer  sal  der 
selbe  Johan  an  kostin  haldin  aUejerlichs  czwene  knechte  von 
Couffungen  myt  redelichen  kostin  unde  darvor  nicht  nemen,  dy- 
wyle  dy  seibin  knechte  in   dissen  landin  sin    umme   gewerb  dez 

15  egnanten  Stiftes.  Darkeyn  sollen  dy  vorgnanten  knechte  eme 
Johanne  vorgnant  allejerUchs  eyne  ome  Frenkisch  wynes  ge- 
bi[n]  ^)  vor  koste.  Ouch  erkriget  der  stift  wydder  den  wyngarten 
czu  Leye,  den  Johan  Hegener  abbrocht  hat  ane  recht,  den  czu 
gewennynde  steit  an  willen  des  egnanten  stiftes  gewaldigen,   wy 

20  sy  des  [m]yt^)  deme  vorgnant  Johanne  eyntrechtig  wordin,  waz 
in  [dijssen^)  vorgnanten  hob  von  aldeme  rechte  höret.  Unde 
den  [!]  hob  ist  Johanne  czu  syme  libe  getan  unde  sint  alle  vor- 
gnante  redde  noch  syme  tode  ledig  unde  loß  unde  ensal  dar 
nymant    widdersprechen.      Unde    sal    dy    vorgnant    Johan     in 

25  [dem]e  ^)  höbe  selbir  wonen,  unde  den  hob  haldin  in  gewonHchem 
buwe^).  Unde  had  disser  vorgnante  Johan  bekant,  daz  her 
dissen  hob  alsus  enphangen  hat  myt  syme  rechte,  also  vorge- 
schrebin  steit,  unde  ensal  odir  enwel  dar  anders  nicht  in  tragen. 
Unde  han  mich   gebedin  uff   beydersijt,    dit    alsus  besigeln,   also 

30  han  ich  daz  getan  umme  er  bey[d]e  ^)  bedde  willen.  Datimi  anno 
Domini  m^.  [c]cclxxx.  ^)  secundo,  xv.  die  mensis  decembris. 

Orig.-pap.  in  K.,  fleckig  und  mürbe,  in  den  brächen  zerrissen  mit  Schä- 
digung des  textes.  Die  vorläge  scheint  eine  zweite,  für  den  amtmann  Gottfried 
bestimmte  ausfertigung  zu  sein ;  der  pächter  Eilgard  erhielt  seine  endgültige  bestal- 
85  limg  von  der  äbtissin  erst  durch  urk.  nr.  266.  Das  aufgedrückt  gewesene  runde, 
24  mm  grosse,  braune  siegel  ist  fast  ganz  abgesprungen.  Wiewohl  das  erste 
C  der  Jahreszahl  des  datums  verloren  gegangen  ist,  so  ist  es  doch  zweifellos,  dass 
die  Urkunde  nicht  von  1282,  sondern  von  1382  stammt,  was  nicht  allein  aus  der 
deutschen  spräche  derselben,  sondern  auch  daraus  hervorgeht,  dass  der  amtmann 
40  Gottfried  (Schotemann)  ausserdem  noch  gegen  ende  14.  und  am  anfang  15. 
jahrh.  vorkommt  (s.  urk.  nr.  263,  299—301  und  304). 

1)  durch  loch  zerstört.        2)  vor  ,Unde  had*  steht  ein  einfügungszeichen 

17 


258  1882  dec.  21.  —  1382. 

für  den  am  unteren  rande  stehenden  satz  von  ,Unde  sal  —  buwe'.  3)  das 
erste  C  fehlt,  ist  wahrscheinlich  durch  den  gerade  hindurchführenden  bruch  und 
riss  zerrieben  worden. 

262.  Äebtiasin  Adelheid  von  Ziegenhain  zu  Kaufungen  belehnt  Kraft 
von  Ifta  mit  einem  gute  zu  Hain  bei  Herleshausen,   das  seine  eitern  5 

schon  innehatteti, 
1382  december  21. 

1382  Wir  Alheyd  von  Cygenliain    epptißen   des  stiftes   des  hey- 

dec.  21,  ligen    cruyces    zu    Koufimgen   bekennen    uffinKchen    in    disseme 

bliebe  und  tun  kunt  allen  luden,  dye  en  sehint  oder  hören  lesen,  10 
daz  wir  hem  Gräfte  von  Yffede  gelehen  han  und  vorlihen  mid 
disseme  briebe  sogetan  gud,  als  syne  eidern  von  uns  und  von 
unsenn  stifte  gehabt  han  in  dem  dorfe  und  dorfeaarke  zu  dem 
Hayn  bye  Herlshusen  gelegen,  und  alles,  daz  wir  em  czu  rechte 
lihen  sollen,  und  han  em  des  czu  erkunde  dissen  brieb  darober  15 
gegeben  mid  unseme  ingesigel  vestlichen  besigelt.  Noch  Gods 
gebort  dryczenhundirt  jar,  damoch  in  dem  zwey  und  achczigesten 
jare,  an  sente  Thomas  dage  des  heyligen  apostels. 

Orig.-perg.  in  M.,  von  Ifta.    Das  siegel  der  äbtissin  ist  unten  beschädiget 
(beschr.  s.  urk.  nr.  249).    Auf  der  rückseite   von   band  16.  jahrh.:    .Ul)er  denn  20 
Haynn  daß  dorff  lenhinbrieff  [!]  anno  xiii«  bcxxii*. 

263.  Aebtissin  Adelheid  und   der   convent   zu  Kaufungen  belehnen 
Johann  Schochhase  auf  20  jähre  mit  land,  loiesen  und  holz  bei 

DahUieim. 
1382.  25 

Die  orig.-perg, -Urkunde  in  M,,  früher  unter  ,Hessen-Casselisches 
generalrepertorium,  Dahlheim  1382',  jetzt  unter  ,stift  Kaufungen',  ist 
so  vermodert,  dass  nur  ein  geringe  theil  lesbar  ist  Sie  stammt  aus 
dem  Ziegenhainer  sammtarchive  mid  ist  im  repertorium  folgender- 
massen  verzeichnet:  30 

1382,  Anno  1382  hat  die  aptißin  Alheitt  des  stiffts  zu  Kauffungen 

mitt  sambtt  dem  convent  Johann  Schochhasenn  unnd  seinenn 
erbenn  uff  20  jar  lang  volgennt  lanndt,  wiesenn,  holtz  unnd  veltt- 
margk  verlauhenn,  nemblich  das  Oisterfeltt  unnd  Bickelsholtz 
mitt  seinen  zugehorungen,  achtt  acker  lanndes  benebennwenndig  35 
Dalheim,  zween  acker  wiesenn  unnd  was  das  stifft  hatt  vonn 
dem  Growennsieg  bis  an  die  Wintterlitte  unnd  an  die  Nießt,  das 
Kindeholtz  und  den  Heimbergk,  unnd  soll  darumm  jerlichs  dem 
kloster  zwey  pfundt  heller  gebenn. 


1883  Jan.  25.  259 

Im  original  sind  nur  noch  folgende  eigennamen  lesbar:  ,Alheyt  —  dez 
Ostirfelt  —  Growinsig  —  daz  Kindeh[olz] ;  der  tag  der  ausstellung  der  Urkunde 
ist  nicht  mehr  erkennbar.    Die  beiden  siegel  sind  abgefallen. 

264.     Hartmann   von   Wickersa,    burgmann  zu  Reichenbachj   versetzt 
h  Konrad  Heymbriches,    biirger  zu  Lichtenau,    eine  jährliche  gülte  von 
6  viertel  hafer  am  seinen  gutem  zu   Walburg. 
1383  Januar  25. 

Ich  Hartmann  von  Wickersa  burgman  zcu  Richenbach  be-      1383 
kenne  uffentlich  in  disme  brive  vur   mich  unde  al  myne  rechten  ^^^'  ^^' 

10  erben,  daz  ich  rechter  unde  reddelicher  scholt  schuldig  bin  deme 
bescheydin  manne  Coni'ad  Heymbriches  unde  sinen  rechten  erben 
burger  zcu  der  Liechtenowe  zcwentzig  gülden  guder  were,  also 
genge  unde  gebe  ist,  unde  vursetze  en  davor  myner  gulde,  die 
ich  fallin  habe  in  deme  egnanten  dorffe  zcu  Walberg,  mit  namen 

15  sehs  firteil  habern,  die  man  en  gutlich  unde  unvertzogUch  al  jar 
uf  sancte  Michels  tag  andelagin  unde  gebin  sal  von  myner 
unde  myner  erben  wegin  unde  an  myne  stad.  Unde  der  sei- 
bin egnanten  gulde  sal  gebin  Conrad  Hameister  ejm  firteil 
habem  unde  Kunne  Vopeln   von  Walberg  dry  scheffeln  habem, 

20  Henne  Sipeln  eyn  lymes  habem  unde  Heynrich  Heckeners  gut 
eyn  lymes  habem,  Kunne  Sipeln  von  Walberg  zcwey  firteil  ha- 
bem, Folkenand  unde  Lotze  sin  bruder  eynen  scheffel  habem, 
Kunne  ufme  reyhin  von  Felmde  unde  er  sone  Berit  unde  Heyn- 
rich eynen  scheffel  habem.     Were  sache,    daz  en  disse   egnante 

25myn  gulde  nicht  guüich  unde  unvertzoglich  geandelahit  unde 
gegeben  wurde  uf  die  egnanten  zcid,  als  vurgeschreben  stehit,  so 
sollen  die  egnanten  Conrad  Heymbriches  adir  sin  rechten  erben 
phenden  disse  egnanten  vorgeschrebin,  wo  sie  des  em  waz  an- 
queme,    ez  were  in  holtze    adir  yn   felde  adir   uf    den    egnanten 

30guden  von  myner  wegin  glicher  wijs,  als  abe  ich  adir  myne  er- 
ben selbes  geinwertig  weren,  an  allerley  noitrecht  unde  geclegtze, 
geistlich  adir  wemtlich,  unde  thun  mit  den  phanden  als  mit  er 
gulde  an  al  widderredde  unde  vordechtnisse.  Ouch  willigerley 
schaden  sie  gewunnen  adir  tedin  von  dyrre  egnante  gulde  wegin, 

35  der  kuntlich  unde  möglich  were,  den  sulden  sie  keren  unde  uf- 
richten  zcu  der  gulde  an  al  widderrede,  Ouch  habe  ich  Hart- 
man unde  myn  erben  vorgnant  die  gnade  behaldin,  daz  wer 
disse  gulde  mögen  widderkeufin  vur  Michaelis,  wan  wer  mit 
zcwentzig  gülden    quemen,    die    sulde    man    uns  zcu  losin  geben 

40  an  argelist  und  geverde.     Des   zcu    orkunde    gebe    ich  Hartman 


260  1383  juni  21. 

unde  myne  erben  vorgnant  (üssen  brieff  uffentlich  besigelt  myt 
myme  eigin  ingesigil,  daz  an  dissen  brieff  ist  gehangen  uffentlich 
zcu  eyme  bekentnisse  dyrre  vurgeschreben  redde.  Datum  anno 
Domini  m^.  ccc®.  Ixxxiii®.,  dominica  die,  qua  cantetur  [!]  Exurge. 

Orig.-perg.  in  M.    Vom  siegel  ist  keine  spur   mehr  vorhanden.    Auf  der  5 
rückseite  von  hand  16.  jahrh.:   ,6  virtel  haffemn  widderloßliche  mit  20  gülden*. 

266.     Fritz  von  Heringen  und  seine  ehefrau  Lise  vergleichen  sich  mit 
Alirecht  Judemann  wegen  der  von  Wilhelm  Judemann  hinte^'lassenen 
guter  zu  Herleshausen  dahin,  dass  erstere  die  hälfle   derselben    auf 
beider  lebenszeit  erhalten^  aber  verpflichtet  seift  sollen,  dieselben  gegen  lO 
8  m^rk  jährlicher  leibrente  wieder  freizugeben, 
1383  juni  21. 
1383  Ich  Fricze  von  Heringen,  Lyse  syn  eliche  wirtin  und  alle 

jun%  21.  ^^  erben  bekennen   offinlich  an  dissem   geinwirdigen  bryfe,    daz 

wir  met  Albrechte  Judeman  noch  rate  unsir  beidir  fründe  lunme  15 
alle  forderunge,  ansproche,  teilunge,  erbe  und  gflt  genczlich  und 
gar  luterlich  sin  entscheidin,   gerichtet  und  entsaczit  an  argelist, 
alßo  daz  Albrecht  und  syne  frint  uns  zcfi  unser  beidin  libin  yn- 
seczin  den  halbin  teil  der    gute,    waz  Wilhelm  Judeman    seligir 
zcft  Herlerßhusen  gelaßin  hat,  vor  achzcig  marg,  alßo  bescheide-20 
lieh,    wan  uns  Albrecht  und  syne  frünt    achte   marg  geildis  zci\ 
Herlerßhusin  zcü  unsin   libin  vor  die  achczig  marg  be\^'isin,    be- 
stellen unde  habinde  machin,  so  sullen  die  gftt  loz  syn  an  arge- 
list.    Und  darumme  so  thün  wir  ganczin  luterlichin   vorczig,  so 
wir  rechtlichis  unde  vestinlichis  sollin  imd  mügin,   vor  uns  und  25 
alle  unsir  erbin,    nummer    forderunge    adir    ansproche    zcu    dem 
egenantin  Albrechte   zcu   thun  und    synen  erbin  ^),  teilunge  adir 
gut,  geistlich  adir  wertlich,  adir  wie  man  daz  genennen  mag,  an 
alles  geferde.     Ginge   abir    der    egenante  Albrecht  abe  von  tode 
vor   mir  Lysen,   duchte   xms   dan    adir  wordin    gewiset,    daz  wir  30 
bilche  forderunge   syner  gute,    di  he  liße,    tetin,    daz  soildin  wir 
thAn  met  rechte  und  soildin  damete  wedir  dissin  bryff  nicht  ge- 
than  habe  an  allez  geverde.    Dez  alles  zcü  orkunde  unde  rechtin 
vorzcignisße   han  ich  Fricze   von  Heringen    myn   ingesigil,    dez 
ich  Lyse  gebruche,  vor  uns  und  unser  erbin  an  dissen  bryff  ge-35 
hangin,    und  ich  Henrich    von  Heringen    bekenne,    daz   ich    bie 
den  ebenanten  entscheidünge  unde  vorczignisse  gewest  bin  und 
han  dez  zcü  gezcugnisße  myn  ingesigil  an  dissen  bryff  gehangin. 
Datum  anno  Domini  m^.  ccc°.  Ixxxiii®.,  Albani. 

Ich  Egkehard  von  Felßberg    ritter    und  Apil  Fernowe,  wdr40 


1383  nov.  10.  261 

bekennen,  daz  wir  den  rechtin  hoibitbryff  gebort  und  gesehin 
habin,  der  da  sted  von  worte  zcu  worte^)  alß  disse  abeschrifft, 
und  sprechin  daz  uff  unse  eide,  die  wir  unsen  rechtin  herren 
gethan  haben,  und  habin  dez  zoft  orkunde  disse  abeschrifft  be- 
ösigilt  gegebin  met  unsir  bedir  ingesighi, 

Cop.-pap.  des  14.  jahrh.  in  K.  Zwei  aufgedrückte,  runde,  je  25  mm 
grosse,  grüne  siegel  1)  Eckhards  von  Felsberg  (beschr.  s.  urk.  nr.  343) ;  2)  Abels 
von  Fernowe,  siegelbild  undeutlich,  Umschrift  fast  ganz  abgestossen. 

1)  zwischen  ,erbin^  und  ,teilunge^  steht  ein  kaum   lesbares,   sehr  schwach 
10  ausgedrücktes   wort   —   etwa   ,vir*    —   übergeschrieben.  2)  ,zcu   worte*   ist 

übergeschrieben. 

266.     Aebtissin  Adelheid  und  das   capitel  zu  Kaujungen  verpachten 
Jolmnn  Eilgard,  seiner  ehefrau  Ida  und  einem  ihrer  kinder  ihren  hof 
zu  Lay,  sotoie  ein  feld  bei  dem  hofe  zu  Kampen  und  andere  lande- 
16  reien  auf  deren  lebenszeit, 

1383  november  10. 

Wir  Alheid  von  Godis  gnaden  eptisse  unde  das  gancze  ca-      1383 
pitel  des  stiftes  dez  heligin  cruces  czu  Couffungen  bekennen  vor  ^^'  ^^' 
uns  unde  vor  alle  unse   nochkomen,    das    wir  wol  vorbedechtic- 

20  liehen  hon  unsen  hob  czu  Leye  getan  Johanne  Eylgard,  Yden 
siner  elicher  husfrouwen  unde  eyme  erew  kinde,  weme  si  wollen, 
czu  eren  dren  libes  lebetage  unde  nicht  lengir,  also  das  si  selbir 
darynne  wonen  sollen  unde  halden  den  hob  met  gewonlichem 
buwe.  unde  sollen  si  uns  allejerlichs  geben  halben  win  von  den 

25  dren  wingarten,  dy  er  erbe  sint.  Ouch  sollen  si  haben  fry  unde 
ledig  dry  flecken,  eynen  der  lit  in  Winiger  marke  beneben  jxmg- 
frouwen  Annen  Syberger,  den  andern  di  lit  in  Leyer  marke  czu 
obirst  des  flurs  beneben  Henczen  Dunrichens  son,  den  dretten 
flecken  di  lit  ame  ^)  Hasil  beneben  Hennen  Engelmans  son.    Ouch 

30  soUen  si  haben  eyn  feit,  das  lit  by  dem  hofe  czu  Kampen,  unde 
geben  uns  dar  abe,  was  beschedelich  ist.  Unde  sollen  an  kost 
halden  allejerHchs  czwen  knechte  von  Kouffungen  met  redelichen 
kosten  unde  sollen  darvor  nicht  me  nemen,  dewile  si  da  sint 
in  gewerbe  unsirs  stiftes,  dann   allejerlichs  eyne  tunne  Frenkisch 

35wins.  Ouch  was  von  alden  rechte  in  unsen  hob  gehorit,  wil- 
licherleye  das  si,  wan  wir  das  erkrigen,  das  sollen  si  haben,  also 
si  met  uns  eyntrechtig  werden.  Unde  wan  disse  vorgenanten 
dry  personen  von  todis  wein  vorfallen,  so  sal  disse  brib  unde 
alle   rede   tot   sin    unde    unse    hob  uns  wedir  ledig  unde  los  sin 

40  unde   nymant   widirsprechen    sal,    geistiich    odir   wertlicht,    kein 


262  1384  märz  7. 

wort.  Unde  des  czu  orkunde  gebin  wir  en  dissen  brib  met  unsen 
insigiln  vorsigilt,  also  man  czelit  noch  Godes  gebort  thusint  dry- 
hundirt  jar,  dri  unde  achczig  jar,  am  dinstage  vor  sente  Mer- 
tins  tage. 

Orig.-perg.  in  K.,  sehr  verblasste  schrift.     Siegel  1)  der  äbtissin  Adelheid   5 
(beschr.  s.  urk.  nr.  249);  2)  des  Kaufunger  capitels  (beschr.  s.  urk.  nr.  636). 

1)  sehr  undeutlich. 

267.  Kofirad,  dechant  des  sanct  Martinstißes  zu  Cassel,  beurkundet^ 
dass  sein  mitcanoniker  Albreckt,  pfarrer  zu  Wolfsanger^  eine  giilte 
von  30  Schillingen  aus  der  mühle  und  2  unesen  bei  Bettenhausen,  ge-  lo 
nannt  das  Armude,  an  Peter  Lebesat  und  dessen  nickte  Adelheid 
Hilderades  und  nack  beider  tode  dem  kaiser  Heinricks  altare  im  ckore 
der  stiftskircke  zu  Kaufungen  auf  wiederkauf  verkaufte, 
1384  märz  7, 

1384  Wir  Conrad  techen  des  stiftes  sente  Mertines  czü  Cassel  beken- 15 

märz  7.  ^en  uffenliche  an  [disjwe  ^)  bribe,  daz  vor  uns  ist  gewest  her  Albracht 
phemer  czü  Woluesanger  unser  middecanonike  unde  hait  bekant  vor 
sich  unde  vor  alle  syne  rechten  erben  unde  wen  daz  von  syner  wegen 
muchte  ruren,  das  her  mid  gudem  worbedachtem  müde  unde  willen 
vorkoft  habe  drisig  Schillinge  geldes  Hescher  phennige  syner  eygen  20 
gulde,  dy  her  haid  an  der  molen  unde  molenstad  unde  darby 
gelegen  czuo  wesen^)  bobenwendig  deme  dorffe  Bettenhusen  an 
der  Losman  unde  genant  ist  daz  Armüde*),  darane  anders  keyn 
S3nier  erben  icht  rechtes  ane  haid,  allejerlichen  uffe  sente  Mer- 
tines tag  gutlichen  ane  vorczog  unde  hindemisse  czü  beczalnde25 
Petere  genant  Lebesat,  Alheide  Hilderades  syner  niftUn  er 
yclichme  glichehalb,  dywile  se  beide  leben  unde  deme  lesten  an 
libe  czumole  gancz  mid  eynander  unde  noch  diser  iczunt  genant 
beider  tode  sente  keyser  Henrichs  alter  czü  Koffungen  mettene 
in  deme  köre  unde  wer  dez  dan  ist  eyn  bewerere,  unmie  fünf- 30 
czen  phunt  Hesser  phenninge,  dy  emme  dorvor  nüczceliche  beczalt 
unde  geczalt  syn  unde  sy  der  quid,  ledig  unde  los  seget.  Och 
hat  her  emme  unde  synen  erben  odder  weme  es  von  syner  we- 
gin worde  yn  gift  odder  yn  koffe,  behalden  dy  gnade,  daz  her 
dy  nemmelichen  vorgenante  gulde  mag  widderkoffen  alle  jar,  35 
wilche  czit  en  lustet,  umme  dy  vorgenante  summe  geldes,  also 
dorvor  yn  demme  koffe  ist  usgegeben,  dy  gulde  habe  wer  sy 
habe,  noch  demme  also  vorgescreben  steid.  Unde  sal  der  wid- 
derkof  gesehen   unde    beczalunge    mid  wissende  eyner  probesten 


1384  juli  11.  263 

czü  Koffungen  unde  bewerere  des  vorgnanten  alters,  uffe  daz  daz 
gelt  bewart  werde  unde  widder  anegeleget  werde  czü  noccze 
dem  vorgenanten  Petere,  Alheid  unde  och  demme  altere  ozu  syme 
rechte.     Dis  czu   kuntschaf  gebe  wer   dessen   brif   umme   beyde 

5  willen  her  Albrachtes  vorgenant  mid  unser  mgesegel  hirane  ge- 
hangen vestlichen  besegelt.  Unde  umme  merer  sicherheid  willen 
so  habe  ich  Albracht  vorgenant  myn  inges^e^  och  an  desen 
brif  mid  mynes  heren  des  techens  ingeseffel  hirane  gehangen, 
der  gegeben  ist  noch  Goddes  gebort  driczenhundert  jar,  darnach 

10  yn  deme  vir  unde  achtzigesten  jare,  an  deme  neisten  montage 
noch  demme  suntage,  alse  men  synget  Beminiscere  miseracionum. 

Orig.-perg.  in  K.,  am  oberen  und  unteren  rande   fleckig  und  ausgerissen 

mit  Schädigung   der  schrift.     Beide   siege!    abgefallen.    Auf   der   rückseite   von 

band  16.  jahrh. :    ,Recognitio  decani  ecclesie   sancti  Martini,   quod  domintis  AU 

15  heriM'A  plebanus  in  Wolfe[s]anger  vendidit  l^/jlb.  etc.  et  tandem  cedent  ad  altare 

imperatoris  Henrici'. 

1)  ausgerissene  stelle.  2)  Landau  Wüste  orte  58  liest:  ,zu  "Wesen*  als 
Ortsname  statt:  ,zwei  wiesen*,  so  auch  Hessengau  81.  8)  Auch  Landau  liest 
jArmude*.     °  steht  freilich  über  den  beiden  letzten  m-strichen. 


20  268.     Aebti8»in  Adelheid  zu  Kaußingen  erklärt,    den   hof  Hambach 

ohie  eintcilligung  des  landgrafen  Hermann  zu  Hessen  weder  verkaufen, 

noch  versetzen,  noch  an  Eckhard  voti  Felsberg   auf  irgend  welche  art 

kommen  lassen  zu  wollen, 

1384  juli  11. 

25  Wir  Alheid  von  Gots  gnad[en  eptischin  der  kirche]  sancte     1384 

crucis  zcu  Koufungen  bekennen  uffenhch  an   disem   [brieffe  vor  •^'*  * 
uns]  und  alle  unser    nachkummende    in  dem  vorgenanten  stifte, 
daz  wir  unsem  hob  zu  Hainbach,  gelegen   bij   der  [Lichtenowe], 
mit   aller   siner    zcugehorunge    nicht   verkouffen    [adir  verjsetzin 

30  sollin  adir  woUin,  wir  tun  es  d[an  mit]  wissen  und  willen  des. 
hogebornen  fursten  junghern  [Herm]an8  lantgrafen  zcu  Hessin 
und  siner  erben,  und  sollen  ouch  den  hob  mit  siner  zcugeho- 
runge hem  Eckeharde  von  Felsberg  adir  sinen  erbin  nicht  vor- 
setzin,  vormeygem  adir  virtun,  nach  sie  daran  kummen  laßen  in 

35keyne  wis.  [Ouch]  wer  is,  daz  wir  den  vorgenanten  hob  mit 
unsers  vorgenanten  juncherren  adir  siner  erben  willen  ymande 
vorkoufften  adir  versestin,  die  sulden  en  zcufomt  gewyscheit  tun, 
daz  sie  den  hob  mit  siner  zcugehorunge  hem  Eckeharde  vorge- 
nant adir  sinen   erbin   nicht  vorsesten,    vertheden   adir  vermey- 


264  1384  oct.  19. 

gerten,  nocli  sie  darczu  kommen  ließin.  Und  wer  is,  daz  wir 
den  vorgenanten  hob  ymande  ver[meyg]ertin  adir  vortedin  und 
en  selbes  mit  unserme  eigen  gesynde  und  pherden  [nicht  er- 
beiten]  ließen,  die  sulden  unserme  juncherren  [dem  land]graven 
und  sjmen  .  .  erben  darvon  dienen  und  thün,  als  anders  die  syne  5 
in  dem  gerichte  czu  [Richen]bach.  Dijs  czu  orkunde  han  wir 
Alheid  vorgenant  unser  ingesigel  und  die  jungfrauwen  irs  ca- 
pitels  ingesiegel  an  dißen  brieff  laßin  hencken.  Datimi  anno  Do- 
mini m9,  occ^.  Ixxx.  quarto,  secunda  feria  [ante  diem  beajte  Mar- 
garethe.  10 

Orig.-perg.  in  M.,  Hessen-Casselsches  general-repertoriuni}  Hambach, 
äusserst  defect,  mürbe,  zerrissen,  durchlöchert,  beschmutzt  und  fleckig,  sehr  ver- 
blasste,  im  oberen  theile  fast  verlöschte  schrift.  Von  den  beiden  siegeln  ist  keine 
spur  mehr  sichtbar.  Auf  der  jetzt  überklebten  rückseite  stand:  ,Nota  über  den 
h[ob  Hainbach]  im  gericht  zu  Richen[bach]*.  Erwähnt:  Priedensburg  Landgraf  15 
Hermann  der  gelehrte  und  erzbischof  Adolf  I.  von  Mainz  in  zeitschr.  f.  Hess- 
gesch.  N.  F.  11,  201;  nur  ist  hier  der  Felsberger  „Eckbert**  genannt. 


269.     Reinbold,  Rhickes  söhn,    zu  Trimbs  und   seine   ehefrau  Sophie 
bekennen  für  sich  und  eines  ihrer  beiden  ältesten  kinder,  ddss  sie  der 
äbtissin  und  defn  capitel  zu  Kaufungen  währeiid  ihrer  dreier  lebenszeit  20 
jährlich  11  kleine  gülden  pachtgeld   von  dem  stiftshofe  zu  Triinbs  zu 

zahlen  haben, 
1384  october  19. 

1384  Ich  Renebolt  Ryencken  son  und  Sophie   syne   eHche  huys- 

^  *  •  frauwe  wanefftich  zu  Tremitze  döin  kunt  allen  luden  imde  be-25 
kennen  vur  uns  unde  eyn  unser  beyder  eldesten  kinde,  daz  wir 
den  eirbem  frauwen  eptisten  [!]  und  gantzem  cappittel  des  stifftis 
des  heyligen  crucis  zft  Couffungen  und  yeren  nakomelingen  alle- 
jeirlichen  schftldich  sin  zft  rechtem  paichte  unser  beyder  lebe- 
dage  und  unsers  eldesten  kindis  zft  hirbeste  eylff  kleyne  goldenen.  30 
Unde  sollen  dye  vorgenanten  eylff  kleyne  güldenen  gftt  van 
gölde  unde  swair  van  geweijchte  yeren  knechten  geben  unde 
senden,  welche  an  ir  stat  koment  zft  Leye  zft  hirbeste,  als  van 
yerme  höbe  gelegin  zft  Tremitze  mit  aller  syner  zftgehörftngen, 
welcherleye  dye  sint  in  dftrffe,  in  hflse,  in  garten,  in  hoben,  35 
wingarten,  ackern,  wesen  unde  widen,  versoicht  unde  unversöicht, 
mit  zftfellen,  dye  von^)  hobedinges  wegin  darin  gehörin.  Auch 
sollen  wir  unde  unser  yeglich  na  deme  andern  den  vorgenanten 
hob  unde  sin  gftt  aUejeirliches  besseren,  unde  geschege  des  nit, 
so  wir  darumb  angesprochen  wftrden,    so    sftlden  wir  is  besßemiO 


1386.  266 

in  deme  neesten  jaire  und  w6  wir  des  nicht  endeden,  s6  ver- 
treben  wir  2)  uns  selbir  und  solden  unser  gnaden  niclit  vflrdir 
gebrfigen.  Wan  ouch  wir  drij  personen  van  totis  wegin  ver- 
fallen, so  sal  der  vorgenante  hob  mit  allen  sinen  rechten  unde 
5  besserüngen  weder  ledig  unde  löß  an  sij  gefallen  ane  alle  weder- 
spraiche  unde  hindersal  geistlichz  oder  wemtlichz  gerichtis  van 
yemans  in  unsem  erben  wegin,  alle  argelist  ußgenomen.  Des 
zu  Urkunde  unde  zu  wairheide  hain  wir  Eenebolt  unde  Sophie 
elüde  vorgenant  gebeden  tzwene  eirbere  manne  Heirman  Berland 
10  und  Henne  Thonhering  scheffenen  der  steede  zu  Meyen,  daz  sij 
ir  ingesigille  umb  unser  beden  willen  an  dusen  brieff  hant  ge- 
hangen, des  wir  scheffenen  itzügenant  [!]  ghien,  daz  dis  wair  ist. 
Datum  anno  Domini  mP.  ccc^.  Ixxx®.  quarto,  crast[ino]  beati  Luce 
ewangeliste. 

15  Orig.-perg.  in  K.     Siegel  der   schöffen   zu  Mayen  1)  Hermann  Berlands, 

rund,  20  mm,  grün,  fehlt  oben  ein  stück,  siegelbüd  und  Umschrift  verwischt; 
2)  rund,  23  mm,  grün,  fisch  (häring)  in  senkrechter  Stellung,  köpf  oben,  Um- 
schrift: S.  lOHAN  TONHEIRINGI. 

1)  ,von*  übergeschrieben.        2)  ,wir*  desgl. 


20  270.     AebUssin  Margarethe  zu   Kaufungen    e^-neuert  das  früher   (s. 

urk,  nr.  199  von  1339  mai  27)    mit  den  äbten  zu  Hasimgetif  Brei- 

tenau  und  (SpieS')Cappel,    den   Vorstehern   vieler    anderer  Hessischer 

klöster  und  den  erzpriestern  der  9  sprenget  der  pi*opstei  Fritzlar  zur 

abwehr  unberechtigter  angriffe  geschlosse^ve  bündniss. 

25  Fritzlar  1386, 

In  nomine  Domini,  amen.    Et  ad  perpetuam  ^)  rei  memoriam.     1366. 
In  effectum  innovacionis    pie  concordie    et   unionis    venerabilium 
prelatorum,    capitulorum,    conventuum  singulorumque  clericorum 
et  personarum  eoclesiasticarum  tocius^)   prepositure  Friczlariensis 

BOMaguntine  diocesis  pro  defensione  libertatum  ecclesiasticorum  vi- 
ronmi  nos  Margareta  Dei  gracia  regalis  ecclesie  sancte  crucis 
in  Koiffungen  abbatissa  necnon  Arnnoldus  et  Hermannus  Dei 
gracia  in  Hasungen  et  in  Breydenaüwe  ordinis  sancti  Benedicti 
et  Theodericus  in  Cappel  ordinis  Premonstratensis  monasteriorum 

35abbates  necnon  decani  et  capitula  ecclesiarum  in  Friczlar,  in 
Roydinberg  et  in  Cassel,  in  Ymmechenhain,  in  Wissinsteyn,  in 
Beyrche,  in  Werbe,  in  Anenberge,  in  Merckirshusin,  in  Blancken- 
heym,  in  Heyda,  in  Nordershusin,  in  Necze,  in  Eppinberge, 
sancte  Katherine  extra  muros  Friczlarienses,  sancti  Georgii  extra 


266  1386. 

muros  Hoenbergenses  prepositi  Cisterciensis,  Premonstratensis, 
Augustini ')  et  sancti  Benedicti  ordinum  una  cum  nostris  conven- 
tibus,  coUegüs  et  capittulis  necnon  archipresbiteri  sedium  in  Fricz- 
laria,  in  Gensingen,  in  Marcdorff,  in  Urffe,  in  Brache,  in  Ottera, 
in  Bercheym,  in  Schuczeberg  et  in  Diptmelle  sencientes  et  intelli-  6 
gentes,  non  sine  gravi  cordis  amaritudine  percipientes  et  susti- 
nentes  diversorum  predacionum,  oppressionum,  aggravacionum  ac 
inmiserabilium  injuriarum  insultus  per  nonnullos  malignorum 
spirituum  fiKos,  raptores,  depredatores,  sacrilegos  et  presertim  in 
partibus  Hassie*)  et  circumvicinis  in  ecclesiasticas  et  religiosas  10 
personas  et  in  clerum  et  in  eorum  monasteria,  ecclesias,  loca  et 
bona  multipliciter  invaluisse,  taliter  et  in  tantum  quod  in  poste- 
rum  deteriora  pervenire  verisimiliter  timentur,  permaxime  ex  eo 
quod  statuta  sanctorum  patrum  ac  sacrorum  canonum  necnon 
eciam  provincialia  edita  contra  injuriatores,  inva^ores,  depre- 15 
datores,  exacüonatores,  sacrilegos  et  molestatores  ecclesiasticarum 
personarum,  ecclesiarum,  monasteriorum,  conventuum  religiosorum 
.  ac  clericorum  tangencia  libertatum  statum,  Privilegium  et  ho- 
norem tocius  cleri  in  prefata  prepositura  Friczlariensi  cum  Deo 
minime  timentur  et  tenentur  et  hucusque  progdulor!*)  difformiter  20 
et  neglienter  sunt  observata  et  adhuc  minus  debite  et  plene  ob- 
servantur  nee  execucioni  debite,  prout  sint  et  est  faciendimi,  de- 
mandantur,  ex  quibus  libertas,  Privilegium,  honor  et  Status  cleri- 
calis  viüpenditur,  divinus  cultus  diminuitur,  insurgunt  scandala 
quam  plurima,  oritur  et  nascitur  f requenter  obprobriiun  et  preju-  25 
dicium  tocius  cleri  ejusdem  prepositure  Friczlariensis,  non  modi- 
cum  et  gravamen  necnon  monasteria,  ecclesie,  prelati,  abbates, 
prepositi,  moniales,  canonici  atque  clerus  et  clerici  vanis  ac  di- 
versis  aliis  vexacionibus,  exactionibus,  aggravaminibus  ®),  oppres- 
sionibus  a  nonnullis  plerumque  seu  multociens  perturbantur  et  30 
aggravantur  taliter  et  in  tantum,  quod  oportet  aliquos  extra 
partes  in  remotis  ire  mendicatum,  eaque  propter,  ut  concordia 
pia  et  unio  plena  dudum  concepta  et  facta  firmius  permaneat, 
cum  juris  defensione  legittima  cum  venerabilibus  dominis  pre- 
latis  decano,  scolastico,  cantore  totoque  capittulo  ecclesie  Friczla-3ö 
riensis,  in  Cassel  et  in  Roydinberg  recollecti  futuris  occurrere 
dampnis,  mjJis  et  periculis  et  transactis  jam  discriminibus,  op- 
pressionibus  et  aggravaminibus  congrua  remedia  commodius  et 
fructuosius  adhibere  possimus  in  perpetuum  et  inviolabiliter,  te- 
nore  presencium  et  per  presentes  sollempniter  publice  ac  fideliter  40 
2)rofitemur  et  eciam  promittimus  bona  fide    data,    quod    ammodo 


1386.  267 

unanimes  et  uniti  erimus  cum  jam  dictis  dominis  prelatis  et  ca- 
pitulis,  ut,  si  quis  aut  si  qui  vel  si  que  de  dictis  prelatis,  cano- 
nicis  aut  etiam  de  clero  aut  ecclesiis,  monasteriis,  locis  vel  bonis 
eorundem  antedicte  prepositure  contra  prefata  statuta  sanctorum 
5patrum  vel  provincialia  molestantur  seu  alios  ex  quibuqcumque 
causis  a  quibuscumque  molestari  ^)  contingerit  in  futurum  per  di- 
rectum vel  indirectum,  publice  vel  occulte,  conjunctim  vel  divisim, 
libertatem,  statum  et  honorem  clericorum  vel  cleri  ac  eccleeiarum 
et  monasteriorum  tangen[ti]bus,  quomodocunque  vel  quaUtercunque 

lOistud  contra  justiciam  et  racionem  evenerit  minus  juste,  quod 
ipsis  dominis  prelatis,  canonicis  et  capitulis  ac  clericis  con- 
junctim et  divisim  cum  omnibus  rebus  et  bonis  nostris  ac  per- 
sonis  necnon  cum  omnibus  viribus  et  potestate  in  agendo  et  defen- 
dendo    astabimus    eisdem   unanimiter  et  concorditer,    fideUter    et 

15  concordialissime,  omni  dolo  et  fraude  in  perpetuum  postergato 
necnon  contra  hujusmodi  molestatores,  injuriatores,  ex£U3tionatores, 
depredatores  et  vexatores  in  persecucione  et  defensione  juris  ipso- 
rum  auxilium,  consilium  prestabimus  verbo,  opere,  ope,  sumpti- 
bus  etiam  nostris   et  expensis   necnon  nos  et  nostros    conventus, 

20monasteria  ac  ecclesias  et  bona  nostra  presencia  et  futura,  mo- 
bilia et  inmobilia  obligamus  et  obUgata  esse  volumus  pro  eisdem 
in  expensis  et  sumptibus  pro  nostra  porcione  infra  descripta,  vi- 
delicet  quod  prelati  solvent,  prout  solvere  debent,  pro  hujusmodi 
expensis  et  sumptibus  faciendis    quartam  partem,    capittula  quar- 

2ötam  partem,  prepositi  quartam  partem  ac  totus  clerus  quartam 
partem  ministrabunt,  quando  requisiti  fuerint,  sine  omni  dilacione 
infra  quindenam  sub  pena  viginti  *  florenorum.  Et  si  ipsos,  ali- 
quos  vel  aliquem,  super  premissis  molestacionibus,  oppressionibus, 
exactionacionibus  seu  gravaminibus   quibuscunque  aut  a  quocun- 

30  que  vel  aliquo  alio  gravamine  illato  minus  juste  appellare  vel 
appeUari  contingerit  seu  appeUacionem  interponi,  nos  supra  no- 
minati  abbates,  prelati,  prepositi  atque  conventus  illis  vel  istis 
unanimiter  et  concorditer  adherebimus  et  astabimus  firmiter  omni 
contradictione  postposita  nee  ab  appellacione    seu    adhesione  hu- 

35Jusmodi  recedemus,  donec  negocium  nostrum  principale  cum  ap- 
pellacione hujusmodi  fuerit  totaliter  discussum,  finitum  et  summa- 
liter  terminatum  omni  eciam  fraude  et  dolo  ammotis.  Ut  autem 
predicta  concordia^)  et  unio  inviolabiliter  plenius  conserventur, 
nos  supra  nominati  abbates,   abbatissa,   prepositi,   capittula,    con- 

40ventus  et  monasteria  presentem  litteram  unionis  fecimus  cum 
nostris  sigillis  prelatorum,  conventuum  et  monasteriorum  penden- 


268  1386. 

übiis  una  cum  appensione  sigillorum  omnium  archipresbyterorum 
pro  toto  clero  prepositure  Friczlariensis  coimiuniri  quatuor  eli- 
gentes  procurafcores,  actores,  factores  et  negociomm  gestores  omni 
meliori  modo,  jure,  causa  et  forma,  quibus  melius  et  efficacius 
fieri  potest  et  debet  in  modum:  Infrascripti  abbates  et  prelati  5 
elegerunt  dominum  Theodericum  abbatem  in  Cappel,  capittulum 
ecclesie  Friczlariensis  dominum  Gisonem')  scolasticum  ecclesie 
Friczlariensis,  domini  prepositi  dominum  Grerlacum  prepositum  in 
Heyda,  capittula  ecclesiarum  in  Boydenberg  et  in  Cassel  domi- 
num Lodewicum  decanum  ecclesie  Boydinbergensis  totusque  cle-10 
rus  dominum  Johannem  plebanum  in  Milaungen  et  dominum 
Tylemannum  plebanum  in  Ottera  de  ipsorum  circumspeccionibus, 
legalitatibus  confidentes  ad  omnia  et  singula  agenda,  facienda, 
dictanda  et  ordinanda,  que  circa  premissa  et  quelibet  premisso- 
rum  cum  omnibus  suis  emergentibus,  incidentibus,  dependentibus  15 
et  connexis  fuerint  necessaria  vel  oportuna.  Eciam  si  mandatum 
exigeret  vel  exigerent  speciale  promittentes  ratum  et  gratum  per- 
petuo  habituros,  quidquid  per  dictos  procuratores  actum,  factum, 
gestum  vel  ordinatum  fuerit,  sub  ypotheca  et  obligacione  omnium 
bonorum  nostrorum  presencium  et  futurorum,  ut  contra  premissa  20 
in  toto  vel  in  parte  nunquam  contravenire,  in  quo  predicta  et 
presens  innovacio  unionis,  concordie  et  procuratorum  constitucio 
possit  ledi,  revocari  vel  infringi,  volentes  eciam,  quod,  si  aliquem 
de  dictis  procuratoribus  cedere  vel  decedere  contingerit,  aÜi 
superstites  novum  poterunt  ^®)  et  debebunt  eligere  et  recipere  pro-  25 
curatorem  in  locum  cedenüs  vel  decedentis  sie:  si  fuerit  prelatus, 
prelatum,  si  de  capittulo,  alium  de  capittulo,  si  de  prepositis,  alium 
prepositum  et  si  de  clero,  alium  de  clero  eligant  infra  mensem 
sub  pena  viginti  florenorum  auri,  quos  converti  volumus  in  utili- 
tatem  presentis  innovacionis  unionis.  Volumus  eciam,  quod,  qui,30 
quis  vel  que  premissa  non  observaverint ")  et  adinpleverint  te- 
nendo,  promittendo,  sigillando  et  contribuendo,  quod  pro  non 
unitis  et  unito  habeantur  et  habeatur  nee  conmodo,  utilitate  et 
honore  hujusmodi  perfruatur,  scüicet  pro  excluso  teneatur*^). 
Acta  et")  facta  est  hec**)  innovacio  unionis  in  ecclesia  Friczla-35 
riensi  anno  Domini  millesimo  trecentesimo  octuagesimo  sexto. 

Orig.-perg.  in  M.,  stift  Fritzlar.    Von  den  25  siegeln  hängen  19  an,  wäh- 
rend 6  abgefallen  sind.    Es  sind  die  siegel: 

1)  der  äbtissin  Margarethe  zu  Kaufungen  (beschr.  s.  urk.  nr.  279); 

2)  al)gefallen  (Kaufunger  capitelsiegel,  beschr.  s.  urk.  nr.  636); 

3)  des    abtes   Arnold   zu   Hasungen,    spitzoval,    60/40  mm,    hellbraun,    apostel40 


im.  369 

Petrus  und  Paulus  unter  Gothischem  baldachin,  darunter  knieender  abt,  vor 
demselben  Wappenschild  mit  aufi'echtem  wolf,  Umschrift:  SIGILLVM  AR- 
NOLDI»*)  [ABBATIS]  IN  HASUNGEN; 

4)  des  capitels  zu  Hasungen,  rund,  50  mm,  hellbraun,  köpfe  der  beiden  apostel- 
5         fiirsten,    Überschriften:   PAVL.   PETR.,    auseinander   gedehnte   Umschrift: 

HASUNGEN; 

5)  des  abtes  Hermann  zu  Breitenau,  rund,  30  mm,  hellbraun,  siegelfeld  ge- 
theilt :  oben  halbe  figur  eines  abtes,  unten  Wappenschild  mit  einem  zickzack- 
balken(?),  Umschrift  unleserlich; 

10    6)  des  capitels  zu  Breitenau,  braun,  Umschrift  abgestossen,  bildfläche  beschädigt 
(beschr.  s.  urk.  nr.  199,  3); 
7)  des  abtes  Dietrich  von  (Spies-)Cappel,  spitzoval,  60/40  mm,  unter  Gothischem 
baldachin  stehender^ abt  mit  stab  und  buch,  Umschrift:  S.  ABBATIS  ECCE 
CAPELL.  ORD.  PMOST[RATEN]SIS ; 
15    8)  abgefallen  (des  capitels  zu  Spiescappel) ; 

9)  des  capitels  zu  Fritzlar,  oben  und  unten  abgestossen,  oval,  40/32  mm,  grün, 
sanct  Petrus  stehend  mit  den  schlüsseln,  Umschrift:  [S.]  ECCLE  FRI[TS- 
LARIEN]SIS  AD  CAVS; 

10)  des  capitels    zu  Rotenburg  a.  d.  Fulda,    rund,   40  mm,  braun,    links  Maria 
20         mit  dem  kinde,    rechts  heil.  Elisabeth,    Umschrift   theils   abgestossen,    theüs 

unleserlich ; 

11)  des  sanct  Martinsstiftes  zu  Cassel,  grün,  von  Umschrift  erhalten:  SANCTI 
IVIARTINI  (im  übrigen  s.  Siegel  der  urk.  nr.  310); 

12)  des  klosters  Immichenhain,  oval,  40/30  mm,   hellbraun,    Maria  (halbe  figur) 
25         mit  dem  kinde,  darunter  knieender  beter,  Umschrift:  S.  PPOSITT  IN  YM- 

MECHENHAYN; 

13)  des  sanct  Catharinenhospitals  vor  Fritzlar,  oval,  45/35  mm,  hellbraun, 
Maria  sitzend,  in  der  ausgestreckten  rechten  einen  runden  gegenständ  hal- 
tend, mit  dem  kinde ;  von  der  Umschrift  noch :  ECC.  HOSPITAL.  [EXTRA 

30         M]VROS  FRITSLAR  .  .  .  erhalten; 

14)  der  sedes  Schützeberg,  oval,  35/25  mm,  braun,  stehende  heUigenfigur  mit 
(anscheinend)  Wie  und  buch,  Umschrift:  [S.]  AR[CHI  PSBYT]ERI  [SE]- 
DIS  SCVTZE[BERG]; 

15)  nur  kleines  mittelstück  des  grünen  siegeis  erhalten,  figur  des  heü.  Petrus 
(ohne  köpf),  die  Schlüssel  in  der  rechten; 

35  IG),  17),  18)  und  19)  abgefallen; 

20)  des  klosters  Heydau,  links  fehlt  grosses  stück,  rund,  60  mm,  braun,  Maria 

gekrönt,  sitzend  mit  dem  kinde,  von  Umschrift: DE  VIRGINIS  [IN] 

MIRICA; 

21)  des  klosters  sanct  Georg  vor  Homberg,  rund,    55  mm,    braun,    heü.  Georg 
40         zu  fuss,  eine  auf  dem   boden  stehende  fahne    (im  fahnentuch  ein  kreuz)  in 

der  rechten,  dreieckigen  wappenschüd  mit  kreuz  darin,  in  der  linken,  im 
Siegelfelde  um  die  figur  unleserliche  Umschrift,  randumschrift :  S.  [CON- 
VEJNTUS  ECCLIE  SCI  GEORGU  DE  HOENB[ERG] ; 

22)  spitzoval,  35/25  mm,  hellbraun,  sanct  Petrus  mit  den  schlüsseln,  schluss  der 
45         Umschrift  wahrscheinlich:  [S]EDIS  FRI[Z]L. 

23)  spitzoval,  c.  45/27  mm,  braun,  unten  fehlt  ein  stück,  sanct  Petrus  unter 
Gothischem  baldachin  mit  den  schlüsseln,  Umschrift:  SIGILLVM  S[E]DIS 
MARTDORFF. 


270  1387  Jan.  20. 

24)  der  sedes  Ditmold,  rund,  30  mm.  braun,  bnistbild  eines  bischofs  O^eil.  Bo- 
nifacius?),  Umschrift:  S.  SEDIS [DIT]MOL; 

25)  der  sedes  Ottrau,  stark  abgestossen,  spitzoval,  c.  40/20  mm,  braun,  figur 
eines  heiligen  mit  erhobener  rechten,  von  der  Umschrift  nur  .  .  .  OTTE- 
[RAU]");  5 

Auf  der  rückseite  der  Urkunde:  ,Confoederatio  Frideslariensis  et  omnium  eccle- 
siarum  secularium  et  regularium  ad  preposituram  Frideslariensem  spectantium 
super  juribus  et  immunitate  contra  invasores  unitis  viribus  et  sumptibus  porro 
defendendis*.     Gedr.:  Würdtwein  Dioec.  Mogunt.  3,  409 ff. 

1)  orig.  ,perpetui*.       2)  ,tocius*  auf  rasur,  von  anderer  band  mit  dunklerer  10 
tinte  eingeschrieben.      3)  , Augustini*  übergeschrieben.      4)  ,Hassie*  desgl.      5)  für 
,proh  dolor!'      6)  orig.  ,aggraminibus'.       7)  orig.  ,molestare*.      8)  orig.  ,concordie\ 
9)  zuerst  hatte  das  orig.  nur  G. ;    ,isonem*  ist  mit  kleinerer  schrift  nachträglich 
hinzugefügt.         10)  orig.  hat   unnützes    abkürzungszeichen  über  ,un*.         11)  im 
orig.  ist  die    endung    ,rint*    durch    überflüssige   striche    undeutlich.         12)  orig.  lo 
jtenatur*.        13)  ,et*  für  ein  im  texte  stehendes,  verwischtes  ,e8t'  übergeschrieben. 
14)  ,hec'  übergeschrieben.         16)  aus  dem   geschlechte   der  Wolff   von   Guden- 
berg    (s.  Landau  Ritterburgen  4,    Stammtafel  IJl  zu  p.  283).         16)  eine  syste- 
matische reihenfolge  der  siegel,  wenigstens  von  nr.  12  an,  ist  nicht  eingehalten, 
so  dass  sich  nicht  ermitteln  lässt,  wem  die  einzelnen  nummem  der  4  abgefalle-20 
nen  siegel  von  nr.  16 — 19  sowie  das  unbekannte  nr.  15  mit  dem  siegelbilde  des 
heil.  Petrus  angehörten ;  laut  textes  sind  darunter  die  der  übrigen  4  sedes :  Gen- 
sungen,  Braach,    Urf  und  Bergheim  a.  d.  Edder;    das  dann  noch  fehlende  wird 
wohl  einem  kloster  zuzurechnen  sein. 


271.     Die  rüter,  gebrüder  Hans  und  Hennann  von  Colmatsch  quit^^b 

iiren  dem  landgrafen  Hennann  zu  Hessen  den  empfang  von  20  mark, 

welche  ihnen  derselbe  aus  den   dörfern  (Ober-)  Kau fungen,   Heiligen^ 

rode,   Umbach  und  Sandershausen  verschrieben  hatte. 

1387  janu<ir  20. 

13&7  Wir  Hans  und  Herman  gebrüder,  genant  von  Colmacz,  ritter,  30 

Jan.  20.  bekennen  in  dissem  briefe  alsolche  tzwenczig  marg  Gotingsche 
were,  die  uns  unse  gnedige  juncher  juncher  Herman  lantgrave 
czu  Hessen  virschriben  haid  uß  dissin  dorffern  Kouffimgen,  Heil- 
genrode,  Umbach  und  Sandershusen  und  uns  solden  gefallen  sin 
uff  den  neisten  sant  Martens  tag,  der  virlauffen  ist.  Die  tzwen-35 
czig  marg  hat  uns  Gerlach  Tuker  scholtheiße  tzu  Cassü  gutlich 
beczalit  und  sagen  unser  vorgenanten  junchern  der  tzwentzig 
marg  quid,  ledig  und  lois  uff  den  vorgenanten  sant  Martens  tag 
und  geben  dez  tzu  kuntschafft  dissen  briff  besigelt  mit  myme 
Hans  von  Colmacz  vorgenant  ingesigel,«  daz  hir  uffgedrucht  ist,  40 
der  gegeben  ist  nach  Cristi    geburte   tusint*)  druhundert  jar,    in 


1S88  Jan.  11.  —  1BÖ8  jan.  13.  271 

dem  sehen  und  achcigesten  jare,  an  der  czwier  heiigen  martelir 
tage  Fahiani  und  Sehastiani. 

Orig. -pap.  in    M.,    Quittungen.     Auf  papier   über  wachs   aufgedrücktes 
rundes,  20  mm  grosses  siegel,  in  ovalem  rahmen  eingefasster,  schräg  stehender 
5  Schild  mit  unkenntlichem  bilde,  darüber  heim   mit  unkenntlichem  kleinod,    Um- 
schrift unleserlich. 

1)  orig.  jzusint*. 


272.     Knappe  Kmirad  von  Elverfeldt   verspricht  für  den  Jall  seines 
iodes  dein  stifte  Kaufungen  die  rückgabe  einer  ihm  von  der  äbtissin 
10  Margarethe  daselbst  verpachteten  hufe  zu  Dorstfeld. 

1388  Januar  IL 

Ego  Conradus  de  Elverfelde  famulus  recognosco  publice  in     J388 
his  literis,  [quod]^)  mansum  in  campo  ville  Dorsfeld  prope  oppi-  ^^^'  ^'' 
dum  DorfEmünden  mihi  dumtaxat  ad  tempora  vitae  meae  locatum 

15  pro  sex  maldris  [fructuum]  ^)  partim  siliginis  et  hordei  mensure 
Dorf&nundensis  singulis  annis  persolvendis  in  festo  beati  Martini 
episcopi  a  venerabili  et  gratiosa  domina  Margaretha  abbatissa  re- 
galis  ecclesie  sanctae  crucis  in  Cauffungen  volo  utiliter  procura- 
toribus  suis  warandare,  nee  filii  seu  heredes   mei    quicunque  me 

20  mortuo  in  dicto  manso  mihi  ^)  locato  quidquam ')  sibi  juris  vin- 
dicabunt*),  sed  libere  et  absolute  ad  dominam  abbatissam  et 
ejus  ecclesiam  predictam  absque  omni  impeditione  retransibit. 
In  cujus  testimonium  dedi  hanc  lit^ram  proprio  meo  sigillo  fir- 
miter    munitam.     Anno  Domini   1388,    post  Epiphaniam  Domini 

25  sabbatho. 

Nach  einer  copie  des  18.  jahrh.  bei  Landau  Collect,  über  kl.  Kaufungen 
I,  fol.  D  (stand,  landcsbibl.  zu  Cassel).  Diese  urk.  findet  sich  bei  Aander-Hey- 
den  nicht. 

1)  in  der  vorl.  ist  die  stelle  offen  gelassen.  2)  vorl.  »misi*;   hier  folgt 

30  unverständliches  ,ut  sie'.        3)  vorl.  ,quisquam'.        4)  vorl.  ,vendicabunt*. 


273.  Aebtissin  Margarethe  und  jM'opstin  Johanna  vorn  Stein  zu  Kau- 
fungen  genehmigen  die  begabiing  des  altares  in  der  sanct  Nicolaus- 
capelle  zu  Kaufungen  durch  Gela  Piltzer  und  deren  schwestersohn 
Johann  Schau weiiburg,  canonicus  zu  Cassel,  mit  180  gülden  zu  einem 
35  seelgeräthe. 

1388  Januar  13. 

[Text  und  bemerhungen  s,  urk.  nr.  274   von  1388  Januar  22.] 


272  1B88  Jan.  22. 

274.     Kanrad,  dechant  der  sauet  Martinskirche  zu  Cassel,  beglaubigt 

eine  urktmde  der  äbtissin  Margarethe  und  des  capitels  zu  Kaiifungen 

von  1388  Januar  13  (nr,  273),  betr.  die  begabung  des  altares  in  der 

sanct  Nicolauscapelle  daselbst, 

1388  Januar  22,  B 

13S8  In  deme  namen  unsirs  heren  Jesu  Christi,  amen.    Wir  Mar- 

jan,  ^.  g2bVQtdi,  von  Gots  gnaden  eptisschin,  Johanne  vonme  Steine  prö- 
bistin  von  der  juncfroüwen  weyn  des  capittels  des  stifftis  des 
heiigen  crutzes  tzü  Kouffüngen  bekennen  uffinliche  in  dissme 
brieffe  vor  uns  unde  alle  unsir  nakummenden  eweclichin,  daz  10 
wir  gerne  unde  buche  vorhengit  habin  mer&nge  gotsdinstis  in 
aUe  wyes  unde  besundern,  da  wers  macht  habin,  unde  hirumme 
so  staden  unde  hengin  wir  Gode,  syner  werdin  mütir  sancte 
Marien,  deme  heiigen  crutze  unde  sancte  Petre  unser[me]  hoübit- 
heren  tzü  eren  unde  tzü  lobe  sancte  Nycolaus,  daz  dy  erbern  16 
Gele  Putzern,  her  Johan  Schoüwenburg  erer  swestir  son,  canonike 
tzü  sancte  Mertine  tzü  Cassil,  vor  Conradis  Piltzers  seligen  sele, 
vor  alle  er  eldem  unde  alle  gloubige  sele  bewedemet  han  unde 
bewedemen  den  altar,  in  sancte  Nycolaus  capellin  gelegin  inne- 
wendig  der  murin  unsirs  stifftis,  myt  achtzig  guldin  unde  hündirt,  20 
myt  gereydeme  gelde  unde  gulde,  waz  man  darmydde  getzügin 
unde  gekouffen  kan,  erplichin  adir  tzü  widdirkoüffe,  unde  be- 
tzalet  dye  von  stünt,  also  daz  men  dy,  so  er  so  lyebir  an  gulde 
lege  mit  unserme  wißene  dem  egenanten  altar  tzü  notze  unde 
syme  bewerer  des  altaris  mit  underscheide  dissir  nachgeschrebin  25 
artikle,  daz  dye  egnanten  bewedemern,  m\i;  namen  her  Johan 
egnant,  unvorbunden  wel  syn  tzü  residentien,  daz  ist  liplich  be- 
sitzunge,  unde  nicht  me  messe  tzü  bewarende,  dan  so  gemeyne 
kirchwyünge  ist,  dye  kirchwygunge  der  capellin  unde  uff  sancte 
Nycolaus  tage  eyne  messe  unde  andirs  dorch  daz  jar  in  iklichme  30 
mande  tzwo  messe  uff  heiige  tage  adir  andirs  uff  tzyde  imde 
tage,  als  daz  eyner  froüwen  eptissch[üi]  bequemeUch  ist  unde  der 
pristir  myt  er  obirkummet,  unde  daz  men  eme  vorandeloge  messe- 
gewand,  büchere,  keliche,  oblatin  unde  mn ')  als  eyme  andern 
beienden  pristere  in  unserme  stiffte.  Unde  darumme  unde  dar- 35 
kegin  sal  her  unde  eyn  ykclichir  syner  nakummenden  selegerede 
in  etlichir  maße  mit  deme  stiffte  tzü  dissme  dinste  bestellin. 
Ouch  han  Gele  Putzern  imde  her  Johan  vorgnant  bij  uns  unde 
unsir  nakummenden  behalden  den  willen,  recht  unde  gnade,  daz 
eyn  cüstim  unsers  stifftis,  wer  dy  tzü  der  tzijt  ist,  sal  eweclichin  40 


1388  Jan.  22.  273 

eyn  patrone  syn  unde  daz  lehen  vorlyegen,  als  dicke  daz  loz 
wirt,  eyme  der  abilis  unde  ydoneus  ist,  daz  heißit  bequemelich 
unde  houbisch,  unde  in  syme  erstin  jare,  so  yz  eme  öot  bescheret 
daz  lehen,  pristir  werdin.  Unde  sollin  dye  pristere,  deme  disse 
öaltar  alsus  wirt,  eweclich  Conrades  Piltzers,  öelin  syner  elichin 
wertin,  hem  Johans  unde  alle  er  eldem  sele  gedenken  unde 
eweclichin  vor  sy  biddin  in  erme  gebede.  Ouch  ensal  dye  kü- 
stirn  daz  lehen  nymande  lygen  tzü  den  tzwen  erstin  malin,  so 
daz  loys  wirt  von  todis  wegin,  dan  weme  her  Johan  egnant  be- 

lOstellit,  unde  ob  siß  darpobin  tede,  so  ensolde  doch  daz  nicht 
macht  habin  in  keyne  wys.  Wer  abir  noch  hem  Johanne  vor- 
gnant  tzu  deme  lehen  kummet,  der  sal  syn  vorbündin  tzü  godis- 
dinste  tzü  gende  myt  syner  religen  ^)  unde  lesin,  daz  eme  gebort, 
unde  tzü  also  vele  messin  in  ykclichir  wochin  tzü  haldinde,    als 

15  dy  gulde  mag  geliden,  dy  men  myt  der  vorgnanten  summen 
geldis  mag  getzügen.  Ouch  ist  gereth,  wer  daz  vorgnante  lehen 
had  sancte  Nycolai,  wirt  eyn  frouwe  eptisschen  unde  er  capittel 
tzü  rade  myt  deme,  daz  her  solle  dy  wochin  bewaren  uff  deme 
hohen  altar  myt  messen  unde  andirs  godisdinste,  daz  dartzü  ge- 

20  höret,  myt  den  ses  heren,  dye  bißher  also  genant  syn,  der  her 
alsus  dye  sübende  were  odir  ob  der  me  an  tzal  worde,  daz  solde 
macht  habin  unde  sich  des  andirs  an  nymande  keren  unde  dar- 
kegin  üffhebin,  waz  von  der  wochin  an  broyde,  fleysche  unde  an 
byere    unde    sotane    gefelle    uß    eyner    froüwen    eptisschin    habe 

25 mochte  gefallen.  Ouch  han  sy  behalden  by  uns  dy  gnade:  ge- 
scheh,  daz  her  Johan  vorgnant  daz  vorgnante  altar,  daz  eme  dy 
erbir  frouwe  Gele  Piltzern  bew^edemet  alsus  had  in  sente  Nyco- 
laus  capelHn  vorgeschreWn,  vorweßelde  myt  weme  daz  were,  der 
solde  habin   unde   behaldin    alle  dye  gnade    unde    recht   uff  alle 

SOartikele,  also  dy  uff^)  hem  Johanne  vorgnant  ußsprechin  unde 
irludin,  also  daz  her  syne  obedientien  thü  nach  lüde  unde  ar- 
tikeln  disses  brieffes,  Gesche  ouch,  daz  der  ses  heren  lehen  eyn 
ledig  worde,  daz  Grebelin  adir  keyser  Henrich,  unde  mochte  ez 
dan  an  den  bewerer  des  altares  sancte  Nycolai  kummen,   daz  ist 

35unse  güde  wille  unde  sal  en  daz  altar  darane  nicht  hindim. 
Gesche  ouch,  daz  des  geldis  der  vorgnanten  summen,  daz  uff 
widderkoüff  stünde,  alle  geloist  adir  eyn  teil  widdir  gekoüfft 
würde  adir  geloist,  daz  solde  der  bewerer  des  vorgnanten  altares 
myt  wißinde,    willen  unde  rade   eyner    froüwen    eptisschin    unde 

40kustirn,  dy  tzü  tzyden  weren,  an  gewisse  stede  brengin,  da  daz 
sichir  were,  als  lange  daz  ez  wißintUche  widdir  anegeleyd  worde 

18 


274  1388  febr.  6. 

deme  altare  unde  syme  phlegir  tzü  notze,  unde  alle  brieffe  in  macht 
unde  beheltnisse  eyner  küstem  tzü  sichirheyt  unde  notze  dem 
vorgnanten  altar  unde  sjone  bewerer.  Des  tzü  kuntschaff  unde 
eyme  ewigen  gedechtniße  han  wir  unsir  unde  unsers  stifftis  ey- 
gene  ingesigele  vesteclich  an  dissin  brieff  gehangen,  der  gegebin  B 
ist  noch  Godis  gebort  dryetzen  hündirt  jar,  darnach  in  deme 
1388  acht  und  achtzigesteme  jare,  an  deme  achtestin  tage  noch  deme 
jan.  13.   czwelfften,  den  men  schribit  Epiphania  Domini. 

Unde  wir  Conrad  dechen  der  kirchin  sante  Mertins  tzu 
Cassel  bekennen,  daz  ich  den  rechtin  besigeltin  brieff  dissir  vor- 10 
geschr^Kw  brieffes  gantz  ungeschabin  unde  ungelestirt  gesehen 
unde  gehört  habe  von  worte  tzü  worte  keyn  dissen  brieffe  myt 
allen  stücken  unde  artikelen.  Des  tzü  orkünde  habe  wir  Conrad 
dechin  vorgnant  myn  ingesigel  an  disse  abeschrifft  des  rechtin 
brieffes  vestecHch  geha[n]gen  '*)  dorch  bede  willin  hem  Johan  15 
Schouwenburges  unsers  myddecanoniken.  Datum  anno  Domini 
m^.  ccc^.  lxxx[vii]i^.  *),  ipso  die  beati  Vincencii  martiris  gloriosi. 

Gleichzeitige  cop.-vid.-perg.  in  K. ;  am  unteren  rande  fehlt  ein  stück; 
längliches  loch  durch  die  beiden  letzten  zeilen  mit  schriftschädigung.  Ohne 
Siegel  oder  spur  davon,  wahrscheinlich  mit  dem  fehlenden  stücke  abgerissen.        20 

1)  jwin'  übergeschrieben.  2)  dieses  in  den  mir  zugänglichen  hülfsmit- 
teln  nicht  erklärte  wort  findet  sich  in  latein.  form  in  urk.  nr.  281  (siehe  n.  2) 
und  531  (siehe  n.  4);  vgl.  auch  urk.  nr.  399,  wo  in  gleichem  sinne  ,habitu* 
gebraucht  ist  (siehe  n.  6).  3)  ,uff'  übergeschrieben.  4)  n  durch  loch  zer- 
stört. 5)  durch  loch  zerstörte  ziffem;  die  richtigkeit  der  ergänzung  erhellt  25 
aus  dem  datum  der  inserirten  urk. 


276.  Aebtimn  Margarethe  zu  Kaufimgen  belehnt  die  ritter  Hmis 
und  Hennann,  gebrüder  von  Colmatsch,  mit  der  kirche  zu  Wommen 
und  allem  zubehör,  sotoie  mit  15  maJtern  hafergülte  und  2  i^fund 
pfet.migen  tveniger  2  Schillinge  jährL  giilte  daselbst,  mit  26  Schillingen  ao 
von  der  obennühle  und  Otto  Schindekopfs  gute  zu  Herleshausen  und 
mit  allen  den  lehengütem,  die  Eckhard  von  Felsberg  dem  stifte  Kau- 
fungeu  aufgesagt  hat 
1388  donnerstag  nach  Lichtmess  (februar  G). 

1388  Nach  regest  der  Landauschen  Collect,  über  das  kl  oster  Kauf  ungen  III.  8®.  35 

febr.  6.  D.  (stand,  land. -bibl.  zu  Cassel).  Die  vorläge  des  regestes  war  mit  dem 
Siegel  der  äbtissin  Margarethe  besiegelt  (beschr.  s.  urk.  nr.  279),  daher  dieselbe 
wohl  als  original  anzusehen  ist.  Bei  der  geringen  Sicherheit  einiger  ausdrücke 
kann  das  regest  nur  mit  vorbehält  gegeben  werden. 


1388  märz  8.  a.  276 

276.  Aebtimn  Margarethe  und  p'öpstin  Johanna  zu  Kaufungen 
versetzen  ihren  hof  zu  Ober-Meiser  und  ihr  gut  zu  Escheberg  för 
120  goldgulden  an  Thilo  Wolff,  seine  söhne  Wolf  und  Arnold  und 
an  Stephan  von  der  Malsburg  deti  jüngeren  unter  vorbehält  des  rück- 
6  kaufsrechtes  nach  ablauf  der  nächsten  10  jähre, 

1388  märz  8.  a. 

Wir  Margreta  von  Gots  gnaden   ebtißin,   Johanna  probstin     1388 
von  der  jungfrewlein  wegenn  des  capitelß  des  stiffts  des  heiligen  *^"^'^  **  ^' 
creuzes  zu  Kauffungen    bekennen    vor    unnß  und  vor  alle   unser 

10  nachkommende  des  vorgenanten  stifftes  und  thun  kundt  allen 
den,  di  dißenn  brieff  sehen,  hören  oder  lesenn,  das  wir  Tuen 
Wulffe,  Wulffe,  Arnolden  seinen  söhnen,  Stehen  von  der  Mals- 
purg  dem  jungen  und  ihren  erben  versatzt  habenn  und  versetzen 
unsem  hoff,  die  gelegen  ist  zue  Obern  Meißer  mit  alle  seiner  zu- 

löbehorunge  und  unser  gut,  was  wir  zue  Eschebergk  haben  für 
hundert  unnd  zwanzig  gülden,  die  gut  sein  an  golde  unnd  schwer 
genug  an  gewichte,  die  sie  unß  wohl  betzalt  haben,  der  wir  sie 
queit,  ledig  unnd  loß  sagen  in  dißem  brieffe,  und  sollen  und 
wollen  dißen  vorgenanten  hoff  und   gulde  nicht  wider  losen  bin- 

20  nen  dißen  negsten  zehen  jähren,  die  nun  allemegst  nach  einander 
volgende  sein  nach  gift  dißes  brieves.  Und  wan  diße  vorgenan- 
ten zehen  jähr  verlauffen,  so  mugen  wir  unnd  unser  nachkom- 
men dießen  hoff  und  gulde  widder  von  ihn  und  von  iren  erben 
losen  ohne  alle  widdersprache  vor  die  vorgenanten   hundert  und 

25  zwantzig  gülden,  alß  vorgeschrieben  stehet.  In  dieser  versatzunge 
gehöret  nicht  die  hübe  landes,  die  Heinman  Wicke  ^)  und  seine 
geschwistem  vonn  unsemn  stifte  zu  lehne  haben,  dar  wir  sie 
bereide  mit  belehnet  haben,  sonderß  was  an  den  hoff  gehöret  an 
dorffe,  velde  unnd  holtze,    alß    das    selig   her  Gerlach    vonn   der 

30Malspurg  auch  von  unserm  stiffte  zu  seinem  leibe  gekauft  hatte. 
Und  geben  deß  dißen  brieff  mit  unserm  Siegel  hirane  gehangen 
wohl  besigelt,  der  gegeben  ist  nach  Gottes  geburt  im  dausendt 
dreyhundert  in  dem  acht  unnd  achzigestenn  jähre,  an  dem  sun- 
tage,  als  man  singet  Laetare  Jerusalem. 

35  In  die  Schreibweise  des  abschreibers  übertragene   abschrift    der   2.  hälfte 

des  16.  jahrh.  in  der  stand,  land.-bibl.  zu  Cassel,  Landau  Collect.,  Urkunden 
der  von  der  Malsburg.  Aeussere  aufschrift  von  gleicher  hand:  ,Copia  der 
abtißin  tzue  Kaufungen  verschreibunge,  darin  sie  uff  widerlose  pfandtlich  ver- 
schreibt den  Wolfen  und  Malspurgk    einen    hoff   zue  Ober-Meischer   unnd   alle 

40  des  Stifts  g^utter  zue  Eschenberg  gelegen  für  120  goldgulden.  Des  [!]  datum 
stehet    1388,    sontags    Laetare    Jerusalem    etc.'     Darunter    steht:    ,Nota.     Diß 


276  1888  märz  8.  h. 

original  soll  in    der  Wolfe    samptcastenn    sein   und   es  Hector   von  Virmunden 
hiebevor  abcopijret  haben*. 

1)  wohl  vom  abschreiber  verlesen  für  ,Heirmann  Witte*  (s.  orig.-urk.  nr.  277). 

277.  Thilo  Wolff  und  Stephan  von  der  Malsburg  der  jüngere  erklären 
sich  bereit^  den  ihnen  von  der  äbtissin  Margarethe  und  der  pröpstin  5 
Johanna  zu  Kaufungen  verpfändeten  hof  zu  Ober-Meiser,  sowie  gut 
und  gOlte  zu  Escheberg  nach  ablauj  von  10  jähren  jederzeit  auslösen 
zu  lassen,  und  beke^men,  an  der  vom  stifte  an  Hermann  Witte  zu 
erbleJien  gegebenen  hufe  zti  Ober-Meiser  keinerlei  recht  zu  haben. 

1388  märz  8.  b.  10 

1388  Wer  Tyle  Wolff  unde  Stebin  von  Malzborg  der  junge  be- 

märz  8,  h.  tonnen  uffinliche  an  disseme  brif e  unde  thün  künt  allin  den,  dy 
dyssin  briff  sehin,  horin  odir  leain,  daz  [wer]  *)  den  hoff  czu 
Obern  Messere  unde  alliz  unsir  gud  unde  gulde,  dy  wer  habin 
czu  Esscheberg,  den  dy  er  werdige  unsir  frowe  frowe  Margarete  15 
eptischen,  Johanna  prebisten  von  der  juncfrowin  wegin  des  ca- 
pitteis  des  styftes  des  heyligen  cruczis  czu  Kouffungen  uns  vor- 
sast  haben,  Wolffe  unde  Arnolde  myn  vorgenant  Tylen  sonen 
unde  unsem  erbin  vor  hundirt  unde  czwenczig  gülden  gud  von 
golde  unde  swer  gnug  von  gewichte  noch  uzwisunge  der  briffe,20 
dy  sy  uns  dorubir  besigelt  gegebin  habin,  mit  yren  artikeln 
unde  bynnen  czehen  jaren,  dy  sich  allimeyst  irvolgin,  noch  gift 
des  vorkoufbrifes  unde  ouch  dies  seibin  nicht  widdir  losin  sollin, 
daz  wer  den  seibin  ergenanten  hoff  czu  Obern  Messere  unde  daz 
gud  czu  Esscheberg  der  erwerdigen  unsir  frowin  unde  den  junc-  25 
frowin  des  capittels  vorgenant  unde  allin  iren  nachkomenden 
widdir  czu  losinde  unde  \\äddirkouffe  gebin  solUn  unde  wollin 
vor  als  vele  geldis,  als  vorgescreben  sted,  nemeliche  hundirt 
unde  czwenczig  guldin  gud  von  golde  unde  swer  gnug  von  ge- 
wichte, uff  williche  czijt  sy  des  an  uns  mudin  unde  von  uns  30 
eischen,  ane  alle  widdirredde  unde  intragin,  unbeladen  unde  un- 
besweret  ungewonlichir  stucke  unde  mit  fruchtin,  als  der  hoff 
gelegin  ist,  unde  ouch  daz  gud  unde  gulde  czu  Esscheberg,  also 
daz  daz  plugrecht  sime  gewinner  blibe,  Ouch  enhabin  wer  2) 
von  dissis  kouffis  wegin  nicht  rechtis  an  Harman  Witten  unde  35 
syner  geswisterde  hübe  czu  Obern  Messere,  wywol  sy  doch  von 
deme  stifte  czu  erbelene  rurit.  Unde  geben  des  dissin  briff  vor 
uns  czu  kuntschaf  mit  unsem  eygen  ingesigeln  hiran  gehangen 
wol  besigelt  imde  haben  dorczu  gebedin  den  erbem  herren  apt 
Arnolde  von  Hasungen  unde  Ottin  Groppin  von  Gudinborg,  daz40 


1390  Jan.  31.  —  1390  märz  6.  277 

sy  yre  sigil  vor  Wolfte  unde  Arnolde  vorgenant  Tylen  sone  mit 
uns  besigeln,  des  wer  von  Gots  gnaden  Amolt  apt  unde  Otto 
vorgenant  bekennen  umme  merer  Sicherheit  allir  vorgescreben 
stuke.  Hirbij  sint  gewest  Godeferd  phemer  czu  Grebinsteyn, 
5  Gerlach  Tuker,  Henrich  Ulrichis  unde  Curd  Wyße.  Gegeben 
noch  Gots  geburtin  dusint  dryhundirt  in  deme  achte  unde  ach- 
czigesten  jare^  an  deme  suntage  in  der  fasten,  als  man  singet 
Letare  Jerusalem. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  1)  rund,  28  mm,  im  dreieckigen,  schrägstehenden 
10  Schild  springender  wolf,  darüber  heim,  Umschrift:  S.  DI[T]ER[ICI  W]OLF; 
2)  rund,  28  mm,  braun,  im  vierpass  schrägstehender,  getheilter  schild,  oben 
schreitender  löwe,  unten  3  rosen,  darüber  heim,  über  welchem  gekrönter  gotzen- 
köpf,  aus  dessen  maule  beiderseits  in  die  höhe  gestreckte  menschliche  arme, 
Umschrift:  S.  STEFANI  D.  MALSBORG;  3)  abgefallen;  4)  rund,  24  mm, 
15 braun,  im  dreipass  dreieckiger  schild  mit  kochtopf  (groppe),  Umschrift:  S. 
OTTONIS  DCI  GROPE.  Auf  der  rückseite  von  gleichzeitiger  band:  ,Exco- 
piata*,  sowie  von  band  16.  jahrh. :  ,Obem  Meischer  unnd  etliche  gutter  zu  Esche- 
berg stehen  zu  losenn*,  darüber  von  anderer  band  16.  jahrh.:  ,Mei8cher  Molß- 
burgk^,  darunter:  ,120  gülden  in  gold^ 

20  1)  ,wer*  fehlt  im  orig.        2)  hier  folgt  wieder  getügtes  ,mcht*. 

278.  Landgraf  Hermann  zu  Hessen  schreibt  der  äbtissin  Margarethe 
zu  Kaufungen,  dass  er  die  frage  der  Wiederverleihung  des  hofes  Ham- 

bach  an  Eckhard  von  Felsberg  in  ihre  händs  lege, 
Cassel  1390  Januar  31. 

25         [Text  und  bemerkungen  s,  urk.  nr.  279  von  1390  märz  6J  1390 

Jan,  31, 

279.  Äebtissin  Margarethe  und  pröpstin  Johanna  vom  Siein  belehnen 
den  ritter  Eckhard  von  Felsberg  von  neuem  mit  ihrem  hofe  Hambach, 
nachdem  das  dagegen  bestehende  hinderniss  durch  landgraf  Hermann 

zu  Hessen  gehoben  war, 
30  1390  märz  6. 

Wir  von  Gods  gnadin  Margareta  eptissche,  Johanna  vom  1390 
Steyne  probisten  von  des  capittels  wein,  sint  der  andirn  junc-  ^'^^'  ' 
frouwin  nicht  me  inheymisch  sin  des  stiftes  des  heilgin  crüczis 
zcu  Couffungin,  bekennen  vor  uns  und  alle  unser  nakummendin 
35ewicliche  in  unserme  stifte,  daz  wir  unsem  hob  Haynbach  mit 
al  siner  zcugehorunge,  der  etswanne  was  des  gestrengin  hem 
Eckehards  von  Velsperg^)  ritters  und  syner  rechtin  erbin  und 
von  uns  eyner  eptisschen  zcu  lene  rürit  mit  al  dem,  daz  her 
ouch  hat  zcu  Walberg  in  dorfe  und  in  dorfmarke  und  ouch  zcu 


278  1390  märz  6. 

Rechfeld,  und  als  der  vorgnante  hob  alleyne  mit  syner  zcuge- 
honinge  von  yme  hem  Eckeharde  und  synen  erben  an  uns  und 
unsern  stift  in  eiginschaft  kummen  ist  mit  wesselunge  unsis  vor- 
werkis  zcu  Herlershusin  2),  czinse,  rente  und  gülde  daselbis,  zcu 
Wimina,  Sigiln  und  Heynechin,  als  dy  briebe  darobbir  sprechin,  5 
dy  darobbir  undir  uns,  yme  und  synen  erben  gegeben  und  be- 
sigilt  sin  nach  rade  des  hochgebomen  fürsten  junchem  Hermans 
lantgreben  zcu  Hessin  mit  den  andern  undirteidingislüdin,  der 
sigil  ouch  darane  hangin  und  synt,  darnach  virbriebit  ist  dem 
egnanten  hochgeboren  fürstin  von  unserme  egnanten  stifte,  nicht  lO 
widdirkummen  solle  an  den  egnanten  hem  Eckeharde  und  syne 
erben  *).  Ydoch  so  hat  her  behaldin  dy  gunst  und  willen  by  dem 
egenanten  fürstin  mit  hülfe  und  rade  der  gestrengin  hem  Craftis 
von  Fronhusin  ritters,  Henrichs  Schenkin,  Cimen  von  Rodinhusin 
und  andirs  der  erbem  lüde,  dy  daby  gewest  sin,  daz  der  hoch-  15 
geboren  vorgenante  furste  juncher  Herman  lantgrebe  zcu  Hessin 
stadit,  gan  und*)  gude  wille  ist,  daz  der  egnante  hob  Haynbach 
mit  syner  zcugehorunge  widderkumme  zcu  eigintschaf  in  len- 
rechtis  wise  an  den  egnanten  hem  Eckeharde  und  syne  erben, 
also  als  her  *)  daz  geschreben  hat  in  syme  uffin  besigiltin  briebe,  20 
der  von  worte^)  zcu  worte  sted  alsus: 

Unsern  früntlichin  gruz  vor.  Erwerdige  frouwe  Margareta 
eptissche  zcu  Coufungen.  Uns  hat  her  Eghard^)  von  Felsperg 
geseid,  wie  her  gerne  mit  uch  obberkummen  wölde  umme  Hayn- 
bach. Solt  ir  wißen,  wie  ir  des  mit  yme  obberkummet,  daz  ist  25 
unser  wille.  Gegeben  zcu  Cassel  an  montage  vor  Purificacionis 
Jan.  31    ^»rie  undir  unserme  sigel,  anno  Domini  m®.  ccc^.  nonagesimo. 

Des  folgin  wir  nu  und  stadin^)  hem  Egharde^  vorgenant 
und  synen  rechtin    erben,    daz  sye  an  Haynbach  widderkimmien 
umme  dy  gülde,  dy  sy  uns  davor  eygenen  geben  und  virschriben  30 
und  der  vorczien  und  unsern  stift  in   dy   eigintschaff  seczin  mit 
namen,  als  sy  hima  geschreben  sten:  dry  schefj&l  weizis,    dritte- 
halb virteil  koms,  drittehalb  virteil  habem,  andirhalbe  gans,  dry 
hünre   uff   Michahelis,    andirhalb    him    zcu   vasnacht,    achtehalb 
Schilling  hellere  zcu  bede,    eynen  Schilling  phennige  zcu  opphir-35 
gelde,  andirhalb  schog  eigere.     Dit  gibit  Sifird  Vimgelin.    Vert- 
ane Herman   und  Henrich  Eckehardis   von   irme    gude,    daz   irs 
vater    was,    czwei  virteil   weßis,    vier   virteil   koms,    vier   virteil 
habem,  zcwo  gense,  vir  hunre  Michahelis,    zcwei  hunre  zcu  fas- 
nacht,  achczen  phenge  zcu  oppergelde    und    zcwei    schog  eigere.  40 
Vortme  der  obbirste  mölner  von  eyner  halbin  hübe  eynen  scheffil 


1390  märz  6.  279 

weßis,  eyn  virteil  korns,  eyn  virteil  habern,  eyn  hun  Michah[elis], 
eyn  halb  hun  zcii  vasnacht,  eyne  halbe  gans,  drittehalb  Schilling 
hellere  zcu  bede,  fünf  phenninge  zcu  oppergelde.  Vortme  von 
gude,  daz  da  was  Loczin  Folkenandis,  czwei  virteil  weßis,  vier 
5  virteil  korns,  vier  virteil  habem,  eyn  phund  heller  zcu  bede, 
zcwo  gense,  vier  hunre  Michahelis,  zcwei  zcu  fasnacht,  achczen 
phenninge  zcu  oppergelde  und  czwei  schok  eigere.  Von  dissen 
guden  hat  men  daz  türste  höubit,  erberecht  zcu  beseczinde  und 
zcu  entseczinde  und  allen  dinst,  der  davon  gesehen  möchte.    Des 

10  vorcziet  her  Eckehard  vor  sich  und  syne  rechtin  erben  und  dar- 
zcu  dry  virteil  ewigir  habirgülde,  dy  her  hat  zcu  Wickenrade. 
Und  sal  her  und  syne  erbin  unsir  gud  und  lüde  truweliche 
schum  und  schüczen,  truweliche  vorteidigin,  wo  si  ez  vormogin, 
als  sy  daz  bilche  thun.     Und    soln    öbbiralde   briebe  in  aUe  irer 

15m6gede  und  macht  bliben,  als  daz  ouch  sted  in  den  brieben  der 
virwesselunge,  und  soln  dy  seibin  briebe  ouch  behaldin  ydermanne 
zcu  gude,  ob  ez  noid  were.  Doch  soln  wir  undir  eynander  obbiral 
uns  nach  dissen  lestin  briebin  rechtin  und  han  des  zcu  kunt- 
schaff  unsir   sigile  der   eptie    und  capittels  an  dissen  brieb  laßin 

20henkin.  Und  ich  Eckehard  von  Felsperg  ritter  vorgenant  be- 
kenne vor  mich  und  alle  myne  erben  alle  disser  vorgeschrebin 
artikele  und  rede,  dy  stede  und  veste  zcu  haldene,  und  han  ouch 
des  myn  ingesigil  hiran  gehangin  und  darzcu  gebedin  mit  mer 
besigiln   dy   gestrengin   IMe   Tilen  Wolfe   und   Frederiche   von 

25  Hertingishusen  zcu  disser  zcid  amptlüde  zcu  Cassel,  des  wir  Tile 
und  Frederich  izcunt  genant  bekennen,  daz  wir  umme  bede 
willen  hern  Eckehardis  vorgenant  unsir  ingesigele  vor  yn  und 
syne  erben  zcu  kuntschaff  han  laßin  henkin  an  dissen  brieb. 
Gegeben  nach  Christi  gebord  tusint  jar  dryhundirt,  in  dem  nün- 

30  czigistin  jare,  an  dem  suntage  vor  metfastin,  als  men  singit  Oculi 
mei  semper  ad  Dominum. 

Orig.-perg.  in  K.  in  2  ausfertigungen  A.  und  B.,  anscheinend  von  gleicher 
hand.  Druck  nach  A. ;  B.  fleckig,  schrift  blasser.  Die  5  braunen  Siegel  sind  in 
beiden   ausfertigungen    die   gleichen:    1)  spitzoval,    48/34  nun,    unter   baldachin 

35  sitzende  äbtissin  mit  palmzweig  und  buch,  zu  ihren  füssen  getheilter  schild,  oben 
schreitender  löwe,  unten  damascirt,  Umschrift:  S.  MARGARETE  ABBATISSE 
ECCLESIE  KUFFUNGEXSIS  (abbildung  s.  siegeltafel  2,  nr.  10);  2)  des  Kau- 
funger capitels  (l^eschr.  s.  urk.  nr.  636);  3)  Eckhards  von  Felsberg  (beschr.  s. 
urk.  nr.  343);   4)  rund,  30  mm,  im  vierpass  schräggestellter,    dreieckiger  schild 

40  mit  springendem  wolfe,  auf  der  schildecke  heim  mit  2^ügen,  über  welchen 
wachsender  wcQf,  Umschrift:  S.  TILE  WOLFE  fDE]  ÖVDBVRG;  6)  rund,  30 
mm,  im  vierpass  schrägstehender,  dreieckiger,  gespaltener  schild,    rechts  gespal- 


280  1390. 

tener  adler,   links  2  wagerechte  balken,    auf  der  schildecke    heim    mit  2  flügen, 
Umschrift:  S.  FRIDEBICI  DE  HE[RTIN]GISHUSEN. 

1)  B.  »Felsberg*.  2)  A.  und  B.  jHerbershusin*.  3)  s.  urk.  nr.  268. 

4)  in  B.  folgt  ,8in'.         5)  B.  »also  her*.         6)  A.  ,wort:^'.         7)  B.  ,Eckehard*. 
8)  p.  278  z.  28  bringt  endlich  nach   den   vielen   Zwischensätzen    die    wiederauf-   5 
nähme  des  p.  277,  35  aufgesparten  verbums  zu  ,wir*. 

280.     Weisthum  zu  Trimbs  über  die  im  Kaufunger  stiftshofe  daselbst 

durch  den  vogt  des  burggrafen    von  Rheineck   abzuhauenden  3  unge- 

botenen  vogidinge,  sotvie  über  die  dabei  zu  gewährende  atzung. 

1390').  10 

1390,  Dit  is  dat  reicht,  dat  der  burchgreve  van  Rynecke  het  zu 

Trymtze.  Mit  deme  yrsten  het  he  dru  vaitgedincge  in  der  vrau- 
wen  höve  van  Kauffyncge  alle  jair,  eynt  des  neisten  dinsdaichs 
na  geswom  maendage,  dat  ander  des  dinssdais  na  Quasimodo- 
geniti,  dat  dritte  des  dinssdais  na  sente  Johans  dage  Nativitas.  15 
Da  sal  des  vurschreben  burchgreven  vaitdincgen  in  deme  höve 
zu  den  drin  vurschreben  zyden  mit  den  hoveren,  so  wes  dat 
yme  noit  is  an  sinre  heirlicheide.  Mit  dem  yrsten  het  he  dry 
dynste  zu  den  drin  gedincgen  in  deme  vurgenanten  höve  van 
Kauffincgen,  dat  is  des  dinssdais  na  geswom  maendage,  de  vur-20 
schreben  is.  So  mach  der  burchgreve  komen  uff  den  maendach 
vur  deme  dinssdage  mit  zwein  perden  unde  sal  blyven  uff  den 
dinssdach  na  gedincge  mit  deme  vrönen  van  Overmendich,  mit 
eyme  haiffgen,  mit  eyme  winde,  mit  zwein  vogelhunden.  Da  sal 
man  dem  burchgreven  unde  synen  dyneren  gütlichen  doin  unde  25 
man  sal  geven  deme  haiffgen  ein  hoin,  der  wint  sal  vur  der 
taiffelen  gairi,  den  tzwein  vogelhunden  sal  man  eynen  reynen 
stal  geven  mit  frischem  strö  und  darzu  wasser  unde  broit  unde 
den  tzwein  perden  as  vyl  vöders  geven,  Wanne  dat  sy  ^)  willent 
ryden,  dat  in  as  vyl  vöders  over  (sy),  dat  man  dat  mit  vollen  30 
hantvöllen  over  der  perde  zaille  seen  möge.  Der  vaitdynste 
solen  dry  sin,  zu  den  vurschreben  drin  gedincgen  zu  yclichem 
dedincge  eynen.  Darzu  sal  der  V8dt  uff  den  vurschreben  dinss- 
dach na  geswom  maendage,  as  he  van  danne  ryden  sal,  vinden 
stain  vur  den  taiffelen  ein  malder  haveren  Mendicher  maisse,  dat  35 
sal  he  mit  yme  vören,  dat  he  vöder  have  in  der  neister  her- 
bergen.  Desgelychs  sal  he  ouch  vinden  des  dinssdais  na  sente 
Johans  dage  vurschreben  unde  des  dinssdais  na  Quasimodogeniti, 
wanne  dat  gedincge  is,  so  sal  jmie  der  vaitdynst  werden,  as  vur- 
geschreben  is,    aen   dat   malder   haveren   inwirt   yme    dan   nyt.  40 


1391  märz  16.  281 

Unde  were  sache,  dat  der  höver  eincher  zu  den  vursclireben  ge- 
dincgen  nyt  inwere,  de  wet  zu  gesworen  maendage  10  denaren, 
zu  Oisteren  10  denaren.  zu  sente  Johans  missen  TVa  schillincg 
lychtz  geltz.  Vort  aiffe  sache  were,  dat  der  burchgreve  vurschre- 
5ben  zu  einchem  gedincge  nyt  inqueme,  so  sal  der  scholtis  yme 
geven  vur  yeclichen  dynst  3  mark  Coelz,  dat  steit  zu  des  burch- 
greven  genaden,  so  wanne  der  burchgreve  des  nyt  inwulde,  so 
sal  yme  sin  dynst  weirden  zu  zyden,  so  wy  dat  vurschreben  steit. 

Nach  dem  drucke  in  J.  Grimm  Weisthümer  2,  476  f. 
10  1)  beleg  für  das  in  der  urk.  nicht  begründete  jähr  fehlt.        2)  vorl.  ,syj*. 

281.     Konrad,  erwähltet'  erzbischof  und  administrator  der  Mainzer 
kirche,  schreibt  der  äbtissin  Margarethe  zu  Kaujungen  vor,    dass  sie 
wegen  der  von  ihm   befuerkten    Unordnungen   im    dienstbetrieb   ihrer 
geistlichen  in  Zukunft  keinen  geistlichen  mehr  zu  einer  pfründe  zu- 
Ib  lassen  solle,  der  nicht   zuvor  treue  und  gehorsam  in  beobachtung  der 
gewohnheiten  und  Statuten  der  Kaufunger  kirche   eidlich  gelobt  habe, 
und  giebt  anweisung,  une  sie  bei  der   Verleihung   der   beneficien  ver- 
fahren solle. 
Fritzlar  1391  märz  16, 

20  Conradus  Dei  gracia  electus   et  amministrator  ecclesie  Ma-     ^^^^ 

guntinensis  Deo  devote,  in  Christo  nobis  dilecte  filie  Margarete 
abbatisse  regalis  ecclesie  sancte  crucis  in  Kauffungen  nostre  dio- 
cesis  salutem  in  Domino  sempitemam.  Desolacioni  ecclesie  tue, 
quam  heu  oculis    perspeximus  et  aliis    pressuris    tuis,    quibus  di- 

25versimode  afficeris,  precipue  divinum  cultum  respicientibus,  ut 
a  te  et  tuis  capitularibus  intelleximus,  cupientes  pateme  compati 
et  oportuno  remedio  subvenire,  cum  itaque  nonnulli  cappellani 
seu  beneficiati^)  in  tua  ecclesia  Kauffungen  sua  beneficia  inibi 
situata  sine  officiacione  et  regimine  debito  obmittant  et  negligen- 

30ter  se  absentantes  necnon  infra  divinum  officium  sine  religione^) 
predictam  tuam  ecclesiam  accedunt  non  facientes  sive  exhibentes 
Deo  honorem  et  tibi  reverenciam  ut  abbatisse,  unde  nos  premissis 
insolenciis  et  contumaciis  volentes  obviare  tibi  et  tuis  succeden- 
tibus  pro  tempore  abbatissis  mandamus,    quatenus  de  cetero  om- 

Bönino  nullum  ad  aliquod  beneficium,  cujus  collacio,  provisio  seu 
presentacio  ad  te  pertinere  dinoscitur,  admittas  quovismodo,  nisi 
prius  prestet  corporale  juramentum  ad  sancta  Dei  ewangelia  de- 
bite  fidelitatis,  reverencie  et  obediencie  cum  observancia  consue- 
tudinum  et  statutorum  in  licitis  et  honestis,  et  ab  actu  beneficiatis 


282  1391  oct.  21. 

personis  in  tua  ecclesia  nomine  nostro  requiras,  ut  similiter  pro- 
mittant  et  jurent,  quodque  prebendas*)  seu  accidencia  summi 
altaris  cujuslibet  septimane  cuilibet  cappellanorum  vel  vicariorum 
tue  ecclesie  seu  tempore  oportuno  extraneorum  cottidie  vel  septi- 
manatim,  ut  expediens  visum  fuerit  secundum  consuetudinem  et  5 
observanciam  in  tua  ecclesia  hactenus  observatas,  si  commode 
fieri  potent  et  suppetant  facultates,  alioquin  pecunialiter  distri- 
buas  eftectualiter  deservienti,  proviso  eciam  quod  beneficiati  tue 
ecclesie  beneficia  sua  efficialiter  deservientes,  ut  prefertur,  ces- 
sante  impedimento  legittimo  in  percepcione  proventuum  benefi-  lü 
ciorum  suorum  minime  defraudentur,  si  ad  hoc  dicte  ecclesie 
sufficiant  facultates.  Et,  ut  premissa  suum  debitum  sortiantur 
effectum,  nostris  commissariis  per  preposituram  ecclesie  Fritzla- 
riensis  nostre  diocesis  pro  tempore  exi3tentibus  committimus  et 
mandamus,  ut  partes  prefatas  per  censuram  ecclesiasticam  aucto-  15 
ritate  nostra  compellant  ad  observanciam  omnium  et  singulorum 
premissorum,  super  *)  quibus  ipsis  commissariis  et  cuilibet  ipsorum 
plenariam  tenore  presencium  damus  potestatem  et  committimus 
vices  nostras,  donec  eas  ad  nos  duxerimus  revocandas.  In  cujus 
rei  testimonium  sigillum  nostnmi  presentibus  est  appensum.  Da- 20 
tum  Fritzlarie  feria  quinta  post  Judica,  anno  Domini  m^.  ccc^. 
Ixxxx.  primo, 

[Unter  detn  texte  in  kleinerer  schrifty  anscheinend  von  derselben 
hand:] 

Per  dominum  Johannem  de  Colnh.      25 

Orig.-perg.  in  IVL,  fleckig.     Siegel  abgefallen. 

1)  orig.  ,nonnullo8  capellanos  seu  beneficiatos*.        2)  s.  urk.  nr.  274  n.  2. 
3)  orig.  ,prebende*.        4)  ,8uper*  wiederholt. 

282.    Konrad  von  Hertingshauseny  dechant  des  sanct  Martinsstiftes  zu 
Cassel,  tmd  Albert  Biche,  erzpriester  des  Stuhles  zu  (Kirchs) Ditmold,dO 
beurkunden,  dass  Henne  Jacobs  und  seine  ehefrati  Metze  der  äbtissin 
Margarethe  und  den  Jungfrauen  des  stiftes  zu  Kaufungen  eine  ewige 
gülte  von  6  Schillingen  jyfennige  verkauften. 
1391  october  21. 

1301  Wir  Conrad  von  Hertingishusen  techin  des  stiftis  sente  Mer-  35 

oct.  21.    ^jjg  2CU  Cassel  und  Albertus  Riche  erczprister  des  stuls  Ditmelle 

bekennin  und  thun  kund  allin  lüdin,  dy  dissen  briff  sehin,  horin 

odir  lesin,  daz  vor  uns  sin  gewest  Henne  Jacobs  und  Metze  sin 

eliche  husfrouwe  und  han  bekant   vor    sich   und    alle  ire  erbin, 


1392  apr.  27.  283 

daz  sy  mit  gudem  berade  und  willen  virkouft  han  ses  Schillinge 
phenggeildis  ewdgir  gülde,  dy  sy  hattin  uz  Wernher  Balhorns 
seligin  hus,  den  erwerdigin  frouwin  Margretin  ebtissin  und  jung- 
frouwin  des  stiftis  des  heilgin  crüczs  zcu  Coufungin  und  dem 
5  stifte  erblich  und  ewiglich  vor  fünf  phund  Hesschir  phenge,  dy 
sij  yn  genczlich,  nüczlich  und  wol  beczalt  han,  und  han  sy  der 
quyd  und  lois  geseid.  Und  han  verczegin  rechtlich  und  redelich 
der  vorgnantin  gülde  und  han  uns  gebedin,  daz  wir  den  vor- 
gnantin  frouwin    und   jungfrou^Hji  des  gnantin    stiftis  czu  kunt- 

10  schaff  besigiln  dissen  brieff.  Hirumme  han  mr  Conrad  techin 
unsir  ingesigil  und  Albertus  Riche  des  stuls  zcu  Ditmelle  inge- 
sigil  dorch  bede  willen  Johans  und  Metczin  vorgnänt  an  dissen 
briff  gehangin  wol  besigilt,  der  gegebin  ist  na  Christi  gebort 
driczenhundirt'in  dem  eyn    und   n&nczigistin  jare,    an  der  Eilff- 

15tusind  meyde  tag. 

Orig.-perg.  des  archivs  der  sanct  Martinskirche  zu  Cassel,  sehr  fleckig. 
Beide  siege!  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  hand  16.  jahrh.:  ,Conrad  von 
Hertinghausen  decani  brieff  über  5  pfd.  Heßischer  wehrung  an  die  abtißin  Mar- 
garetha  zu  Cauffungen'.     Gedr.:  Kuchenbecker  5,  58. 

20  283.     Cleriker,  notar  Johannes  Volghard  zu  Cassel  giebt  auf  bitten 

der  äbtissin  Margarethe  vom  Stein  zu  Kaufungen   abschriß  der  ur- 

künde  van  1353  September  3  (nr.  208),  betr,  die  befreiung  des  Stiftes 

Kaufungen  voft  der  schafbede. 

Kaufungen  1392  april  27. 

25  In  nomine  Domini,    amen.     Anno   a  Nativitate  Domini  m^      1392 

ccc^.  nonagesimo  secundo,  indictione  decima  quarta,    pontificatus  ^^^'  ^* 
sanctissimi  in  Christo   patris   ac  domini   nostri    domini  Bonifacii 
divina  providencia  pape  noni  anno  secundo,  vicesima  septima  die 
mensis  aprilis,  hora  nona  ejusdem   diei  vel  quasi,   in  mei  notarii 

SOpublici  et  testium  subscriptorum  ad  hoc  vocatorum  et  requisito- 
rum  presencia  personaUter  constituta  venerabilis  domina  Marga- 
retha  vomme  Steyn  abbatissa  monasterii  in  Couffungen  Magun- 
tine  dyocesis  sui  et  totius  capituli  ibidem  vice  et  nomine  quan- 
dam  litteram  in  pergameno  conscriptam,  sigillo  magno  illustris  prin- 

35cipis  et  domini  domini  Henrici  lantgravii  terre  Hassie  in  cedula 
pergamenea  pendente  sigiUatam,  sanam  et  integram,  non  cancella- 
tam,  non  abolitam,  non  rasam,  sed  omni  prorsus  vicio  et  suspi- 
cione  carentem,  prout  prima  facie  apparebat,  cujus  sigilli  circum- 
scriptio  fuit:  ^Sigillum  Henrici  Dei  gratia  lantgravii  domini  terre 

40  Hassie",  in  cujus  mediofuit  ymago  equi,  vulgariter  virdacht  roß, 


284  1392  apr.  27. 

supra  quo  sedebat  armiger  galleatus  habens  gladium  in  manu, 
cui  quidem  sigillo  tergo  tenus  fuit  appensum  sigillum  parvum 
dicti  domini  Henrici  lantgravii,  necnon  sigillatam  sigillo  illustris 
principis  Ottonis  lantgravii,  filii  dicti  domini  Henrici  lantgravii, 
cujus  circumscriptio  fuit  talis:  „Sigillum  Ottonis  pronepotis  beate  5 
Elizabeth",  in  cujus  medio  fuit  parvus  clippeus  cum  leone  de- 
super  Signum  galee,  in  medium  produxit  et  in  manibus  suis  ea- 
dem  venerabilis  domina  Margaretha  predicta  tenuit  et  eandem 
michi  ad  legendum  exhibuit  rogans  me  nichilominus  et  requisivit, 
ut  eandem  litteram  de  verbo  ad  verbimi  non  addendo,  minuendo  10 
vel  transponendo,  quod  sensum  ejus  quomodolibet  variare  posset, 
transscriberem  et  fideliter  copiarem,  prout  in  ipsius  littere  serie 
invenirem  dictamque  copiam  sive  transcriptionem  signo  meo  so- 
lito  signarem  et  in  publicam  formam  redigerem,  quam  quidem 
litteram  de  manu  ejus  recepi,  legi  et  in  hanc  publicam  formam  15 
redegi  non  addendo,  minuendo  vel  transponendo,  quod  sensum 
ejus  quomodolibet  variare  posset  vel  intellectum  mutare,  cujus 
quidem  littere  supradicte  tenor  sequitur  et  est  talis: 

[Hier  folgt  Wortlaut  der  Urkunde  nr.  208  von  1353  sept  3J 
Acta  sunt  hec  in  estuario  habitacionis  domine  abbatisse  pre-  20 
dicte  in  CoufEungin  dicte  dyocesis  anno,  indictione,  pontificatu, 
mense,  die  et  hora,  quibus  supra,  presentibus  honestis  viris  Jo- 
hanne Blickirshusen,  Johanne  Swarcze  et  Henrico  Susemidde  se- 
niore  villanis  in  Couffungin,  predictis  testibus  ad  premissa  vo- 
catis  specialiter  et  requisitis.  25 

(S.  N.)  ^)  Et  ego  Johannes  Volghardi  de  Cassel  clericus  Magun- 
tine  dyocesis,  publicus  imperiali  auctoritate  notarius,  suprascripta 
omnia  et  singula,  prout  ea  in  suis  originalibus  et  litteris  princi- 
palibus  vidi,  legi  et  inveni,  ita  hie  de  verbo  ad  verbum  fideliter 
exemplavi,  transscripsi  et  copiavi  nichil  addens,  mutans  vel  sub-80 
trahens,  quod  mutet  sensum  vel  variet  intellectimi  quovismodo. 
Ideoque  presens  transscriptum  per  me  scriptum  in  hanc  publicam 
formam  redegi  signoque  meo  solito  et  consueto  signavi  rogatus 
et  requisitus  in  fidem  et  testimonium  omnium  et  singulorum  pre- 
missorum.  35 

Orig.-perg.  in  M.,  sehr  fleckig.  Auf  der  rückseite  von  gleichzeitiger  hand : 
jPrivilegium  de  ovibus*,  von  hand  15.  jahrh. :  ,Hait  Egkel  Reymbolde  gerechint, 
das  men  ome*)  noch  schuldig  ist  25  Schillinge  uff  unser  lieben  frauwen  tag  Con- 
cepcionis*,  und  von  hand  16.  jahrh.:  ,Privilegium  landtgraff  Henrichs  der  schoff 
halben  in  den  Kauffungischen  dorffem*,  sowie  an  anderer  stelle:  ,Daz  original  40 
ist  })ei  privilegiis*. 

1)  Signum  Notarii.        2)  orig.  ,one*. 


1B92  sept.  7.  285 

284.     Ludwig  Schhidekopf  verkauft  Eckhard  von  Felsberg  2  pfund 

Pfennige  an  geld  und  oblei  zu  Sallmannshausen  auf  tviederkauf 

1392  septe^nber  7. 

Ich  Ludewig  Schindekoph  bekenne  vor  mich  nnde  vor  alle     1393 

5myne  erbin,  daz  ich  vorkouft  habe  unde  vorkoufe  zcwey  phunt  *^^'' 
phennige  Yssenecher  guter  were  an  gelde  unde  obley,    alzo  hir- 
noch  geschrebin  stet,  em  Echarde  von  Felsberg  ritter  unde  syn 
erbin  vor  sybin  unde  dryzzig  guter  guldin   gut  von  golde  unde 
swer  gnug  von  gewichte,  dy  her  myr  tegerlich  unde  gut  bezcalt 

10  hat.  Unde  sal  dy  alle  jar  ufnemen  in  deme  dorffe  zcu  Salmans- 
huysin,  by  namen  an  Conrade  Doringe  vuf  Schillinge  phennige 
unde  eyn  hun  zcu  vasnacht,  an  Henriche  Doringe  drye  Schil- 
linge phennige,  zcwey  huner  Michahelis,  eyn  vasnachthun  unde 
eyn  halb  schog  eyger,  an  Henriche  Breytebech  achte  schillige  [!] 

15 phennige  unde^)  anderhalb  obeley,  an  Henriche  Teygebache  zcen 
Schillinge  phennige,  an  Conne  Polnchuysin^)  vuf  Schillinge  phen- 
nige, eyn  halb  schog  eyger.  Unde  sal  dy  zcinße  unde  dy  luyte '), 
dy  dy  zcinße  ynnehabin,  mit  aller  slachte  em  unde  nutze,  nicht 
uzgescheydin,    alzo  ich  Lucze  Schyndekoph    dyse   vorgeschrebin 

20  gut  unde  gulde  besezzin  unde  ynnegehat  habe.  Unde  sollen  dy 
zcinse  andelogen  unde  gebin  unde  behaft  sin  glichir  wis  alzo 
em  Echarde  unde  syn  erbin  vorgeschrebin,  wer  dysin  briff  ynne- 
hat  mit  em  wizzin  imde  wiln*),  unde  wel  unde  ensal  nymandes 
daran  behindym  in  keyne  wis.     Ouch  ist  geret,    wilche  zeit  Lo- 

25dewig  Schindekoph  ader  syne  erbin  zcu  em  Echarde  von  Fels- 
berg, syne  erbin  ader  wer  den  briff  ynnehat,  also  vorgeschre- 
bin ist,  bit^)  sy  umbe  eynen  widerkouff  unde  bezcaln  sy  sibin 
unde  dryzzig  gute  guldin,  alzo  vorgeschrebin  stet,  so  sollin  sy 
Lodewig  ader  syn  erbin  dy  zcinse  unde   luyte  ledig  wider  lazen 

30  an  Widerrede.  Unde  redin  unde  globin  dyt  obegeschrebin  in 
guten  truwin  stete  unde  gantz  zcu  haldin  an  argelist.  Dijs  zcu 
erkunde  unde  war  sichirheyt  habe  ich  Lodewig  Schindekoph 
myn  eygen  ingesigel  an  disin  briff  lazin  henken.  Anno  Domini 
m®.  ccc^.    nonagesimo   secundo,  in  vigilia  Nativitatis  beate  Marie 

35  virginis. 

Orig.-perg.  in  K.,    verblasste   schrift.     Rundes,    22  mm    grosses,    braunes 

Siegel  (oben  fehlt  ein  stück),    im  dreieckigen    schilde    rechtsschräg-balken  mit  3 

rauten    belegt,    Umschrift    [S.    L]VCZE    SCHINDEKOPH.    Auf    der  rückseite 

von   band    15.  jahrh. :    ,Littera  LudcNvici  Schindekop    super    census    in  Almen- 

40husen  [!]. 


286  1392  sept.  9.  —  1393  oct.  10. 

1)  orig.  ,um*,  verschrieben  für  ,un'.         2)  oder  vielleicht  ,th*,  3)  seil. 

,ufnemen*.        4)  ,uude  wiln'  übergeschrieben.        5)  ,bit*  wiederholt. 

285.  Heimbrad  von  Boymburgk  bittet  die  äbtimn  Margarethe  zu 
Kaujmigen,  die  rittei-,  gebmder  Hans  mid  Hermann  von  Kolniatsch 
mit  dem  Vorwerke  zu  Herleshausen,  das  er  und  seine  ehefran  Agiies  5 

denselben  verkauften,  zu  belehnest. 
1392  September  9, 

1392  Unser  schuldigen  \^dlligen  dinst  zcuvor,  liebe  gnedige  frawe 
»ept.  9.   fj.g^^g  vor^)  Margaretha  eptische  zcu  Kouffungen.     Ich  thun  uch 

czu  wießen,  daz  ich  vor  mich,  Nesen  myne  eliche  wirtin  undelO 
unser  erben  vorkoufft  han  unse  forwerg  czu  Herlashusen  mit 
alle  syner  czugehorunge,  dersucht  [!]  unde  undersucht  [!],  den 
gestrengen  hem  Hanse  unde  hem  Hermann  von  Kolmatsch  ge- 
brudem,  rittem,  unde  im  erben  mit  allem  rechte  yn  dorffe,  yn 
holcze,  an  agkim,  an  wdesen,  an  velde,  nicht  uzgenomen,  alsei5 
wir  daz  han  hirbracht.  Alse  wir  daz  me  von  uch  czA  lehen  ge- 
habt han,  bieten  wir  uch  dinstlich  unde  fließig,  daz  ir  [daz]') 
gut  vorgenant  mit  allem  rechte,  alse  vor  erczalt  ist,  lihen  wollet 
den  vorgenanten  kouffern  czu  rechtem  erbe  erblich  czu  nficzen 
unde  czu  haben.  Wa[n]  *)  ir  yn  daz  also  gelyhet  unde  bekennet,  20 
so  sagen  wir  uch  daz  g[ut]  ^)  uff  unde  allez,  daz  darczü  gehört, 
mit  dissem  offen  briefe  mit  myme  Heymbrats  insigel  besigilt  vor 
mich,  Nesen  myne  eliche  wirtin  Unde  unser  erben  hiran  gehan- 
gen. Datum  anno  Domini  m^.  ccc®.  xc^.  secundo,  secunda  feria 
post  Nativitatem  Marie  virginis.  25 

Heymbrad  von  Boyneborg,  Nese  syn  wirtin  und  ire  erben. 

Orig.-perg.  in  K.,  mürbe  und  stark  durchlöchert.  Rundes,  25  mm  grosses^ 
braunes  siegel,  dreieckiger,  gevierter  schild,  Umschrift:  S.  HEIMERADI  BOI- 
XE[BORG]. 

1)  =  ,ver*,  frau.        2)  ,daz*  fehlt  im  orig.        3)  durch  loch  zerstört.        30 

286.  Haiimann  von  Wickersa,  burgmann  zu  Reichenbach,  und  sein 
söhn  Stieg  verkaufen  der  äbtissin  Margarethe  und  dem  stifte  zu  Kau- 
fingen  10  vieiiel  hnfer  ewigem*  giilte  zu  Walburg,  soirie  ihren  antheil 

in  der  f eidmark  zu  Rechfeld, 

1393  october  10.  35 

1393  Ich  Hartmann  von  Wickerssa  burgmann   czu   Riechinbach, 
^^  '      '    Stieg  von  Wickerssa  sin  son  bekennen  uffintlichin  an  disme  uffin 

brieffe  vor  uns  und  alle  unßer  rechten  erbin,  daz  wir  mit  guden 
\^allin  recht  und  redeUch  und  eyns  ewigen  kouffes  vorkoufft  habin. 


139B  oct.  10.  287 

und  virkouffin  der  erwirdigen  unßer  gnedigen  frauwin  frauwin 
Margareten  eptischin  des  stifftes  des  heiigen  cruczes  czu  Couf- 
fungen,  im  jungfrauwin  und  alle  im  nochkummenden  in  dem 
egenanten  stiffte  czehin  virtel  habem  ewiger  gulde  Liechtenauwer 
6  maßes,  dij  mr  jerlichs  czu  gulde  hatten  uz  inne  czende  und  gude 
czu  Walberg,  und  unsir  teil  des  Reichfeildes  gelegen  in  der  felt- 
marcke  daselbis,  mit  namen  eyn  drettenteil,  und  dij  egenant  myn 
frauwe  czweiteil  darane  hat  und  her  Eghard  von  Felsperg  ritter 
sin  drettenteil,  mit  allin  eren  rechten,  fryheid  und  mit  allir  czu- 

lOgehorunge,  wij  dij  genant  adir  geheißin  sin,  irsucht  und  un- 
irsucht,  nicht  uzgenomen,  an  geferde  und  setzen  uns  und  unser 
erbin  uz  der  egenanten  gulde  und  gude  numerme  czu  be[si]czende 
adir  czu  fordernde  noch  nymand  von  unßir  wegen  geistlich  adir 
wertlich,  adir  wij  man   daz   aldens  adir  nuwe  irdenckin  adir  ge- 

15  sehen  mochte,  alle  argelist  und  geferde  abe  und  bijgetan.  Und 
habin  ouch  der  egenanten  gulde  und  gudes  vorczegen  und  vor- 
czihen  in  disme  briffe  mit  halme  und  munde,  alse  dez  landes 
recht  und  gewonheid  ist,  und  seczen  dij  egenanten  unsir  frauwin, 
ir  jungfrauwin  und  ir  nochkummende  in  dij  egenante  gulde  und 

20  gude  alse  erpliche  und  ewige  besiezen,  alse  wir  daz  bijs  an  disße 
czijt  besessin  und  ynnehabin  gehat,  vor  dryczen  marg,  ye  vier 
phunt  heller  vor  eyne  marg  czu  rechinde,  der  wir  von  en  nucz- 
lichin,  gancz  und  teger  sin  beczalt,  und  segen  sij  der  egenanten 
summe  geldes    in  dissem    briffe   qwijd,    ledig   und   loz.     Dez  czu 

25  orkunde  han  ich  Hartmann  egenant  myn  eigen  ingesigel  an  dissen 
brieff  gehangen,  dez  ich  Stieg  vorgenant  sin  son  mit  eme  wißint- 
liche  hiirane  gebruche,  und  han  czu  mer  sichirheid  semptliche 
gebeden  dij  strengen  manne  herm  Egharde  von  Felsperg  ritter. 
Ludewige  Czopphe  und  Gerwige  von  Bischofferade  den  jungen, 

30  burgman  czu  der  Liechtenauwe  und  Spanginberg,  daz  sij  ir  eigen 
ingesigel  an  dissen  brieff  habin  lassen  hencken  bij  daz  unsre. 
Wir  Eghard  ritter,  Ludwig  und  Gerwig  egenant  bekennen,  daz 
wir  dorch  bede  willin  Hartmans  und  Stiges  egenant  unsir  inge- 
sigel habin  lassin  an  dissen  brieff  hencken  czu  kuntschafft  darüber. 

35  Gegebin  noch  Gots  geburt  dryczenhundirt  jar,  in  dem  dry  und 
nunczigesten  jare,  am  fritage  vor  sente  Galli  tage. 

Orig.-perg.  in  M.  Von  den  4  runden  siegeln  ist  1)  26  mm,  schild  mit  8 
wagerechten  balken  (Wickersa);  2)  Eckhards  von  Felsberg  (beschr.  s.  urk.  nr. 
343);  3)  26  mm,  undeutlich,  im  Schilde  anscheinend  Andreaskreuz,  über  dem 
40  Schilde  heim  (Czopphe) ;  4)  22  mm,  schild  mit  2  gekreuzten  hellebarden  (Bi- 
schoff erode).  Die  Umschriften  aller  4  siegel  sind  undeutlich.  Auf  der  rückseite 
der  Urkunde:  ,Empcio  10  quartalium  annone  in  Walberg'.. 


1395  dec.  23.  —  1396  febr.  20. 

287.     Der  official  der  propstei  Fritzlar  quiiMrt  dem  priester  Reinhard 
Stockhausen  als  dem  testamentsvollstrecker  für  den  verstorbenen  pleban 
Konrad  Hug  zu  VoUniarshausen  den  empfang  der  aus  dem  nachlasse 
/    desselben  dem  propste  zu  Fritzlar  zustehenden  leistung. 

1395  december  23.  5 

J39r,  Officialis    prepositure    Friczlariensis    recognoscimus    in    hiis 

dec.  23.  scriptis  et  ad  universonim  tarn  presencium  quam  futurorum  no- 
ticiam  cupimus  pervenire,  quod  discretus  vir  Reynhardus  Stog- 
hiisen  presbiter,  testamentarius  et  ultime  voluntatis  executor  quon- 
dam  discreti  viri  Conradi  Hug  plebani  in  Volmirshusen,  suo  et  10 
suorum  in  hac  parte  contestamentariorum  nomine  de  exuviis  et 
jure  synodali  domino  nostro  preposito  de  ex  morte  jam  dicti  Con- 
radi debitis  et  neglectis,  vice  et  nomine  ejusdem  domini  nostri 
prepositi  nobis  satisfecit,  de  quibus  eundem  Reynhardimi  et 
suos  in  hac  parte  contestamentarios  quitos  presentibus  dicimus  et  15 
solutos,  dantes  super  eo  has  litteras  sub  sigilio  officialitatis  nostre 
firmiter  in  testimonium  sigillatas.  Datum  anno  Domini  millesimo 
trecentesimo  nonagesimo  quinto,  feria  quinta  post  diem  beati 
Thome  apostoK. 

Orig.-perg.  in  M„  Hessen-Casselsches  general-repertorium,  Vollmarshausen.  20 
Das  runde,  20  mm  grosse  siegel  ist  auf  papier    üV)er   wachs    aufgedrückt,    aber 
nicht  mehr  zu  erkennen. 


288.     Bitter   Eckhard   von  Felsberg,   seine   ehefrau  Gute    und   seine 
söhne  Hermann  und    Werner  verkaufen  3  mark  geldes  jährlicher  gülte 
aus  ihrem  voriverke  zu  Herleshausen  an  den  dechanten  und  das  capitel  25 
U.  L.  F.    zu    Eisenach,   an  Peter  Schuler,    bilrger   daselbst,    und  an 
dessen  söhn  Nicolaus  auf  wiedei'kauf 
1396  februar  20. 

1396  Ich  Echard  von  Felsberg  rytter,   Gute   myn   eliche  wyrtin, 

febr.  20.  fj^j^jj^j^,^  ^jj^^j  Wemher  unssir  sone  und  alle  unsse  erben  beken-  30 
nen  an  dissem  uffin  briffe  und  thun  kunt  allen  den,  dy  en  sehent 
adir  hören  lesen,  das  wir  vor  uns  und  unsse  erben  mit  wolbe- 
dachten  mute  recht  und  redelich  vorkoufft  habin  und  vorkouffen 
mit  erkunde  disses  briffes  dry  marg  geldis  Isenecher  were  jer- 
lichir  gulde  unssir  rechten  erbetzinsse  den  erbim  hem  techand35 
und  deme  gantzen  capittel  des  stifftis  unssir  liben  frowen  kirchen 
zcu  Isenach,  Petir  Schuler  bürgere  daselbinst  zcu  Isenach  und 
ern  Niclause  sjTue  sone  an  *)  und  uff  den  nachgeschreben  unssirn 
zcinsluten:   das    clostir   zcu  Crutzeburg    12  Schillinge   phenynge, 


1396  febr.  20.  289 

Hans  Landegar  ^)  7  Schillinge,  Curt  Tftffel  7  Schillinge,  Hans 
Zcinhartis  kinder  8  Schillinge,  Curt  Botener  funfftehalben  Schil- 
ling, Lutze  Czinhard  2  Schillinge,  Curt  Fy scher  18  phenynge, 
Apel  Tafft^)  funff  Schillinge,  Henrich  Fyscher  sestehalben  schil- 
öling,  Henrich  Wyroch  3  Schillinge,  Czecüie  3  Schillinge,  Else 
von  deme  berge  28  phenynge,  Dytmar  Hyrte  *)  4  Schillinge,  Hen- 
rich Fleysch  3V3  schiUing,  Curt  by  deme  bache  zcwene  Schillinge, 
Henrich  Götze  zcwene  Schillinge,  Machtis*)  funff  Schillinge  und 
Herman  Louchreden    18  phenynge®)    an   und  uff   unsseme   vor- 

lOwercke  zcu  Herleshusen.  Und  dy  vorgenanten  zcinslute  haben 
wyr  und  unsse  erben  myt  yren  zcinssen,  dy  itzunt  genant  sint, 
an  dy  vorgenanten  kouffir  gewyst,  dy  en  alle  mit  eynandir  und 
yr  iclichir  bysundirn  mit  gesamptir  band  gered  unde  gelobit 
haben,   den  kouffirn    yre    zcinsse    gutlich  zcu    reychin  und   zcu 

lögeben  gen  Isenach  in  dy  stad  uff  ir  selbis  koste  und  ebentüre 
alle  jar  jerlich  uffe  sente  Michels  tag  an  uffczog,  an  geverde. 
Und  das  andir  teyl  der  dryer  marg  zcinsses  soln  wyr  vorgenant 
vorkouffir  den  kouffirn  reychen  und  geben  von  unsseme  vor- 
wercke  zcu  Herlashusen  uff  den  seibin  sancte  Michels  tag  in  dy 

20  stad  gen  Isenach  auch  uff  unssir  selbis  koste  und  ebentüre  an 
allen  yren  schaden,  an  geverde.  Darumbe  habin  uns  dy  vorge- 
nanten kouffir  gegeben  und  nutzlich  betzalt  dryssyg  marg  phe- 
nynge Isenechir  were,  dy  wyr  in  unssen  nutzt  und  fromen  ge- 
want   und    gekort    haben,    der  wyr  sy  und    unsse    erben   ledyg, 

25  quid  und  loes  sagen  an  geverde.  Und  wer  is,  ab  dy  vorgenan- 
ten zcinslute  adir  wyr  und  unsse  erben  sumig  wurden  an  betza- 
lunge  der  dryer  marg  zcinsses  uff  dy  vorgenante  tagetzijt,  was 
danne  dy  vorgenanten  kouffir  koste  adir  schaden  daruff  teten, 
wy  dy  kome  mochten,  es  were  geystlich  adir  wertlich,  den  scha- 

30  den  und  koste  gereden  und  geloben  wir  und  unsse  erben  den 
kouffirn  gutlich  zcu  keren,  wanne  und  wy  dicke  und  uff  welche 
tagetzijt  des  not  gesche,  an  geverde.  Wer  ys  ouch,  ab  dy  zcins- 
lute und  vorwerck  vorbrant  adir  vorterbit  wurden,  wy  das  queme, 
adir  ab  yre  gute  wüste  wurden,  das  sy  und  wyr  und  unsse  erben 

36  dy  dry  marg  geldis  nicht  davone  gegebe  mochten,  so  solden  wyr 
und  unsse  erben  den  kouffirn  den  zcins  herfolle  von  allen  andim 
unssim  guten  und  zcinssen,  wo  wyr  adir  unsse  erben  dy  hetten, 
an  alle  geverde.  Und  habin  den  kouffirn  vor  uns  unde  unsse 
erbin  des  kouffis  eyne  gute  were  gethan  und  reden  und  geloben 

40  sy  abezcunemen  allir  anspräche,  infals,  hindimisse,  ab  en  dick- 
eyner  in  den  zcins    gevele,    wy  dicke    adir   von    weme    des    not 

19 


200  1396  fehr.  20. 

gesche,  an  geverde.  Auch  habin  uns  und  unssem  erben  dy  vor- 
genanten hern  techand  und  das  capittel,  Petir  Schuler  und  er 
Niclaus  sin  son,  kouffere,  dy  gunst  und  fruntschafft  getan,  uff 
welche  zcijt  wyr  adir  unsse  erben  quemen  und  geben  en  dryssig 
marg  phennynge  Isenechir  were,  dy  da  genge  und  geneme  sint  5 
und  unvorslagen,  so  solden  sy  und  wolden  uns  und  unssirn  erben 
dy  dry  marg  geldis  wedir  zcu  kouffe  geben  an  geverde,  alsor 
bescheydelich  doch  das  alle  vorsessin  zcinsse,  ab  dy  vorsessin 
weren,  es  were  von  langir  adir  von  kortzir  zcijt,  solden  gantz 
und  gar  betzalt  werden  mit  deme  houpbtgelde  an  geverde.  Wer  lO 
ys  auch,  ab  dy  muntze  vorwandilt  wurde,  des  solden  dy  kouffere 
keyn  schaden  neme  in  keyne  wys,  sundim  wyr  und  unsse  erben 
solden  den  wedirkouff  thun,  wan  dy  muntze  bestetiget  unde  ge- 
neme wurde,  an  alle  geverde.  Ouch  gelobin  wir  vorgnant  vor- 
kofiffere  den  egnanten  koüffim,  wanne  wir  abelosen  dye  vorge-i5 
SGhxiben  drye  marg  geldez  jerUchir  gulde,  daz  wir  danne  ouch 
beczalen  sullen  alle  ^)  vorsesßen  zcinse  noch  anczal  der  zcijt,  dye 
danne  vorloftffen  yst  byz  an  die  zcijt,  alse  dye  beczalunge  ge- 
geschijt,  ane  geverde^).  Des  nu  zcu  eyme  guten  erkunde  be- 
kentnisse  und  sichirheyt  allir  vor  und  nach  geschreben  rede,  20 
stucke  und  artickel,  das  wyr  und  unsse  erben  dy  stete  gantz 
und  unvorbrochlichen  halde  wollen,  habe  ich  Echart  von  Fels- 
berg zcuerst  genant  vor  mich  und  Guten  myn  eliche  wyrtin  myn 
ingesigel  mit  ingesigel  Herman  und  Wemher  unssir  sone  an 
dissen  uffin  briff  gehangen.  Des  kouffis  sint  getzuge  dy  ersamen,  25 
clugen  lute  Hans  Beymar  %  Hans  Torwarte  und  Gurt  Thorwai-te 
gebruder,  bürgere  zcu  Isenach,  und  andir  fromer  lute  gnug,  dy 
des  ^°)  glouben  wol  werdig  sint.  Gegebn  noch  Gristi  geburt  di'j't- 
zenhundirt  jar,  darnach  in  dem  sechs  und  nuntzigisten  jare,  an 
deme  ersten  suntage  in  der  fasten.  80 

Orig.-perg.  in  K.,    im  texte  ein  kurzer  schnitt.     Nach  dem  Wortlaute  der 
urk.  müssten  3  siegel  anhängen,  es  sind  deren  aber  4  mit  Umstellung  der  reihen - 
folge    der   der  beiden   söhne   und   zwar  1)  Eckhards   von   Felsberg   (beschr.     s. 
urk.  nr.  343) ;   2)  abgefallen    (siegelstreifen   vorhanden)  ;    3)  nur  mittlerer    theil 
des  siegeis    erhalten,    gleiches   siegelbild  vne  1),    Umschrift   abgestossen    ausser :  35 
[S.]  WE[RNHERI]  .  . .;  4)  gleiche  grosse  und  bild  wie  1),  Umschrift:  S.  HELR- 
MANNI  DE  F]EL[SBER]Ö  MI.    Auf  der  rückseite  von  band  15.  jahrh. :  ,i:,it- 
tera  domini  Eckehardi  de  Yelsberg   super  3  marcis  de    redditibus    suis  in  Her- 
lershusin,  quarum  2  cedunt  Petro  Schulere  et  suo   filio  et  1  cedit  domino  Con- 
rado  Swabe'.    Ausser  dem  original  befindet   sich  in  Kaufungen   noch    eine   ver-  40 
blasste  nicht  überall  wortgetreue   abschrift   aus    dem    15.  jahrh. ;    ein    kleineres 
stück  davon  ist  abgerissen.     Auf  der  rückseite    derselben    von   band  15.  jalirli. : 
jLittera  dominorum  in  Iseunach  tangens  Herlershusen'. 


1B96  juni  1.  —  1396  juli  19.  291 

1)  ,an*  auf  rasur.  2)  oder  ,Laudegar'.  3)  abschrift  ,Krafft'.  4)  ib. 
jHerte'.  5)  ib.  ,Mathie8*.  6)  hier  folgt  unnützes  ,und*.  7)  orig.  ,alse*; 

abschrift  ,alle*.         8)  ,Ouch  geloben  wir'  —  ,ane  geverde*  auf  besonderem  per- 
gamentstücke, das  mit  der  urk.  durch  den  siegelstreifen  des  siegeis  1)  verbunden 
Bist;  die  einschaltung  ist  durch  zeichen  angedeutet.    Die  abschrift  führt  die  stelle 
im  texte  selbst.        9)  abschrift  ,Reymar'.         10)  s  verklext. 

289.  Dechant  Konrad  und  das  capitel  des  Stiftes  U.  L.  F.  zu  Eise- 
nach  bekennen,  S  mark  jährlicher  gülte  afii^  gutem  zu  Herlesfiausen 

von  Eckhard  van  Felsberg  auf  iviederkauf  gekauft  zu  haben, 
10  1396  juni  1, 

Wir  Conrad  dechand    und    daz    capittel    dez    stifftes   unser      1396 
lieben  vrouwen  zcu  Isennach  bekennen  vor  uns  unde  unser  noch-   ^^^^    ' 
kommen,  daz  wir  dye  drye  marg  geldez  jerlicher  gulde,  dye  wir 
zcu  widdirkouffe  gekoufft   haben  umme   den    gestrengin  ern  Eg- 

löharde  von  Felsberg  rytter  unde  syne  erben  uz  den  gülden,  dye 
sij  zcu  rechten  lehen  haben  zcu  Herleshusen  von  der  erwordigen 
eyner  vrowen  eptischen  dez  stifftes  dez  heylgin  crüces  zcu  Koüf- 
fftngen,  daz  wir  unde  unser  nochkommende  yer  und  yrme  stiffte 
zcu  losen  unde  zcu  widdirkouffe  suUen  geben  an  alle  widderrede 

20imd  intrag,  geystlich  ader  wertlich,  umme  dryßig  marg,  alse  wir 
davor  umme  haben  uzgegeben.  Dez  zcu  erkunde  haben  wir  vor- 
geschrebin  techand  unde  capittel  dissen  brieff  besegilt  mid  inge- 
segü  unsers  techand^«,  des  wir  andim  tumphem  uns  mid  ome 
gebruche  zcu  disser  zcijt.     Datum  anno  Domini  m^.  ccc®.  cxvi®.  ^), 

25  in  die  Corporis  Christi. 

Orig.-perg.  in  K.  Spitzovales,  40/25  mm  grosses,  braunes  siegel,  Maria 
mit  dem  kinde,  darunter  knieende  figur  mit  erhobenen  bänden,  Umschrift:  S. 
CONRADI  DECANI  DE 

1)  soll  zweifellos  ,xcvi'  bedeuten,    ist    durch  versehen    des   Schreibers  un- 
30  richtig  geschrieben,  der  dem  c  einen  nach    oben   gehenden  haken,    vielleicht  in 
erkenntniss  seines  fehlers,   als    Versetzungszeichen  angehängt  hat.     Die  meinung 
des  Schreibers  erhellt  übrigens  schon  aus  der  Stellung  des  zweiten  ®. 

290.  Kmirad  Rose,  hürger  zu   Wttzenhausen,  seine  ehefrau  Adelheid 
und  ihre  tochter  Hedwig   genehmigen  den  verkauf  von  3  hufen  land, 

Sbacke)'  und  iviesen  zu   Walburg  an   die   äbtissin  Margarethe   und  das 
Stift  zu  Kaufungen  vofi  selten  GelaSj  einer  magd  des  priesters  Ludwig 
Slateitj  und  ihrer  söhne  Ludung  und  Heinrich. 
1396  juli  19. 

Ich  Conrad  Rose,  Alheid  sin  eUche  wertin,  burger  czuWi-      2396 
40czinhusen,  und  Hedwig  ir   tochter  bekennen  uffintlich   an  disme  i"^*  ^^- 


292  1896  aug.  6. 

brieffe  vor  uns  und  alle  unßer  erbin  und  ganerbin,  daz  wir  der 
erwirdigen  frauwin  frauwin  Margareten  eptischin  czu  Couffungen 
und  irme  stiffte  wol  gunnen,  und  mit  unserme  guden  willin  ge- 
sehen ist,  dez  kouffes,  den  Gele  mayt  hem  Ludewigen  ^)  Slaten 
prister,  Ludewig  und  Heinrich  ir  sone  der  vorgenanten  unser  5 
gnedigen  frauwen  ufgelassen  haben,  mit  namen  dry  hübe  landes, 
acker,  wesen,  gelegen  in  der  feltmarcke  czu  Walberg,  und  anders 
alle  czugehorunge,  wij  dij  genant  sin,  dij  sij  ume  uns  gekouft 
habin  vor  czwenczig  gude  gülden,  und  von  en  der  wol  beczalt 
sin,  und  den  brief  stede  und  veste  halden,  den  Curd  egenantio 
auch  über  dissen  kouf  dez  vorgenanten  gudes  vor  gegebin  hat 
Gelen,  Ludewige  und  Heinrich  megenant.  Und  redden  in  dissem 
briefe,  daz  wir  unser  erbin  adir  nymand  von  unser  wegen  key- 
nerlei  anspräche  an  daz  vorgenante  gud  numerme  gethun  soln, 
geistlich  adir  wertlich,  mit  worten  adir  wercken,  und  dij  obge-  15 
nanten  unser  gnedigen  frauwen  von  Couffungen  und  im  stifft  in 
keynerlei  wijs  dorane  bedrangen  adir  bescheidigen  an  alle  ge- 
ferde.  Dijs  czu  orkunde  habe  ich  Curd  Rose  myn  eigen  inge- 
siegel  an  dissen  brief  lassen  hencken,  dez  ich  Alheid  sin  wertin 
und  Hedewig  ir  tochter  wisßintlich  mit  eme  gebruche,  und  czu  20 
mer  sichirheid  han  wir  semptHchin  gebeden  Herman  von  Heil- 
genstad  den  jungen,  daz  her  sin  ingesiegel  bij  daz  unser  hat  ge- 
hangen ume  unser  bede  willin,  dez  ich  Herman  egenant  mich 
hürane  irkenne.  Datum  anno  Domini  m^.  ccc^.  nenagesimo  sexto, 
quarta  feria  proxima  post  diem  beati  AUexii  confessoris.  25 

Orig.-perg.  in  M.  Von  den  2  runden,  25  mm  grossen  siegeln  ist  }>ei 
1)  die  obere  hälfte  abgefallen;  2)  ist  zwar  erhalten,  aber  gleich  1)  verwisclit 
und  unkenntlich. 

1)  hier  folgt  ein  nicht  getilgtes,  wohl  für  ,slä*  verschriebenes  ,sar. 

291.     Gelaj   magd  des  priesters  Ludtvig  Slaten,   sowie  Ltidwig  laid  SO 
Heinrich,  ihre  söhne,   verkaufen  die  3  hufen    ackeiiand   und  ivies&n 
Kaufunger    Uhens  zu   Walburg,  die  sie  van  Kurt  Rosen,    Inirger  zu 
Witzenhausen,  seiner  ehefrau  Adelheid  und  seiner  tochter  Hedwig  ge-- 
kauft  hatten,  mit  deren  genehmigung  an  die  äbtissin  Margarethe  und 

das  Stift  zu  Kaufungen.  35 

1396  august  6. 

1396  Ich  Gele  eyn  maget  hem  Ludwigis  Slaten  pristirs,  Ludwig 

^"^'  '  unde  Heinrich  er  sone  bekennen  uffentlich  in  disme  brive  vor 
uns  unde  alle  unser  rechten  erben:  Sotaner  kouff,  alse  wir  ge- 
koufft  hatten  umme  Curde  Rosen  burger  czu  Wiczenhusen,    A1-40 


1396  aug.  6.  293 

beide  syne  eliche  wirten  iinde  Hedewige  er  dochter,  mit  namen 
imune  dry  hübe  landis,  ecker  unde  wissen  mit  allir  czubeho- 
runge,  die  da  gelegen  syn  yn  der  feltmarg  czu  Walberg  unde 
sich  zcu  leben  unde  czu  erbe  ruren  von  der  erwerdigen  frouwen 
5  Margareten  frouwe  unde  eptischen  zcu  Kouffungen  unde  von 
erme  styffte,  vor  czwenczig  gülden,  die  wir  en  davor  nuczlicb 
unde  genczlich  beczalten,  daz  wir  die  vorgenanten  dry  hübe 
landis,  acker  unde  wissen  mit  allir  czubehorunge,  nichtis  uß- 
gnommen,  widder  vorkoufft  haben  mit  guden  willen  imde  wißen 

10  der  obgenanten  unde  der  erwerdigen  frouwen  Margareten  unde 
erme  styffte  vor  die  egenanten  summen  czwenczig  gülden  gut 
von  golde  unde  swer  gnug  von  gewichte  unde  unse  beßerunge, 
die  wir  an  daz  vorgenante  gud  geleid  hatten,  mit  namen  vor 
unse    art    funff  Schillinge    phennige    unde   vier    phunt   phennige 

15  unde  vor  eyn  erthüs  eyn  marg  guder  Heschir  were,  unde  haben 
uns  disse  vorgenanten  summen  gutlichen,  nuczlichen,  gendichen 
unde  wol  czu  danke  beczalit  unde  sagen  sie  der  quit,  ledig 
unde  lois  yn  disme  uffen  brieffe.  Unde  seczen  die  obgenanten 
unse  lieben  gnedigen  frouwen  unde  em  styfft  dis  vorgeschreben 

20gudis  yn  nuczlich  geruweliche  gewere  ewelichen  unde  erplichen 
czu  haben,  czu  besiezen  unde  sich  des  czu  gebruchen  mit  allen 
notze,  rechte,  eren  unde  werdikeit,  als  ez  an  uns  kommen  ist 
unde  wir  gekoufft  hatten.  Unde  vorczihen  wir  vor  uns  unde 
unse  erben  mit  halme  unde  mit  munde,    alse  eyn  gewonde  unde 

25  eyn  landisrecht  ist,  daz  gud  unde  erbe  nummerme  czu  fordern 
adir  keyn  anspräche  me  darczu  haben  adir  nymand  von  unser 
wegen  yn  keyne  wise,  geistlich  adir  werntlich,  dann  alle  artikle 
genczliche,  stete  unde  feste  czuhalden,  alse  disser  brieff  uzwiset, 
ane  geverde.    Des  czu  orkunde  unde  merer  Sicherheit  haben  wir 

30  gebedden  die  ersamen  frommen  lute,  burgermeister  unde  rad  der 
stad  Lichtenouwe,  daz  sie  er  ingesegil  an  dissen  brieff  haben 
laßen  henken.  Des  wir  Herman  HeUigenstad  burgermeister,  Eg- 
hart  Smed,  Herman  Hecke,  Herman  Lappe,  Curd  von  Husen, 
Heinrich  Huppuff,  Heincze  Smed,  Hans  Wemher,  Curd  Scheffir, 

35  Heinrich  Ortmar,  Hans  Czün,  Heincze  Wynter  scheffin  czu  der 
Lichtenouwe  bekennen,  daz  wir  umme  bede  willen  Gelen,  Lud- 
wiges  unde  Heinriches  ere  sone  unse  ingesegil  der  stad  Lichte- 
nouwe vorgenant  an  dissen  brieff  haben  laßen  henken  czu  kunt- 
schaff   unde  czu    eyme   ganczen   waren    bekentniße   aUir    vorge- 

40  schrebbin  redde.  Datum  anno  Domini  m™*^-  ccc"^®-  nonagesimo 
sexto,  dominica  die  ante  festum  beati  Laurentii  martyris. 


294  1397  Jan.  13.  —  1397  dec.  13. 

Orig.-perg.  in  M.  Siegel  der  stadt  Lichtenau,  rund,  55  mm,  2  mit  den 
thürmen  einander  zugekehrte  kirchen,  zwischen  denen  staude  mit  5  blüthen, 
auf  3  getheilten  bogen  stehend,  unter  welchem  links  schreitender  gekrönter  löwe 
mit  erhobener  linker  vorderpranke ;  von  der  Umschrift  ist  noch  zu  lesen:  S.  C[I- 
VIVM  E]T  VNIV[ERS]ITATIS  IN  LICHTENOVWE.  Auf  der  rückseite  von  6 
hand  16.  jahrh. :  ,Verkauff  dem  stifft  Kauffungen  3  huffen  landt  vor  "Walberg*. 

292.  Aebtissin  Margarethe,  pröpstin  Johanna  und  andere  genannte 
jungfravsn  des  stißes  Kaufungen  beschliessen,  von  jetzt  an  keine 
weltliche  fratien,    die   verheirathet  waren,   zu  voller  präbende  oder  in 

das  capitel  aufzunehmen,  10 

1397  Januar  13. 
1397  Wir  Margareta   von  Gots    gnaden    eptische,    Johanna   pro- 

san,  13.  Listen,  Berthe  von  Seyn,  Mechchelt  von  Brunecke,  Anne  und 
Else  von  Hüneinstein  jungfrauwin  dez  stiftes  dez  heiigen  cruces 
czu  Couffungen  bekennen  uffintlichin  an  disme  brieffe  vor  uns  15 
und  alle  unser  nachkummenden  in  den  egnanten  stift,  daz  wir 
gesast  und  gewillekort  haben  eyntrechtlichin  umme  nocz  unsers 
Stiftes,  seczen  und  willekom  bij  unsem  eiden  und  truwin,  dij  wir 
dem  heiigen  cruce  und  unserme  stifte  schuldig  sin,  daz  wir  und 
alle  unser  nachkummenden  noch  gifft  disses  brieffes  keyne  wert- 20 
lichin  frauwin,  dij  man  gehat  habin,  nummerme  czu  vollir  pro- 
binde adir  zu  capittele  genemen  soln.  Und  were,  daz  des  noid 
geschee  von  gedrange  und  von  wilchen  Sachen  daz  were,  da  Got 
vor  sij,  daz  ensolde  keyne  macht  haben  und  daz  eyntrechÜichin 
und  getruwelichin  weren  soln  und  unser  eyne  den  andern  daczu25 
bestehin  ^).  Czu  eynir  ewigen  vestenunge  habin  wir  unser  abtige 
und  capittels  ingesigil  an  dissen  brieff  lassin  henckin.  Datum 
anno  Domini  millesimo  trecentesimo  nonagesimo  septimo,  octava 
die  Epiphanie  Domini. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  1)  der  äbtissin  Margarethe    O^eschr.  8.  urk.  nr.  90 
279);  2)  des  Kaufunger  capitels  (beschr.  s;  urk.  nr.  636). 
1)  =  ,bistehin*. 

293.  Adelheid   von  Everstein,   frau  zu  Plesse,    verzichtet   auf  ihre 
präbende  beim  stifte  zu  Kaufungen,   und   ihre  söhne  Gottschalk   der 
jüngere  und  Johann,   herren  zu  Plesse,    mit  ihren  freutiden  auf  die^b 
fortsetzufig  der  fehde,  welche  sie  ihrer  mutter  wegen  mit  de)'  äbtismi 

und  dem  stifte  zu  Kaufungen  hatten. 
1397  december  13. 

1397  Wir  Alheyd   von   Eversteyn   vrowe    to    Plesse^)    bekennen 

dec.  13.  offenlighin  in  dussem  bribe,  daz  wir  ufghebin  und  vorlazen  myd  40 


1399  mai  2.  —  1399  mai  8.  295 

gudem  willen  unser  probende,  de  wir  habin  by  dem  stiffte  des 
heylighen  cruces  dzo  Kouffungen.  Ok  so  bekenne  wyr  Gode- 
Schalke  der  jüngere  und  Johan  brodere,  heren  tzo  Plesse,  in 
dussem  selben  bribe,  daz  wyr  abeton  myt  unsern  frunden  de 
5vede,  de  wyr  haben  myt  unser  vrowen  unde  erm  stiffte  tzo 
Kouffungen  von  wegen  unser  vrowen  unde  müter  Alheyde  von 
Eversteyn  vorgenant  unde  betughen  daz  myt  unsern  ingheseghe- 
len,  de  wyr  ghehangen  haben  an  dussen  brib,  der  ghegheben 
ist  nach  Goddis  bord  dryczeynhundert  jar,  in  dem  sehen  imd 
10  m\nczigisteme  jare,  an  sente  Lucien  tage  der  heyligen  juncvrowen. 

Orig.-perg.  in  M.,  blasse  schrift.  Von  den  3  Plesseschen  runden  siegeln  ist 
1)  35  mm  und  zeigt  den  Ebersteinschen  löwen,  auf  dessen  brüst  ein  schild  mit 
dem  Plesseschen  maureanker   aufliegt,    Umschrift:    [S.]  NOBIL[I]S  DOMINI*). 

I IN  PLESS[E] ;   2)  35  mm,  oben  und  an   den  rändern  sehr  beschädigt, 

15  heim,  darunter  schild  mit  maueranker,  umgeben  von  3  Schilden  mit  mauerankem; 
3)  an  den  rändern  sehr  beschädigt,  schild  mit  maueranker. 

1)  der  zeit  nach  wittwe  Gottschalcks  VL  von  Plesse;  ihre  söhne  Gottschalck 
VIII.  und  Johann  EL.  würden  dazu  stimmen  (s.  Cuno  25).        2)  oder  ,Domine*. 

294.  Thilo  Horbusch   giebt   seiner   mutier  Else   und  seinem  bruder 
20  Bernhard  den  consens  zum  verkaufe  oder  zur  Verpfändung  ihrer  guter 

oder  ihres  erbes. 
1399  mai  2. 

[Text  und  bemerkungen  s,  urk,  nr.  298  von  1401,  jan.  31]  1399 

mai  2, 

295.  Bruder  Heinrich  Eberhardes,  des   verstorbenen   Heinrich  Eber- 
2bhards   söhn,   Carmeliter  im    kloster  zu  Cassel,    sotvie  Heinrich  Eber- 

hardes,  des  verstorbenen  Kurt  Eberhards  söhn,  und  seine  ehefrau  Ger- 
trud  verkaufen  der  äbtissin  Bertha  von  Sayn  und  dem  stifte  zu  Kau- 
fungen alle  ihre  guter  zu  Ober-  uiid  Nieder-Kaufungen. 
1399  mai  8. 

30  Ich   bruder  Henrich  Eberhardez,   seligen    Henrichez  Eber-      1399 

hardez  son,  ordyns   von   deme  berge  Carmeli    dez    closters^)  czu    *""*    ' 
Cassel,  Henrich  Eberhardez  seiligen  Cürdes  Eberhardis  son,  Ger- 
trudis elliche  wertin  dez  egenant  Henrich  bekennen  uffentlichen 
an  dysseme  brybe   vor  uns    unde  alle  unsse   erbin,   daz   we   en- 

35  trechticlichen  myt  güden  willen  eyns  ewygen  koffes  vorkofft  haben 
unde  vorkoffen  der  ewerdigen  unsser  lyben  genedygen  frawen 
frawen  Berten  von  Seyn  eptisßen  unde  deme  ganczen  cappitel  dez 
styfftez  des  helhgen  crüces  czo  Coffungen  unde  alle  eryn  nochkum- 
mede  unsser  güde  unde  erbe,  daz  we  czo  Oberen  Coffungen  unde 


296  1899  mai  8. 

Nederen  CoflFungen  in  dissen  czwen  dorffen  unde  dorflbnarken 
haben,  ez  sy  an  hilssünge,  habestede,  schdren,  adtere,  wessen, 
holcz,  feit,  Wasser,  weyde,  garten,  oder  wy  men  ez  genennen 
mach,  myt  all  eren  rechten,  friheden,  werdikeit  unde  czobehorünge, 
nicht  uzgenomen,  alse  unser  elderen  unde  wer  daz  byzher  ynne-  5 
gehat  han  unde  besessen  haben  unde  we  von  der  egenanten 
unsser  genedigen  frowen  unde  erme  sty£fte  czo  rechteme  manlene 
gehat  haben.  Unde  vorczygen  der  egenanten  güde  unde  erbe 
vor  uns  unde  unsse  erben  mit  hande  unde  münde,  also  dez  lan- 
des  recht  ist  unde  gewonhet  unde  seczen  unz  unde  unsse  erben  10 
darus  unde  seczen  dy  obgenanten  unsse  genedigen  frowen  unde 
er  stifft  daryn  alse  rechte  ebige  besittere.  Unde  soln  unde  wollen 
wer  oder  unsse  erben  uns  nümerme  geczihen  in  dy  egenanten 
güde  in  keyme  rechtte  daran  czo  habende  oder  czo  forderende 
oder  nimant  von  unsser  wegen  heymelich  oder  uffenbor,  gestlich  16 
oder  wertUch.  Och  sollen  wer  oder  unsse  erben  der  ewerdige 
unsser  genedigen  frowen  unde  erme  stiffte  disse  egenante  güde 
rechte  warschafft  thün,  also  dez  landez  recht  unde  gewonhet  ist, 
also  dicke  dez  not  ist.  Hirvor  so  han  se  unz  gegeben  unde 
tegerlichen  beczalet  hindert  pünde  gude  Heschin  phennige  unde  20 
were  unde  segen  dy  obegenanten  unser  genedige  frowen  unde 
erme  stiffte  der  vorgenanten  summe  geldez  in  disseme  bribe  qwit, 
ledig  unde  los  vor  uns  unde  unsse  erben.  By  disseme  koffe  syn 
gewest  di  erberen  wyssen  lüde  her  Henrich  Werner,  her  Tileman 
Schonborch  canoniken  dez  heiigen  crüces  czo  Choffüngen,  her  25 
Reinhart  Stochüssen  prister,  Hans  Keiner,  Henrich  Merenberg, 
Cürt  Keiner,  Cürt  Wisse,  Hencze  Hut,  Herbord  Yssenbel,  Hans 
Emmerer  und  anderez  vel  fromer  lüde  genoch.  Unde  dez  czo 
küntschaff  unde  warer  bekentnisse  gebe  we  dissen  brib  besegelt 
mit  ingesegel  der  gestrengen  manne  her  Eckehardez  von  Fels- 30 
perge  ritterez  unde  Gerlachez  Messenbuchez  borgman  zco  der 
Lychtenowe  unde  mit  sygil  her  Tilemanez  Schomborgez  kano- 
nike  dez  heiigen  crüces  czo  Choffüngen.  Unde  wer  Eckehart, 
Gerlach  unde  Tileman  egenant  bekennen,  daz  we  mnme  bede 
willyn  her  Henriches,  Hildegarde  syner  müter,  Henriches  Eber- 35 
hardez  unde  Gertrüde  syner  elichen  hüsfrowen  vorgescreben 
unsser  eygen  ingesegel  an  dissen  brib  lassen  henken  czo  kunt- 
schaff»  Datum  anno  Domini  m®.  ccc®.  nonagessimo  nono,  ipso  die 
Ascensionis  Domini. 

Orig.-perg.   in  M.,    fleckig,    verwischte    schrift.     Siegel  1)   Eckhards   von  40 
Felsberg   (beschr.   s.  urk.    nr.  343);    2)  rund,    25  mm,    nur   von   der   Umschrift 


1400  juli  25.  297 

MEYSENBOCH  erkennbar;  3)  des  canonicus  Thilemann  Schomburg  zu  Kau- 
fungen (wie  urk.  nr.  327,  2),  jedoch  weniger  gut  erhalten).  In  ,£xtract  Xau- 
funger  l)riefe*  fol.  20  nr.  254,  oberer  stockhaussaal  6706  im  Staatsarchive  zu  Mar- 
burg sind  zwar  die  Verkäufer  Eckhard  genannt,  dennoch  halte  ich  das  regest 
5  für  identisch  mit  der  vorliegenden  Urkunde,  da  alles  übrige  stimmt. 

1)  orig.  »clostesters*. 

296.     AebUsmi  Bertha  und  pröpstin  Johanna  zu  Kaufiingen  erläutern 
eine  in  der  Urkunde  von  1382  märz  15  (nr.  259)  enthaltene  bestim- 
mutig  und  treffen  weitere  anordnungeti  über  die  begehung  der  jahrtage 
10  der  verstorbenen,  sowie  über  den  bezug  von  präsenzgeldern, 

1400  juli  25. 

Als  unsir  vorvarn,  frouwen,  jungfrouwen  unde  herren,   an-      14(XJ 
hebere  disses  testamentis   wol  unde    wyslichin  han  bedacht,    daz  ^"  *  '"  • 
eyn  anhebin  nuwer  wyse  muez  vertregKch  syen  ydirmanne  unde 

15  daz  men  doch  damoch  zu  unde  abe  secze  nach  rechte  unde  red- 
delichkeid  unde  ouch  mnme  nocz  unde  fredde,  wes  noit  ist  unde 
noit  möchte  werden,  hirumme  so  habin  wir  Berte  von  Gots 
gnadin  eptissin  czu  Couffungin,  Johanna  probistin  daselben  von 
unsirs  stifftes  unde  capittils  wegin  bedacht  mid  gudeme  rade  alle 

20dij  artikel  des  briffes,  da  dissir  briff  ist  dorchgeczogin  unde  be- 
sigilt.  Unde  wollen  den  artikel,  der  also  sprichit:  ^Sij  sind  hij 
belehent  adir  nicht,  dij  hij  hüssezin  sind",  andirs  nicht  haben 
unde  halden,  dan  alse  hienach  sted  in  sulchir  wyes,  daz,  „die 
hie  belehent  sind  unde  wan   dij  kummen",    sollen   mid    uns  ver- 

25dynen,  ufEnemen  unde  gebruchin  presencien  unde^)  andirs  ny- 
mand,  her  envindes  dan  wege  mid  frouwen,  jungfrouwen  unde 
herren  eyntrechtiglichin  unde  die  presencie  kuntliche  besßere, 
alse  men  des  mid  deme  obirkummet.  Ouch  des  tages,  so  men 
memoriarum  presencien  phlijt  czu  verdynende,  so  vollen  tud  der 

30prister  in  der  hohe  messe,  alse  he  daz  wol  weiz.  Ouch  der 
prister  mid  der  pharremesse  tud  ouch  genüglich  darynne.  Der 
prister,  der  dij  memorienmesse  heldit,  sal  uffintlichin  verkundigin 
gheyn  deme  volke,  wen  men  bege,  unde  vor  alle  dij  bidden,  die 
yn  dissir  brüdirschoff  sien.     Wer  ez  ouch,    daz  dij  altaristin  des 

85  tages  ere  presencien  unde  messen  nicht  verdyneten,  daz  bevele 
wir  uff  ere  sele  irer  consciencien  czu  verdynende  uff  andere  tage, 
so  sij  erst  mögen.  Desselben  glich  sprechin  wir  ouch  uff  uns 
frouwen  unde  jungfrouwen  mid  vigilien  unde  besunderme  ge- 
bede  probin   unsirs    ordins    regele.     Ouch  sal  men    eyns  in  dem 

40jare  begehen  allerseletag,   alse  gewondlich  ist,  mid  vigilien  unde 


298  1401  jau.  8. 

messe,  alse  lange  biz  ymand  kummed,  der  dissin  tag  besßere  mid 
presencien.  Ouch  sollen  alle,  dij  hije  belehent  sind  unde  andirs 
czukümmen  mogin  czu  dissir  memorien  messe  czu  haldende, 
glich  sien  verbunden,  uff  wen  dij  ordenönge  geboret  von  den 
sehs  Herren  unde  altaristin  nach  aldere  yn  dem  stiffte.  Ez  en-  5 
were  dan,  daz  hohe  messe,  pharremesse  unde  memorienmesse 
eynes  tages  uff  eynen  gevilen,  der  solde  syne  messe  bestellen,  daz 
er  keyne  adir  andirs  gotsdinst  icht  undir wegin  blebe.  Ouch  wollen 
wir  yn  disser  eynunge  unde  brudirschaff  gerne  nemen  fromme 
lüde,  wip  unde  man,  nach  deme  als  sij  mid  uns  ubirkummenio 
umme  fredde,  eynunge  unde  besßerunge.  So  besigille  wir  dissin 
nuwen  briff  dorch  den  erstin  geczogin  mit  unser,  der  frouwen 
unde  capittils  sigillin^)  unde  bestedigin  darmidde  dissin  alden 
unde  nuwen  briff,  der  gegeben  ist  anno  Domini  millesimo  cccc, 
in  die  sancti  Jacobi  apostoli.  15 

Orig.-perg.  der  stand,  land.-bibl.  zu  Cassel,  Ms.  Hass.  8^  31,  schrift  ver- 
blasst,  stellenweise  verwischt.  Die  Urkunde  ist  mit  urk.  nr.  259  durch  zwei 
siegelstreifen  verbunden.  Siegel  der  vorliegenden  urk.:  1)  der  äbtissin  Bertha 
(beschr.  s.  urk.  nr.  372);  2)  des  Kaufunger  capitels  (beschr.  s.  urk.  nr.  636). 
Eine  copie  der  urk.  aus  dem  15.  jahrh.  befindet  sich  in  der  genannten  biblio-  20 
thek,  Schmincke  Collect.  3,  bl.  79  (Ms.  Hass.  fol.  118). 

1)  junde'  im  bruche  verwischt.        2)  endsilbe  vei'wischt. 


297.    Der  Römische  kmiig  Rupert  bestätigt  auf  bitten  der  äbtissin  Bertlia 
V071  Sat/n  zu  Kaufuiigen  alle  dem  kloster  von  den  Römischen  kaise$'n 
und  königen  verliehenen  Schenkungen,  rechte  und  immlegien,  25 

Cöln  1401  Januar  8. 

1401  Eupertus  Dei  gracia  Eomanorum  rex   semper   augustus  ve- 

•'^'*'  *  nerabili  Berthe  de  Seyne  abbatisse  monasterii  sancte  orucis  in 
Conffungen  ordinis  sancti  Benedicti,  Maguntine  dyocesis,  graciam 
suam  et  omne  bonum.  Regie  celsitudinis  circumspecta  benigni-90 
tas,  etsi  cunctorum  Christi  fidelium  votis  se  exhibeat  liberalem, 
illorum  tamen  desideriis  ex  innata  pietatis  clemencia  pocioris 
dono  gracie  annuere  consuevit,  quos  sacre  religionis  decor  etemi 
regis  assiduo  famulatu  adomat,  horum  precipue  qui  ab  imperial! 
culmine  sancte  conversacionis  exordium  sumpsisse  dinoscuntur.  35 
Justis  itaque  pro  parte  vestra  majestati  nostre  porrectis  suppli- 
cacionibus  inclinati  omnia  et  singula  privilegia,  munimenta,  liber- 
tates,  largiciones,  indulta  et  litteras  a  divis  Eomanorum  impera- 
toribus  et  regibus  predecessoribus  nostris  vobis  concessa  et  con- 


1401  Jan.  31.  299 

cessas  de  plenitudine  regle  potestatis  ex  certa  sciencia  innovamus, 
approbamus,  ratificamus  et  presentis  scripti  patrocinio  confirma- 
mu8.  Nulli  ergo  omnino  hominum  liceat  hano  paginam  nostre 
concessionis  infringere  aut  ei  ausu  temerario  contraire.  Si  quis 
öautem  hoc  attemptare  presumpserit,  indignacionem  nostre  subli- 
mitatis  se  noverit  gravissime  incursurum.  Harum  sub  regle  ma- 
jestatls  nostre  slgllH  appenslone  testlmonlo  litteranim  datum  Co- 
lonie  vlll.  die  januaril,  anno  Domlni  milleslmo  quadrlngentesimo 
pruno,  regnl  vero  nostrl  anno  prlmo. 

10  Orig.-perg.  in  K.     Siegel  abgefallen.    Auf  der  rückseite  von  gleichzeitiger 

band:  »Nicolaus  Buman'.  Auf  dem  unteren  umgeklappten  rande  der  urk. :  ^d 
mandatum  domini  regia  Job  Yener  licenciatus  etc.'  Eine  abscbrift  dieser  urk. 
befindet  sich  im  geh.  haus-,  hof-  und  staats-archive  zu  Wien,  reichsregisterband 
A.  bl.  2  mit  der  Überschrift:  ,Littera  confirmacionis  privilegiorum  etc.  monasterii 

15  sancte  crucis  in  Couffungen  ordinis  s.  Benedicti  Maguntinensis  diocesis*.  Reg. : 
Chmel  Reg.  Rupert!  nr.  87. 

298.    Bürgerfneister  und  Schöffen  zu  Cassel  beurkunden,  dass  Else  Hör- 

busch  und  ihr  söhn  Bernhard  mit  zmtimmung  ihres  sohnes  Thilo  ihr  gut 

zu  Heiligenrode  an  Herman  Furinsland  verkauften. 

20  1401  Januar  31, 

Wir  Conrad  Mülenbach  unde   Conrad  Volghard  bürgirmei-    .  ^^^^^ 
stere,  Hans  Wlngarte,  Hans  Hayngrefe,  Heinrich  Wlngarte,  Wi- 
gand  Schütze,  Heinrich  Stebin^),  Dipel  Spangenberg,  Hans  Har- 
nasch, Hermann  Sloff  der  junge  unde  Hermann  Schemouwe  scheffln 

25CZÜ  Cassel  bekennen  uffintUchen  an  deseme  brive,  daz  uffe  desin 
hudigen  tag  in  der  alden  stad  tzü  Cassel  an  gerlchte  vor  uns 
kommen  sin  Else  Horbusch  und  Bernhard  ir  soii  und  han  be- 
kand  vor  sich  und  alle  Iren  erbln,  daz  sie  eynes  ewigen,  erp- 
lichin,  steden  koüffes  rechtlich  und  reddelich  vorkoufft  habin  und 

SOvorkouffin  in  desseme  brive  Hermanne  Furynslande  ^)  und  sinen 
rechtinn  erbin  ir  güd,  mit  namen  daz  halbe  lehin,  daz  sie  habin 
czü  Heiligenrode,  daz  unvorteylt  1yd  mit  Gelen  Weimars  Iren 
ganerbin,  mit  allir  slachtin  nücze  unde  tzübehorünge  in  dorffe, 
holcze,  velde,  waßer,  weyde,  irsficht  unde  unirsücht,  als  daz  der 

35  landsedel  Walberg  itzünd  undir  sich  hat  und  gewynnet,  und 
dormede  eyne  stede  uffe  deme  kirchobe  tzu  Heiligenrode  gelegin 
tzüschin  Hennen  Schoybe  unde  Walberge,  dy  der  Horbusche 
alleyne  waß,  vor  eyne  summen  geldes,  dy  der  kouffer  den  vor- 
kouffern  gereyde  dovor  wol,  nüczlich  unde  denghch  beczalt  had, 

40  unde  han  en  der  summen  vor  uns  quiid,  ledig  unde  loß  gesagit 
ane  geferde.     Dorumbe  so  wollin  und  sollin   die  vorkouffere  vor 


Jan.  31. 


1399 
mai  2. 


300  1401  Jan.  31. 

sich  unde  ire  erbin  iinde  Tuen  Horbusche  ^)  iren  son  unde  brüder 
deme  kouffere  und  sinen  rechtin  erbin  des  vorbenanten  halbin 
lehins  mit  siner  zcübehoriinge  und  der  stede  uffe  deme  kirchobe, 
als  vorgerüred  ist,  geruweliche  besiczünge  machin,  rechte  wer- 
schaff  tun,  als  eygensgudes  recht  ist,  unde  alle  mügeliche  an-  5 
spreche  abelegin  noch  rechte  unde  gewonheid  des  landes  unde 
der  stad  tzü  Cassel,  als  dicke  dez  nod  geschee,  ane  widdirsprache. 
Ouch  han  die  vorkoüffere  vor  sich  unde  ire  erbin  unde  Tilen 
iren  son  unde  brüder  emclichin  vorczegin  allis  rechtin,  geistlich 
adir  wertlich,  ane  allirleige  undirlist,  abeton  alle  geferde  undeio 
argelist.  Ouch  ist  vor  uns  kommen  eyn  brieff  von  Tilen  Hor- 
busche, dy  von  worte  czft  worte  himoch  folged: 

Künd  sij  allin  lüden,  dy  desin  briff  sehin   adir  horin  lesin, 
daz  ich  Tile  Horbusch   mögen    unde    nlacht    gegebin    han    unde 
gebe  mit  deseme  brive  Elsen  myner  mi\ter  und  Bernharde  myme  15 
brüder,   wilchirleige    erbe    adir  güd  si  vorseczin    adir  vorkouffin, 
daz  daz  mit  myme  güden  willin,  wißin  unde  vorhengniße  gesehen 
ist  unde  geschiid,    und  gebe    en   des    mogende   unde    macht   czu 
tünde  unde  czü  laßinde  domede  glichirwijs,    als  ab  ich  selbis  da 
keginwortig    were.     Des    czü   bekentniße    so    han    ich  Tile    vor- 20 
gnant  gebeden  dy  ersamen  burgermeister  unde  scheffln  der  stSrd 
czü  Treiße,    daz  sie  irer    stede    gemeyne    ingesigel  an  desin  briff 
han  gedrucht  czü    rücke,    des    wir    burgermeister    unde   scheffln 
egnant  umme  siner  bede  willin  irkennen.     Datum   anno  Domini 
m®.  ccc®.  nonagesimo  nono,  feria  sexta  proxima  post  diem  aposto-  25 
lorum  Philippi  et  Jacobi. 

Des  czü  orkünde  so  han  wir  umme    bede   willin    der    vor- 
kouffere  unsir  große  ingesigel  der  stad  tzü  Cassel*)  an  desin  brieff 
laßin  henckin,    der    gegebin   ist   noch  Christi   gebord   tusent  jar 
unde  vierhundert  jar  und  eyn  jar,   an  montage  vor  unser  liebin  80 
vrouwen  tage,  als  man  die  lichte  wighed. 

Orig.-perg.  in  K.,    kleines   lech   im   texte,     Siegel    abgefallen.     Auf    der 
rückseite  von  hand  15.  jahrh. :  ,Litera  sancti  Nicolai  super  bona  in  Heilgenrade'. 

1)  Stölzel  129  (1400)  »Heinrich  Stecken*.        2)  keilner  des  landgrafen  (s. 
Lennep  541   nr.  232).         3)  ,bu8'    durch    loch    unkenntlich,  4)  ,tzü    CasserSö 

wiederholt. 


vor  1401  märz  21.  301 

299.     Aebtissin  Beriha  von  Sayn  zu  Kauftingen  beschuldigt  den  de- 

chanteil  und  das  capitel  des  sanct  Martinsstißes  zu  Cassel,  das  stift 

Kauftmgen  an  dem  genusse  seines  jährlichen  einkmnmens  von  3  maüem 

körn  und  ha/er  aus  dem   zehnten  zu  Heiligenrode  zu  hindern,   wnd 

5  ersticht  den  magister  Johann  Eckel  und  (den  pfarrer)  Gottfried  Scho- 

temann  um  einen  Schiedsspruch  in  dieser  sache. 

Kaufungen  [vor  1401  märz  21], 

Dit  ist  dij   gebreche,   da   wir  Berte  von  Seyn    abtissen  czü  [vor  uoi 
Couffungen  von  des   heiigen   cruczes,   unser    unde   unsers  stifftes  ^^^'^  ^^'^ 

10  wegen  Couffungen  czft  dusser  czied  dij  erbem  dechin  unde  cap- 
pittel  czü  Cassel  umbe  beschuldigen  unde  anesprechin.  Czü  deme 
erstin  sprechin  wir,  daz  unser  stifft  Couffungen,  alse  lange  man 
gedenken  mag  unde  ouch  nymand  andirs  gedenekit,  hat  gehad 
unde    had   jerlicher    gulde    drye   maldir  Kessliches   maßes,    halb 

lörogke  unde  halb  habere,  uz  deme  czenden  czu  Heilgenrade,  alle 
jar  von  den  besitze[r]n  des  czenden  czi\  beczalinde.  Unde  sint 
unser  vorfarn  unde  wir  von  unser  abtige  wegen  yn  eyner  ge- 
ruwelichir  uffhebender  gewere  der  dryer  maldir,  ehir  des  czen- 
den eyn  vierteil  an  dij  vorgnanten  dechin  unde  cappittel  qweme 

20  unde  ouch  bie  en  disse  nehestin  drye  vorgangen  jar,  dar  sij  uns 
ynne  vorbehalden  han  alse  viel,  als  en  czft  irme  vierteil  czu  be- 
czalinde geburd,  unde  ouch  etliche  jare  unsers  vorfarn  nicht 
gancz  beczalt  (alleyne  dij  andern,  dij  ouch  an  dem  czenden  han 
iren  teil,  gutlichin  haben  beczalt)  unde  entweldigen  unde  hindern 

25  uns  yn  der  maze  der  egnanten  unser  gewere  der  gulde,  als  verre 
daz  an  en  ist,  widdir  recht,  als  wir  hoffen.  Unde  sint  darumbe 
an  gerichte  unde  uzwendig  gerichte  unser  recht  czu  vordernde 
umme  koste  unde  schaden  kommen  unde  heischin,  daz  sij  daz 
hindirsal  unde  gedrang  abethun  unde   den  vorses   der  gulde  un- 

30  beczalt,  unsem  schaden  und  koste  uns  keren  unde  uns  in  unser 
gewere  seczin  unde  der  gebruchen  czu  fruntschaff.  Muchte  abir 
daz  in  fruntschaff  nicht  gesin,  so  hoffen  wir,  so  sollin  sij  daz  in 
deme  rechtin  thun,  unde  steUin  fruntschaff  unde  recht  an  uch 
erbem  meistern  Johan  Egkelene  unde  hern  Goäeiride  Schotemane, 

36  uns  mit  fruntschaff,  mit  wißin,  mit  rechte  ane  middewißin  czu 
scheiden.  Gegeben  czu  Couffungen  hesigelt  mit  unsere  inge- 
sigel  gedrucht  czü  rugke  dusser  schrifft. 

Cop.-pap.  in  K.,  mit  urk.  nr.  300  und  301   auf   einem  hoffen    zusammen- 
geschrieben.    Bemerkungen  s.  urk.  nr.  301. 


302  1401  märz  21. 

300.     Dechant  und  cajyitel  des  sfißes  sanct  Martin  zu  Cassel  weisen 

die  beschuldigtmgen  der  äbtissin  Bert/ia   von  Sayn  zu  Kmißmgen  be- 

ziigfich  des  zehntens  zu  Heiligenrode  zurück   und    wollen    den  spruch 

dei'  Schiedsrichter  ei^warten. 

1401  märz  21.  5 

14()1  Dit  ist   dij    antwurtte,    dij    wir    dechin    unde    cappittel    des 

märz  ^J.  gtifftis    sentte  Mertins    czü  Cassel    thun    unde    gebin    uff  dij  an- 
spräche,   als  uns  dij  erwerdige    frouwe  Berte    von  Seyn  abtissen 
czu  Couffungen  czuspricht  unde  schuldiget.    Czu  deme  erstin,  als 
sij  uns  tzöeprichet  unde  schuldiget,  wye  daz  der  stifft  Couffungen,  10 
als  lange  man    gedencken  mag,    gehad  habe   unde  habe  jerlichir 
gulde  drye  maldir  Kessliches  mazes   halb   rogken  unde  halb  ha- 
bern uz  deme  czendin  czu  Heilginrade   unde  haben  dij  besitzere 
des  czendin  ir  alle  jar  beczald,  da  antwurten  wir  czu  unde  spre- 
chin,  daz  wir  eynen  virdinteil  eyns  czendin  czü  Heilginrade  ha- 16 
ben  frye,  ledig  imde  lois,  als  wir  hoffen,  unde  habin  des  virden- 
teils  des  czenden  heren  unde  weren    unde    der   heren  vorsegilte 
bribe,    dy  der  von  Couffungen  gulde  nicht    sprechin    unde  seyn, 
unde  gnuget  uns  vor  unsem  herren  des   czenden   an  rechte  wol. 
Ouch  als  sij  uns    schuldiget   unde    sprichet,    wie  daz  sij  unde  ir20 
vorfarn  der  dryer  maldir  gulde  in  uffhebinder  geruwelichir  gewer 
geseßin  habe,    er  des   czendin    eyn  virdinteil  an  den  stifft  Cassel 
qweme  unde  unser  vorfarn  irer  vorfarn  der  gulde  gegeben  habe, 
da  antwurtin  wir    czu   unde    sprechin,    daz    wir    der    besiczunge 
der  dryer  maldir  nicht  enwißin.     Habin  ouch   unser  vorfarn  der  25 
gulde  waz  gegebin,   des  enwiesin  unser    bribe    nicht  uz,    dij  wir 
ubir  den  czendin  habin,   unde  meynen,   daz  sij  daz  czi\  um^echt^ 
gegebin  habin,  unde  heischin  daz  gekart  noch  rechte.    Ouch  en- 
habin  wir  der  andern  partige,  als  sij  beschribet  se  beczalt  habin, 
der    enhabin    wir    von    des    czendin    wegen    mitleneschafft-,    mit  30 
briben  adir  vorschribunge   nicht  czft  schigken.     Ouch  als  sij  uns 
schuldiget,  wir  haben  sij  der  gewer  unde  besiczunge  entweldiget 
unde    gehindert    unde  sij    des    tzfi    gerichte    unde    uzwendig  ge- 
richte  ir  recht  czfi  vordem  tzfi  köstin  unde  czfi  hindirsal  komen 
sij,  da  antwurten  wir  czii  unde  sprechin,  daz  wir  von  irer  gewer  35 
nicht  enwißin  unde  habe  uns  an  gerichte  unde  uzwendig  gerichte 
an  rechte  allewege  wol   genüget  unde    noch    gnüge   unde  blibin 
darumme  rechtis  unde  fruntschaff  bij  uch  erbem  unde  liebin  her- 
ren, meister  Johane  Egkelene  canoniken  czu  Friczlar  unde  hem 
Godofriden  Schotemane    phernere    tzü  Grebinstein.     Unde  daruff40 


1401  mai  14.  303 

sint  uff  beidin  siedln  koste  nnde  schadin  abegethan,  alse  da  eyn 
uffinbar  schriber  ubir  geheischin  ist.  Unde  gebin  des  dussen 
briff  tzö  rugke  besegelt  mit  unsere  ingesegel,  des  mr  gebruchin 
czu  den  sachin,  an  deme  mantage  noch  Judica  in  der  vasten, 
6  anno  Domini  millesimo  cccc^.  primo. 

Cop.-pap.  in  K.,  mit  urk.  m*.  299  und  301  auf  einem  bogen  zusammenge- 
schrieben.   Bemerkungen  s.  urk.  nr.  301. 


301.    Magister  Johann  Eckel,  canonicm  zu  Fritzlar,  und  Gottfried 

Schotemann,  pfarrer  zti  Gfrebenstein,  geben  in  der  Streitsache  zwischen 

10  der  äbtissin  Bertha  von  Sayn  zu  Kaufungen   und  dem   sanct  Mar- 

tinsstijte  zu  Cassel  wegen  des  zehnten  zu  Heiligenrode  der  e^'steren 

auf,  zunächst  ihr  behauptetes  recht  zu  betveisen, 

1401  tnai  14. 

Noch  schulden  unde  antwurten  vorgeschrebin  sprechin  wir     I40i 

16  Johan  Egkeln  unde  Godefrid  Schoteman  vor  recht  noch  deme,  ^^^  ^^' 
als  wir   von  wiesin    luden    gelart    sint   unde   ouch    selber   nicht 
beßers  virsten*):  erwiset  unser  frouwe  von  Couffungen,  als  recht 
ist,  daz  er  vorfam  von  der  eptige  wein  czü  Couffungen  in  gewer 
der  dryer  virteil,  da  se  daz  capittel  czu  Cassel  umme  schuldiget, 

20  von  een  uffczflhebende  gewest  sij  unde  daz  sij  der  gewer  ane 
gerechte  von  een  entwerd  sij,  so  lazzen  daz  cappittel  vorgnant 
unser  frouwen  von  Couffungen  tzüvorn  ane  czi\  der  gewer  von 
rechte  bilche  widdir  kommen  unde  sij  der  gewer  gebruchin,  als 
er  vorfam,  also  lange  biz  sij  er  mit  rechte  vorbrochin  werd,  unde 

25beczalin  er,  waz  sij  er  vorbehalden  han.  Unde  hat  dij  egnante 
unser  froüwe  koste  ge[t]han  ^),  er  recht  tzu  vorderne  unde  der  ent- 
werunge  schaden  gehad,  alse  sij  sprichet,  waz  sij  des  tzftbrengit, 
als  recht  ist,  daz  soUin  er  dij  egenanten  heren  noch  mogelich- 
keid  keren    von    rechte,    ez  enwere   daz  dij  vorgenanten    dechin 

30  unde  cappitel  czubrechtin,  alse  recht  ist,  daz  unser  frouwe  ege- 
nant  koste  unde  schaden  vorczehen  hette.  Disse  vorgeschrebin 
recht  gebin  wir  Johan  unde  Godefrid  vorgenant  undir  unser  beidir 
ingesegele  beschrebin.  Datum  anno  Domini  m^.  cccc^.  i.,  sabbato 
post  Ascensionem  Domini. 

35  Cop.-pap.  in  K.     Von  den  zwei  unter  dem   texte  aufgedrückt  gewesenen 

runden,  25  mm  grossen  siegeln  sind  nur  noch  wenige  spuren    vorhanden.     Auf 
der  rückseite  von  hand  16.  jahrh.:  ,Hilgenrode  zehenden  ))etr.' 

1)  yverstehen'.         2)  t  durch  flecken  verdeckt. 


304  1401.  —  1402  oct.  6. 

302.  Reinhard  vmi  Brandeaberg  verkauft  sein  gut  und  seine  rechte 

zu   Wommen  an  Uennann  von  Colmatsch, 
1401. 

1401.  Reg.  in  „Extrakt  Kaufunger  briefe",  fol.  30,  nr.  67  in  M.,    o>)erer  stock- 

haussaal  5706.  6 

303.  BürgeiineiMer  wnd  schaffen  zu  Cassel  beurkunden,  dass   Her^ 
mann  Fnrinsland  und  geflossen  ih^en  besitz  zu  Heiligenrode  der  sanct 

Nicolauscapelle  zu  Kaufungen  veräusserten. 
1402  october  5. 

1402  Wir  Conrad  Mfilenbach  unde  Conrad  Volghard   biirgirmei- 10 

oct.  5.  stere,  Hans  Wingarte,  Hans  Heyngrefe,  Heinrich  Wingarte,  Wi- 
gand  Schücze,  Dipel  Spangenberg,  Hans  Modenbftch,  Heynns^) 
Breidennoüwe,  Hans  Hamasch,  Herman  Sloff  der  junge,  Her- 
man  Koch,  Herman  Schemoüwe  unde  Curd  Hebestrid  scheffln 
zcü  ^)  Cassel  bekennen  uffintlichin  an  deseme  keginwortigen  brive,  15 
daz  uffe  desin  hudigen  tag  uffe  der  fryheid  zcü  Cassel  an  ge- 
richte  vor  uns  kommen  sin  Herman  Furynsland,  Henne  Gam- 
bach von  Seligenstad  anders  genand  Snyder,  Gele  Weimars  unde 
Metze  ir  tochter  imde  han  bekand  vor  sich  unde  vor  alle  ire 
rechtin  erbin,  daz  sie  eynes  ewigen,  erblichin,  stedin  koüffes20 
rechtlich  unde  reddelich  vorkoufft  habin  unde  vorkouffln  in  de- 
seme brive  hem  Johanni  Mertin  prister,  pherner  czü  Wolfes- 
angir,  adir  wer  noch  yme  eyn  besiczer  ist  der  cappellen  saneti 
Nycolai,  gelegin  in  deme  stiffte  zcü  Couffimgen,  ir  güd,  mit  na- 
men  das  gancze  lehin,  daz  sie  habin  zcü  Heiligenrode,  daz  vor  25 
halb  waß  Elsen  Horbusches  und  irer  erbin  mit  allir  slacht^n 
nücze  und  zcubehorünge  in  dorffe,  holcze,  velde,  waßir,  weide, 
irsücht  unde  unirsücht,  als  daz  vorcziiden  Henne  Walberg  zcft 
lantsedelsrechte  gewunnen  hat,  und  dormede  eyne  stede  uffe  deme 
kirchobe  zcü  Heiligenrode,  gelegin  czuscliin  Hennen  Schoübe  unde  3i) 
Walberge,  die  der  Horbuschin  vor  alleyne  waß,  und  vier  ackere 
landes,  die  der  Welmam  waren  unde  vor  czü  deme  lehin  nicht 
enhorten,  der  noch  viere  dy  Horbuschin  hat  (unde  die  achte 
ackere  sint  noch  unvorteilt),  vor  hundert  gülden  unde  achte  unde 
achczig  gülden,  die  der  koüffer  den  vorkouffem  gereide  dovorSo 
wol,  nüczlich  unde  denglich  beczalt  hat,  imde  han  en  der  sum- 
men geldes  vor  uns  quiid,  ledig  und  loß  gesagit  ane  geferde. 
Unde  han  die  vorkoüfFere  vor  sich  unde  ire  erbin  ewiclichin 
vorczegin  unde  vorczigen    allis    rechtin,    daz  sie  an    deme    vor- 


1403  Jan.  30.  306 

genantin  lehene  unde  güde,  also  vorgenirt  ist,  gehat  habin  adir 
gehabin  müchtin,  unde  seczin  den  egenantin  hern  Johan  Mertin 
unde  alle,  dy  noch  yme  besiczir  sin  unde  werden  der  egenantin 
cappellen  sancti  Nycolai  zcü  Couffungen,  in  geniweliche,  erbliche, 
6  ewige  besiczünge  unde  wollin  en  des  rechte  erbewerschaff  tön 
unde  alle  mogeliche  anspräche  abelegen  noch  rechte  unde  ge- 
wonheid  des  landes  unde  der  stede  Cassele,  alse  dicke  des  notd 
geschee,  ane  alle  widdirsprache,  abegeton  alle  geferde  unde  ar- 
gelistä  Des  zcü  erkunde  so  han  wir  umbe  bede  willin  der  vor- 
lOkoüffere  unsir  große  ingesigel  der  stad  zcü  Cassel  an  desin  brieff 
laßin  henckin.  Datum  anno  Domini  m^.  cccc^,  secundo,  feria 
quinta  post  diem  sancti  Michahelis  archangeli. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel   abgefallen.     Auf   der   rückseite   von   band  16. 
Jahrb.:  ,Littera  sancti  Nicolai  super  bona  in  Heilgenrade*. 

15  1)  über  y  überflüssiger  horizontalstrich.  2)   über   diesen   stadttheil    s. 

urk.  nr.  341  n.  1. 

304.  Johann  Ecket  mid  Gottfried  Schotemann,  canoniher  der  sanct 
Martinskirche  zti  Cassel,  entscheiden  durch  Schiedsspruch  die  Streitsache 
zwischen  der  äbtissin  Bertha  von  Sayn  zu  Kaufungen  und  dem  de- 
^ychanten  und  capitel  der  sanct  Martinskirche  zu  Cassel  (s.  urk.  nr, 
299 — 301)  dahin,  dass  letztere  der  äbtissin  jährlich  3  viertel  fruchte 
aus  dem  zehnten  zu  Heiligenrode,   saune  die  riickstände  zu  entrichten 

haben. 
1403  Januar  30. 

25  Wir    Johan    Eckelen    unde    Gotfrid  Schoteman   canoniken     i403 

zcu    der    kirchen    santt    Mertyns    zu    Casselle,    gekome    sünlude  •^^'*-  ^^* 
von  der  erwerdigen  frouwen  frouwen  Berten  von  Sein  von  Gots 
gnaden  eptischen  zu  Kouffungen  unde  den  erbern  techen  unde 
capittel  der  kirchen  [santt]  Mertyns  egenant,  se  zu  rechten  unde 

80  zu  scheiden  mit  fruntschaff  ader  mit  rechte  umbe  sotan  czwei- 
tracht  un[de  insprajche,  alse  unse  frouwe  von  Kouffungen  vor- 
genant an  dy  egenanten  heren  von  erer  unde  eres  styfftes  wegen 
getan  [had  umme]  dry  firteill  halb  rogken  unde  halb  habem, 
dy  se  jerlich  uz  erme  firteile  des  czenden  zcu  Heilgenrade  [han 

35so]lde,  uff  namen  vorses,  schaden  unde  koste,  sprechen,  daz 
fruntschaff,  alse  wer  die  sache  gelernet  ha[n  von  er]e  syden, 
bequemelich  sye,  unde  rechten  dy  sache  in  fruntschaff  unde  gut- 
lichkeit,  alse  himach  gesc[hreben  stei]t,  by  namen  daz  der  techen 
unde  capittel   megenant  unde   er  nachkummelinge  vortme   unser 

20 


306  1408  mai  9. 

frouwen  vo[n  Kouffun]gen  unde  ere  nachkummelinge  an  den 
dren  firteylen  halb  kornes  unde.  halb  habern  nmmnenner  [hin- 
dern sjollen,  unde  sollen  en  die  gutliche  foilgen  unde  en  die,  die 
den  czenden  zcu  Heilgenrade  von  erer  wegen  [billich]e  sampnen, 
beczalen  heyßen  unde  laßen  ane  vorczog  unde  intrag,  alse  men  5 
gulde  unde  czenden  ply[t  beczalen],  ane  geverde,  alse  dy  an- 
dern, dy  ouch  an  deme  czenden  han*),  bizhere  von  erren  dren 
teilen  gutlic[he  beczalet  h]an.  Vortme  waz  unser  frouwen^)  von 
Kouffungen  der  dryer  firteil,  diewyle  sy  eyne  eptische  gewest, 
[. . . .  nichjt  beczalet  enwere,  daz  sollen  dy  egenanten  partyge  gut- 10 
lieh  mit  eynrechen,  unde  waz  des  were  unde  ist,  daz  s[ollen  die] 
egenanten  heren  unser  frouwen  egenant  halb  beczalen  mit  meß- 
licheme  gelde  vor  Oestem  unde  halb  mit  fruchten  vor  s[an]tt 
Lucas  tage  des  heiigen  ewangelisten,  dy  nehist  kummende  sint, 
gutliche  ane  vorczog  unde  hindersal,  ane  geverde.  Unde  sollen  15 
damidde  disser  czweitracht  gutlich  geeyniget  sin  unde  eyn  par- 
tye  dy  andern  von  der  sache  wegen  nicht  mer  beteidingen  in 
keyne  wiess.  Des  zcu  erkunde  han  wer  sunlude  vorgeschreben 
unser  ingesegele  an  dissen  brieff  gehangen,  der  gegeben  ist  nach 
Cristi  geburten  virczehen  hundert  jar,  darnach  in  deme  dretten20 
jare,  uff  sentte  Aldegundes  tag  der  heiigen  jungfrouwen. 

Orig.-perg.  in  K.,  durch  14  Zeilen  von  oben  nach  unten  gehendes,  77  mm 
langes  und  18 — 20  mm  breites  loch  mit  starker  Zerstörung  der  schrift;  auch  die 
ränder  des  documentes  sind  rechts-  und  linksseitig  zerrissen.  Siegel  1)  abge- 
fallen; 2)  rund,  25  mm,  im  siegelfelde  dreieckiger  schild,  in  welchem  ein  nach  25 
rechts  schreitender,  eine  lanze  über  die  schulter  tragender  mann,  Umschrift:  S. 
GOTFRIDI  SCHOTEMA.  PLBI.  Auf  der  rückseite  von  band  15.  jahrh. :  ,Lit- 
tera  super  decimam  in  Heilgenrade*. 

l)  vielleicht  ist  ,han'  Schreibfehler  für  ,stan*.        2)  orig.  ,unse  frouwe'. 

305.     Hmne,   des  verstorbefien  Peter  Schäfers  zu  Hauckerode   sohn^  80 
quüHH  der  äbtissin  Bertha  vmi  Sctt/n  zu  Kaufungen  für  sich,   setJie 
mutter  Else  und  seine  Schwestern  Kunne  und  Else   die  Zahlung   von 
40  pfund  Hessischer  pfennige  für  100  schafe,    welche  sie  der  per-- 
storbenen  äbtissin,  Margarethe  vom  Stein  zu  Kaufungen  verkauft  hatten. 

1403  mai  9.  35 

U03  Ich  Henne  seligen  Peter  Schefirs    von  Hoikenrade    son  be- 

mm  9,    kenne  uffintlichin  an  dissem  brive  vor  mich  und  myne   rechten 

erbin,  daz  dij  erwirdige  myn  liebe  gnedige  frauwe  frauwe  Berte 

von  SejTi  abbatisse  des  stifftes  dez  heiigen   cruczes  czu  Couffiin- 

gen  Elsen  myne  müter,  Kunnen  und  Elsen   myne   swestern   uud40 


1403  sept.  8.  307 

mich  gutlichin  hat  beczalt  virczig  phunt  Heschir  phennige  Cess- 
lischer  were  vor  eynhundirt  schafe,  dij  wir  der  edehi  frauwen 
Margareten  von  dem  Steyne,  du  sy  abbatisse  waz,  vorkoufften, 
und  sege  dij  obgenante  myne  gnedige  frauwen  und  iren  stifft  czu 
öCouffungen  der  egenanten  virczig  phunt  in  dissem  brife  qwijd, 
ledig  und  loz.  Ouch  bekenne  ich,  daz  Else  myne  muter  den 
briff,  den  uns  dij  vorgenante  frauwe  Margarete  und  daz  capittel 
dez  stifftes  dez  heiigen  cri\czes  czu  Couffungen  gegebin  hadten 
vor  dij  virczig  phunt,    czu  halden  hadte    getan    frauwen  Marga- 

lOreten  vorgenant,  den  sij  verloren  had.  Wer  es  sache,  daz  der 
selbe  briff  funden  worde  itzunt  adir  hemoch,  der  ensal  keyne 
macht  haben  in  keyner  hande  wiß  und  ist  von  myner  muter, 
mynen  swestern  und  von  mer  gutlichin  gelost  von  der  obgenanten 
mjTier  gnedigen  frauwen.     Des  czu  orkunde  han  ich  gebeden  dij 

löersamen,  wisen  lüde  burgermeister  und  scheffen  der  stad  czu  der 
Lichtenauwe,  daz  sij  ir  stad  mgesigU  han  gehangen  an  dissen 
briff  umme  myner  bede  willin,  dez  wir  burgermeistere  und 
scheffen  vorgenant  uns  hiirane  irkennen.  Datum  anno  Domini 
m®.  cccc®.  tercio,  quarta  post  dominicam  Jubilate. 

20  Oripr.-perg.  in  K.    Siegel  der  »tadt  Lichtenau,  rund,  33  mm,  braun,  siegel- 

l)ild  wie  in  urk.  nr.  291,   Umschrift:   [S.]  CIVIVM  AC  YNIVERSITATIS  IN 
Ij[E].    Auf  der  rückseite  von  hand  16.  jahrh.:  ,Belangend  etliche  bezhalte  schaff ^ 

306.     Bruder  Hermann  prior,  bruder  Johann  von  Eschwege  subprior 

nnd  der  convent  des  Wilhelmüenklostera  zii  Witzenhausen  versprechen, 

2b  der  ähtissin  Bertha  vmi  Sayn  zu  Kaufungen  jährlich  eine  tonne  wein 

liefeim  zu  wollen, 
1403  September  8, 

Wir  brüder  Herman  prior,  bruder  Johan  von  Eschinweghe      i403 
subprior    unde    gancze    convent  zcü  Wiczinhusen  sint  Wilhelmis   ^P^-  *• 

Süordin  bekennen  uffintlichin  an  dussem  bribe  vor  uns  unde  alle 
unser  nachkommen,  daz  wir  fruntlichin,  gruntlichin.  unde  gancz 
gerichted  unde  geeynet  sint  med  der  erbarn  erwerdighen  in  Gode 
unsir  Hben  gnedighen  froüwin  frouwin  Berthen  von  Seyn  abba- 
tissen  des  stifftez  des  heiigen   crftczes  zcü  Coüff&nghin  unde  alle 

35  oren  nachkommen  umme  alle  anspräche  unde  czweytracht,  dy  sy 
addir  ore  nachkommen  mochtin  gehaben  czü  deme  vorgenanten 
prior,  subprior  unde  ganczen  convent  alzo  umme  winczenden, 
den  sg^)  uns  geeyschet  haben  von  unserme  wynberghe,  gelegin 
an    deme  Dasberghe    zcwyschen    Brendekin    unde    Gysen    imder 

40  Vomyden  loche,   alzo    daz  wir  prior,    subprior  unde  gancze  con- 


30Ö 


1404  aug.  5. 


vent  unde  unser  nachkommen  alle  jar  jerlichin  uff  sint  Michels 
tag  soUin  unde  wollin  gutlichin  geben  unde  andelogin  eyne  thun- 
{  nen  wynes  Wiczinhuser  maße  in  or  huß  czü  Wiczinhusen  von 
unseme  wine,  der  uns  jerliches  weßet  an  deme  egenanten  berghe, 
ane  eren  schadin  unde  ane  weddersprache.  Wer  es  ouch,  daz  5 
iwir  vorgenante  prior,  subprior  unde  gancze  convent  unser  vor- 
genant^n  berg  nicht  enlesin  med  wine  addir  davon  nicht  wynes 
enworde,  welches  jar  daz  daz  were,  so  wolde  wir  or  unde  oren 
nachkommenden  unbehafft  syn  med  der  egenanten  thunnen  wynes. 
"Wers  ouch,  daz  der  vorgenant  berg  med  körne  gefruchtiged  worde  10 
addir  med  gekornecze,  welcherleye  daz  were,  so  solde  wir  prior, 
subprior  addir  unsere  nachkommen  med  der  erwerdighen  2)  addir 
med  oren  nachkommen  eyne  fruntlichkeit  suchen  unde  machen 
med  mogeüchin  frftchtin  vor  den  czendin.  Dez  czfi  bekentniße 
haben  wir  dussen  briff  vestlichin  besegelt  med  unser  prior  unde  15 
convent  ingesegele.  Datum  anno  Domini  millesimo  quadringente- 
simo  tercio,  festo  Nativitatis  Mariae  virginis  gloriose. 

Orig.-perg.    in   K.     Siegel  1)  oben    zerbrochen,    oval,    50/32  mm,   braun, 
stehende  gestalt  in  langem  gewande  (köpf  fehlt),    vor  der  eine  andere  ähnliche, 
deren  oberer  theil  ebenfalls  abgestossen  ist,  kniet,  Umschrift :  [S.  PRIORIS  IN]  20 
WIZEN[HV]SEN  ORIS»)  SCI  W[ILH.];  2)  spitzoval,  50/36  mm,  braun,  siegel- 
bild  oben  abgebrochen,   sitzender  abt   (köpf  fehlt),    einen   vor  ihm  mit  wander- 

stab  knieenden   segnend,  Umschrift:    [S.  CONJVET.  FRM.  ORDIS*) 

WIZ  .  .  .    Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh. :   ,Super  vina  in  Witzenhuseu*. 

1)  orig.  ,8ir*  (,ir*  nicht  ganz  sicher).       2)  seil.  ,abbatissen'.       3)  »ordinis*.  25 


307.  Dechant  und  capitel  der  sanct  Martinskirche  zu  Cassel  belcen- 
nen,  dass  äbtissin  Bertha  und  das  capitel  zu  Kauf  ungen  den  dritten 
theil  des  gutes  und  zehnten  zu  [/schlag,  die  der  verstorbene  h/^rr  Got- 
fried  Schotemann  votn  stifte  Kaufunge^i  gekauft  tuid  der  saftet  Mar- 

tinskirche  zum  seelgeräth  gegeben  hatte,  zurückkauften.  30 

1404  august  5, 

1404  Wir  dechin  unde  capittel   sente  Mertinskirchin   czu  Cassel 

aug,  5.  bekennen  uffintlich  in  dissem  briffe  vor  uns  und  unser  nach- 
kummen,  alse  umme  dye  gude  unde  zenden  züUßlacht  mid  irer 
zfigehorünghe,  dye  her  Gotfrid  Schoteman,  dem  God  gnade,  ge-3o 
koufft  hatte  umme  unser  gnedigen  frouwen  frouwen  Berten  abtissen 
des  stifftis  des  heiigen  cruczis  czü  Couffungen  unde  dem  capittel 
daselbis  vor  hundirt  und  achtzig  gülden  unde  uns  und  unser 
kirchin  vorgenant  eyn  drettenteil  des  tzü  selgerede  gegebin  und 
beschej^den  had,  daz  dj- e  obingenante  unser  gnedige  frouwe  und  40 


1404  sept.  20.  a.  309 

capittel  uns  abgelost  und  widdirgekoufft  habin  daz  selbe  drette- 
teil  mid  seßczig  gülden  gud  von  golde  und  gewichte  nach  uß- 
wisunge  der  briffe,  dye  darubir  gegebin  sin,  unde  segin  sye  der 
egenanten  gulde  quijd,  ledich  unde  los  in  dissem  briffe  vor  uns 
5  und  unser  nachkummen.  Datum  anno  Domini  millesimo  qua- 
dringentesimo  quarto,  ipso  die  beati  Oswaldi  regis  et  martiris 
nostro  sub  sigillo,  quo  utimur  ad  causas. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  des   sanct  Martinscapitels  zu  Gassei    (beschr.  s. 
urk.  nr.  250). 


10  308.     Notar,  cleriker   Werner  Morung  zu  Cassel  beglaubigt  die  rieh- 

tigkeit  einer  abschrift  der  Urkunde  könig  Rudolfs  L  von  1290  märz 

10  (nr,  72),  durch   welche  dieser  detn  kloster  Kaufwngen  den  besitz 

des  hofes  zu  Herbede  bestätigte, 

Cassel  1404  September  20.  a. 

15  In  nomine  Domini,  amen.     Anno  a  nativitate   ejusdem  mil-      1404 

lesimo  quadringentesimo  quarto,  indictione  duodecima,  pontificatus  *^^  '     '  ^' 
sanctissimi  in  Christo    patris  ac  domini   nostri    domini  Bonifacii 
divina  providencia  pape  noni  anno  quintodecimo,  mensis  septem- 
bris  die  vicesima,  hora  quasi  nonarum,  in  loco  capitulari  ecclesie 

2ocollegiate  sancti  Martini  Cassellensis  Maguntine  diocesis,  in  pre- 
sencia  honorabilium  virorum  dominorum  capituli  dicte  ecclesie 
protunc  capitulum  representancium  et  capitulo  preexistencium, 
mei  notarii  publici  testiumque  subscriptorum  ad  hoc  specialiter 
vocatorum    et  rogatorum    personaliter  constitutus  honorabilis  vir 

25  dominus  Reynhardus  Stoghusen,  venerabilis  in  Christo  domine 
Berthe  de  Seyn  abbatisse  ecclesie  sancte  crucis  in  Couffungen 
predicte  diocesis  cappellanus,  habens  in  manibus  suis  et  produ- 
cens  quandam  litteram  seu  cartham  regalem  vero  sigillo  rotundo 
in  cordula  serica,   rubre,    viride  et  glauco^)   coloribus  mixta  im- 

SOpendente  Serenissimi  domini  Rudolffi  Romanorum  regis  semper 
augusti  sigillatam,  non  rasam,  non  cancellatam,  non  abolitam, 
non  viciatam  neque  in  aliqua  parte  suspectam,  sed  prorsus  omni 
vicio  et  suspicione  carentem,  quod  sigillum  habet  et  habuit  in 
medio  ymaginem  imperatoris  in  solio   sue  majestatis  sedentem  et 

35  in  manu  dextra  sceptrum,  in  sinistra  vero  pomum  rotundum  cruce 
superposita  et  in  circumferencia  has  litteras :  „Rudolffus  Dei  gracia 
Romanorum  rex  semper  augustus'*  et  in  medio  carthe  figuram 
quandam  presenti  transscripto  subsignatam,  tradens  michi  notario 
subscripto  eandem  ad  legendum,    quam  de  verbo  ad  verbimi  co- 


310  1404  sept,  20.  a. 

ram  prefatis  viris  et  dominis  alta  et  intelligibili  voce  legi  et  per- 
legi,  et  iidem  domini  tunc  temporis  capitulum  representantes  et 
testes  subscripti  singuH  et  singulariter  cum  omni  diligencia  exa- 
minaverunt  et  inspexerunt  una  mecum  invenientes  eandem,  ut 
predicitur,  omnio  vicio  et  suspicione  carentem.  Cujus  quidem  5 
littere  tenor  sequitur  in  hec  verba: 

Nos  Eudolfus  Dei  gracia  Romanorum  rex  semper  augustus. 
Ad  universorum  noticiam  volumus  pervenire,  quod  non  abolitas, 
non  canceUatas,  nee  in  aliqua  sue  parte  viciatas  perspeximus  et 
legi  fecimus  Htteras  inf rascriptas :  10 

[Hier  folgt  Wortlaut  der  urk,  nr.  13  von  1019  dec.  31.] 

Nos  vero  Eudolfus  rex  predictus  altissimo  regi,  per  quem 
sumus  ad  Romanum  regendum  imperium  evocati,  gratuitum  ser- 
vicium  exhibere  volentes  et  honestarum  ac  religiosarum  sororum 
de  Coufungen,  quas  celebis  vite  insignit  religio,  oracionum  parti-  15 
cipes  effici  cupientes  ipsas  litteras  ratificamus,  innovamus  et  pre- 
sentis  scripti  patrocinio  confirmamus.  Datum  Erffordie  VI.  ydus 
nvärz  10  °^^cii>  indictione  tercia,  anno  Domini  m®.  cc®.  nonagesimo,  regni 
vero  nostri  anno  septimo  decimo. 

Post  cujus  quidem  littere  prescripte  visionem,  examinacionem  20 
et  lectionem  prefatus  dominus  Reynhardus  me  notarium  subscrip- 
tum  nomine  venerabilis  domine  Berthe    abbatisse    prefate   requi- 
sivit,  ut  eandem  transumerem  seu  transcriberem  et  in  publicam 
formam  redigerem  ac  desuper  instrumentum  publicum  conficerem, 
rogansque  honorabiles  viros  et  dominos  prefatos,  ut  ecclesie  pre-25 
fate  sigillum  presenti   transcripto  una  cum   meo    signo    consueto 
appenderent.     Et  nos  capitulares  ecclesie  sancti  Martini  predicte 
protunc  capitulum  representantes  et  capitulo  preexistentes  recog- 
noscimus  sigillum   ecclesie  nostre  una    cum    signo  Wemheri  no- 
tarii  subscripti  ob  preces  domine  abbatisse   predicte    presentibus  30 
appendisse  in  fidem  et  testimonium  premissorum.   Presentibus  ho- 
norabilibus  viris  et  dominis  Rudolfo   de  Bettinhusen    rectore  ec- 
clesie  parrochialis   in  Symeshusen,    Johanne  Martini    rectore  ec- 
clesie parrochialis  in  Wolffisangir,  Eudolffo  Molners  rectore  sco- 
larium  ecclesie  sancti  Martini  predicte,  Hermanne  de  Heilgenrade  35 
clerico  uxorato  pluribusque   aliis   testibus  Maguntine    diocesis  ad 
premissa  vocatis  specialiter  et  rogatis. 

(S.  N.)  Et  ego  Wernherus  Morüng  de  Cassel  clericus  Ma- 
guntine diocesis,  publicus  imperiali  auctoritate  notarius,  quia  dicte 
littere  sigiUate  exhibicioni,   lectioni,  examinacioni  ipsiusque  tran-40 


1404  sept,  20.  b.  311 

scripcioni,  reqiiisicioiü  ceterisque  omnibus  et  singulis,  sicuti  pre- 
scripta  sunt  et  agerentur  coram  predictis  dominis,  una  cum  pre- 
notatis  testibus  presens  interfui,  collacionem  dicte  littere  sigillate 
ad  hujusmodi  transscriptum  diligenter  habui  et  eas  omnino  con- 
Bcordare  inveni.  Ideo  presens  publicum  instrumentum  per  me 
ipsum  scriptum  inde  confeci  signoque  meo  solito  et  consueto  una 
cum  appensione  sigilli  honorabilium  dominorum  capituli  ecclesie 
sancti  Martini  predicte  signavi  rogatus  et  requisitus  in  fidem  et 
testimonium  omnium  et  singulorum  premissonun. 

10  Orig.-perg.  in  E.     Siegel  des  sanct  Martinsstiftes  zu  Cassel,  Umschrift  an 

2  stellen  verletzt  (beschr.  s.  urk.  nr.  310). 

1)  ,auco*  nachträglich  in  zusammengedrängter  schrift  eingeschoben. 

309.     Notar,  cleriker   Werner  Morung  zu  Cassel  beglaubigt  die  rieh- 
tigkeit  einer  abschrift  der  Urkunde  könig  Rudolfs  L  von  1290  märz 
15  10  (nr.  73),  betr.  die  Verleihung  der  vogtei  Herbede. 

Cassel  1404  September  20.  b. 

In  nomine  Domini,  amen.     Anno  a  nativitate  ejusdem  mil-      1404 
lesimo  quadringentesimo  quarto,  indictione  duodecima,  pontificatus  *^^^^*  "^'  ^' 
sanctissimi  in  Christo   patris    ac  domini   nostri    domini  Bonifacii 

20divina  providencia  pape  noni  anno  quintodecimo,  mensis  septem- 
bris  die  vicesima,  hora  quasi  nonarum,  in  loco  capitulari  ecclesie 
collegiate  sancti  Martini  Cassellensis  Maguntine  diocesis,  in  pre- 
sencia  honorabilium  virorum  dominorum  capituli  dicte  ecclesie 
capitulum   protunc    representancium    et   capitulo    preexistencium, 

25mei  notarii  publici  testiumque  subscriptorum  ad  hoc  specialiter 
vocatorum  et  rogatorum  personaliter  constitutus  honorabilis  vir 
dominus  Reynhardus  Stoghusen,  venerabilis  in  Christo  domine  do- 
mine Berthe  de  Seyn  abbatisse  ecclesie  sancte  crucis  in  Couffungen 
predicte  diocesis  cappellanus,  habens  in  manibus  Suis  et  producens 

BOquandam  litteram  seu  cartham  regalem  vero  sigillo  rotundo  in 
cordula  serica,  viride  et  glauco  coloribus  mixta  impendente  Sere- 
nissimi domini  domini  Eudolffi  Romanorum  regis  sigillatam,  non 
rasam,  non  cancellatam,  non  abolitam,  non  viciatam  neque  in 
ahqua  parte  suspectam,  sed  prorsus   omni  vicio  et  suspicione  ca- 

35rentem,  quod  quidem  sigillum  habuit  et  habet  in  medio  ymagi- 
nem  regis  in  solio  sue  majestatis  sedentis  et  in  manu  dextera 
sceptrum,  in  sinistra  vero  pomum  rotundum  cruce  superposita 
et  in  circumferencia  ^)  has  Utteras  et  scripturam:  „Rudolfus  Dei 
gracia  Eomanorum  rex  semper  augustus",   tradens  michi  notario 


312  1404  sept.  20.  b. 

subscripto  eandem  ad  legendum,  quam  de  verbo  ad  verbum  co- 
ram  prefatis  viris  et  dominis  alta  et  intelligibili  voce  legi  et  per- 
legi,  et  iidem  domini  tunc  temporis  capitulum  representantes  et 
testes  subscripti  singuli  et  singulariter  cum  omni  diligencia  exa- 
minaverunt  et  inspexerunt  una  mecum  invenientes  eandem,  ut  5 
predicitur,  omni  vicio  et  suspicione  carentem.  Cujus  quidem  lit- 
tere  tenor  sequitur  in  hec  verba: 

Nos  Rudolfus  Dei  gracia  Bomanorum  rex  semper  augustus. 
Ad  universorum    noticiam  volumus  pervenire,  quod  non  abolitas, 
non  canceUatas  nee  in  aliqua   sui    parte    viciatas    perspeximus  et  10 
legi  fecimus  litteras  infrascriptas : 

H.  ^)  Dei  gracia  Romanorum  rex  et  semper  augustus.  Omni- 
bus hanc  paginam  inspecturis  graciam  suam  et  omne  bonum. 
Licet  omnes  ecclesias  majestas  nostra  regia  protegere  debeat,  illis 
tamen  ampliorem  impertiri  favorem  volumus  et  tenemur,  que  al5 
Romanis  imperatoribus  fundate  sunt  pariter  et  dotate.  Noverit 
igitur  universitas  vestra,  quod,  postquam  nefandus  comes  Frede- 
ricus  factionem  scelestam  peregit  occidendo  videlicet  Coloniensem 
archiepiscopum,  cui  a  patre  nostro  imperii  gubernacula  commissa 
fuisse  noscuntur,  advocacia,  quam  tenebat  in  feodo  de  manu  ab- 20 
batisse  in  Couffungen  in  predio,  quod  vocatur  Herbethe,  ad  ean- 
dem. libere  est  reversa,  sicut  alia  feoda  ipsius  ad  dominos  suos, 
ad  quos  de  jure  spectabant,  per  sentenciam  principum  redierunt. 
Cum  igitur  dicta  ecclesia  in  Coifungen  regalis  esse  noscatur  et 
ob  hoc  propensiori  nostro  sit  digna  presidio,  volumus  et  presen-25 
cium  auctoritate  decernimus,  ut  advocacia  predii  suprascripti  vel 
ad  descendentes  vel  collaterales  nefandi  F.  heredes  nuUo  um- 
quam  tempore  perveniat,  sed  abbatisse  et  ecclesie  pretaxate  con- 
stet  perpetua  firmitate,  nisi  forsan  mera  liberalitate  de  novo  ali- 
cui  eadem  abbatissa  eam  duxerit  conferendam.  Cum  autem  me-30 
moria  hominum  labilis  sit  et  rerum  turbe  non  sufficiens,  ut  con- 
cessionis  nostre  indulgencia  non  sit  posteris  ambigua  futura,  pre- 
sentem  paginam  conscribi  fecimus,  quam  sigilli  nostri  presidio 
zw.  18.  w!  communimus.     Datum  Herbipoli. 

^J  Nos  vero  Eudolfus  rex  predictus  altissimo   regi,   per   quem  35 

sumus  ad  Romanum  regendum  imperium  evocati,  gratuitum  ser- 
vicium  exhibere  volentes  et  honestarum  ac  religiosarum  sororum 
de  Coufungen  oracionum  participes  effici  cupientes  ipsas  litteras 
ratÜicamus,  innovamus  et  presentis  scripti  patrocinio  confirmamus. 
Datum  Erfordie  vi.  ydus  Marcii,  indictione  tercia,  anno  Domini  40 
märz  10.  ^^*  ^^^'  nonagesimo,  regni  nostri  septimo  decimo. 


1404  sept.  20.  b.  313 

Post  cujus  quidem  littere  prescripte  visionem,  examinacionem 
et  lectionem  prefatus  dominus  E.eynhardus  me  notarium  subscrip- 
tum  nomine  venerabilis  domine  Berthe  abbatisse  prefate  requi- 
sivit,  ut  eandem  transumerem  seu  transcriberem  nil  addendo  vel 
öminuendo  et  in  publicam  formam  redigerem  ac  desuper  instru- 
mentum  publicum  conficerem,  rogansque  honorabiles  viros  et  do- 
minos  prefatos,  ut  ecclesie  sancti  Martini  prefate  sigillum  presenti 
transscripto  una  cum  meo  signo  consueto  appenderent.  Et  nos 
capitulares  ecclesie  sancti  Martini  predicte  protunc  capitulum  re- 

10  presentantes  et  capitulo  preexistentes  recognoscimus  sigillum  ec- 
clesie nostre  una  cum  signo  Wernheri  notarii  subscripti  ad  preces 
domine  abbatisse  prefate  presentibus  appendisse  in  fidem  et  testi- 
monium  premissorum.  Presentibus  honorabilibus  viris  et  dominis 
Rudolffo    de   Bettinhusen    in   Symedishusen,    Johanne  Martini  in 

15  WoUfisangir  ecclesiarum  parrochialium  rectoribus,  Henrico  Gobe- 
lonis  altarista  ecclesie  sancti  Martini  sepedicti,  Budolfo  Molners 
rectore  scolarium  ejusdem  ecclesie,  Hermanno  de  Heiligenrade 
clerico  uxorato  pluribusque  aliis  fide  dignis  Maguntine  diocesis 
testibus  ad  premissa  vocatis  specialiter  et  requisitis. 

20  (S.  N.)     Et  ego  Wernherus  Morung  de  Cassel  clericus  Ma- 

guntine diocesis,  publicus  imperiali  auctoritate  notarius,  quia  dicte 
Httere  sigillate  exhibicioni,  lectioni,  examinacioni  ejusque  tran- 
scripcionis  requisicioni  ceterisque  omnibus  et  singulis,  sicuti  pre- 
scripta  sunt  et  agerentur  coram  predictis   dominis,  una  cum  pre- 

25notatis  testibus  presens  interfui,  collacionem  dicte  littere  sigil- 
late ad  hujusmodi  transcriptum  diligenter  habui  et  eas  omnino 
concordare  inveni.  Ideo  presens  publicum  instrumentum  per  me 
ipsum  scriptum  inde  confeci  signoque  meo  solito  et  consueto 
una  cum  appensione  sigilli  honorabilium   dominorum  capituli  ec- 

SOclesie  sancti  Martini  predicte  signavi  rogatus  et  requisitus  in 
fidem  et  testimonium  omnium  et  singulorum  premissorum. 

Orig.-perg.  in  K.,    stellenweise  verblasstc  oder  verwischte  schrift.     Siegel 
des  sanct  Martinsstiftes  zu  Cassel  (beschr.  s.  urk.  nr.  310).     Ueber  die  datirung 
etc.  der   inserirten  Urkunde   beginnend:    ,H.  Dei  gracia'  s.  bemerk,  zu  urk.  nr. 
35  39.    Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh. :  ,Vitimirte  [!]  copei*. 

1)  orig.  jcirferencia*.        2)  ,Henricus  VII.* 


314  1404  iepx,  22. 

310.  Xf/Utr,  cleriker  Werner  Monmy  zu  Oaofel  heylnnbigi  die  rieh- 
iujkeii  einer  abtchrift  der  Urkunde  kai^er  Heinrieh*  IL  ron  loU9 
decemher  31  (nr,  lH)y  betr.  die  uhenkutig  des  guie$  Heriede  an  das 

kloster  Kaufungen. 
Cassel  14^ß4  sejdetnber  22.  5 

W^  In  nomine  Domini,  amen«     Anno  a  nativitate  ejosdem  mil- 

**^  '  ^""  lesimo  quadringentesimo  qnarto.  indicrione  dnodecima.  pontificatus 
sanctissimi  in  Chrüsto   patris   ac    domini   nostri    domini  Bonifacii 
divina  providencia    pape   noni    anno    qointodecimo.    mensis   sep- 
tembris  vicesima  secnnda  die,  hora  vesperanim  vel  qaasL  in  loco  10 
capitolari  ecclesie  collegiate  sancd  Martini  Cassellensis  Magnntine 
dif)ee«i»,  in  presencia  honorabiliom  virormn  dominorom   capitnli 
dicte  ecclesie  protunc  capitnlnm  representancinm  et  capitulo  pre- 
existenciom,  mei  notarii  pnblici  testinmqne  snbscriptoram  ad  hoc 
speciaUter  vocatorum  et  rogatorum  personaliter  constitntns  liono-15 
rabilis  vir  dominus  Beynhardns  Stoghusen,  venerabilis  in  Christo 
domine  domine  Berthe  de  Seyn   abbatisse    ecclesie  sancte  crucis 
in  Confongen   predicte   diocesis  cappellanns^    habens  in  manibus 
suis  et  producens  qoandam  litteram  regalem  vero  sigillo  rotundo 
in  cera  qoasi  alba  eidem  Uttere  firmiter  impresso  Serenissimi  do-20 
mini    domini  Henrici   Bomanorom   regis    sigillatam,    non    rasam, 
non  cancellatam,  non  abolitam,  non  viciatam  neqae  in  aliqna  parte 
suspectam,  sed  prorsus  omni  vicio  et  suspicione    carent«m,    quod 
quidem  sigillum  habnit  et  habet  in  medio  ymaginem  imperatoris 
in  solio  sue  majestatis  sedentem  et  in  mann  dextra  sceptruin,   in  25 
sinistra  vero  pomnm   rotundum    cruce    superposita  et  in  circmn- 
ferencia  has  litter as   seu    scripturam:    „Henricus  Dei  gracia  Ro- 
manorum   rex    semper    augustus"  et  in  medio    littere  seu  carthe 
quandam  figuram  presenti  transcripto  subsignatam,  tradens  michi 
notario  subscripto  eandem  ad  legendum,    quam  de  verbo  ad  ver-90 
bum  coram  prefatis  honorabilibus  viris  et  dominis  alta  et  intelli- 
gibili  voce  legi  et  perlegi,    ac  iidem    domini  tunc  temporis  capi- 
tulum    representantes  et  testes    subscripti  singuli    et    singulariter 
cum  omni  diligencia    examinaverunt  et  inspexerunt   ima   mecum 
invenientes  eandem,    ut  predicitur,    omni    vicio  et  suspicione  ca-35 
rentem.     Cujus  quidem  littere  tenor  sequitur  in  hec  verba: 

[Hier  folgt  Wortlaut  der  urk.  m\  13  van  1019  decernber  31.] 

Post  cujus  quidem  littere  prescripte  visiönem,  examinacio- 
nem  et  lectionem  prefatus  dominus  Reynhardus  me  notarium  sub- 
scriptum  nomine  venerabilis  domine  Berthe  abbatisse  prefate  re-40 


1404  dec.  8.  315 

quisivit,  ut  eandem  transumerem  seu  transcriberem  et  in  pnbli- 
cam  fonnam  redigerem  ac  desuper^  instnimentum  publicum  con- 
ficerem,  rogansque  honorabiles  viros  et  dominos  prefatos,  ut  ec- 
clesie  prefate  sigillum  presenti  transcripto  una  cum  meo  signo 
öconsueto  appenderent.  Et  nos  capitulares  ecclesie  sancti  Martini 
predicte  protunc  capitulum  representantes  et  capitulo  preexistentes 
recognoscimus  sigillum  ecclesie  nostre  una  cum  signo  Wemheri  no- 
tarii  subscripti  ob  preces  domine  abbatisse  predicte  presentibus 
appendisse  in  fidem  et  testimonium  premissorum.    Presentibus  ho- 

lOnorabilibus  viris  et  dominis  Rudolffo  de  Bettenhusen  in  Syme- 
dishusen,  Johanne  Martini  in  Wolffisanger,  Conrado  Haseharde 
in  Schachten  ecclesiarum  parrochialium  rectoribus  et  Henrico 
Qobelonis  altarista  ecclesie  sancti  Martini  predicte  Maguntine  dio- 
cesis  testibus  ad  premissa  vocatis  specialiter  et  rogatis. 

15  (S.  N.)    Et  ego  Wernherus  Morftng  de  Cassel  clericus  Magun- 

tine diocesis,  publicus  imperiali  auctoritate  notarius,  quia  dicte  littere 
sigillate  exhibicioni,  lectioni,  examinacioni  ipsiusque  transcripcionis 
requisicioni  ceterisque  omnibus  et  singulis,  prout  prescripta  sunt  et 
agerentur  coram    predictis  dominis,    una  cum  prenotatis  testibus 

20presen8  interfui,  collacionem  dicte  littere  sigillate  ad  hujusmodi 
tranjfcriptum  diligenter  habui  et  eas  [omnino  concordjare  ^)  inveni. 
Ideo  presens  publicum  instrumentum  per  me  ipsum  scriptum  inde 
confeci  signoque  meo  solito  et  consueto  una  cum  appensione  si- 
giUi  ho[norabilium  dominorum]  *)   capituli  ecclesie   sancti  Martini 

25  predicte  signavi  rogatus  et  requisitus  in  fidem  et  testimonium 
omnium  et  singxdorum  premissorum. 

Orig.-perg.  in  K.    Siegel  spitzoval,  70/45  mm,  hellbraun,  stehender  bischof, 
Stab  in  der  rechten,   Spruchband  mit  S.  MARTINVS  in  der  linken,    Umschrift: 
SIGILLVM  ECCLESIE  SANCTI  MARTINI  CIVITAT.  CASSELB.    Auf  der 
30  rückseite  von  band  16.  jahrh. :  ,Vitimirte  copei  der  donation'. 

1)  durch  Stockflecken  unleserlich. 

311.     Graf  Adolf  zu  Cleve   und   der  Mark    vergleicht   die   äbtimn 
Bert  ha  von  Sayn  zu  Kaufungen  und  Kurt  von  Elverfeldt  dahin,  dass 
Kurt  der  äbtissin  htddigung  leiste  lüid  darauf  unter  Verpflichtung  auf 
35  das  hofrecht  das  schuüheissenamt  zu  Herbede  erhalte, 

1404  decefnber  8. 

Wir  Adolff  greve  zcu  Cleve  und  zcu  der  Margke  bekennen      1404 
und  dun   kunt    allin  luden,    daz    dij    erwirdige    in  Gode    frauwe      ^^'    ' 
Berte  von  Seyn  abbatisse    dez    stifftes    dez    heiigen    cruczes    zcu 
40Couffungen  und  Curd   von  Elbirfelde  vor    uns    und    unsem  .rad 


316  1404  dec.  8. 

eynen  frunÜicliin  tag  bescheiden  han  und  uns  beide  partige  ege- 
nant  han  gebeiden,    sy    fruntlichin    scheiden.     Dez  hat  dij  obge- 
nante   frauwe  Berte   abbatisse  von    dez   heiigen   cruczes,    ir  und 
irs  stifftes  wegen  zcu  Couffungen  Curde   von  Elbirfelde  beschul- 
diget,   daz  her  iren    hob    und   hobeslude    zcu  Herbedte    vorkort  5 
und  vorunrecht  habe,   also  alse  ^)  her  dem  heiigen  crucze,   eyner 
frauwin  abbatissen,   dem    stiffte    zcu  Couffungen,    dem  höbe  und 
hobisluden  gehuldiget  were  und  hisch  ^)  iren  ^)  hob  darumbe  widdir. 
Doruff  Curd  egenant  antworte,  her  wolde  dez  bliben  bij  den  ge- 
sworen  hobisluden.     Were  der  hob  zcu  Herbedte  ader  dij  hobis-10 
lüde  vorkort  ader  vorunrecht  in  eniger   hande    puncten  ader  ar- 
tikeln,  daz  wolde  her  richten,  der  obgnanten  frauwin  Berten  ab- 
batissen daz  abekouffin  ader  ir*)  daz  abebidden.    Also  beide  par- 
tige vorgenant  eyner  fruntlichin  ^)  scheidunge  noch  schulden  und 
antworten  bij  uns  und  unserme  rade  blebin    sint,    also    sprechinlö 
wir  mit  unserme  rade,  daz  dij  obgnante  frauwe  und  Curd  egenant 
sollin  zcu  Herbedte  legen  eyn  hobesding   und   seczen  eynen  ge- 
huldigeten   richter,    und  der  soUe  dij    geswom   hobeslude  fragen 
bij  iren  eiden,    dij  sy  dem   heiigen  crucze,    eyner  frauwin  abba- 
tissen, dem  stiffte  zcu  Couffungen,   dem^)  schultheissen  und  dem  20 
höbe  zcu  Herbedte  getan  han,   daz  sy  soln  segen  daz  aide  recht 
dez  hohes   und   hobesluden   zcu  Herbedte.     Darbij  solle  sy  Curd 
egenant  lassin,  und  wollin  dez  unsem  rad  und  frunde  dorbij  sen- 
den, und  sint  dij  hobeslude  also  gestalt  zcu  s^nde  uff  ir  eide,  alse 
vor  ist  vorzcalt.    Und  disse   noch  geschrebin  [pujncte')  und  ar-25 
tickel  luden:    Czu  dem  ersten,  wilch    hobesman  ader  wif  bruch- 
hafftig  ist,    den  ader  daz  sal   der    schultheise    fordern  mit  rechte 
vor  den  foUn  von  [dem]^)  höbe,  ez  sy  an  hogerichte,  an  hobes- 
dinge,  an  holczdinge  ader  in  eyme  erbehuse  und  eme  dij  bruche 
doruff  lassin  wisen.     Ouch  ensal  eyn    schultheise    keynen  hohes- 30 
man  ader  wif  vorwesseln  uz  dem  höbe  ader   keyn  hobesgud  uz- 
dün,    dor  ensint  bij    suben    gesworen    hobisman.     Und  mag  eyn 
hobesman  synen   kindem  erbin  syn  erbin  und  eyn  kint  vortane 
syn  kint  biz  an  daz  funffte  glet.     Und  wilch  kint  daz  erbe  ent- 
pheit,  daz  sal  dem  schtdtheisen  gebin  den  groisten  czins.    Wilch  35 
hobesman  ader  hobeswif   stirbit,    daz  herwege  [!]^)    und    gerade 
soln  eyn   frauwe    abbatissen  und    der  schultheise    glich  ^)   teilen. 
Stirbit  ouch  eyn  habesman,  so  sal  syn  frauwe  nemen   daz  beste 
phert  zcuvom  und  vertane  teilen  mit  dem  schultheisen  alle  vier- 
fußig  fe,  gereide  gelt  und  als  ^°)  sy  gewunnen  han  uff  fremmedem  40 
lande.     Und  hette   der   man    eynen  wagen    ader   karen,    der  da 


1404  dec.  a  äl7 

hure  vordynte  uff  der  straße,  der  were  mit  syner  zcugehorunge 
eyner  frau^dn  abbatissen  und  dez  schultheisen  mit  eyn.  Oucb 
wilch  hobesman  uff  syme  koten  eynen  kotenman  ufsiczen  hat, 
stirbit  der  kotenman,  den  man  sal  der ")  hobesman  erbeteiln  und 
5  nicht  der  schultheise.  Wilch  hobesman  ader  wif  sich  selbis  ader 
ir  kinder  vorandern  wohi  zcu  der  heiigen  e,  dij  soln  orlobes  ge- 
synnen  zcu  dem  schultheisen  und  eme  gebin  eyne  halbe  marg, 
und  ab  her  der  nicht  nemen  wolde,  so  sal  der  man  ader  wif 
nemen  eyn  rynt,  daz  eyner  halbin  marg  wert  sy,  und  bynden 
lOdaz  in  daz  rynthus  an  den  dretten  vorslag  und  habin  dormidde 
synen  orlob  gelost.  Und  wer  ez,  daz  eyn  gemeyne  man  ader 
wif,  dij  uff  hobesgud  nicht  enseßin,  uz  ^^)  unser  herÜchkeit  zeihen 
wolden  und  orlobes  gesunnen,  der  solde  ^^)  umbe  den  orlob  tei- 
dingen  mit  dem  schultheisen  noch  gnaden.  BHbet  her  ader  sy 
16under  uns,  so  soln  sy  iren  orlob  losen  umbe  den  schultheisen 
mit  eyme  malder  habern.  Ouch  sal  eyn  scholtswin  wert  syn 
czweiger  Schillinge  phennige.  Ouch  so  sollin  dij  hobeslude  dem 
schultheisen  czemmem  eyn  buhus  von  ses  balkin  und  eyne  schüre 
von  funff  balkin  und  soln  eme   ouch    czemmem    eyne    molen  an 

20  eya  kamphrad,  ane  steyne  ^*)  und  darane  nicht  me  ysems  zeu- 
gen**^), dan  ses  phennig  wert.  Und  wilch  hobesman  dorynne 
nicht  enmüle,  der  vorbreche  vier  phennige  und  daz  multer.  Ouch 
wilch  hobesman  sich  andirt  und  keyn  hobesgud  besiczit,  der  sal 
dem  schultheisen  dryszig  jare  ydez  jares  eynen  herschilling  gebin. 

25  Wilch  habesman  ader  wif  kinder  han,  dij  nicht  vorandirt  syn 
zcu  der  e  und  ouch  keyne  vorczichtphennige  han,  storbin  dij  in 
dissem  lande  ader  ußewendig  landes,  dij  soln  dij  eldem  erbeteiln 
und  nicht  der  schultheise.  Ouch  han  dij  hobeslude  gewiset,  waz 
bruche  irschynen  an  dem  hobesdinge,  dij   gefallin  Cj^mer  frauwin 

iK>  abbatissen  dretteil,  dem  schultheisen  dretteil  und  den  hobesluden 
dretteil.  Sint  wir  nu  genqzlich  bericht  syn  von  unserme  rade 
lind  frunden,  dij  wir  bij  daz  hobesding  hatten  gesand,  daz  disse 
vorgeschrebin  puncte  und  artikele  dij  geswome  hobeslude  also 
geseid  ^®)  han  uff  ir  eide  in  kegenwortikeit  der  obgenanten  frauwin 

35  imd  Curdes  egenant,  und  her  selbis  eyn  richter  waz,  sprechin  wir 
fort  uz  in  eyner  fruntschaff  mit  unserme  rade,  alse  dij  egenanten 
zcwo  partige  daz  an  uns  gestalt  han,  daz  Curd  von  Elbirfeilde 
dij  hobeslude  bij  den  vorgeschrebin  puncten  und  artikeln  und 
rechte   lassin    sal    und    sy*^)  derpobin    nicht    drangen.     Vort  so 

40  sal  her  bestellin,  daz  der  obgenanten  frauwin  Berten  abbatissen 
dez  egenanten  stifftes  und   iren    nochkummen  alle  jare  jerlich  ir 


318  1404  dec.  8. 

aide  rechte  czins  und  gulde  beczalt  werde  mit  alden  Merkischin 
phennigen,  der  vier  eynen  alden  Tumoisgulden  ader  vier  Schil- 
linge der  seibin  vorgenanten  phennige  gelden  ^^)  ejmen  alden  guden 
sweren  Rynschin  gxilden,  ruwelich  und  nuczlich  uff  sente  Andres 
tag  dez  heiigen  apostels  ir  ader  iren  knechten  an  allin  ufczog.  6 
Daruff  so  sal  dij  obgenante  frauwen  belenen  Curde  von  Elbirfelde 
mit  dem  schultheisenampte  dez  habes  zcu  Herbedte,  alse  syne 
eldem  dorane  geseßin  han,  zcu  syme  libe,  und  ")  truwin  globin  ^) 
und  zcu  den  2*)  heiigen  sweren,  dem  heiigen  crucze,  eyner  frauwin 
abbatissen,  dem  stiffte  zcu  Couffungen  im  schaden  warnen  und  10 
ir  beste  werbin^^)  und  den  hob  zcu  Herbedte  und  dij  hobeslude 
bij  rechte  lassin  ^').  Und  wan  Curde  egenant  nicht  lenger  ist  an 
libe,  so  han  wir  mit  unserme  rade  geteidinget,  daz  dij  obgenant« 
frauwe  ader  ir  nachkiunmen  Ebirharde  von  Elbirfelde  dez  egenan- 
ten  Curdes  eliche  son  soln  belenen  mit  dem  schultheisenampte  15 
zcu  Herbedte,  alse  Curde  egenant  synen^*)  fader,  zcu  syme  libe. 
Und  sal  dan  Ebirhard  egenant  eyner  frauwin  abbatissen  truwin 
globin  und  zcu  den  heiigen  sweren,  disse  vorgeschrebin  puncte 
und  artikel  stede,  feste  und  unvorbrochlichin  halden  ane  alle 
geferde.  Disse  belenunge  und  huldunge^*)  ist  gesehen  von  der  90 
obgenanten  frauwin  und  Curde  egenant  in  kegenwortikeit  unsers 
rades,  amptlude  und  frunde,  mit  namen  hem  Wymar  Düker  ritter, 
hem  Pilgerym  von  der  Lyten  2«),  Johan  Stecke  lantdroste,  Nebe- 
lung von  Hartinberg,  Rutger  und  Wenemar  von  Witten  und  We- 
nemar  dez  Hekin^^)  und  anders  vel  frommer  lüde.  Dez  zcu  or-25 
künde  han  wir  imibe  bede  willin  der  obgenanten  frauwin  Berten 
abbatissen  und  Curdes  egenant  unser  ingeseffil  an  dissen  briff-*) 
lassin  henkin.  Und  dez  zcu  bekentnisse  so  han  sy  ir  beider 
eigen  mgesegil  dün  henkin  bij  daz  unser,  dez  wir  Berte  abba- 
tisse  und  Curd  egenant  uns  hiirane  irkennen.  Datum  anno  Do- 90 
mini  m®.  cccc^.  quarto,  in  die  Concepcionis  beate  Marie  virginis 
gloriose. 

Orig.-perg.  in  K.,  sehr  verblasste  schrift,  besonders  in  der  oberen  hÜfte 
der  Urkunde.  Siegel  1)  des  grafen  Adolf;  2)  rund,  30  mm,  braun,  im  siegel- 
felde  halbrunder  schild  mit  aufrechtem,  doppeltgeschwänztem  lowen,  über  dem  36 
schüde  ein  kreuz,  Umschrift:  S.  BERTE  D.  [SEIN]  ABBATISS[E]  I.  COVF. 
(abbildung  s.  siegeltafel  3,  nr.  11);  3)  Konrads  von  Elverfeldt:  rund,  36  mm, 
braun,  im  3 eckigen  schilde  6  balken,  von  Umschrift  nur  noch:  S.  CO  .  .  .  Auf 
der  rückseite  von  band  15.  jahrh. :  ,Littere  super  Herbedte  transscripte  per  in- 
strumentum  publicum'.  Notariell  })eglaubigte  abschrift  in  einer  processacte  des  40 
staatsarchives  Wetzlar,  Preussen  lit.  E  nr.  233/9G5,  D  stück  31,  auf  dessen  rück- 
seite:   ,Prod.    Spirae    4.  febr.    anno  1574'.     Gedr.:    Aander- Heyden    2,    nr.  693 


1404.  —  1406  aug.  20.  3ld 

nach  der  vorgenannten  Wetzlarschen  abschrift;  die  bedeutenderen  Varianten  8. 
unter  A.  unten.  Vorstehende  Urkunde  ist  auch  in  urk.  nr.  322  von  1405  sept.  3 
eingerückt. 

1)  A.  hat  nur  »also*.  2)  A.  ,heischeten'.  3)  A.  fehlt  ,iren*.  4)  A. 
5  fehlt  ,ir*.  6)  A.  ,ein  fruntliche*.  6)  A.  ,einem'.  7)  durch  brandloch  zer- 
stört. 8)  Schreibfehler  für  ,herwede';  A.  ,herweide*.  9)  A.  ,zu  gleich*. 
10)  A.  ,all  daß*;  so  auch  im  transsumpt.  11)  A.  ,ein*.  12)  transsumpt  ,und 
uz'.  13)  jsoldc'  übergeschrieben.  14)  A.  ,und  ohne  steins'.  15)  A. 
jzragen*.          16)  A.  »gesend*.          17)  A.  fehlt  ,8y'.          18)  orig.  ,gulden*;  hier 

10  folgt   wieder  gestrichenes    ,vier   Schillinge*.  19)  wohl    ,sal  Curde  in*  zu   er- 

gänzen. 20)  A.  jtrauwen  und  globen*.  21)  A.  ,dem*.  22)  A.  ,wercken*. 
23)  A.  jbehalden  und  lassen*.  24)  »sein*.  25)  A.  fehlt  ,huldunge*;  vorher- 
gehendes ,und*  vorhanden.  26)  A.  und  transsumpt  ,Lethen*,  A.  2,  686  ,Ley- 
ten*.        27)  A.  ,Wenemar  von  Witten   und  Wenemar  Arde.  He .  es* ;  transsumpt 

15^eken*.  A.  1,  nr.  499  hat  zum  jähre  1355  ,Henkin  eyn  richter  to  der  tid  to 
Herbede*.  Es  scheint^  dass  Wenemar  der  söhn  dieses  richters  war.  Ob  ^Hekin* 
oder  jHenkin*  zutreffend,  steht  dahin.        28)  ,briff*  übergeschrieben. 

312.  Becess  zwischen  dein  stifte  Kauf  neigen  und  der  dorfgeineinde 

Flarchheim^  das  geholz  in  deren  feldmarh  betr. 
20  1404. 

Reg.  in  „Extrakt  Eaufunger  briefe",  fol.  7,  nr.  311  in  M.,  oberer  stock-      1404. 
haussaal  5706.     Ueber  Flarchheim  s.  die  späteren  urk.  zwischen  1445  und  1458. 

313.  Decan  Ltidwig  von  Dinsföiih  und  das  capitel  zu  Frit^zlar  ge- 
währen  der  (ibtissin  Beiiha  und  dem  capitel  zu  Kaufmigen  antheil  an 

26  den  gnaden  der  s.  g.  Carolina. 

1405  atig.  8. 

[Text  und  bemerkungen  s.  urk.  nr.  314  von  1405  august  20,]     1405 

aug.  8. 

314.  Notar,  cleriker  Werner  Morung  zu  Cassel  bezeugt  die  richtigkeit 
dei*  abschrift  einer  Urkunde   des   decans  Ludtmg    von  Binsförth   zu 

m  Fritzlar  von  1405  aug.  8.,  betr.  antheilnahme  der  äbtissin  und  des 
capitels  zu  Kaufungen  an  den  gnaden  der  s.  g.  Carolina. 
Cassel  1405  august  20. 

In  nomine  Domini,  amen.  Anno  a  nativitate  ejusdem  mil-  U05 
lesimo  quadringentesimo  quinto,  indictione  tredecima,  pontificatus  ^"^'  "  * 
36  sanctissimi  in  Christo  patris  ac  domini  nostri  domini  Innocencii 
divina  providencia  pape  septimi  anno  primo,  mensis  augusti  die 
vicesima,  hora  vesperanmi  vel  quasi,  in  opido  Cassel  Maguntine 
diocesis,  ibidem  prope  ecclesiam  sancti  Martini,  in  presencia  mei 
notarii  publici  testiumque  subscriptorum  ad  ho^  specialiter  voca- 


ä2Ö  1405  aii^.  20. 

torum  et  rogatorum  constitutus  personaliter  honorabilis  dominus 
Reynhardus  de  Stoghusen  presbiter,  venerabilis  in  Christo  domine 
domine  Berthe  de  Seyn  abbatisse  ecclesie  sancte  crucis  in  Couf- 
fungen  dicte  diocesis  cappellanus,  habens  in  manibus  suis  et  pro- 
ducens  quandam  litteram  papiream  honorabilis  viri  domini  Lude-  5 
wici  de  Binsforthe  decani  ecclesie  sancti  Petri  Fritzlariensis  dicte 
diocesis  sigillo  ipsius  oblonge  tergo  tenus  affixo  in  cera  viride 
sigillatam,  non  rasam,  non  cancellatam  nee  in  aliqua  parte  sus- 
pectam,  sed  prorsus  omni  vicio  et  suspicione  carentem,  tradens 
michi  notario  subscripto  eandem  ad  legendum,  quam  de  verboio 
ad  verbum  coram  testibus  subscriptis  alta  et  intelligibili  voce 
legi  et  perlegi,  ac  iidem  testes  cum  omni  diligencia  examinave- 
runt  et  inspexerunt  una  mecum  invenientes  eandem,  ut  predi- 
citur,  omni  vicio  et  suspicione  carentem.  Cujus  tenor  sequitur 
in  hec  verba:  15 

Wir  Ludewig  dechin  und  capittel  tzü  Fritzlar  bekennen  mid 
crafft  disses  briffis,  sulche  gracien,  alse  wir  behalden  han  von  dem 
heiigen  stule  tzx\  Rome,  dye  man  nenned  Carolina,  daz  wir  wale 
gunnen  unde  ist  unser  wille,  daz  dye  erwerdige  frouwe  Berthe  abba- 
tissen  tzü  Couffungen  und  daz  capittel  daselbis  der  selben  gracien  20 
sich  mid  uns  gebruchen.  Des  tzü  kuntschaff  geben  wir  dissen  briff 
besigilt  undir  myme  Ludewiges  ingesigil,  des  wir  uns  semptlich  hiran 
aug.  8,    gebruchen.    Anno  Domini  m^.  cccc^.  quinto,  ipso  die  sancti  Ciriaci. 

Post  cujus  quidem  littere  prescripte  visionem,  examinacio- 
nem  et  lectionem  prefatus  dominus  Reynhardus  me  notarium25 
subscriptum  nomine  domine  abbatisse  prefate  requisivit,  ut  ean- 
dem transumerem  et  in  pubUcam  formam  redigerem  ac  desuper 
unum  vel  plura  conficerem  instrumenta.  Presentibus  honorabili- 
bus  viris  et  dominis  Johanne  Martini  in  Wolffisangir,  Conrado 
Haseharde  in  Schachten  ecclesiarum  parrochialium  rectoribus  Ma-  30 
guntine  diocesis  testibus  ad  premissa  vocatis  et  requisitis. 

(S.  N.)     Et  ego  Wemherus  Morüng  de  Cassel  clericus  Ma- 
guntine  diocesis,  pubUcus  imperiali  auctoritate  notarius,  quia  dicte 
littere  sigillate  exhibicioni,    lectioni,  examinacioni  ipsiusque  tran- 
scripcionis  requisicioni  ceterisque  omnibus  et  singulis,   prout  pre-  35 
scripta  sunt  et  agerentur,  una  cum  prenotatis  testibus  presens  in- 
terfui,  collacionem  dicte  Uttere  sigillate  ad  hujusmodi  transcriptum 
diligenter  habui  easque  omnino  concordare  inveni.     Ideo  presens 
publicum  instrumentum  per  me  ipsum  scriptum  inde  confeci  sig- 
noque  meo  solito  et  consueto  signavi  rogatus  et  requisitus  in  fidem  m 
et  testimonium  omnium  et  singulorum  premissorum. 


UOo 


1405  aug.  28.  —  1406  sept.  3.  a.  321 

Orig.-perg.  in  K.  Auf  der  inickseite  von  band  15.  jahrh. :  ^stnimentum 
Caroline^  und  von  band  16.  jabrb. :  ^Instrumentum,  das^)  die  aptiBe  zu  Kauf- 
fiingen  des  gratien  Carolinen  mittbeilbaftig  sein  8olle\ 

1)  bier  folgt  unverständliches  ,Meintz*. 

6  316.  Decan  Werner  mid  das  capitel  der  sanct  Martinskirche  zu 
Cassel  beglaubigen  auf  bitten  der  äbtissin  Bertha  von  Sayn  zu  Kau- 
fungen den  gleichlaut  der  abschriflen  der  Urkunden  von  1336  Januar 
22  (tir.  190)  und  von  1336  Januar  29  (nr.  191)  mit  den  originalen. 

1405  august  28. 

10  [Die  vorläge  giebt  zunächst  den   Wortlaut    beider  inserirter  Ur- 

kunden und  schiiesst  dann  wie  folgt :] 

Nos  Wemherus  decanus  et  capitulum  ecclesie  sancti  Martini      l4ori 
in  Cassel  Maguntine  diocesis  recognoscimus  publice  per  presentes  ^^^ 
presoriptarum  litterarum   copiarum    litteras    sigillatas  vidisse,   le- 

15  gisse  et  perlegisse  earmndemque  collationem  diligenter  ad  hujus- 
modi  transscriptum  habuisse  et,  quia  presens  transscriptum  de 
verbo  ad  verbum  ut  littere  sigillate  omnino  invenimus  concor- 
dare,  ideo  sigillum  nostri  capituli  ad  preces  venerabilis  in  Christo 
domine  Berthe  de  Seyn  abbatisse  ecclesie   secularis  sancte  crucis 

20  in  CoufEungen  dicte  diocesis  presentibus  duximus  appendendum. 
Anno  Domini  millesimo  quadringentesimo  quinto,  vicesima  octava 
die  mensis  augusti. 

Orig.-perg.  in  M.  Siegel  abgefallen.  Beide  copieen  und  die  vorstehende 
beglaubigung  sind  von  gleicher  band  gescbrie))en. 

25  316.      Werner  von  Calden   und  andere  genannte  versprechen,   sowohl 

der  äbtissin  Bertha  von  Sagu  und  dein  stifte  zu  Kaufungen,  als  auch 

dem  zu  Lijypoldsberg  und  dein  pfarrer  zu  Meimbressen  den  schtUdigen 

zehnten  aus  ihrem  gute  zu  Calden  geben  zu  wollen. 

1405  September  3.  a, 

80  Wir  Wemke  von  Kalden,  Henne  Volkquin  ^),  Henne  Kone-     i4or) 

gunden,  Gherold  von  Kalden,  Helwich  Bomemans  unde  Ilse  We-  *^^  '    '  ^' 
mels  bekennen  in  dussem  offen   breve   vor   allen   luden,    daz  wir 
dem   heiigen   crücze,    der   erwerdigen  in  Gode    frouwen  frouwen 
Berten  von  Sein  aptissen  zcu  Kouffungen  unde  erem  stiffte  eren 

35  czenden  uff  unsem  gude  zcu  Kalden  in  dorffe  unde  veitmarke 
willen*)  gutliche  vallen  laczen,  wor  en  de  gebürd,  gelicher  wijs 
als  dem  stiffte  zcu  dem  Lyppoldesberge  unde  dem  phemere  zcu 
Meinbressen  nach  erer  gebüre,    unde   wir    unde  unse    erbin   en- 

21 


322  1405  sept.  B.  I>.  —  1405  sept.  3.  c. 

wollen  se  darane  nicht  hindern.  Des  zcii  kuntschaff  gebin  wir 
en  dussen  breb  besegelt  mid  ingesegel  des  strengen  Ecbrechtes  *j 
von  Schachten  umme  unser  bede  willen  zcü  rucke  hiruff  gedrucht, 
des  ich  Ecbrecht')  egenant  also  bekenne.  Datum  anno  Domini 
m^.  cccc®.  quinto,  feria  quinta  proxima  ante  festum  Nati\'itÄtis  6 
Marie. 

Orig.-pap.  in  K.,  von  gleicher  band  wie  urk.  nr.  317,  319  und  323.  Das 
auf  der  rücksei te  aufgedrückt  gewesene  siegel  ist  gänzlich  abgefallen.  Die  Ur- 
kunde ist  eingerückt  in  das  notariatsinstrnment,  urk.  nr.  318. 

1)  transsumpt  ,Volgwin'.      2)  ,willen*  übergeschrieben.     3)  tr.  ,Egbrechtes*.  10 

317.  Albert  Wolfhagen,  bürger  zu  Grebenstein,  verspricht,  der  ab- 
tissin  Bertha  von  Sayn,  dem  stifte  Kaufungen,  dem  stifte  Lipj^oldsberg 
und  detn  pfarrer  zu  Meimbressen  den  schuldigen  zehnten  aus  seinem 

gute  zu  Calden  geben  zu  wollen. 

1405  September  S,  b.  15 

J40r}  Ich  Albertus  Wlffhagen  burgher  zcü  Grevensteyn   bekenne 

^P  •  •  '•  in  düssem  offen  breve  vor  allen  luden,  daz  ich  dem  heiigen 
crücze,  der  erwerdigen  in  Qode  frouwen  frouwen  Berten  van 
Sein  aptissen  zcu  Kouffungen  unde  erem  stiffte  wil  eren  zcenden 
uff  myme  gude  zcu  Kalden  in  dorffe  unde  veitmarke,  wor  en  de  20 
ghebürd,  gutlichen  willen*)  ghefallen  laczin,  ghelicher  wijs  dem 
stiffte  zcäme  Lippoldesberghe  unde  dem  pherner  zu  Meinbressen 
unde  enwil  se  darane  nicht  hindern.  Unde  gebe  en  des  zcu 
kuntschaff  dussin  breb  besegelt  mid  ingesegel  des  strengen  Ec- 
brechtes ^)  von  Schachten  myns  swaghers  umme  myner  bede  willen,  25 
des  ich  Ecbrecht  ^)  egenant  also  bekenne.  Datum  anno  Domini 
millesimo  quadringentesimo  quinto,  feria  quinta  proxima  ante 
festum  Nativitatis  Marie  virginis. 

Orig.-pap.  in  K.,  von  gleicher  hand  wie  urk.  nr.  316,  319  und  323.    Das 
auf  der  rückseite  aufgedrückt  gewesene   siegel  ist  gänzlich  abgefallen.     Die  ur-  90 
künde  ist  eingerückt  in  das  notariatsinstniment,  urk.  nr.  318. 

1)  jwillen*  übergeschrieben.        2)  transsumpt  ,Egbrecht'. 

318.  Notar,  cleriker  Wemei^  Morung  zti  Cassel  beglaubigt  die  rieh- 
tigkeit  der  von  ihm  auf  ansuchen  der  äbtissin  Beiiha  von  Sayn  zu 
Kaufungen  genommenen   abschrift    der   Urkunden  m\  H16  und  317  db 

vmn  gleichen  tage. 
Cassel  1405  September  S.  c, 

i^^^  In  nomine  Domini.  amen.     Anno  a  nativitate   eiusdem  mil- 

sept.  3.  c.  "* 


1405  sept.  3.  c.  323 

lesimo  quadringentesimo  quinto,  indictione  tredecima,  pontificatus 
sanctissimi  in  Christo  patris  ac  domini  nostri  domini  Innocencii 
divina  providencia  pape  septimi  anno  primo,  mensis  septembris 
die  tercia,  hora  vesperarum  vel  quasi,  in  ecclesia  sancti  Martini 
öopidi  Cassel  Maguntine  diocesis,  in  presencia  mei  notarii  publici 
testiumque  subscriptorum  ad  hoc  specialiter  vocatorum  et  roga- 
torum  constitutus  personaliter  discretus  vir  dominus  Reynhardus 
de  Stoghusen  presbiter,  venerabilis  in  Christo  domine  domine 
Berthe  de  Seyn  abbatisse  regalis   ecclesie   sancte  crucis  in  Couf- 

lOfungen  dicte  diocesis  cappellanus,  habens  in  manibus  suis  et  pro- 
ducens  quasdam  litteras  papireas  tergo  tenus  sigillo  strennui  viri 
Egkebrechti  de  Schachten  in  cera  viride  sigillatas  habente^)  in 
circumferencia  has  litteras:  „S.  Eygebrecht  von  Schachten"  et  in 
medio  clippeum,    in  quo   figura  duorum  flonmi,    non  rasas,    non 

15  cancellatas,  nee  in  aliqua  parte  suspectas,  sed  prorsus  omni  vicio 
et  suspicione  carentes,  tradens  michi  notario  easdem  ad  legen- 
dum,  quas  de  verbo  ad  verbum  coram  testibus  subscriptis  alta 
et  intelligibili  voce  legi  et  perlegi,  ac  iidem  testes  cum  omni 
diligencia  examinaverunt  et  inspexerunt  una  mecum  invenientes 
20  easdem,  ut  predicitur,  omni  vicio  et  suspicione  carentes.  Quarum 
tenor  sequi tur  in  hec  verba: 

[Hier  folgt  Wortlaut  der  urk,  7ir.  316  von  1405  sept  5.  a,] 

Tenor  vero  alterius  littere  est  talis : 

I  Hier  folgt  woHlaut  der  urk.  nr.  317  von  1405  sept  3.  b] 

25  Post  quarum  quidem  litterarum  prescriptarum  visionem,  exa- 

minacionem  et  lectionem  prefatus  dominus  Reynhardus  me  no- 
tarium  subscriptum  nomine  domine  abbatisse  prefate  requisivit, 
iit  easdem  transumerem  et  in  publicam  formam  redigerem  ac  de- 
super  unum  vel  plura  conficerem  instrumenta.   Presentibus  hono- 

30  rabilibus  viris  et  dominis  Adolffo  de  Torfeld  canonico,  Henrico 
Gobelonis  et  Andrea  Morsen  vicarüs  ecclesie  sancti  Martini  pre- 
dicte  Maguntine  diocesis  testibus  ad  premissa  vocatis  specialiter 
et  rogatis. 

(S.  N.)     Et  ego  Wernherus  Morüng  de  Cassel  clericus   Ma- 

Söguntine  diocesis,  publicus  imperiali  auctoritate  notarius,  quia  dic- 
tanim  litterarum  sigillatarum  exhibicioni,  lectioni,  examinacioni 
ipsiusque  transcripcionis  requisicioni  ceterisque  omnibus  et  singulis, 
sicuti  prescripta  sunt  [!]  et  agerentur,  una  ciun  prenotatis  testibus 
presens  interfui,  coUacionem  dictarum   litterarum   sigillatarum  ad 


324  1405  sept.  3.  d.  —  1405  sept.  3.  e. 

hujusmodi  transscriptum  düigenter  habui  easque  omnino  concor- 
dare  inveni.  Ideo  presens  publicum  instrumentum  per  me  ipsum 
scriptum  inde  confeci  signoque  meo  solito  et  consueto  signavi 
rogatus  et  requisitus  in  fidem  et  testimonium  omnium  et  singu- 
lorum  premissorum.  5 

Orig.-perg.  in  K. 
1)  orig.  jhabens*. 

319.  Hans  Piper  und  Henne  von  Zwehren  versprechen,  sowohl  der 
äbtissin  Bertha  von  Sayn  und  dem  stifle  zu  Kaufungen,  als  auch 
dem  stifte  zu  Lippoldsberg  und   dem  pfarrer   zti  Meimbressen    den  lo 

schuidigeii  zehnten  aus  ihren  gutem  zu  Calden  geben  zu  wollen. 
1405  September  3.  d^ 

1405  Wir  Hans  Piper  unde  Henne   von  Twern  bekennen  offint- 

8ept.  3.  o.  liehen  in  dussem    breve  vor    allen   luden,    daz   wir  dem  heiigen 

crucze,  der  erwerdigen  in  Gode  frouwen  frouwen  Berten  von  16 
Sein  aptissen  zcu  Kouffungen  unde  erem  stiffte  eren  czenden  uff 
Tuisem  gude  zcu  Kalden  in  dorffe  unde  veitmarke  wallen  gutlichen 
Valien  laczen,  wor  en  de  gebürd,  gelicher  wijs  als  dem  stiffte  zcu 
dem  Lyppoldesberge  unde  dem  pherner  zcu  Meinbressen  nach 
erer  gheböre,  unde  wir  unde  unse  erbin  enwoUen  se  darane  nicht  20 
hindern.  Des  zcü  kuntschaff  gebin  wir  en  dussen  breb  besegelt 
mid  ingesegel  des  strengen  Ecbrechtes  von  Schachten  umme 
unser  bede  willen  zcu  n\cke  hiruff  ghedrucht,  des  ich  Ecbrecht 
egenant  also  bekenne.  Datum  anno  Domini  mülesimo  cccc®.  v^., 
feria  quinta  proxima  ante  festum  Nativitatis  Marie.  25 

Orig.-pap.  in  K.,  von  gleicher  band  wie  urk.  nr.  316  und  317  und  323. 
Von  dem  runden,  23  mm  grossen,  braunen  siegel  sind  nur  die  4  buclistaben 
der  Umschrift  SCHA[C5HTEN]  erhalten. 

320.  Gerold   Tylens  verspricht,  der  äbtissin  Bertha  von  Sayn,   dem 
stifte  Kaufungen,  dem  zu  Lippoldsberg  und  dem  jyfarrer  zu  Meimbressen  30 
den  schtcldigen  zehnten  von  seinem  gute  zu  Calden  geben  zu  woUen. 

1405  septetnber  3.  e. 

i405  Ich  Gerolt  Tylens  bekenne    üffinbar«  in  diessem  breffe  vor 

8ept  3.  c. allen  luden*),   daz  ich   dem  heügen    crftcze,    der    erwerdygen    in 

G6de  fraüwen  frouwen  Berten   von  Seyn    aptieschen    zcü    Kouf-35 
föngen  unde  erem  styeffte  eren  zcenden    uffe    mynem   güde  zcü 
Kalden  ^)  in  dorffe  unde  f eltmarke  wil  gütlichen  fallen  lazen,  wor 
en  dye  gebörd,  glicher  wyß    alße  dem  stieffte  zu  dem  Lippoldes- 
berge    unde    dem   pherner  zu  Meynbresßen    nach    erer    gebörde, 


140B  sept.  3.  f.  325 

unde  ich  unde  myne  erben  enwollen  sie  darane  nicht  hiendem. 
Des  zu  kftntschaff  geben  ich  en  diessen  breff  besegilt  myt  inge- 
segil  des  strengen  Egbrechtes  von  Schachten  umme  myner  bede 
willen  zu  rftcke  hiruffe  gedrucht,  des  ich  Egbrecht  egenant  also 
6  bekenne.  Datum  anno  Domini  m^.  cccc^.  [quinto,  feria]')  quinta 
proxima  ante  festum  Nativitatis  Marie. 

Orig.-pap.  in  E.    Das  auf  der  rückseite  aufgedrückte  siegel  ist  fast  ganz 
abgefallen,  rest  unkenntlich. 

1)  ,luden'  übergeschrieben.        2)  »Kalden'  desgl.       3)  ,quinto,  feria*  vom 
lOschi-eiber  vergessen  (s.  urk.  nr.  316,  317,  319,  323). 

321.     Notar,  cleriker  Werner  Morting  zu  Cassel  beglaubigt  die  rieh- 

tigkeit  einer  ahschrift  der  Urkunde  der  lafidgräßn  Mechfildis  zu  Hessen 

und  ihres  sohms  Johannes  von  1304  September  23  (nr.  104),  betr.  den 

schütz  des  hofes  Herbede. 

15  Cassel  1405  September  3.  f. 

In  nomine  Domini,  amen.     Anno  a  nativitate   ejusdem  mil-      1405 
lesimo  quadringentesimo  quinto,  indictione  tredecima,  pontificatus  **^  '    '  ^' 
sanctissimi  in  Christo   patris  ac  domini  nostri  domini  Innocencü 
divina  providencia   pape  septimi  anno  primo,   mensis  septembris 
20  die  tercia,  hora  quasi  sexta,  in  loco  ecclesie  collegiate  sancti  Mar- 
tini in  Cassel  Maguntine  diocesis,    in  presencia  honorabilium  vi- 
rorum  dominorum  decani  et  capituli  ecclesie  prenarrate,  mei  no- 
tarii  publici  testiumque  subscriptorum  ad  hoc  vocatorum    specia- 
liter  et  rogatorum  personaliter  constitutus  honorabiÜs  vir  dominus 
26Reynhardus  Sthochusen,    venerabilis    in  Christo    domine    domine 
Berthe  de  Seyn  abbatisse  regalis  ecclesie   sancte  crucis  in  Couf- 
fungen  predicte    diocesis  cappellanus,    habens  in  manibus  suis  et 
producens  quandam  cartam  pergameneam  sigillo  illustris  domine 
Mechthildis  lantgravie    et   domine   terre  Hassie    rotundo   in  cera 
30glauca,  ut  prima  facie  apparebant,   sigillatam  habente^)  in  medio 
ymaginem  mulieris  sedentis  super  equo  et  in  sinistra  manu  yma- 
ginem  cujusdam  avis  et  in  circumferencia  haslitteras:  „S.  Mech- 
thildis lantgravie  terre  Hassie"  et  tergo  tenus  in  eadem  cera  si- 
gillo Johannis  lantgravii  terre  Hassie  sigillatam  habente  *)  in  medio 
.90  ymaginem  leonis  et  in  circumferencia   has  litteras:    „S.  Johannis 
Dei  gracia  lantgravii  terre  Hassie",   non  rasam,  non  cancellatam 
neque  in  aliqua  parte  suspectam,   sed  prorsus   omni  vicio  et  sus- 
picione  carentem.     Cujus  tenor  sequitur  in  hec  verba. 

[Hier  folgt  Wortlaut  der  urk.  nr.  104  voft  1304  sept.  23.] 


326  1405  sept.  3.  g. 

Post  cujus  quidem  littere  prescripte  visionem,  examinacionem 
et  lectionem  prefatus  dominus  Reynhardus  me  notarium  sub- 
scriptum  nomine  venerabilis  domine  domine  Berthe  abbatisse  pre- 
fate  requisivit,  ut  eandem  transumerem  seu  transcriberem  et  in 
publicam  formam  redigerem  ac  desuper  instrumentum  publicum  5 
conficerem,  rogansque  honorabiles  viros  et  dominos  decanum  et 
capitulum  prefatos,  ut  ecclesie  prefate  sigillum  presenti  transcripto 
una  cum  meo  signo  consueto  appenderent.  Et  nos  decanus  et 
capitulum  ecclesie  sancti  Martini  predicte  recognoscimus  sigillum 
ecclesie  nostre  una  cum  signo  Wemheri  notarii  subscripti  ob  10 
preces  domine  abbatisse  predicte  presentibus  appendisse  in  iidem 
et  testimonium  premissorum.  Presentibus  honorabilibus  viris  et  do- 
minis  Johanne  Martini  in  Wolfesanger,  Conrado  Haseharde  in 
Schachten  ecclesiarum  parrochialiam  rectoribus  et  Henrico  Gobe- 
lonis  altarista  ecclesie  sancti  Martini  predicte  Maguntine  diocesislS 
testibus  ad  premissa  vocatis  specialiter  et  rogatis. 

(S.  N.)  Et  ego  Wemherus  Morung  de  Cassel  clericus  Ma- 
guntine diocesis,  publicus  imperiali  auctoritate  notarius,  quia  dicte 
littere  sigillate  exhibicioni,  lectioni,  examinacioni  ipsiusque  tran- 
scripcionis  requisicioni  ceterisque  Omnibus  et  singulis,  prout  pre-20 
scripta  sunt  [!]  et  agerentur  coram  predictis  dominis,  cum  preno- 
tatis  testibus  presens  interfui,  collacionem  dicte  littere  sigillate 
ad  hujusmodi  transscriptum  diligenter  habui  et  eas  ^)  omnino  con- 
cordare  inveni.  Ideo  presens  publicum  instnmientum  per  aliimi 
me  aliis  occupato  negociis  fideliter  scriptum  inde  confeci  signo- 25 
que  meo  solito  et  consueto  una  cum  appensione  sigilli  honora- 
bilium  dominonun  capituli  ecclesie  sancti  Martini  predicte  signavi 
rogatus  et  requisitus  in  fidem  et  testimonium  omnium  et  singu- 
lorum  premissorum. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel    des   sanct  Martinsstiftes    in    Cassel    (beschr.    s.  90 
urk.  nr.  810,  nur  ist  die  färbe  dunkelbraun). 

1)  orig.  jhabens*.        2)  orig.  ,eos*. 

322.     Notar,  cleriker  Wenier  Morung  beglaubigt  die  abschriß  der  ur-- 
künde  von  1404  december  8  (urk,  nr,  311),  betr.  den  hof  Herbede. 

Cassel  1405  September  3,  g,  35 

140.^  In  nomine  Domini,   amen.     Anno  a  nativitate  ejusdem  mil- 

sept.  3.  g,  lesimo  quadringentesimo  quinto,  indictione  tredecima,  ponüficatus 

sanctissimi  in  Christo  patris   ac  domini   nostri   domini  Innocencii 

divina  providencia  pape  septimi  anno    primo,    mensis   septembris 


1405  sept.  3.  g.  327 

die  tercia,  hora  quasi  sexta,  in  loco  ecclesie  collegiate  sancti 
Martini  in  Cassel  Maguntine  dioticis  [!],  in  presencia  honorabilium 
virorum  dominorum  decani  et  capituli  ecclesie  prenarrate,  mei 
notarii  publici  testiumque  subscriptorum  ad  hoc  vocatorum  spe- 
öcialiter  et  rogatonun  personaÜter  constitutus  honorabilis  vir  do- 
minus Reynhardus  Sthochusen,  venerabilis  in  Christo  domine  do- 
mine Berthe  de  Seyn  abbatisse  regalis  ecclesie  sancte  crucis  in 
Couffungen  predicte  dioticis  [!]  cappellanus,  habens  in  manibus  suis 
et  producens  quandam  cartam  pergameniam  [!]  nobiüs  viri  domini 

10  Adolffi  comitis  de  Clevis  et  de  Marcha  sigillo  ipsius  rotundo  in  cera 
rubra  ^)  [sigillatam]  habente^)  in  circumferencia  has  litteras:  „S. 
Adolffi  comitis  de  Clevis  et  de  Marcha''  et  de  medio  galeam,  supra 
qua  figuram  duorum  comuum  thauri  et  ad  latus  dextrum  clippeum 
dominorum  de  Cleve  ^)  et  ad  sinistrum  cUppeum  terre  Marche,  ac 

15  sigillo  venerabilis  in  Christo  domine  domine  Berthe  de  Seyn 
ipsius  rotimdo  in  cera  viride  habente*)  in  circumferencia  has  lit- 
teras: ^S.  Berthe  de  Seyn  abbatisse  in  Couffungen"  et  in  me- 
dio cHppeum  cum  leone,  supra  quo  Signum  crucis,  item  strennui 
viri*)  in  cera  viride  eciam  sigillo  ipsius  rotundo  habente*)  in  circum- 

20 ferenda  has  litteras:  „S.  Conradi  de  Elferfelde",  habente*)  in  medio 
clippeum  cum  duodecim  Hneis  distinctis,  ut  prima  facie  appare- 
bant,  sigillatam,  non  rasam,  non  cancellatam  nee  in  aliqua  parte 
suspectam,  sed  prorsus  omni  vicio  et  suspicione  carentem,  tra- 
dens  michi  notario    subscripto    eandem    ad    legendum,    quam   de 

25verbo  ad  verbum  coram  prefatis  honorabilibus  viris  et  dominis 
alta  et  intelligibili  voce  legi  et  perlegi,  ac  eidem  domini  decanus 
et  capitulum  et  testes  subscripti  singuH  et  singulariter  cum  omni 
diligencia  examinaverunt  et  inspexerunt  una  mecum  invenientes 
eandem,  ut  predicitur,  omni  vicio  et  suspicione  carentem.     Cujus 

SOtenor  sequitur  in  hec  verba: 

[Hier  Jolgt  Wortlaut  der  urk,  nr.  311  von  1404  dec.  8J 

Post  cujus  quidem  littere  prescripte  visionem,  examinacionem 
et  lectionem  prefatus  dominus  Reynhardus  me  notarium  subscrip- 
tum  nomine  venerabilis   domine   domine  Berthe  abbatisse  prefate 

35  requisivit,  ut  eandem  transumerem  seu  transcriberem  et  in  pu- 
blicam  formam  redigerem  ac  desuper  instrumentum  pubHcum 
conficerem,  rogansque  honorabiles  viros  et  dominos  decanum  et 
capitulum  prefatos,  ut  ecclesie  prefate  sigillum  presenti  tran- 
scripto  una  cum   meo    signo    consueto    appenderent.     Et  nos  de- 

40  canus  et  capitulum  ecclesie  sancti  Martini  predicte  recognoscimus 


328  1405  sept.  5. 

sigillum  ecclesie  nostre  una  cum  signo  Wernheri  notarii  sub- 
scripti  ob  preces  domine  abbatisse  predicte  Presentibus  appen- 
disse  in  fidem  et  testimonium  premissorum.  Presentibus  honora- 
bilibus  viris  et  dominis  Johanne  Martini  in  Wolfessanger,  Con- 
rado  Haseharde  in  Schachten  ecclesiarum  parrochialium  rectori-  5 
bus  et  Henrico  Gobelonis  altarista  ecclesie  sancti  Martini  pre- 
dicte Maguntine  diocesis  testibus  ad  premissa  vocatis  specialiter 
et  rogatis. 

(S.  N.)  Et  ego  Wernherus  Morüng  de  Cassel  clericus  Ma- 
guntine diocesis,  publicus  imperiaÜ  auctoritate  notarius,  quia  dicte  10 
littere  sigillate  exhibicioni,  lectioni,  examinacioni  ipsiusque  tran- 
scripcionis  requisicioni  ceterisque  omnibus  et  singulis,  prout  pre- 
scripta  sunt  [!]  et  agerentur  coram  predictis  dominis,  cum  preno- 
tatis  testibus  presens  interfui,  coUationem  dicte  littere  sigillate 
ad  hujusmodi  transcriptum  diligenter  habui  et  eas  ®)  omnino  con- 
cordare  inveni.  Ideo  presens  publicum  instrumentum  per  aliuml5 
me  aliis  prepedito  negociis  fideliter  scriptum  inde  confeci  signoque 
meo  solito  et  consueto  una  cum  appensione  sigilli  honorabilium 
dominorum  capituli  ecclesie  sancti  Martini  prefate  signavi  rogatus 
et  requisitus  in  fidem  et  testimonium  omnium  premissorum. 

Orig.-perg.  in  K.    Siegel   des   sanct   Martinstiftes   zu   Cassel    (besclir.   8.20 
urk,  nr.  310,  nur  ist  die  färbe  dunkelbraun). 

1)  orig.  ,rubia*.        2)  orig.  ,habens*;  ,8igillatam*  fehlt.        3)  orig,  ,Cleve*. 
4)  orig.  jhabens*.        5)  seil.  ,Conradi  de  Elferfelde*.        6)  orig.  ,eos*. 

323.     Henneke  BorneinannSy  Hencke  Telders  und  Christian  von  Calden 

versprechen,  der  äbtissin  Bertha  von  Sayn,  dein  stijte  Kaufungen,  dem  zu  25 

Lippoldsberg  und  dem  pfarrer  zu  Meimbressen  den  schuldigen  zehnten 

von  ihretn  gute  zu  Calden  geben  zu  wollen, 

1405  September  5. 

1405  Wir   Henneke   Bomemans,    Henke   Telders   imde   Kerstian 

sept.  5,  yQj^  Kalden  bekennen  öffentlichen  in  dussem  breve  vor  aUendO 
luden,  daz  wir  der  erwerdigen  in  Gode  frouwen  frouwen  Berten 
von  Sein  aptissen  zcu  Kouffungen  unde  crem  stiffte  willen  gut- 
lichen fallen  laczen  eren  zcenden  ucz  unsem  gude  in  dorffe  unde 
veitmarke  zcu  Calden,  gelicher  wijs  alse  dem  stiffte  zcu  dem 
Lyppoldesberghe  unde  pherner  zcu  Meinbressen  nach  erer  gebore,  35 
unde  wir  unde  unse  erben  enwollen  se  darane  nicht  hindern. 
Des  zci\  kuntschaff  gebin  wir  en  dussen  breb  besegelt  mid  inge- 
segel  Johans  von  Volkerhusen  umme  unser  bede  willen  zcu  rücke 


1405.  —  1406  juli  1.  329 

hiruff  gedrucht,  des  ich  Johan  egenant*)  also  bekenne.  Datum 
anno  Domini  millesimo  occc®.  v^.,  sabbato  proxim[o]  ante  festum 
Nativitatis  Marie  virginis. 

Orig.-pap.  in  K.,  von  gleicher  band  wie  urk.  nr.  316,  317  und  319.    Das 
5  auf  der  rückseite  aufgedrückt  gewesene  siegel  ist  gänzlich  abgefallen. 

1)  ,egenant'  übergeschrieben. 

324.     Copie  eines  Zeugnisses,  wofiach  3^2  acker  Imid  dein  Mostei'  zu 
Witzenhmisen  zuständig  mid,    weil  zum  vorwerk   daselbst  gehörend, 
zehntfrei  sein  sollen, 
10  U05, 

Reg.  nach  „Extrakt  Kaufunger  briefe",  fol.  30,  nr.  112  in  M.,  oberer  stock-      li()5, 
haussaal  5706.     Wiewohl  keine  beziehung  zum  stifte  Kaufungen  aus  dem  regeste 
eraichtlich  ist,  so  muss  eine  solche  doch  bestanden  haben,  da  sich  die  copie  zur 
zeit  der  aufstellung  der  »Extrakte*  im  stiftsarchive  zu  Kaufungen  befand. 

15  325.      Werner,  decan  der  sanct  Martinskirche  zu  Cassel,   beauftragt 

die  plebane  zu  Hofgeismar,  Grebenstein,  Immenhausen  und  Calden  etc,, 

genannte  einwohner  zu  Calden  öffentlich  an  die  Zahlung  des  zehnten 

an   das  stift  Kaufungen   zu  mahien  und  mit   excommunication  im 

Weigerungsfalle  zu  bedrohen, 

20  U06  juH  1. 

Wemherus   decanus   ecclesie    sancti  Martini   in  Cassel  Ma-      14(J6 
guntine  diocesis,   judex  subdelegatus  et    subexecutor    quarundam    ^ 
constitutionum  imperialium  per  serenissimos  quondam  Fredericum 
secundum  et  Karolum  quartum  pie  reoordacionis  imperatores  contra 

26  captivatores,  spoliatores,  detentores  et  occupatores  ecclesiasticarum 
personarum  bonorumque  eorundem  [editarum]  ^),  ab  bonorabili  viro 
domino  Emesto  decano  ecclesie  sancti  Martini  Heilgenstadensis 
dicte  diocesis,  judice  delegato,  honorabilibus  viris  dominis  pre- 
posito  et  capitulo  ecclesie  sancti  Petri  Fritzlariensis  ac  venerabili 

80  in  Christo  domine  abbatisse  et  capitulo  secularis  ecclesie  sancte 
crucis  in  Kouffungen  dicte  diocesis  a  sede  apostolica  specialiter 
deputato  subdeputatus,  honorabilibus  viris  et  dominis  plebanis  et 
viceplebanis  in  Hofegeismar,  in  Grevensteyn,  in  Ymmenhusen  et 
in  Kalden  ceterisque  plebanis  et  viceplebanis   ac  clericis   quibus- 

35  ciunque  per  diocesim  Maguntinam  ac  alias  ubüibet  constitutis,  ad 
quos  presentes  nostre  littere  pervenerint,  salutem  in  Domino  et 
mandatis  nostris,  ymmo  verius  apostolicis,  firmiter  obedire.  Lit- 
teras  subdelegacionis  prenarrati  domini  Ernesti  decani  sanas,  in- 


330  1406  juli  1. 

tegras  ac  omni  vicio  et  suspicione  carentes,  sigillo  ipsius  rotundo 
in  cera  viride,    ut  prima  facie    apparebant,    sigillatas,    nobis    per 
honorabilem  Reynhardum  Stoghusen  cappellanum  et  procuratorem 
dicte  domine  abbatisse  coram  notario  et  testibus  una  cum  litteris 
originalibus  sanctissimi  in  Christo  patris  ao  domini  nostri  domini  5 
Bonifacii  pape  noni  felicis  recordacionis  super   eisdem  ac  litteras 
vidimus  reverendissimi  in  Christo  patris  ac  domini  nostri  domini 
Johannis    archiepiscopi    Maguntini    dudum    temporibus    preteritis 
presentatas  noveritis    recepisse,    quarum  copias    dabimus  tempore 
suo  legitime  requisiti.     Quarum  auctoritate   litterarum  vobis  om-  lo 
nibus  et  singulis,    qui  requisiti  fueritis,    seu    alteri    vestrum,    qui 
requisitus  fuerit,  in  virtute  sancte  obediencie  et  sub  excommuni- 
cacionis  pena,  quam  in  vos  et  vestrum  quemlibet  in  hiis  scriptis 
ferimus  canonica  tamen  monicione  premissa,  nisi   feceritis,    quod 
mandamus,  districtius  precipiendo    mandantes   auctoritate    nostra,  15 
ymmo  verius  apostolica,   quatinus    accedatis,    quo  et  ubi  propter 
hoc  fuerit  accedendum,  et  publice  et  peremptorie  moneatis  dictum 
Lobehentzen,    Tilonem   Wasmudis,    Johannem   Lotzen,    Tilonem 
Klip  et  Cristianum  de  Kalden,  quos  et  quemUbet  eoriun  sie  pre- 
sentibus  auctoritate  apostolica   supradicta   monemus,    ut   decimas20 
omnium  fructuum  in  campis  ville  Kalden  animaliumque  brutorum 
inibi  ad  ipsam  dominam  abbatissam  et  capitulum   ecclesie  sanct« 
crucis  in  Couffungen  prefate    pleno    jure    pertinentes,    quod   jam 
actu  coram  nobis  extat    declaratum,    in    quibus    quidem   decimis 
eosdem  abbatissam  et  capitulum  et  in  percepcione    earundem  oc-25 
cuparunt  et  detinent    occupata   contra    ipsius    domine  et  capituli 
voluntatem,  infra  quatuordecim  dies  presencium  execucionem  im- 
mediate   sequentes   restituant  et  de  hujusmodi    occupacionibus   et 
injtistis  detencionibus  eisdem    domine    abbatisse  et  capitulo  saus- 
faciant  cum  effectu,  alioquin   eosdem  et  quemlibet  eorum  extuncSO 
prout  exnunc,  et  exnunc   prout   extunc   excommunicamus  in  hiis 
scriptis  vobis  mandantes  auctoritate  qua   supra,   quatinus  eosdem 
et  quemlibet  eorum  termino  elapso  prefixo,   ut  sie  quando  requi- 
siti fueritis,    excommunicatos  publice  nuncietis.     Diem  vero  exe- 
cucionis  presencium  primam  nobis  per   vestras    patentes    litteras  35 
presentibus  annexas,  sigillis  vestris  sigillatas  nobis  sigmficare  cu- 
retis   litteras    sigillatas   reddendo   pena   sub    prescripta.     Datum 
anno  Domini  m^.  cccc®.  sexto,  prima  die  mensis  julii,    nostro  sub 
sigillo  presentibus  appenso. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  abgefallen.  40 

1)  ,editarum*  fehlt  im  orig. 


1107  mai  13.  331 

326.     Bihyenueister  und  schöffen  zu  dissel  beurkunden^  dass  Johann 

Ernstj  seine  ekefrau  Else  und  Kathanna  Milsungen  ihren  a?itheil  an 

ihrem  gute  zu  Ober-  und  Nieder-Kaiißingen  der  äbtissin  Btiiha  von 

Sayn  und  dem  stifte  zu  Kaufungen  veräusserteyi. 

5  1407  mai  13, 

Wir  Conrad  von  Mülenbach  bürgirmeister,  Hans  Wingarte,      J407 
Hans  Hayngrefe,   Heinrich  Wingarte,   Dipel  Spangenberg,    Hans   '""*  ^'^• 
Modenb&ch,  Hans  Harnasch,  Herman  Sloff,  Herman  Koch,  Her- 
man  Schemoüwe,  Cürd  Hebestrid  unde  Hans  Mattenberg  scheffln 

lOtzü  Cassel  bekennen  uffintlichin  mit  desseme  brive,  daz  vor  uns 
sint  gewest  unde  in  keginwortikeid  her  Hermans  Schindehfttten, 
Johannes  Ernst,  Else  sin  eliche  husfroüwe  unde  Katherina  Mil- 
sftngen  unde  han  bekand  vor  sich  unde  vor  alle  ire  rechtin  er- 
bin,  daz  sie  eynes  ewigen,  erplichin,  stedin  koilffes  rechtlich  unde 

15reddelich  vorkoufft  habin  unde  vorkoüffin  der  erwerdigen  in 
Godde  froüwen  froüwen  Berten  von  Seyn  abbatischen  unde  irme 
capittele  des  stifftes  des  heiligen  crCiczes  zcü  Coüffungen  unde 
alle  iren  nochkommen  iren  teil  ires  giides  unde  erbes,  gelegen 
zcü  Obern  Coüffungen   unde   zcü  Nedern  Couffüngen  in  dorffen 

20  unde  feltmarcken  daselbes,  mit  allen  czügehorüngen,  fryheiden 
unde  rechtin,  ez  sij  an  egkem,  wesen,  hoben,  holcze,  waßer, 
nicht  ußgenummen,  irsücht  unde  unirsücht,  wij  man  daz  gefynden 
unde  benennen  mag  unde  alse  daz  ire  eidern  uffe  sie  [bracht]  ^)  unde 
sie  bißher  beseßin  imde  innegehat  habin  unde  tzü  rechtem  manlene 

25  habin  gehat  von  der  obgenanten  unsir  unde  irer  gnedigen  froüwen 
unde  irme  stiffte.  Unde  die  ergenanten  vorkoüffere  han  vorczegin 
unde^)  vorczigen  des  ergenantin  güdes  vor  sich  unde  alle  ire 
rechten  erbin  mit  halme  imde  mit  münde,  alse  des  landes  recht 
unde  gewonheid  ist.     Unde  sie  setzen  die  obgenantin  unsir  unde 

30  ire  gnedige  froüwen  unde  ir  capittel  unde  alle  ire  nochkommen 
dorin  alse  rechte  unde  ewige  besiczere  unde  sie  unde  ire  erbin 
doruß  unde  des  sie  noch  ire  erbin  nummerme  czü  irfordeme, 
geistlich  adir  werntlichen,  noch  nymand  von  irer  wegen  in  ey- 
niger  hande  wise  ane  alle  geferde,  vor  czwene  unde  drißig  gülden 

35güd  an  golde  unde  swer  genüg  an  gewichte,  alse  in  deme  lande 
czü  Hessin  genge  unde  geneme  sin,  die  en  geborin  unde  gewor- 
din  sin  czü  irme  teile  noch  anczall  des  erbeteils.  Unde  sie  segen 
die  er  werdige  froüwen  vorgenant,  ir  capittel  unde  ire  nochkommen 
der  vorgenanten   gülden    qwid,    ledig  unde  loß  in  deseme  brive. 

40  Des  czü  orkünde  so   han  wir   bürgermeister    unde   scheffln  vor- 


332  U07  juni  21.  a. 

genanfc  umme  bede  willin  der  vorkoüffere  unsir  große  ingesigel 
der  stad  czü  Cassel  an  desin  brieff  laßin  henkln.  Datum  anno 
Domini  m^.  cccc^.  septimo,  feria  sexta  proxima  post  dominicam 
Exaudi  Domine. 

Orig.-perg.  in  K.     Rechtsseitig  defectes  siegel    der   stadt  Cassel    (beschr.    5 
8.  urk.  nr.  132).    Auf  der  rückseite  von  hand  15.  jahrh. :  ,Uber  der  Seilwinder  [!] 
grade  zcu  Obern  CoufEungen  und  Nedem  Couffungen'. 

1)  jbracht*  fehlt  im  orig.        2)  ,unde*  wiederholt. 

327.     Hans  Marrach  und  seine  ehefrau  Eyle  zu  (Ober-) Kauf ungen 
geben  dein  junker  Heinrich  von  Refidershausen  sein  ihnen  verpfä7tdetes  10 
erbgut  zu  Nieder- Kaufiingen  nach  geschehener  auslösung  imeder  zurück. 

1407  juni  21.  a. 

I4ar  Icli  Hans  Marrach,  Eyle  sin  eliche  wertin  geseßin  zcu  Couf- 

jum  21,  a.  jf^JlgßJ^  bekennen  mit  dissem  uffin  bribe  vor  uns  und  unser  rech- 
ten erbin,  daz  jungher  Heinrich  von  Eengishusen  ^)  sin  gud  und  15 
erbe,  gelegen  czu  Nedem  Couffungen  in  dorffe  und  feltmarke, 
mit  alle  syner  zcugehorunge  von  uns  uff  dissen  tag  gelost  hat 
vor  fumff  und  czwenczig  gülden  houbtgeldes  und  vor  virdehalben 
gülden  gulde  doruff,  und  antworten  eme  daz  egenante  gud  und 
erbe  mit  syner  zcugehorunge  widder  in  dissem  brive  ledig  und  20 
loz.  Und  der  brif,  den  her  uns  über  daz  gud  und  erbe  gegeben 
hadte,  sal  vortmer  keyne  macht  haben  in  keyner  hande  wiß  und 
redden  eme  den  widder  zcu  geben,  wand  wir  dez  iczunt  nicht  bij 
uns  habin.  Dez  zcu  erkunde  und  bekentniße  han  wir  eme  dissen 
brif  besigelt  gegeben  mit  ingesigel  der  erbem  heren  hern  Heinrich  25 
"Wemhers  und  hern  Tilemans  Schomburg  canoniken  zcu  Couf- 
fungen umbe  unser  bede  willin,  dez  wir  Heinrich  und  Tileman 
egenant  uns  hiirane  irkennen.  Datum  anno  Domini  m^.  cccc.  sep- 
timo, in  die  beati  Albani  martiris. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  1)  rund,  25  mm,  braun,  oben  fehlt  ein  stück,  80 
im  getheilten  vierpass  oben  Oberkörper  eines  engeis,  unten  kopfähnlicher,  nicht 
mehr  erkennbarer  gegenständ  mit  kreuz  darüber,  von  Umschrift:  S[IGILLVM 
HEN]RICI  WERNHERI;  2)  rund,  20  mm,  braun,  ovale  Umrahmung,  getheilt, 
oben  brustbild  eines  heiligen  auf  console,  unten  dreieckiger  schild  mit  2  rechts- 
schrägbalken,  von  Umschrift  nur:  [S,  TILEMAN]!  S[CHOMBVRG].  35 

1)  über  diesen  namen  s.  urk.  nr.  328  n.  1. 


1407  Juni  21.  k  333 

328.    Heinrich  von  Bendershausen  veräusse^i  der  äbtissin  Bertha  und 
dem  stifte  zu  Kaufungeii  sein  erbgtit  zu  Nieder-Kaufungen  auf 

wiederkauf 
1407  juni  21.  b, 

6  Ich  Henrich   von  Rendeshusen  ^)    bekenne   uffintlichen   mit     1407 

dissem  brieffe  vor  mich  unde  myne    rechten    erben,    daz  ich  mit«^*****     •   • 
guden  willen  rechtlich   unde   redelich   vorkoufft   han    unde  vor- 
koüffe  yn  dissem  brieffe    der   erwerdigin  in  Gode   myner    lieben 
gnedigen   fraüwen    frauwen  Berten   von  Gots   gnaden    abbatisse 

lOimde  deme  ganczen  capittele  des  stifftes  dez  heiigen  cruczes  zu 
Couffungen  imde  alle  iren  nochkummen  myn  giU  unde  erbe,  daz 
ich  han  zu  Nedim  Koüffüngen  unde  gelegen  ist  darselbis  in  deme 
dorffe  unde  feltmarke,  ez  sij  an  hüsünge,  egkim,  wesen,  holtzs, 
feit,  waßir,  weyde,  mit  allir  zcügehorunge,  fryheit  und  werdekeit, 

15  nicht  ußgenomen,  alz  myn  eldirn  das  ynne  beseßen  unde  uff  mich 
bracht  han  und  ich  daz  bißher  ynne  imde  beseßen  han  und  ich 
daz  ouch  zu  rechtem  manlehen  habe  von  der  ^)  obgenantin  mynir 
gnedigen  frouwen  und  irme  stiffte  unde  ir  man  noch  blieben  sal. 
Unde  mag  ouch  dij   obgenante  myn  gnedige    frouwe,    ir  capittel 

20adir  ir  nochkomenden  uffe  deme  gude  unde  erbe  seczen  unde 
entseczen  unde  alle  ir  beste  darmede  thi\n  unde  lossen  an  myn 
unde  myner  erben  wedirsprache  vor  sebin  unde  fünffczig  Rynsche 
gülden  güd  von  golde  unde  swer  gnug  von  gewichte,  der  ich 
von  der  obgenanten  mynir  gnedigen  frouwen    unde    irme    stiffte 

25ganczs,  tegir  unde  wol  bin  beczalt,  unde  sege  sij  der  in  dissem 
brieffe  qwid,  ledig  und  loß.  Doch  so  han  ich  dij  macht,  daz  ich 
adir  myne  erben  daz  egenante  gud  unde  erbe  mit  allir  synir  zcfi- 
gehorftnge  mögen  wedir  kouffen  unmie  dij  obgenanten  myne  gne- 
digen frouwen,  ir  capittel  adir  ir  nochkimimen,  wan  uns  dez  ge- 

SOlustet,  vor  sebin  unde  funfczig  Rynsche  gülden  der  egenanten 
gewichte  und  were,  ledig  unde  loß.  Bissen  koüff  han  geteydinget 
dij  erbam  lüde  her  Tile  von  Bila  pherner  zcü  Hunoldeshusen, 
Tue  von  Gerwershusen,  Herman  von  Helgenstait  unde  Henrich 
Carppenfuß   bürgman  unde  bürgere   zcu  Wiczenhusen,     Deß    zu 

35  orkftnde  unde  sichirheit  han  ich  Henrich  egenant  myn  eygen  in- 
gesegil  an  dissen  brieff  gehangen  unde  zu  merer  kimtschaff  han 
ich  gebeden  dij  ersamen  lüde  burgermeistere  unde  rad  zu  Wiczen- 
husen, daz  sij  ir  stad  ingesegil  bij  daz  myne  an  dissen  brieb  han 
lossen  henken.    Unde  wir  dij  burgermeistere  unde  rad  zcü  Wiczen- 

40husen  bekennen,   daz  wir  durch  bede  willin  Henrichs  von  Ren- 


334  1407  juni  24. 

deshusen  unsir  stad  Wiczenhusen  grosse  ingesegil  an  dissen  brieff 
han  lassen  henckin  zcu  kuntschaff  unde  bekentniß  dissir  vorge- 
schr^'n  dinge.  Datum  anno  Domini  m^.  cccc^.  septimo,  in  die 
beati  Albani  martiris. 

Orig.-perg.  in  K.     Siejfel  1)  nind,  25  mm,   l)raun,   heim,  darunter  6  spei-    5 
eiliges  rad,  wagerecht  über  dem  helme  und  senkrecht  zu  beiden  seiten  desselben 
je  ein  in  kolbenform   endigender  stab,  Umschrift:   S.  HEINRICI  [DE]  REINS- 
HVSE[N];    2)  abgefallen.     Auf  der    rückseite    von   band  IG.  Jahrb.:    ,Ein   briff 
über  etliche  verkouffte  gutter  zu  Nidcr»  Kauffungen'. 

1)  aus  den  in  der  urk.  genannten  Wohnorten  der  vermittler  des  rechts- 10 
geschäfts  geht  deutlich  hervor,  dass  keiner  der  noch  in  Hessen  blühenden  orte 
dieses  namens,  sondern  das  wüste  Rendershausen  oder  Rengershausen  an  der 
Geister,  kreis  Witzenhausen,  gemeint  ist  (s.  Landau  Wüste  orte  293  f.).  Um  Ver- 
wechslungen vorzul)eugen,  ist  die  form  ,Render8hausen*  für  diesen  ort  gebraucht 
woi'den.        2)  ,der*  w^iederholt.  15 

329.     Heinrich   Seilwinder,    bilrger  zu   (Hqf'JGeisniar,    seine   kinder, 

Schwester  und  Schwager  verkaufen  der  libtissin  Bertha  und  dem  stijte 

zu  Kaufungen  ihre  guter  zu  Ober-  laid  Nieder-Knufungen, 

14()7  juni  24. 

Ufft  Ich  Heinrieh  Seilwinder  burger  zcu  Geismar,  her  Johan  sin  20 

sunt  2  ,  g^j^  prister,  Else  hem  Johans  swester,  Hermanns  Wegerdancz 
burger  daselbis  und  Barbara  sin  eliche  husfrauwe  bekennen  uffint- 
lichin  an  dissem  brive  vor  uns  und  alle  unser  rechten  erbin,  daz 
wdr  mit  gudem  willin  recht  und  redelich  und  eyns  ewigen  kouffis 
vorkouft  han  und  vorkouffin  der  erwirdigen  in  Gode  frauwin25 
Berten  von  Gots  gnaden  abbatisse  und  dem  ganczen  capittele 
dez  stifftes  dez  heiigen  cruczes  zcu  Couffungin  und  alle  iren  noch- 
kummen  alle  unsir  gude,  dy  wir  han  zcu  Obern  Couffungen  und 
zcu  Nedern  Couffungin  in  den  dorffen  und  feltmarken  daselbis, 
ez  ay  an  egkem,  wesen,  höben,  irsucht  und  unirsucht,  wy  dy»j 
iczunt  genant  syn  adir  hemoch  mochten  genand  werden,  mit 
alle  iren  zcugehorungen  und  friheiden,  alse  Tue  Seilwinder  und 
Gude  syn  wertynnen  selige,  unser  eldem,  uff  uns  brecht  han  und 
wir  daz  ynne  und  beseßin  han  und  daz  ouch  zcu  rechten  man- 
lehin  habin  gehat  von  der  obgenanten  unser  frauwdn  und  irmea5 
stiffte,  und  vorzeigen  der  egenanten  gude  mit  alle  ir  zcugeho- 
rungin  mit  halme  und  munde  vor  uns  und  alle  unser  erbin,  alse 
dez  landes  recht  und  gewonheit  ist,  und  seczen  dy  obgnanten 
unsir  ^)  frauwin  und  iren  stifft  und  alle  ir  nochkummen  in  ewige, 
ruweliche  besiczunge  der  egenant  gude  und  seczen  uns  und  unser  40 
erbin  uz  alle  den    rechten,    dy  wir  darane    gehat  habin  adir  do- 


1407  aug.  24.  33R 

rane  gehabin  mochten.  Ouch  so  bekennen  wir  vorgenanten  vor- 
konffere,  mit  namen  Heinrich,  her  Johan,  Else,  Hermanns  und 
Barbare  vor  uns  und  unser  erbin,  daz  Peter  Seilwinder  unser 
bruder,    fetter   und   swager   und    syne   kinder   mit   namen  Else, 

5  Bemhart  und  Ditmar  dissen  vorgenanten  kouff  mit  uns  und  andern 
unsem  ganerbin  stede,  veste  und  unvorbrochlichin  sollin  halden 
und  han  ir  teil  geldes  von  irer  wegen  uffgenomen.  Und  neme 
dy  obgenanten  imser  frauwe,  ir  stifft  adir  nochkummen  dez  scha- 
den von  rechter  anspräche,  den  sollin  und  wollin  wir  ader  unser 

10  erbin  en  gancz  keren  und  richten  vor  zcwene  und  dryßig  gülden 
gud  von  golde  und  swehir  von  gewichte,  der  wir  unser  anczail 
gancz  und  wol  sin  beczalt,  luid  segen  der  dy  obgenanten  unser 
frauwin  und  Iren  stifft  qwijd,  ledig  und  loz  in  dissem  brive. 
Dez  zcu  erkunde  ist  disser    brif   besigelt  mit   ingesigel  der  stad 

15  zcu  Geismar  umbe  unser  bede  willin.  Und  wir  dy  burgermeistere 
und  rad  der  stad  zcu  Geismar  bekennen,  daz  wir  dorch  bede 
wiUin  Heinrichs,  hem  Johans,  Elsen,  Hermans  und  Barbaren 
vorgenant  unser  stad  ingesigel  zcu  Geismar  han  laßin  henckin  an 
dissen  briff  zcu  kuntschafft  alle  disser  vorgeschrebin  dinge.    Da- 

20  tum  anno  Domini  m®.  cccc®.  septimo,  ipso  die  beati  Johannis 
Baptiste. 

Orig.-perg.  in  K.     Rundes,  75  mm    grosses,    braunes   siegel,  kirche   mit 

offener  thüre,  in  welcher  stehend  die    gestalt   eines    erzbischofes   mit   stab    und 

buch,    zu  beiden    Seiten  des    thurmes    das  Mainzer   rad,    Umschrift:    SIGILLV. 

25  BVRGENSIV.    [IN]   GEISMARIA.    Auf   der   rückseite   von   hand  15.  jahrh. : 

Über  der  Seihvinder  gude  zcu  Obern  Couffungen  und  Nedera  Couffungen'. 

1)  junsir'  ül)ergeschrieben. 


330.     Henne  Lücken    bürget-  zu   Grehmistein,    rersprie/it  der  äbtissin 
und  dem  stifte  zu  Kmijungen   den  zehnten  von  den   lände^-eien  zu 
30  geben j  an  die  sie  ein  recht  haben, 

UiY7  angmt  24, 

Ich  Henne  Lucken  burger  zft  Grebinsteyn  bekenne  offynt-  uf/r 
liehen  in  dussem  offenen  brieffe,  daz  ich  der  erwerdigen  frouwen  ^^'^-  ^'^' 
aptischen  und  deme  stiffte  dez  heiigen  cruces  zu  Kouffünge 
35eren  czenden  gutlichen  gebin  wil  und  gefallen  lassen  Affe  so- 
tamnen  lande,  dar  sie  recht  ane  haben.  Dez  zu  kftntschaff  habe 
ich  gebedin  den  strengen  junchem  Hanße  von  Folkirßhusen,  syn 
ingesigel  vor  mych  zu  rucke  uff  dussen  breff  drucken.  Datum 
anno  Domini  m^.  cccc^.  vii®.,  ipso  die  Baiiholomeii  [!]  apostoli. 


336  140?  oct.  14. 

Orig.-pap.  in  K.     Das    auf    der    rückseite    aufgedrückt    gewesene    runde 
Siegel  ist  abgefallen. 

331.     Propst,  pionn  muL  convetü  des  kloste^'s  Lippoldsberg  schliessen 

mit  der  äbtissin  Bertha  und  dem  stifte  zu  Kaußmgen  ehien  vetirag 

aber  die  erhehmg  und  Verwaltung  des  ihnen  beiderseits  zustehenden  je  6 

halben  zehnten  zu  Calden. 

Grebenstein  1407  october  14. 

1407  Wir  Johan  probist,   Cunne  priom,   Else  sengem,  Jutte  co- 

^^*'  ^^'    stern,  Kyne  kemmerem  [!]  und  der  gancze  convent  dez  cloisters  zcu 

dem  Lippoldesberge  bekennen  uffintlichin  an  dissem  brive  vor  10 
uns  und  alle  unsir  nochkummen,  daz  wir  umbe  nocz  und  gud 
dez  egenanten  unsirs  cloisters  und  mit  rade  unser  frunde  eyn- 
trechtig  worden  sint  und  werden  mit  crafft  disses  brives  mit  der 
erwirdigen  in  Gode  frauwin  Berten  von  Gots  gnaden  abbatisse, 
Johannen  probisten  und  den  jungfrauwin  gemeynlichin  dez  stifftes  15 
dez  heiigen  cruczes  zcu  Couffungen  und  alle  im  nochkummen, 
also  daz  sy  und  alle  ire  nochkummen  an  unsirme  halbin  teile 
unsirs  zcenden  zcu  Calden  in  dem  dorffe  und  feltmarke  daselbis, 
ez  sy  an  fruchten,  an  hftnem,  an  gensen,  an  swynen,  an  lem- 
mern,  an  gelde,  cleyne  und  grois,  wy  der  genant  ist  ader  gefellit,  20 
nicht  uzgenomen,  irsucht  und  unirsucht,  mit  uns  glichen  teil  uff- 
nemen  und  hebin  soln  erblich  und  eweclichin.  Daz  selbe  recht 
soln  wir  und  unsir  nochkummen  habin  an  irme  halbin  teile  irs 
czenden,  ouch  erblich  und  eweclich,  also  daz  wir  und  unsir  noch- 
kummen an  irme  halbin  teile  irs  czenden  also  gud  recht  habin  soln  25 
und  habin,  alse  sy  und  ir  nochkummen,  und  sy  und  ir  nochkummen 
alse  gud  recht  habin  soln  und  habin  an  unsirme  halbin  teile  imsers 
czenden,  alse  "wir  imd  unsir  nochkummen,  an  alle  geferde  und  ar- 
gelist.  Wers  ouch,  daz  wir  adir  unsir  nochkummen  unsir  recht 
und  teil  an  dem  egenant  czenden  wolden  adir  meisten  van  noid  30 
wegen  vorseczen  adir  vorkouffin,  daz  solden  imd  wolden  wir 
adir  unsir  nochkummen  biden  der  obgenanten  unsir  frauwin  adir 
irme  capittele  adir  im  nochkummen  zcuerst  umbe  mogelich  gelt. 
Und  wers,  daz  sy  adir  [ir]  ^)  nochkummen  dez  kouffis  adir  der 
vorsaczunge  nicht  thun  wolden  adir  künden,  so  solden  wir  adir  35 
unsir  nochkummen  den  vorseczen  adir  vorkouffin  geistlichin  per- 
sonen,  stifften  adir  cloistern  und  keynen  wertlicliin  luden.  Dez 
seibin  glichin  soln  sy  adir  [ir]  ^)  nochkummen  uns  und  unsim 
nochkummen  widdir  umbe  thun.  Were  ouch  icht  uz  unserme 
halbin  teile  unsirs  czenden  vorkoufft,   vorgebin   adir  vorsast,   wy40 


1407  oct.  14.  337 

daz  gesehen  adir  abehende  brecht  were,  daz  seiden  wir  adir 
iinsir  nochkummen  fry,  ledig  und  loz  widdir  in  den  czenden 
brengin  an  iren  schadin.  Dez  seibin  glichin  solden  dy  obgenanten 
unsir  frauwe  und  ir  capittel  adir  ir  nochkummen  uns  und  unsim 
5  nochkummen  widdir  thun  an  unsim  imd  unsir  nochkummen 
schaden.  Ouch  ist  geredt,  daz  wir  und  unsir  nochkummen  und 
dy  obgenanten  unsir  frauwe,  ir  capittel  adir  ir  nochkiunmen  den 
egenanten  unsim  czenden  semptlichin  und  mit  eynandir  soln  und 
woln  sammen  adir  vormeigem,    also    daz  wir   an  sy  und  sy  an 

10  uns  dorzcu  nicht  fordir  thun  soln,  dan  wir  woln  und  soln  daz 
alle  jar  gutlichin  und  fruntlichin  also  halden  an  alle  geferde  und 
argelist.  Ouch  so  bekennen  wir  vor  uns  und  unsir  nochkummen, 
daz  her  Mathias  Jude  pherner  zcu  Meynbressin  adir  syne  noch- 
kummen zcu  der  egenanten  kirchin  soln  ufhebin  und  nemen  eyn 

15dretten  teil  uz  dissem  egenanten  czenden  von  allir  zcugehorunge 
uz  der  obgenanten  unsir  frauwin  halbin  teile,  und  sal  ouch  her 
Mathias  egenant  adir  syne  nochkummen  dorzcu  thun,  ir  gebftre 
mitsammen  inbrengen  und  mit  allir  koste,  also  daz  wir  und 
unsir  nochkummen  unsirs  halbin  teils  keyne  schaden  nemen  soln 

20  und  unsir  halbe  teil  uns  und  unsir  nochkummen  gancz  folgin 
sal.  Wurde  ouch  disser  vorgenante  unsir  czende  inspreche  eyn 
teil  adir  zcumol  adir  von  waz  sachin  der  gehindert  wurde,  den 
solden  wir  semptlichin  vorantworten'  und  iglich  partige  dorzcu 
thun,  alse  vel  ir  geburt  noch   der  anczal   ufzcuhebin.     Ouch  en- 

25  soln  keyne  czentfry  egkere  syn  in  der  f eltmarke  zcu  Calden,  dan 
waz  der  wedemen  landes  zcentfry  ist.  Hürby  sint  gewest  dy 
erbem,  frommen  lüde  her  Eeinhard  von  Stoghusin  pherner  zcu 
Couffungin,  her  Herman  Westheym  pherner  zcu  Obern  Haidessin, 
Curd  Wiße,   Hencze    von    Peczinrade,    Curd    von    Apterade   und 

30  Ludewig  Schollin  2).  Dez  zcu  erkunde  und  bekentnisse  han  wir 
unsir  probistige  und  conventes  ingesegil  an  dissen  brif  lassen 
henckin  zcu  kuntschafft  doruber.  Datum  et  actimi  örebinstein 
sub  anno  Domini  miUesimo  quadringentesimo  septimo'),  ipso  die 
beati  Calixti  pape  et  martiris. 

35  Orig.-perg.  in  K,     Siegel   1)  abgefallen;    2)  rund,    75  mm,   braun,    ritter 

sanct  Georg  zu  fuss,  die  rechte  einen  speer,  die  linke  ein  schwert  haltend  und 
auf  einem  Schilde  (mit  adler)  ruhend;  zu  des  heiligen  füssen  windet  sich  der 
drache;  das  Siegel  hat  eine  innere  Umschrift:  SANCT VS  GEORGIVS  und  eine 
äussere:    S.  CONVENTVS  IN  LIPPOLDESBERGE.     Auf   der   rückseite   von 

40  band  15.  jahrh. :  ,Littera  prepositi,  priorisse  et  conventus  in  Lippoldisberg  super 
decimam  in  Calden*.  Die  correlative  Kaufunger  Urkunde  befindet  sich  weder  in 
Marburg  im  original,  noch  in  Kaufungen  in  abschrift  oder  als  concept. 

22 


oct,  21 


338  1407  oct.  21. 

1)  ,ir'  fehlt  im  orig.  2)  könnte  auch   .Schallin'  heissen.  3)  orig. 

jSuptimo*. 

332.     Jutta  Judemann,   tvittwe  Brun  Jud^nanns,   verklagt  Otto  von 

Leimbach  und   dessen  ehefrau  Jutta  bei  der  äbtissin   zu  Kaufmigen 

wegen  unberechtigter  eingriffe  in  den  ihr  zustehenden   besitz  des  vor-  5 

Werkes  und  der  dazu  gehörigen  guter  in  Herleshausen. 

1407  october  21. 

14C7^  Dit  sint  die  schulde  und  zcusprache,  die  ich  Jutte  Judemen, 

Brun  Judemans  seligin  wirtyn,  habe  und  zcuspreche  Ottin  von 
Leymbach  und  Jutten  syner  elichin  wirtynne :  Ich  Jutte  vor-  lo 
genant  spreche  zcu  und  beschuldige  die  genantin  Ottin  und  Jut- 
tin,  daz  sye  an  gerichte  und  wedir  recht  uff  dit  jar  uffgenomen 
habin  von  dem  forwerke  zcu  Herlerßhusin  und  von  guten,  die 
daczu  gehorin,  waz  daruffe  vorfaUin  und  gewassin  ist,  alß  ich 
daz  doch  met  gerichte  vorkomert  und  vorbodin  hatde,  met  namen  15 
zcwenczig  maldir  gekornis,  kom,  gerstin  und  habern,  achte  fudir 
hawis,  vir  schog  geildis  und  oveley.  Und  ich  habe  dez  schadin 
zwenczig  schog  groschsin,  allis  zcu  mynem  adir  zcu  meren  noch 
rechte,  und  die  vorgenantin  habin  mir  daz  wedir  recht  gethan 
imd  ich  eischse  daz  allis  wedir  und  den  genantin  schadin  met  20 
büße  gekart  noch  rechte.  Und  zcie  mich  dez  an  unse  gemeyne 
lantrecht,  daz  uff  den  artikil  alßo  sprichet:  „Wer  sich  gudis  un- 
dirwint,  daz  syn  nicht  enist  an  gerichte  und  recht,  daz  sal  er 
wedir  gebin  und  sal  den  schadin  geilde  met  büße  und  met  wette. '^ 

Daz  selbe  forwerg  und  gut  zcu  Herlerßhusin  ist  myn  imd25 
ist  mir  uffgestorbin  und  angeerbit  von  Albrechte  Judeman  mynen 
sone,  wan  daz  selbe  forwerg  und  gut  dem  genantin  Albrechte  my- 
nen sone  ufferstorbin  und  loz  wordin  waz  von  Lisen  von  He- 
ringen syner  wasin,  der  lipgedinge  daz  selbe  forwerg  und  gut 
waz,  und  waz  Lisen  vorgenant  und  Friczin  von  Heringen  erenSü 
manne  bedin  zcu  orin  liben  vorschriben,  und  noch  er  bedir  tode 
soilde  daz  gut  wedir  hinder  sich  uff  Albrecht  Judeman  mynen 
son  und  uff  syne  erbin  gefallin  ^),  noch  dem  alß  lipgedingezrecht 
ist  und  ouch  lüde  der  bryfe,  die  darobir  gegebin  synt.  Sint  nu 
Fricze  und  Lyse  bede  gestorbin  und  an  Ubeserbin  ^)  abegegangin  35 
synt,  er  dan  Albrecht  Judeman  myn  son  abegegangin  ist,  und 
die  genantin  Fricze  und  Lise  ouch  zcu  erkunde  bryfe  darobir 
gegebin  habin  und  sich  vorwUlekort  habin  vor  sich  und  er  erben, 
die  selben  bryfe  myn  frow  von  Koufungen  und  ettKche  or  ca- 
pellan  und  mamie  gesehin,   gelesin  und   gehört    haben,    so  hoffe  40 


1407  oct.  Öl.  339 

ich,  daz  mir  ymant  met  rechte  icht  schedelich  daryn  gelegin 
möge,  und  zcie  mich  dez  an  keiserrecht,  unse  gemeyne  lantrecht 
und  ouch  an  der  herren  lehinrecht,  die  alle  damede  eintrechtig 
werdin  und  uff  den  artikil  alßo  sprechin*):  „M^n  ensal  nymande 

6  von  synen  gude  wisen,  ez  ensye  met  rechte  angewunnen,  da  er 
keginwirdig  sye"  etc.  Daz  sprichit  unse  lantrecht.  So  sprichit 
daz  lenrecht  uff  denselbin  artikil  alßo:  „Eyn  man  enpheit  gud  met 
eyner  frowin  yn  formimdeschafft  alßo,  daz  er  sye  vorstehin  möge 
an  deme  gude  und  möge  gefolge  an  eynen  andern  herren,  ab  ir 

10  herre  sterbe,  da  er  folge  zcustet.  Alßo  had  der  man  die  gewere 
von  der  frowin  wegin  an  dem  gute.  Stirbit  abir  die  frowe,  syn 
lenunge  hat  ende,  die  er  yn  formimdeschafft  enphing."  Keiser- 
recht spricht  uff  den  seibin  artikil  alß:  ^Brife  daz  sint  willekor, 
darumme  brechin  sye  lantrecht.   Waz  man  met  warhafftin  bryfen 

16  dir  wiset,  die  bede  partie  gewilkort  und  gegebin  habin  an  un- 
dirscheid,  da  sprechin  die  recht  nicht  fordir  uff"  etc.  Ouch  alß 
Jutte  .von  Leimbach  sprichit,  daz  gut  sye  or  von  er  muter  wegin 
uffgeerbit,  des  ist  nicht,  sint  er  muter  lange  vor  uzgesast  waz 
met  oren  vatir    ern  Heisin   von  Falkin,    alß  dez  landis  recht  ist 

20  und  gewonheit.     Und  die  genjmte  Lise,    Jutten   muter,    und  ere 

•  frunt  habin  lange  noch  der  zoid  getheidingit  und  syn  dez  met 
Albrechte  Judeman  mynen  sone  obirkomen,  daz  er  Friczin  von 
Heringen  und  er  daz  genante  forwerg  und  gut  zcu  er  bedir 
üben  gelaßin  had,  darumme  sye  ouch  wissintlichin  vorczigin  had, 

25  ab  sye  icht  rechtis  mochte  daran  gehabit  habe  noch  dem,  alß 
met  erkunde  vorbryfet  ist.  Und  hoffe,  sint  sye  nu  bede  an  libes- 
erbin  gestorbin  und  abegegangin  sint,  daz  gut  sye  myn  von 
erbeschafft  mynes  sones.  Und  zcie  mich  dez  an  der  herren  len- 
recht, da  ez  eintrechtig  ist  met  dem   lantrechtin  und   spricht  uff 

30 den  artikil  alßo:  „Waz  daz  gut  abir  gelegin  bie  Jens  libe,  dez  ez 
waz,  und  ez  yn  geweren  hatte  und  waz  redelich  und  recht  an  en 
gewiset  und  ez  om  der  herre  lech  zcu  synen  libe:  wann  der 
danne  starb,  an  den  ez  alßo  gewiset  waz  noch  Urkunde  adir  [von 
frunt]schafft  *),  so  ist  alle  lenunge  tot,  ab  die  alßo  gelegin  wordin 

35  ist"  etc.  Alß  ouch  Otte  vorgenant  sprichit,  er  habe  daz  gut  von 
myner  frowin  von  Kouffungen  zcu  lehin  entphangin,  ist  daz 
alßo,  so  had  er  daz  met  unrecht  getan  und  sal  keine  macht  habe, 
und  zcie  mich  dez  an  der  herren  lenrecht,  daz  an  der  stad  ein- 
trechtig ist  met  gemeynen  lantrechte  und   spricht  uff  den  artikil 

40 alßo:  „Len  an  rechte  gewere  ist  imrecht  und  gewere  an  rechte 
lehn  ist  ouch  unrecht,  sy  enhabe  dan  bede  eyn  man  met  rechte, 


340  1407  nov.  7.  —  1407  nov.  22. 

so  sint  sye  bede  unrecht."  Dissir  obgeschribin  schulde  und  zcu- 
sprache  blibe  ich  genante  Jutte  Judemen  bie  uch,  gnedige  frowe 
von  Kouffungen,  mich  darumme^)  zcu  scheidin  met  rechte  alß 
eyn  rechte  erbefrowe  der  obgenantin  gude  und  gebe  die  besegilt 
met  myn  ingesegü.  Datum  anno  Domini  m^.  cccc®.  vii.,  in  die  5 
Undecim  milia  virginum. 

Orig.-pap.  in  M.  Von  dem  runden,  26  mm  grossen,  grünen,  unter  dem 
texte  aufgedrückten  siegel  sind  siegelbild  und  Umschrift  unkenntlich  geworden, 
stellenweise  auch  abgebröckelt.  Nach  Stölzel  Entwicklung  des  gelehrten  rich- 
terthums  188  ist  diese  urk.  das  erste  beispiel  einer  schriftlichen  klage  in  Hessen,  10 
auf  welche  die  äbtissin  als  lehnfrau  entscheidet  (s.  urk.  nr.  334).  Auf  der  rück- 
seite  anscheinend  von  hand  der  priorin  Elisabeth  Hake  (16.  jahrh.):  ,Herles8- 
husen  unde  de  vorwercke*. 

1)  .gefallin*  übergeschrieben.  2)  »libes'    desgl.  3)  hier   folgt   ein 

verwischtes  ,man*.  4)  im  bruche   zerriebene    stelle.  5)  hier   folgen   ver- 16 

wischtes  s  und  2  unleserliche  buchstaben. 

333.  Otto  von  Lmnbach  und   dessen  ehefrau  Jutta    antwofien   auf 
Jtttta  Judemanns  anspräche  an  20  maUer  hörn  und  ande^^e  fruchte 

gefalle  aus  dem  vorwerk  zu  Herleshausen. 

1407  novetnber  7.  20 

1407  Aus  den  in  der   stand.  land.-bibl.  zu  Cassel  (Mss.  Hass.  fol.  183)  befind- 

nov,  7..    liehen  handschriftlichen  regesten  Kaufunger  Urkunden  bl.  61  nr.  36.     Die  nicht 
mehr  auffindbare  vorläge  ist  daselbst  als  orig.  bezeichnet. 

334.  Aebtissin  Bertha  zu  Kaufungen  entscheidet  auf  die  klage  Juttas, 
Brun  Judemanns  tvittwe,  gegen  Otto  von  Leimbach  und  desseti  ehefrau  25 
Jutta,  dass  das  von  ihr  zu  lehen   rührends  vorwerk  zu  Herleshausen 
mit  den  zugehörigen  gütern  nicht  der  klägerin,  sondern  der  beklagten 

Jutta  von  Leimbach  zustände. 
1407  november  22. 

1407  Wir  Berte  von  Gots  gnaden   abbatisse   dez  stifftes   dez  he- 30 

nov.  22.  ligen  cruczes  zcu  Couffungen  bekennen  ^)  an  dissem  uffen  bribe 
und  thun  kunt  aUin  erbem  luden,  dy  dessen  brif  sehin,  hören 
ader  lesen,  also  alse  Jutte,  Brun  Judemans  seligen  wertin,  schul- 
diget Otten  von  Leymbach  ^)  luid  Jutten  syne  eliche  wertin  umbe 
daz  forwerg  zcu  Herlershusen,  umbe  dy  gute,  dy  dazcu  gehören  35 
und*)  umbe  dy  fruchte,  dy  dyt  jar  daruffe  gewassen  sin,  umbe 
vier  schok  geldes*),  achte  fuder  hauwes  und*)  dy  obelei  etc., 
daz  von  uns  zcu  lene  geit.  Noch  schulden  ®)  und  antworten,  alse 
wir  dez  sin  eyn  leynfrauwe  und  der  guder  vorgerurt,  dez  han 
wir  vorbodt  dez  heiigen  cruzces,  unser  und  unsers  stifftes  manne  40 


1408  juni  20.  341 

und  lieben  getruwin.  Mit  der  rade  und  noch  rechte  so  scheiden 
wir  in  disser  schrifft^)  der  vorgenanten  Jutten  Brun  Judemans 
seligen  wertin  daz  egenant  forwerg  und  gude  mit  der  fruchte®) 
abe,  wante  dy  sone  dy  muter  nicht  erbin  mit  lengude,  nochdem 
5  daz  lengud  nicht  ufEwert  fellit,  und  scheiden  daz  Jutten  Otten 
von  Leymbachs^)  eliche  wertin  zcu,  wante  sy  von  uns  und  von 
imser  forfam  damidde  belent  ist.  Dez  zcu  bekentnisse  han  wir 
unser  ingesegil  an  dissen  brif  lassen  henckin.  Datum  anno  Do- 
mini m®.  cccc®.  septimo,  in  die  beate  Cecilie  virginis  et  martiris  *). 

10  Pap.-conc.  des  15.  jahrh.  in  M.,   blasse   schrift.     Eine  beilage,  entweder 

gleichzeitige  copie  (des  unbekannten  orig.)  oder  ein  zweites,  in  geringen  Funkten 
geändertes  concept,  befindet  sich  an  derselben  stelle. 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,und*.      2)  beilage  »Lembach*.      3)  ,und* 
fehlt  in   der  beilage.  4)  hier   folgt   anscheinend   wieder  gestrichenes   ,um*. 

15  5)    hier   folgt   in    der   beilage    ,umbe*.  6)    statt    ,schulden*  in   der    beilage 

,schickinde\  7)  ,in  disser  schrifft^  übergeschrieben.  8)  beilage  ,mit  den 

fnichten*.  9)  Von   ,Dez   zcu   bekentnisse*   —   »martiris*   von   anderer  hand 

mit  dunklerer  tinte  nachgetragen. 

335.     Heinrich  vmi  Retidershatisen  verkauft  der  äbtissin  Bertha  und 
20  dem  stifte  zu  Kaufungen   sein   erbe   und   seine   Zinsen   zu  Nieder^ 

Kaufungen. 
1408  juni  20. 

Ich  Henrich  von  Rendeshüsen  ^)  bekenne  uffintlich  an  dießem      i4o8 
brieffe  vor  mich  unde  myne  rechten  erben,   daz   ich  met  gAdem  ^^^  ^' 

25  willen  unde  vorbedachtem  mftde,  recht  unde  redeligh  unde  eyns 
ewigen  kouffes  vorkoufft  han  unde  vorkoftffen  der  erwerdigen 
mynir  lieben  gnedigen  frouwen  frouwen  Bertyn  von  Gots  gnaden 
abatiße  unde  dem  ganczen  capitele  des  stifftes  des  heiigen  crüczes 
zcu  Kouffüngen  unde  alle  yren  nochkomenen  alle  myn  erbe  unde 

aozcinse,  daz  ich  han  zcu  NedernkoüfEungen,  in  dorffe  unde  f elt- 
marke daselbis  gelegen,  es  sie  an  egkern,  wesen,  huse,  schüren, 
garten,  gensen,  hftnem,  phenniggelt,  met  allir  zcübehorunge  und 
fryheyden,  irsucht  unde  unirsucht,  wie  die  genant  sin,  nicht  uß- 
genomen,  vor  nünczeg  gülden  unde  eynen  giilden,  gud  von  golde 

35  und  swer  gnug  von  gewichte,  der  ich  [von  er]^)  gutlich,  ganczs 
unde  tegir  bezcalt  byn,  unde  sege  sie  der  quid,  ledig  unde  l[oß 
vor]  ^)  mich  unde  myne  erben  yn  diessem  brieffe.  Unde  verzeige 
dez  egenantin  erbes  unde  zc[inses  met]*)  allir  zcugehorunge  met 
hande  unde  munde,  als  recht  unde  gewontlich  ist,  vor  mich  unde 

40  myne  erben  unde  met  namen  myn   manlehen  yn   diessem  selbin 


342  1408  oct.  7. 

brieffe,  want  ich  daz  egenante  erbe  unde  zcinse  zcü  rechtem 
manlehin  bisher  gehait  han  von  deme  egenanten  stiffte,  unde 
reden  daz  vor  mich  unde  myne  erben  stede,  veste  unde  unvor- 
brochlich  zcu  haldene  in  guden  truwen,  ane  argelist  unde  ge- 
verde.  Unde  haben  dez  zcü  ganczir  sichirheit  myn  ingesegil  5 
gehangen  an  diessen  brieff  unde  zcu  orkünde  und  bekentnisse 
han  ich  gebeden  die  ersamen,  wisen  lüde  bftrgermeystere  unde 
rait  zcft  WiczenhAsen  umme  er  ingesegil.  Unde  wir  burger- 
meystere  unde  rait  der  stait  Wiczenhusen  bekennen,  daz  wir 
durch  bede  willin  Henriches  von  Rendeshusen  unsir  stait  grosse  10 
ingesegil  an  dissen  briff  haben  lossen  hangen  bie  sin  ingesegil 
zu  küntschaff  allir  vorgeschrffen  dinge.  Datum  feria  quarta  infra 
octavam  Corporis  Christi,  sub  anno  Domini  m^.  cccc^.  octavo. 

Orig.-perg.  in  K.,  stockfleckig,  in  der  mitte  mürbe  und  loch  mit  mürben 
rändern.  Siegel  1)  Heinrichs  von  Rendershausen,  unterer  theil  fehlt  (beschr.  15 
8.  urk.  nr.  328) ;  2)  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh. :  ,Empcio 
boni  in  Nedem  Couffungen  Henrfc»  de  Reng^shusin*  und  von  band  16.  jahrh.: 
jHenrich  von  Rendehausen  verkeufft  dem  stiffte  Kauffungen  alle  seine  erb  und 
zinB  zu  Nidem  Kauffungen'. 

1)  s.  urk.  nr.  328  n.  1.      2)  durch  loch  zerstört  und  zerrieben.       3)  durch  20 
loch  zerstört. 

336.  Genannte  brüder  von  Gasenhausen  und  Hans  Hesse  verkaufeti 
der  äbtissin  Bertha  von  Sayn  zu  Kaufungen  die  hälfU  ihres  zu  Ober- 
Kaufungen  gelegenen  ererbten  gutes  Kaufuiiger  lehens  auf  tmederkauf 

1408  october  7.  25 

1408  Wir  Ciird,  Wedekind,  Eckebrecht  unde  Reynhard  gebrudere 

oct.  7.  ^Qj^  Gasenhusen^)  unde  Hans  Hesse  bekennen  uffintlichin  mit 
deseme  keginwortigen  brive  vor  uns  unde  alle  unsir  rechten 
erbin,  daz  wir  mit  guden  willin  unde  vorbedachten  müde  recht- 
lich unde  reddelich  vorkoufft  han  imde  vorkouffin  der  erwerdigen  30 
in  öodde  unsir  liebin  gnedigen  frouwen  frouwen  Berten  von 
Seyn  abbatisschen  des  heiligen  cruczes  unde  stifftes  czü  Coäf- 
fftngen  unsir  gud  halb,  gelegen  tzü  Obern  Coüffüngen  in  deme 
dorffe  unde  in  der  feltmarke,  daz  itzünt  Herman  Fleischou- 
wers  büwed  unde  ackerd  daselbes,  an  hösen,  schären,  hoben,  35 
garten,  eckem,  wesen,  holtz,  veld,  waßem  unde  weyden,  mit  allir 
tzügehoränge,  fryheiden  unde  werdekeyden,  alse  unser  eldem 
daz  an  uns  gebracht  unde  uffe  uns  geerbed  han  unde  alse  wir 
daz  ouch  bißher  innegehat  unde  beseßin  han,  irsucht  unde  un- 
irsücht,  wij  man  daz  gefynden  unde  benennen  mag,  nicht  ußge-40 


1408  nov.  26. '  343 

nommen,  vor  achte  unde  tzwentzig  gülden,  güd  an  golde  unde 
swer  genug  an  gewichte,  die  sie  uns  bereide,  nützlich  unde  wol 
czü  dancke  geczalt  unde  betzalt  hat,  unde  wir  sagin  sie  der 
qwid,  ledig  unde  loß  ane  geferde.    Unde  wir  auch  daz  selbe  vorge- 

önante  güd  von  der  obgenanten  unsir  liebin  gnedigen  froüwen 
czü  rechten  manlehene  habin  unde  ir  unde  ires  stifftes  man  do- 
rumbe  bliben  sollen.  Doch  habin  wir  unde  unsir  erbin  die  gnade 
behalden,  daz  wir  daz  vorgenante  güd  halb  mügen  widdirkoüffin 
von  unsir  gnedigen  frouwe  vorgenant  vor  die  vorgenanten  sum- 

lOmen  geldes  vor  sente  Michahelis  tage,  wan  uns  des  gelusted, 
ledig  unde  loß.  Ouch  ist  bered,  weme  die  vorgenante  unsir 
gnedige  froüwe  daz  vorgenante  güd  vorseste,  virkouffte  adir  tzü- 
fügede,  der  in  irme  stiffte  belened  were,  deme  soliden  unde  wei- 
den wir  desin  brieff   halden   gUchir    wijs,    alse  wol  alse  ir  unde 

15  irme  stiffte,  ane  alle  argeliste  unde  geferde.  Des  tzü  erkunde 
so  gebin  wir  ir  desin  brieff  besigelt  mit  myme  Cürdes  unde  Wede- 
kindes ingesigeln  unde  Hans  Hessin,  der  wir  Eckebrecht  unde 
Reynhard  vorgenant  mit  unsern  brüdem  unde  vettern  hirane 
gebrüchen,  wan  wir  itzunt  eigener  ingesigele  nicht  enhan.    Datum 

20  anno  Domini  m9.  cccc^.  octavo,  ipso  die  dominico  Sergi  et  Bachi 
sanctorum  martirum. 

Orig.-perg.  in  M.  Von  den  3  runden,  braunen  siegeln  ist  1)  28  mm,  im 
siegelfelde  aufrechter  dreieckiger  schild  mit  einem  an  2  gekreuzten  schnüren 
hängenden,  gegen  die  linke  schildseite  gelehnten  hifthom,  Umschrift:  S.  CYED. 
25  VON  WYCHDORPF ;  2)  von  gleicher  grosse  und  mit  gleichem  wappenbilde,  Um- 
schrift: S.  WIDEKINT  VON  GASENHUS.;  3)  26  mm,  im  siegelfelde  aufrechter 
dreieckiger  schild,  rost  mit  stiel,  Umschrift:  S.  lOHANNIS  HESSE.  Auf  der 
rückseite  von  band  16.  jahrh.:  ,Gebruder  von  Gasenhausen  und  Hanß  Hesse 
verkaufen  wiederkeufflich  ihr  gut  halb  zcu  Obern  Eauffungen^ 

30  1)  8.  Landau  Wüste  orte  153. 

337.  Notar,  cleriker  Johannes  Lodredde  zu  Grebenstein  bezeugt,  dass 
Heinrich  Stolte  vor  ihm  und  anderen  zeugen  erklärte,  er  wolle  von 
nun  an  alle  beläatigungen  und  hinderungen  bezüglich  des  der  ähtissin 
U7id  dem  capitel  zu  Kauf  ungen,  den  nonnen  des  klosters  Lippoldsberg 
35  und  dem  priester  Matthias  Joed£  zustehenden  zehnten  im  dorfe  Golden 

einstellen. 
Grebenstein  1408  nove^nber  26. 

In  nomine  Domini,  amen.     Anno  a  nativitate   ejusdem  mü-     uo8 
lesimo   quadringentesimo    octavo,    indictione  prima,    die  vicesima  *^^^-  ^^' 
40sexta  mensis  novembris,    hora  vesperorum  vel  quasi,  pontificatus 


344  1408  nov.  26. 

sanctissmii  in  Christo  patris  et  domini  nostri  domini  Gregorii 
divina  providencia  pap©  duodecimi  anno  ejus  secundo,  in  mei 
notarii  publici  subscripti  et  testixim  infrascriptorum  ad  hoo  spe- 
cialiter  vocatorum  et  rogatomm  presencia  personaliter  constituti 
honorabiles  et  disoreti  viri  domini  Reynhardus  Stochusen,  Her-  5 
mannus  Westheym  et  Mathias  Joede  presbiteri  Maguntine  dio- 
cesis  parte  ex  una  et  Henricus  Stolte  laycus  diote  diocesis  parte 
ex  altera,  qui  quidem  Henricus  Stolte  constitutus,  sicut  premitti- 
tur,  non  vi,  dolo,  metu,  fraude  nee  aliqua  aUa  machinacione  se- 
duGtus,  tractus  seu  circumventus,  sed  ex  ejus  certa  sciencia  pura,  10 
mera,  libera  ac  spontanea  voluntate  publice  et  expresse  dixit, 
asseruit  et  confitebatur,  se  de  cetero  seu  post  hanc  horam  nolle 
molestare,  vexare,  impedire  neque  per  se  vel  per  alium  aliquo- 
modo  seu  quocumque  judicio  spirituali  aut  seculari  offendere, 
sed  potius  defendere,  in  quantum  valeret  et  posset,  omni  dolo  et  15 
fraude  semotis  decimam  ville  in  Golden  [!]  spectantem  venerabili- 
bus  ac  religiosis  dominabus  abbatisse  et  capitulo  secularis  ecclesie 
sancte  crucis  in  CoyfEungen  ac  sanctimonialibus  cenobii  in  Lyp- 
poldesberghe  ordinis  sancti  Benedicti  necnon  honorabili  viro  do- 
mino  Mathie  Joeden  Maguntine  diocesis  antedicte,  super  quibus20 
Omnibus  et  singulis  Beynhardus,  Hermannus  et  Mathias  presbiteri 
supradicti  me  notarium  publicum  subscriptum  debita  cum  instan- 
cia  requisierunt,  ut  ipsis  super  premissis  unum  vel  plura  pubU- 
cum  seu  publica  conficerem  instrumenta.  Acta  sunt  hec  in  pre- 
torio  opidi  Grebinsteyn  predicte  diocesis,  anno,  indictione,  die,  25 
mense,  hora  et  pontificatu  quibus  supra,  presentibus  honorabili- 
bus  et  discretis  viris  Johanne  E&me  protunc  schultheto  seu  secu- 
lari judice,  Johanne  Vrowengel  tunc  preconsule  [!],  Tiderico  Scftte- 
berge,  Hermanne  Koten  et  Conrado  Oelshusen  consuhbus  opidi 
et  diocesis  predicü  et  aliis  quam  pluribus  testibus  fide  dignis  ad  30 
premissa  vocatis  specialiter  et  rogatis. 

(S.  N.)  Et  ego  Johannes  Lodredde  clericus  Maguntine  dio- 
cesis, publicus  imperiali  auctoritate  notarius,  quia  premissis  Om- 
nibus et  singulis,  dum  sie,  ut  premittitur,  fierent  et  agerentur, 
una  cum  prenominatis  testibus  presens  interfui  eaque  omnia  et  35 
singula  sie  fieri  vidi  et  audivi  et  in  hanc  publicam  formam  re- 
degi  signoque  et  nomine  meis  soUtis  ac  consuetis  signavi  rogatus 
et  requisitus  in  fidem  et  testimonium  omnium  et  singulorum  pre- 
missorum. 

Orig.-perg.  in  K.,  stockfleckig,  verblasste  schrift.  40 


1409  febr.  22.  345 

338.     Otto  von  Leimbach  und  seine  ehefrau  Jutta  verkaufen  der  kirclie 

U,  L.  F,  zu  Eisenach  eisten  jährlich  aus  ihretn  Vorwerke  zu  Herles^ 

hausen  zu  entrichtenden  goldgulden  auf  unederkauf 

1409  febrtmr  22, 

5  Ich  Otte  von  Leymbach,  Jutte  myn  eliche  wertin  *)  bekennen      14(j0 

in  dissin  uffin  briffe  vor  uns  iinde  alle  unsin  erbin,  daz  ^)  wer  mit  ^^  ^' 
gudeme  willin  onde  vorbedachten  müde  recht  unde  redelichin 
an  argelist  habin  vorkoufft  unde  vorkouffin  an  dissim  uffin  briffe 
eynen  guldin  geldis  gudir  Eynschen  muntze,  gud  von  golde  unde 

lOswer  gnug  von  gewichte,  der  unvorslagen  sy,  uff  sente  Mertins 
tag,  der  nest  körnende  ist,  unde  "domoch  alle  jar  uffe  dy  ege- 
nante  tageczit  guÜlch  czu  beczalne  ane  vorczog  ane  unde  us  un- 
seme  vorwergke,  gelegin  czu  Herleßhusin  mit  alle  syner  erber- 
keit,  fryheit  unde    czugehorunge,    den  erbam  hem  deme  techin 

15  unde  capitel  unde  vicarien  gemeynlich  unsir  liebin  frowin  kirchin 
czu  Isennach  unde  om  nochkomelingen  an  allin  hindemisse,  vor- 
bidunge,  komm  er  eyns  iglichin  gerichtes,  eß  sy  geistlichin  adder 
wertlichin,  an  alle  argelist  unde  geverde.  Dorumbe  habin  uns 
dy  egenanten  hem  techin '),  capittel  unde  vicarien  der  vorgenanten 

20  unsir  liebin  frowin  kirchin  zcu  Isennach  gutlich,  notzUch  unde 
wol  beczalt  czehen  gude  Einsehe  guldin,  gud  vor  [!]  golde 
unde  swer  gnug  von  gewichte,  dy  wir*)  yn  unsim  notz  ge- 
wanth  habin,  unde  segin  sy  der  czehen  guldin  mit  dissim  uffin 
briffe  quid,  ledig  unde   loß   ane  geverde.     Ouch    redin   wir    den 

25  obgenantin  hem  techin,  capittel  unde  vicarien  dissis  guldin  geldis 
vorgeschrebin  eyne  gude  were  zcu  thun,  sy  abeczunemen  allir 
anspreche,  infal  unde  schaden,  ab  on  keiner  in  den  egenantin 
guldin  geldis  queme,  es  were  von  geistlichen  adder  wertlichin 
sachin,  wi  dicke  adder  wanne  des  not  gesche,  ane  geverde.   Doch 

30  so  habin  dy  vorgeschrebin  hem  techin,  capittel  unde  vicarien 
uns  solche  fruntschafft  gethan,  daz  wir  den  guldin  geldis  vorge- 
schrebin Widder  mögen  abekouffin  vor  czehin  gude  Einsehe  gul- 
din, unvorslayn  unde  unvorsprochin,  gud  von  golde  unde  swer 
gnug  von  gewichte,    wan  uns  des  gelust,  also  bescheidelich    daz 

35  wir  den  czins  domitde  rechin  unde  gebin  suUin  noch  vorlouffener 
czit  czu  rechene  von  der  geltzit  ane  biß  uff  die  czit,  also  dy 
beczalunge  geschijt  umbe  den  widderkouff  ane  geverde.  Dissis 
kouffis  sin  czu  geczuge  dy  erbam  er  Heinrich  Jiwt?enis  techin  czu 
Borsla  unde  er   Johanne  Linse   prister   unde    andirs  vel  fromer 

40 lüde  gnug,  den  wol  czu*)    gloubin  ist.     Des  czu    erkunde   unde 


'>^ 


346  1409  jiini  18.  a. 

mer  Sicherheit  dissir  vorgeschrebin  rede,  daz  dy  stete  unde  iin- 
vorbrochlich  gehaldin  werdin,  habe  ich  obgenant  Otte  myn  eigin 
ingesegil  vor  mich,  Jutten  myn  wertin  unde  alle  unse  erbin  un- 
din  an  dissin  briff  gehangen,  des  ich  Jutte  obgenant  nmbe  bede 
wiln  mitzumal  mich  mit  om  hirane  gebruche,  der  gegebin  ist  6 
nach  Christi  geborth  thusint  vier  hundirt  in  deme  nundin  jar, 
uff  sente  Peters  tag,  den  man  nent  Kathedra. 

Cop.-pap.  in  K.,  als  sechste  und  letzte  mit  5  andern  in  form  eines  copial- 
buches  zusammengeschrieben  (s.  darüber  bemerkungen  zu  urk.  nr.  282). 

1)  vorl.  jwortin* ;  so  mehrmals  noch  in  anderen  wörtem  o  für  e.      2)  vorl.  10 
,da*.        3)  hier  folgt   wieder   gestrichenes  ,unde*.       4)  hier   folgt   unnützes  ,an 
unsim*.        5)  ,zu*  übergeschrieben. 

339.  Otto  von  Leimbach,  burgmann  zu  Creuzburg,  und  seine  ehefrau 
Jutta  verkaufen  der  äbtissin  Bertha,  der  pröpstin  Johanna  und  den 
Jungfrauen  des  stiftes  Kaufungen  die  hälfte  ihrer  guter  zu  Herles^lb 
hausen  nebst  einetn  seclistel  des  gerichtes  daselbst,  zu  Sigeln  und  zu 
Hain  gegen  eine  jährliche  fruchtrente  etc.  aus  des  stiftes  gutem  zu 
Grossen-Gottem,  Ober-  und  Nieder-Heroldshausen. 
1409  Juni  18.  a, 

1409  loh  Otte  von  Leymbach*)  burgman  czu  Cruczeburg,    Jutte  20 

jum  .  a,  ^  eliche  husfrauwe  bekennen  vor  uns  und  alle  unsir  rechten 
erbin  an  dissem  uffin  brieffe,  daz  wir  mit  gudem  willin  rechte 
und  redelich  eyns  ewigen  und  erplichin  kouffes  vorkoufft  han 
und  vorkouffin  der  erwirdigen  unsir  liebin  gnedigen  frauwin 
Berthen  von  Gots  gnaden  eptischin,  Johannen  probisten  und  25 
den  jungfrauwin  gemeynlichin  des  stifftes  dez  heiigen  cniczes  zcu 
Couffungen  und  alle  iren  nochkummen  in  den  egenanten  stifft 
alle  unsir  gude  halb,  dy  wir  habin  zcu  Herlershusin  in  dem 
dorffe  und  feltmarcke  daselbis,  dy  mer  Jutten  egenant  uffirstorbin 
sin  ^)  von  seligen  hem  Amde  Jüdeman  ritter  myn  elderf ater  und  30 
von  frauwin  Lisen  von  Falkin  myner  müter  seligin,  ez  sy  an 
husunge,  hobesteden,  garten,  egkem,  wesen,  weiden,  an  holze, 
an  wieltbane,  an  waßer,  an  fischerige,  an  phennigulde,  an  hä- 
nem,  an  gensen,  an  eigern,  an  kesen,  an  obelei,  an  dinste  und 
eyn  sestenteil  dez  gerichtes  der  dorffe  Herlershusin,  Sigeln  und  35 
Hain  über  hals  und  hand,  scholt  und  schaden,  wy  daz  itzunt  ist 
ader  werden  mochte,  mit  allin  fryheiden,  wirdekeit,  eigenschafft 
und  zcugehorungin,  irsucht  und  unirsucht,  nicht  uzgenomen,  in 
allir  moße,  alse  myn  Jutten  egenant  dy  vorgenanten  myne  eldem 
daz  uff  mich  brocht  und  damidde  geerbit  han  und  wir  daz  ynne  40 


1409  juni  18.  a.  347 

und  beseßin  hon  und  von  der  obgenanten  unsir  gnedigin  f rauwin 
und  irme  stiffte  zcu  rechtem  manlehin  gehat  han,  vor  ses  und 
dryßig  maldir  koms  und  ses  und  dryßig  malder  habem  Molhu- 
schis  maßes  und  dryßig  fastnachthüner,  dy  sy  uns  davor  vor- 
5koufft  und  gegebin  han  zcu  unsem  beiden  liben  uz  iren  g&ten 
zcu  Bischoffisguttem,  Obern  und  Nedern  Heroldishusin  noch  lüde 
der  brieffe,  dy  sy  uns  doruber  han  gegebin,  und  seczen  dy  ob- 
genanten unsir  gnedigin  frauwin,  probisten,  jungfrauwin  und 
stifft  und   alle  ire   nochkummen  in  ewige,    ruweHche  besiczunge 

10  der  vorgenanten  gute  mit  alle  iren  friheiden,  eigenschafft  und 
wirdekeit  und  uns  und  unsir  erbin  doruz  und  uz  allir  eigen- 
schafft, kein  recht  nummermer  dorane  zcu  habin.  Und  soln  und 
woln  wir ')  adir  unsir  erbin  en  dez  rechte  werschafft  thun,  alse 
digke  dez  noid  ist,  imd  vorzcigin  ouch   der   egenanten   gute  vor 

15  uns  und  unsir  erbin  mit  hande  und  munde,  alse  gewontlich  und 
recht  ist,  alle  dez  rechten,  daz  wir  adir  unsir  erbin  dorane  habin 
adir  gehabin  mochten  mit  alle  iren  eren,  friheiden,  wirdekeit 
und  eigenschafft,  der  nummermer  zcu  besiezen  adir  zcu  fordern 
in  eyniger  hande  wieß,    geistlich    adir  wertlich,    heymelich    adir 

20uffinbar,  adir  nymand  von  unsir  wegen,  und  redden  wir  vorge- 
nanten vorkouffer  unde  globin  in  guden  truwin  dissen  vorge- 
nanten kouff  und  vorkouff  und  briff  mit  alle  synen  artikeln  sempt- 
lich  und  iglichin  besundern  stede,  veste  und  unvorbrochlichin 
zcu  halden  an  alle    argelist   und   geferde   und    an    alle    widder- 

26  spräche.  Dez  czu  örkimde  imde  bekentnisse  han  ich  Otte  ege- 
nant  myn  eigen  ingesegil  an  dissin  briff  gehangin,  dez  ich  Jutte 
vorgenant  sin  eliche  wertin  mit  eme  hiirane  wißintlichin  gebruche, 
und  han  zcu  merer  sichirheid  semptlichin  gebeden  dy  gestrengin 
manne  Apeln  Striger  und  Berlde  von  Neßelriden  burgmanne  zcu 

SOCruczeburg  unsir  guden  frunde,  daz  sy  ire  ingesegil  by  myn 
Otten  egenant  ingesegil  han  gehangin.  Und  wir  Apel  und  Berit 
vorgenant  bekennen,  daz  wir  dorch  bede  willin  Otten  und  Jutten 
egenant  unsir  ingesegil  an  dissin  briff  han  gehangin  zcu  kunt- 
schafft  allir  vorgeschrebin  dinge.     Datum  anno  Domini  m®.  cccc®. 

35nono,  in  die  sanctorum  Marci  et  Marcelliani  martirum. 

Orig.-perg.  in  M.  Siegel  1)  rund,  27  mm,  braun,  von  weissem  aufgestülptem 
wachsrande  umgeben,  schräggestellter  Goth.  schild,  darüber  gekrönter,  mit  adler- 
flügeln  gezierter  heim,  Umschrift :  S.  OTT  .  .  . ;  2)  Apel  Strigers,  durch  den  um- 
gelegten rand  so  zusammengedrückt,  dass  weder  bild  noch  Umschrift  erkenn- 
40  bar  ist;  3)  Berits  von  Nesselrödeu,  rund,  22  mm,  aufrechter,  dreieckiger 
Schild,  darin  anscheinend  bündel  von  5  ahren,  Umschrift  unleserlich.  Auf  der 
rückseite   von   band  15.  Jahrb.:    ,Empcio   bonorum   in  Herlershusen  Otten   von 


348  1409  juni  18.  b. 

Leymbach  et  resignacio  eoi-undem  bononim  illorum  de  Wiczelebin*.  Diese  rück- 
aufschrift  gehört  zu  iirk.  nr.  340.  In  M.  befindet  sich  eine  gleichzeitige  cop.-pap. 
dieser  urk.,  mit  nr.  362  von  1419  oct.  4  auf  einem  bogen  zusammengeschrieben. 

1)  über  ort  und  geschlecht  s.  Landau  Wüste  orte  79  f.       2)  ,8in*  überge- 
schrieben.       3)  ,wir*  desgl.  5 

340.  Else  von  Wüzleben  und  ihre  söhne  ntter  Dietrich,  sowie  Georg 
von  Witzleben  genehmigen  dm  verkauf  der  guter  zu  Herleshausen  sei- 
tens  ihrer  venoandten  Otto  von  Leimbach  und  seinem'  ehefrau  Jutta 
an  äbiissin  Bertha  und  die  Stiftsjungfrauen  zu  Kaufungen  und  ver^ 

ziehten  auf  ihr  erbrecht  an  diesen  gütern.  10 

1409  juni  18.  b. 

1409  Ich  Else  von  Wiozeleiben,  Dytterich  von  Wiczeleibin  ritter 

•^"'**  *  unde  Jorge  ^)  von  Wiczeleiben  ir  sone  bekennen  uffenklich  an 
dissem  briffe  vor  uns  unde  alle  unße  rechten  erben,  soliche  gute, 
czinße  unde  erbe  myt  alle  oren  fryheidin  unde  czugehorungen,  15 
alzo  Otte  von  Leymbach  unde  Jutte  syn  eliche  wertynne  unße 
swager  unde  müme^)  vorkoufft  haben  unde  vorkouffen  erblichen 
der  erwirdigen  in  Gode  frouwen  Berthen  von  Gotes  genadin  ep- 
tischin  unde  den  junfrouwen  gemeynlichen  dez  sthiftes  dez  heil- 
ligen  cruczez  czu  Koufungen  unde  alle  oren  nachkomen  der,  dy20 
da  geleigen  sin  czu  Herleshusen  in  dem  dorffe  unde  feildmarke 
daselbez  unde  zcu  lene  ruren  unde  gehin  von  der  obgenanten 
unßir  frouwen  unde  irme  sthifte,  dy  uff  uns  unde  unsir  erben 
ersterbin  mochten  adir  da  wir  gereide  myde  geerbit  weren,  myd 
unseme  guden  willin  unde  vorhengniße  ist  gesehen.  Unde  sollen  25 
unde  woln  wir  adir  unßer  erbin  den  egenanten  kouff  unde  vor- 
kouff  stede,  veste  unde  unverbrochlich  lialden  an  alle  argelist 
imde  geverde  unde  vorczhien  wir  unde  unße  erben  allez  rechten 
myt  hant  unde  munde,  daz  wir  daran  haben  adir  gehaben  much- 
ten  unde  seczen  dy  obgenanten  unßer  frouwen  unde  iren  stiffso 
in  ewige,  ruweliche  besiczimge  der  vorgeschreben  gute  mit  oren 
zcugehorunge  nummer  keine  verdemiße')  adir  anesprache  daran 
czu  haben,  geistlich  adir  wertlich,  adir  nymande  von  unßir  weigen. 
Dez  czu  erkunde  unde  bekentenniße  han  wir  Dytterich  unde 
Jorge  egenant  unßer  eygen  ingesigel  on  dissin  briff  gehangen,  35 
dez  ich  Else  vorgenant  ir  mutter  wißinklich  myt^)  den  egenanten 
mynen  sonen  hirane  gebruche.  Datum  anno  Domini  m9.  ccco®. 
nono,  in  die  beatorum  Marci  et  Marcelliani  martirum. 

Orig.-perg.    in  M.     Siegel  1)  halb,  2)  ganz  aY)gefallen,  siegelbild  und  Um- 
schrift von  1)  verwischt  und   unkenntlich.    In  M.  befindet   sich   noch   eine  mit  40 


1409  juli  19.  34d 

einer  abachrift  von  iirk.  nr.  339  von  1409  juni  18  auf  einem  bogen  zusammenge- 
schriebene copie  der  vorliegenden  Urkunde  aus  dem  15.  jahrh.,  unter  welcher 
von  anderer,  etwas  späterer  band: 

Item  anno  Domini  m®.  ccclxx^.,   in  octava  sancti  Johannis     1370 
öBaptiste,   haid  Eeynhard   von  Brandenborg   und  Vye   syn   huß-    ^      '* 
frawe,  ire  soene  und  ire  erben  vorkouft  eyn  drettentell  der  dorffe 
Herlshußen,    Sygell,    zum  Hayn  mit  alle  irer  zubehorunge    (und 
ist  eyn  gegengad*)    der  Judemanguder)    Herman  van  Rimierade, 
Soffyen  syner  hußfrawen  und  iren  erben,     (s.  urk.  nr.  238.) 

10  [Sodann  folgt  von  gleicher  hand  weiter :] 

Item  Vye  van  Rumerade  haid  unserm   stifte  vord  vorkouft     ui9 
Herlshußen  etc.  mit  alle  irer  zubehorunge.    Anno  Domini  m^  cccc^.    ^^*"  '^' 
decimo  nono,  in  die  sancti  Francisci.     (s.  urk.  nr.  362.) 

[Gegenüber  steht  eine  randbeniei^kung  aus  gleicher  zeit:] 

15  Otto  von  Leymbach  vorkouffesbrieffes  copie. 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,von*.        2)  orig.  ,mÄne*,  copie  ,müme*. 
3)  cop.  jvordemise*.  4)  orig.  ,my*.  6)  vergl.  urk.  nr.  238  n.  1  und  nr, 

362  n.  1. 

341.     Notar,    cleriker  Werner   Morung   zu    Cassel  beurkundet,    dass 

90  Konrad  Meiers,   canonicus  dei'  sanct  Martinskirche  zu  Heiligenstadt, 

und  seine  mutter  Elsa  ihre  erbgüter  zu  Blickei'shausen  an  die  äbtissin 

Bertha  von  Sayn  zu  Kaufungen  veiiiusserien, 

Cassel  1409  juli  19. 

In  nomine  Domini,  amen.     Anno  a  nativitate   ejusdem  mil-      1409 

25lesimo    quadringentesimo    nono,    indictione    secunda,    pontificatus   ^ 

sanctissimi  in  Christo  patris  ac   domini  nostri    domini  Alexandri 

divina  providencia  pape    quinti  anno  primo,    mensis  julii  decima 

nona  die,  hora  vesperarum  vel  quasi,  in  Libertate*)   opidi  Cassel 

Maguntine  diocesis,  in  domo  habitacionis  honorabilis  viri  domini 

30Conradi  Meiers  canonici   ecclesie  sancti  Martini  Heilgenstadensis 

dicte  diocesis  constitutus  personaliter   idem  dominus  Conradus  et 

Elsa  mater  sua  naturalis  publice  in  mei  notarii  publici  testiumque 

subscriptorum  ad  hoc  specialiter    vocatorum    et   rogatorum   pre- 

sencia  pro  se  et  suis  heredibus  bona  et  matura  deliberacione  pre« 

35habita   recognoscentes  se   rite   et  racionabiliter  ex  certis  et  legi- 

timis  causis  ipsos  ad  hoc  moventibus  juste  et  perpetue  vendicionis 

tytulo  venerabili  in  Christo  domine  domine  Berthe  de  Seyn  abba- 

tisse  ecclesie  secularis  sancte   crucis  in  Couffungen   d\c\Ä  diocesis 


350  1409  juli  19. 

Buisque  successoribus  universis  vendidisse  sua  bona  hereditaria 
in  villa  dicta  Blickershusen  dicte  diocesis  et  in  ejusdem  ville 
terminis  sita,  in  domibus,  in  curtis  curiis,  areis,  in  pratis,  in 
agris,  in  jugeribus,  in  pascuis,  quibuscumque  nominibus  censean- 
tur,  exquisitis  et  non  exquisitis,  que  quidem  bona  jam  colit  et  5 
sub  se  jure  colonatus  habet  dictus  Henricus  Foyd,  pro  certa 
summa  pecunie  ipsis  venditoribus  per  dictam  dominam  abbatissam 
tradita,  data,  injurata  et  bene  soluta,  de  qua  eandem  dominam 
emptricem  dixerint  quitam  et  solutam.  Insuper  venditores  supra- 
dicti  renunciaverunt  predictis  bonis  onudque  juri  ipsis  quomodo-lO 
libet  in  eisdem  competenti  pro  se  et  suis  heredibus  manifeste  et 
manumiserunt  dominam  abbatissam  pretactam  et  ipsius  succes- 
sore9  in  dictorum  bonorum  possessionem  actualem,  pacificam  et 
quietam,  promittentes  pretacti  venditores  ipsi  domine  emptrici 
pretacte  et  suis  successoribus  facere  warandiam  ipsorum  bonorum  15 
pretactorum,  quando  [et  quoc]iens')  fuerint  super  eo  requisiti. 
Et  michi  notario  publico  subscripto  sollempni  stipulacione  pro- 
miserunt  manuali  se  omnia  et  sin[gula  prenarrata]  ^)  rata,  grata 
et  firma  perpetuo  habituros.  Super  quibus  omnibus  et  singulis 
venditores  pretacti  pro  se  ac  honoraW/w  [vir  dominus  Reynhar-20 
d]us*)  de  Stoghusen  [plebanus  in]  2)  Couffungen  nomine  domine 
abbatisse  sepedicte  petierunt  ipsis  a  me  notario  publ[ico  confici 
tot,  quot]*)  necessaria  fuerint,  inst[rumenta.  Acta  sunt  h]ec 
[anno,]^)  indictione,  mense,  die,  hora  et  loco  quibus  supra,  pre- 
sentibus  ibidem  honorabilibus  et  discretis  viris  dominis  Matliia25 
Joden  plebano  in  Meynbressen,  Johanne  Martini  plebano  in  Wolf- 
fisanger,  Johanne  de  Vache  opidano  Oasselensi  et  Com'ado  de 
Apterade  laicis  testibus  Maguntine  diocesis  ad  premissa  vocatis 
speoialiter  et  rogatis. 

[S.  N,]  Et  ego  Wemherus  Morung  de  Cassel  clericus  Ma-30 
guntine  diocesis,  publicus  imperiali  auctoritate  notarius,  quia  ven- 
dicioni,  promissioni  ceterisque  omnibus  et  singulis,  prout  pre- 
scripta  sunt  [!]  et  agerentur,  una  cum  prenotatis  testibus  presens 
interfui  eaque  cum  eisdem  sie  fieri  vidi  et  audivi,  ideoque  presens 
publicum  instrumentum  per  meipsum  scriptum  inde  confeci  signo-  35 
que  meo  solito  et  consueto  signavi  rogatus  et  requisitus  in  fidem 
et  testimonium  omnium  premissorimi. 

Orig.-perg.  in  K.,  stark  fleckig  mit  Schädigung  der  schrift.  Auf  der 
rückseite  von  hand  15.  jahrh. :  ^Littera  super  bonis  in  Blickirshusen^  und  an  anderer 
stelle  von  hand  16.  jahrh. :  ,Ein  kauff  über  Gurt  Meier  zu  Blickershaußen  gueter\  40 

1)  ^Freiheit*  heisst  ein  vom  landgrafen  Heinrich  U.    um  1330  angelegrter 


1409  sept.  27.  361 

siadttheil  zu  Cassel,  so  genannt  wegen  der  anfänglichen  befreiung  der  häuser  von 
abgaben;  für  diesen  stadttheil  wurde  die  sanct  Martinskirche  erbaut.  Noch  heute 
heisst   diese   (jetzt  protestantische)   pfarrei  ,Freiheiter   gemeindet  2)  durch 

flecken  undeutliche  stelle.      3)  durch  flecken  gänzlich  verdeckte  stelle.      4)  durch 
5  flecken  verdeckte  stelle ;    ,ico  ...  tot  quot*  schimmert   noch    durch,    ,confici^  da- 
gegen ist  aus  dem  sinne  ergänzt. 

342.     Johannes,  bischof  von  Cythm'Uj  bewilligt  den  gläubig&n,  welche 
der  klosterkirche  zu  Kaufungen  ein  almosen  spenden  öder  dieselbe  an 
bestimmten  tagen  besuchen,  einen  ablass  voti  40  tagen  und  einer  härene. 
10  1409  September  27. 

Universis  Christi  fidelibus  et  sancte  matris  eoclesie  filiis  nos      i409 
frater  Johannes  Dei  et  apostolice  sedis   gracia   epiftcopus  ecclesie  *^^*-  ^' 
Cytrensis,  vicarius  in  pontificalibus  reverendissimi  in  Christo  pa- 
tris  ac  domini  domini  Johannis   archiepiscopi  Maguntine  salutem 

15  in  eo,  qui  est  omnium  salus  et  virtus.  Pateme  divinitatis  gloria, 
qui  sua  ineffabili  claritate  mundum  illuminat,  pia  vota  fidelium 
de  ejus  piissima  majestate  sperancium  tunc  amore  benigno  pro- 
seqiiitur,  cum  devota  ipsorum  humilitas  sanctorum  meritis  et  pre- 
cibus  adunatur.    Unde  quicumque  ad  ecclesiam  secularem  mona-         j 

20sterii  in  Koffungen    ordinis    sancti  Benedicti  Maguntine  diocesis,         ' 
que  dedicata  est   et  consecrata   est  in  honorem  sancti   salvatoris, 
gloriose  Marie    virgims    et  beatorum  Petri  et  Pauli  apostolorum, 
manus  suas  ad  fabricam,  luminaria,  omamenta  vel  ad  quevis  alia 
pia  opera  seu  necessaria  porrexerint  adjutrices  vel  ad  eandem  in 

25  singulis  f estivitatibus,  videlicet  Nativitatis  Christi,  Pasche,  Ascen- 
sionis  Domini,  Penthecostes,  Corporis  Christi,  gloriose  Marie  vir- 
ginis,  omnium  apostolorum,  omnium  sanctorum  necnon  in  com- 
memoracione  omnium  fidelium  animarum,  sanctorum  martirum, 
confessorum  et  sanctarum  virginium  duplicia  festa  habencium,  in 

30  f estivitatibus  patronorum  et  dedicacionis  et  per  octavas  eorundem 
causa  devocionis  simul  et  oracionis  accesserint,  aut  qui  cimiterium 
vel  ambitum  ibidem  visitaverint  vel  circuerint  orando  pro  Omni- 
bus fidelibus  def  unctis  quinque  Pater  noster  et  totidem  Ave  Maria, 
aut  qui  ad  dictam  ecclesiam  pro  adorando  lignum  sancte  et  vic- 

35  toriosissime  crucis   necnon  ad  visitandum  limina   sanctarum  reli- 
quiarum  in  prefata  ecclesia  reconditarum  accesserint,  aut  qui  al- 
taria  in  ecclesia  prefata    existencia    visitaverint  et^)  sanctis  Dei, 
quorum  reliquie  in  prefatis    altaribus,    veneracionem  exhibuerint,        , 
vel  qui  missis,  predicacionibus,  matutims  vel  aliis  divinis,  exequiis 

40  et  mortuorum  sepulturis  fideliter  interfuerint   divini   graciam  pe- 


3S2  UlO  apr.  18. 

tituri  aut  in  serotena  pulsacione  campane  ob  reverenciam  gloriose 
Marie  virginis  quinque  Ave  Maria  flexis  genibus  oraverint,  quan- 
documque  vel  quooienscumque  aliquid  premissorum  devote  quis  fe- 
cerit,  nos  de  omnipotentis  Dei  misericordia,  beatonim  Petri  et 
Pauli  apostolorum  gracia  confisi,  auctoritate,  qua  fungimur,  de  5 
injunctis  sibi  penitencüs  40  dies  peccatorum  criminalium  et  unam 
karenam^)  indulgenciarum  in  Domino  misericorditer  relaxamus. 
In  cujus  rei  testimonium  sigillum  nostrum  huic  carte  est  appen- 
sum.  Datum  anno  Domini  m^.  quadringentesimo  nono,  v.  kal. 
octobris.  10 

Orig.-perg.  in  K.,  zugenähter  risa  im  umgeklappten  unteren  rande.  Siegel 
des  bischofs  Johannes  von  Cythera.  Auf  der  rückseite  von  hand  15.  jahrh. : 
,Littera  indulgenciarum  reconciliacionis  et  cousecracionis  ecciesie  Connfungensis*. 

1)  hier  folgt  ein  wiedergestrichenes  ,obre*.        2)  =  quadragenam.    Dieses 
wort  bezeichnet  eine  40  tägige  kirchenbusse  nach   den  strengen  Vorschriften  der  15 
alten  kirche  (Maurel  Die  ablasse  7.  aufl.  56  n.  l). 

343.     Ritter  Eckhard  vwi  Felsberg,  seifte  ehe/rau  Christine  und  sein 

söhn   Werner  versetzen  der  äbtissin  Bertha  von  Sayn  und  dein  stifte 

zu  Kaußmgen  ihren  antheil  an  dem  gute  zu  Herleshausen. 

1410  april  18.  20 

uw  Wir  Eckehard  von  Felsperg  rittir,  Wemher  myn  son,  Cri- 

apr.  IS.  gtine  myn  eliche  wertynne  bekennen  vor  uns  unde  unse  rechtin 
erben,  daz  wir  myt  gudem  berade  liabin  vorsaßt  unde  vorsetzin 
in  craft  dießes  brieves  unser  teil  zu  Herlershusen  myt  syner  zu- 
behörunge  in  dorffe,  in  holtze  unde  in  feltmarke,  wij  men  daz  25 
genennen  adder  gefynden  kan,  also  daz  abegewesselt  ist,  deme 
heilgin  crucze  der  wertlichin  kirchin  zu  Koüffungen,  der  erwir- 
digen  unser  gnedigen  frowen  Bertin  von  Seyn  ebtissen  des  heilgen 
cruczes  zu  Koüffungen  unde  erme  stifte  vor  fumfozig  gude,  geneme 
Rinscher  güldene,  dij  uns  nützliche  unde  wol  zu  danke  beczaltao 
sin,  doch  also  daz  men  unser  gnedegen  frowen  vorgenant  alle  jar 
gebin  sal  f ümf  gülden  geldes  uff  dij  vorgenanten  fumf czig  gülden 
uß  deme  vorgenanten  gude  zu  Herlershusen  also  lange,  biß  daz 
wir  er  eddir  erem  stifte  dij  vorgenanten  f&mfczig  gülden  wedir- 
gebin.  Ouch  ensolln  wir  des  gudes  nicht  vorsetzin  eddir  vor- 35 
kouffen  *),  unse  gnedige  frowe  eddir  er  stifte  enhaben  daz  vorge- 
nante gelt  wedir  eddir  tun  daz  met  erem  guden  willen.  Ouch 
han  wir  dij  gnade  behaldin  bij  unser  gnedegen  frowen  egenant 
unde  erem  stifte,  daz  wir  dusse  vorgenante  gude  vor  dij  ege- 
nanten  fumfczig  gülden  alleczijt  mögen  wedir   losen,    wanue  uns  40 


1410  sept.  17.  363 

des  gelüstet.  Alle  vorgeschreben  artikel  rede  wij  in  guden  tru- 
wen  stede  unde  veste  ane  argelist  unde  geverde  zu  haldene.  Des 
zu  kuntschaft  habe  wir  Eckehard  rittir,  Wemher  ergenant  unse 
eigen  ingesegil  an  dessen  brib  gehangen,  der  gegebin  ist  nach 
öGodes  geburd  tusent  virhundert  in  deme  czenden  jare,  des  fri- 
tages  neist  Jubilate. 

Orig.-pap.  in  M.     Siegel  1)  rund,  25  mm,  braun,   dreieckiger,   5  mal  ge- 

theilter  schild,  belegt  mit  einem  rechtsschrägbalken,  Umschrift :  [S.]  ECHARD[I] 

D[E]  VELSBERG  U[J];  2)  rund,    25  mm,    grün,    linke    Hälfte   mit   siegelbüd 

10 abgestossen,    rechtsseitig  von  Umschrift  nur:    FELSBERG.     Auf   der   rückseite 

von  band  15.  jahrh. :  »Velsperg  super  Herlßhußen*. 

1)  aus  ,kouffingen*  nicht  ganz  deutlich  corrigirt. 

344.     Notar,    cleriker   Werner   Morung   zu    Cassel   beurkundet,    dass 

Konrad  Meiers,   canonicus  der  sanct  Martinskirche   zu  Heiligenstadt, 

15  und  seine  mutier  Elisabeth  ihre  erbgüter  zu  Ihringshausen  der  äbtissin 

Bertha  von  Sayn  und  dem  stifte  zu  Kaufungen  veräusserten, 

Cassel  1410  September  17, 

In  nomine  Domini,  amen.     Anno  a  nativitate   ejusdem  mil-      uio 
lesimo    quadringentesimo    decimo,    indictione    tercia,    pontificatus  ^^P^-  ^^» 

20  sanctissimi  in  Christo  patris  ac  domini  nostri  domini  Johannis 
divina  providencia  pape  vicesimi  tercii  anno  primo,  mensis  sep- 
tembris  xvii""*  die,  hora  nonarum  vel  quasi,  in  Libertate^)  opidi 
Cassel  Maguntine  diocesis,  in  domo  habitacionis  honorabilis  viri 
domini  Conradi  Meiers  canonici  ecclesie   sancti  Martini  Heilgen- 

25stadensis  dicte  diocesis,  in  mei  notarii  publici  testiumque  sub- 
scriptorum  ad  hoc  specialiter  vocatorum  et  rogatorum  presencia 
constituti  personaliter  idem  dominus  Conradus  et  Elizabeth  mater 
sua  naturalis  pro  se  et  suis  heredibus  bona  et  matura  delibera- 
cione  prehabita  pubhce  recognoscentes  se  rite  et  racionabiliter  ex 

SOcertis  et  legitimis  causis  ipsos  ad  hoc  moventibus  juste  et  per- 
petue  vendicionis  tytulo  venerabili  in  Christo  domine  domine 
Berthe  de  Seyn  abbatisse  et  capitulo  ecclesie  secularis  sancte 
crucis  in  Couffungen  dicte  diocesis  suisque  successoribus  universis 
vendidisse  sua  bona  hereditaria  in  villa   dicta  Yringishusen  dicte 

35  diocesis  et  in  ejusdem  vüle  terminis  sita  in  domibus,  in  curtis 
curiis,  areis,  in  pratis,  in  agris,  in  jugeribus,  in  pascuis,  quibus- 
cumque  nominibus  censeantur,  exquisitis  et  non  exquisitis,  que 
quidem  bona  jam  colit  et  sub  se  habet  jure  colonatus  dictus  Jo- 
hannes Lantgraven,  pro  certa   summa  pecunie    ipsis  venditoribus 

40  per  dictam  dominam  abbatissam  et  capitulum  tradita,  data,  inju- 

23 


354  1413  oct.  16. 

tyata  et  bene  persoluta;  de  qua  easdem  emptrices  dixerunt  quitas 
et  solutas.  Insuper  venditores  supradicti  renunciavenmt  predictis 
bonis  omnique  juri  ipsis  quomodolibet  in  eisdem  competenti  pro 
se  et  suis  heredibus  manifeste  et  manumiserunt  dictas  emptrices 
et  earum  successores  in  dictorum  bonorum  possessionem  actualem,  5 
pacificam  et  quietam,  promittentes  pretacti  venditores  ipsis  emp- 
tricibus  pretactis  et  suis  successoribus  facere  warandiam  ipsonim 
bonorum  pretactorum,  quando  et  quociens  fuerint  super  eo  re- 
quisiti.  Et  michi  notario  publico  subscripto  soUempni  stipulacione 
promiserunt  manuali  se  omnia  et  singula  prenarrata  rata,  grata  10 
et  firma  perpetuo  habituri.  Super  quibus  omnibus  et  singulis 
venditores  pretacti  pro  se  ac  honorabilis  vir  dominus  Hermannus 
Westheym  nomine  domine  abbatisse  et  capituli  pretacti  2)  pe- 
cierunt  ipsis  a  me  notario '  publico  infrascripto,  tot  quot  neces- 
saria  fuerint,  confici  instrumenta.  Acta  sunt  hec  anno,  indic-15 
tione,  pontificatu,  mense,  die,  hora  et  loco  quibus  supra,  presen- 
tibus  ibidem  honorabilibus  et  discretis  viris  dominis  Johanne 
Martini  plebano  in  Wolffisangir,  Johanne  Adolffi  canonico  ec- 
clesie  sancti  Martini  Cassellensis  et  Hermanne  Eckeman  layco 
Maguntine  diocesis  testibus  ad  premissa  vocatis  specialiter  et  20 
rogatis. 

(S.  N.)  Et  ego  Wernherus  Morüng  de  Cassel  clericus  Ma- 
guntine diocesis,  publicus  imperiali  auctoritate  notarius,  quia  ven- 
dicioni,  empcioni,  promissioni  ceterisque  omnibus  et  singulis,  si- 
cuti  prescripta  sunt  et  agerentur,  una  cum  prenotatis  testibus  25 
presens  interfui  eaque  cum  eisdem  sie  fieri  vidi  et  audivi,  ideoque 
presens  publicum  instrumentum  per  me  ipsum  scriptum  inde  con- 
feci  sigioque  meo  solito  et  consueto  signavi  rogatus  et  requisitus 
in  fidem  et  testimonium  omnium  et  singulorum  premissorum. 

Orig.-perg.  in  K.    Auf  der  rückseite    von   band  15.  jahrh. :    ,Super  bonis  30 
in  Yringishusen'. 

1)  8.  urk.  m*.  841  n.  1.      2)  ,pretactarum'  zu  lesen,  verbietet  das  zeichen. 

345.  Werner  von  Buttiar,  landvogt  des  grafen  Wilhebn  von  Henne^ 
berg,  verzichtet  auf  die  geldzahlung,  die  er  bisher  von  seinein  oheim 
Werner  vofi  Felsberg  aus  dem  dorfe  und  Vorwerke  zu  Herleshausefidb 

erhielt. 
1413  october  16. 

1413  Ich  Wemher  von  Botteler  zu  disen    tziten    lantfoyt   myns 

od,  16.    gnedigen  herren  hem  Wilhelms   grave   und   herm  zu  Hennberg 


1413  dec.  21.  356 

bekenn  an  disem  offin  briffe  gen  allermennlich,  daz  sulch  gelt, 
daz  ich  gehabt  han  biz  anher  mit  Wemher  von  Felßberg  mym 
ohemen,  siner  elichin  wirtin  und  irer  beider  erben  uff  irem  Vor- 
werke tzu  Herlerßhusen  und  uff  dem  seibin  genanten  durffe,  daz 
6  sage  ich  quid,  ledig  und  loß,  nymmerme  rede  nach  anesprache 
darnach  zu  habin,  in  kraft  dieses  offin  briffes.  Auch  so  sal  ez 
nymant  von  myner  wegen  zu  thun  yn  deheyne  wiz  an  alliz  ge- 
verde.  Und  dez  zu  Urkunde  gebe  ich  disen  brieff  zu  bekennt- 
niße  mit  myme  eygen  insigil  vorsigilt,  daz  under  dise  schrift  ge- 
10  druckit  ist  an  sente  Gallen  tage,  anno  Domini  m^.  cccc®.  tredecimo. 

Orig.-perg.  in  M. ;  in  den  brüchen  fleckig  und  stellenweise  verwischte 
Schrift.  Von  dem  unter  dem  texte  über  wachs  auf  papier  aufgedrückten  siegel  ist 
nur  die  Buttlarsche  butte  im  di*eieckigen  schilde  schwach  zu  erkennen,  Um- 
schrift unleserlich. 

15  346.     Kurt  Topf  zu  Grossen-GoUern  und  seine  ehefrau  Osanne  ver- 
kaufen Günther  Haupt ^  Schulmeister*   der  sanct  Peterskirche  zu  Ober- 
Dorfa,   einen  jährlichen  zins  von   einem  gülden  aus  feldem  zu  He- 
roldshausen  auf  mederkauf 
1413  deceinber  21. 

20  Wir    Curd    Topph    von   Bischofisguttem    unde  Osanne   sin     1413 

eliche  wertinne   bekennen  in   dissim  uffin    briffe    vor    uns    unde   ^*^-  ^^' 
unse  erbin,  daz  wir  vorkoufft   habin   unde   vorkouffen  redelichin 
mit  macht  disses  briffes  unde  mit  wißen  unde  willen  der  ersamer 
herm  techin  unde  cappittil   der    kerchen    sancti  Petri  zcu  Obern 

25  Dorla  unde  er  Johansis  von  Wolffingerade  Vormunde  der  erwem- 
digen  in  Gote  frowen  der  eptißin  dez  closterß  zcu  Kouffungin 
deme  ersamen  manne  ern  Günther  Houpte  Schulmeister  der  ge- 
nanten kerchen  sancti  Petri  unde  synen  rechtin  erbin,  adder  wer 
dissin  briff  ynnehad  mit  syme  gudin  wißen  unde  willen,    alle  jar 

äOjerlich  eynen  gudin  Einischen  giftigen  unde  wichtigen  guldin 
jerliches  zcinses  von  dessem  lande,  daz  hirnoch  geschrebin  sted 
unde  yn  deme  felde  zcu  Heroldeshusen  gelegen  ist  etc.,  nest 
deme  rechtin  erbezcinse,  besundem  funff  Schillinge  unde  eyn 
maldir  komß,  daz  die  obgenannten  techin  unde  capittil  der  ker- 

35chin  sancti  Petri  zcu  Dorla  darane  haben  alle  jar,  unde  funff 
Schillinge,  die  darane  had  die  obgenante  unse  frouwe  die  ep- 
tißen  von  Kouffungen.  Unde  reden  unde  geloben  in  guden  tru- 
wen  der  obgenanten  herren  unße  kouffere  den  vorgeschreben 
guldin  geldiß    jerliches    zcinses    alle    jar    gutlich    zcu    gebin    zcu 

40  zcuen  gezciten  dez  jares,  bijsundern  eynen  halbin  guldin  uff  Wi- 


356  1414  aug.  10. 

nachten  heyligen  tage  unde  eynen  halbin  guldin  uff  sancti  Jo- 
hannis  Baptiste  tage,  also  jerKch  noch  eynanndir  folgende,  ane 
allen  synen  schadin,  koste  adder  hindemisse,  ane  alliß  geverde. 
Ouch  wer  ez  sache,  daz  wir  summig  wordin  an  den  obgenanten 
zcinsen  zcu  beczalnde  uf  die  tagezcit,  also  vorgeschreben  sted,  5 
dez  God  nicht  vorhenge,  waz  den  der  obgenanter  unse  koiiffere 
adder  syne  erbin  mogeliches  Schadens  daruf  thetin,  iß  were  an 
briffen  adder  an  botelone,  den  schadin  redin  unde  gelobin  wir 
on  gudlich  zcu  keren  ane  oren  schadin,  ane  alle  argelist.  Ouch 
hat  uns  der  velgenante  er  Günther  solche  gunst  getan,  daz  wir  10 
den  obgenanten  zcins  mögen  weddir  abelose  vor  solch  zcen  gude 
Einsehe  guldin,  also  wir  von  ome  in  deme  kouffe  enphangin  han, 
wan  uns  daz  ebene  ist  und  gefugsam,  unde  sullin  ome  daz  eyn 
verteil  jares  vor  der  tagezcit  vorhen  vorkundige,  wan  wir  die 
ablosunge  thun  wuollen,  ane  geverde.  Daz  alle  vorgeschreben  15 
rede,  stucke  unde  artikel  feste  unde  gancz  gehaldin  werdin,  gebin 
wir  dissin  briff  vorsegilt  mit  ingesegil  der  obgenanten  herm 
techin  unde  capittels  ingesegil,  dez  sie  gebruchen,  met  ingesegil 
dez  obgenanten  er  Johan  von  Wolffingerade,  der  wir  nuczumal 
gebruchen,  wan  wir  eygener  ingesegil  nicht  enhabin.  Unde  wir  20 
techin  unde  capittel  der  obgenanten  kerchin  sancti  Petri  czu 
Dorla  bekennen,  daz  wir  unser  ingesegil  wißentlich  an  dissen 
briff  gehangin  habin,  daz  wir  nennen  unser  egenanten  capittels 
secret.  Unde  ich  Johan  von  Wolffingerade  obgenant  habe  ouch 
myn  ingesegil  an  dissin  briff  gehangin,  dez  ich  bekenne,  med  25 
der  obgenanten  herm  techin  unde  capittil  secrete  umme  bete 
willen  der  vorgenanten  vorkouffere.  Datum  anno  Domini  m®. 
cccc®.  xiii^.,  die  sancti  Thome  apostoli. 

Concept  oder  cop.-pap.  in  M. 

347.      Wappner  Werner   von   Felsberg   und  seine   ehefrau   Christine  Qo 
veräussern  der  äbtissin  Bertha  zu  Kaufungen  2  pfund  geld  jährliche^'' 
gülie,  kühner  und  oblei  zu  Sallmamishausen  auf  wiederkauf 
1414  august  10, 

1414  Ich  Wemher   van  Felsperg   wepener,    Cristina   syn    eliche 

aug.  10.  wertin  bekennen  an  diesseme  offen  brieffe  vor  uns  unde  alle  unser  35 
rechtin  erben,    daz   wir   myd  guden  willen  recht    unde    redelich 
vorköufft  haben  unde  vorkouffen   der   erwirdigen  in  Gode    unser 
lieben  genedigen  frauwen  frauwen  Berthin  von  Gots  gnaden  ep- 
tischin  des  stiefftis  des  heiigen  crutzis   zu  Cauffungen  unde  aUen 


1415  febr.  24.  a.  357 

iren  nachkiimmen  sotan  tzwei  phunt  geldis  jerlichir  gulde  Yse- 
nescher  phennynge,  hftnere  unde  obleye,  als  Ludewig  Sohinde- 
chopf  hem  Egkharde  van  Felsperg  ritter  seligen,  unserme  fater 
unde  sweger,  unde  synen  rechtin  erben  vorkoufft  haid  zi\  Sal- 
ömenshusen  in  deme  dorffe  nach  lüde  des  brieffes,  den  Lüdewig 
egenant  deme  obgenanten  seligen  unserme  fater  unde  sweger 
unde  synen  rechtin  erben  darüber  gegeben  haid,  unde  wir  den 
selben  brieff  zu  diesseme  brieffe  der  obgenanten  unser  genedigen 
frauwen  unde  iren   nachkummen  gegeben   unde    ingesaßt   haben 

10  sich  z4  gebruchin  aller  punte  unde  artikel,  tzinse,  huner  unde 
obleye  zu  alle  irme  nutze  unde  besten  an  alle  unser  unde  unser 
erben  widdersprache  vor  subben  unde  dritzig  guder  Einschin 
gülden,  der  wir  gantz  nützlich  unde  wol  betzalt  syn  von  der 
obgenanten   unser  genedigen    frauwen,    unde    segen  sy  unde  ire 

15  nachkummen  der  egenanten  summen  qwid,  ledig  unde  loys  in 
diesseme  brieffe.  Doch  so  han  wir  dye  macht  behalden,  daz  wir 
ader  unser  erben.  Ludewig  Schindechopff  ader  syn  erben  diesse 
egenanten  tzinse,  hüner  imde  obleye  mögen  widder  koüffen  umme 
dye  obgenanten  unser  genedigen  frauwen  unde  ire  nachkummen 

20  vor  subben  unde  dritzig  gude  Rinscher  gülden,  wan  uns  des  ge- 
lüst,  ledigh  imde  loys.  Des  zu  orkünde  unde  bekentnisse  han 
ich  Wemher  egenant  myn  egen  ingesegel  an  dissen  brieff  laßen 
hencken,  des  ich  Cristina  syn  eliche  wertin  myd  eme  hirane  ge- 
bruche.     Czü   merer   Sicherheit    han    wir    gebeden   Wülffe   von 

25  Wülffirshüsen,  daz  her  syn  mgeaegel  bye  daz  unser  haid  laßen 
hencken  czü  küntschaff  diesser  vorgeschreA^»  dinge.  Datum  anno 
Domini  m®.  cccc^.  decimo  quarto,  ipso  die  beati  Laurencii  martiris. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  1)  Werners   von    Felsberg    (beschr.    s.  urk.  nr. 

343) ;  2)  rund,  25  mm,  braun,  im  dreieckigen  getheilten  schild  oben  schreitender 

30wolf,  unten  3  ringe  (2:1),  Umschrift:    S.  WOLFE  [DE]  WOLFERSH[VSE]N. 

Auf  der   rücksei te   von   hand  15.  jahrh.:    ,Littera   reempdonis   super   census  in 

Salmeshusen  juxta  Herlershusen*. 

348.     Dechant   Konrad   und    das   capitel   der   kirche  U.   L.   F.   zu 

Eisenach,  sowie  propst  Nicolais  Schuler  zu  Ichtershausen  vereinbaren 

Ob  mit    der    äbtissin    Bertha    zu   Kauf  ungen    unter    nachlassung    eines 

theiles  der  versessenen  Zinsen  den  modus  der  abtragung  einer  vom  ritter 

Eckhard  von  Felsberg  auf  die  süßsgüter  zu  Herleshauseti  früher  con- 

trahirten  schuld  von  3  mark  jährlicher  gülte. 

1415  februar  24.  a. 

40  Wir  Conrad  techand  imd  daz  ganzce   cappitel  unaex  irowin  ,  ^^"^^^  ^ 


358  1415  febr.  24.  b. 

kerchin  zou  Ysenache  und  er  Nicolaus  Schuler  probiste  zcu  Uch- 
tershusen  bekennen  an  deßin  uffin  briffe,  daz  di  ersammen  prister 
er  Henrich  Werner  und  er  Reynhard  Stoghusen  cappellane  der 
ernwerdigin  frowin  fromn  Bertin  eptischin  zcu  Koiffungin  mit 
uns  von  der  itzcunt  genanten  er  frowin  wegin  und  eris  stiftis  5 
geteidingit  han  umme  abelosunge  und  vorseßin  zcinse  der  drier 
marke  jerlicher  gulde,  dye  etzwan  der  gestrengir  ritter  her  Eckard 
von  Felsberg  uf  erin  gutim  zcu  Herlershusen  vorkoifte,  di  nu 
weder  gefallin  sint  an  den  megenanten  stift  zcu  Koiffungin,  also 
di  hoiptbriffe  darober  uzwisin,  habin  wir  nu  dorch  öod  und  zcu  10 
liebe  der  genanten  ernwerdigin  frowin  er  an  den  vorseßin  zcinsin 
abegelaßin  und  entwichin,  also  daz  di  megenante  frowe,  er  nach- 
kommen und  er  stift  zcu  Koiffungin  uns  gutlichin  und  unsem 
nachkommen  bezcalin  und  andelogin  sal,  mit  namen  vor  di  drißig 
marke  hoiptgeldis  fünf  und  achzcig  guder  gengir  Rinischir  und  15 
wichtiger  guldin  mit  fünf  Missener  groschin  und  vor  di  vorseßin 
zcinse  biz  uf  di  zcid,  also  deßer  briff  uzwisit,  zcwenzcig  der  seibin 
genanten  guldin  mit  zcwenzcig  groschin  der  genanten  were  uf 
deßin  nehistin  zcukunftigin  sente  Walpurge  tag  noch  gift  deßis 
briffis  ane  vorzcog,  mogelichen  schadin  und  ane  argelist.  Und  20 
wan  dit  also  gesehen  ist,  so  suUin  und  woUin  wir  en  di  hoipt- 
briffe darober  gutlichin  weder  andelogin  und  vordir  nicht  mer 
an  en  darum  mutinde  sin.  Dez  zcu  sichereid  haben  wir  techand 
und  cappittel  vorgenant  und  her  Nicolaus  Schuler  unser  sigel  uf 
deßin  uffin  briff  zcu  rucke  laßin  druckin  noch  Cristi  gebord  fir-25 
zcenhundirt  und  funfzcen  jar,  an  sente  Mathias  tage  dez  heiligin 
aposteln. 

Orig.-pap.  in  K.     Von  den  beiden  auf  der   riickseite    aufgedrückten  run- 
den, braunen  siegeln  ist  1)  abgefallen,  2)  Nicolaus  Schulers,   26  mm,  im  siegel- 
felde  dreieckiger   schild,    darin   mehrere   figuren   oder    gegenstände,    deren    artSO 
nicht  erkennbar  ist. 

349.     Aebtissin  Bertha   und   die  conventsjwngfrauen   zu  Kaufungen 
versprechen  deni  dechanten  und  dem  capüel  der  kirche  U.  L.  F.  zu 
Eisenachy  die  früher  vom  ritter  Eckhard  von  Felsberg  auf  die  stifls^ 
guter  zu  Herleshausen  contrahirte  schuld  von  3  mark  jährlicher  güUe  85 
laut  Vereinbarung  tilgen  zu  wollen. 
1415  februar  24.  b. 

1415  Wir  Bertha  eptischin   und  wir    andirn  conventisjungfrowin 

•^*^- '^^^  ^' gemeynlichin  dez  stiftis  zcu  Koiffungin  bekennen  an  deßim  uffin 

briffe  vor  uns  unde  unser  nachkommen  allin  luthin :  Also  vor  ge-  40 


1415  oct.  1.  359 

zeitin  der  gestrengen  ritter  er  Eckard  von  Felßberg  uf  eynen 
wedirkoif  vorkoifte  dri  marg  geldis  jerlichir  gulde  von  den  gut- 
tirn  zcu  Herlershusin,  di  zcu  unserm  stifte  gehorin,  und  der 
zcinse  der  genanten  drier  marke  eczwaz  vaste  von  fede  und  vor- 
5  sumenißis  wegin  vorseßin  warin,  den  ersamen  herrin  techand  und 
capittele  unser  frowin  kerchin  zcu  Isenache  und  ouch  em  Nico- 
laus Schuler,  also  di  briffe,  di  darober  gegeben  sint,  uzwisin, 
habin  uns  nu  di  seibin  itzcunt  genanten  herrin  an  den  vorseßin 
zcinsin   dorch  God    entwichin   und    abegelaßin,    also   daz  wir  en 

10  und  erin  nachkommen  bezcalin  und  gutlichin  ane  vorzcog  ande- 
legin  suUin  vor  di  drißig  marg  hoiptgeldis  fünf  und  achzcig  gudir 
genger  wichtiger  Rinischir  guldin  mit  fünf  Missener  groschin 
und  vor  di  vorseßin  zcinse  biz  uf  deße  zcid  zcwenzcig  der  seibin 
benantin  guldin  und  zcwenzcig  groschin  der  obgenanten  were  uf 

15deßin  nehistin  zcukimftigin  sente  Walpurge  tag  noch  gift  deßis 
briffes  ane  vorzcog  und  argeliste.  Und  so  sullin  danne  darmede 
unser  hoiptbriffe  obgenant  ledig  sin  ane  geferde.  Were  ez  abir, 
daz  wir  deßir  bezcalunge  uf  di  benantin  tagezcid  adir  davor 
nicht  entedin,  waz  danne  di  genanten  herrin  kuntiichis  und  moge- 

20lichis  schadin  daruf  tedin,  den  redin  und  globin  wir  gutlichin 
zcu  tragin  und  zcu  kerin  ane  alle  geferde.  Dit  habin  also  von 
unser  und  unsers  stiftis  wegin  uns  noch  unserme  geheiße  und 
bethe  geteidingit  di  ersammen  prister  er  Henrich  Wemher  und 
er  Keynhard  Stoghusin   unser   liebin    cappellan,    di  wir  sunder- 

25lichin  darum  gesand  mechticlichin  zcu  nutzce  unserm  stifte  han. 
Gegebin  noch  Cristi  gebord  firzcenhundirt  und  funfzcen  jar,  an 
sente  Mathias  tage  dez  heiligin  aposteln  under  dem  secret  unser 
eptischin,  dez  wir  andim  jungfrowin  dez  genanten  stiftis  nu  czu- 
mal  medegebruchin,  hiran  zcu  ende  gedruckit. 

30  Orig.-pap.  in  M.,  zerschnitten.    Das  unter  dem  texte  aufgedrückt  gewesene 

runde,  38  mm  grosse,  grüne  siegel  (secret  der  äbtissin  Bertha)  ist  abgefallen. 

350.     Mathias  Jude,  pfarrer  zu  Meimbressen,  Nebelung  va?i  Harden- 
berg, Rüdiger  von    Witten  und  Kurt  von  Boenen  geben  als  erwählte 
Schiedsrichter  auf  grmid   von   Hagen    der   äbtissin  Bert/ia  von  Sayn 
^zu  Kaufungen  gegen  Eberhard  von  Elverfeldt   rohere   bestimmungen 
zu  deti  etüscheidungen  des  grajen  Adolf  zu  Cleve  und  der  Mark  Ober 
das  hofrecht  zu  Herbede. 
1415  october  1. 

Wir  Mathias  Jude  phemer  zcu  Meynbressin,  Nebelung  von     1415 
40  Hartinberg,    Eutger  von    Witten   und  Curd   von   Boene  gekom    ^^-  ^- 


360  1415  oct.  1. 

Bunlude  bekennen  und  dun  kunt  mit  dissem  uffin  brive,  daz  wir 
scheiden  fruntlichin  dy  erwirdigiu  in  Gode  frauwin  frauwin  Ber- 
thin von  Seyne  abbatissen  dez  stLfftes  dez  heligin  cruczes  zcu 
Couffungin  uf  eyne  sijten  und  Everharde  von  Elverfeilde  uf  dy 
andern  sijten  umbe  alHn  gebrechin,  den  dy  egenante  unser  liebe  5 
frauwe  zcu  sprechin  hadte  zcu  Ourde  von  Elverfeüde  seHgen 
und  zcu  Everharde  egenant  von  irs  hohes  wegen  zcu  Herbedte, 
und  sohl  dy  egenante  zcwo  partige  dyt  gescheit  frunthchin  hal- 
den  und  donnidde  frunthchin  gescheidin  sin,  alse  disse  nochge- 
schreWw  puncte  und  artikel  luden.  Ozu  dem  ersten:  Wan  eyn*)10 
abbatisse  dez  obgenanten  stifftes  ader  ire  knechte  zcu  Herbedte 
kummen,  so  sal  sy  Everhard  egenant  uf  ir  hus  und  in  iren  hob  *) 
zcu  Herbedte  lassin  und  en  daz  beste  thun.  Yortmer  so  sal 
eyner  abtischin  egenant  von  den  zwen  Hekedeshuben ')  ir  jerUch 
zcins  und  recht  gefallin,  von  dem  Aschebom  und  von  der  hove-  15 
stad  und  huse,  da  Noldeke  der  Schröder  itzunt  uffe  siczit.  Ge- 
sunne  ouch  eyn  ußman  ader  eyn  ußwyf  eyne  hantreichin  an  ho- 
besgude,  dem  solde  der  schultheise  dy  hantreichin  umbe  eynen 
winkouf,  alse  suben  gesworen  hobeslude  mogelichin  duchte,  dor 
dy  hob  unverterplich  umbe  were.  Also  ouch  dy*)  scheide brif 20 
ußwiset,  daz  eyn  kint  daz  andir  kint  erbin  solle  biß  uf  daz  fumfte 
glet,  daz  soln  dez  hohes  ekinder  *)  sin  und  nicht  unSkint  *).  Ouch 
so  sal  eyn  habisman  uf  eyme  koten  der  were  recht  nemen  und 
nicht  der  schultheise.  Umbe  dy  felthude  sal  man  zcijhen  an  dy 
künde  (ane  ses  kuwe  und  eyn  stier  sal  eyn  schultheise  triben26 
zcuvor),  so  lunbe  dy  sewtrifft  in  den  walt  ®).  Noch  eyner  abtischin 
herhchkeit  und  noch  dez  hobesrecht  sal  der  schultheise  dfin. 
Ouch  so  sal  der  scheidebrief,  den  der  edel  grave  her  Adolf  grave 
zcu  Cleve  und  Marcke  gegebin  und  besigelt  hat,  in  ganczir  foUir 
macht  bhben  mit  dissem  ane  argehst  und  geferde.  Daz  wir  vur-  30 
geschr^Ä^  sunlude  disse  megenante  fruntUchkeit  und  söne  also 
geteidingit  habin,  alse  vorgeschr^Ä^  stet,  dez  zcu  erkunde  und 
bekenntnisse  han  wir  unser  iglichir  sin  eigen  ingesegel  an  dissen 
brif  dün  henckin.  Und  zcu  mer  sichirheit  so  han^)  ich  Ever- 
hard vorgenant  myn  eigen  ingesegel  gehangin  by  ingesegel  der  35 
sunlude  vorgeschr^J^n.  Datum  et  actum  anno  Domini  m®.  cccc^. 
quinto  decimo,  in  die  beati  Remigii  et  sociorum  ejus. 

Orig.-perg.    in  K.     Von    den   6   siegeln   sind  1),    2)    und   4)    abgefallen; 
3)  Rüdigers  von  Witten  O^eschr.  s.  urk.  nr.  351);    5)  rund,    25  mm,  braun,    im 
Siegelfeld  Prühgothischer  Schild  mit  6  wagerechten  balken,  Umschrift:  S.  EVER-40 
HARDI  D.  ELVERVELDE. 


1416  oct.  7.  361 

1)  ,eyn^  übergeschrieben.  2)  ,hob'  desgl.  8)  der  Hekerdeshof  gehörte 
zu  Herbede  (s.  Aander-Heyden  2,  nr.  686).  4)  ,dy*  wiederholt.  6)  orig.  ,E  kin- 
derS  )£  kint' ;  der  leichteren  lesung  wegen  wurde  e  substituirt.  6)  sinn :  Was 
die  feldhute  betrifft  und  ebenso  (später)  die  waldweide,  so  soll  der  Zeitpunkt 
5 ihrer  eröffnung  bekannt  gemacht  werden;  nur  der  schultheiss  darf  schon  vorher 
die  bestimmte  zahl  vieh  auf  die  felthute  treiben.        7)  ,han^  wiederholt. 

351.     Johann  Ovdacker  und  dessen  ehefrau  Bele  bekennefi,   von  der 
äbtissin   Bertha  von  Sayn  zu  Kanfungen'  die  s   g.  Kaufunger  hufe 
zu  Dorstfeld  zu  meierrecht  auf  lebenszeit  empfangen  zu  hohen. 
10  1415  october  7. 

Wyr  Johan  Obilacker  unde  Bele   syn   eliche  liusfrowe  be-     um 
kennen,  daz  wy  van  der  erwerdigen  in  Gode  frowen  frowin  Ber-     ^*  '• 
thin  van  Seyn  abbatissen  dez  stiftes  dez  heiigen  crüces  tho  Couf- 
fungen  er  höbe  ghelegin  tho  Dorstfelt,  ghenant  dy  Oouffungische 

15  höbe,  mit  yrer  thoghehoringhe  tho  meygerrechte  entfangen  habin 
tho  unser  beyder  lybe,  also  daz  wyr  der  egenanten  unser  lybin 
frouwin  edir  yren  nachkomen  davon  alle  jar  jerlichin  geben  unde 
betzalen  sollin  achtehalb  malder  halp  kom  unde  halp  gherste 
Dorpmundesches    maßes  up    sente  Michahels  tag  to  Dorppmönde 

20  in  eyme  huse,  da  dy  egenante  unse  gnedige  frowe  edir  ere 
knechte  inwysin.  Och  wan  wir  Johan  unde  Bele  egenant  vor- 
vallen  syn  van  dodes  wegin,  so  sali  disse  egenant  höbe  myt  irer 
thogehoringe  weder  gefallin  an  dy  egenantin  unser  gnedighen 
frowin  unde  iren  stift  ane  ^vyddersprache  unser  erbin.     Dez  tho 

25  bekentnisse  han  ich  Johan  egenant  myn  mge^^egel  an  dissen  bryff 
ghehangin,  des  ich  Bele  syn  eliche  husfrowe  myt  eme  ghebruche. 
Unde  tho  merer  Sicherheit  han  wyr  ghebedin  Nebelunge  van 
Hartinberg  unde  Rotger  van  Wittin,  daz  sy  iim  unser  bede 
willin  ire  ingesegel  an  dussen   bryff   han   laßen    henke,    dez  wy 

30  Nebelunk  unde  Rotger  egenant  uns  hirane  irkennen.  Datum 
anno  Domini  m®.  cccc®.  quinto  decimo,  in  die  beatorum  Sergii  et 
Bachi  martirum. 

Orig.-perg.  in  K.  Von  den  3  runden,  braunen  siegeln  ist  1)  25  mm, 
dreieckiger  schild  mit  aufrechtem  löwen,  Umschrift:  S.  lOHAN  OVELACKER; 

35  2)  24  mm,  schild  mit  2  Sparren,  Umschrift  unleserlich  (Nebelung  von  Harden- 
berg); 3)  30  mm,  im  omamentirten  vierpass  dreieckiger,  getheilter,  schrägge- 
stellter, behelmter  schild,  oben  2  abgewendete  löwen,  unteres  feld  damascirt, 
über  dem  helme  dreiblättrige  kröne,  darüber  2  adlerflügel,  Umschrift:  SIGIL- 
LV[M]  ROT WIT Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh.:  ,Dors- 

40  feit  lehenbrifE*. 


362  1417  Jan.  26.  —  1417  febr.  14. 

3B2.     Aebtissin   Hertha^  pröpsiin   Johanna   und  die  sfißsjungfrauen 

zu  Kaufunyen  veräussern  deni  priester  Heinrich  Petri,   aüaristeti  des 

cUtares  U,  L,  F.  in  de)'  Stiftskirche  daselbst,  haus  und  hof  zu 

Obei'-  Kau  fangen . 

1417  Januar  26.  5 

1417  Wir  Bertha  von  öots  gnaden  abbatissa,   Johanna  probisfcen 

jan,  6.  yjj^^Q  ^yg  jftngfra&wen  gemenlichin  des  stiefftis  des  heligen  crfltzis 
zii  Cauflfungen  bekennen  vor  uns  unde  allir  unser  nakummen  in 
den  egenanten  stiefft,  daz  wir  rechtlich,  redelich  unde  eyns 
ewigen  kafiffis  vorkaüfft  haben  unde  vorkaüffen  deme  ersamen  10 
prister  hern  Heinriche  Petri  alfcristen  unser  lieben  frafiwen  al- 
tares,  gelegen  in  deme  egenanten  unserme  stieffte,  unde  allen 
synen  nachkummen  unser  hös,  schüren,  hob  unde  hobestad  myd 
syner  zfibehorftnge,  daz  uns  Heinrich  Merenberg,  uns  unde  un- 
serme stieffte  uffgelaßen  haid  unde  gegeben,  daz  gelegen  ist  an  15 
unserme  schoffhobe  unde  bijneben  unserme  großen  kirchobe'), 
vor  dritzigh  gude  Rin[s]che  gülden,  dy  her  uns  van  des  ege- 
nanten altares  wegen  gantz,  nützlich  unde  wol  betzalt  haid,  unde 
segen  en  unde  alle  syne  nachkummen  der  egenanten  summen 
geldes  in  diesseme  brieffe  qwied,  ledig  unde  loys  myd  sulchime20 
undirscheide,  daz  her  ader  syne  nachkummen  unser  aptige  alle 
jar  jerlichin  geben  sal  ^)  unde  bestellen  zu  thünde  drye  Schillinge 
Hescher  pfennynge  hobegeldis,  eyn  tzenthün,  ein  florczün') 
unde  eynen  snettag  zu  rechtin  tzijden,  wan  sich  daz  geborte, 
ane  widdersprache.  Des  zu  orkünde  han  wir  unsir  aptige  unde  26 
capitels  inges^^e^  an  diessen  brieS  laßen  hencken.  Datum  anno 
Domini  millesimo  quadringentesimo  decimo  septimo,  ipso  die  beati 
Policarpi  martiris. 

Orig.-perg.  in  K.     Beide  Siegel  abgefallen.     Auf  der  rückseite    von  band 
16.  Jahrb.:  ,Vidi  litteram*  und  ,Beate  virginis*.  30 

1)  nämlicb    zu    Ober-Kaufungen.  2)  ,8al*  Übergeschrieben.  B)    == 

,flurzaun^ 

353.     Abt  Hennann  zu  Breitenau  bezeugt   die   aussage    Sile   Stiches 

zu  Griße  und  seiner  ehefrau  Gela,  dass  sie  von  der  pröpstin  Johanna 

und  der  kOsterin  Margarethe  zu  Kaufungen  eine  hufe  land  zu  Grifle  35 

tiach  landsiedelrecht  etnpfitigen, 

1417  februar  14. 

1417  Wir  Hermann  von  Gots   gnadin  apt   tzü  Breydenoüwe  ber 

febr,  14.  jj^gn^en  uffintlichen  an  dussem  briebe,   daz   vor  uns   gewest  sint 


1417  febr.  24.  363 

Syle  Sliche  von  Griffede  unde  Gele  syne  eliche  wertin  unde  han 
bekant  vor  sich  unde  ere  rechtin  erben,  daz  sie  tzu  lantseddelme- 
rechte  genummen  haben  unde  nemen  eyne  hübe  landes  myd  alle 
irer  tzugehorunge,  gelegin  in  deme  dorffe  unde  feltmarke  tzu 
5  Griffede,  umbe  die  edelen  frauwen  Johannettin  probestin  unde 
frouwen  Margaretin  kostirn  dez  stifftes  dez  heiligin  cruczes  tzu 
Kouffungin,  alßo  daz  Syle,  syne  eliche  husfrauwe  vorgenant  den 
egenantin  pro[be]stin  unde  kostirn  unde  alle  iren  nakummen  von 
der  egenantin  hübe  alle  jar  jerlichen  gutlichin  unde  unvortzoglich 

lOgebin  unde  betzalen  sollen  uff  sente  Michahelis  tage  tzu  Kouf- 
fungin in  ir  huß  funffczen  firtel  halb  körn  und  halb  habemCas- 
seles  maßes  an  alhrley  widdirsprache.  Ouch  wan  Syle  egenant 
nicht  lengir  ist  an  liebe,  daz  God  lange  vorhalde  tzu  dem  bestin, 
ßo  sollen  unde  wollen  Sylen  rechtin  erbin    der   obgenanten  pro- 

16  bestin  unde  kostirn  unde  iren  nakummen  vortmer  alle  jar  jer[li]chen 
geben  unde  betzalen  seßczehin  firtel  halb  körn  unde  halb  habem 
dez  egenantin  maßes  uffe  die  egenante  tzijd  unde  stedde,  als 
vorgeschreben  steid,  an  alle  widdirsprache.  Unde  des  tzu  er- 
kunde unde  bekentnisse    han    wir   unßir    apdige    ingesegel   umbe 

20bede  willen  Sylen  unde  Gelen  syner  elichin  wertin  an  dussen 
brieb  laßin  henkln  tzu  kuntschafft  darubir.  Datum  anno  Domini 
m®.  ccccxvii®.,  ipso  die  beati  Valentin!  martiris. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  rund,  88  mm,    grün,    siegelbild   sehr   verwischt 

(anscheinend  abtsgestalt),   Umschrift  ganz  unkenntlich.     Auf    der   inickseite   von 

25hand  15.  jahrh. :    ,Littera  dominarum    in    Couffungen  super    bona    in  Griffede*; 

darunter  von  hand  16.  jahrh, :  ,Ein  huffe  landts  etc.  und  16  virtel  zinß*.     Gedr. : 

Lennep  521  f.  nr.  216.     Erwähnt:  Haas  268. 

354.     Aebtissin  Bertha   zu  Kaufungen   stdü   dem  priester  Reinhard 

von  Stockhausen,  sotvie  Konrad  Rasor  behufs  ßUirung  eines  processes 

30  wr  dem  official   der   sanct  Peterskirche  zu  Fritzlar  gegen  Johannes 

Kitzing  vollmacht  aus. 
1417  februar  24. 

Noverint  universi  presentes  litteras  inspecturi,  maxime  tamen      i^i'^ 
hii,  quorum  interest  seu  qui  sua  putaverint  quomorfolibet  Interesse,  •'^ 

35quod  nos  Berta  Dei  gracia  abbatissa  secularis  ecclesie  sancte 
crucis  in  Couffungin  Moguntine  diocesis  melioribus  via,  modo, 
jure  et  forma,  quibus  fieri  potest,  facimus,  constituimus  et  ordi- 
namus  in  nostros  veros  et  legittimos  procuratores  actorum  gesto- 
rum  et  nuncios  speciales,  discretos  viros  Beinhardum  de  Stoghusen 

40  presbiterum  et  Conradum  Rasore»i,  in  causa  seu  causis,  quam  vel 


364  1417  febr.  26. 

quas  nos  moverimus  seu  movere  mtendimus  contra  Johannem 
Kiezingen  coram  honorabili  viro  domino  officiali  prepositure  ec- 
clesie  sancti  Petri  Friczlariensis,  dantes  et  concedentes  eisdem 
procnratoribus  plenam  potestatem  agendi  et  defendendi,  libellum 
seu  libellos  dandi  et  recipiendi,  litem  seu  Ute«  contestairdi,  de  6 
calumpnia  et  veritate  dicendi,  excipiendi,  replicandi,  testes,  instru- 
menta, litteras,  quascumque  alias  probaciones  producendi  et  ex 
adversis  producta  impugnandi,  opponendi,  allegandi  *)  et  conclu- 
dendi,  apostolos  petendi  et  hujusmodi  prosequendi,  beneficium 
absolucionis  obtinendi,  insuper  alium  vel  alios  procuratorem  vel  10 
procuratores  substituendi,  eundem  vel  eosdem  revocandi  et  gene- 
raliter  omnia  et  singula  faciendi,  que  verbo  et  littera  procura- 
toribus  a  lege  et  a  canone  sunt  concessa,  promittent««  ratum  et 
gratum  habitura«,  quidquid  per  dictos  viros  procuratores  aut  ab 
eis  Substitutes  factum  fuerit  in  premissis  seu  in  aliquo  premisso-  15 
nun  sub  obligacione  omniiun  bononnn  presencium  et  futurorum. 
In  cujus  rei  testimonium  presens  procuratorium  sigillo  nostro  est 
roboratum.  Datum  anno  Domini  m^.  ccccxvii®.,  vi®,  kalendas 
marcii. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  abgefallen.  20 

1)  orig.  ^alligandi^ 

355.  Der  official  der  prapstei  Fritzlar  bezeugt,  dass  Johanties 
Kitzing  vor  ihm  bekannte,  er  habe  einige  wiesen  der  äbtissin  zu  Kau- 
fungen nach  erbrecht  in  besitz  und  sei  derselben  jährlich   von  jedem 

acker  5  Schillinge  p fennige  zu  entrichten  schiädig,  25 

1417  februar  26, 

1417  Officialis  prepositure  ecclesie  sancti  Petri  Friczlariensis.  Con- 

febr.  ^6.  g^i^^^^g  coram  nobis  in  judicio  Johannes  Kitzing  recognovit  pu- 
blice et  expresse  possidere  quedam  prata^)  a  venerabili  domina 
abbatissa  monasterii  Kouffungen  heriditario  jure  et  quod  a  quo- 30 
Übet  agro  ejusdem  prati  debeat  et  velit  ipse  et  sui  heredes  dare 
et  expedite  persolvere  supradicte  domine  abbatisse  et  ejus  succes- 
soribus  annuatim  quinque  solides  denariorum  Casselensis  waran- 
die.  In  cujus  rei  testimonium  sigillum  officialitatis  presentibus 
est  appensum.  Actum  et  datum  anno  Domini  m.®  ccccxvii.,  iüi.  35 
kalendas  marcii. 

Orig.-perg.  in  K.  An  den  rändern  abgestossenes,  rundes,  30  mm  grosses, 
grünes  siegel  des  officialates  zu  Fritzlar  in  bimförmigem,  umränderten  siegel- 
felde  sitzende  männliche  figur,   in  der  rechten   palmzweig,   in   der   linken   seit- 


I4l7  mai  15.  365 

Ovaria  gehaltenes  buch,  von  Umschrift  noch  erkennbar:  S.  [OFFICIA]LIS  PPI- 
TÜRE»)  [FRITZLABXENSIS]. 

1)  Yon  derselben  hand  aus  ,qua8dam  pratas'  corrigirt.        2)  ,prepoaiture^ 

356.     Kmig  Sigisimind  nimmt  das  kloster  Kaufungen  in  seinen  schütz 
6       und  bestätigt  alle  Privilegien^  Besitzungen  und  rechte  desselben, 

Constanz  1417  mai  15, 

In  nomine    sancte    et   individue    Trinitatis    feliciter,    amen,      un 
Sigismundus  Dei  gracia  Romanorum  rex  semper  augiistus  ac  Un-   *""*  ^^' 
garie,  Dalmacie,  Croacie  etc.  rex.     Ad  perpetuam  rei  memoriam. 

10  Super  solium  Bomane  regle  celsitudinis  quamquam  inmeriti  [!]  su- 
peme  majestatis  gracia  constituti  personas  monasticas,  que  fluidis 
seculi  postpositis  deliciis  pia  Christi  militum  imitantes  exempla 
jugum  Domini  per  aspera  vite  suscipiunt  et  susceptum  sub  inno- 
cencie  puritate  percurrunt,  regiis  auxiliis  tanto  clemencius  a  mo- 

15  lestiis,  quas  ipsis  plerumque  mundane  ambicionis  molitur  malicia, 
nitimur  sublevare,  quanto  speramus  uberius  nostram  et  imperii 
sacri  felicitatem  talium  devotis  apud  Deum  precibus  promoveri. 
Sane  religiosarum  .  .  abbatisse  et  conventus  monasterii  sancte 
crucis  in  Kouffungen  ordinis  sancti  Benedicti  Maguntine  diocesis 

20devotarum,  nobis  dilectarum  oblata  nostro  eulmini  peticio  con- 
tinebat,  quatenus  de  solite  benignitatis  nostre  clemencia  ipsas  in 
nostram  et  imperii  sacri  proteccionem  graciose  suscipere  ac  eis 
omnia  et  singula  privilegia  et  litteras,  que  et  quas  a  dive  me- 
morie  Romanorum  imperatoribus  et  regibus,  predecessoribus  nostris, 

25  ac  aliis  Christi  fidelibus  obtinuisse  noscuntur,  approbare,  inno- 
vare,  ratificare  et  confirmare  graciosius  dignaremur.  Nos  igitur 
personas  monasticas,  que  conditori  nostro  condignum  assidue  pre- 
bent,  obsequium  promovere  cupientes,  supradictarum  abbatisse  et 
conventus  devotis  supplicacionibus   favorabiliter  annuentes,    ipsas 

30  et  prefatum  monasterium  una  cum  supradictis  ejusdem  monasterii 
hominibus,  villis,  bonis  et  rebus  universis  atque  singulis  in  spe- 
cialem nostram  et  imperii  sacri  proteccionem,  tuicionem  et  salva- 
guardiam  auctoritate  Romana  regia  et  ex  certa  nostra  sciencia 
recepimus  et  vigore  presencium   recipimus  graciose  ac  eis  omnia 

35  et  singula  ipsorum  privilegia  necnon  omnes  et  singulas  libertates, 
concessiones,  donaciones  et  gracias  ipsis  abbatisse  et  conventui 
supradicti  monasterii  a  divis  Romanorum  imperatoribus  vel  regi- 
bus ac  aliis  Christi  fidelibus  rite  et  provide  concessa  et  tradita 
ac  concessas    et   traditas   in   omnibus    suis    tenoribus,    punctis  et 

40clausulis  de  verbo    ad  verbum,    prout    Scripte    seu    scripta    sunt. 


366  1417  juni  25. 

etiamsi  de  hiis  jure  vel  consuetudine  mencio  specialis  fieri  de- 
beret,  auctoiitate  et  sciencia  predictis  approbavimus,  innovavi- 
mus,  ratificavimus  et  confirmavimus  ac  presentibus  approbamus, 
innovamus,  ratificamus  et  graciosius  confirmamus.  Nulli  ergo 
omnino  hominum  liceat  hanc  nostre  approbacionis,  innovacionis,  5 
ratificacionis  et  confirmacionis  paginam  infringere  aut  ei  quovis 
ausu  temerario  contraire.  Si  quis  autem  hoc  attemptare  presmnp- 
serit,  nostram  et  imperii  sacri  indignacionem  tociens,  quociens 
contrafactum  foexity  eo  ipso  se  noverit  incursurum.  Presencium 
siib  nostre  majestatis  ägillo  testimonio  •  litterariim  datum  Con- 10 
stancie- anno  Domini  millesimo  quÄdringentesimo  decimo  septimo, 
quinta  decima  die  may,  regnorum  nostrorum  anno  Ungarie  etc. 
tricesinao  primo^  Romanornm  vero  septimo. 

[Auf  dem  unfereji  umgeklappte^i  rande  steht  rechtsseitig  :J 

Per  dominum  Yvidericum  m&TGhionem  Branden- 15 
burgensem  etc.  Johannes  Kirchen. 

Orig.-perg.  in  K.  Majestätssiegel  königs  Sigismund,  an  roth-vialetter,  ge- 
drehter seidenschnur.  Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh. :  ,Schut2brief 
keyser  Heinrichs',  welcher  name  gestrichen  und  von  anderer  hand  ^igii^undts^ 
von  hand  17.  jahrh.  aber  ,dem  stifft  Kauffungin  etc.*  hinzugeschrieben  wurde.  20 
Eine  abschrift  dieser  Urkunde  befindet  sich  im  haus-,  hof-  und  Staatsarchive  zu 
AVien,  reichsregisterband  F.,  bl.  28*.    Reg.:  Altmann  Reg.  imp.  XI,,  1,  nr.  2302. 

357.  Bürgenimster  uiid  Schöffen  zu  Cassel  beiirhinden,  dass  Kunne 
N.  N.    mid  ihre   kinder   zwei   stucke   fand  zu   Genswabe   an    Henze 

Heiwerichs  vet'kaußen,  25 

1417  juni  25, 

1417  [Wir  Bemjhard ')  Horbnsch  burgerme[ister] 

juni  21. Volghard,  Herman  Lantgrebe,  Johan  [Loube- 

mann,  Hans  Lujdewig,  Johan  Lupe,  Herman 

....  goßeP),  Johan  Homöd  der  junge,  [Johan  Schojnlowir  scheffenSü 
zcu  Cassel    [bekennen    uffintlich  in  diesem    brieffe]    daz  vor  uns 

kommen  sin  Kunne unde  Kunne   ire  kindere  unde 

han  [bekant  vor  sich  und  ere  recht]en  erben,  daz  sy  eyns  ewi- 
gen, steden,  [vesten  vorkoujffs  rechtlich  unde  reddelich  vork[oufft 
haben  und  verkouffen  in  djiesem  brieffe  Henczen  Heymerichs,  .  .  35 

siner  elichen  husfrauwen  unde   iren  re[chten  erben] 

.  .  .  [landjes,  gelegen  zcu  Genswabe  in  der  ....  [cke],  dij  halden 

vierczehin  acker,   mit  na[men] st  zeuschen  Tilen 

Haidunges  unde Nuwemeygers  unde    daz    andir    stucke  ist 


1418  apr.  1,  367 

geleg[en] m  felde    unde  Tuen  Haidunges    lande. 

[Ou]ch  han  dij  megenante  vorkouffere  geret,  daz  sij  wollen  .... 

[vo]r  Conrade  Kontzel^  Iren  son  unde  bruder  unde 

vor  sine  erben  vor  alle  anspräche  unde  daz  er  oucb  w 

5 ,  als  dieser  brieff  ußwiset,  vor  eyne  summen  geldis,   dij  sij 

den  vorkoüffem  gereyde,  wol,  denglich  betzalt  han,  unde  dij  han 
sij  vor  uns  der  summen  qwijd,  ledig  unde  loß  geseit  ane  geverde. 
Darumme  sollen  unde  wollen  dij  vorkouffere  unde  ire  erben  den 
koüffem  unde  iren  erben  des  vorgeschr^Ä^w  landes  unde  vorkouffs 

10  geruweliche  besitczunge  machen,  rechte  werschafft  tftn  unde  alle 
mogeliche  anspräche  ablegin  nach  rechte  unde  gewonheit  des 
landes  zcu  Hessen  unde  der  stad  Cassel,  als  dicke  als  des  not 
geschee,  ane  widdersprache.  Ouch  han  dij  egenanten  vorkouffere 
vor  sich,  iren  bruder  unde  sön  egenant  unde  vor  ire  erben  daruff 

15  ewiglich  vortzehen  unde  vortzihen  aUis  rechten,  geistlich  unde 
wemtlich,  ane  argelist  unde  geverde.  Des  zcu  orkftnde  so  han 
wir  umme  bede  willen  der  megenanten  vorkouffere  unser  große 
stskdmgesegel  an  diesen  briff  tun  hencken.  Datum  anno  Domini 
m°.  cccc®.  decimo  septimo,  ipso  die  beati  Wilhelmi. 

20  Orig.-perg.  in  K.;    durch  mäusefrass  (2  grosse  löcher)    sebr   beschädigter 

text.  Siegel  der  stadt  Cassel  (beschr.  s.  urk.  nr.  132).  Die  aufschrift  der  rück- 
sei te  ist  bis  auf  das  anscheinend  letzte  wort  ,[Ko]uffungen'  durch  das  loch 
zerstört. 

1)  die  unvollständig  erhaltenen  oder  fehlenden   namen  sind,    soweit  mög- 
25  lieh,  nach  Stölzel  130  f.  zu  ergänzen  versucht  worden.        2)  bei  Stölzel  kommt 
weder  eia  »Goßel*  noch  ein  damit  zusammengesetzter  name  vor. 

358.     Decfiant  Kmirad  und  das  capitel  rfe?*  kirche  U.  L,  F.  zu  Eise- 

nach  quittiren  dei*  äbtissin  Bertha  von  Sayn  und  denn  stiße  zu  Kau- 

fungen    die  bezahlung   des  vom  rttter  Eckhard  von  Felsberg  der  ge- 

^nannten  kirche  aus  giitern   zu  Herleshausen  schiddig  gebliebenen  ca- 

pitals  'nebst  versessenen  Zinsen. 

1418  april  7. 

Wir  Conrad  dechand  unde    daz    gancze   capitel   unsir  libin     1418 
frauwen  kirchen  czu  Isenach  bekennen  an    disseme  uffin  brieffe:    ^^^*    ' 

35Sotan  dry  marg  geldis,  alse  her  Eckehard  von  Felsberg  rittir 
unde  syne  erbin  uns  unde  hem  Nyclawse  Schülern  vorkoufft 
han  uz  etlichin  guden  zcu  Herleshusen  uffe  eynen  weddirkouff 
vor  dryßig  marg  Isenecher  were,  had  uns  dye  erwerdige  frauwe 
frauwe    Berthe    von    Seyne    abbatisse    des    stifftis    des    heyigen 

40  cruczis  zcu  Kouffungen  gütlich  unde  wol  tegir  beczalt  funff  unde 


368  1418  apr.  24. 

achczig  Rynschir  gudir  guldin  houbitgeldis  vor  dy  dryßig  marg, 
funff  Myßener  groschen  unde  czwenczig  gülden  unde  czwenczig 
großen  der  egenanten  were  vor  vorßeßen  gulde  biß  uffe  sente 
1415  Mathye  tag,  alse  man  schrebit  anno  Domini  mP.  cccc^.  xv.  *),  unde 
fehr.  24,  (Jamaeh  von  den  nesten  dren  jaren  ses  gülden  czu  czinse.  Unde  6 
segen  dy  obgenante  unsir  frauwen  unde  yren  styfft  houbitgeldes 
unde  aUir  gulde  in  diseme  brieffe  quyd,  ledig  unde  loß  an  alle 
geverde*  Des  czu  bekenntniße  han^)  wir  disse  quitancien  be- 
sigilt  myd  ingesigel  des  egenant  unseris  dechant,  des  wir  daz 
capitel  myd  eme  hiran  gebruchen.  Datum  anno  Domini  m^.  lo 
ccccxvüi®.,  feria  quinta  proxima  post  dominicam  Quasimodogeniü. 

Orig.-pap.  in  M.  Das  unter  dem  texte  aufgedrückte,  spitzovale,  45/30  mm 
grosse,  grüne  siegel  ist  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  band  15.  jabrb. : 
,Der  deeben  zu  Ysenaeh*. 

1)  8.  urk.  nr.  348  und  349.        2)  ,han'  wiederbolt.  16 

359.     Notar,  cleriker   Werner  Moriüig  zu  Cossel  beglaubigt    auf  er-- 

suchen   der    äbtissin    Bertha    von    Sayn  zu  Kauffungen  die  abschrift 

eitler  Urkunde  ritter  Arnolds  von  Didmghofen  von  1225  decembet*  17 

(nr.  38),  befr,  den  hof  Herbede, 

Cassel  1418  april  24.  20 

1418  In  nomine  Domini,  amen.     Anno  a  nativitate   ejusdem  mil- 

apnl  4,  ißgjjjjQ,  quadringentesimo  decimo  octavo,  indictione  undecima, 
pontificatus  sanctissimi  in  Christo  patris  ac  domini  nostri  domini 
Martini  divina  providencia  pape  quinti  anno  primo,  die  solis 
mensis  aprilis  vicesima  quarta,  hora  nonarum  vel  quasi,  inLiber-25 
tate^)  opidi  Cassel  Maguntine  diocesis,  in  domo  habitacionis  mei 
notarii  subscripti,  in  presencia  mea  et  testium  subscriptorimi  ad 
hoc  speoialiter  vocatorum  et  rogatorum  constitutus  personaliter 
honorabilis  vir  dominus  Reynhardus  de  Stoghusen  plebanus  in 
Couffungen  dicte  diocesis,  cappellanus  venerabilis  in  Christo  do-30 
mine  domine  Berthe  de  Seyn  abbatisse  ecclesie  secularis  sancte 
crucis  in  Couffungen  pretacte,  habens  in  manibus  suis  quandam 
cartham  sive  litteram  in  pergameno^)  scriptam,  cujus  tenor  sub- 
scribitur,  sigillo  triangulari  in  form»  clipei  domini  Conrad!  co- 
mitis  Tremoniensis  sigiUatam,  non  abrasam,  non  abolitam,  non35 
corruptam,  nee  suspectam,  sed  prorsüs  omni  vicio  et  suspicione 
carentem,  quam  michi  notario  publico  subscripto  presentavit  ro- 
gans  instanter  dicte  abbatisse  nomine,  quatenus  dictam  litteram 
de  verbo  ad  verbum  transcriberem  et  fideliter  copiarem  ac  eandeia 


1418  mal  9.  36d 

in  publicam  formam  redigerem  et  signo  meo  consueto  signarem. 
Cujus  quidem  littere  tenor  de  verbo  ad  verbum  sequitur  et 
est  talis: 

[Hier  folgt  Wortlaut  der  urk,  nr.  38  von  1225  dec,  17 J 

5  Acta  sunt  hec  anno,  indictione,  pontificatu,  mense,  die,  hora 

et  loco  quibus  supra,  presentibus  honorabilibus  et  discretis  viris 
dominis  Mathia  Juden  preposito  in  Wisinstein,  Johanne  Richin- 
bach  archipresbitero  sedis  Ditmöl  et  Hermanno  Stoltzmude  pres- 
bitero  Maguntine  diocesis  testibus  ad  premissa  vocatis  specialiter 

10  et  rogatis. 

(S.  N.)  Et  ego  Wemberus  Morung  de  Oassel  clericus  Magun- 
tine diocesis,  publicus  imperiali  auctoritate  notarius,  quia  dicte  lit- 
tere exhibicioni  ejusque  transcripcionis  requisicioni,  examinacioni 
ceterisque  Omnibus  et  singulis,  sicut  prescripta  sunt  et  agerentur, 

15cimi  prenominatis  testibus  presens  interfui,  collacionem  dicte  lit- 
tere sigillate  ad  hujusmodi  transcriptum  diligenter  babui  et  eas 
omnino  concordare  inveni.  Ideo  presens  publicum  instrumentum 
manu  propria  scriptum  inde  confeci  signoque  meo  solito  et  con- 
sueto signavi  rogatus  et  requisitus  in  testimonium  premissorum. 

20  Orig.-perg.  in  K. 

1)  8.  urk.  nr.  341  n.  1.        2)  orig.  ,pergameo'. 

360.     Bürgenneistm-  und  Schöffen  zu  Cassel  beurkunden,  dass  Henne 
Ditmar  der  jüngere  und  seine  ehefrau  Else  3  acker  land  zu  Ihrings- 
hausen  an  ihren  mitschöffen  Henne  Homude  den  jüngeren  und  dessen 
25  ehefrau  Eyle  verkauften, 

1418  mai  9. 

Wir  Bernhard  Horbusch   burgermeister,    Conrad  Volghard,      i4;s 
Peter    von  der   Toyten,    Herman  Lantgrebe,    Johan  Ludewiges,    *""* 
Johan  Lupe,  Herman  Spicher,   Johan  Groppengißer  unde  Henne 

30Schonlower  scheffen  zcu  Cassel  bekennen  uffintlich  in  diesem 
brieffe,  daz  vor  uns  kommen  sin  Henne  Ditmar  der  junger«,  Else 
sin  eliche  husfrauwe  unde  han  bekant  vor  sich  unde  alle  ire 
rechten  erben,  daz  sii  eyns  steden,  vasten  vorkouffs  rechtlich 
unde   reddelich    vorkoufft  han  erblich   unde    vorkouffen  Hennen 

35  Homude  dem  jungem  unserm  middescheffen,  Eylen  siner  elichen 
husfrauwen  unde  iren  rechten  erben  drye  acker  arthafftiges  lan- 
des,  gelegen  in  der  feltmarke  zcu  tingeshusen,  bii  namen  zcwene 
acker  bii  dem  Stogbome  allernehist  der  gemeynde,    item  eynen 

24 


37Ö  KW.  1415  oct.  1  und  1419  sept.  1. 

acker,  gelegen  bii  dem  T«kershuser  wege  zcuschen  der  von 
Anenberge  lande,  vor  eyne  summen  geldis,  dii  sii  den  vorkouffem 
gereyde,  wol,  denglicli  betzalt  han,  unde  dii  han  sii  vor  uns  der 
summen  quüd,  ledig  unde  loß  geseit  ane  geverde.  Darumme 
sollen  unde  wollen  dii  vorkouffere  unde  ire  erben  den  kouffern  6 
unde  iren  erben  des  vorgeschreben  landes  unde  vorkoüffs  gerfiwe- 
liche  besitczunge  machen,  rechte  werschafft  tun  unde  alle  moge- 
liche  anspräche  abelegin  nach  rechte  unde  gewonheit  des  landes 
zcu  Hessen  unde  der  stad  Cassel,  als  dicke  als  des  not  geschee, 
ane  widdersprache.  Ouch  han  dii  vorkouffere  vor  sich  unde  alle  10 
ire  erben  daruff  ewiglich  vortzehen  unde  vortzihen  alles  rechten, 
geistlich  unde  werntlich,  ane  argelist  unde  ane  geverde.  Des 
zci\  orkflnde  so  han  wir  dorch  bede  willen  der  obgenanten  vor- 
kouffere unser  große  sttiimgesegel  an  diesen  brieff  tun  henckin. 
Datum  anno  Domini  m^.  cccc®.  decimo  octavo,  feria  secunda  pro-  15 
xima  post  dominicam  Exaudi. 

Orig.-perg.  in  K.  Braunes  siegel  der  stadt  Cassel  (beschr.  s.  urk.  nr.  132). 
Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh.:  ,B  acker  zu  Iringshausen'.  Erwälint: 
Landau  Wüste  orte  61. 


361.     Die  hoßeute  zu  Herbede  zeigen  de)-  äbtissin  zu  Kaufungen  den  20 
tod  des  schultheissen  Eberhard  von  Elvei'/eldt   an  und  biUen,  dessen 
söhn  Konrad  mit  hof  Mid  schuüheissenamt  zu  Herbede  zu  belehnen, 
[zwischen  1415  october  1  und  1419  September  l.J 

[zw,  1415  Unsen  willighen  plichtighen    deynst  to  allen,    leyve  ghene- 

^^**  ^- ^'^^  deghe  vrowe.     Uwen   ghenaden   ghenoghe  to  wetene,    dat  Everd26 
sept,  l.J  van  Elvervelde,   den  y  ons   ghesatet   hadden    van    des    hillighen 
cruces  und  uwer  ghenaden  weghene  to  eynem  schulten  des  hoves 
to  Herbede,    vorvaren    es,    dem   öod    ghenade.     Und  et  es   myt 
uns  also  gheleghen,  dat  wy  uns  behalden  enkonnen,  wij  enhebben 
wene,    dey   uns  vordeghedinge,    war    uns    des  to  done  es.     Also  80 
hevet^)    Conrad  van  Elvervelde  des   vurs.  ^j    Everdes    sone    myt 
synen   vrunden   und   maghen  by  uns    ghewest,    myt   her  Johan 
und  her  Pelegrym  van  der  Leyten,   her  Syverd  van  Eyle  ritter, 
Nevelunc    van  Hardenberghe,   Hinrich    van    Ovete,    Conrat   und 
Tonyes    van   Beünen,    Herman   und  Rotgher    van  Wittene,    und  85 
hebben  ims   toghesacht  und    ghelovet,    sey  wellen  er  lyf  und  er 
gut,  er  vrunde  imd  er   maghe   umme   des   vurgenanten  Conrades 
eres  maghes  willen  by  uns    setten   to  beschermene    uns    vor  un- 
rechte ghewalt,  war  uns  des  to  done  sy,  also  lange  dat  sey  uwe 


1419  oct.  4.  371 

ghenade  und  eren  magh  de[n] ')  vnrs.  Conrade  vrentHclieii  ens 
ghemaket  hebben  des  lenes  und  des  schultametes  des  vurs.  hoves 
to  Herbede,  wente  sin  vader  und  sin  aldervader  und  al  syne  al- 
deren  niy[t]  dem  vurs.  hove  belenet  sin  ghewest,  und  bidden 
öuwe  ghenade  umme  Godes  willen  und  des  hillighen  crüces,  dat 
y  dat  also  voghen,  dat  wij  by  unsen  alden  rechte  blyven.  Uwer 
ghenade  begher  wij  weder  to  wetene  by  brenger  disses  breyves 
ghegheven  under  seghele  Teylekyns  to  Meygerinc,  des  wij  se- 
menÜiche  hoveslude  des  vurgenanten  hoves  ghebruken  in  dissen 
10  saken. 

Sementlike  hoveslude  des  hoves  to  Herbede. 

[Adresse  auf  der  räckseite:] 

An  unse  leyve  ghenedeghe  vrowen  ebdisse  to  Koyfffinghen. 

Orig.-pap.  der  stand,  landesbibl.  zu  Cassel  in  Landau  Collect,  über  kl. 
15  Kaufungen  ü.  fol.  A.  bl.  8,  fleckig,  stellenweise  verwischte  schrift.  Das  aufge- 
drückte Siegel  ist  abgefallen.  Die  ausfertigung  der  undatirten  Urkunde  muss 
zwischen  1415  oct.  1  (urk.  nr.  350)  und  1419  sept.  1  liegen,  da  in  ersterer 
Eberhard  noch  vorkommt,  nach  letzterer  aber  bereits  sein  söhn  Konrad  lehen 
vergiebt  (s.  Aander-Heyden  1,  nr.  580). 

20  1)  hier  folgt  überflüssiges  E.  2)  ,vurschreben*.         8)  n  durch  tinten- 

flecken  verdeckt. 

362.     Lise  von  Rotnrod  und  ihre  tochter  Sophie  Trott  verkaufen  der 
äbtissin  Bertha,  der  pröpstiti  Johannette  und  den  Stiftsjungfrauen  zu 
Kaufimgen  ihre  besitztingen  und  rechte  zu  Herkshausen,  Sigeln,  Hain 
25  und  Arbach, 

1419  october  4. 

Wir  Lyse  van  Rumerode,  Vye  Trotten  ir  tochter  bekennen     1419 
an  dissin  uffen  briefe  vor  uns  unde  alle  unser  rechtin  erbin,  das    ^^^'  ^' 
wir  mid  vorbedachten  müde  unde  gudem  rade  unser  frunde  recht 

30  unde  redelich  eyns  ewigin  kouffes  vorkoufft  haben  unde  vor- 
kouffen  in  disin  brife  der  erwirdigin  yn  öode  unser  libin  gne- 
digin  frowen  frowen  Berthen  van  Godes  gnaden  eptischen,  Jo- 
hannettin  probestin  unde  den  jungfrowen  gemeinhch  des  stifftis 
des  heiligin  cruczis  czu  Kouffungen  unde   allin  iren  nachkomen- 

35  den  in  den  egenantin  stifft  unsern  teyl  unde  alle  daz  recht,  daz 
wir  habin  in  deme  dorffen  unde  feltmarken  Herlaßhusen,  Sigiln, 
czu  deme  Hayn  unde  czu  Arppeche,  mid  namen  sybin  huffe 
landes  czu  Herlaßhusen  unde  was  wir  mehe  landis  doselbis  habin, 
funff  unde  czwenczig  agkir  wesin  unde  was  vdv  mehe  wesin  habin 


372  1419  oct.  4. 

doselbis,  voytige,  gerichte,  recht,  dinst,  wiltban,  gehulcze,  waßir, 
weide,  husunge,  hofestede,  gebuwe,  hofe,  phenniggelt,  eigere, 
gense,  hunre  unde  schonebrod  mid  allin  iren  friheiden,  wirdikeit 
unde  czugehorunge,  wy  dy  genant  adir  geheissen  sint,  ersucht 
unde  unersucht,  nichtis  ußgenomen,  alse  dy  van  Brandenberg  5 
seligin  dy  unsem  eldem  vorkoufft  haben  unde  unser  eldim  se- 
ligin  dy  an  uns  habin  bracht  unde  wir  auch  dy  biß  an  disin 
hfitigin  tag  ruwelichin  innehaben  gehat  unde  beseßin  unde  dy 
auch  van  deme  heiligin  crucze  unde  deme  stifte  czu  Kouffungin 
czu  rechtem  manlehin  habin  gehat  unde  dyt  ein  kegingat^)  ist  10 
der  guthe  unde  czinße,  dy  her  Judeman  selige  vor  czietin  hatte, 
vor  drye  hundert  unde  czwelff  guder  Rinschir  gülden,  der  wir 
van  den  obgenantin  unser  gnedigin  frowen,  probestin  unde  jung- 
frowin  gancz  tegir,  nutzlich  unde  wol  beczalt  sin,  unde  sagin 
sij  der  vorgenantin  summe  geldis  in  disim  brife  qwid,  ledig  unde  16 
loß  vor  uns  unde  unser  erben.  Auch  setzin  wir  dy  obgenantin 
unser  gnedigin  frowen,  probestin  unde  jungfrowen  unde  alle  ire 
nachkomenden  in  dy  vorgeschreben  gude  unde  zcinße  mid  allin 
iren  -v^^dikeidin  unde  czugehorunge  alse  ewige  besitczere  unde 
uns  unde  unsem  erbin  daruß,  der  nummermehe  czu  fordern  adir  20 
nymand  van  unsem  wegin,  geistlich  adir  wertlich,  an  alle  ge- 
verde  unde  argelist.  Unde  haben  auch  williclich  vorczigen  unde 
vorczihin  der  egenantin  gude  unde  czinße  mid  allen  iren  rechtin, 
wirdikeit  unde  czugehorunge  mid  halme  unde  munde,  alse  ge- 
wonlich  unde  recht  ist,  unde  mid  namen  unsers  manlehens,  daz2o 
wir  an  den  genantin  guthen  unde  czinßin  habin  gehat.  Were 
auch  enigir  hande  punckt  unde  artikel  in  disin  brife,  dy  den 
egenantin  kouffem  unde  iren  nachkommenden  muchten  geschadin 
unde  uns  unde  unsem  erbin  muchten  gefromen,  samptlich  adir 
besundem,  dy  sullin  keine  macht  habin  in  eniger  hande  wiße  an  30 
alle  geverde.  By  disim  kouffe  sind  gewest  unde  habin  gehidffen 
theidingin  dy  erbam  unde  gestrengin  luthe  her  Mathias  Jude 
probest  czu  Wißenstein  unde  pherner  czu  Mejmbressin,  her  Rein- 
hard van  Stoghusin  pherner  czu  Kouffungen,  her  Conrad  pherner 
czu  Herlaßhusin,  Frytzsche  van  Herde,  Borghard  van  Colmatsch,  35 
Wernher  van  Velßberg,  Herman  van  Cappel  unde  anders  fromer 
lüde  genug.  Des  zu  erkunde  unde  bekenteniße  habe  ich  Lyse 
egenant  myn  eigin  ingisigil  an  disin  briff  gehangin,  des  ich  Vye 
ir  tochter  vorgenant  wißintlich  mid  ir  hirane  gebruche  vor  uns 
unde  unser  erbin.  Czu  merer  sichirheid  habin  wir  samptUch40 
gebeden  dy   gestrengin    manne  Fritzschin   van  Herde,    Borghard 


1420  juni  1.  373 

van  Colmatsch,  Wemher  van  Velßberg  unde  Herman  van  Cappel, 
daz  sij  ire  ingisigill  umbe  unser  bethe  willin  an  disin  briff  habin 
gehangen  czu  kuntschafft  disir  vorgesohriben  dinge,  dez  wir 
Fiytsche,  Burghard,  Wernher  unde  Herman  egenant  uns  hirane 
5  erkennen.  Actum  et  datum  anno  Domini  millesimo  quadringen- 
tesimo  decimo  nono,  in  die  sancti  Francisoi  confessoris. 

Orig.-perg.  in  M.  Von  den  5  runden,  braunen  (2)  grün)  siegeln  ist 
1)  25  mm  gross  und  hat  im  siegelfelde  2  an  einem  baumstamme  hängende  drei- 
eckige Schilde,  von  denen  der  rechte  2  horizontale  balken,   der  linke  die  ßom- 

lOrodsche  zweithürmige  bürg  zeigt,  Umschrift:  S.  LISE  VON  RUMRUD;  2)  30 
mm,  im  vierpass  schräggestellter,    dreieckiger   schild   mit   eselskopf,    über    dem 

Schilde  mit  decken  und  zier  versehener  heim,  Umschrift:  ....  FRIT VON 

HERDE ;  8)  22  mm,  im  siegelfelde  schräggestellter,  halbrunder  schild  mit  rech- 
tem Schrägbalken,    oben  von  einer   fünfblättrigen   rose   begleitet,    Umschrift:    S. 

15B0RGHART[I  VON  KOLMETZ]*);  4)  Werners  von  Felsberg  (beschr.  s.  urk. 
nr.  343) ;  6)  23  mm,  im  vierpass  schräggestellter,  getheilter,  mit  schildhaupt  ver- 
sehener, dreieckiger  schild  ohne  bild,  darüber  heim  mit  decken  und  büfEelhom- 
artiger  helmzier,  Umschrift:  S.  HERMAN|T| 

1)  =  gegengat  (s.  urk.  nr.  340  n.  5;  vgl.  urk.  nr.  238  n.  1).        2)  ,Kol- 
20metz*  nach  urk.  nr.  442  ergänzt. 

363.     Hmne   von   Speete   der  jüngere,    bürger  zu  Cassel,   und  seine 

ehefrau  Ktinna  bekennen,  dass  sie  von  der  ähtissin  Beriha  von  Sayn, 

der  pröpstin   Johanna   von    Stein   und   dem   capitel   zu    Kaufungen 

6  acker  stellbares  laiid  zu   Wolfsanger  als  leibgeding  auf  lebenszeit 

25  empfangen, 

1420  juni  1. 

Ich  Henne  von  Speele  der  junge,  burger  zcü  Cassel,  Kunna     u20 
sin  eliche  wertinne  bekennen  uffintlich  in  diesem  brieffe  vor  allen    ^'*'**  ^• 
luden,  dii  in  sehen,  hören  adir  lesen,  daz  wir  von  der  erwerdigen 

30imser  lieben  gnedigen  frauwen  frauwen  Bertha  von  Seyn  abba- 
tissen  zcu  Kouffungen  unde  von  juncfrauwen  Johanna  vom  Stein 
probistin  unde  von  den  juncfrauwen  unde  capittel  gemeynlich  des 
stifftes  des  heiigen  crüces  zcü  Kouffungen  czü  unser  beyder  liben 
unde   lebetagen   von   iren    gnaden    unde    von  dem   vorgenanten 

35stiffte  entphangen  haben  unde  entphaen  zcu  unser  beyder  libge- 
dinge  in  diesem  geinwortigen  brieffe  seeß  acker  arthafftiges  landes, 
gelegen  in  der  feltmarke  zcft  Wolffisanger  in  der  aftwe,  dii  dar 
treffen  unde  rftren  uff  eyn  ende  an  der  von  Anenberge  wesen 
unde  waren  vortziiten  Hildebrandes  von  Wolffisanger  unde  Hillen 

40siner  elichen  wertin,  dii  die  seibin  eckere  zcü  tröste  irer  sele 
unde  irer  eldem  dem  vorgenanten  stiffte  bescheiden  unde  gegeben 


374  1420  juli  6. 

han  nach  ußwisunge  des  instrumentesbrieffs  darobir  gegeben,  also 
daz  wir  dii  seeß  acker  vorgenant  zcu  unser  beyder  libe  unde 
lebetagen  undir  uns  haben  unde  uns  der  gebrüchen  sollen  zcft 
alle  unsenne  nutze,  doch  also  daz  wir  allejerlich,  wan  dii  eckere 
fruchte  tragen  unde  gesehet  stehen,  in  unde  irme  stiffte  zcü  5 
Coüfflngen  Yorgeschreben  von  ye  eyme  igUchem  ackere  geben  eyn 
limeß  Casselsch  maßes  solicher  fruchte,  als  dii  eckere  dann 
tragen.  Wan  ouch  ich  Henne  von  Speie  unde  Kunna  sin  eliche 
wertin  egenant  von  tode  verfallen  sin,  als  dann  dii  eckere  stehen, 
wan  dii  leste  abegegangen  ist,  so  sollen  sii  zcft  stunt  mit  derio 
fruchte  unde  gründe  widder  ledig  unde  loß  an  unse  gnedigen 
frauwen  von  Couffungen,  unser  juncfrauwen  dii  probistin,  dii 
juncfrauwen  gemeynlich  unde  den  egenanten  stifft  daselbis  ge- 
fallen ane  unser  erben  adir  ymandes  von  unser  wegen  widder- 
sprache,  ane  geverde.  Des  zcu  erkunde  so  han  ich  Henne  von  15 
Speie  unde  Kunna  sin  eliche  wertinne  gebeden  dii  erbem  herren 
hem  Johanna  Wingarten  dechen  unde  hem  Johannen  Nordirs- 
husen  canoniken  zcu  sante  Mertins  kirchen  zcft  Cassel,  daz  sii 
ire  ingesigele  vor  uns  in  kuntschafft  der  warheit  dieser  vorge- 
schreben  ding  an  diesen  brieff  han  gehangen,  des  wir  Johan  dechen  20 
unde  Johan  Nordirshusen  egenant  uns  irkennen  umme  irer  bede 
willen.  Datum  anno  Domini  m^.  cccc^.  vicesimo,  sabbato  proximo 
post  festum  Penthecostes. 

Orig.-perg.  in  K.    Siegel  1)  abgefallen;  2)  rund,  26  mm,  grün,  brustbild 
eines  heiligen  mit  kind  auf  dem  rechten  arme,  Umschrift:  S.  lOHANNIS  NOR- 25 
DIRSHVSI[N].     Auf   der   rückseite    von   hand    16.  jahrh. :    ,Uber   sechs    acker 
landes  in  der  feltmargk  vor  Wolfesanger*. 

364.     Bruder   Heinrich,    bischof   von   Edretnit  wid   vicar   des    erz^ 

bischofes  Konrad  von  Mainz,   verwilligt   den    klosterfrauen   zu  Kau- 

fungen,  sowie  den  gläubigen  unter  gewissen  bedingungen   einen  ablassdO 

von  40  tagen  und  1  karene. 

1420  juli  6. 

1420  Universis  et  singulis  Christi  fidelibus  et  presertim  religiosis 

juU  6*.    (Jominabus  abbatisse,  prepositisse  totique  i)  conyentui   regalis  mo- 

nasterii  sive  ecclesie  in  Koftffungen  Maguntine  diocesis  nos  frater  35 
Henricus  Dei  et  apostolice  sedis  gracia  episcopus  Adrimitan[us]  ^), 
reverendissimi  in  Christo  patris  et  domini  nostri  domini  Conradi 
archiepiscopi  sancte  Maguntine  sedis  in  pontificalibus  vicarius, 
salutem  in  eo,  qui  est  omnium  vera  salus.  Si  Deum  ore  prophe- 
tico  in  singuUs  sanctis  suis  laudare  jubemur,  precipue  in  hac  lau-  40 


1420  juli  6.  375 

dare  debemus,  que  nobis  in  redempcionem  salvatorem  genuit  Do- 
minmn  nostrum  Jesum  Christum.  Hec  enim  est  Stella  maris 
lucida,  mater  miserorum,  spes  desolatorum,  dulcis  consolacio 
afflictonim,  via  errancium,  spes  et  firma  salus  sibi  devote  sup- 
öplicancium  et  apud  omnipotentem  Dominum  refugium  unicum  ac 
piissima  interventrix  et  advocata  cupientibus.  Igitur  ad  laudem 
tam  castissime,  sanctissime  et  gloriosissime  virginis  Marie  quos- 
libet  Christi  fideles  devocius  attendere  et  salubrius  exhortare, 
vobis,  dum,  quando  et  quosciens    infrascriptas    antiphonas,  vide- 

10  licet  „Veni  sancte  spiritus"  cum  versiculo  et  coUecta  de  sancto 
spiritu,  ante  missam  vel  post  missam  „Salve  regina",  „Eecor- 
dare*^  vel  „Regina  celi"  seu  aliam  antiphonam  de  beata  virgine 
cum  versiculo  et  collecta  annexa  in  vestra  ecclesia  sive  monasterio 
publice  decantaveritis  vel  publice  legeritis   cottidie  ante  vel  post 

15  missam,  necnon  Christi  fidelibus  decantacioni  eorundem,  anti- 
phone,  versiculis  et  collectis,  devote  interessentibus,  de  sin- 
gulis  videlicet  antiphonis,  versiculis  et  collectis  necnon  de  sancta 
cruce  et  a  qualibet  particula  reliquiarum  ibidem  existentibus, 
quibus  debitam    reverenciam  veneracionis  et  honoris  exhibuerint, 

20  vel  qui  ^)  manus  suas  ad  f abricam,  luminaria,  omamenta  vel  ad 
quevis  alia  pia  opera  seu  necessaria  porrexerint  adjutrices  vel 
in  singulis  festivitatibus,  videlicet  Nativitatis  Christi,  Circum- 
cisionis,  Epiphanie,  Passionis  Domini,  Pasche,  Ascensionis  Domini, 
Penthecostes,   Corporis  Christi,    gloriose  Marie    virginis,    omnium 

25  apostolorum,  omnium  sanctorum  necnon  in  commemoracione  om- 
nium fidelium  animarum  sanctorumque  marürum,  confessorum  et 
sanctarum  virginum  duplicia  festa  habencium^  in  festivitatibus 
patronorum  et  dedicacionis  et  per  octavas  eorundem  causa  devo- 
cionis  simul  et  oracionis  accesserint,  aut  qui  cimiterium,  ambitum, 

SOecclesiam  vel  altaria  visitaverint  vel  circuerint  orando  pro  Om- 
nibus fidelibus  defunctis  quinque  Pater  noster  et  totidem  Ave 
Maria,  aut  qui  sacrosanctum  corpus  Domini  et  oleum  sacrum, 
cum  ad  infirmos  deportatur,  secuti  fuerint,  aut  qui  missis,  predi- 
cacionibus,  matutinis,  vesperis  vel  aUis  divinis,   exequiis  et  mor- 

35tuorum  sepulturis  fideliter  interfuerint  divine  propiciacionis  gra- 
ciam  petituri,  aut  qui  in  serotena  pulsacione  campane  ob  reve- 
renciam gloriose  Marie  virginis  tria  Ave  Maria  flexis  genibus 
oraverint,  quandocumque  vel  quoscienscumque  aliquid*)  premis- 
sorum  devote  fecerint,  nos  de  omnipotentis  Dei  misericordia,  bea- 

40torum  Petri  et  Pauli  apostolorum  gracia  confisi,  auctoritate,  qua 
fungimur,  de  injunctis  eis  penitenciis  quadragitita  dies  peccatorum 


376  1420  oct.  28. 

criminaliuin  et  unam  karenam  indulgenciarum  in  Domino  miseri- 
corditer  relaxamus.  In  testimonimn  omnium  premissorum  pre- 
sentem  litteram  fecimus  sigilli  nostri  appensione  muniri.  Datnm 
anno  Domini  m*^.  cccc®.  vigesimo,  octava  beatorum  Petri  et  Pauli 
apostolomm.  6 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  defect  und  unkenntlich.    Auf  der  rückseite  von 
band  15.  jahrh. :  ,Littera  de  indulgenciis^ 

1)  orig.  ,totoque^         2)  Adramytteum  in  Kleinasien;  über  bischof  Hein- 
rich 8.  Eubel  70.        3)  ,qui*  übergeschrieben.        4)  orig.  ,aliquod^ 

365.     Notar,  cleriker  Johannes   Wynrich  zu  Cassel  beurkundet,    dass  lo 

Helung  Gobbeln  zu  Heiligenrode  und  seine  ehefrau  Gela  detn  priester 

Werner  Volghard  2  inalter  jährlicher  komgüUe  aus  ihrem  gute  daselbst 

auf  mederkauf  verkauften, 

Cassel  1420  october  28. 

1420  In  Goddes  namen,  amen.     Kunt  sie  allen  luden,  die  dießenlö 

oct.  28.  ^jg^  instrumentesbrieff  sehin,  hören  adir  lesin,  daz  in  deme  jare, 
alse  man  czalte  nach  unsirs  heren  Christi  gebord  thusent  jar, 
virhundirt  jar,  darnach  in  deme  czwenczigisten  jare,  in  der 
driczehinde  czal,  die  man  nennet  zcft  latine  indiccio,  in  deme 
drettin  jare  der  cronunge  dez  allirheilgisten  in  Godde  vatirs  unde  20 
heren  heren  Martini  babistes  von  gotlicher  vorsichtekeid  des 
funfften,  an  deme  achte  unde  czwenczigisten  tage  des  manden, 
den  man  nennet  zcü  latine  october,  des  seibin  tages  umme  ves- 
perczid  adir  daby,  in  hftse  unde  wonunge  Henrich  Volghardes 
borgirs  zcu  Cassel,  in  der  nüwenstcwi  gelegin  daselbis,  Menczir25 
bischtüms,  in  keginwortikeid  myn  uffinbar  schribers  unde  dießir 
nachgeschrebin  geczuge  han  gestanden  die  bescheiden  lüde  Helle- 
wig Gobbeln  unde  Gele  sin  eliche  hüsfrowe,  wonhafftig  zcft  Heil- 
genrade des  vorgenanten  bischtüms,  unde  han  bekand  unde  be- 
kennen vor  sich  unde  alle  ire  rechtin  erbin,  daz  sie  mit  güdenBO 
frihen  willen  unde  vorbedachten  müde  rechtlich  unde  reddelich 
vorkoüfft  habin  unde  vorkoüffen  in  dießme  uffin  Instrumente  unde 
brieffe  deme  ersamen,  wisen  manne  hem  Wemhere  Volgharde 
prister  dez  egenanten  bischtüms  unde  wer  dießen  brieff  von  siner 
wegen  mit  syme  guden  wissen  unde  willen  ynnehad  adir  weme36 
her  dießen  brieff  gebe,  vorseste,  beschide,  vorkouffte,  czwey  mal- 
dir  komgülde,  halb  kom  unde  halb  habern,  Hesches  maßes  unde 
mit  namen  Ceslisches  maßes,  göder  fruchte  jerlicher  gülde,  alle 
jar  eme  die  gutlichen  zcü  gebin,  zcü  werin  unde  beczalinde  zcü 
Cassel  in  sin  hüß  an  allerley  infal   unde    kummemisße,    geistlich  40 


1420  oct.  28.  377 

adir  wertlich,  unde  an  allen  intrag,  hagel,  missewaß,  brand  adir 
herennoid  unde  gewalt,  wy  man  daz  genennen  kan  adir  mag, 
uff  sente  Michahelis  tag  des  heilgen  erczengils  an  allen  vorczog, 
widdersprache  unde  schaden,  vorboddis  geistliches  adir  wertliches 
ögerictites,  uff  ire  koste,  schaden,  ebinthflr  unde  vorlftst  uß  irme 
g&de,  erbe,  eckem  unde  wesin,  gelegin  in  der  feltmarke  des 
dorffis  zcü  Heilgenrade,  daz  genant  ist  Fößlehen,  unde  andirs  uß 
alle  irme  güde  unde  erbe,  wo  daz  gelegin  ist,  vor  vierczig  güde 
Einsehe  gülden,  güd  an  golde   unde  swer  gnük    an  müncze    ge- 

10  wichte,  die  her  en  gfttlichen  unde  wol  czu  gudeme  danke  gegebin 
unde  beczalet  had,  unde  sie  han  en  der  qwid,  ledig  unde  loiß 
geseid  ane  geverde.  Oüch  so  han  die  vorkouffere  vorwillekord : 
wer  ez,  daz  sie  die  jargülde  vorgenant  nicht  engebin  adir  be- 
czaleten,  wüches  jares  daz  were,  uffe  di  czid,   alse  vorgeschrebin 

iösteid,  so  mochte  der  egenante  her  Wemher  adir  heldir  dießes 
brieffis,  alse  vorgerürt  ist,  sich  undirwenden  des  vorgenanten 
güdes  unde  sich  darczA  halden,  alse  lange  biß  daz  eme  adir 
heldir  dießes  brieffes  die  gülde  beczalet  werde  ane  uffczog  unde 
intrag.     Ouch  ensoln  adir  enwoln   die    vorkouffere    adir   nymant 

20  von  irer  wegin  keyne  nuwen  funde  adir  behelff  suchen  adir 
vinden,  die  dießen  uffin  instrumentesbrieff  gehindern  adir  ge- 
schaden  mögen,  geistlich  adir  wertlich.  Doch  so  han  die  vor- 
kouffere vorgenant  die  gnade  unde  fruntschaff  behalden,  also  daz 
sie  die  obgenanten  jargülde    halb    mögen  widderkouffen   alle  jar 

25  uff  sente  Michahelis  tag  umme  den  ergenanten  kouffir,  adir  wer 
dießen  brieff  ynnehette,  alse  vorgeschrebin  steid,  vor  czwenczig 
gude  gülden  der  egenanten  were,  also  vor  ouch  gerftrt  ist,  adir 
czümale  vor  virczig  gülden  dez  seibin  were  egenant,  also  doch 
daz  sie  die  vorhürten  unde  vorsesßin  gülde  vor  unde   hoübitgeld 

30  darnach  von  stund  tegir,  wole,  gütlich  unde  genczlich  beczalet 
habin  ane  alle  geverde  unde  ane  argeliste.  Des  zcu  kuntschaff 
unde  merer  sicherheid  so  han  die  vorkouffere  vorgenant  gebedin 
vor  sich  unde  ire  rechtin  erbin  den  ersamen  man  hem  Johanne» 
Wingarten  techin  uffe  der  Friheid  zcü  Cassel  sente  Mertin  unde 

35  den  erbam  man  Bernharde  Horbüsche  zcu  den  gecziden  borger- 
meister  zcü  Cassel,  daz  die  oüch  ire  ingesigele  han  an  dießin 
brieff  gehangen  by  myn  merkeczeichen,  daz  die  ersamen  manne 
bekennen  unde  han  daz  getan  umme  beide  willen  Hellewigen 
Gobbeln,     Gelen     siner     elichen     husfr6wen     vorgenant.      Unde 

40  die  vorkouffere  vorgenant  han  mich  uffinbar  schriber  da- 
robir    gebedin    unde  geheischet,    alse    sie  von  rechte  solden,   daz 


378  1421  märz  2. 

ich  en  obir  dieße  sache  unde  koflff  eyn  adir  mer,  ab  ez  noid 
were,  beschrebe  adir  machede  uffinbar  instrumente.  ünde  by 
dießme  koftffe  sint  gewest  czft  geczftgen  die  bescheiden  lüde  unde 
manne  her  Henrich  von  Crömbach  phemer  daselbis,  Hans  von 
Schachten,  Eudewig  Wackirs  unde  Lodewig  Fymen  leigen  5 
Menczir  bischtüms.  Unde  ist  gesehen  in  deme  jare,  mande,  tage, 
stunde  unde  stedde,  alse  vorgeschrebin  steid,  unde  die  geczuge 
vorgenant  sint  hirobir  geheischet  unde  gebedin  sundirlichen. 

(S.  N.)  Unde  ich  Johannes  Wynrich  von  Cassel  cleriker 
Menczir  bischtilms,  von  keysirlicher  macht  unde  gewelde  eyn  10 
uffinbar  schriber,  als  ich  mit  den  erbarn  geczügen  by  dießme 
koflffe  unde  gescheffede  bin  gewest  unde  daz  gehört  unde  ge- 
sehin  han,  so  han  ich  daz  beschrebin  unde  in  dit  uffinbar  in- 
strumente gesast  unde  geczeichent  mit  myme  gewonlichen  merke- 
czeichen  unde  namen  mit  anheng&nge  ingesigele  der  ersamenl5 
hem  Johann  Wingarten  techin  unde  Bernhardes  Horbuschez 
vorgenant,  alse  ich  darobir  geheischet  unde  gebedin  bin  czii 
eyme  geczflgnisse  der  warheid, 

Orig.-perg.  in  KL     Siegel  1)  spitzoval,  55/32  mm,    unter  Gothischem  sau- 
lenbau    stehender   bischof,    darunter   schild   mit   unkenntlichem    siegelbild,    um- 20 
Schrift:  [S.  IO]HAN[NIS  WINJGARTES  DECANI  ECCE  SAXCTI  MARTINI 
[IN]  CASSELE;    2)  rund,    25  mm,    schild   mit   unkenntlichem    siegelbild,    Um- 
schrift: [S.]  BERNHAR[DI]  HORBVSCH. 


366.    Enist  von  Zella  und  seine  ehefrau  Grefe  verkaufen  dem  dechanten 
Dietrich  von  Jassowe   und  dein   capitel  zu  Ober-Dorla  einen  gülden  2b 
jährlichen  zinses  von  V3  hufe  zu  Ober- Heroldshausen  auf  wiederkauf. 

1421  märz  2. 

1421  Ich  Ernst  von  Czelle  ^),  Grite  sin  eliche  wertime  [!]  bekennen 

^^^^  -•  vor  uns  unde  alle  unse  erbin   unde  thun    kunt   allin   luten,    die 

dissen  briff  sehen,  hom  adder  lesen,  daz  wir  vorkoufft  habin  in  30 
macht  disses  briffes  eynen  guldin  geldiß  jerliches  zcinses  deme 
erbem  hem  em  Ditherich  von  Jaßowe  techen  von  Obem-Dorla 
unde  synen  nochkomenden  unde  deme  werdigen  capittil  dez 
stifftes  daselbest  sente  Petirß  unde  Paules.  Den  genanten  guldin 
zcinses  rede  unde  gelobe  ich  egenanter  Ernst,  myn  eliche  wertin  35 
unde  unse  erbin  gutlich  unde  unvorzcoglich  alle  jar  zcu  gebene 
zcu  vier  gezciten  des  jares,  zcu  ixlicher  quater  temper  bijsundern, 
eynen  ort  eynes  guldin  ane  alle  orn  schadin,  ane  allin  kumer 
unde  vorbitunge  ixlicher  lute  unde  gerichte,  eß  sie  geistlich  ader 


1421  märz  2.  379 

wertlich,  unde  gelobin  das  in  reohtin,  gudin,  waren  truwen  mit 
unßin  erbin  guÜich  zcu  haldin  ane  allen  vorsacz,  wy  man  den 
ummer  erdengke  künde,  die  den  jerlichen  zcinß  gehindern  mochte. 
Den  guldinzcins  habe  ich   obgenanter  Ernst,   myn   eliche   wertin 

6  unde  unse  erben  vorkoufft  an  eyner  halbin  hufe  landes  gelegin 
zcu  Obim  Heroldeshusen,  die  wir  zcu  rechteme  erbe  habin  von 
der  ernwirdigin  myner  gnedigen  frouwen  abbatissen  zcu  Kouf- 
fungin,  met  der  gesaczete  amptmanne  wißen  unde  willen  wir  den 
kouff  getan  habin,  dez  gestrengin  mannes  Hermans  von  Cappil  ^), 

10  Unde  ich  Herman  von  Cappil  bekenne  von  amptes  wegin  myner 
gnedigin  frouwen  abbatissen  zcu  Kouffungen  unde  dez  werdigen 
stifftis  deme  vorgenanten  myne  hem  techin  unde  sin  nochkomen 
unde  deme  emwerdigen  capittil  eynes  gülden  geldes  jerliches 
zcinses  an  der  halbin  huffe  nest  myner  gnedigen  frouwen  rechte 

löerbezcinse  unde  habe  daz  getan  umme  bete  willen  dez  vorge- 
nanten Ernstes '),  siner  wertin  unde  orer  erben.  Ouch  sal  die 
selbie  halbe  huffe  nicht  vordir  beswert  werde,  diewüe  daz 
disser  kouff  stehit.  Ouch  had  Ernst  von  Zcelle,  sin  wertin  unde 
ore  erben  solchen  willin  behaldin:    welches    jares    daz  sij  komen 

20  an  sente  Michels  tage  zcu  eyme  techin  adder  zcu  deme  capittil 
unde  brengin  zcen  gude  Einsehe  guldin,  gud  ame  golde  unde 
swer  gnug  ame  gewichte,  unde  alle  vorseßin  zcinse  damete  unde 
bethin,  daz  man  on  den  guldin  zcinses  wedder  zcu  kouffe  gebe, 
des  sal  man  su  gudlich  gezcuidie*),   also  das   doch   alle  vorseßin 

26  zcinse  unde  gegebin  zcinse  nicht  abe  suln  gerechint  werde  an 
deme  weddirkouffe,  unde  daz  gutlich  zcu  haldin  ane  argelist  unde 
ane  alle  geverde.  Were  ouch  sache,  daz  der  pristerschafft  adder 
geystlichen  luten  ore  zcinse  vorbotin  wordin  von  geistlichen  adder 
wertlichen  forstin,    daz   ensolde   nicht    den   vorgenanten   mynen 

80  hem  techin  unde  capittU  addir  om  nochkomen  in  keyne  wyß 
zcu  orme  jerlichem  zcinse  nicht  beschedige  unde  daz  gutlich  zcu 
halden  ane  allin  intrag  unde  ane  alle  geverde.  Daz  alle  stucke, 
puncte  unde  artikel  disses  briffes  von  worthe  zcu  worte  stete 
unde  gancz  gehaldin  werdin,  dez  zcu  erkunde  unde  mer  sichereit 

35  gebe  ich  deme  vorgenanten  mynen  hem  techin  unde  sin  noch- 
komen dissen  briff  festlich  versegelt  under  ingesegel  dez  ge- 
strengen mannes  myns  junchern  Hermans  von  Cappil.  Unde  ich 
Herman  von  Cappil  bekenne,  daz  ich  myn  ingesegel  zcu  eyme 
bekentenisse  an   dissin  briff    gehangin    habe    von    amptes    wegin 

40  myner  gnedigen  frouwen  vorgenant  umme  bete  willen  Emstis 
von  Zcelle,    syner  wertin  unde  orer   erbin,    die   myns  ingesegel 


Juni  16, 


380  1421  juni  16. 

nuczumayl   gebruchen.     Datum    anno  Domini  m^.  cccc^.  xxi.,    do- 
minica  Letare  in  Quadragesima. 

Cop.-pap.  des  15.  jahrh.  in  K.,  schrift  an  zwei  stellen  durch  flecken  un- 
deutlich. Auf  der  rückseite  von  hand  16.  jahrh.:  ,Ober-Heroldeshaußen  1  fl. 
gelts  von  einer  Vj  huffe*.  5 

1)  wohl  Propstzella.  2)  wohl  Waldkappel  (s.  Landau  Stadt  Waldkappel 
(zeitschr.  f.  Hess,  gesch.  7,  243).  3)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,willin*. 
4)  =  jgezwiden*,  willfahren,  gewähren. 

367.  Scholaster  Hermann  Schindeleib  zu  Erfurt  beauftragt  als  richter 
in  einem  processe  der  äbtissin  Bertha  und  des  Stiftes  zu  Kaufungen  10 
gegen  Heinrich  Gerike,  genannt  Mickel,  Heinrich  Scheuer  und  beider 
ehefrauen  die  pfarrer  zu  Walburg,  Gleichen,  Uschlag  und  Frommers- 
hauseUj  die  letztgenannten  öffentlich  zu  excommuniciren,  wenn  sie  sich 
nicht  binnen  12  tagen  mit  dem  stifte  verglichen  hohen  würden. 

Erfurt  1421  juni  16,  15 

1421  Datum  per  copiam.  —  Hermannus   Schindeleip  scholasticus 

ecclesie   beate   Marie    Erffordensis  Maguntine    diocesis,    judex  et 
subexecutor  cause  et  parcium  infrascriptarum    a  venerabili  viro 
domino  Johanni  [!]  Brun  preposito  Zwerinensi  *)  ac  decano  beate 
Marie  Erffordensis   predicte   Maguntine   diocesis,    judice   unico  a20 
sede  apostolica  specialiter  deputato  subdeputatus,  universis  et  sin- 
gulis  plebanis,  viceplebanis,  divinorum  rectoribus,  presbiteris,  cle- 
ricis  et  notariis  publicis  quibuscumque  per  civitatem  et  dyocesim 
Magüntinam  ac  alias  ubilibet  constitutis,  presentibus  requisitis  et 
presertim  divinorum    rectoribus  in  Walberg,  in  Glichin,    in  üss-25 
lacht  et   in  Fromershüsen    dicte    diocesis    salutem  in  Domino  et 
mandatis  nostris,  ymmo  verius  apostolicis,  firmiter  obedire  ^).  Quia 
Henricus  Geriken   dictus  Mikel,    Henricus  Scheffer   et  eorum  le- 
gitime citati  in   certum  terminum  per  processus  judicis  unici  me- 
morati,    prout  nobis  ex  ipsius    litteris    propter    sui    absenciam  et  30 
commissionem  nobis,  ut  premittitur,  factam  ipsis  reportatis  et  de- 
bit^  executis  plene   constabat  atque  constat,    ad  instanciam  vene- 
rabilis  domine  Berthe  abbatisse  et  capituli   secularis  et  collegiate 
ecclesie  sancte   crucis  in  Kouffungen  prefate  Maguntine  diocesis, 
minime  comparere  curarunt,  domino  Ny colao  plebano  in  Walberg  35 
et  Henrico  Gleneborg  procuratoribus  comparencium  ipsonun  cita- 
torum  et  non  comparencium  ipse  Henricus  Glenenborg  abbatisse 
et    capituli    memorati    procurator  *)    subcitatus     eorum    nomine 
contumaciam  accusavit  ipso    satis  diu    exspectato  contumaces  re- 
putari  a[c]^)  processus  necessarios  cum  intervallo   contra  eosdem40 
debita  cum   instan[cia]    propter    sepedicti    domini  Johannis  Brün 


1421  juni  16.  381 

absenciam  et  commissionem  ab  eodem  *)  nobis,  ut  prefertur,  factam 
decemi  petivit  nos  et  requisivit.  Unde  nos  Hermannus  subcon- 
servator  memoratus  apostolicus,  ut  tenemur  obedire  mandatis 
attendentes,   quod  juste    petentibus  non  est  denegandus  assensus^ 

5eandem  admittentes  tamquam  justam  et  racioni  consonam  pre- 
fatmn  Henricum  Geriken  dictum  Mickel,  Henricum  Scheffer  et 
eorum  legitimas  per  se  nee  alium  seu  alios  non  comparentes  licet 
debite  expectatos  merito,  prout  erant  exigente  justicia,  contumaces 
reputamus  ac  processus  necessarios  et  ^)  oportunos,  ut  premittitur, 

10  decemimus.  Ipsosque  propter  hujusmodi  contumaciam  manifestam 
excommunicare  possemus,  mitius  tamen  agere  volentes,  vobis  in 
virtute  sancte  obediencie  et  sub  excommunicacionis  pena  trium 
tamen  dierum  canonica  monicione  premissa,  quam  in  vos  et  ve- 
strum  quemlibet  ferimus,    si  nostris  mandatis  non  parueritis  cum 

löeffectu,  in  hiis  scriptis  districte  precipiendo  mandantes,  quatenus 
presentibus  nostris  litteris,  ymmo  verius  apostolicis,  receptis  ac- 
cedatis,  quo  merito  propter  id  fuerit  a,cceAendum,  dictos  reos,  ut 
eorum  quemlibet,  diligenter  et  peremptorie  moneatis,  quos  et  nos 
presentibus  sie  requirimus  et  monemus  auctoritate    qua  supra,  ut 

20infra  12  dierum  spacium,  quorum  dienmi  quatuor  pro  primo, 
quatuor  pro  secundo  et  reliquos  vero  quatuor  pro  tercio  et  per- 
emptorio  termino  prefigimus  et  assignamus  ab  execucione  pre- 
sencium  immediate  computanrfo«,  se  cum  prefatis  abbatissa  et  ca- 
pitulo  aut  eorundem  procuratoribus  amice  vel  in  jure  componant. 

25  Alioquin  dicto  monicionis  termino  lapso  ipsos  et  eorum  quemlibet 
divisim  extunc  prout  exnunc  et  exnunc  prout  extunc^)  excom- 
municamus  Dei  nomine  per  presentes,  quos  sie  excommunicatos 
singulis  diebus  dominicis  et  festis  pulsatis  campanis  incensisque 
candelis,    ipsis    candelis    extinctis  et  in    terram    projectis    publice 

30  nuncietis,  nuUo  alio  nostro  mandato  desuper  exspectato,  sed  propter 
viarum  discrimina  locorumque  distanciam  atque  dominorum  tem- 
poralium  tyrannidem  processus  nostri  ad  loca  vestra,  ut  propone- 
batur,  commode  presentari  non  possunt.  Si  tunc  dicti  rei  hujus- 
modi nostras  sentencias,  ymmo  verius  apostolicas,  quod  absit,  post 

35  hoc  sustinuerint  ad  quindenam  Pharaonis  durioiam  imitando,  ex- 
tunc inhibetis  et  inhibere  faciatis  onmibus  et  singulis  vestris  par- 
rochianis,  quibus  et  nos  presentibus  auctoritate,  qua  fungimur  in 
hac  parte,  inhibemus,  ne  quis  ipsis  reis  communicet  emendo,  ven- 
dendo,   molando,   pistando,    sal,    aquam,    ignem    ministrando    aut 

40  aliquo  alio  communionis  genere,  verbo  vel  facto  quovismodo  par- 
ticipando,  aUoquin  contrarium  facientes  minoris  excommunicacionis 


3Ö2  14Ö1  oct.  3Ö. 

sentenciis*)  fore  ligatos  publice  nunoietis,  ab  hiis  non  cessantes 
et  tarn  diu  servantes,  donec  aliud  a  nobis  aut  superiori  nostro  in 
mandatis  habueritis.  In  quorum  oninium  et  singulorum  premis- 
sorum  iidem  et  evidens  testimonium  nostras  patentes  litteras  hu- 
jusmodi  excommunicacionem  et  aggi'avacionem  in  se  continentes  5 
exinde  per  Wydonem  Xyrxee  notarium  infrascriptum  scribamque 
nostrum  fieri  mandamus  nostrique  sigilli  appensione  fecimus  com- 
muniri.  ßeddite  litteras  sigillatas,  diem  execucionis  pena  sub 
premissa  nobis  rescribendo.  Datum  et  actum  Erffordie  in  curia 
habitacionis  nostre  anno  Domini  m^.  cccc®.  xxi*^.,  indictione  decima  10 
quarta,  die  lune  decima  sexta  mensis  junii,  hora  vesperorum  vel 
quasi,  pontüicatus  sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini  nostri 
domini  Martini  divina  providencia  pape  quinti  anno  suo  quarto,  pre- 
sentibus  ibidem  discretis  viris  dominis  Conrado  Lonberer  et  Borg- 
herdo  Wermann  clericis  Maguntine  diocesis  testibus  ad  premissa  15 
vocatis  pariter  et  rogatis. 

Cop.-pap.  des  15.  jahrh.  in  K.,  fleckig,  2  kleine  löcher  im  text.  Auf  der 
rückseiie  von  hand  des  amtmanns  Ruland  zu  Kaufungen  (16.  jahrh.):  ,Eyn  ci- 
tacion  frauwe  Berta  von  Seyn*). 

1)  Schwerin.       2)  vorl.  ,obederie*.        3)  vorl.  ,procuratur*.        4)  c  durch  20 
loch  zerstört.       6)  vorl.  ,eadem*.       6)  ,et*  in  fonn  eines  Tironianischen  Zeichens 
wiederholt.         7)  vorl.  ,exnunc'.        8)  vorl.  »sentencias*.        9)  hier  folgt  unver- 
ständliches ,ant^  oder  ,aut'  mit  abkürzungszeichen. 

368.     Sahoktster  Herman  Schindeleib  zu  Erfurt  verschärft  als  richier 
in  einein  processe   dei'   äbtissin   Bertha  von  Sayn   und  d^s  sfißes  zu^ 
Kaufungeii   die   excommunicafion  gegen  deren  gegner  Heinrich  Gerke 
zu  Uschlag  und  dessen  ehefrau  durch  verhängung  des  interdictes  über 
die  orte,  an  welchen  dieselben  sich  aufhauen. 
Erfurt  1421  october  SO. 

1421  Hermannus  Schindeliep  scolasticus  ecclesie  beate  Marie  Erffor-  30 

densis  Maguntine  diocesis,  judex  cause  et  partium  infra«criptarum 
a  venerabili  viro  domino  Johanne  Brun  preposito  Zwerinensis  ^)  ac 
decano  ejusdem  beate  Marie  Erffordensis  dicte  diocesis  ecclesia- 
rum,  judice  unico  a  sede  apostolica  specialiter  deputato  subdepu- 
tatus,  universis  et  singulis  plebanis,  viceplebanis,  divinorum  reo- 35 
toribus,  cappellanis,  vicariis  perpetuis  ceterisque  presbiteris,  clericis 
et  notariis  publicis  quibuscumque  per  provinciam,  civitatem  et 
diocesim  Maguntinam  ac  alias  ubilibet  constitutis,  presentibus 
requisitis  et  presertim  plebano  in  Uslacht  dicte  diocesis  salutem 
in  Domino  et  mandatis  nostris,  ymmo  verius  apostolicis,   firmiter4o 


oct.  30. 


1421  oct.  30.  383 

obedire.  Sane  noveritis,  quod,  licet  dudum  quosdam  Henricum 
Gherken  et  ejus  legittimam  venerabilis  domine  Berthe  abbatisse 
et  capituli  secularis  et  collegiate  ecclesie  sancte  crucis  in  Koü- 
fungen  diocesis  sepedicte  ad  instanciam  propter  ipsorum  mani- 
6  festam  contumaciam  excommunicaverimus  et  aggravaverimus  certos 
nostros  processus  desuper  decretos  in  certis  ecclesiis  et  locis  com- 
petentibus  debita  execucione  demandantes  ipsosque  tam  con- 
junctim  quam  divisim  sie  excommunicatos  et  aggravatos  ali- 
quamdiu  publice  denunciari  fecerimus    modo    et  forma  consuetis, 

lOnichilominus  tamen  prefatus  Hans^)  Gherke  et  ejus  legittima  sie, 
ut  prefertur,  excommunicati,  aggravati  et  denunciati,  quo  ducti 
nescitur  spiritu,  animis  miserabiliter  induratis  hujusmodi  nostras, 
ymmo  verius  apostolicas,  excommunicacionis  et  aggravacionis  sen- 
tencias  sustinere  non  verentur  in   salutis  animarum  suarum  dis- 

15  pendium  contemptumque  clavium  sancte  sedis  apostolice  ac  sancte 
matris  ecclesie  vilipendium  et  scandalum  plurimorum.  Unde,  ne 
ex  ipsorum  multiplici  contumacia,  pertinacia,  dolo,  rebellione  et 
inobediencia  manifestis  commodum  valeant  reportare,  cum  cres- 
cente  contumacia  merito  eciam  crescere  debet  et  pena,  nos  contra 

20ipsos  gravius  et  rigidius  duximus  procedendum,  ut,  quos  timor 
Dei  a  malo  non  revocat,  hos  saltem  ecclesiastice  coherceat  seve- 
ritas  discipline.  Idcirco  auctoritate  apostolica  nobis  in  hac  parte 
commissa  sentencias  nostras  hujusmodi  suprae^ictas  in  hiis  scriptis 
reaggravandas  vobis  omnibus    et    singulis    suprad/ctis  et  vestnmi 

26cuilibet  in  virtute  sancte  obediencie  sub  penaque  excommuni- 
cacionis sentencie,  quam  in  non  parentes  trium  tamen  dierimi 
canonica  monicione  premissa  ferimus,  in  Dei  nomine  in  hiis 
scriptis  disstricte  precipiendo  mandantes,  quatenus  mox  visis  pre- 
sentibus,  ubi  prefati  excommunicati,    aggravati  et  reaggravati  de 

30cetero  visi  fuerint,  domiciUum  habuerint,  moram  traxerint  et 
quamdiu  et  per  tres  dies  continuos  post  eorum  abinde  recessimi 
penitus  cessetis  a  divinis  ecclesiastici^m  servantes  interdictum, 
quas  interdicti  sentencias  dictas  canonica  monicione  premissa  feri- 
mus in  Dei  nomine  in  hiis  scriptis  et  precipimus  arcius  observari. 

35Ceterum  si  prefati  Henricus  Gherken  et  ejus  legittima  excom- 
municati, aggravati  et  reaggravati  predictas  nostras  sentencias 
per  20  dies  a  recepcione  presencium  computando  animis,  quod 
absit,  sustinuerint  pertinaciter  induratis  Pharaonis  duriciam  et 
seviciam  imitando  ad  modum  aspidum    surdarum    aures  suas  ob- 

40  turancium,  ne  voces  audiant  incantancium,  extunc  civitates,  terras, 
opida,  castra,  villas,  suburbia  et  quarumcumque   ecclesiarum  col- 


384  1421  oct.  80. 

legia  ac  parrochias  et  generaliter  loca,  in  et  sub  quibus  dictos 
denunciatos,  aggravatos  et  reaggravatos  vel  eorum  alterum  mo- 
rari  et  ad  quas  seu  quem  ipsos  seu  eorum  alterum  declinare  con- 
tigerit,  quamdiu  ibidem  fuerint  aut  alter  eorum  fuerit,  in  hiis 
scriptis  ecclesiastico  supponimus  interdicto  vobis  omnibus  et  sin-  5 
gulis  predictis  sub  penis  et  sentenciis  suprarfid^is  districte  preci- 
piendo  mandantes,  quatenus  extunc,  qua-mdiu  dicti  denunciati, 
aggravati  et  reaggravati  seu  alter  eorum  in  locis  suprarfictis  fue- 
rint et  per  sex  dies  continuos  post  ipsorum  vel  alterius  eorundem 
recessum,  cessetis  et  ab  aliis  cessari  faciatis  apertis  januis  penitus  10 
a  divinis  ecclesiasticww  servantes  interdictum.  Quas  quidem  ces- 
sacionis  et  interdicti  sentencias  in  hujusmodi  loca  propter  dicto- 
rum  excommunicatorum  prot^rviam  et  sibi  participancium  temeri- 
tatem  in  hiis  scriptis  ferimus  et  precipimus  per  vos  et  quemlibet 
vestrum  arcius  observari  penis  sub  premissis  non  cessantes  ab  15 
hiis,  donec  aliud  super  hoc  a  nobis  receperitis  ')  specialiter  in  man- 
datis.  ßeddite  in  Signum  execucionis  fideliter  presentes'*)  sigillo 
vestro  sigillatas  diem  execucionis  vestre  presentibus  annotantes. 
In  quorum  omnium  et  singulorum  premissorum  fidem  et  testimo- 
nium*  presentes  nostras  litteras  per  notarium  publicum  infrasmp- 20 
tum,  hujusmodi  cause  coram  nobis  scribam,  subscribi  et  publicari 
mandavimus  nostrique  sigilli  jussimus  et  fecimus  appensione  com- 
muniri.  Datum  Erffordie  anno  Domini  m.  cccc.  xxi^.,  indictione 
quarta  decima,  mensis  octobris  die  penultima,  hora  vesperorum 
vel  quasi,  pontificatus  sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini25 
nostri  domini  Martini  divina  providencia  pape  quinti  anno  quarto. 
in  curia  habitacionis  nostre,  presentibus  ibidem  discretis  viris 
Lodewico  de  Heyda  et  Hinrico  Munden  clericis  dicte  Maguntine 
diocesis  testibus  ad  premissa  vocatis  specialiter  et  rogatis. 

(S.  N.)  Et  ego  Johannes  de  Sannem  clericus  VerdensisSO 
diocesis,  publicus  imperiaü  auctoritate  notarius  ac  hujusmodi  cause 
coram  prefato  domino  scolastico  et  judice  scriba,  quia  premissis 
omnibus  et  singulis  ac  processus  hujusmodi  decretis  presens  in- 
terfui,  ideoque  presentes  litteras  propria  manu  fideliter  conscriptas 
ejusdem  domini  scolastici  et  judicis  de  mandato  desuper  confeci  a5 
signoque  et  nomine  meis  solitis  et  consuetis  una  cum  appensione 
sigilli  dicti  domini  judicis  signavi  in  evidens  testimonium  pre- 
missorum rogatus  et  requisitus. 

Orig.-perg.  in  K.  Siegel  1)  des  scholasters  Hermann  Schindeleib  zu  Er- 
furt ;  2)  abgefallen.    Auf  der  rückseite  von  band  16.  jabrh. :  ,Excomraunication'.  40 

1)  Schwerin.  2)  ,Han8*  offenbarer  Schreibfehler  für  ,Henricus*.  3)  orig-. 
.recepitis*.        4)  seil.  ,littera8*. 


1422  iuli  13.  38S 

369.  Papst  Martin  V.  beauftragt  den  decan  der  Mainzer  kirche  auf 
grund  einer  bittschrift  des  landgrafefi  Ludwig  L  zu  Hessen  und  des 
Stiftes  Kaufungen,  die  Vermögenslage  des  Stiftes  zu  untersuchen  und 
je  nach  befund  deren  bitte  um  einverleibung  der  pfarrkirche  zu  Lag 
5  und  ihrer  einkünfte  selbstständig  zu  gewähren. 

Tibur  1422  juli  13. 

Martinus  episcopus,   servus  servomm  Dei,  dilecto  filio  .  .  de-     i422 
cano    eoclesie  Maguntine    salutem  et  apostolicam   benedictionem.   ^**^*  ^^* 
Ex  debito  ministem  pastoralis,    quo  universis   orbis  ecclesiis  dis- 

10  ponente  Domino  presidemus,  ad  üla,  per  que  ecclesiaram  ipsarum 
ac  personarum  ecclesiasticarum  in  eisdem  divinis  laudibus  dedi- 
tarmn  oportunitatibus  consulitur,  libenter  intendimus  eisque,  quan- 
tum  cum  Deo  possumus,  favorem  apostolicum  impertimur.  Ex- 
hibita  siquidem  nobis   nuper  pro    parte    dilecti    filii,    nobilis  viri 

15Ludowici  lantgravii  Hassie,  et  dilectarum  in  Christo  filiarum,  .  . 
abbatisse  et  capituli  secularis  ecolesie  sancte  crucis  in  KoufEungen 
Maguntine  diocesis,  petioio  continebat,  quod,  licet  olim  predicta 
ecclesia  presidio  eciam  nonnullorum  ßomanorum  imperatorum 
aliorumque  nobilium   parcium    illarum    decenter   fundata  et  con- 

SOstructa  ac  sufficienter  dotata  fuisset,  tamen  postmodum  tractu 
temporis  propter  turbaciones  parcium  earundem,  potissime  ob  se- 
vissimas  guerras,  que  inter  quondam  Hermannum  lantgravium 
Hassie  et  nonntdlos  alios  principes  et  proceres  parcium  predic- 
tarum  periculosissime  suborte    fuerunt,    ecclesia  ipsa  cum  habita- 

25cionibus  et  officinis  suis  pro  usu  et  babitacione  dictarum  abba- 
tisse et  canonicarum  dedicatis  ignis  voragine  casu  fortuito  et  in- 
opinato  combusta  et  in  suis  fructibus,  redditibus  et  proventibus 
adeo  diminuta  extitit,  quod  ex  illis  eedem  abbatissa  et  capitulum 
commode  sustentari  et  ecclesiam  cum  domibus    hujusmodi,    prout 

SOcongrueret  pro  usu  et  babitacione,  predictis  decenter  reparare  ac 
alia  eis  incumbencia  onera  supportare  hactenus  non  potuerunt 
neque  possunt  eciam  de  presenti,  nisi  ipsis  de  alicujus  subven- 
cionis  auxilio  provideatur.  Quare  pro  parte  dicti  Ludovici  lant- 
gravii fuit  nobis  humiliter  supplicatum,  ut  eanmdem  abbatisse  et 

35  capituli  inopie  et  indemnitatibus  pie  consulere  ac  parrochialem 
ecclesiam  in  Leya  Treverensis  diocesis,  cujus  jus  patronatus  ad 
dictam  secularem  ecclesiam  pleno  jure  pertinere  dinoscitur,  (licet 
nuper  super  bujusmodi  jure  inter  ipsas  ac  dilectos  filios  abbatem 
et  conventum  monasterii  in  Syberg  ordinis   sancti  Benedicti  Co- 

40loniensis  diocesis  materia  questionis   exorta   partes  ipse  medianti- 

25 


386  1422  Juli  18. 

bus  probis  et  bonis  viris  ad  talis  concordie  metam   reducte  exi- 
stant,  ut  scilicet  abbatissa  et  capitulum  singulis  duabus  continuis 
ac  abbas  et  conventus    hujusmodi    tercia  duntaxat  [!]  vicibus,    ad 
dictam  parrochialem  ecclesiam    pro    tempore   vacantem    personas 
ydoneas  presentare   deberent)   eidem    seculari    ecclesie    pro    rele-  5 
vacione  premissomm  imperpetuum  unire,   annect[e]re  ^)  et  incor- 
porare  de  benignitate  apostolica  dignaremur.     Nos  igitur,  qui  de 
premissis  certam  noticiam   non  habemus,    hujusmodi  supplicacio- 
nibus  inclinati  discrecioni  tue  per  apostolica  scripta  committimus 
et  mandamus,    quatinus    vocatis    abbate  et  conventu    predictis  et  10 
aliis,  qui  fuerint  evocandi,  de  premissis  omnibus  et  singulis  auc- 
toritate    nostra   te   diligenter    informes    et,    si  per  informacionem 
hujusmodi  ita  esse  reppereris,  super  quo  tuam  conscienciam  one- 
ramus,  parrochialem  ecclesiam  predictam,  cujus  quadraginta  cum 
Omnibus  juribus  et  pertinenciis  suis,  eidem  seculari  ecclesie,  cujus  15 
centum  marcharum  argenti  fructus,    redditus  et  proventus  secun- 
dum  communem  extimacionem  valorem  annuum,  ut  asseritur,  non 
excedunt,    auctoritate  predicta    imperpetuum  unias,    incorpores  et 
annectas,    ita   quod   cedente  vel  decedente    dilecto    filio  magistro 
Henrico  Erenfels  ipsius  parrochialis  ecclesie  rectore,  sedis  aposto-2u 
lice  notario  et  cubiculario  nostro,    vel    illam    alias    quomodolibet 
dimittente  liceat   ipsis   abbatisse  et  capitulo   ejusdem   parrochiaUs 
ecclesie  juriumque  et  pertinenciarum  ipsius  corporalem  possessio- 
nem  per  se  vel  alium  auctoritate  propria  libere   apprehendere  et 
perpetuo    retinere   ejusque  fructus,   redditus    et  proventus  hujus-25 
modi  in  suos  usus   convertere    diocesani  loci  vel  cujuscunque  al- 
terius  super  hoc  licencia    minime    requisita,  ita  eciam    (juod  per- 
petuus  vicarius  inibi  hactenus   institutus    cum  porcione    congrua 
super  fructibus,   redditibus  et  proventibus    ipsius  parrochialis  ec- 
clesie ipsi  vicario  reservata,  ex  qua  idem  vicarius  potest  commode  80 
sustentari,  episcopalia  jura  solvere  et  alia  sibi  inciunbencia  onera 
supportare,    permaneat   in   suis  juribus    sicut    prius.     Et  nichilo- 
minus  ut  unio  et  incorporacio  predicte  celerius  et  efficacius  con- 
sequantur  effectum,  si  dictus  Henricus   rector  eandem  parrochia- 
lem ecclesiam  sponte  et  libere  resignare  voluerit,  tu  resignacionem  35 
hujusmodi  a  prefato  Henrico  vel  procuratore   suo   ad  hoc  ab  eo 
specialiter  constituto   auctoritate    nostra    predicta    recipias  et  ad- 
mittas.     Eaque  per  te  recepta  et  admissa  sibi  pensionem  annuam 
super    hujusmodi    fructibus,    redditibus   et  proventibus  dicte  par- 
rochialis ecclesie,    de  qua  tibi  videbitur,    per  easdem  abbatissam40 
et  capitulum,  si  se  ad  id  propterea  racionabiliter  juxta  tuum  ar- 


1421^  juii  13.  387 

bitrium  submittere  voluerint,  eidem  Henrico,  quoad  vixerit,  auc- 
toritate  nostra  reserves,  faciens  eam  per  easdem  abbatissam  et 
capitulum  prefatis  reotori  vel  procuratori  dicta  auctoritate  nostra 
realiter  et  cum  effectu  persolvi,   contradictores  per  censuram  ec- 

5  clesiasticam  appellacione  postposita  compescendo,  non  obstanti- 
bus  quibuscunque  constitucionibus  et  ordinacionibus  apostolicis 
ac  statutis  et  consuetudinibus  dicte  ecclesie  sancte  cnicis,  eciam 
juramento,  confirmacione  apostolica  vel  quacunque  firmitate  alia 
roboratis  ceterisque  contrariis   quibuscunque,   aut   si  aliqui  super 

10  provisionibus  sibi  faciendis  de  parrochialibus  ecclesiis  vel  aliis 
beneficiis  ecclesiasticis  in  illis  partibus  speciales  vel  generales 
apostolice  sedis  vel  legatorum  ejus  litteras  impetrarint,  eciamsi 
per  eas  ad  inhibicionem,  reservacionem  et  decretum  vel  alias 
quomodolibet  sit   processum,    quas    quidem   litteras   necnon  pro- 

löcessus  habitos  per  easdem  ad  dictam  parrochialem  ecclesiam  vo- 
lumus  non  extendi,  sed  nuUum  per  hoc  eis  quoad  assecucionem 
parrochialium  ecclesiarum  aut  beneficiorum  aliorum  prejudicium 
generari,  et  quibuslibet  aliis  privilegiis,  indulgenciis  et  litteris 
apostolicis    generalibus   vel    specialibus,    quorumcunque    tenorum 

20existant,  per  que  presentibus  non  expressa  vel  totaliter  non  in- 
serta  effectus  earum  impediri  valeat  quomodolibet  vel  differri  et 
de  quibus  quorumque  totis  tenoribus  de  verbo  ad  verbum  debeat 
in  nostris  litteris  fieri  mencio  specialis,  seu  si  aliquibus  commu- 
niter  vel  divisim  a  dicta    sede  indultum   existat,    quod   interdici, 

25su8pendi  vel  excommunicari  non  possint  per  litteras  apostolicas 
non  facientes  plenam  et  expressam  ac  de  verbo  ad  verbum  de 
indulto  hujusmodi  mencionem.  Nos  enim  exnunc  irritum  decemi- 
mus  et  inane,  si  secus  super  hüs  a  quoquam  quavis  auctoritate 
scienter    vel  ignoranter    contigerit    attemptari.     Volumus    autem, 

30  quod,  si  resignacionem  per  te  admitti  ac  pensionem  hujusmodi 
reservari  presencium  vigore  contingat,  extunc  pensio  hujusmodi 
cedente  vel  decedente  dicto  Henrico  omnino  cesset  penitus  et 
expiret  quodque  jus  presentandi  vicariimi  hujusmodi  abbatisse  et 
capitulo  necnon   abbati    et  conventui   prefatis   juxta    concordiam 

35predictam  et  alias,  prout  justum  fuerit,  remaneat  semper  salvum. 
Per  hoc  tamen  abbatisse  et  capituli  predictarum  statum  non  in- 
tendimus  approbare.  Datum  Tibure,  üi.  idus  julii,  pontificatus 
nostri  anno  quinto^). 

Orig.-perg.  in  K.,  erste  zeile  mit  verlängerten  buchstaben.     An  bindfaden 

40  hängende  bleibulle  papst  Martins  V.    Auf  dem  umgelegften  unteren  rande  (plica) 

der    urk.    rechts:    ,B^'8^rata'    T.  de  Gk>ch;    auf  der   rückseite   links:    ^Conilli'; 


388  1423  märz  9. 

darunter:  ,A.  de  Dammiano*;  in  der  mitte  bei  der  siegelschnur :  ,Conilli\  an 
anderen  stellen:  ,Super  Leye*  und:  ,Littera  super  Leye';  in  umgekehrter  rich- 
tung  ein  sehr  grosses,  langgezogenes  R  (revisionszeichen  ?)  und  an  dessen  fuss: 
jFranciscus  Bargallo' ;  auf  dem  umgelegten  rande  in  der  plica  links :  X 

X  5 

X 

_x 

A.  Fidelis. 

Galhardus. ; 
darunter:    ,Correctum  et  reportatum  v.  id.  januarii   anno    sexto.    Bhrtholomeus.,  10 
Links  von  ,A.  Fidelis'  dicht  am  rande  der  Urkunde  steht :  ,Ja'. 

1)  e  durch  loch   zerstört.        2)  papst  Martin  V.  bestieg   den   stuhl  Petri 
1417  november  11. 


370.  Thilo  von  Elbm  der  ältere,  Wolf  van  Wolfershansen,  Wolf 
von  Gudenberg,  Johann  Meisenbug  und.  Hartrad  von  Hundeishausen,  Ib 
lehensmänne^*  des  stiftes  Kaufungen,  schlichten  den  streit  der  äbiissin 
Bertha  von  Sayn  zu  Kaufungen  mit  Otto  von  Leimbach,  ilbei*  den  be- 
sitz von  ländereieti  zu  Arbach  mid  Sigeln,  eines  geholzes  zu  Herleshausen 
und  anderes  durch  verhäUnissmässige  theilung, 

1423  märz  9,  20 

14:^3  Wir  himach  geschrebin  belenete   man   des   stiefftes  des  he- 

märz  9,  Jigen    crftczes  zö  Coüff&ngen,  Tyle  von   Eiben    der    elter,    WölfF 
von  Wfllffershusen,  Wolff  von  Gudenborg^),   Johan  Meysenbuch 
unde  Hartrod  von  Hftnoldeshusen,   bekennen  in  diesseme  brieffe, 
daz  wir  mid  gudeme  wißen  unde  willen  der  erwerdigen  in  Gode25 
der  edeln  fraüwen  Berthen    von   Seyne    eptischin  zu  Cauffiingen 
unser  genedigen  fraiiwen  von  irer  unde    ires   egenanten    stiefftis 
uff  eyn  unde  des  strengen  maus  Otten  von  Leymbach  von  syner, 
syner  husfrauwen  unde   irer  erben  wegen  uffe  dye  andern  sijten 
dye  selben  partige  gescheiden  unde  entsatzet  han,  alsus  daz  also  30 
märz  16.  nffe  den  nehisten  dinstag  nach  mitfasten   diesses  jars  unser  ege- 
nanten genedigen  frauwen    fründe   ader    knechte  unde  Ott^  obe- 
genant  teylen  ir  gelende  myd  aller  zubehorünge  gelegen  zu    Ar- 
pech  in  vyr  teyl  unde  dye  vorloßen,  der  unser  fraftwe  vyr  ^)   tey  1 
beheldet  unde  Otte  eyn  teyl.     Abir  sullen  sye  teylen  daz  gelende  35 
zil  Segele  in  ses  teyl,  der  unser  fraiiwen  fünft  teyl  geboret  unde 
Otten  eyn  teyl.     Aber  alsodan  sullen  sij  glich  teylen  ir  geholtze 
zu  Hirlshusen')  unde   andirs,    wor  sy  daz  haben,    daz  der  Jude- 
man  gewest    ist*),    unde    sullen    daz    vormolsteynen,    daz    icliche 
partige  wiße,    waz  syn   sye.     Aber  mei:,  dye    gulde  uff  Bertolden4ü 


1423  märz  9.  389 

Brunicherade  halb,  waz  der  Otte  hette  uffgehaben,  dye  solde  her 
unser  frauwen  zu  erme  teyle  keren.  Steyt  abir  dye  helffte  noch 
an  deme  man*),  dye  darzft  gehören,  so  sal  Otte  heißen  dye  be- 
tzalen,  unde  vortmer  so  sal  unser  frauwe  unde  ir  stiefft  zu  der 
5  helffte  steyn.  Ouch  so  sal  Otte  daz  seste  teyl  haben  an  der 
schaffetrifft  zft  HirlshAsen,  waz  darvonne  gefillet  von  gelde,  und 
unse  frauwe  fftnff  teyl.  Auch  haid  Otte  des  gebrechin  an  Lyn- 
demans  gute,  an  Herman  Kremers,  an  Apeln  Taaftes®),  an  Ro- 
riche,   an   Heinriche  Wyroche,    an   Hanse    von  deme  Reyne,    an 

loKatherinen  Wisen,  an  Hanse  Wüten,  an  der  wysen  kegen  deme 
erperreyne  unde  an  der  wisen  zil  Arpeche  bekant.  Auch  dye 
helffte  eyner  marg  geldes,  dye  zft  Ysennach  gefeilet  hem  Johan 
Poppen,  ob  dye  en  beiden')  mid  rechte  abegewunnen  wirt,  der 
sal  Otte  unse    frauwen  unde  iren   stiefft   entheben    nach   inhalde 

15  ires  *)  brieffes  darubir  gegebin  mid  gulde  unde  hoftbitgelde.  Auch 
habin  wir  getedinget,  daz  beide  partige  sollen  teylen  alle  gelende, 
Wesen,  höbe,  husunge,  menre,  hobestede,  garten,  egkem,  weyden, 
in  holtze,  in  wiltbane,  in  waßere,  in  fischerige,  an  penningulde, 
an  hunern,  an  gensen,  an  eygem,  an  kesen,  an  obeley,  an  dinste 

20  unde  andirs  in  alleme  rechten  dar  von  den  guten,  dye  dy  Jude- 
man  gehat  han  zA  HirlshAsen,  nicht««  ußgenummen,  also  daz  sich 
igklich  partige  zft  syme  teyle  halden®)  unde  daz  vorloßen.  Diesse  *^) 
dinge  zu  warer  kftntschafft  han  wir  alle  vorgenant  dorch  bede 
willen  beyder   partige    unser    igklicher    syn    ingesigel   unden    an 

25  diesse  schriefft  gedrücht.  Gegebin  uffe  den  dinstag  nach  Oculi 
anno  Domini  m^,  cccc^.  xxiii^. 

Cop.-pap.  des  15.  jahrh.  (A.)  in  K.     Eine   zweite    abschrift  (B.)  befindet 
sich  ebendaselbst.     Auf  der  rückseite   der   ersteren    von   band  15.  jahrh.:    ,Daz 
heilige  crutze  und  Otte  von  Leymbach,  eyn  scheid  zu  Herlshußen*;  auf  der  der 
30 zweiten:  ^Datuni  per  copiam\ 

1)  jWolff  von  Gudenborg*  fehlt  in  B.  2)  B.  hat  richtig  ,drie'.  3)  in  der 
vorl.  und  B.  folgt  hier  .geboret*,  dem  der  abschreiber  das  im  orig.  wohl  vorher- 
gehende ,das  in*  vergessen  hatte  vorzusetzen.  4)  hier  folgt  der  wieder  ge- 
strichene, an  spätere  stelle  gehörige  satz :  ,Ouch  sal  Otte*  —  ,funff  teyl*.  5)  ,man* 
35 durch  bruch  zerrieben;  aus  B.  ergänzt.  6)  B.  »Graftes*.  7)  hier  folgt  wieder 
gestrichenes  ,nach  inhalde  des  brieffes*.  8)  statt  ,ire8*  hat  B.  ,des*.  9)  B. 
statt  ,halden*  ,geholden  möge*.         10)  B.  ,die8er*. 


390  1423  mai  13.  a. 

371.  Albert  von  Kotzenroth  pastor,  Johannes  von  Wildungen,  altarist 
der  kirche  zu  Hachenburg,  und  Gerhard  Bruwer,  pastor  der  pfarr-- 
kirche  zu  Almersbach,  bekunden  den  von  schiedsrichtern  zwischen  den 
klöstem  Kaufungen  und  Siegburg  errichteten  vergleich,  wonach  sowohl 
einnahmen  als  ausgaben  der  dem  erstgenannten  kloster  einverleibten  5 
kirche  zu  Lay  zu  V»  (^^f  Kaufungen  und  zu  Vs  «w/  Siegburg 

fallen  sollen. 
Hachenburg  1423  mai  13,  a. 

1423  Albertus   de  Kotczenrade   pastor,   Johannes   de  Wildungen 

mal  13,  a.  jj^^sta  ecclesie  parrochialis  in  Hachenberg  et  Gerhardus  Bruwer  10 
pastor  ecclesie  parrochialis  in  Almesbach  Coloniensis  diocesis  pu- 
blice et  voluntarie  protestamur  in  hiis  scriptis   et  notum  sit  Om- 
nibus presentes  litteras  visuris,   quod  in  die  Ascensionis  Domini 
nostri  Jesu  Cristi,  in  opido  Hachenberg  Coloniensis  diocesis,  hora 
vesperarum  vel  quasi,    in  presencia   nostri    et  strennuorum  Got- 15 
fridi   Schonhals,    Wigandi    Merbodden,    Engelberti    de    Seibach, 
Theoderici    de    Offhusin    armigeforum,    Johannis    de    Stronberg 
schulteti  et  Andree  de  Blankenberg  opidani  in  Hachenberg  con- 
testium  nostrorum,    astantibus   et   interloquentibus   venerabili  in 
Christo  patre   et   domino  Rorico   abbate    in    Mergenstad   ordini8  20 
Cisterciensis  et  strennuo  Gotfrido  de  Steyn  *)  armigero  Coloniensis 
diocesis,  in  materia  questionis  et  contraverse  inter  venerabiles  in 
Christo    nobiles  Bertam  de  Seyn    abbatissam  et  ceteras   virgines 
ac  dominas  canonicas  de  capitulo  ecclesie  secularis  sancte  crucis 
in   Konffungen   Maguntine    diocesis,    honorabiles    viros    dominos25 
Eenhardum  Stoghusin   et  Conradum  Houbt  presbiteros '),   eanun 
procuratores  et  syndicos,  ex  una  et  venerabiles  in  Christo  dominos 
Wilhelmum  abbatem  et  conventum  monasterü  in  Syberg  ordinis 
sancti  Benedicti  dicte  Coloniensis  diocesis  de  et  super  quibusdam 
incorporacione,  annexione  et  unione  fructuum  ecclesie  parrochialis  30 
in  Leya  Treverensis    diocesis    ad    ecclesiam    secularem  in  Konf- 
fungen predictam  a    sede    apostolica  factw  et  cora[m]  venerabili 
viro  domino  Johanne  Wesin    decano    ecclesie  Maguntine,   judice 
et  executore  per  eandem  sedem  apostolicam  superinde  dato,  pen- 
äeniibus  partibus  ex  alia ')  per  honorabiles  viros  dominos  Johannem  35 
de  Fremersdorff  hospitalarium  monasterü  Sibergensis  et  Herman- 
num  Begkerag  de  Korbeke  pastorem  in  Be[r]gheym  super  Segam 
arbitros  dictorum  dominorum  abbatis    et   conventus   Sybergen«w 
ac  per  strennuos  viros  Gothardum  de  Seibach  et  Johannem  Heim- 
bach armigeros,  arbitros  dictarum  dominarum   abbatisse   et  capi-40 


1423  mai  13.  a.  391 

tuli  secularis  ecclesie  in  Konffungen,  presentibus  eciam  persona- 
liter dicto  clomino  abbate  pro  se  et  pro  suo  conventu  ac  Ren- 
hardo  et  Conrado  procuratoribus  supradictis  pro  dominabus 
abbatissa  et  ceteris  dominabus  de  capitulo  ecclesie  sancte  crucis 
5predicte  coUaudantibus  et  ratificantibns,  arbitrarie  est  pronuncia- 
tum  in  hunc  modum  videlicet:  Postquam  dicte  incorporacio,  an- 
nexio  et  unio  secute  fuerint  suum  effectum,  tercia  pars  fructuum 
et  pensionum  ipsius  ecclesie  parrochialis  in  Leya  ad  [pastojrem 
pertinencium  inantea  futuris  temporibus  ad  dictum  monasterium 

10  in  Siberg  si[n]gulis  [annis,  alie  autem  due]  partes,  ipsis  similiter 
divisis  in  tres  partes,  ad  ecclesiam  secularem  in  Konffungen  [cedi, 
dari  et  distribui  djebeant  sine  contradictione  cujuscumque  et  re- 
colligi  temporibus  congruis  expensis  [communibus  ab  ecclesia  in 
KJonffungen  in  duabus  et  ab  ecclesia  in  Syberg  in  una  partibus. 

15  Similiter  fiet  [cedente  vel  decedente  venerabili  viro]  magistro 
Henrico  de  Emfels  super  pensione  annuata  sibi  danda  ad  t[em- 

pus]  sue  [vite] de  predicta  ecclesia    in  Leya,    cum 

idem  rector  sit  ejusdem,  cujus  (juidem  pensionis  solventur  due 
partes  per  [ecclesiam  in]  Konffungen  et  tercia  pars  a  monasterio 

20  in  Syberg.  Simili  modo  fiet  solutio  mediorum  fructuum  [camere] 
apostolice  debitorum  per  sepedictam  ecclesiam  secularem  et  capi- 
tularem  in  Konffungen  in  duabus  et  per  [monasterium]  in  Syberg 
in  una  partibus.  Ceterum  si  dictos  dominos  abbatem  et  conven- 
tum    in    Siberg    super    dicta   tercia    parte    confirmacionem    sedis 

25  apostolice  de  [j]wm*)  rigore  et  necessitate  impetrare  contingat, 
extunc  domina  abbatissa  et  capitulum  memoratum  in  Konffungen 
medias  expensas  pro  expedicione  litterarum  desuper  conficiendarum 
exsolvent  subsidium  dicti  monasterii,  quodque  domini  abbas  et 
conventus  predicti  dabunt  indilate  et  exsolvent  ecclesie  in  Konf- 

30fungen*)  septuaginta  florenos  Rynenses  pro  tercia  parte  exspen- 
sarimi^)  dicte  incorporacionis,  annexionis  et  unionis  per  dominas 
abbatissa[m]  et  capitulum  predictarum  feminarum.  Et  neutra  pro- 
tunc  predictarum^)  aliam,  presertim  abbatissa  et  capitulum  mo- 
nasterii in  Syberg,   in  sua  tercia  parte   sub   ypotheca  et  obliga- 

Socione  omniimi  censuum,  bonorimi  et  domus  ad  dictum  capitulum 
in  villa  Leya  et  villis  Guls  et  Leya  quomodolibet  pertinencium 
ad  eosdem  impediant  seu  impediat  verbo  vel  facto  quoquomodo. 
Eciamsi,  quod  absit,  occasione  predicte  ecclesie  contingat  eisdem 
partibus  Utes  aut  controversias  **j  oriri  a  quibuscunque  adversariis, 

40tunc  ipse  partes  et  quelibet  earum  sub  sua  porcione  ecclesia  in 
Konffungen  in  duabus  et  monasterium  in  Syberg  in  una  partibus 


392  1423  mai  13.  b. 

aliam  defendat  et  adjuvare  debeat  fideliter  in  exspensis  requisitis 
et  necessariis  et  teneantur  ambo  partes  ad  onera  ecclesie  in  Leya 
predicte,  ad  que  de  necessario  teneantur  similibus  porcionibus 
expensarmn,  dolo  et  fraude  in  premissis  semper  exclnsis.  Predictam 
concordiam,  ut  profertur,  pronuntiatam  recognoscimus  sub  testi-  5 
monio  sigillonun  nostrorum  Alleberti  [!]  et  Johannis  de  Wildungen 
et  signeti  Gerhardi  Bruwer  prescriptorum  ®)  presentibus  litteris  ad 
tergum  appressorum.  Anno  Domini  millesimo  quadringentesimo 
vicesimo  tercio,  indictione  prima,  pontificatus  sanctissimi  in  Christo 
patris  et  domini  nostri  domini  Martini  divina  providencia  papelO 
quinti  anno  suo  sexto,  in  opido  Hachenberg  superdicto  et  in  domo 
habitacionis  Johannis  de  Stronberg  sculteti  memorati. 

Cop.-pap.  des  15.  jahrh.  in  K.,  fleckig,  in  der  mitte  des  textes  grosses 
loch,  verblasste,  theüweise  verwischte  schrift.  Auf  der  rückseite  von  band  16. 
Jahrb.:  ,Copia  de  monasterio  Sybergctw»*,  an  anderer  stelle:  ,Littera  tercia*.         15 

1)  t  undeutlicb,  anscheinend  vom  Schreiber  nachgetragen.  2)  vor  p 
steht  noch  ein  grösseres  p.  3)  statt  ,altera*.  4)  so  nach  urk.  nr.  372  vom 
selben  tage ;  der  Schreiber  der  vorliegenden  urk.  hat  j  (i)  vergessen  zu  schreiben. 
5)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,segt'.  6)  hier  folgt  ein  verwischtes,  unleser- 
liches wort.      7)  seil.  ,parcium*.       8)  vorl.  ,contraversie'.       9)  vorl.  ,prescriptas^  20 

372.  Äebtissin  Bertha  von  Sayn,  pröpstin  Johanna  vom  Stein  und 
die  canonissm  zu  Kaufungen  erklären,  nach  der  einverleibung  der 
kirche  zu  Lay  ihren  abmachungen  mit  dem  kloster  Siegburg,  wonach 
alle  einnahmen  und  ausgaben  zu  Lay  zu  ^/s  auf  Kaufungen  und  zu 

Va  duf  Siegburg  fallen  sollen^  nachkotnmen  zu  loollen,  25 

Hachenburg  1423  mai  13,  b, 

1423  In  nomine   sancte   et  individue  Trinitatis,   amen.     Berta  de 

mai  13.  b,  g^yne   divina  permissione    abbatissa,    Johanna  von  deme  Steyne 
prepositissa    cetereque    canonice    et   virgines   capitulares    ecclesie 
sancte  crucis  in  Kouffungen  in  honorem  salvatoris  et  beate  Marie  90 
sanctique  Petri  apostoli  Institute  et  consecrate  Maguntine  diocesis 
publice  in  hiis  scriptis  pro  nobis  et  Omnibus  nobis  succedentibus 
tam  abbatisse  et  canonicarum   dicte    ecclesie   nostre  pro  tempore 
existeirtibus  profitemur  et  recognoscimus,  cunctisque  Christi  fide- 
libus  presentes  scripturas  visuris  et  lecturis  pateat  evidenter,  quod  35 
suscitatis  pridem  lite,  controversia  et  materia  questionis  inter  nos 
nostramque  ecclesiam  predictam  ex  una  et  venerabiles  in  Christo 
Wilhehnum  abbatem  et  ceteros  dominos   conventuales  monasterii 
in  Sybergh  ordinis    sancti  Benedicti  Colonienis   diocesis   partibus 
ex  alia  de  et  super  unione,  incorporacione  et  annexione  ecclesie  40 


1423  mai  13.  b.  393 

parrochialis  in  Leya  Treverensis  diocesis  juriumque  et  pertinen- 
ciarum  ipsius  corporali^)  possessione  ad  nostram  eoclesiam  in 
Kouffungen,  que  ab  olim  propter  tnrbaciones  quarundam  parcium, 
potissime  ob  sevissimas  gwerras,  que  inter  quondam  illustrem 
6Hermannuni  lantgravium  Hassie  et  nonnullos  alios  principes  et 
proceres  parcium  earundem  periculosissime  suborte  fiierunt,  cum 
habitacione  et  officinis  suis  pro  usu  et  babitacione  nostrarum  ab- 
batisse  et  canonicarum  dedicatis  ignis  voragine  combusta  et  in 
suis  fructibus,    redditibus   et  proventibus    adeo    diminuta    extitit, 

lOquod  ex  illis  nos  et  nostrum  capitulum  commode  sustentari  et 
ecclesiam  cum  domibus  hujusmodi,  prout  congrueret,  pro  usu  et 
habitacione  predictis  decenter  reparare  ac  alia  nobis  incumbencia 
onera  supportare  hactenus  non  potuimus  neque  eciam  possemus 
de  presenti,  nisi  nobis  et  nostre  ecclesie  de  alicujus  subvencionis 

IBauxilio  foret  provisum,    uti    per    sanctissimum  in  Christo   patrem 
et  dominum  nostrum  dominum  Martinum   divina  providencia  pa- 
pam    quintum    sub    dato  Tybure  iii.  ydus  julii,    pontificatus    sui     U22 
anno   quinto,    de    benignitate    apostolica    generöse   in  perpetuum  ^^^*  '^• 
litteris  suis  apostolicis  ejus  vera  buUa  plumbea  in  cordula  canapis 

20impendente  more  Romane  curie  bullatis  et  superinde  confectis 
nostre  ecclesie  antedicte  pro  relevacione  premissorum  dicta  ec- 
clesia  in  Leya  cum  omnibus  juribus,  pertinenciis  et  possessione 
ejusdem  est  unita,  incorporata  et  annexa,  sie  eciam  quod  salvis 
faciendis    per    nos   et  eis    factis  in  hujusmodi    litteris    apostolicis 

26contentis  parrochialis  ecclesie  in  Leya  juriumque  et  pertinencia- 
rum  ejusdem  corporalem  possessionem  per  nos  vel  alium  nostrum 
nomine  aut  nominibus  auctoritate  propria  libere  possumus  appre- 
hendere  et  perpetuo  retinere  ejusque  fructus,  redditus  et  proven- 
tus  hujusmodi  in  nostros   usus   convertere   diocesani  loci  vel  cu- 

30juscunque  alterius  super  hoc  licencia  minime  requisita,  retento^) 
eciam  jure  presentandi  vicarii  perpetui  in  dicta  parrochiali  ec- 
clesia  instituti,  et  quod  idem  vicarius  in  suis  permaneat  juribus 
sicut  prius,  prout  in  predictis  litteris  apostolicis  plenius  conti- 
netur.    Verum  quia,  licet  ab  olim  sepedicta   nostra  ecclesia  capi- 

35tularis  presidio  eciam')  nonnullorum  Eomanorum  imperatorum 
divorum  nedum  cum  loco  dicto  Leya,  ymmo  eciam  quibusdam 
locis  in  comitatu  Bertoldi  comitis  et  in  pagis  Trichira  et  Meyne- 
velt'  dictis  sitis,  hiis  nominibus  appellatis:  Asch,  Wyndinga, 
Bißeire*),  Trimiße  cum  mancipiis  utriusque  sexus,  ecclesiis,  edifi- 

40ciis,  vineis,  molendinis,  areis,  pascuis,  terris  cultis  et  incultis  et 
cum  omnibus  eorum  attinenciis  fuerit  et  sit  dotata,  condonata  et 


394  1423  mai  13.  b. 

patrociiiio  *j  litterarum   imperialium   verariim    rafcificata,    innovata 
et  confirmata,  tarnen  exorta  lite  super  hujusmodi  jure  presentandi 
ad  dictam  ecclesiam  in  Leya  inter  nostram  ecclesiam  capitularem 
et  abbatem  et  conventum  monasterii  in  Sybergh  predictos  nostra 
ecclesia  et  monasterium    predictum    mediantibus    probis  et  bonis  5 
viris  ad  talis  concordie    metam    reducte   existunt^   ut  scilicet  ab- 
batissa  et  capituliim  singulis    duabus    continuis  ac  abbas  et  con- 
ventus  hujusmodi  tercia  dumtaxat  vieibus  ad  dictam  parrochialem 
ecclesiam  in  Leya  pro   tempore  vacantem  personas  ydoneas  pre- 
sentare  potuerunt  et  debuerunt.     Nos    vero    attentis    divinis  offi-lO 
cüs,    serviciis  Dei  et  famulatibus  peragendis  *^)   fideliter   in    utris- 
que  ecclesiis,  tarn  nostra  seculari,   quam  eciam   monasterii  in  Si- 
bergh,  dictorum  dominorum  abbatis  et  conventus  et  omniiun  eo- 
rum  successorum  oracionum  participes    effici    cupientes,    volentes 
litibus,  controversiis  ^)  et  materie  questionis  predictis  coram  vene-  15 
rabili  viro  domino  Johanne  Weisen  decano  majoris   ecclesie  Ma- 
guntine,  executore  dicte    incorporacionis,    aut    alio    pro    tempore 
existenti^)    premissorum    occasione  suscitatis  et  attemptatis  finem 
imponere,  cum  licium  dubii  sint  fines  et  exitus,   et  in  subscriptis 
cum  dominis  abbate  et  ceteris  personis   de   conventu  in  Sybergh  20 
antedictis  et^)  eorum  successoribus  omnibus  perpetuam  in  Domino 
caritatem,  concordiam  et  fratemitatem  contrahere,   ita   quod  sor- 
titis  per  nos  dictis  incorporacione,  unione  et  annexione  effectum  ^^) 
inantea  omni    anno    fructus,   pensiones,   redditus  et  proventus  de 
dicta  ecclesia  in  Leya    in  decima    tam   in  vino   quam  quibuscun-2o 
que  aliis  speciebus  consistentes,  ad  pastorem    seu    plebanum   ibi- 
dem pro   tempore    pertinentes  et  cedentes  in  tres  partes  equales 
dividantur,    quarum    due    nobis  et  nostre    ecclesie  in  Kouffungen 
et  tercia  ipsarum  parcium    dicte    ecclesie    in  Sybergh    cedi,    dari 
atque  distribui  debeant,  volumus  quoque  simul  de  ambabus  nostris  30 
ecclesiis  per  famulos  nostros    dictos  fructus,    pensiones,    redditus, 
proventus    et    decimam   de   memorata,    ut    prefertur,    ecclesia    in 
Leya    cedentes    fideliter    nostris   communibus    sumptibus   nos    in 
duabus,    ipsum  vero  monasterium  in  una  partibus    recoUigi  tem- 
pore   vindemie    autumpnali    omnibus    et    singulis    annis    et,    si,35 
quod    absit,    futuris    temporibus    super    hiis  et   in    premissis  cum 
quibuscunque  personis    litigare    nos    aut    dictum    monasterium  in 
Sibergh    seu    Utes    oriri    quomodolibet    contra    ambas    ecciesias 
contingat,  similibns  sumptibus  simul    predictam    lit^m  defendere, 
ita  eciam   quod   cedente   vel  decedente    venerabili   viro    magistro40 
Heinrico    Erenfels^^)    ipsius    parrochialis    ecclesie    rectore,    sedis 


1423  mai  13.  b.  395 

apostolice  notario  et  cubiculario  domini  pape  predicti,  vel  illam 
alias  quomodolibet  dimittente,  liceat  predictis  abbati  et  conventui 
quoad  terciam  partem,  nobis  et  nostre  ecclesie  duas,  ut  prefertur, 
ejusdem  parrochialis  ecclesie  jurium  et  pertinenciamm  ipsius  cor- 
Bporalem  possessionem  auctoritate  propria  libere  apprehendere  et 
perpetuo  retinere,  predictam  quoque  terciam  partem  eorum  no- 
bisque  duas  nostras  partes  de  fructibus,  redditibus  et  proventibus 
hujusmodi  in  usus  proprios  convertere  sine  contradictione  et  im- 
pedimento  cujuscunque  eciam  alterius  ecclesiarum  ad  alteram  pre- 

lOdictarum.  Debebimus  quoque  simul  nos  submittere  ad  annuam 
solvendam  pensionem^^)  eidem  domino  Heinrico  rectori,  quoad 
vixerit"),  de  dictis**)  fructibus,  redditibus  et  proventibus  et  sol- 
vere  camere  apostolice  aut  ejus  coUectori")  vel  succollectori  me- 
diorum  fructuum  de  ecclesia  parrochiali  in  Leya  ejus  possessione 

IBadepta  medios  fructus  nos  nostraque  ecclesia  in  duabus  et  sepe- 
dictum  monasterium  in  Sybergh  in  tercia  partibus  realiter  et'*) 
cum  effectu.  Eciamsi  de  juris  rigore  et  necessitate  dictos  abba- 
tem  et  conventum  non  obstante  dicta  concordia  de  et  super  tercia 
parte  eorum  predictam  apostolicam  confirmacionem  contingat  ob- 

20tinere,  tunc  medias  expensas  pro  litteris  eisdem  debitas  nos  et 
nostrum  capitulum  eis  in  subsidium  volumus  de  nostris  pecu- 
niis  expedite  expendere  promittentes  bona  fide  pro  nobis  et 
Omnibus  nostris  succedentibus  dictos  dominos  de  Sybergh  in 
predicta   tercia   parte    eorum   publice    vel    occulte,    verbo,    facto 

25  aut  malicia  aliqua  excogitanda  nunquam  impedire  aut  in  judicio 
vel  extra  Judicium  impetere'^)  aut  molestare  quoquo  modo  sub 
ypotheca  et  obligacione  omnium  bonorum,  domus,  vinearum,  cen- 
suum  et  proventuum  nostrorum  ad  nostram  ecclesiam  hactenus 
in  Leya  citra  jus  ecclesie  ibidem  pertinencium,  uti  eciam  nee  ipsi 

30  domini  aut  eorum  successores  de  Sybergh  nos  in  duabus  nostris 
partibus  hujusmodi  impedient  aliquo  modo  sub  ypotheca  et  obli- 
gacione bonorum  omnium  suorum,  censuum  et  reddituum  eorundem 
in  districtibus  villarum  Gulsse  et  Leya  Treverensis  diocesis  ad 
eos  spectancium   fraude   et  dolo    in    supradictis    semper  exclusis. 

35  Et  nichilominus  ad  omnia  onera  ecclesie  antedicte  in  Leya  quo- 
modocunque  proveniencia  et  incumbencia  nos  et  nostrum  capi- 
tulum tenemur  ad  duas,  ipsum  vero  monasterium  in  Sybergh  ad 
terciam  partes  sufterendo  et  portando.  Protestamur  denique  hanc 
concordiam  nobis  per  venerabilem  in  Christo   dominum  Roricum 

40  abbatem  in  Mergenstat  et  strennuum  Gotfridum  van  Steyne  armi- 
geiirni   communes   amicos,   Gerhardum   de   Seiebach***)  et  Johan- 


396  1423  mai  13.  b. 

nem  Heimbach  armigeros  nostros,  dominum  Johannem  de  Fre- 
mersdorff'®)  hospitalarium  in  Sybergh  et  dominum  Hermannum 
Beckerich  pastorem  ecclesie  in  Bergheim  super  Segam^®),  eoniin 
arbitros  hincinde  arbitrarie  indictam  et  impositam  in  presencia 
honorabilium  virorum  dominonmi  Conradi  Houbt^*)  et  Reynhardi  5 
Stoghusen  presbiterorum  Maguntine  diocesis,  nostrorum  fidelium 
procuratorum  et  syndicorum  per  nos  ad  premissa  specialiter  con- 
stitutorum  ac  Alberti  de  Kocczenrad  pastoris  in  Hachenbergh, 
Gerardi  Bruwer  pastoris  in  Almesbach,  Johannis  de  Wildungen 
vicarii  ecclesie  in  Hachenberg,  Godfridi  Schonhals,  Engelberti  de  lo 
Seiebach  ^^\  Theoderici  de  Offhusen  armigerorum,  Johannis  de 
Stronbergh  22)  sculteti  et  Andree  de  Blankenbergh  opidani  in 
Hachenberg  diocesis  Coloniensis  et  domini  Heinrici  Danken  2*) 
presbiteri  Maguntine  diocesis  aliorumque  plurimorum  testium  ad 
premissa  rogatorum  dantes  has  nostras  litteras  in  robur  premis-  15 
sorum  omniiun  sigillis  abbatisse^*)  et  capituli  nostris  sigillatas  ^*). 
Nos  vero  Wilhelmus  Spies^«)  de  Bullesheim  Dei  gracia  abbas, 
Johannes  Stoter  prior,  Heinricus  de  Meckenheim  cellerarius,  Rot- 
gerus  de  BUterssdorff  thesaurarius,  Hermannus  de  Vitenko£fen 
camerarius,  Johannes  de  Fremersdorff  '^)  hospitalarius,  Hermannus  20 
de  Syberg  cantor  ceterique  conventuales  monasterii  Sybergensis 
Coloniensis  diocesis  predicte  pro  nobis  onmibus  et  nostris  pro 
tempore  successoribus  in  eisdem  scriptis  voluntarie  et  gratuite  [!], 
unanimiter  una  voce  protestamur  dictam  concordiam  per  arbitros, 
ut  prefertur,  nedum  pro  parte  venerabiUimi  in  Christo  genero-25 
sarum  et  nobilium  dominarum  abbatisse  et  canonicarum  in  Kouf- 
fungen  predictarum  earumque  succedencium,  ymmo  eciam  pro 
parte  nostra  previa  deliberacione  penes  nos  nostrosque  consiliarios 
prehabita  diligenti,  provide  et  deliberate  factam,  quam  ratificando 
collaudamus  et  approbamus,  ipsamque  inconvulsam,  integram  et  90 
salvam  in  omni  sua  clausula  servare^^)  in  perpetuum  volumus 
bona  fide  et  promittimus  eciam  sub  ypotheca  et  obligacione  bo- 
norum omniimi,  censuum  et  reddituimi  nobis  quomodolibet  in 
districtibus  villarum  Gulsse  et  Leya  Treverensis  diocesis  cedencium 
et  ad  nos  spectancium,  eosdem  census  et  redditus  ipsis  abbatisse  35 
et  canonicis  predictis,  si,  quod  absit,  contrafecerimus  verbo  vel 
facto,  quominus  eedem  domine  dictis  duabus  suis  partibus  uti 
possent,  obligantes  et  applicantes,  quodque  superinde  easdem  do- 
minas  et  earum  succedentes  in  nostras  sorores  devocius  susci- 
pientes  atque  confratemitati  ac  oracionum  suffragiis  nostris  ascri-  40 
bentes  perpetue,  ut  utinam  ipse  una  nobiscum  hie  in  via  in  agro 


1423  mai  13.  b.  397 

dominico  taliter  devotis  suspiriis  studiosius  agere  conantes,  quod 
nos  omnes  post  hanc  vitam  mortalem  in  patria  Domino  Deo 
creatori  nostro  ipso  prestante  possimus  adherere  et  frui  visione 
etema  valeamus.  Actum  et  datum  ipso  die  Ascensionis  Domini 
önostri  Jesu  Christi  in  opido  Hachenberg,  in  domo  habitacionis 
Johannis  de  Stronbergh  2®)  sculteti  ibidem,  in  presencia  omnium 
testiimi  prescriptorum  et  aliorum  astancium,  in  quorum  omnium 
iidem  sigilla  nostrum,  abbatis  et  conventus  monasterii  predictorum 
presentibus  litteris  eciam  sunt  appensa,  anno  Domini  millesimo 
10  quadringentesimo  vicesimo  tercio,  indictione  prima,  pontificatus 
domini  nostri  pape  predicti  anno  suo  sexto. 

Orig.-perg.  in  K.  (A.);  eine  2.  ausfertigung  orig.-perg.  (B.)  befindet  sich 
im  Staatsarchive  zu  Düsseldorf,  abtei  Siegburg  nr.  390.  Von  den  4  spitzovalen, 
grünen,  an  rothen  seidenschnüren  hängenden,   in  beiden  ausfertigungen  gleichen 

15  siegeln  ist  1)  66/30  mm  gross,  am  rande  abgestossene  stellen,  unter  Gothischem 
baldachin  stehende  äbtissin,  kreuz  in  der  rechten,  Wappenschild  (aufrechter,  dop- 
peltgeschweifter löwe)  in  der  linken  haltend,  von  Umschrift  nur  (nicht  ganz 
sicher)  ECCUE  zu  erkennen,  aus  urk.  nr.  296  ergänzt:  [S.]  BERTRAD.  AB- 
BAT. ECCLIE  IN  COUFFUNGEN  (abbildung  s.  siegeltafel  3,  nr.  12);    dieses 

20 Siegel  ist  bei  B.  abgefallen;  2)  des  Kaufunger  capitels  (beschr.  s.  urk.  nr.  636), 
an  den  rändern  abgestossen,  bei  B.  zerbrochen ;  3)  des  abtes  Wilhelm  Spiess  von 
Büllesheim,  in  beiden  ausfertigungen  beschädigt;  4)  des  capitels  der  abtei  Sieg- 
burg, bei  A.  am  rande  abgestossen,  bei  B.  Umschrift  beschädigt.  Auf  der 
rückseite   bei  B.    von    band    16.   jahrh. :    ,Compositio   inter   conventum   Sigber- 

26  gensem  ex  una  et  conventum  s.  crucis  in  Kouffungen  ex  altera  parte  ratione 
juris  praesentandi  ad  ecclesiam  parrochialem  in  Ley*,  und  von  späteren  bänden 
2 mal  ,Hirtzenaw* *•).  Abschriften  dieser  urk.  in  Düsseldorf:  1.  des  16.  jahrh. 
im  copialbuch  Ms.  B.  152  fol.  74  ff.  und  2.  des  18.  jahrh.  im  copialbuch  Ms. 
B.  119c  2,  64  ff.     Erwähnt:  Schwaben  29. 

30  1)  A.  und  B.  ,corporali8*.        2)  B.  ,retenta'.       3)  A.  »presidio  eciam'  auf 

rasur  (von  gleicher  band).  4)  B.  ,Bißelred^  6)  orig.  ,patricinio'.  6)  orig. 
.perangendis'.  7)  dem  zeichen  nach  ,contraversiis'.  8)  A.  ,aut  alio  pro  tem- 
pore existenti'  auf  rasur  (von  gleicher  band) ;  in  B.  lautet  die  stelle  und  zwar 
nicht    auf   rasur    stehend    ,negotii  per  nos  hinc  inde'.         9)  in  B.  folgen  hier  2 

36radirte  büchstaben.  10)  in  A.  und  B.  ,effectum'  übergeschrieben.  11)  B. 

,Henrico  ErenfKlz'.  12)  A.  ,pen8*  auf  rasur  mit  dunklerer  tinte  von  anschei- 
nend gleicher  band;  B.  jpossessionem'.  13)  A.  ,quo  advixerit*.  14)  B.  ,pre- 
dictis'.  16)  B.  ,collectore'.  16)  ,et*  fehlt  in  B.  17)  B.  ,impetre'.  18)  B. 
,Selbach*.  19)  B.  ,Fremmer8dorff'.  20)  B.   ,Sigen'.  21)  B.  ,Houbet*. 

40  22)  B.  ,Stroenberg'.  23)  oder  ,Dauken';  B.  »Dancken*.  24)  B.  ,abbatissa'. 
26)  A.  jsigillatis'.  26)  B.  ,Spy8'.  27)  A.  »servare*  übergeschrieben.  28)  B. 
,Stroem>)erg'.  29)  ,Hirzenach'  a.  Rhein  zwischen  St.  Goar  und  Boppard,  w^o 
sich  eine  propstei  der  abtei  Sieg})urg  befand,  zu  deren  Verwaltungsbereich  die 
Siegl>urgschen  guter  zu  Lay  gehörten. 


396  1423  juni  23. 

373.  Kurt  von  Btittlar,  genannt  Treusch,  Else  seine  ehejrau  und 
ihre  erben  verzichten  zu  gunsten  der  äbtissin  Bertha  von  Sayn  zu 
Kaufungen,  ihres  Stiftes  und  Ottos  von  Leimbach  und  seiner  ehe/rau 
Jutta  auf  ihre  ausprikhe  an  Herleshausen  bis  zu  dein  Zeitpunkte  der 
ihnen  zugesagte?i  belehnung  mit  diesen  gutem,  sowie  auch  auf  die  5 
rechte  an  den  giUem^  tvelche,  ehemals  im  besitze  Arnold  Judemanns, 
Otto  von  Leimhach  und  seine  ehefrati  JiUta  der  äbtissin  verkauß  hatteti. 

1423  juni  23, 

1423  Ich   Curd    von  Butler    genant  Treysche,    Elze    myn    eliche 

jum  23,  ^ßj^ij^  m^^  yxn&e  rechte  erbin  bekennen  myd  dysßem  uffin  breefle,  10 
daz  wye   alse   huide    nffe   dyßen    tag    sente  Johannis    abent    des 
touffers   gutlichin   gericht    und    geeynt  syn  myd  der  erwerdegen 
in    Gode    unser    lieben   gnedegen    frauwen    frauwen  Bertin   von 
Seyn  eptissche  czu  Kouffungen  und  erme   stiffte   und   myt  Ottin 
von  Leymbach  und  Juttin  syner  elichen   hussfrauwen  umbe  alle  15 
czusprache,  alse  ich  myt  em  gehat  haben  umbe  Herlßhußin  mji. 
syner  czuhonmge,    also    daz    ich   ader    myne    wertin    ader   unße 
erbin   wir  nicht*)    insprechen  sullen    ader   uns   czu  nichte  darin 
czehyn  in  keyne  wyß  an  geverde,  byß  also  lange  daz  wer  belenet 
werden  myt  den  guden,  alse  der  brieff  ußwyßet,   den  uns  dy  er- 20 
werdege  unße  liebe  gnedege  frauwe  darober  gegebin  had.    Ouch 
vorczyhe  wy   egenant  Curd   und  Elze    und    unße    erbin    alle  des 
rechtin,    daz  wyr  gehabin    mochtin  an  den  guden,    dy  Otte  von 
Leymbach,  Jutte  sin   eliche   wertin    vorkoufft    haben    der  erwer- 
digen  unßer  gnedegen  frauwen  von  Kouffungen  und  erme  stiffte,  25 
daz  dar   gewest   ist    herm  Arnolde  Judemans    seligen    und    vor- 
czehen  daz  myt  hant  und  munde,  nummermer  darin  czu  sprechen 
ader  nymant   von  unßer  wejoi  an   geverde.     Und  geben  des  czu 
bekentniße  deßin  uffen  breeff  vorsygelt  myt  mjTne  ingesegel  vor 
mich  und  vor  myne  eliche   weitin   und   vor  unße  rechtin  erbin.  3ü 
Czu  merer  sicherheyt  han  wer  gebeden  dy  gestrengen  Heynriche 
von  Honsteyn  und  Heynriche  von  Hunderßhusen  ^)  den  junghem, 
er  ingesegel  hengen   by  myn   czu    eyner   waren   kuntschoff,    des 
wer  Heynrich    und   Heynrich    egenant    bekennen    hyrbye.     Und 
ober  synt  geweßin   dy   gestrengen    manne  Wemher    von  Butler,  35 
Beygher  Meysinbug,    Burghard   von  Colmaß,    Herman   von  Cap- 
pele '),  Herman  von  Hoynsteyn  und  anders  glophafftiger  lüde  ge- 
nung.     Datum    anno    Domini    m®.  ccce®.  xxiii^.,    vigilia   Johannis 
Baptiste  etc. 

Orig.-perg.  in  M.     Von    den    3    runden,    braunen    siegeln    ist    1)  25  nun  40 


142B  sept.  2B.  --  1424  jan.  13.  399 

gross  und  zeigt  im  siegclfeld  die  nach  rechts  gewendete  butte,  Umschrift:  S. 
CONRAT  VON  BUTHLER;  2)  oberer  theil  der  rechten  hälfte  gänzlich  ver- 
drückt und  unkenntlich,  c.  22  mm  gross,  aufrechtstehender,  dreieckiger,  ge- 
vierter Schild,  Umschrift  unleserlich  (Heinrich  von  Honstein);  8)  25  mm,  in  die 
B  Umschrift  herabreichender,  schräggestellter,  dreieckiger,  zweimal  getheilter  schild, 
über  welchem  heim  mit  helmzier  (adlerflügel),  Umschrift:  S.  HENRICH  V[ON 
H]UND 

1)  ,nicht*  übergeschrieben.  2)  orig.  ,Hundirshuß' ;  dem  siegel  3)  nach 
ist  Heinrich  von  Hundeishausen  gemeint;  es  gab  eine  jetzt  ausgestorbene  familie 

10  von  Hungershausen,  auch  Hundershausen  genannt,  die  sich  nach  dem  ausgegan- 
genen orte  gleichen  namens,  kreises  Witzenhausen,  nannte  (Landau  Wüste  orte 
292  f.),  deren  wappen  mir  jedoch  nicht  bekannt  ist.  lieber  diese  familie  s.  urk. 
nr.  591,  735,  738—740,  742.  Nach  v.  Buttlar  Stammbuch  der  Althessischen 
ritterschaft  kommt  ein  Heinrich  von  Hundeishausen  zu  Bemeburg  von  1406 — 1434 

15  vor.        3)  wohl  Waldkappel  (s.  urk.  nr.  366  n.  2). 

374.  Landgraf  Ludwig  L  zu  Hessen  stellt  einen  zunftbrief  für  die 

botticher  der  Stadt  Cassel  und  umgegend  aus. 
1423  September  23, 

[Alts  diesem  zunft&riefe  gehört  nachstehende  stelle  hierher:] 

20  Eß  ensal  ouch  keyn  bodeker  bynnen  eyner  myle  wegis  ge-      14:^3 

sessen  umb  Cassil  das  hantwergk  nicht  üben  adir   triben,    es  sij  *^^*'  ^^' 
dann  in  irer  bruderschafft,  ußgenomen  Kouftungen,  da  die  jung- 
frouwen  wonen,  der  mag  sin  hantwergk  daselbs  üben  und  triben, 
des  sij  ime  nicht  weren   soln   und    des  mit  jti  nicht  zcu  thunde 

25han.  Datum  anno  Domini  millesimo  quadringentesimo  vicesimo 
tercio,  quinta  feria  post  beati  Mathei  apostoli. 

Cop.-perg.  des  15.  jahrh.  im  ai-chive  der  stadt  Cassel  J.  nr.  49»- 

375.  Bitter  Apel  vmi   SttUterheim  beke^int,   dass  äbtissin   Bertha  zu 
Kaufungen  ihr  Vorwerk  zu   Hei'leshausen    inid   den    dritten   theil  des 

^)gerichtes  daselbst,  welc/ie  sie  ihm  verpfändet  hatte,  durch  riickzahlung 
der  ihr  geliehenen  100  gülden  tcieder  eingelöst  habe. 
1424  Januar  13, 

Ich  Apel  von  Stutternheim  ritter  bekenne  an  diessem  offin     24^4 
brieffe  vor  mich  unde  myne  rechtin  erben,   daz  dy   erwirdige  in  i^^-  ^^• 

35Gode  frauwe  Berthe  von  Gots  gnade  eptische  des  stiefftes  des 
heiigen  cmtzes  zu  Cauffungen  von  mir  gelost  haid  ir  vorwerg 
gelegen  zu  Herlershusen,  daz  sy  Otten  von  Leymbache  abekouffte 
mid  syner  zugehorunge,  frigheit  unde  recht  unde  daz  dretten- 
teyl  des  gerichtis,    daz  dy  von  Felsperg  ynnehatte,    daz  myr  dy 

40obegenante  myn  genedige  frauwe  von  ir  unde  irs  stiefftis  wegen 


400  vor  1424  apr.  14. 

etliche  jare  vorsaßt   hatte    vor    hundirt   gude    Rin[8]che    gülden, 
alse    dy   besegelte    notel   ußwiset,    dy  Bemhart  von  Talwig  der 
eider,  Herman  von  Boyniburg  der  junge  unde  Beyge  Meysinbugk 
getedinget    unde   besigilt   hain.     Dy    vorgenanten    hundirt    gude 
Einsehe  gülden  myr  dy  obegenante  myn  genedige  frauwe  widder  5 
haid  gegebin  teger,  gantz  unde  nutlich  betzalt  uffe  diessen  tag 
von  ir  unde  irs  stiefftis  wegen,   unde  sege^)  sy  unde  iren   stiefft 
egenant  der  vorgenanten    summen  geldes  unde   allir  vorderunge 
unde  anspräche,  dy  ich  adir  myne  erben  an   en  haben  mochten^ 
in  diessem  brieffe  qwid,  ledig  unde    loys   ane   geferde.     Ouch  so  lo 
rede  ich  Apel  egenant  vor  mich  unde  myne    erbin,    der   obege- 
nanten  myner  genedigen  frauwen    unde    irme    stieffte   dy  vorge- 
nanten besegelten   notein    gutlichin    widderzugeben,    so    ich    irst 
magh,  wante  ich  dy  zu  diesser  tzijt  habe   zu   Erfforte.     Enteden 
ich  ader  myne  erben  des  nicht,    so    sal    dy  selbe  besigilte  notel  15 
mid  diessem  brieffe  getod  syn  unde  keyne  macht  haben  in   aUe 
iren  puntten,    artickeln    unde    stucken    an    alle  geferde.     Des  zu 
orkunde  hain  ich  Apel  egenant  vor  mich  unde  myne  erben  mj-n 
egen  ingesegel  an  diessen    brieff    laßen    hencken   unde  zu  merer 
Sicherheit  hain  ich  gebeden  dy   gestrengen   Symon  von  Waldin- 20 
steyn  unde  Frowin  von  Hüne,  daz  sy  ir  ingesegel  by  daz  myne 
an  diessen  brieff  hain  laßen  hencken,  des  wir  Symon  unde  Frowin 
egenant   uns    hirane    irkennen.     Datum    anno  Domini  m*^.  ccec^. 
vicesimo  quarto,  octavo  die  Epiphanie^)  Domini. 

Orig.-perg.  in  M.  Von  drei  runden,  braunen  siegeln  ist  1)  Apels  von  25 
Stutterheim  27  mm,  im  vierpass  schrägstehender  schild,  dessen  bild  unkenntlich, 
nach  Siebmacher  (alt)  1,  146  sind  es  2  mit  dem  rücken  gegeneinander  g-e- 
kehrte  halbmonde,  darüber  topfhelm,  aus  dem  linksgewendeter  hirsch  steigt, 
Umschrift  verwischt;  2)  Simons  von  Waidenstein  22  mm,  im  vierpass  schräg- 
stehender, unten  abgerundeter  schild  mit  4  pfählen,  über  dem  schilde  stechhelm  3U 
mit  adlerflug,  Umschrift  unleserlich;  3)  Frowins  von  Haune  22  mm,  im  vierpass 
dreieckiger  schild  mit  unkenntlichem  bilde,  Umschrift  unleserlich.  Auf  der 
rückseite  von  band  15.  jahrh. ;  ,Quitancia  Apelonis  de  Stuttutternheym  [!]  militis 
super  centum  florenis*. 

1)  ,8ege'  übergeschrieben.        2)  orig.  ,Epiphania'.  35 

376.     Da^  Stift  Kaufmigm  bittet  den  j^fffst,  eineti   auditoi'  der  Rö- 
mischen curie  zu  bestimmen,    icekher   den  zwischen    ihnen   und  dein 
kloster  der  heil.  Katliarina  vor  Eisenach   otisgebrochenen   streit    über 
guter  zu  Wartha  und  umgegend  untersuche  und  darüber  entscheide. 

[vm-  1424  april  14J  40 

[vor  1424  [Text  und  bemerkungen  s.  urk.  nr.  377  von  1424  april  14. J 


1424  apr.  14  401 

377.  (Japus  de  Laturre,  päpstlicher  auditor  zu  Rom,  vom  papste 
Martin  V,  beauftragt,  die  zmschen  dem  kloster  Kaufungen  und  dem 
der  heil.  Katharina  vor  Eisenach  ausgebrochenen  Streitigkeiten  über 
guter  zu  Wartha  und  umgegend  zu  untersuchen  und  zu  entscheiden, 
b  fordert  jedermann  zur  herausgäbe  aller  den  process  betreffenden  acten- 

stocke  auf. 
Rom  1424  april  14. 

Capus*)  de  Laturre  decretomm  doctor,   domini  nostri  pape     14JS4 
capellanus  et  ipsius  sacri  palacii  apostolici  causarum  ac  cause  et  ^^'  ^^' 

lOpartibus  infrascriptis  ab  eodem  domino  nostro  papa  auditor  spe- 
cialiter  deputatus,  universis  et  singulis  dominis  abbatibus,  priori- 
bus,  prepositis,  decanis,  archidiaconis,  scolasticis,  thesaurariis,  can- 
toribus,  custodibus,  sacristoni»,  tarn  cathedralium  quam  coUegia- 
tarum    canonicis    parrochialiumque    ecclesiarum     rectoribus    seu 

15  locatenentibus  eorundem,  plebanis,  viceplebanis,  capellanis  curatis 
et  non  curatis,  vicariis  perpetuis,  altaristis  ceterisque  presbiteris, 
clericis,  notariis  et  tabellionibus  publicis  quibuscumque  per  civi- 
tatem  et  diocesim  Maguntinam  ac  alias  ubilibet  constitutis  et 
eorum  cuilibet  insolidum,  ad  quem  vel   ad   quos  presentes  nostre 

20  littere  pervenerint,  salutem  in  Domino  et  nostris  hujusmodi,  ymo 
verius  apostolicis,  firmiter  obedire  mandatis.  Noveritis,  quod 
nuper  sanctissimus  in  Christo  pater  et  dominus  Martinus  divina 
providencia  papa  quintus  quandam  commissionis  sive  supplica- 
cionis  cedulam  nobis  per  certum  suum  cursorem  presentari  fecit, 

25  quam  reverenter,  ut  decuit,  recepimus  hujusmodi  sub  tenore : 

Beatissime^)  pater.  Dignetur  S.  V.')  omnes  et  singulas 
causas  et  acciones  reales  et  personales,  pretorias  et  civiles,  (quas 
movent  seu  movere  intendunt  abbatissa  et  capitulum  ecclesie  se- 
cularis   sancte  crucis  in  Kouffiingen  Maguntine    diocesis    suo    et 

SOdicte  ecclesie  sue  nomine,  conjunctim  et  divisim,  contra  et  ad- 
versus  abbatissam  et  conventum  monasterii  sancte  Catherine  extra 
muros  Ysenacenses  dicte  Maguntine  diocesis,  ordinis  Cisterciensis, 
ipsarum  et  dicti  monasterii  sui  nomine,  conjunctim  vel  divisim, 
de  et  super  nonnullis  rebus  et  bonis  immobilibus,    agris,    pratis, 

35fluminibu8,  piscariis,  silvis,  forestis,  campis,  fundis  et  possessio- 
nibus  in  processu  cause  nominaüm  exprimendis,  sitis  in  districtu 
et  marchia  ville  zu  der  Warthe  dicte  Maguntine  diocesis,  ad  se 
et  dictam  ecclesiam  suam  sancte  crucis  spectantibus  de  jure  olim 
ex  causa  cujusdam  permutacionis  fiende  pro  aliis  certis  quibusdam 

40  bonis  et  possessionibus  dictis  monasterio,   abbatisse   et  conventui 

26 


40ä  1424  apr.  14. 

sancte  Catherine  datis  et  re  ab  altera  parte  contracta  non  secuta 
et  eorum  occasione,  omnesque  alios  et  singulos,  quorum  interest 
et  qui  sua  crediderint  quomodolibet  Interesse  conjunctim  et  di- 
visim)  committere  alicui  ex  venerabilibus  et  circumspectis  viris 
dominis  vestri  sacri  palacii  causarum  apostolici  auditoribus,  5 
audiendas,  cognoscendas,  decidendas  et  fine  debito  terminandas 
cum  Omnibus  et  singulis  suis  emergentibus,  incidentibus,  depen- 
dentibus  et  connexis  et  cum  potestate  citandi  dictas  abbatissam 
et  conventum  monasterü  sancte  Catherine  omnesque  alios  et 
singulos,  quorum  interest,  supradictos  in  Bomanam  curiam  vel  10 
extra  et  ad  partes  tociens,  quociens  opus  fuerit,  non  obstante, 
quod  causa  seu  cause  hujusmodi  ad  dictam  Komanam  curiam 
legitime  non  sunt  devolute,  nee  in  ea  de  juris  necessitate  trac- 
tande  et  finiende  ceterisque  in  contrarium  faciendis  non  abstan- 
tibus  quibuscumque.  —  In  fine  vero  dicte  commissionis  sive  15 
supplicacionis  cedule  scripta  erant  de  alterius  manus  littera,  supe- 
riori  littere  ipsius  cedule  penitus  et  onmino  dissimili  et  diversa 
hec  verba  videlicet:  De  mandato  domini  nostri  pape  audiat  ma- 
gister  Capus,  citet,  ut  petitur,  et  justiciam  faciat. 

Cujus  quidem  commissionis  vigore  citacio  *)  legitima  extra  Ro-  20 
manam  curiam  et  ad  partes  per  nos  in  forma  solita  et  consueta  juxta 
dicte  commissionis  vim,  formam  et  tenorem  decreta  atque  concessa  ^). 
Tandem  vero  fuit  nobis  per  providum  virum  magistrum  Conradum 
Vopelonis  in  Bomana  curia  et  prefatarum  dominarum,  abbatisse 
et  capituli  secularis  ecclesie  sancte  crucis  in  Kouffungen  Magun-25 
tine  diocesis,  principalium  in  dicta  nobis  facta  et  presentata  com- 
missione  principaliter  nominatarum    procuratorem,    prout   de   siie 
procuracionis  mandato  nobis   legitima   exstitit  facta  fides,    coram 
nobis  constitutum  expositum  cum  querela,    quod  nonnulli  domini 
prelati,  judices,  officiales,  commissarii,  delegati,  subdelegati,    exe-  30 
cutores,  subexecutores,  ordinarii,  extraordinarii,  collegia,  capitula^ 
notarii  et  tabelliones  publici  alieque  persone  ecclesiastice  et  secu- 
lares  civitatis  et  diocesis  predictarum  penes  se  habent  et  detinent 
ac  habentes  sciunt  et  detinentes  in  eorimi  cistis,   scrineis,  archis, 
thecis,    custodiis,    notis,    prothocollis,    registris    sive    manualibusS 
nonnulla  jura,  acta,  actitata,  litteras,  scripturas,    prooessus,  privi- 
legia,  statuta  et  instrumenta,  registra  ac   alia  jura  et  munimenta 
causam  et  causas  hujusmodi  tangentes    et    tangencia    et  pro    de- 
fensione  jurium  parcium   hincinde   necessaria   et    sine    quibus    de 
hujusmodi    cause   meritis   ad  plenum    liquere    non    potest.     Qua- 40 
propter  fuimus  per   eundem   magistrum   Conradum   procuratorem 


1424  apr.  14.  403 

quo  supra  nomine  procuratorio  debita  cum  instancia  requisiü, 
quatenus  sibi  super  hoc  de  oporfcuno  remedio  providere  et  litteras 
compulsorias  extra  Eomanam  curiam  et  ad  partes  in  forma  so- 
lita  et  consueta  decernere  et  concedere  dignaremur.  Nos  igitur 
5Capus  auditor  prefatus  attendentes  requisicionem  hujusmodi  fore 
justam  et  consonam  et  quod  justa  petenübus  non  est  denegandus 
assensus  bonique  judicis  est  cuncta  rimari,  ne  occasione  ooculta- 
cionis  jurium  et  munimentorum  hujusmodi  alicujus  parcium  pre- 
dictarum  justicia  valeat    deperire,    idcirco    auctoritate    apostolica 

lOnobis  in  hac  parte  commissa  vos  omnes  et  singulos  supradictos 
et  vestrum  quemlibet  tenore  presencium  requirimus  et  monemus 
primo,  secundo,  terclo  et  peremptorie  vobisque  nichilominus  et 
vestrum  cuilibet  in  virtnte  sancte  obediencie  et  sub  infrascriptis 
sentenciarum  penis  districte  precipiendo  mandamus,  quatenus  infra 

15  sex  dierum  spacium  post  presentacionem  seu  notificacionem  pre- 
sencium vobis  seu  alteri  vestrum  factas  et  .postquam  pro  parte 
prefatarum  dominarum  abbatisse  et  capituli  secularis  ecclesie 
sancte  crucis  in  Kouffingen  principalium  vigore  presencium  fueritis 
requisiti  seu  alter  vestrum  fuerit  requisitus,  immediate  sequentium, 

20  quorum  sex  dierum  duos  pro  primo,  duos  pro  secundo  et  reliquos 
duos  dies  vobis  universis  et  singulis  supradictis  et  vestrum  cui- 
libet pro  tercio  et  peremptorio  termino  ac  monicione  canonica 
assignamus,  ita  tamen  quod  in  hiis  exequendis  alter  vestrum 
alium  non  expectet  nee  unus  vestrum  pro   alio  se   excuset,   pre- 

25  f atos  dominos  officiales,  judices  et  capitula,  notarios  et  tabelliones 
publicos  et  alias  personas  quascimique  pro  parte  dictarum  domi- 
narum abbatisse  et  capituli  principalium  seu  exhibitorum  presen- 
cium vobis  nominando8;  nominanda«  et  nominanda  et  ipsorum 
quemlibet  requiratis  et  moneatis.     Quos    nos    eciam    tenore   pre- 

SOsencium  sie  requirimus  et  monemus,  eis  et  eorum  cuilibet  in  vir- 
tute  sancte  obediencie  et  sub  similibus  penis  infrascriptis  districte 
precipiendo  mandamus,  quatenus  infra  duodecim  dierum  spacium 
post  requisicionem  et  monicionem  vestras  hujusmodi  eis  factas 
immediate  sequentium,  quorum  duodecim  dierum  quatuor  pro  primo, 

35  quatuor  pro  secundo  et  reliquos  quatuor  dies  pro  tercio  et  peremp- 
torio®) termino  ao  monicione  canonica  assignetis,  quos  nos  eciam 
sie  assignamus  eisdem,  omnia  et  singula  acta,  actitata,  instrumenta, 
litteras,  scripturas  et  munimenta  predictam  causam  et  causas  hujus- 
modi concernentes  et  concernencia   originaliter    vel    eorum   vera 

40  transsumpta  in  publicam  formam  redacta  seu  sigillis  autenticis 
sigillata  et  signata  aut  alias  sub  talibus  modo  et  forma  publicata. 


404  1424  apr.  14. 

quod  eisdem  in  Romana  curia  et  alibi  in  judicio  et  extra  merito 
valeat  et  debeat  fides  plenaria  adhiberi,  nil  addendo  vel  minu- 
endo,  quod  facti  stibstanciam  immutet  sive  variet  intellectum,  nobis 
vel  alteri  forsan  loco  nostri  interim  surrogando  auditori  ad  dictam 
curiam  Bomanam  deferendo,  dominabus  abbatisse  et  capitulo  se-  5 
cularis  ecclesie  sancte  crucis  principalibus  seu  earum  legitimo 
procuratori  sive  presencium  exhibitori  sine  difficultate  et  contra- 
diccione  quibuscumque  exhibeant,  tradant  libere  et  assignent. 
Si  vero  jura  et  munimenta  hujusmodi  per  quoscumque  detineantur 
abscondita,  detentores  ipsos  ad  tradendum  ac  scientes  habentes  lo 
ad  revelanduxn  jura  et  munimenta  hujusmodi  per  censuram  ec- 
clesiasticam  appellacione  postposita  compellatis.  Satisfactio  tamen 
primitus  illi  vel  illis,  cui  vel  quibus  satisfactio  fuerit,  impendenda 
de  salario  eorum  competente,  quod,  si  forte  premissa  omnia  et 
singula,  prout  ad  omnes  et  singulos  supradictos  conjunctim  vel  15 
divisim  pertinet,  non  adimpleveritis  seu  adimpleverint  ac  man- 
datis  et  monicionibus  nostris  hujusmodi,  ymo  verius  apostolicis, 
non  parueritis  seu  paruerint  cum  effectu,  nos  in  vos  omnes  et 
singulos  supradictos  et  eorum  quemlibet  ac  alios  contradictores 
quoslibet  et  rebelles  exnunc  prout  extunc  dicta  canonica  moni-20 
cione  premissa  excommunicacionem,  in  capitula  vero  quecumque 
in  hiis  delinquencia  suspensionem  a  divinis  et  in  ipsorum  delin- 
quencium  ecclesias,  monasteria  et  capellas  interdicti  sentencias  in 
hiis  scriptis  ferimus  et  eciam  promulgamus.  Diem  vero  moni- 
cionis  et  requisicionis,  viarum  hujusmodi  atque  f ormam  et  quanta  25 
fides  dictis  juribus  et  munimentis  fuerit  adhibenda  et  quidquid  in 
premissis  duxeritis  faciendum  nobis  per  vestras  patentes  litteras 
aut  instrumentum  publicum  harum  seriem  seu  designacionem  in 
se  continentes  sive  continens  remissis  presentibus  fideliter  inti- 
mare  curetis.  Absolucionem  vero  omnium  et  singulorum,  qui30 
prefatas  nostras  sentencias  seu  earum  aliquam  incurrerint  sive 
incurrerit  quoquomodo,  nobis  vel  superiori  nostro  termino  reser- 
vamus.  In  quorum  omnium  et  singulorum  fidem  et  testimonium 
premissorum  presentes  litteras  sive  presens  publicum  instrumen- 
tum hujusmodi,  materiam  compulsoriam  in  se  continentes  sive  35 
continens,  exinde  fieri  et  per  notarium  publicum  nostrumque  et 
hujusmodi  cause  coram  nobis  scribam  infrascriptum  subscribi  et 
publicari  mandavimus  nostrique  sigilli  fecimus  appensione  com- 
muniri.  Datum  et  actum  Bome  in  domo  habitacionis  nostre  sub 
anno  a  nativitate  Domini  millesimo  quadringentesimo  vicesimo-ki 
quarto,  indictione  secunda,  die  vero  Veneris  decima  quarta  mensis 


1424  nov.  20.  405 

aprilis,  pontificatus  prefati  domini  nostri  domini  Martini  pape 
quinti  anno  septimo,  presentibus  ibidem  disoretis  viris  magistris 
Johanne  Hertz  et  Johanne  Conradi  de  Itoidheim  notariis  publicis 
scribisque  nostris,  clericis  Lubicensis  diocesis  et  Coloniensis  oivi- 
5tatisy  testibus  ad  premissa  vocatis  specialiter  et  rogatis. 

(S.  N.)  Et  ego  Jacobus  Francisci  de  Utino  clericus  Aqni- 
legensis  diocesis,  publicus  apostolica  et  imperiali  auctoritate  no- 
tarius  reverendique  patris  domini  Capi  de  Laturre  auditoris  et 
hujusmodi  cause  coram  eo  scriba,   quia  dictarum  litterarom  oom- 

10  pulsorianun  peticioni  ac  decreto  omnibusque  aliis  et  singulis  pre- 
missis,  dum  sie,  ut  premittitur,  fierent  et  agerentur,  una  cum 
prenominatis  testibus  presens  fui  eaque  sie  fieri  vidi  et  audivi, 
ideo  hoc  presens  publicum  instrumentum  per  alium  me  aliis  oc- 
cupato  negociis  fideliter  scriptum    exinde  confeci,   subscripsi,  pu- 

löblicavi  et  in  hanc  publicam  formam  redegi  signoque  et  nomine 
meis  solitis  et  consuetis  una  cum  appensione  sigilli  prefati  domini 
auditoris  corroboravi  in  fidem  et  testimonium  onmium  singulorum 
premissorum  rogatus  et  requisitus. 

Orig.perg.  in  K.    Das  angehängt  gewesene  siegel  ist  abgefallen.    Auf  der 
20  rückseite  von  band  15.  jahrb. :    ^Compolsoria  [!]  super   virginibus   sancte  Katbe- 
rine  in  Ysenach  supra  Warta*;   an   anderer   stelle   von   band  16.  jabrb.:    ,Com- 
pulsoria*. 

l)  ,Capu8^  stark  vergrössert  und  mit  kalligrapbiscber  Verzierung  geschrie- 
ben.       2)  jBeatissime*   mit   vergrösserten   und   fetten   buchstaben   geschneben. 
25  3)  jSanctitas  Vestra*.        4)  orig.   ,citacion*   mit  angehängtem  abkürzungsstriche. 
5)  sciL  jcst*.        6)  orig.  ,peremptorie*. 

378.     Bürgermeister   und  Schöffen   zu  Cassel   beurkunden,    dass   der 

Stadtschreiber  Tilemann  Beberung    daselbst   der   äbtissin  Bertha   von 

Sayn  und  denn  stifte  zu  Kaufungen  das  halbe  gut  seines  verwandten 

m  Hartrad  von  Hundeishausen  zu  Harleshausen  mit  dessen  Zustimmung 

verkaufte. 
1424  november  20. 

Wir  Conrad  Volghard  burgermeister,  Johan  Spuleman,  Con-      i4:24 
rad  Mattenberg,  Pilgis,  Herman  Corper,  Johan  Loubeman,   Hen- 

35  rieh  Wonenhuß,  Johan  Grebinstein,  Ludewig  Ludewigis,  Johan 
Koch,  Johan  Schonlowir  unde  Henrich  Slaff  scheffen  zcfi  Cassel 
bekennen  uffintlich  in  diesem  brieffe,  daz  vor  uns  an  gerichte 
gestanden  had  der  ersamer  Tileman  Beberung  unser  stadschriber 
unde  had  bekant  vor  sich  unde  alle  sine  rechten   erben,   daz  er 

40  mit  wisßen   unde  willen  junchem  Hartraden  von  Hünoldishusen 


nov.  2o, 


406  1424  nov.  20. 

sins    ohemen    eyns    erblichen    ewigen   vorkoüffs    rechtlich    unde 
reddelich  vorkoufft  habe   unde    vorkoAffe    den   erwerdigen   unde 
erbem  unser  gnedigen  frauwen   frauwen  Berthen  von  Seyne  ab- 
tissen    zgA   Couffiingen,    unser   juncfrauwen    der    probistin,    den 
juncffrauwen   und    capittel   gemeynlich,    den   canonicen  und  be-  5 
lehinten  pristern  daselbis  in   der   kirchen  unde    alle   iren  nach- 
kommen ewiglich  zcü  dynende  zcu  irer  presencie  daz  halbe  gid, 
des  Hartrad  von  Hunoldishusen    obgenant   eyn    geinwessel    had, 
als  daz  von  sinen  aldem  ufi  in  geerbit  unde  gelegen  ist  in  dem 
dorffe   unde    feltmarken   zcft  Haroldishusen,    an  husen,    schAren,  10 
bAwe,  hoben,  wesen,  lande  mit  alle  sinen  zcübehorungen,  nuctzen 
xmde  gefeilen  in  dorffe,    in  holcze   unde  felde,    irsucht  unde  un- 
irsucht,  als  daz  Herman  Virtzinen    der    lantsedel  von    des  obge- 
nanten  vorkouffers  wegen  undir  sich  gehabt  had,  vor  eyne  sum- 
men geldis,   die  die  egenanten  kouffere  von   des  stifftis  unde  ca-l5 
pitteis  wegen  dem  vorkouffere  wol  denglich  betzalt  han,  und  der 
had  sie  der  summen  geldis  vor  uns  qwiid,  ledig  und  loß  gesegit 
ane  geverde.     Darumme   sal   unde  wil  der  vorkouffer    adir    sine 
erben  den  kouffern  unde  iren  nachkommen  des  vorgenanten  hal- 
ben gudes  mit  synen  zcübehorungen  als  sines  eygenen  erblichen  20 
gudes   gerfiweUche   besicczunge   machen,    rechte   werschafft   tön 
unde  alle  mogeliche    anspräche    abelegin    nach    rechte    unde  ge- 
wonheit  des  landes  zcu  Hessen  unde    der    stad  Oassel,    als  dicke 
als  des  noid  geschee,   ane  widdersprache.     Ouch  had   der    obge- 
nante  vorkouffer  vor  sich    unde    alle   syne    erben  uff  daz  vorge-25 
schriebene  halbe  gud  mit  alle  syner  zcubehorunge  ewiglich  vor- 
tzehen  unde  vortzihet  alles  rechten,  geistlich  unde  werntlich,  unde 
had  dii  kouffere  unde  ire  nachkommen  des    halben  gudes  vorge- 
nant  mit   syner    zcubehorunge   in   uffhebinde    gerüweliche    were 
gesaßt  unde  sich  daruß  ane  argelist.     Ouch  bekenne  ich  Hartrad  30 
von  Hunoldishusen  uffintlich   mit    diesem    brieffe  vor  mich  unde 
alle  myne  rechten  erben,  daz  Tileman  Beberung  myn  oheme  ob- 
genant den  vorkoufft  des   halben    gudes   und    erbes  gelegen    zcu 
Haroldishusen  mit  syner    zcubehorunge,    als  vorgenant  sted,  mit 
mynen  wisßen  unde  guden  willen  getan  had,   unde  ich  han  den  35 
koufft  vor  mich  und  myne  erben  zcügelassen  unde  ghan  des  den 
kouffern  unde  iren  nachkommen  besundern  wol  ane  alle  geverde. 
Des  zcü  erkunde  so  han  ich  myn  ingesigel  vor  mich  unde  nayne 
erben  an  diesen   briff   gehangen,    unde    wir  burgermeister    unde 
scheffen  egenant  bekennen,   daz  wir  umbe  bede  willen  Tilemann40 
Beberunges   unsers    stadschribers  in  kuntschafft  aller  vorgescliri- 


1426  märz  25.  —  1427  apr.  15.  407 

benen  ding  unser  große  stadingesigel  an  diesen  brieff  han  tun 
hencken.  Datum  anno  Domini  m^.  cccc^.  vicesimo  quarto,  feria 
secunda  in  crastino  beate  Elizabeth  vidue. 

Orig.-perg.  im  Stadtarchive  Cassel,  Ms.  950.     Siegel  abgefallen.    Auf  der 
5rück8eite   von   hand  15.  jahrh. :    ^Bona  in  Haroldeshusen^    sowie    von   band  16. 
jabrh. :  ,Pre8entz  und  fidelien\ 

379.  Bruchstück  einer  urkwide  der  äbtismn  Bertha  von  Sayn  und 
des  capitels  zu  Kaufungen,   die  Stiftung  einer  heil,  messe  am  altare 

der  heil  Jungfrau  in  der  Stiftskirche  daselbst  betreffend. 
10  U26  märz  25. 

.  .  .  woln  frowin  und  jungfrowin^)  midde  presencien  gebin  unde  1436 
bynamen  des  [capelljan  %  wan  der  geynwortig  ist  in  der  messe.  ^'"''"'^  ^^' 
Uff  daz  disse  heilige  messe  unde  gifft  stede  unde  faste  ewig- 
lichin  gehalden  werdin  ane  geverde  unde  argelist,  han  wir  Berthe 
16  van  Seyne  eptisse  abgenant  unser  eptige  ingesegil  mit  dez  ca- 
pittels  ingesegil  festlich  gehangen  an  dissen  bryff.  Datum  anno 
Domini  m**.  cccc^.  xxvi.,  ipso  die  Annunciacionis  beate  Marie  vir- 
ginis  gloriose. 

Orig.-perg. -fragment   der   stand.    land.-bibl.   zu  Cassel  in  Landau  Collect. 
20  über  kloster  Kaufungen  1,  fol.  St.  E.  5 ;   nur   die   vorstehenden   5  Schlusszeilen 
sind  vorhanden,  während  der  haupttheil  der  Urkunde    durch  einen  in  geschwun- 
gener linie  verlaufenden  schnitt   abgetrennt   ist.    Beide   Siegel   sind   abgefallen. 
Auf  der  rückseite  von  hand  15.  jahrh.;  ,Beate  virginis*. 

1)  Das  abkürzungszeichen  für  das  erste  n  ist  fast  ganz  durch  den  schnitt 
25 abgetrennt.        2)  das  wort  ist  durchschnitten;   die  obere  fehlende  hälfte  ist  aus 
der  unteren  zu  ergänzen  versucht  worden. 

380.  Johami  von  Rengelrode,  propst  zu  Nörten  und  verweser  der 
erzbischöflichen  curie  zu  Erfurt,  bestätigt  als  bestellter  specialcommissar 
die  errichtung   und  begabung   einer  vicarie  des  sanct  Nicolausaltares 

SO  in  der  gleichnamigen  capeüe  zu  Kaujungen   durch  Gela  Pilzer   und 
deren  schwestersohn  Johann  Schauenburg,  canonicus  der  sanct  Mar» 

tinskirche  zu  CasseL 
Heiligenstadt  1427  april  15. 

Johannes  de  Rengilderade  prepositus    ecclesie    sancti  Petri     14^ 
35  Northunensis,   provisor  curie   archiepiscopalis  Erffordensis,    com-   ^^^'  ^^' 
missarius  ad  infrascripta  a  reverendissimo  in  Christo  patre  et  do- 
mino  nostro  domino  Conrado  archiepiscopo  Maguntino  specialiter 
deputatus,  universis  et  singuHs,  ad  quos  presentes  Httere  pervene- 
rint,    salutem   in  Domino.     Instauracionem,    fundacionem  et  do- 


408  1428  märz  14 

tacionem  perpetue  vicarie  sive  altaris  sancti  Nicolai  siti  in  ca- 
pella  ejusdem  sancti  Nicolai  infrascripta  ecclesie  secularis  sancte 
crucis  in  Kauffungen  pro  unius  sacerdotis  oongrua  sustentacione 
per  honestam  Gelam  Pilczem  necnon  honorabilem  virum  domi- 
num Johannem  Schouwenburg  filium  sororis  dicte  Gele,  canoni-  5 
cum  ecclesie  sancti  Martini  Casselensis,  innata  pietate  factas,  dum- 
modo  tamen  sine  prejudicio  ecclesie  parrochiaUs,  sub  cujus  Hmi- 
tibus  ipsa  vicaria  sive  altare  predictum  situatum  existit,  et 
cujuslibet  alicui  juris  injuria  facta  existat,  ratas  habentes  atque 
gratas  easque  auctoritate  domini  nostri  archiepiscopi  predicti  nobis  10 
in  hac  parte  commissa  tenore  presencium  approbamus  et  oonfir- 
mamus  eximentes  vicariam  sive  altare  predictum  cum  omnibus 
redditibus,  juribus  et  proventibus  suis,  quantum  in  nobis  est,  ab 
omni  exaccione  cujuslibet  secularis  potestatis,  jus  vero  presen- 
tandi,  quociens  ipsum  altare  vacare  contigerit,  illi  vel  illis,  cuiiö 
vel  quibus  id  in  Htteris  instauracionis  sive  dotacionis  reservatum 
extitit,  reservantes.  In  cujus  rei  testimonium  sigillum  nostrmn 
presentibus  est  appensum.  Datum  Heüigenstaid  feria  tercia  post 
dominicam  Palmarum,  anno  Domini  millesimo  quadringentesimo 
vicesimo  septimo.  20 

Orig.-perg.  in  K.    Siegel   abgefallen.     Auf   der  rückseite  von   band  15. 
jahrh.:  ,Confirmacio  s.  Nicolai*. 

381.     Aebtissin  Bertha,  propstin  Johannetta  und  die  Stiftsjungfrauen 
zu  Kaufungen  veräussern    dem  priester  Siegfried  Oremus   wnd  nach 
dessen  töde  dem  altaristen  des  aüares  U.  L.  F,  in  der  Stiftskirche  gegen  25 
eine  sonnabends  zu  singende  heil,  messe  von  U.  L.  F.  4  malter  frucht 
jährlicher  gülte  aus  dem  stiftsgute  zu  Nieder-Kaufungen  auf  uAederkauf. 

1428  märz  14. 

1428  Wir  Bertha  von  Gots  gnadin  eptische,  Johannetta  probistin 

*^^'  '  unde  dy  jungfrouwen  gemeynlichin  dez  stiftis  dez  heiligen  30 
cruczis  zu  Kouffungen  bekennen  vor  uns  unde  unse  nachkommin, 
daz  wir  eyns  rechtin,  stedin  kouffes  vorkouft  han  unde  vorkoufEen 
mit  crafft  dißis  brieffis  deme  erbam  pristere  hem  Syfride  Oremas 
unde  nach  syme  thode  dem  altristin  unser  liebin  frouwen  altar 
in  unser  egenanten  kirchin  gelegen,  die  in  czietin  ist,  an  eynirSo 
messe  alle  sonnabinde  zu  singende  von  unser  liebin  frauwen 
zcusschin  der  frumesse  unde  der  hoemesse,  vyer  maldir  kom- 
gulde  guder  fruchte,  halb  kom  unde  halb  habem,  alle  jar  gefal- 
lende uf  sancte  MichaheHs  tag  zu  Kouffungen  in  sin  hus  uz  un- 
serme   gude   zu  Nedirnkouffungen,    daz   zu    diessir   ziet  Heincze^Ct 


1428  märz  14.  409 

Homberg  buwet,  imde  andirs  uß  alle  unsen  gudin,  wo  wir  die 
habin,  vor  hundirt  gude  Eynnsche  gülden,  die  uns  her  Syffirt 
wol  beczalt  hat,  der  wir  en  segin  qwid,  ledig  unde  loß  mit 
diessem  brieffe,  unde  han  die  vort  in  unsers  stiftis  noit  gekart 
5  unde  wilche  hundirt  gülden  die  obgenante  her  Siffirt  zu  der 
messe  egenant  yme  selbis,  siner  eldim  unde  allen  gleubigen 
seien  zu  tröste  gegebin  hat  unde  doch  sich  der  gulde  gebruchin 
wil,  diewile  er  lebit,  unde  die  egenante  messe  haldin  addir  be- 
stellin.     Wir  vorczihin  uff  die  egenante  komgulde  unde  uff  alle 

10  daz  recht,  daz  wir  darane  gehat  han  odir  gehabin  mochten,  unde 
han  hern  Siffirten  unde  den  altristen  vorgenant  na  syme  thode 
daryn  gesaßt  in  eyne  ewige,  erbhche  besicczunge,  sich  der  gulde 
zu  gebruchin  nach  alle  irme  nuccze  unde  willin,  unde  sullen 
unde*)  wollen  in  der  rechte  werschaff  thun  unde  alle  ansproche 

15  abethun,  als  dicke  en  dez  not  thut.  Unde  an  diesser  gulde  ensal 
sie  nicht  hindern  misgewas,  hagel,  hemnoit,  herngifft,  virboid 
geistlichis  odir  werltlichis  gerichtis,  kommer  adir  andirsjeniger 
hande  sache,  wu  die  qweme,  sundern  wir  wollen  en  die  gut- 
Hchin  gefallen  laßen,  weren  unde  beczallen  an  allirlei  infal,  hin- 

20dirsal  addir  geverde.  Wir  han  ouch  die  macht  behalden,  daz 
wir  die  obgenante  gulde,  vier  malder,  mögen  widdirkouffen  umme 
hern  Siffirden  vorgenant  adir  den  altristen  nach  yme  vor  hundirt 
gude  Kyensche  gülden,  wan  uns  des  gelüstet,  also  daz  alle  vor- 
seßen  gulde  zuvomt  beczalet  sie.    Unde  alsobalde  der  widdirkouf 

25geschiet,  so  sollen  die  seibin  hundirt  gülden  mit  unserme  wißen 
addir  mit  unsem  nachkomenden  widdir  anegelegit  werdin  zu  der 
messe  megenant,  uff  daz  die  in  wesin  beUbe  zu  ewigen  geczietin. 
Diessis  kouffes  unde  aller  artikele  diessis  brieffis  zu  warer  kunt- 
schaff  han  wir  dißen  seibin  brieff  darubir  gegebin  unde  mit  unser 

SOeptige  unde  stifftis  ingesigelen  laßen  besigeln,  alse  die  hiran  ge- 
hangen sint.  Gegebin  uff  mittefasten  2),  anno  Domini  millesimo 
quadringentesimo  vicesimo  octavo. 

Orig.-perg.  in  K.    Die  über  gebühr  häufigen,  über  vocalen  stehenden,  e  be- 
deutenden zeichen  sind  durchweg  unberücksichtigt  geblieben.   Beide  siege!  abge- 
35  fallen.    Auf  der   rückseite   steht  von  hand  16.  jahrh. :   ,4  malter  Heintz  Hom- 
bergk  zw  Niddemkauffungen^   sowie  an  anderer  stelle:  ,Beate  virginis^ 

1)  ,unde*  übergeschrieben.      2)  nach  Grotefend  92  bedeutet  ,mittefasten* 
„alleinstehend  den  sonntag  Laetare''. 


410  1428  sept.  2. 

382.  AeUissin  Bertlia  von  Sayn  zu  Kaujunyen  bestätigt  die  dotirung 
des  rectorates  des  Marie^ialtares  in  der  Stiftskirche  daselbst  durch  die 
priestei'  Heinrich  Petri  zu  Immenhauseii  und  Siegfried  Orenius,  bestellt 
diese  und  ihren  caplan  Johannes  Funcke  zu  successiven  rectoren  des 
altares  und  verleiht  der  jeweiligen  caplanisse  des  Stiftes  das  fertige  5 
besetzungsrecht  desselben. 
1428  September  2, 

U28  In  nomine  sancte  et  individue  Trinitatis,  amen.     Bertha  de 

*^^  '    '   Seyna  abbatissa  ecclesie  sancte  crucis  in  Kouffungen  Maguntine 

diocesis  omnibus  hoc  scriptum  visuris  eternam  in  Domino  salutem  10 
et  favoris  nostri  incrementum,    Quia  siquidem  moris  est  et  opor- 
tet,   ut    inviolabiliter    ea    servemus,    que   hominibus    secnlaribus 
data  fide  spondemus,  quanto  magis  dignum  est  et  divine  pietati 
consonum,  quatenus  ea,  que  cum  viris  spiritualibus,  quorum  vite 
defensor  Deus  est,  cum  de  ejus  parte  sint  et  sorte,   agimus  fide-  15 
liter  et  effectui  debito  mancipemus  intendentes  superinde  semper 
paci  et  veritati  inherere,  quia  enim  homo  velut  umbra  pertransit 
et  res  Interim    geste   nube   oblivionis    facile    obumbrantui',    quin 
scriptis,    sigillis    et    testibus    memorie    posterorum    imprimantur. 
Oonstituti  quidem  pridem    coram   nobis    honorabiles   in    Christo  20 
nobis  fideles  et  devoti  Heinricus  Petri  de  Ymenhusen  et  Siffridus 
Oremus  presbiteri  Maguntine  diocesis  una  nobiscum  ad  eternam 
patriam    anhelantes,    cupientes  de  temporalibus  nostris  bonis  in 
honorem  omnipotentis  Dei  ejusque   genitricis  virginis  Marie   pre- 
celse  altare  in  ecclesia  nostra  antedicta  beate  ejusdem  Marie  con-  25 
structum  et  dudum  consecratum  in  perpetuam  salutem  animarum 
nostrarum,  parentum  nostrorum,  progenitorum  et  omnium  fidelium 
Christianorum  certis  redditibus  subscriptis  ad  alimoniam  vite  unius 
probi  atque  ydonei  presbiteri  et  rectoris  ejusdem,  bonis  et  obven- 
tionibus  dotavimus  atque  dotamus  per  presentes  modo  et  forma  30 
subsequentibus,  quibus  poteramus  et  possumus  via,  jure  ac  causa 
melioribus:    Primo  enim  decrevimus   atque    ascribimus   predictos 
dominos  Heinricum    et  Siffridum    et    quemlibet   rectorem    altaris 
predicti  perpetuis  temporibus  cottidianis   distribucionibus   et  pre- 
senciis  nostre  ecclesie  antedicte  hactenus  per  nos  habitis.    Dehinc  35 
in  villa  Kouffungen  superiori    domum    certam,    aream   et    ortiun 
olerum    eidem    domui    annexos,    quos    dudum    possedit    dominus 
Heinricus   predictus,    pro    rectore    ejusdem    altaris    deputavimus. 
Quodque^)   ad  idem  altare  et  pro  rectore   ejusdem  fatemur    nos 


1428  sept.  2.  411 

habere  viginti  florenos,  quos  in  censuin  inde  comparandum  oon- 
vertere  tenemur,  et  promittimus  solvendos,  quantocius  poterimus, 
via  saniori.  Denique  bona  voluntate  dominus  Heinricus  predictus 
de  bonis  suis  a  Deo  sibi  concessis  apud  nos  et  de  bonis  nostre 
öabbacie  sitis  in  Aldenbune,  que  de  presenti  colit  quidam  dictus 
Herbord,  tria  maldra  partim  siliginis  et  avene  annue  pensionis 
et  unum  maldrum  partim  consimilium  frugum  de  bonis  nostris 
in  campis  superioris  ville  Kouffungen,  que  colunt  Ludewious  et 
Johannes  Fleischouwer  colonatus  jure,   pro    centum   florenis  pro 

lOrectore  memorato  comparavit  in  promptu  ante  plura  tempora, 
reservans  tarnen  sibi  usufructum  in  dictis  suis  centum  et  nostris 
viginti  florenis,  domum,  aream  et  ortum  predictos  ad  suum  vita- 
licium  dumtaxat,  assecucionem  tarnen  eorundem  proventuum 
abinde  derivancium  ad  posteros  successores  dicti  altaris  deputavit 

15obligans  se  et  submittens  ad  duas  missas  septimanatim  in  eodem 
altari  per  se  v«!  alium  sui  nomine  et  post  eum  per  quempiam 
fideliter  servandas  ^)  atque  legendas,  licet  tamen  plures  misse  sint 
in  littera  priori  quadam  circa  premissa  ascripte,  quas  redu- 
ximus   ad    duas   propter   liberiorem  famulatum  et  ne  successores 

20attediati  et  gravati  magis  desides  redderentur.  Deinceps  do- 
minus Siffridus  predictus  ad  predictiun  altare  et  rectorem  per- 
petuis  temporibus  certos  redditus  quatuor  maldrorum  siliginis 
et  avene  singulis  annis  proveniendos  de'  et  ex  bonis  nostris  sitis 
in  campis   ville   inferioris  Kouffungen,    que   jure    colonatus    colit 

25  Heinricus  Homberg,  pro  centum  florenis  aput  nos  comparavit 
usufructum  eorundem  censuum  ad  tempora  vite  sue  reservans, 
volens  et  assumens  sibi  onus  cantandi  per  se  vel  alium  suo  no- 
mine omni  sabbato  die  unam  missam  cum  officio  „Salve  sancta 
parens"  et  sequencia    „Ave  preclara",    per  nos   in    eodem    altari 

SOdudimi  inter  parrochie  communis  et  summam  missas  predicte  ec- 
clesie  institutam  celebrandam,  reservata  tamen  nobis  et  nostris 
succedentibus  potestate  dictos  census  reemendi  pro  summis  ante- 
dictis  florenorum  ducentorum  et  viginti  conjunctim  pro  toto  vel 
divisim,    quamlibet  suam    partem    pro    sua    summa  in  littera  de- 

35  super  contenta.  Dictam  quoque  summam  pecuniarum  florenorum 
ad  totum  et  semper  pro  sustentacione  rectoris  in  dicto  altari  per- 
petuo  volumus  converti  atque  remanere.  Item  decemimus  et 
servari  inviolabiliter  precipimus,  prout  annuimus,  quod  alter  do- 
minorum  Henrici  et  Siffridi  predictorum  alterum  eorundem,  unus 

40  post  vitam  alterius  dicta  bona  una  cimi  presentacione  et  asse- 
cucione  possessionis  dicti  altaris  consequatwr ')  sine  contradictione 


412  142D  Jan.  5. 

cujuscumque,  sie  quod  dictum  altare  in  serviciis  Dei  singulis 
predictis  per  superstitem  disponatur.  Dehinc  dominis  duobus 
eisdem  viam  universe  carnis  ingressis  dominus  Johannes  Funcke 
noster  cappellanus  ad  dictum  altare  vacans,  si  supervixerit,  pre- 
sentabitur  sine  recusacione  cujuscumque.  Insuper  jus  presentandi  5 
ejusdem  vicarie  ad  peticionem  nostram  atque  abbatisse  pro  tem- 
pore existentis  capellane  nostre  perpetuis  temporibus,  quociens 
vacaverit,  reservantes  pro  monoculo,  ita  tarnen  sane  quod  idem 
altare,  quociens  depost  vacaverit,  conferatur  uni  ydoneo  sacerdoti 
jam  actu  aut  infra  annum  ad  sacerdocium  promovenrf»*)  consti-io 
tuto,  acclamantes  in  hiis  auctoritatem  confirmandi  reverendissimi 
in  Christo  patris  et  domini  nostri  domini  Conradi  archiepiscopi 
Maguntini  modemi  aut  ejus  ad  id  potestatem  habentis  conmiis- 
sarii,  ut  predicta  omnia  firmitatis  habeant  effectimi,  dantes  hanc 
nostram  litteram  sigillo  nostre  abbacie  oblonge  sigillatam  in  robur  15 
omnimn  predictorum.  Anno  Domini  millesimo  quadringentesimo 
vicesimo  octavo,  indictione  sexta,  pontificatus  sanctissimi  in  Christo 
patris  et  domini  nostri  domini  Martini  pape  quinti  anno  suo  un- 
decimo,  die  vero  secunda  mensis  septembris. 

Orig.-perg.  in  K.,   4  kleine   löcher  im  text,    verblasste,    stellenweise    ver-20 
wischte   Schrift.     Siegel   abgefallen.    Auf   der   rückseite   von   hand   15.    jahrh.: 
,Beate  virginis*  und  von  hand  16.  jahrh.  (stellenweise  ganz  verwischt):  ,7  malter 
fruchte  partim  zw  Obem  Zauj^ungen*. 

1)  das  orig.  hat  deutlich  ,Quodque'  (qdq3).     Dies  kann   meines  erachtens 
nur  einen  sinn  geben,  wenn  man  übersetzt:   Und  was  wir  bezüglich   des  altares25 
und  fu  gunsten  des   rectors   desselben   bekennen,    ist,   dass   wir   20  gülden  be- 
sitzen, etc.        2)  orig.   ,servare*.         3)  letzte   silbe    im  bruche   undeutlich;    das 
zeichen  für  ,ur*  scheint  zerrieben  zu  sein.        4)  ,di*  im  bruche  undeutlich. 


383.  Bruder  Dietrich  Stoltzenhagen  guardiaiif  Kurt  Brun  lesetneister 
und  die  andern  brüder  des  Franziskanerklosters  zu  Hofgeistnar  ie-30 
Urkunden,  dass  äbtissin  Bertha  von  Sayn  zu  Kaufungen  ihnen  ein 
almosen  von  jährlich  1  gülden  verschneben  habe,  wofür  sie  die- 
selbe,  saugte  ihre  eitern  und  vorfahren  in  die  gemeinschaß  ihrer  gebete 
und  guten  werke  aufnehmen  und  alle  dienstage  ei^ie  messe  vofi  der 
heil,  Dreifaltigkeit  für  ihrer  aller  Seelenheil  lesen  lassen  wollen.  35 
1429  )anuar  5. 

1429  Wij    bruder  Diderich    Stoltczinhagen   gwardian,    her     Gurd 

3an.  o.    Brün  lesemeistir  unde  wij  andern   aUis  gemeynliche  brudere  des 

Ordens  unde  conventes  sancti  Francisci,  wonhafftig  in  dieser  czi]t 


1429  Jan.  5.  413 

in  deme  clostere  der  stad  zu  Geyßmar,  bekennen  unde  uffinbar 
beczugen  in  diesme  briebe  vor  uns  unde  alle  unser  nakommelinge 
brudere  des  egenanten  closters  in  ewekeit,  wije  das  dij  edele 
hochgebome  grefinne,  edele  jüngfrouwe  unde  frouwe  vir  Bert» 
5  in  Gote  abbatissa  des  gefrigheten  stichtes  des  heiligin  crucis  zu 
Kouffungen  angesehin  hat  unde  erkant  notdorffekeit  unde  armode 
des  irgeschr^Wn  closters  unde  der  brudere  darinne,  unde  hirumbe 
zu  tröste  unde  gnoden  er  sele  unde  irer  saligin  alderen  hijrnoch 
genant  hat  sehe  uns,  unsem  allin  nakommen  ewecliche  bestadeget, 
lOgegifftiget  unde  gegebin  eyne  geistliche  almAsen  unde  ewege 
gobe,  nemeliche  eynen  gülden  ewiges  geldes  alle  jar  yerlichis, 
den  dij  obgenante  unsir  gnedige  jüngfrowe  unde  edele  frowe  uns 
unde  unserme  convente  irgescr^Äfw  wol  bestalt  hat.  Unde  des 
sint  wij  alle  vorgescr^Wn  brudere  semptlichen  eyns  geworden  vor 
IB  uns  unde  alle  unser  nakommen  in  ewigen  tagen  zu  blibinde,  also 
das  wye  dij  obgenanten  unser  gnedigin  edelin  frowin,  den  edelin 
hogebomen  jünghem  jünghern  Johanne  edelin  graven  van  Seyn  ^), 
dij  edelin  frouwin  frouwin  vir  Alheide  des  obgenanten  wertynnen 
unde  alle  ere  zaligin  aldem  in  unser  gedechtnisse  alle  imses  ge- 

20bedes  unde  misse  unde  alle  guder  geistliche  werk  han  willec- 
lichin  genommen  unde  nemen.  Unde  vort  er  allir  sele  zft  tröste 
han  bestedeget  unde  von  Götz  gnoden  bestedigin  in  ewekeit,  das 
wij  unde  alle  unser  nakommen  sollen  unde  wollen,  dijwile  das 
unser    clostir   is,    in    aUin    wochin    ewecliche,    nemelich    uff    den 

25  denstedag  dij  erste  frömisse  uwir  deme  frömissealtare  lassin  halden 
unde  lesen  dij  misse  van  der  heiligin  Drefaldekeit,  als  sich  das 
heihge  officium  der  messe  sich  anhebet:  „Benedicta  sit  sancta 
Trinitas",  genczlich  unde  in  der  messe  truwelich  vor  er  sele 
bitdin,  uff  das  dij  barmeherczekeit  Godes  sich    ober  er  allir  sele 

30  erbarme  unde  Got  der  Here  in  syne  ewekeit  neme.  Des  z4  eyner 
erkunde  alle  dieser  vorgescrebin  ding,  so  han  wij  obgenante  vor 
uns  unde  alle  unsir  nakommen  unsis  conventes  ingesigil  vestlich 
an  diesin  briff  gehangen.  Datum  in  vigilia  Epiphanie  Domini, 
in  anno  Domini  millesimo  quadringentesimo  vicesimo  nono. 

36  Orig.-perg.  in  K.     Siegel  abgefallen. 

1)  orig.  jSeym*. 


414  1429  febr.  24. 

384.  Bruder  Dietrich  SMeniagen,  bruder  Conrad  Brun  lector  und 
der  convent  der  minderöiiider  zi$  Hofyeismer  verpflichten  sich  der 
äbtissin  Bertha  von  Snyn  zu  Kaufungen  gegnMetf.  jeden  dienstag 
eine  heiL  messe  von  der  heil.  Dreifaltigkeit  am  altare  des  kfU,  Lmu- 
rentius  lesen  und  ausserdem  einen  jahrtag  an  jedem  15,  mai  Jmt  iitn  i 
eitern  und  vorfahren,    nach  ihrem  tode   aber  Jnr  sie  selbst  halten  zm 

lasf^en, 
1429  februar  24, 

U29  Reverendissime  domine  domine  Berthe  nobili  de  Seyn  abba- 

fehr.  24.  ^-gg^    cenobü    sancte    crucis    in    Koffunghen    frater    Theodericns  i'j 
Stotenhagen  ^),    frater   Conradus  Br(in   lector   totusque  conventns 
fratrum  minorum   in   Geysmar   ordinis    sancti  Francissi   [!]    cum 
devotis  oracionibus  incrementum    postque    temporum   presencium 
stipendia    omnimodam    et   amplectandam    salutem.      Cum    sancte 
devocionis  affectus  exprimitur,   merito    devotorum  suffragiis  adju-ln 
vatur,  hinc  est,  quod  ad  devotam  vestram  instanciam  necnon  ob 
pias  elomosinas  [!]  vestras  tytulo  offertorii  receptas  nos  succ^ao- 
resque  nostros  obligamns   septimanatim   perpetuis  temporibus   ad 
legendum  unam  missam  de  sancta  Trinitate  omni  fallacia  semoU 
singulis   diebus   Martis^),    videlicet  tereiis   feriis,    ad  altare   beati3* 
Laurencii  situatum')  in  parte  meridionali   ecclesie   nostre,    condi- 
cione  tamen  adjecta,    quod,    si  festum   aliquod   solempne  die  pre- 
fato  occurrat,  propter  quod  festum  tale  predictimi  duceretur  pre- 
termittendum,  quod  proxime   secutarum    feriarum   missa   predicta 
feria  in  apeiori  illius  septimane  dumtaxat  nullo  modo  pretennitti  25 
paciatur,   cujus  paccionis  faciemus   presstanciam  [!]  ut   fidelissimi 
obligatores.      Preterea,    cum    gracie    sint    ampliande    et    minime 
restringende,  recipimus  vos  nichilominus  adhuc  humanis  agentem, 
virtutibus  clarentem,  ut  fame  laudabilis  testimonio  comprobamini, 
cum    utroque   nobili   parente   vestro   unaque   cum  progenitoribus  3j3 
preclare  prosapie  vestre  dudum  jam  defunctis  ad  certi  anniversarii 
mai  15.   peragendi  beneficium  annuatim  temporibus  /i^ibus,  videlicet  ydus 
maji,  cum  officio  vigiliarum  ac  missarum  pro  defunctis,  quatenns 
ipse  Dens  misericordiarum  pater  liberacionem  de  penis  purgatorii 
minus  suboccupet,    si  quibus  cruciatibus  dingni  [!]  censebimini  *),  36 
ac  anticipando  misericordius  vos  eximat  merito  Cbristi  sobolis  sue 
dilectissime  feliciusque  agminibus  suis  associet  angelicis.    In  cujus 
rei  testimonium  sigillmn  nostrum  presentibus  duximus  appenden- 
dum.     Datum  anno  Domini  millesimo  quadringentesimo  vigesimo 
nono,  ipso  [die]^)  beati  Mathie  apostoli.  4u 


1480  febr  22.  a.  4lß 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig.     Siegel  spitzoval,  40/27  mm,  roth ;    vom  siegel- 
bilde ist  nur  der  untere  theil  einer  menschlichen   figur   erhalten,    von    der  Um- 
schrift: ....  MAR.     Auf  der  inickseite  von  band  16.  jahrh.:   ,Pranciscaner*)  zu 
Geismar  Obligation,    alle  mitwochen  ein   meß  vor  die  aptissin  zu  Kauffungen  zu 
6  halten*. 

1)  =  jStoltczinhagen*  (urk.  nr.  388).  2)  orig.  ,Mercurii';  ist  Schreib- 
fehler, der  nicht  allein  aus  ,terciis*,  sondern  noch  mehr  aus  ,septimanatim 
unam  missam*  erhellt  (vgl.  urk.  nr.  383).  8)  orig.  ,situate*.  4)  orig.  ,8en- 
sebimini'.        5)  ,die*  fehlt  im  orig.        6)  biet  folgt  wieder  getilgtes  ,oblig.*. 

10  385.     Konrad   vo9%  Elverfeldt,   genannt    von   Herbede,    verzichtet   zu 
gumte)i  des  herzogs  Adolf  von  Cleve  und  der  Mark  auf  die  herrschaft 
Herbede,  die  er  vom  stifte  Kaufungen  zu  lehen  trug. 
Cleve  1430  februaf  22.  a, 

Ic   Conrait  van  Elvervelde,   gebieten   van   Herbede  ^),    doe      i430 

lökondt  allen  luden  ind  bekenne,   dat  iö  voir  my  ind  myne   erve-^*^'**'^'^*'*- 
tot  behoiff  des  hoigebumen  fursten  myns  genedigen  heren  beren 
Adolpbs   bertoigen  van  Cleve   ind   greven   van   der  Marcke   ind 
synen  erven  witlicken  myt  bände  ind  myt  monde  in  formen  des 
recbten   uitgegaen  ind  vertegen  bebbe  op  die  berUcbeide  ind  ge- 

20ricbte  to  Herbede  böige  ind  lege,  op  alle  erve,  erfftyns,  guet, 
lyffgewyn,  renten,  gülden,  lüde,  toU,  moilen,  visscberien,  bolt, 
water,  weide  ind  alre  slacbter  nott  ind  andere  toebeboringe  der 
berUcbeit  to  Herberde  vurs.  bynnen  ind  baten  der  berlicbeit 
vurs.  gelegen  ind  op  all  ander   guet,    as   ic    bebbe  baldende   off 

25ruerende  van  der  eerwerdiger  vrouwen  abdissen  ind  gestiebte 
van  Koefingen,  alsoe  dat  ic  nocb  myne  erven  an  allen  gude 
vurs.  geen  recbt  bebalden  ind  dainmib  nummermer  anspracke 
nocb  vorderinge  doin  en  sollen  in  eniger  wys.  Ind  off  myn 
genedige   bere   vurs.    off   syne    erven   dairop   van   my    off   myne 

30  erven  tot  eniger  tyt  vorder  opdracbt  off  verticbnisse  beboeffden 
off  gesynnende  worden,  die  salen  ic  ind  myn  erven  allw[egen]^) 
tot  gesynnen  myns  genedigen  beren  vurs.  ind  synre  erven  doin  an 
den  steden,  sy  des  gesynnende  worden  ind  geboeren  solde.  Ind 
off  saeke  were,  dat  ic  off  ymant  van  mynre  wegen  mynen  gene- 

35  digen  beren  vurs.  off  synre  erven  off  dair  sy  dat  kierende  wor- 
den an  den  vurg.  gude  enige  bynder  off  krot  deden,  off  dat  ic 
in  allen  punten  vurs.  sementlicken  ind  ilker  besonder  nyet  en- 
voldede  gelyck  vurs.  steit,  soe  sali  ic  tot  maeninge  myns  gene- 
digen beren  bertoigen  vurs.  ind  synre  erven  sonder  vertoob  in- 
40komen  toe  Cleve  op  synre  genaden  slaitt  oen  dair  gevencknisse 
to  balden  ind  nyet  van  dair    te    scbeiden,   ic   enbebbe   den   krot 


416  1430  febr.  22.  b. 

ind  hynder  voregeroirt  erst  affgedaen  ind  in  allen  punten  vnrs. 
voUentaigen  ind  voldaen,  off  yt  en  sy  myt  guden  willen  myns 
genedigen  heren  vnrs.  off  synre  erven.  Alle  punten  vurs.  se- 
mentlicken  ind  besonder  hebbe  ic  voir  my  ind  mynen  erven  in 
guden  truwen  gesekert  ind  gelavet  ind  myt  opgerichten  vingeren  5 
ind  gestaeffdes  edes  lyfflicken  aver  den  heiligen  geswaren,  sekere, 
gelave  ind  swere  avermids  desen  brieff  vast,  stede  ind  onver- 
brekelieken  te  halden  ind  to  doin  sonder  wedderseggen  ind 
sonder  enich  beholp  dair  tegen  toe  zueken,  geistlicken  off  wert- 
lixs  rechten,  sonder  argelist.  Ind  dis  tot  oirkonde  hebbe  ic  10 
mynen  segeil  an  desen  brieff  gehangen,  ind  want  all  sacken  vurs. 
bekant  ind  geschiet  syn  voir  der  eresamen  richter  ind  scepenen 
der  stat  van  Cleve,  soe  hebbe  ic  den  selven  gebeden,  alle  ponten 
vurs.  toe  getuege  aver  my  to  besegelen.  Des  wy  scepene  der 
stat  van  Cleve  vurs.,  want  alle  punten  vurs.  voir  ons  bekant  15 
ind  geschiet  syn,  as  vurs.  steit,  bekennen  ind  hebn  des  tot  ge- 
tuege ind  oirkonde  der  wairheit  imib  beden  Conraits  vurs.  onss 
scepenndomss  segeil  mede  an  desen  brieff  gehangen.  Gegeven 
in  den  jaer  onss  Heren  dusent  vyrhondert  ind  dartich,  op  sunt« 
Peters  daige  ad  cathedram.  20 

Nach  dem  drucke  bei  Aander-Heyden  1,  nr.  594,  wo  auch  die  Über- 
setzung ins  Hochdeutsche.  Bemerkungen  und  noten  ebenwohl  laut  vorläge.  „Die 
beiden  siegel  hängen  wohlerhalten  an.  Das  des  Konrad  führt  im  schilde  die  6 
einfachen  querbalken.  Orig.  auf  dem  k.  Staatsarchiv  zu  Düsseldorf,  Cleve-Mark 
927.    Reg. :  v.  Steinen  Westfäl.  gesch.  3,  1511."  25 

1)  nVgl.  V.  Steinen,  Westfäl.  gesch.  1,  1194."  2)  „nicht  mehr  leserlich, 
wie  überhaupt  die  Urkunde  (besonders  die  linke  hälfte)  früher  durch  feuchtigkeit 
gelitten  hat." 

386.     Heinrich  von   Rusteberg  benachrichtigt  die   äbtissin  Bertha    zu 
Kaufungen,    dass  er  Ernst    von    Uslar  dein    älteren,    amtmanne    zudO 
Rusteberg^  und  Hans  von  Bischoffshaitsen  alle  seine  lehen  aufgelassen 
habe,  und  bittet,   dieselben  mit  den  vom  stijte  Kaufungen  rührenden 
gutem  zu  Hedemünden  zu  belehnen, 
1430  februar  22.  b. 

U30  Mynen  willigen,  schuldigen  dinst,  erwerdige  frouwe  frouwe3S 

/(jjfer.  ^^.  6.  Berthe  ebbetysJJe  dez  heyligin  crAczes  unde  styfftes  zu  Koiiffftn- 
ghin.  Gnedige  liebe  frouwe.  Ich  beddin  uwir  gnade  dinstlichin 
wysiJin,  daz  ich  mich  vortragin  habe  unde  oberkomen  ben  med 
wolbedachtin  müde  met  Ernste  von  Ußler  deme  eldem,  amptman 
zu   Erusteberghe,    unde  Hanse   von   Bischoffeshusen,    daz    ich    en^^t 


1482  febr.  24.  417 

unde  ere  erbin  alle  myn  lehin,  die  ich  von  uwem  gnaden  unde 
styffte  unde  auch  von  andern  fursfcin  unde  heren  zft  lehene  habe, 
en  ufflasße  unde  eren  erbin.  Alse  beddin  ich.  uwir  gnade  dinst- 
lichin,  daz  ir  den  genanten  Ernste  unde  Hanse  unde  ere  erbin 
ödamede  wollet  belihin  in  aller  masße,  alse  myn  eldem  unde  ich 
die  von  uwem  gnaden  unde  styffte  zu  lehin  gehat  habe,  met 
namen  dy  gude,  die  Hans  Cordewan  von  uns  zu  ^)  lene  haid,  dye 
da  gelegin  sint  zu  Hedemynne.  So  gebe  unde  trage  ich  uch 
solche  lehin  uff  vor  mich  unde  myne  erbin  in  dusßeme  uffin 
lObryffe,  sovere  daz  sie  uwir  gnaden  unde  styffte  mede  belyen, 
nach  deme  alße  vorgeschreiö»  sted.  Dez  zu  erkunde  gebe  ich 
uwem  gnaden  dusßin  uffin  bryff  vorsegelt  met  myme  ingesegel. 
Datum  anno  Domini  m®.  cccc®.  xxx®.,  in  die  Kathedra  Petri. 

Heynrich  von  Rusteberghe. 

15  Orig.-pap.  in  K.     Unter   dem   texte    aufgedrücktes^    grösstentheüs    abge- 

sprungenes, rundes,  28  mm  grosses,  grünes  siegel,  siegelbild  unkenntlich,  Um- 
schrift: S.  [HIENBIK  V.  RV[S]TBERCH.  Auf  der  rückseite  von  hand  der 
priorin  Elisabeth  Hacke  (16.  jahrh.):  ,lleverß  up  Hedemyn*,  sowie  von  anderer 
hand  16.  jahrh.:  ,Henrich  von  Rustebergk  schreibt  lehen  uff^ 

20  1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,hel'. 

387.  Metze  Phasen,  bürgerin  zu  Cassel,  und  ihre  hinder  verkaufen 
ihr  haus  zu  (Ober-) Kaufungen  an  Henze  Nu&e  und  seine   ehefrau 

Katharine. 
1432  februar  24. 

26  loh  Meccze  Phasen  burgerschen  czu  Casseln  unde  Conrade     i433 

unde  Eyle  er  kindere   bekennen  in  dissem    uffin   brieffe  vor  uns  •^*^^-  ^^' 
unde  unser   erben,   das  wir  recht   unde    redeUch    vorkoufft   han 
unse  recht  unde  besserunge   deß  huses,   gelegen   czu  Kouffungen 
czuschen    Hennen    Schröder   unde   Gosperade'),    Henczen   ^wJJe, 

SoKatherinen  syner  ellicher  husfrouwen  unde  ym  rechten  erben 
vor  eyn  summe  geldes,  die  sie  uns  gutlichen  unde  wol  beczalt 
han,  unde  2)  sie  der  qwid,  ledig  unde  loß  seyn  in  dissem  uffin 
brieffe,  also  das  sie  daruß  soln  geben  unser  gnedigen  frouwen 
von  Kouffungen  seß  Schnib[er]ger  phennige  allejerlich  uff  Micha- 

35  helis,  als  we  die  daruß  gegeben  han,  unde  laßen  en  sullich  recht 
uff  vor  der  vorgenanten  unser  gnedigen  frouwen.  Bidden  sie, 
das  sie  die  vorgenanten  kouffere  darmidde  beleben  in  aller  maße, 
als  wie  daß  ingehatt  unde  beseßen  han.  Deß  czu  erkunde  han 
^r  gebeden  den  ersamen  wysen  man  Conraden  Folkarde  burger- 

40inei8ter  czu  Cassel,  das  der  syn  ingesegel  vor  uns  unden  uff  spa- 
cium  disses  brieffes  hat    gedrucht,    deß    ich  Conradus    vorgenant 

27 


41Ö  vor  1432  apr.  lÖ.  —  1432  apr.  12. 

bekenne  unde  habe  gethan  umbe  er  bede  willen.  Datum  anno 
Domini  m^.  cccc^.  xxxii.,  in  vigilia  Mathie  apostoli. 

Orig.-pap.  in  K.  Das  über  wachs  auf  papier  aufgedrückte,  runde,  22  mm 
grosse  Siegel  zeigt  ein  kreuz  auf  einem  anker  stehend;  von  der  Umschrift  nur: 
S.  CONRAD ARDI.  5 

1)  könnte  auch  ,Gk)pperade*  heissen;  hier  folgt  ein  wieder  gestrichenes  ,de'. 
2)  vom  ursprünglichen  ,under'  ist  r  gestrichen. 

388.  Dietrich,  pfarrer   der   sanct  Marthiskirche  zu  Erfurt,  früher 
rector  des  hochaUares  in  der  Stiftskirche  zu  Kaufungen,  bezeugt,  dass 
die  Pfarrkirche  sanct  Georg  zu  (Ober-)  Kauf ungen  die  ältere  sei  undlQ 
dass  erst  später  der  gottesdienst  von  da  in  die  jüngere  stißskirche  und 
zwar  an  den  altur  des  heil.  Stephanus  übertragen   worden   sei,    der 

Pfarrer  aber  keine  weiteren  rechte  in  der  stißskirche  habe, 
[vor  1432  apil  12  J 

^T  Y/f  ^-^^^  "^^  beinerkungen  s.  urk.  nr,  389  von  1432  april  12.]    15 

389.  Notar,  cleriker  Hermann  Timme  zu  Cassel  beglaubigt  eine  ihm 
von  Heinrich  Werner,  rector  des  hochaUares  in  der  Stiftskirche  zu 
Kaufungen,  vorgezeigte  Urkunde  seines  amtsvorgängei's  Dietrich,  betr. 
die  Übertragung  des  gottesdienstes  aus  der   älteren  pfarrkirche   sanct 

Georg  in  die  jüngere  Stiftskirche  daselbst.  2ii 

Cassel  1432  april  12. 

U32  In  nomine  Domini,  amen.     Anno  a  nativitate   ejusdem  mil- 

apr.  J2.  iggjjj^Q    quadringentesimo    tricesimo    secundo,    indictione    decima, 
pontificatus  sanctissimi  in  Christo   patris  et  domini  nostri  domini 
Eugenii   divina  providencia    pape    quarti    anno  suo  secundo,    die*Ä 
vero  duodecima  mensis  aprilis,  hora   quasi   sexta,   in  domo  habi- 
tacionis   opidi   Cassel    honorabilis    viri    domini  Henrici  Wemheri 
rectoris  summi  altaris  ecclesie  secularis  sancte  crucis  in  Coftffun- 
gen  Maguntine  dyocesis,  in  mei  notarii   publici  testiumque  infra- 
scriptormn  ad  hoc   specialiter   vocatorum  et  rogatonim   presenciaa' 
personaliter  constitutus  honorabilis  et  discretus  vir  dominus  Hen- 
ricus  Wemheri  predictiis  habens  in  suis   manibus  quandam  litt^ 
ram  sigillatam   oblongam    cujusdam    domini  Dyderici   sui    prede- 
oessoris  propria  manu  scriptam,  in  pressula  pergameni  impendente 
sigülatam,   quam  ibidem  in  medium   produxit    asserens  se   timereäS 
hujusmodi  Htteram  imposterum  diffortunio  sive  per  incendium  seu 
alias  quovismodo  amitti  posse,  unde  ipsi  periculum  et  iucomodmn 
valeat  evenire.     Quocirca  me   notarium    publicum   infrascriptum, 


1432  apr.  12.  419 

ut  hujusmodi  litteram  juxta  ejus  continenciam,  tenorem  et  effectum 
trans8u[mer]em ^)  et  transscriberem  ipsiqae^)  dicto  domino  Hen- 
rico  Wernheri  desuper  instrumentum  publicum  cum  ipsius  littere 
tenaris  insti[tu]cioiie ')  ad  futuram  rei  memoriam  conficerem,  re- 
öquisivit.  Quam  quidem  litteram  ad  me  irreptam  et  per  me  dili- 
genter  visam,  perlectam  et  auscultatam,  et  quia  ipsam  sanam  et  in- 
tegram,  non  cancellatam  nee  in  aliqua  ejus  parte  suspectam*), 
sed  omni  prorsus  vicio  et  suspicione  caren^em  reperi  et  inveni, 
idcirco  ad  antedicti  domini  Henrici  "Wernheri  instantem  requi- 
lOsicionem  ipsam  litteram  de  verbo  ad  verbum  nil  addito  neque 
subtracto  auctoritate,  qua  pocior,  transsumpsi  et  transcripsi.  Cujus 
quidem  littere  tenor  de  verbo  ad  verbum  sequitur  et  est  talis: 

Myn  gebet  zcüvoren  unde  waz  ich  gudes  vormag.    Wissint- 
lich  sy  allen,   dy  diessen  brieff  sehen   odir    hören    lesin,    das  dy 
löphare  zfi  Coüffungen  ist  an   deme    erstin    anebigine    gestifftit  in 
sente  Jörgen    kirchen,    das   sal  man    kennen  an  der   borkirchen, 
dar  der  keyser  uffe  selbir  gestanden  hat  zu  messetziit,  unde  dar- 
nach dy  kirche  des  heüigen  crucis  gebuwit  ist  unde  godesdinst 
darin   geleget  unde    geschicket  ist.     Dij  jungfrauwen    sollen  alle 
20  tage  süben  tagecziit  halden,   dy  sehes  heren  dy  homesse.     Sente 
Jörgen  phare  cum  baptismo  et  sepultura  ist  gelegit  in  des  heyligen 
crucis  kirchen  dorch  merunge  wiUen  godesdinstes.    Der  [phemer]  ^) 
sal  halden  dy  pharemesse  ubir  sente  Stephans  altar,   dar  sal  her 
sine  pharlude  unde  sines  opphers  warten  unde   darpobin  keynen 
26prister  beteydingen,   her  sye  beneficiatus  vel  terminarius  vel  ad- 
vena,    unde   sal  nymande    drangen  wedir   mid  werten  noch  mid 
werken,  wan  dy  phare   ist  in  des  heiligen   crucis  kirchen  geher- 
berget unde  nicht  gestifftet.     Czwey  messebucher  dy  Hß  schriben 
zu  Cassele  der  von  Krakoüwe,    des  was    eyn    phemer  zu  Meyn- 
SObresse    vor    hern    Henrich    Bodegern.     Unde    her  Deynhart    der 
hatte  des  heiligen   crucis    lehen    unde    her  Gerfalke    hatte   sente 
Benedictus  lehen,  dy  gaben  ir  gelt  dartzü,  daz  dy  bucher  wordin 
geschrebin    z&   der   homesse.     Unde    her  Dives,   noch    her  Curd 
Mederich,  noch  her  Siverd  Fleming,   noch  her  Curd  Wise,  keyn 
35pherner  eyn  scherff  zu  den  buchern  nye  gegab.     Darumme  hadt 
her  Johan  der  Meyde  keyn  eygintschafft  an  den  buchem  sunder- 
lich  nicht.     Von  aldere  ®)  hadt  eyn  pherner  aUe  dinstere  mettene, 
sunderliche  kirmesse,   diem  Cene  gehalden  zu   sente  Jörgen  mid 
synen  pharluden.     Eyn  alt  buch  da  mag  sich   eyn  phemer  mid 
40  syme  capelan  behelffin,  edir  mid  den  nüwen  buchem,  dy  dy  alden 
vorgenanten  heren  haben  loßen  schrebin,  damede  sal  he  nymede 


420  1432  sept.  30. 

drangen,  den  ebdomadarium  sal  nymant  hyndem.  Wer  messe 
lesen  wolle,  daz  mag  her  wol  thun,  antwort  vor  adir  noch.  Dy 
sehes  heren  di^)  sint  gescheiden.  Nymant  hadt  mit  dem  andern 
tzft  teylende.  Also  ist  dijt  von  aldere  gewest  unde  sal  euch 
ewig  hüben.  Greschrebin  under  myme  ingesigil  des  phemerß  zu  5 
sente  Mertin  zft  Erforte  Dyderici. 

Acta  sunt  hec  anno,  indiotione,  pontificatu,  die,  mense,  hora 
et  loco  quibus  supra,  presentibus  ibidem  honorabilibus  et  discretis 
viris  domino  Hermanne  von  Heise  presbitero,  Petro  Hartenberg 
opidano  de  Cassel  Maguntine  dyocesis  et  Johanne  Sartoris  deio 
Barwyler  Spirensis  dyocesis  testibus  ad  premissa  vocatis  specia- 
liter  et  rogatis. 

(S.  N.)     Et  ego  Hermannus  Tymme  de  Cassel  clericus  Ma- 
guntine   dyocesis,    pubHcus    imperiali    auctoritate    notarius,    quia 
premissa    omnia  et  singula,    prout    superius   per  me  narrata  sunt  15 
et  coram  me  ac  testibus  prescripta  facta  fuerunt,   et  quia  dictam 
originalem^)  Htteram  una  cum  transsumpto   presenti  per  me  dili- 
genter  auscultatam  ipsumque  transsumptum  cum  eadem  originali  *; 
littera  in  omnibus  et  per  omnia   concordata  inveni,    ideo  presens 
publicum  instrumentum    sive   transsumptum   manu    mea    propria2ü 
scriptum  inde  confeci,    subscripsi  et  in  hanc   pubHcam    formam 
redegi   signoque  et  nomine    meis    solitis  et  consuetis  signavi  ro- 
gatus  et  requisitus  in  fidem  et  testimonium    omnium  singulorum 
et  premissorum. 

Orig.-perg.  in  K.,  in  dem  oberen  bruche  mürbe   und   löcherig.     Auf  der  25 
rückseite  von  band  15.  jahrh.:    ,Trans8criptum  littere  domini  Dyderici  de  Jani» 
plebani  in  C[ouffungen]'. 

1)  durch  2  kleine  löcher  zerstörte  stelle.  2)  durch  loch  undeutlich. 
3)  im  bruche  zerriebene  stelle.  4)  orig.  hat  von  ,irreptam'  —  ^suspectam' 
durchweg    nominativformen    statt    der   nun  richtig    gestellten    accusativformen.  30 

6)  ,pherner'  fehlt  im  orig.       6)  orig.  ,alder' ;  über  r  noch  einmal  das  ,er' -zeichen. 

7)  ,di*  übergeschrieben.        8)  orig.  ,origenalem'.        9)  orig.  ,origenali'. 

390.     Kurt  Hagefneist^'  und  seine  ehe/rau  Else  verkaufen  dem  lichte 
des  hochaltares  in  der  Stiftskirche  zu  Kaufungen  ein  pfund  pfefmige 
jährlichen  zinses  aus  ihren  gutem  zu   Wickenrod^  auf  imed^rkuuj\     85 
U32  September  3(K 
1432  Ich  Curd  Hagemeister,   Elße    syn    eliche   wertin   bekennen 

sept.  30.  ufEentlichen  in   diessem   brieffe  vor   uns    und    alle    unße    rechten 
erben,    daz    wir    eintrechtlichen    rechtlich    unde    redelichen   myd 
wolebedochten  müde  umme  unßer  notdorfft  wyllen  vorkoufft    lian4> 
unde  vorkouffen  myd  krafft  dießes  brieffes  deme   lichte,    daz    der 


1482  sept.  30.  421 

erber  prister  her  Tyleman  Schoraburg  selige,  canonike  zu  Cauf- 
fungen.  gemachet  unde  begifftiget  had,  also  daz  men  daz  ege- 
nante  licht  enpomen  sal  zu  allen  festen  unser  lieben  frauwen,  in 
eren  octaven  unde  sunabenden,  wanne  daz  men  dy  messe  von  er 
5  singet  unde  leset  uffe  deme  hoen  altare  des  heiigen  cruczes  zu 
Kouffungen,  eyn  phunt  phennig  geldes  yerliches  tzinßes  Cesse- 
Hcher  werunge  uß  unserme  huße,  höbe,  ackern  unde  wesen  ge- 
legen zu  Wickenrade,  daz  wir  abegekoufft  haben  Kunnen  Har- 
trades unser  swester  seligen  unde  eren  erben   vor  tzehen  phunt 

10  der  egenanten  were,  der  wir  gutHch  unde  wol  betzalt  syn,  des 
wyr  hirynne  uffentlichen  bekennen.  Und  dy  Vormunde  des  ege- 
nanten lichtes  segen  wir  des  egenanten  geldis  quidt,  ledig  unde 
loiß.  Unde  wer  egenante  vorkouffer  ader  unße  erben  ader  wer 
sich  des  egenanten  hußes,  hohes,  ackers  ader  wesen  underwindet 

15  ader  ynnehad  unde  sich  der  gebruchet,  der  sol  eyme  selegereder, 
der  daz  zu  deme  egenanten  lichte  fordern  sal,  gutHchen  alle  jar 
an  allen  schaden  unde  hindersal  geben  unde  wol  betzalen  daz 
vorgenant  phunt  yerliches  tzinßes  uffe  sinte  Michels  tag  neist 
kummende  noch  datum    diesses    brieffes.     Unde   wir  vorgenante 

20  vorkouffer  han  vortzehen  unde  vortzigen  mid  krafft  diesses  brieffes 
daz  vorgenant  phunt  vor  uns  unde  alle  unße  rechten  erben  unde 
han  dy  Vormunden  des  egenanten  Uchtes  daryn  gesaßt  in  eyn 
eygen,  ruweliche  besitzunge,  darmydde  zu  thunde  unde  zu  laßende 
nach  aUe  erme  nutze  unde^)  wyllen.    Ouch  so  han  wir  egenante 

25  vorkouffer  dye  gnade  behalden,  daz  wir  ader  unße  erben  daz 
vorgenante  phunt  yerliches  tzinses  mögen  widderkouffen  myd 
tzehen  phunden,  alße  vorgenant  steyt,  wüche  tzijt  uns  des  ge- 
lüstet, also  bescheyden  daz  alle  vorseßen  gulde  zuvom  betzalt 
sy.  Des  zu  worer  kuntschafft  unde  bewisunge  han  wir  obge- 
SOnante  Curd  unde  Elße  vorkouffer  gebeden  den  ersamen  prister 
hern  Lodewige  von  Usslacht  phemer  zu  Heiße,  daz  der  syn  in- 
gesegel  vor  uns  vesticlich  an  diessen  brieff  had  gehangen,  des 
ich  Lodewicus  itzunt  genant  alßo  bekenne.  Datum  anno  Domini 
m?.  cccc^.  xxxii^.,  ipso  die  sancti  Jheronimi  presbiteri. 

35  Orig.-perg.  in  K.,  fleckig.     Cassationsschnitt  quer   durch   den   text.     Die 

über  gebühr  häufigen,  über  vocalen  stehenden,  e  bedeutenden  zeichen  sind  durch- 
weg unberücksichtigt  geblieben.  Siegel  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  band 
15.  jahrh. :  ,Curt  Hamester  10  [!]  punt  uff  Michelis  unser  üben  frauwen  licht*, 
sodann  zweimal :  ,Copia^     Diese  Urkunde  war  bei  aufhebung  des  klosters  bereits 

40  cassirt  laut  reg.  in  „Extrakt  Kaufunger  briefe"  fol.  31  in  M.,  oberer  stockhaus- 
saal  5706,  wo  jedoch  das  falsche  datum  1882. 
1)  ,unde*  übergeschrieben. 


422  1432  nov.  13. 

391.     Die  Stadt  Imtnenhaasen  verkauft  Heinrich  Petri,   priester  des 
altares  U.  L.  F.   in  der  Stiftskirche  zu  Kaufungen,  4  gülden  jähr- 
licher gülte  auf  wiederkauf. 
1432  november  13. 

1432  Wir  burgermeister,  rad  unde  gantze    gemeynheid   der   stad  5 

**^^'         tzu  Ymmenhusen  bekennen  offintlich  in   dussem  bryffe   vor  uns 
unde  vor  all  unser   nakommen,    daz    wir    eyntrechlich    vorkoyfft 
habin   unde   virkoyffen  rechtes  vorkoyffes   in   unde    myd    crafft 
dusses  bryffes  vier  gude  geneme  Einsehe  gülden  geldez  jerlicher 
gulde,  gud  an  golde  unde  swar  genoch  an  rechter  wichte,  darvorlO 
uns  geworden  unde  wol   tzu    dangke   betzalt  sin  vunfftzig  gude 
geneme  Einsehe  gülden  der  egenanten  wichte  unde  were,    de  in 
unser  stad  egenant  nutz  unde   not   gekommen  unde  gekart  sin, 
dem  ersamen  preister  her  Heinrich  Petri  ^)  von  syns  altares  wegin, 
gelegin  in  der  kerchin  tzu  Koyffungen,    den    men  nennet   unser  15 
Hbin  frowen  altar,  unde   allen   synen   nakommen,    de   myd    dem 
altar  egenant  belehent  werden,   unde   sollen    unde  wollen   en  de 
egenanten  vier  gülden  geldez  alle    jar    gutlich   betzalen  uff  sinte 
Mertyns  tag,  dy  nehist  kommet  nach  datum  dusses  bryffes,  unde 
furtmer  allejerlichs  uff  unserm  radhuse  tzu  Ymmenhusen  von  im-2i) 
serme  disgelde  ^)  unde  anders  unser  stad  geffelle  ane  allen  hinder. 
vortzog    unde    schadin    der    egenanten    koyffer   unde   unvirbodin 
allz  gerichtes,  geysthch  unde   wertHch,    von    anderhande    perso- 
nen,  ledig  unde  los    schotßis    unde    aller    stadburde  fryg.     "Wet 
ez    och,    daz    her    Heinrich    egenant    adir    syne    nakommen    des  25 
vorgenanten  altares  de  egenante  gulde  eschedin  eyn  myle  wegez 
von  Ymmenhusen,  an  welche  stede  daz  were,  dar  men  feiig  kom- 
men künde   von    fede  wegen,    dar    solden  wir   en')  de  egenante 
vier  gülden  waren*)  ane    allen    eren  schadin.     Wer   es  och,  daz 
her  Heinrich  egenant  adir  syne  nakonunen  nach  der  vorgescÄz-eÄenSi' 
gulde  sendin  solden  myd  bodin  adir  myd  bryffen,    wu    sicli    daz 
machte,  unde  koste  unde  arbeyd  daruff  drogen,  welchirleyge  daz 
were,  daz  sollen  wir  en  entlegen  myd  der  gulde   ane    allen  eren 
schadin.     Och   habin   wir   von   Ymmenhusen   egenant   de    gnade 
beholden,  daz  wir  dusse  vorgenante  gulde   alle  jar  mögen   -wedirf? 
abelosen,  wan  uns  dez  gelüstet,  vor  vunfftzig  gude  Rinsclie   gül- 
den,   dez   de   vorhurde   gulde  vor    alle    betzalt    sij   unde    wir   ec 
daz  ses  wochen  vor  sinte  Mertyns  tage  tzu  witßinde  thuxi.     ünde 
wan  de  ses  wochen  dan  verlopen  sin,   so  wollen  wir   en    de  ege- 
nante vunfftzig   gülden   gutlichen  weder  ^)  gebin   myd    vorlinrder* 


1433  märz  14.  423 

gulde  ane  allen  eren  schadin.  Alle  vorgeschrebeii  artikel  dusses 
bryffes  redin  wir  burgermeister,  rad  unde  gantze  gemeynheid  der 
stad  zu  Ymmenhusen  vor  uns  unde  alle  unser  nakommen  stede, 
vast  unde  unvirbrochen  tzu  holden  ane  alle  argelist  unde  geverde. 
Sünde  haben  dez  tzu  kundsohaff  unser  stad  Ymmenhusen  große 
inge^gel  vestlich  an  dussen  brj'^ff  gehangen.  Datum  anno  Do- 
mini  m^.  cccc^.  xxxii.,  ipso  die  sancti  Brixtii. 

Orig.-perg.  in  K.  Die  über  gebühr  häufigen,  über  vocalen  stehenden,  e 
bedeutenden  zeichen  sind  durchweg  unberücksichtigt  geblieben.  Siegel  abgefallen. 
10  In  Kauf  ungen  befindet  sich  auch  eine  beglaubigte,  im  wesentlichen  gleichlautende 
pap.-abschrift  dieser  Urkunde  aus  dem  15.  Jahrhundert.  Die  beglaubigung  lautet: 
jAuscultata  est  presens  copia  per  me  Jacobum  Wegelappen  auctoritate  imperiali 
notarium,  prout  concordat  cum  suo  original!  de  verbo  ad  verbum,  quod  pro- 
testor*.  Auf  der  rücksei te  der  copie  frühestens  von  1489 :  ,Disßer  briff  ist  ge- 
lb loist,  und  der  rait  hait  deß  czwo  quittancien,  eyne  von  myner  gnedigen  frauwen 
der  eptischen  und  die  ander  von  Conrad  Volghard  dechen  selgen**). 

1)  cop.  jPetreß*.        2)  disel  =  deichsei ;  abgäbe  von  fuhrwerken  für  den 

strassenbau.      3)  cop.  ,em*.      4)  cop.  ,weren*.      6)  cop.  ,weren.      6)  nach  der  hand- 

schrift  ,Nomenclatura  decanorum  ante  reformationem'  (archiv  der  sanct  Martins- 

20kirche  zu  Cassel)  starb  Conrad  Volkhard,  dechant  dieser  kirche,  im  jähre  1489. 

392.     Bischof  Jordan   von  Sabina,  päpstlicher  pönitentiar,  gestattet 
der  äbtissin  Bertha  zu  Kaufungen^  sich  einen  beichivater  auf  5  jähre 

zu  wählen. 
Rom  1433  märz  14. 

25  Jordanus  miseratione  divina  episcopus  Sabinensis  dilecte  in     1433 

Christo  sorori  Berte    abbatisse    ecclesie    in  Chauff[ung]en  ^),   que  ^^^^  ^^• 
secularis  est,  Maguntine  diocesis  salutem  in  Domino.    Ut  anime 
tue  salubrius  cons[u]latur,  auctoritate  domini^)  pape,   cujus  p^- 
tentiarie  curam  gerimus,  devotioni   tue  concedimus,   q[uod]  liceat 

30  tibi  ydoneum  et  discretum  presbiterum  in  confessorem  eligere, 
qui  [tuis  peccajtis,  que  sibi  confiteberis,  nisi  talia  sint,  propter 
que  merito  sancta  sedes  [apostolica  sit  conjsulenda,  auctoritate 
predicta  tibi  provideat  de  absolutionis  debite  beneficio  [et]  peni- 
tentia  salutari  hinc  ad  quinquennium,  quotiens  fuerit  oportunum. 

35  V[o]t[a]  vero  peregrinationis  et  abstinentie,  si  qua  emisisti,  que 
commode  serv[are  no]n  potes,  ultramarina  *),  beatorum  apostolo- 
rum  Petri  et  Pauli  atque  Jacobi  votis  [dumtjaxat  exceptis,  com- 
mutet  tibi  hac  vice  idem  confessor  in  alia  opera  pietatis.  Datum 
Rome   apud  sanctum  Petrum  ii.  idus  martii,  pontificatus  domini 

40Eugenii  pape  iiü.  anno  tertio*). 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig  und  im  vorderen  bruche   zerrissen   und   durch- 


424  1433  apr.  12. 

löchert.  Beschädigtes  siegel  des  bischofs  hängt  an  bindfaden  an.  Auf  dem  um- 
geklappten unteren  rande  steht  von  gleicher  hand:  ,F[idit?]  Francisa*,  sowie  unter 
dem  vorderen  theile  des  textes  2  imterschriften,  die  erste:  ,di  Caragli*  (?),  die 
zweite:  ,GIore*.  Auf  der  rückseite  am  oberen  rande  ,A.  Raser*,  sowie  von  hand 
16.  jahrh.:  ,Indulgenz*.  5 

1)  im  bruche  zerrissen  und  durchlöchert;  so  auch  die  anderen  eingeklam- 
merten stellen.  2)  orig.  ,domine'.  3)  orig.  ,ultramarino*.  4)  Eugen  IV. 
wurde  am  3.  märz  1431  zum  papste  gewählt  und  am  12.  gekrönt. 

393.     Hans  Wilden  zu  Wickenrode  und-  seine  ehefrau  Gela  verkaufen 
dem  aliare  der  heil,  Kunigunde  in  der  Stiftskirche  zu  Kaufungen  einen  10 
jährlichen  zins  von  24  Schillingen  aus  ihrem  erbgute  zu   Wickenrode 

auf  iviederkauf 

1433  april  12. 

1433  Ich   Hans  Wylden   wonhafftig   zu   Wyckenrade,    Gele    syn 

apr,  12.  eüche  wertin  bekennen  in  diesseme    offen   brieffe   vor  uns   undeiö 
alle  unse  rechten  erben,  daz  wyr  mid  guden  willen  unde  vorbe- 
dochtin  müde  vorkoufft  haben   unde   vorkouffen   in    unde    myd 
krafft  diesses  brieffes  dem    altare    sinte  Kunegund^,    gelegen   in 
deme  köre  des  stiefftes   des  heiigen    crutzes    zu    Kouffungen,    24 
Schillingen  geldes  yerhches  tzinses  Hescher  were  vor   sehes  gul-ao 
den,  dy  uns  an  gudeme   golde  unde  an  guden  Behemischen  von 
des  egenanten  altares  wegen  gutlichin  gereychet  unde  wol  betzalt 
syn,  unde  wyr  seghen  den  bewerer  des    egenanten   altares    der 
summen  geldes  in  diesseme  brieffe  qwid,  ledig  unde  loys,   sollen 
unde  wollen  wyr  deme  altar  vorgenant  dy  24  sol.  geldes  alle  jar  25 
gutlichin  geben  unde  wol  betzalen   uff   sinte   Jacobis    tag   nach 
datum  diessis  brieffes  ane  allen  vortzog,    hindersal   ader   schaden 
uß  unserme  erbe  gelegen  zu  Wickenrade,  alse  höbe,  wesen  unde 
ecker,  nicht  ußgescheyden,  daz  wyr  Curde  Wilden  unserme  vater 
abegekoufft  haben,  daz  Henne  Bertholdes  borger  zu  Witzenhusen  30 
unde  syne  eldem  euch  vor  tzijden  beseßen  haben.    Ouch  moghen 
wyr  vorkouffer  egenant  den  vorgenanten  yerlichin  tzins  widder- 
kouffen  umme  eyne  sulche  summe  geldes,    alse   vorgenant  steyd, 
wan  uns  des  gelüstet,  also  daz  dy  ersehen  gulde  nach  antzal  des 
jars  zuvor  alle  wol  betzalt  sy  an  allen  schaden,  unvorboden  allis  35 
gerichtis,  geystiich  ader  wertHch.  Loben  unde  reden  wyr  egenante 
vorkouffer  alle  stucke  unde  artickel,    dy  in   diesseme   brieffe   "be- 
griffen  syn,   stede    unde  veste    zu   halden  an   alle   argelist  unde 
geverde  unde  an  des  altares  schaden,     Czu  kuntschafft  der  ^war- 
heyt  han  wyr  vorkouffer  egenant  gebeden  den  ersamen^)  prister4L' 


1433  apr.  16.  425 

hem  Ludewige  von  Usslacht  phemer  zu  Helsse,  daz  der  syn  in- 
gesegel  zu  kuntschafft  umme  unser  bede  wyllen  an  diessen  brieff 
had  gehangen,  des  ich  Ludewig  prister  egenant  bekenne.  Datum 
anno  Domini  m^.  cccc^.  xxxiii^.,  ipso  die  sancto  Pasche. 

5  Orig.-perg.  in  K.     Siegel   abgefallen.     Auf   der   rückseite   von   band   15. 

jabrb.:  ^Hans  Wilden  6  gülden  ufE  24  sol.  geldes^  darunteF:  ^Kunegundis'  und 
von  band  16.  jabrb.:  ,24  scbilHnge^ 

1)  ,er8ainen^  am  rande  für  ein  im  texte  durcbstricbenes  ,egenanten*. 

394.     Aebtimn  Bertha  von  Sayn  zu  Kaufungen  stiflet  zu  ehren  der 

IQ  heil.  Dreifaltigkeit  und  der  heil.  5  vmnden  Gottes  einen  altar  in  der 

stißskirche  daselbst,  begabt  ihn  mit  hülfe  des  canonicus  Kurt  Schabe- 

drisch  zu  Rotenburg  utid  des  priesters  Hermann  Kuntze,  beleiht  diese 

mit  demselben  und  überträgt  dessen  fernere   Verleihung   der  jeweilig 

jüngsten  capitelsjungfrau  des  Stiftes. 

15  1433  april  16. 

In  Gots  namen,  amen.    Uffinbar  sie  unde  wissentlichen  alle     1433 
den,  die  dissen  briefE  sehen,    hören   adir  lesen,    daz  wer  Bertha  "^'**  ^^* 
von  Seyn  von   Gots  gnaden    abbatissa   dez    stifftes    dez   heiigen 
crutzis  zu  Kouffungen  czü  tröste  unser,  unser  eldem,  allen  glou- 

20bigen  seien  unde  sundirHchen  alle  den,  die  ire  almAsen  hirzft 
gegebin  haben  adir  nach  werdin  gebin,  irhaben  haben  unde  ge- 
buwet  eynen  altar  yn  deme  genanten  stiffte  unde  Mrchen  dez 
heiigen  crutzis,  der  gewihet  ist  yn  ere^)  der  heiigen  Dryvalde- 
keit  unde  der  heiigen  funff  wunden  Gots.    Unde  haben  zu  rechtir 

25wedeme  deme  seibin  altar  zugelegit  unde  gegebin  mit  hulffe  der 
erbem  pristern,  mit  namen  hem  Curdis  Schabedrisch  canoniken 
zu  Rodinberg  unde  hem  Hermans  Kuntzen,  tzwei  hundirt  gül- 
dene unde  funff  unde  tzwentzig  gülden,  da  wer  selbis  vor  hun- 
dirt unde  viertzig   gülden   mit   willen   unde   vorhengnisse  Evan 

30  unser  probisten  unde  capitelsjungfrauwen  vor  vier  malder  fruchte, 
halp  rogke  unde  halp  habem,  uz  unser  eptige  deme  seibin  altar 
vorschrebin  haben  jerHchen  zu  gebin,  alse  der  brieff  uswiset,  den 
wer  darüber  gegebin  haben.  So  haben  wer  mit  der  andern 
summen  gekoufft  zu  Walberg  an  Korbe  eyn  vierteil  weisses,  ein 

35  vierteil  rogken  unde  tzwei  vierteil  habem,  czA  Kouffungen  an 
Hermanne  Reimbolde  eynen  gülden,  an  Hetzen  Deyn  eynen  gül- 
den, czA  Wigkenrade  an  Herman  Scheffer  eynen  halben  gülden, 
czü  der  Esschinstrud  an  Heintzen  Scheffir  eynen  halben  gülden, 
item  daselbis   eynen   halben   gülden,   czA  Rodinberg    an  Fetten- 


426  •  1433  apr.  16. 

hennen    Mollers    eynen    gülden,    an   Tolden  Gwisse    eyn    gülden. 
Sulch  summe  houbtgeldes  mit  iren  tzinsen  egenant  sal  ewiglichen 
bie  deme  altar  bliben.     Unde  so  digke  die  tzinse  gelost  werdin, 
suUen  die  vicarien,  die  zu  tziden  sin,  sulch  houbtgelt  mit  wissen 
unser,  unde  wer  nach  uns  eyn  frauwe  abbatissa  ist,  umme  andere  5 
tzinse  widder  anlegin.     Dijt  selbe    altar    ummer  unde  ewiglichen 
lihen  sal,    alse    digke  alse    daz  vorledig  wirt,    die  jungiste  jung- 
frauwe,  die  die  jungiste  yn  unserme    capitel  von    capitels   wegin 
ist.     Ouch  sin  die  vorgeschreim  tzwene    pristere    belehent   unde 
presentiret   mit   disseme    vorgenanten   altar,    also   daz   sie   sullenlO 
halden  adir  daz  bestellin  zu  halden  unde  ire  nachkommenden  yn 
der  wochin   tzwo   messe    über    deme    altar,    mit   namen    uff    den 
suntag  von    der    heiigen  Dryvaldikeit    unde  uff  den   frytag  von 
den  heiigen  funff  wunden.     Wers  abir,    daz   festa   adir  redeliche 
Sache  daz  beneme,  daz  men  die  messe  uff  die  tage  nicht  gehalden  15 
künde,    so  sulde  men  sie   andirs  yn  der  wochin  halden  unde  sal 
den  besitzern  dez  altaris,  wan  sie  kein  wortig  sin  unde  daz  helffin 
vordynen,    presencien  gebin,    alse   andirs    unsern    stifftespristern, 
unde  sullen   vorbunden    sin   zu  halden    unsers    stifftes    gewonde. 
Ouch  sal  her  Conrad  egenant  sich  gebruchen  unde  uffhebin  daz  20 
malder  frftchte  zu  Walberg  unde  alle  gelttzinse,  ez  sie  zu  Kouf- 
fungen,  zu  Wigkenrade,  zu  der  Esschenstrud,  zu  Rodinberg,  alse 
daz  hie  vorgeschr^im  sted,  unde  waz  her  nach  selbis  darzft  gebe, 
unde  sal  bestellen   die    messe  von  den  heiigen    funff  winden  uff 
den  fryetag.     So  sal  her  Herman  megenant  sich  gebruchen  der  25 
vier  maldere  obgenant,  unde  ab  he^)  mer  waz  darzfi  gebe,  unde 
die  messe  bestellin  von  der  heiigen  Drivaldekeit  uff  den  suntag, 
unde  wurde  furder  waz  mer  darzu  gegebin  yn  G-ots  ere,  daz  sie 
glich  teilen,  uffhebin  unde  in^)  irer   beider    nutz    sulden  wendin 
unde  sich  dez  gebruchen.     Unde  wilcher    der    tzweir   eyner  von  90 
todes  wegen    erst  vorfelHt,    sal  der   altar  bie    deme,    der    lenger 
lebit,  gentzlich  unde   unvorscheiden    bliben    mit   bestellunge   der 
tzweir  messe*)  unde  mit  uffnome  aUir  tzinse.    Unde  sal  alse  dan 
zu  furdem  tziden   nicht   me    dan  eyn  persone   zu    sulchem  altar 
presentiret  werdin.    D[i]sse  ^)  irhebunge,  bewedemunge  unde  geist-  35 
liehe  gäbe,  alse  vorgeschr<?i/»  sted,  ist  gesehen  mit  guden  willen 
unde  vorhengni[sse] '^)   unser   probisten  unde   capitelsjungfrauwen 
vorgenant.     Allir  disser  vorgeschr^im  artikel  haben  wer  Berbha 
abbatissa,  E[v]a*)  probistin  unde  capitel  •)  unser   eptige  unde  ca- 
pitels ingesigele  zu  ewiger  kuntschafft  unde  bekentnisse  an  dissen  40 
brieff  vestlichen  lassen  hengken  vor  uns  unde  unse  nachkommen- 


1433  apr.  80.  427 

den.     Datum  anno  Domini  millesimo  quadringentesimo  tricesimo 
tercio,  quinta  feria  post  diem  Pasche. 

Orig.-perg.  in  K.,  unten  rechts  flecken  und  löcher.  Beide  siegel  abge- 
fallen. Auf  der  rückseite  von  band  16.  Jahrb.:  ,Fundacio  beneficii  Trinitatis*; 
5  an  anderer  stelle  von  band  16.  jahrb. :  ,4  malter  und  5  gülden  geldts  inhaltend'. 
In  M.  befindet  sich  eine  in  die  Niederdeutsche  mundart  übertragene  cop.-pap. 
dieser  urk.  von  band  der  priorin  Elisabeth  Hake  (2.  oder  3.  decennium  16. 
Jahrb.). 

1)  orig.  ,ore^         2)  ,he'  übergeschrieben.         3)  ,in'  desgl.         4)  »messe* 
10  desgl.        5)  durch  loch  zerstört.        6)  nach  1  rasur,  vermutblich  s  ausradirt. 

396.     Aebtissin  Bertha  von  Sayn  zu  Kaufiingm,  bekennt,  dass  Ber- 

thold  Schomburg  ihr  eine  urkiinde  über  einen  gülden  jährlichen  zinses 

von  einem  hause  in  Fritzlar  versetzt  habe. 

1433  april  30. 

15  Wyr  Berthe  von  Seyn  von  Gots  gnaden  eptischen  zu  Kouf-      1433 

fangen  bekennen  uffintlich  in  dießem  brieffe,    daz  uns  Bertoldus  ^P^-  ^^• 
Schomborg  vorsast  unde  gethan  hait  eynen  briefE  mit  eyme  gül- 
den geldes,    den  vor  czijden  syn  vater    unde    muter    hern  Tyle- 
manne    syme    brudere    [von   ey]me  ^)    huse    zu  Fritzlar,    darinne 

20Fr[yl]ing  itzunt  wonet,  vorkoufft  und  vors[ast  hait,]  wilchen 
gülden  geldes  czinses  alle  jar  gefallen,  und  alse  den  Frylin[g]  .  . 

hern  Tylemanne  seligen  czu  czijden  gegebin  hait,  daz 

w[er]  den  gul[den] [Frjylinge,  adir  wer  in  daz 

[vorjgenant  hfts  komet,  syben  jar  n[ach]  gifft  d[isses  guldebrieffes] 

25 ...  .  [ujffnemen  soll  .  .  .  und  nicht  lenger.  [U]nde  [wan]  die  ege- 
nant[en  syben  jar  vergajngen  sin  unde  da[z]  wir  [sjyben  gülden 
uffgenome[n]  han  na[ch  uswisunge    des    genanjten   guldebrieffes, 

alse  [hir]  vorschreben   ist,   uff  sentte  [Mychajhelis  tag 

.  .  .  und  wollen  wir,  adir  wer  nach  uns  qweme,  deme  [vorgenan- 

30  ten]  Bertoldo  adir  [synen  er]bin  den  houbtbrieff  ^)  der  obgenanten 
gulde  gutlich  a[n]  allen  intrag  u[nd  gevjerde  gentzlich,  alse  der 
uns  worden  ist,  widdergeben  unde  da[n]  nicht  lenger  em[e  den] 
egenanten  brieff  vorenthalden.  [Ou]ch  wers  sache,  daz  Bertoldus 
megenant,   syne  eldem    adir    swester    ere    rechtin  [erbin]  in  den 

35  obgenanten  syben  jaren  zu  uns,  adir  dy  *)  dan  eyn  eptische  were, 
qwemen  unde  [beden],  daz  wir  en  den  megenanten  brieff  widder 
czu  losen  geben,  ob  wir  der  vo[rg]esch[rebin  s]yben  gülden  nach 
nicht  alle  uffgenommen  [het]ten,  zu  wilcher  czijt  daz  [in]  d[en 
v]or[genanten]  syben  jaren  were,  so  solden  wir  rechen,  waz  der 

40  syben  gülden  nach  [dem]e  weren,  alse  vorgeschr«6m  steit.    Wan  sij 


428  1484  märz  7. 

uns  dy  dan  gutlich  dargeben,  so  solden  [wi]r  en  abir  den  obge- 
nanten  brieff  an  alle  widderrede  unde  [intrag  ajdir  geverde  w[id- 
der]gebin  unde  anders  nymande  dan  den  obgenanten.  Ouch 
ensail  sich  des  megenanten  houbt[bri]effes  der  vorgeschr^Ww  gulde 
andirs  nymant  me  gebruchen  adir  lenger  innehaben,  dan  alse  5 
vorgeschreim  steit.  Des  zu  warer  [bejwijsunge  han  wir  Berthe 
obgenant  unser  ingesegil  zu  rucke  uff  dießen  brieff  gedrocht.  Da- 
tum anno  Domini  m®.  [cccc®.  tjricesimo  tercio,  in  vigilia  Philippi 
et  Jacobi  apostolorum. 

Orig.-pap.    in  K.,    äusserst    defect,    stark    durchlöchert,    sehr   mürbe   und  10 
fleckig.     Von  dem  über  papier  auf  wachs  aufgedrückten  siegel  der  rückseite  ist 
nichts  mehr  zu  erkennen. 

1)  durch  loch  zerstört,  so  auch  alles  übrige  in  eckigen  klammem  stehende. 
2)  hier  folgt  wiedergestrichenes  .gülden'.        3)  ,dy*  übergeschrieben. 

396.     Ecket  Bertholdes  zu  Heisa  und   sehte  ehefrau  Eyle  verkaufen  15 
dem  altare  der  heil.  Kunigunde  in  deni  chore  der  Stiftskirche  zu  Kau- 
fungen 10  Schillinge  jährlichen  zinses  auf  loiederkauf 
1434  märz  7. 

1434  Ich  Egkel  Bertoldes  wonhafftig  zu  Helsse,   Eyle  syn  eliche 


märz  7. 


wertin  bekennen  in  diesseme  offen   brieffe    vor    uns   unde    unse20 
rechten    erben,    daz  wyr   myd    guden  willen    und   vorbedochten 
müde  vorkoufft  haben  unde  vorkouffen  in  unde  myd  krafft  diesses 
brieffes  deme  altar  sinte  Kunegunden,  gelegen  in  deme  kore  des 
stiefftes  des  heiigen  crutzes  zu  Kouffungen,  tzehen  Schillinge  gel- 
des    jerliches    tzinses   Hescher   were   vor    ses    phunt,    dy  uns  an  25 
tzwen  guden  Einsehen  gülden  unde  daz  ander  an  gudeme  gelde 
von  des  egenanten   altares  wegen  gutlichen   gereychet  unde  wol 
betzalt  syn,     Unde  wyr    seghen    den    bewerer  des  egenanten  al- 
tares ^)  der  summen  geldes  in  diesseme   brieffe  qwid,   ledig  unde 
loys,    sollen    unde    wollen   wyr    deme    altar  vorgefiafit  dy  tzehen  dO 
sol.  geldes  alle  jar  guthchin    geben    unde  wol  betzalen    uffe  den 
heiigen  phingestag  nach  datum  dieses  brieffes  ane  allen  vortzog, 
hindersal  unde    schaden  uß  unserme  huse    unde    höbe,    dar  wyr 
ytzund  ynne  sytzen,  daz  gelegen  ist  kegen  der  molen  über*)  by 
Hentzen  Grupen    höbe    allimeyst.     Ouch    mögen  wyr  vorkoufferSo 
egenant  dy  tzehen   sol.  geldes  wydderkouffen  umme   eyn   suUich 
geld,  alse  \oxgeschreben  steyt,  alle  jar,  wan  uns  des  gelüstet,   also 
daz  dy  ersehen  gulde  nach  antzal  des  jars  zuvor  alle  wol  "betzalt 
sy  ane  allen  schaden,  unvorboden   allis  gerichtis,    geystlich.    ader 
wertlich.    Loben  unde  reden  wyr  egenante  vorkouffer  alle   stucke  40 


1434  inÄrz  21.  429 

unde  artickel,  dy  in  diesseme  brieffe  begriffen  syn,  stede  unde 
veste  zu  halden  ane  alle  argelist  unde  geverde  unde  an  des  al- 
tares  schaden.  Zu  kuntschafft  der  warheyt  han  wyr  vorkouffer 
egenant  gebeden  den  ersamen  prister  hern  Ludewige  von  Uss- 
5  lacht  phemer  zu  Helsse,  daz  der  syn  iagesegel  zu  kuntschafft 
umme  unser  bede  wyllen  an  diessen  brieff  had  gehangen,  des 
ich  Ludewig  prister  egenant  bekenne.  Datum  anno  Domini 
m^.  cccc®.  xxxiiii®.,  ipsa  die  dominica,  qua  cantatur  in  ecclesia  Le- 
tare  Jherusalem. 

10  Orig.-perg.  in  K.    Die  über  gebühr   häufigen,    über  vocalen  stehenden,  e 

bedeutenden  zeichen  sind  durchweg  unberücksichtigt  geblieben.  Siegel  abge- 
fallen. Auf  der  rückseite  von  band  15.  jahrh. :  ,Egkel  Bertoldes  6  phunt  uff  10 
8ol.  geldes*. 

1)  ,altare8'  übergeschrieben.        2)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ,zu\ 

15  397.  Bartholomäus  Widetnann  zu  Heisa  und  seine  ehefrau  Kunne 
verkaufen  dem  aüare  der  heil,  Kunigunde  im  chore  der  Stiftskirche 
zu  Kaufungefi  ein  pfund  pfennige  jährlichen  zinses  auf  tciederkauf 

1434  märz  21, 

Ich  Bartholomeus  Wydeman  wonhafftig  zu  Helsse,   Kunne      j4S4 

20SJT1  eliche   wertin   bekennen    in    diesseme    offen    brieffe   vor  uns  ^^^^  ^^• 

unde  alle  unße  rechtin  erben,  daz  wyr  myd   guden  wyllen   unde 

eyns  vorbedochten    müdes   vorkoufft    haben    unde    vorkouffen  in 

unde  myd  krafft   diesses   brieffes    deme    altar    sinte  Kunegundw, 

gelegen  in  deme  köre  des  stiefftes    des  heiigen  crutzes  zu  Kauf- 

25fungen,  eyn  phunt  phennige    yerliches    tzinses  Hescher   werunge 

vor  tzwelff  phunt   der   egenanten    were,    dy    uns    von    des    ege- 

nanten  altars  wegen  gutlichin  gereychet   unde    wol   betzalt   syn. 

Unde  wyr  segen  den  bewerer   des   egenanten  altares  der  summe 

geldes  \OTgenant  in  diesseme  brieffe  qwid,  ledigh  unde  loys.   Sollen 

30  unde  wollen  wyr  deme  altare  vorg^ww^    daz    phunt   geldes    alle 

jar  gutlichin  gebin  unde  wol  betzalen  uffe  sinte  Michahelis  tagh 

des  heiigen  ertzengels  nach  datum   diesses   brieffes  an'  allen  vor- 

tzog,  hindersal  ader  schaden  uß  unserme    huße    unde    höbe,    daz 

wyr  ytzund  besytzen,  gelegen  zu  Helsse  in  deme  dorffe  tzwischen 

85  Hennen  Ruschen    huse    unde    Henn/rsels^)   höbe.     Ouch  moghen 

wyr  vorkouffer   egenant   daz   phunt   geldes  widderkouffen  umme 

1 2  phunt,  alse  yorgeschreben  steyd,  alle  jar,  wan  uns  des  gelüstet, 

also  daz  dy  ersehen  gulde  nach  antzal    des    jars   zuvor   alle  wol 

betzalt  sy  an  allen  schaden,  unvorboden  aUis  gerichtis,  geyslich  [!] 

4:0  ader  werüich.    Loben  unde  redden  wyr  egenante  vorkouffer  alle 


430  1434  mal  1. 

stucke  unde  artickel,  dy  in  diesseme  brieffe  begriffen  syn,  stede 
unde  veste  zu  halden  ane  alle  argelist  unde  geverde  unde  ane 
des  altares  schaden.  Czu  kuntschafft  der  worheyt  allir  stucke 
han  wir  vorkouffer  \0Yge7iant  gebeden  den  ersamen  prister  hem 
Ludewyge  von  Usslaclit  pherner  su  Helsse,  daz  der  syn  ingesegel  5 
zu  kuntschafft  umme  unser  bede  wyllen  an  diessen  brieff  had 
gehangen,  des  ich  Ludewig  prister  egenant  bekenne.  Datum 
anno  Domini  m®.  cccc^.  xxxiiii®.,  ipsa  die  Palmarum. 

Orig.-perg.  in  K.     Die  über  gebühr  häufigen,    über  vocalen   stehenden,  e 
bedeutenden  zeichen  sind    durchweg   unberücksichtigt    geblieben.     Siegel   abge-10 
fallen.     Auf   der   rückscite    von    band  15.  jahrh.:    ,Bartholomeus  Wydeman   12 
phunt  uff  eyn  phunt  geldes*. 

1)  könnte  auch  ^Hennusels*  heissen;    in  beiden  fallen  wohl  =  Hennursel. 


398.     Aebiissin  Bertha  von  Saytiy  pröpstin  Eva  von  Ehrenstein  und 

die  stiftsjvn(/frauen  zu  Kaufungen  geben  Matthias  Jude,  pfarrer  zulh 

Mdmbressen,  und  Johann   Volghard,    altaristen   zu  Kaufungeni,   eitie 

fährliche  korngülte  von  3  maltern  aus  ihren  gütern  und  zehnten  zu 

Wolfsanger  auf  beider  lebenszeit,   wogegen  diese  dem  Dreifaltigkeits- 

altare  in  der  Stiftskirche  zu  Kaufungen   behufs   lesung   heil,  tnessen 

10  gülden  vermachen.  20 

1434  mal  1. 

1434  Wir  Bertha  von  Seyn  von  Gots  gnaden  eptischen  zu  Couf- 

mai  1.    fungen  unde   wir  Eva  von  Erinsteyn    probistyn    unde   die  jung- 
frauwen  gemeynlich   des   stifftes   des    heiigen    cruczes    zcu   Couf- 
fungen  bekennen  vor  uns  unde  unser  nachkommen  uffintiicli  in^ 
diessem  brieffe,  daz  wir  sempllich  [!]  unde  besundem  umbe  notz 
unsers  stifftes  rechtlich  unde  reddeHch  gegeben   han   unde  gebin 
in  diessem  brieffe  dry  malder  komgulde,  halb  rogken  unde   halb 
habbem,   Cessilchis   maßes   allejerlichs    zcu  Couffungen    adir    zcu 
Cassel  zcu  wernde  unde  zu  betzalne,  wor  man  daz  hene  eyschet,  30 
uff  unser   liebin    frauwen  tag,    also  sij  geborn  wardt,    uß  unsem 
guden  unde    zcehinden   zcu  Wolffesanger    unde,    abe    des    brocK 
worde,  von  des  stifftes   komhuse,    das  der.  eptige  zugehoret,     an 
infal,   schaden   unde  hindersal   den   erbam    herrin    hern  Matbias 
Judden  pherner  zu  Meynbresßen   unde   hern  Johanne  VolgKardeSö 
altaristen  zu  Couffungen  pristem   en  beyden   unde   er   iglicheme 
nach  deme    andern,    diewyle  sij   lebin,    gentzlichen  folgen    sollen. 
Wanne  sie  dann  beide  von  todes  wegen  vorfallen  sint,  so   ist   dan 
dusse  egenante  gulde  dry  malder  uns  [unde]  ^)  unser[me]  stiffte  q^wijd, 


1434  mai  1.  431 

ledig  unde  loiß  an  ymandes  widderredde,    Unde  vor  die  egenante 
gifft  der  egenanten   diy   malder    so    han    wir    egenante  Mathias 
Judden  unde  Johan  Volghardt  gegebin  unde  gebin  mit  hant  unde 
mit  munde  der  eddeln   unde  erwerdigen  in  Godde  frauweu  Ber- 
5then  von  Seyn  eptischen  zu  Couffungen  unde  jungfrauwen  Evan 
probistyn  unde  den  jungfrauwen   gemeynlichen    des    stifftes    des 
heiigen   cruczes    zu    Couffungen    unde    iren   nachkommen   unsen 
brieff  mit  der  gulde  unde    houbtgelde,    den    dij    von  Cassel  mit 
irme  großen  ingesigel  besigelt  han,  die  inneheldet  zcehin  gülden 
lOgeldis  jerlicher  gulde,  die  gekoufft  sint  umbe  zcweihundirt  gülden 
nach  inhalde    des    seibin  brieffes.     Unde  wan  wir  egenante  Ma- 
thias unde  Johan  Volghardt   beyde    von    todes  wegen  vorfallen 
sint,  so  sullen  die  seß  gülden  der  egenanten  tzehin  gülden  geldis, 
die  uns  geborten,  dijwyle  wir  lebeten,  kommen  in  daz  seilgerete 
16  in  der  kirchen  zcu  Kouffungen  zcu  den  messen  der  heiigen  Dry- 
valdekeit,   dij  man   ewiglichen   singen    sal    alle    wochen   uff    den 
donstag  ^)  ubber  deme  altare  der  heiigen  Dryvaldekeit  in  der  kir- 
chen des  heiigen  crutzes   zu  Couffungen,  gelegin  benebln  sentte 
Stephans  altar,   in  deme  orte,   du  die  jungfrauwen  egenant  unde 
20  die  pristere  zcu  Couffungen  belend  sullen  helffen  singen  tzu  lobbe 
unde  zu  erin  der  heiigen  Dryvaldekeit  unde  z[u]')  hulff[e]  unde 
z[u]  tröste  der  egenanten  erwerdigen  frauwen  Berthen  von  Seyne 
sele  eptischen  egenant  nach  irme  tode  unde  jungfrauwen  Johan- 
netten  sele  vom  St[eyne]  etzwanne  probistyn  zcu  Couffungen  unde 
25  allen  gloubigen   seien.     Unde  y  tzu   der  messe  sal  gebin   eyn*) 
fideliator  zcu  presencien  eyner  ^)  frauwen  eptischen  unde  den  jung- 
frauwen unde  den  pristern   egenant  von  den  egenanten  seß  gül- 
den,  alse  gewonlich  ist  presencien   zu  gebin    in    der    egenanten 
kirchen,    dij    sie    verdynen.     Wanne    ouch    jungfrauwe    Gerdrud 
30  Volghardes    conventualis    zu  Anenberge    zu  Cassel    vorfallen  ist 
von  todes  wegen,  sollin  die  vier  gülden,  die  sie  halt  an  den  ege- 
nanten tzehin  gülden  geldis,  gefallen  tzu  stundt  tzu  den  egenanten 
seß  gülden  tzu  den  egenanten   messen,    als  von   den   egenanten 
seß  gülden  vorgeschrebin  steit.     Gesche  ouch,  daz  die  egenanten 
35  tzehin    gülden    geldis  widder    gekoufft  worden   vor  dij  egenante 
summen    tzwey  hundirt    gülden,    wie  dicke  daz  gesche,    so  solde 
man  dij    tzweihundert  gülden  widder    anlegen,    unde    was    man 
darmitde  kouffte,    eß    were    komgulde    adir    phenninggulde   adir 
eckere   adir  gude,   das    solde    alles    kommen    zu    den    egenanten 
40  messen    unde     darbij    bliben    zu    presencien    unde    zcu    hulffe 
unde    zcu    tröste    den    seien    in    alle    der    wiese ,     als    vorge- 


432  14d4  mal  IB.  a. 

schreben  steit.  Czu  kuntschaff  unde  orkunde  dusser  vorgeschr. 
gifft  unde  gäbe  der  vorgeschr.  dryer  malder  fruchte,  halb  kom 
unde  halb  habbem,  unde  der  vorgeschr.  gifft  unde  gäbe  der 
vorgeschr.  tzehin  gülden  geldes  mit  deme  brieffe  darubber  unde 
anders  alle  artikel,  alse  vorgeschr.  steit,  daz  wir  die  feste  unde  5 
gentzlich  beyde  sijten  unde  beyde  partye  egenant  unvorbrochlich 
halden  wollen  unde  sollen,  han  wir  Berthe  eptischen  vorgenant 
unser  eptige  ingesigel  unde  wir  die  egenanten  jungfrauwen  ge- 
meynlich  unser  gemeynde  stifftes  ingesigel  unde  wir  Mathias 
Judde  unde  Johannes  Volghard  pristere  vorgenant  unser  eygenio 
ingesigel  ouch  an  dussen  brieff  gehangen.  Datum  anno  Donüni 
mUlesimo  quadringentesimo  tricesimo  quarto,  ipsa  die  Philippi  et 
Jacobi  sanctorum  apostolonmi. 

Orig.-perg.  in  K.,  fleckig,  verblasste  schrift,  in  der  mitte  kleine  locber. 
Die  über  gebühr  häufigen,  über  vocalen  stehenden  zeichen  sind  unberücksichtigt  15 
geblieben.  Alle  4  siegel  abgefallen.  In  K.  ist  noch  eine  perg.-copie  die^r 
Urkunde,  von  der  jedoch  die  hälfte  (rechts)  fehlt;  auch  deren  2  siegel  sind  ab- 
gefallen. Auf  der  rückseite  der  copie  von  hand  15.  jahrh.  (schrift  verblasst, 
stellenweise  ausgelöscht):  ,Littera  super  tribus  maldris  per  dominam  p3erth]am 
abbatissam  dominis  Mathie*)  Juden  et  [Johanni  Vo]lgharden,  qui  donctarii  m^' 
fiecompensam  [da]nt  prefate  domine  abbatisse  etc.  litteram  pro  [200]  fl.  apud 
illos  de  Cassil .  .  .  emptam  super  10  fl.,  post  quorum  mortem  sex  fl.  de  dicüs 
10  fl.  ad  missam  sancte  Trinitatis  et  4  fl.  virgini  Gerdrudi  Volghardi,  post  cujus 
obitum  dicti  fl.  etc.  .  .  .  cedent  ad  dictam  missam  etc.'  An  anderer  stelle  von 
anderer  hand  15.  jahrh.:  ,Copia*.  25 

1)  ,imde*  fehlt  im  orig.  2)  donnerstag.  3)  durch  loch  zerstört;  so 
auch  die  übrigen  eingeklammerten  stellen.  4)  orig.  ,eyn*  mit  dem  zeichen 
für  ,er*.         5)  orig.  ,eynen*.         6)  cop.  ,Mathia*. 

399.     Notar,  cleriker  Tile^nann  Hollauch  beurkundet,  dass  der  p/arrer 
Ludwig   von   Uschlag   zu  Heisa  mit  40  gülden  eine  am   sanct  Kuni-Si) 
gundenaUare  in  der  Stiftskirche  zu  Kaufutigen  wöchentlich  zu  lesende 
heil,  messe  für  emge  Zeiten  gestiftet  wid  ausserdem  10  gülden  für  das 
seeiger ätheamt  daselbst  geschenkt  habe. 
1434  mai  16.  a. 

1434  I^  dem  namen  der  heiigen  und  unverteilten  [DJrivaldikeid  *)  35 

mai  w.  a.  ^nd  der  jungfrawin  Marien.  Kunt  sie  allen  luden,  die  diessen 
uffin  instrumentesbriff  addir  notel  sehen  addir  hören  lesen,  daz 
in  deme  jare,  [al]s  man  czalte  nach  unsers  herren  Jesu  Christi 
geburt  tusent  vierhundirt  jar,  darnach  in  deme  vier  und  drißi- 
gesten  jare,  in  der  czwelfften  czal,  die  man  ne[nne]t  czu  latiiie4o 
indictio,  in  deme  vierden   jare    der   cronimge   des  allerheilgesten 


1484  mai  16.  a.  433 

in  Godde  vaters  und  heren  hem  Eugenii  babistes  von  gotlicher 
vorsich[t.i]keid  des  vierden,  an  deme  sesczenden  tage  des  mandes, 
den  man  nennet  czu  latine  majus,  des  seibin  tages  imune  nuneczijt 
addir  darbij,  in  höbe  und  huse  der  eptie  der  keyserlichen  kirchen 
ödes  lebindigen  cruczes  czu  Kouffungen  Menczer  bischtums,  in 
keynwortikeid  der  erwerdigen  und  eddeln  frawen  frawen  Berthen 
von  Seyne  eptischen  der  egeüanten  kirchen  und  myns  uffinbar 
schribers  und  der  geczuge  himae  geschreben,  haid  gestanden  der 
ersamer  her  Lodewig  von  Uslacht  phemer   czu  Heise  des   ege- 

lOnanten  bischtums  in  eyner  guden  unde  gotlichen  andacht  imd 
bewegunge  und  bedacht  sine  und  siner  eldem  sele  nucz  und  heil 
und  dij  czukunfftigen  zijt,  daz  nicht  gewissers  enist  dan  der  toid 
imd  nicht  ungewissers  der  stimde  des  todis,  die  dar  kimamet 
slichen  als  der  dijp  in  der  nacht,   und  den  tag  der  ewigen  son- 

15  dünge  ^)  vorkomen  und  ouch  anegesehin  und  gefulget  der  lare 
der  heiigen  veter,  die  da  sprichet:  „Quod  non  potes  retinere,  da, 
ut  recipias.  Quod  non  potes  amittere,  da  modicum,  ut  recipias 
centuplum'*  (daz  du  nicht  behaldin  enmag,  daz  gib,  uff  daz  du 
nemest,  und  daz  du  nicht  vorlisest,   geb  wenig  na  diner  möge, 

20  daz  du  nemest  hundirtfalt).  Hirumme  haid  der  egenante  her 
Lodewig  mit  gudem  wisßen,  willen  und  vorbedachteme  müde 
naegefulget  dictum  sapientis:  „Qui  timet  Deum,  faciet  bona'' 
(wer  da  Godde  fortet,  der  thud  gude  wergk)  und  gebeden  die 
egenantin   frawin  frawin  Berthin   eptischen   und   von  er  begert 

25umme  Goddis  willen  eyne  almusen  anczulegen  in  der  ergenanten 
kirchen  des  heiigen  cruczes  czu  Kouffungen,  daz  man  nennet 
elemosinarium  addir  prestimonium  in  deme  latine,  zu  stifftende 
und  czu  wedemende  mit  vierczig  guldin  eyne  messe  czu  ewigen 
tagen  zu  halden  alle  wochin  in  die  ere  Goddis  des   heilmechers, 

30  Marien  siner  liben  muter  und  Kunegunden  der  heiigen  keyse- 
rynnen,  stiffterynnen  der  egenanten  kirchen,  zu  lesende  imd  zu 
haldende  czu  den  egenanten  czijden  ubbir  der  egenanten  sante 
Kunnegunden  altar  gelegen  darselbis  mit  solcheme  begriffe,  daz 
der  egenante  her  Ludewig  solche  messe  alle  sine  lebetage  selben 

35  haldin  und,  wan  er  dann  von  todis  wegen  vorfalle,  den  God 
doch  in  tegelicher  besßerunge  lange  friste,  wer  eyn  phemer  worde 
czu  Heise  solche  messe  also  dann  haldin  und  sich  darumme 
czinse,  rente  und  gulde  gefallende  von  solchen  vierczig  [gülden, 
also  vorgerurt  ist,   gebruchen,  naezuvolgende    der  lere    apostoli: 

40„Qui  servit  altari,  viva£  de  altari  etc."  (wer  deme  altar  dynet, 
der  sal  leben  von  deme  gewynne  des  altars).    Wer  eß  ouch,  daz 

28 


434  I4ä4  mal  l6.  ft. 

solch  phemer   nae   eme   kummende  wirdit  solche  almusen   addir 
prestimonium  nicht  vordynen  enwolde,  von  waz  sachen  daz  czu- 
queme,  so  solde  eyn  eptische  und  eyn  probistynnen  darselbis  czii 
der  czijt  wesende  solche  messe  bestellen  mit  eyme  andern  from- 
men, armen  prister,  daz  keyne  sumenisse  damae  geschee.     Ouch  6 
so  haid  der  egenante  her  Lodewig  furter  anegesehn  und  bedacht 
meher  fruchtbarkeid   und  heil   siner  sele  und  ere,   reddelichkeid 
und  nücz  der  egenanten  kirchen  czu  Kouffungen  und  ist  kummen 
met  eyner  grußsammen  hant  und  czehen  gülden  in  die  presencien 
und  fidelien  virandelaget  czu  besserunge  zu  ewiger  czijt,   dij  die  10 
fideliatores  zu  der  czijt  zu  sich  genummen   haben,  und  sij  kunt- 
lichen  mit  willen  der  geleddemessen ')  der  ergenanten  kirchen  an 
nucz  der  fidelien  geleid,  und  gebeden  otmudiclichen  die  egenan- 
ten erwerdigen  frawen  frawen  Berthin   eptischen,   daz   sij  unune 
Goddis  willen  und  gethan  dinstes  en  wolde  insetczen  in  den  nucz  15 
und  bruchunge  des  selgeredes    mit    andern   eren  juncfrawin  und 
belenten  heren  und  cappellanen  und   on  eynen  ingang  des  chors 
darselbia  mit  habitu  *),   als  daz   czemet,    sine   lebetage.     Hirumbe 
disser  vorgeschreWn  bede  willen   und   woltad  haid    die   egenante 
frawe  Berthe  eptische  zu  breydende  und  czu  merende  den  dinst2o 
Goddes  mit  wisßen  und  willen  er  juncfrawin  und  belenten  heren 
darselbis  gemeynlichen  mit  wisheid  naegefolget  der  lere  sapientie, 
sprechende:    „Sapiencia    vincit  maliciam"    (mit   wisheit  haid    sie 
ubbirwunnen  die  bosheid),  und  haid  alle  ding  wole  und  süßlichen 
fullenbracht,  den  egenanten  her  Lodewig  in  eyne  ruweliche  uff- -25 
nemende  gewere  gesaßt,  zu  vordynen  und  uffczunemen  solche  pre- 
sencien, also   czu   czijden    gefallen  wirdet,    also    anders    geledde- 
mesße  *)  der  egenanten  kirchen,  alle  sine  lebetage  uß.    Und  wanne 
alsdanne  her  Lodewig  von  todes  wegen  abegangen  ist,  so  sal  solche 
zulasßunge  in  die  presencie  nicht  kummen  czu  nutcze  synen  nae-a» 
kummen  phernem  zu  Heise,  sundem  sie   sal  dann   toid   sin    und 
keyne  macht  mer  haben.    Und  hir  ubbir  alle  diesse  vorgesclireiiii 
stucke,  punte  und  artikele  haid  mich  uffinbar  schriber  geheischet 
der  egenante  her  Lodewig,    daz    ich   eyn  addir  mer,   ab   es  noid 
were,  machte  addir  beschrebbe  uffin  Instrumente  mit  erkunde  der  35 
eptie    angehangede    ingesegil    vor    eyn    bekentnisse    eyns     guden 
willen  und  wisßen  der  ergenanten  frawin  Berthin   eptischen  und 
der  juncfrawin  und  belenten  heren  semptlichen  und  ere  naekum- 
men,  die  mich  ouch  hirubbir  alle  geheischet  haben.     Hirbij   sint 
geweist  der  gestrenge   juncher  Lamprecht  Hase   und  Hermannus* 


1434  mai  16.  b.  435 

Beckir  clericus  des  ergenanten  Menczer  bischtums  in  eyn  geczug- 
nisse  der  warheid. 

(S.  N.)  Unde  ich  Tilemannus  HoUouch  von  Felsberg  clericke 
Menczer  bischtums,  von  babistlicher  unde  keiserlicher  macht  unde 
6gewailt  eyn  uffinpar  schrijber,  also  ich  alle  bie  dissen  vorge- 
schrebben  dingen  myt  wissen  der  gezuge  vorgenant  bin  geweist, 
disse  ding  alle  gesehin  unde  gehört  han,  also  sije  geschein  unde 
fuUenbracht  sin,  so  habe  ich  sije  beschrebben  unde  in  dit  uffin- 
par instrumente  gesast  unde  gezeichent  myt  myme  gewonlichen 
lOmerkzeichen  unde  namen,  also  ich  geeischet  unde  gebedin  bin 
darubir  an  eyn  gezugnisse  der  warheid  under  eyner  erkunde  des 
eptieinges^^V«  zu  Kouffungen^). 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  abgefallen.    Auf  der  rückseite:  ^Kunigundis^ 

1)  durch  abschabung   zerstört;    so    auch    die   folgenden   eingeklammerten 
lösteilen,  2)    =    sönunge,    sühnung?     oder    Schreibfehler    für    ,8onderunge* ? 

3)  gliedmaßen.        4)  vgl.    urk.    nr.  274   n.  2    und   nr.  531    n.  6.        5)  die  no- 
tarielle beglaubigung  ist  von  anderer  band,  als  der  text  der  Urkunde. 

400.     Fßter  Schurmann  zu   Wickenrode  und  seine  ehefrau  Eyle  ver- 
kaufen dem  aUare  der  heil,  5  tvunden    in   der  Stiftskirche  zu  Kau- 
20  fungen  Va  gtUden  jährlichen  zinses  auf  wiederkauf 

1434  mai  16.  b. 

Ich  Peter  Schurman,    Eyle   syn  eliche  husfrauwe  bekennen      1434 

in  diesseme  offen  brieffe  vor  uns  unde  alle   unser   rechtin   erbin,  ^^*  ^^-  ^• 

daz  wyr  han  vorkoufft  unde  vorkouffen  in  unde  myd  krafft  diesses 

25brieffes   den   vorstendem   des  nuwen    altares,    der   dar   gemachet 

unde  gewyrdiget  ist   in    ere   der  heiigen   funff  wunden  in  deme 

konniglichen    stieffte    des    heiigen  crutzes   zu  KoufEungen,  eynen 

halben  gülden  geldes  yerliches  tzinses  alle  jar   zu   beczalnde  uff 

den   heiigen  Phingisttag   nach  datum  diesses   brieffes    vor    funff 

80  gülden  wyr[d]  *)   Behemesche,   y   tzwentzig  Beh[emescher]  ^)  vor 

ejmen  gülden,   wilche   summen   geldes    dy  erwirdige  in    Godde') 

myn   genedige   [frjauwe*)    frauwe  Berthe    von    Seyn    eptissche^) 

des  heiigen   crutzes    zu  Kouffungen    von    des    egenanten    altares 

wegen  uns  gutlichen  unde  wol  betzald  had,   unde   segen   sy  der 

36  egenanten  summen  geldis   in   diesseme  brieffe   qwid,    ledig  unde 

loyß.     Unde  wyr  setzen  darvor  yn  unser  huß,   hob,   wesen  unde 

acker  gelegen  zu  Wickenrade,  daz  wir  abgekoufft  haben  Hennen 

Wegeners  wonhafftig  zu  der  Eschinstrud.     Also  wer  ez,  daz  wir 

ader  unser  erben®)   die    egenanten    gulde   nicht  engeben  uffe  dy 


436  1434  iuni  20. 

tzijt,  alse  vorgeschreben  steyd,  waz  schaden  daruff  ginge,  des  sol- 
den  sich  dy  vorstender  des  egenanten  alters  an  uns  unde  an 
unsern  guden  worgeviant  erholen,  also  bescheydelich  daz  die  tzinße 
des  stiefftes  des  heiigen  crutzes  zu  KoufEungen  nicht  hirvon  ge- 
swechet  ader  geergert  werden.  Ouch  mögen  wir  vorkouffer  ege-  5 
nant  ader  unser  erben  dy  worgenanteii  gulde  widderkouffen 
alle  jar,  wan  uns  des  gelüstet,  vor  eyne  sulche  summen  geldes, 
alse  voTgeschreben  steyd,  also  daz  dy  ersehen  gulde  nach  antzal 
des  jars  vor  alle  wol  betzalt  sy.  Loben  unde  reden  wyr,  alle 
stucke  unde  ^)  artikel,  dy  in  diesseme  brieffe  begriffen  syn,  in  guden  10 
truwen  ^)  stede  unde  veste  zu  haldene  ane  alle  arghelist  unde  ge- 
verde.  Des  zu  kuntschafft  der  warheyt  allir  stucke  han  wir  vor- 
genante  vorkouffer  gebeden  dy  ersamen  pristere  hem  Mathias 
Juden  pherner  zu  Meywbressen,  hem  Ludewyge  von  Usslacht 
phemer  zu  Helsse,  daz  dy  er  mge^egel  vor  uns  unde  unser  erben  15 
gehangen  han  an  diessen  brieff,  des  wir  Mathias  unde  Ludewig  ^) 
egenant  also  bekennen.  Datum  anno  Domini  m®.  cccc^.  xxxüii®., 
in  die  Penthcostes. 

Orig.-perg.  in  K.     Die  über  gebühr   häufigen,    über  vocalen  stehenden,  e 
bedeutenden  zeichen   sind    durchweg  unberücksichtigt   geblieben.     Beide    siege!  2ü 
abgefallen.     Die  bemerkung  auf  der   rückseite    ist   durch    rasur   unleserlich  ge- 
worden. 

1)  d  durch  loch   undeutlich;    wohl  =  werth.        2)  orig.  3eb.*  3)  ,in 

Godde^  doppelt;  das  zweite  ist  getilgt.        4)  fr  durch  loch  zerstört.  5)  orig. 

jEptistische'.       6)  ,erben*  übergeschrieben.       7)  orig.  ,in*  statt  ,unde*.  8)  orig.  25 
, trugen*.        9)  orig.  ,Ludig*. 

401.     Gese  und  Kine   Witten  bekennen,  dass  sie  eine  hti/e   ütnd  zu 
Ober-Meiser  von  der  äbtissin  Beriha  von  Sayn  zu  Kaufimgen  zu  lehen 

empfingen, 
1434  Juni  20.  3i3 

U34  Wir  Gese  unde  Kine  Wy tten  bekennen  vor  unß  unde  unser 

jum  20.  i.ec}iten  erben,  das  wir  rechtlichen  unde  reddelichen  zu  rechteme 
lehinrechte  enphangen  haben  eyne  hübe  landes  gelegin  in  deme 
felde  zu  Obimmeisse  von    unser    gnedigen    frauwen  Berthe   von 
Seyne  eptischen  der  keiserlicher  kirchen  zu  Kouffungen,   dar  \^Tr3& 
unde  unsere  erben    sollen    unde  wollen   ußgeben  jerlichen   ejTien    1 
scheffil  erbeiß  Cesselsch  maisses  unser  egenanten  gnedigen  frauwen 
unde  alle  iren  naekommen  unde  er  die  bezalen  jerlichen  zu  deme    ! 
Cyrenberge  ader  Grebinstein.     Des  zu  bekentenisse  han    wir  ge-   1 
beden  den  gestrengin  jungheni  Lampert  Hasen,  das  er  sin  inge-l 


1435  april  26.  —  1435  juni  5.  a.  437 

sigel  vor  unß  vesteclichen  haid  laissen  hencken  an  dissen  brieff  ^), 
des  ich  Lambert  egenant  micb  hiran  irkennen  ume  bede  willen. 
Datum  anno  Domini  millesimo  quadringentesimo  tricesimo  quarto, 
die  dominioo  post  Viti. 

5  Orig.-perg.  in  K.     Siegel  abgefallen. 

1)  hier  folgt  verfrüht  geschriebenes,  nicht  getilgtes  ,datum',    darnach  die 
getilgten  worte  ,anno  Domini  mil.\ 

402.     Propst  Johann  Schauhing  zu  Dorla,  sein  official  Henrich  Un- 

gemtter,  Johann  Scheffer,  pfarrer  zu  Suhl,  Johann  Thamme,  pfarrer 

10  zu  Berka,   und    der  priester   Nicolaus  Toppeier  bekunden,   den  streit 

zwischen  defu  Junker  Friedrich  von  Colmatsch  und  dem  pfarrer  Dancke 

zu  Herleshausen  wegen  der  von  letzterem  zu  Wommen  zu  lesenden  heil. 

messen  geschlichtet  zu  hohen. 

1435  april  26. 

15  Nach  den  in  der  stand,  land.-bibl.  zu  Cassel  (Ms.  Haas.  fol.  182)   befind-       t435 

liehen  handschriftlichen   regesten  Kaufunger   Urkunden  bl.  65  nr.  49.     Die  vor-   ^^^'  ^^' 
läge  ist  darin  als  orig.  bezeichnet,  das  jedoch  nicht  mehr  aufzufinden  ist. 

403.     Reinhard  von  Brandenberg  bekennt,  seine  guter  und  fischerei  zu 
Herleshausen  Kaufunger  lehens  an  den  verstorbenen  Heinrich  von  Erffa 
20  und  seine  erben  verkaufl  zu  haben. 

1435  juni  5.  a. 

Ich  Reynhard  von  Brandenberg  bekenne  in  diessem  uffin  1435 
briffe  vor  mich  unde  alle  myne  erben,  daz  ich  alle  myne  gutere  '^'*"*  '^-  "• 
und  fyschereie  zu  Herlshusin  unde  wo  ich  sy  susßunt^)  gehat 
25  habe,  dy  ich  zu  lehene  haben  sal  von  deme  heiigen  cruce  zu 
Kouffungen  von  uch  unde  andern  mynen  herren,  daz  ich  dy 
recht  unde  reddelich  vorkoufft  habe  em  Heinrich  von  Erffa  se- 
liger myme  ohemen  unde  alle  sinen  erben  umbe  myns  liebes  noit- 
dorfft  willen  unde  darumme  wedirstadimge  ^)  von  ome  enphangen 
30  habe,  alzo  daz  kuntlich  wor  unde  wijsßintlich  ist.  Unde  gebe 
des  zu  eyme  waren  bekentnisße  diesßen  uffin  briff  vorsigilt  mit 
myme  ingesigel.  Gegeben  noch  Gots  gebort  thusint  vierhimdirt 
jar,  damoch  ymme  funff  unde  drissigisten,  an  deme  heiigen 
Phingistage. 

B5  Cop.-pap.  des  15.  jahrh.  in  M.,  fleckig,  mit  einer  copie   der  urk.  nr.  404 

von  gleichem  tage  auf  einem  bogen  zusammengeschrieben. 

1)  hier  folgt  wieder  gestrichenes  ^lan*.         2)  vorl.  ,wedir8tandunge\ 


438  1435  juni  5.  b. 

404.     Reinhard  von  Brandenberg  bittet  die  äbtissin  Bertha  vofi  Sapi 

zu  Kaufungen,  Hans  von  Erffa  mit  seiner  fischweide  zu  Herleshamen 

und  andern  gutem,  die  er  detnselben  verkauße,  zu  belehnen. 

1435  juni  5.  b. 

1435  Min  willigen  dinst  zcuvor.    Erwerdige  in  Got  frouwe  Bertha  5 

jum  5.  &.  ^Qj^  Seyne  eptyschin  zcu  Kouffungen,  gnedige  libe  frouwe.    ümme 
solche   erbgudir   und   fischeweyde   gelegin   zcu  Herlshußin   unde 
susßint  alle  myne  gudir,  wo  ich  dy  gehat  habe,  dy  ich  von  dem 
heyigen  crucze  zcu  Kouffungen  unde  von  uch  zcu  lene  habin  sal, 
dy  ich^)  vor  geczidin  em  Heinrich  von  Erffa  seliger  myme  oh- 10 
men  unde  alle  sin  erbin  vorkoufft  habe  recht  unde  redelich  unde 
on  an  uch  gewist  habe,  alzo  uch  daz  wol  wisßenüich  ist,     Unde 
da  keyn  wedirstadunge  von  ome  ingenomen  habe,  bede  ich.  uch, 
gnedige  libe  frouwe,  daz  ir  dy  genanten  gudir  unde  fischeweyde, 
wo  ich  dy  gehat  habe,    dy  ich   von    deme    heyigen   crucze   zcu  15 
Kouffungen  unde  von  uch  habin  sal  zcu  lene,  lihen  wullet  Hanße 
von  Erffa  myme  ohmen,  ern  Heinrich  von  Erffa  seligen  son,  alzo 
eß  doch  myn    erbgut  ist.     Daz  ist  myn  gude  wisße   unde  wille, 
unde  vorsaget  mir  solchir  fruntlichir  bete  nicht.    Des  gloube  ich 
uwem  gnadin  wol,  alzo  eß  danne   doch  recht  unde   eyn  gewon-20 
heyt  ist  solchir  gudir,  unde  bedenckit  uwir  unde  myne  sele  dar- 
inne,    daz   vordir  icht  irthum  unde  ungeffug    davon  enste,    daz 
wel  ich  mit  wiln  umme  uch   gerne   vordynen,     Unde    gebe    des 
disßin  uffin  briff  czu  bekenttenisße  vorsegilt  mit  myme  ingesegil. 
Gegebin  noch  Christi  geburt  thußint   vierhundert  jar  unde  dar-^ 
nach  ym  funffe  unde  drisßigisten,  an  deme  heyigen  Phingisttage. 

Reynhart  von  Brandenberg^). 

Orig.-pap.  in  M.  Das  unter  dem  texte  aufgedrückte  runde,  25  mm  grosse, 
grüne  Siegel  zeigt  im  vierpass  einen  schrägstehenden,  getheilten  schild,  oben 
obere  hälfte  eines  doppelköpfigen  adlers,  unten  2  horizontale  balken,  über  dem  80 
Schilde  heim  mit  zier  (adlerflug?),  Umschrift:  [S.]  REINH[ARTI  D.  BRAN- 
DEN]BERG  (umschr.  aus  urk.  nr.  238  siegel  3)  ergänzt).  In  M.  befindet  sich 
auch  eine  cop.-pap.  dieser  urk.  von  band  15.  jahrh.,  mit  copie  der  urk.  nr.  408 
auf  einem  bogen  zusammengeschrieben;  die  copie  ist  an  mehreren  steUen  durch- 
löchert mit  Schädigung  des  textes.  35 

1)  cop.  fehlt  ,ich*.        2)  cop.  fehlt  Unterschrift. 


1486  febr.  17.  —  1436  sept.  28.  a.  439 

405.  Aebtissin  Bertha  zu  Kaufungmi  präsentirt  dem  ofßdal  der 
propstei  der  sancf  Peierskirche  zu  Fritzlai;  den  priester  Johann  Front- 
imknecht  an  stelle  des  freiresignirten  priesters  Thilemann  Kitzing  für 

die  pfarrei  zu  Eschenstruth  und  bittet  um  dessen  investitur, 
5  1436  februar  17. 

Bertha  Dei  gracia  abbatissa  regalis  ecclesie  sancte  crucis  in      U36 
Koüffungen    honorabili   viro   officiali    prepositure    ecclesie    sancti  •'^    * 
Petr[i  Frijzlariensis  *)  Magüntine   dyocesis  ad  parrochialem  eocle- 
siam  in  Eschinstrüd  vacans  ad  presens^)  per  liberam  resignacio- 

lOnem  Tylemanni  Kyetzingis  presbiteri,  Ultimi  pectoris  ejusdem, 
cujus  presentacio  ad  nos  pleno  jure  dinoscitur  pertinere,  discretum 
virum  dominum  Johannem  Frommeknechte  presbiterum,  cui  ean- 
dem^)  providimus  et  pure  propter  Deum  contulimus,  et  vobis  in 
hüs  scriptis  presentamus  rogantes  affectuose,   quatenus  predictum 

15  dominum  Johannem  investire  dignemini.  Faciatis  circa  hec  de- 
bitis  et  conswetis  solempnitatibus.  Datum  et  a[c]tum*)  [anno]^) 
Domini  m^.  cccc^.  xxxvi®.,  xiii^.  die  kalendas  marcii,  nostro  sub 
sigillo. 

Orig.-perg.  in  K.,    schrift  an  zwei  stellen   durch   loch  geschädigt.     Siegel 
20  abgefallen.    Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh. :  ^Presentation,    einen  uff  die 
pfar  zu  Eschenstrudt  uffzunehmen'. 

1)  durch  loch  zerstört.  2)  ebenso  n  der  abkürzung  ,pns.*         3)  orig. 

.eadem'.        4)  desgl.  c  in  ,actum'.         5)  ,anno*  fehlt  im  orig. 

406.  Aebtissin  Bertha  von  Sayn  zu  Kaufungen  verpachtet  ihre  wein- 
25  gärten  zu  Lag  auf  20  jähre  an  Hennann  Eilgarn   und  andere  ge- 
nannte einwohner  daselbst, 

1436  September  28,  a. 

Von  Gotis  gnaden  wir  Bertha  von  Seyn  aptischen   des  ko-      1430 
ninglichen  stifftis  zcu  Couffüngen  des   heiigen   cruczes   bekennen  *^i^^- '^*- ^*- 

30  vor  uns,  unser  nochkommen  unde  stifft  egenant  uffintlich  vor 
allen  luten,  das  wir  unde  unser  stifft  geluwen  unde  vorthan  han, 
liehen  unde  thün  in  crafft  disses  briffes  disse  nochgeschribene 
unser  unde  unsers  stifftis  gude  unde  wingarten  geleigen  zcft  Leye 
zwenczig  jar  von  iczunt  dato    disses   briffes   ane   den  bescheiden 

85  luden  daselbis  wanhafftig,  bie  namen  Herman  Eilgarn  dry  stftcke 
wingarten,  dy  da  hailden  eynen  morgen  geleigen  in  deme  sande, 
Coneman  Grijs  eyn  stucke,  daz  heldet  eyne  mangrafft,  in  dem 
flure  geleigen,  Elsen  Schwncken  eyn  stücke,  das  heldet  dry  man- 


440  1436  sept.  28.  a. 

grafft,  Engeln  Ailczeuwer  dry  stucke,  dy  hailden  acht  mangrafft, 
Pethem  Truden  soen  zcwey  stucke,    dy  hailden  dry  mangrafft, 
Hen    von   Eschen   zcwey    stucke,    [dy]    hailden   vier   mangrafft, 
[Hencze]  ^)  Cligen  zwey  stücke  wingarten,  dy  hailden  eynen  hal- 
ben morgen,  Arnolde  Ormunczer  zwey  stücke,   dy  hailden  zcwo  5 
mangrafft,  semptlich  geleigen  hinder  der  kirchen  unde  veltmarg 
zcu  Leye,  in  solcher  forme  das  sie  unde  ire  erben  uns  unde  nn- 
serme   stiffte  sollich    gefelle,    was  God  vorliehed  von  dene  ege- 
nanten  wingarten  mid  iren   zcügehorüngen,    füren   und   traigen 
uff  unde  in  unsers  stifftis  hob  zcu  Leye,  da  wir  zcufarin  abeney- 10 
men  soln   daz  derte    teil,    ez  sie  wenig  adder  vele,    ane  yntraig. 
Unde   umbe    sollichen  willen  sollen  si  dy  wingarten    buwelichen 
hailden  mid   aller  zcijtlichen    erbeid  unde   neymlich  dy  thüngen 
god  unde  mysten,  so  dez  haben  gelovet  de  s[elven],  yo  ober  zceyn 
jar  eyns,  unde  daz  sail  gescheyn  mid  kuntschaff.     Unde  wer  es,  15 
daz  sy  darane   sumich  worden,    so  haben  sy  uns  unde  unserme 
stiffte  des  zcu  underphande  gesast  uff  yeden   morgen  vier  Rin- 
sche  gülden,  sich  Schadens  imde  besserunge  darane  zcu  irholnde 
unde  dy  g[ere]ten  f [eldir]  myt  zcu  buwen,  [bis]  ^)  solche  pene  sy 
abegethan.     Unde  abe  uns  adder  unserme  stiffte  da  keyn  intraig20 
worde,    w[an  wir  unde]    unse    nochkommen  sy  v[erboden]  ^)  zcu 
gerichte,  uns  unde  unserme  stiffte  darane  recht  zcu  [thunde  an- 
ders danne]  nicht,    [bis]  2)  unserme   stiffte  sy  gnüglich  gescheyn. 
Unde  wan  dy  zcwenczig  jar  vo[rlouffen  unde  vorgangen  sin,  so] 
sail  disser  briff  toid  sin  unde  keyne  macht  [m]e  haben,   dan  dij  25 

obg[enante] erbeschafft  bliben,   also   sy  vor  unde  je 

werin,  unde  imser  stifft  solche  meigerschaff 

imde  dyt  so  hailden  [ane]  BLÜerhende  hymniß  ^)  unde  nuwe  funde. 
Unde  geben  dissen  unsen  brieff  mid  unsserm  unde  imssers  stifftis 
i[ngesigele],  dy  daran  gehangen  sin,  vesteclich  besig[elt],  do  man  30 
zeit  verczenhimdert  jar,  darnoch  [in  deme]  seßundrissigesten  jare, 
uff*)  Michahelis  obent  [des  heiligen  ertze]ngels. 

Orig.-perg.  des  staatsarchives  Coblenz;  die  rechtsseitige  hälfte  der  urk. 
ist  durch  einen  grossen  wasserflecken  stellenweise  gänzlich,  im  übrigen  mebr 
oder  weniger  stark  verwischt,  auch  im  imteren  theile  durchlöchert.  Beide  Siegel  35 
abgefallen;  das  am  unteren  rande  beschädigte  siegel  1)  der  äbtissin  Bertha  von 
Sayn  (wie  in  urk.  nr.  296  von  1400  juli  25)  war  abgefallen,  dann  wieder  ange- 
heftet, ist  aber  wieder  abgefallen.  Auf  der  rückseite  von  band  17.  jahrh. :  ,£le- 
vatio  vinearum  in  Ley*. 

1)  aus  urk.  nr.  407  ergänzt.        2)  jbis*  fehlt  im  orig.       8)  oder  ,hyn.der-  40 
niJJ*.        4)  orig.  ,uch*. 


1436  sept.  28.  b.  441 

407.     Hennann  Eilgarn  und  andere  genannte  einwohner  zu  Lag  be- 

kennen^  dass  äbtissin  Bertha  von  Sayn  zu  Kaufungen  ihnen  des  süßes 

Weingärten  daselbst  auf  20  jähre  verpachtete, 

1436  September  28,  b. 

5  Wir   Hennan   Eilgam,    Ilse    Schöncken,    Engel  Ailczeuner,      U3ü 

Pether  Trüden,  Henne  von  Esche,  Hencze  Cligen,  Coneman  Grijs  *^^*  ^'  ^ 
unde  Amoild  Ormunczer,  semptlich  zcü  Leye  gesessen,  bekennen 
uffintlich  in  dißme  briffe  vor  allen  luten:  Als  dy*)  edel  nnde 
e[r]werdige  in  Gode  frawe  Bertha  von  Seyn  eptische  des  heiigen 
lOcruczez  zcii  Couffungen,  nnße  gneidige  libe  frawe,  unde  anders 
dy  jungfrawen  gemeynlich  des  obgenanten  stifftis  begnadiged, 
geluwen  unde  vorthan  had  uns  unde  unsern  erben  mid  den  win- 
garten,  geleigen  in  der  veltmarg  Leye,  mid  alle  iren  zcögeho- 
ningen,  ez  sie  buwelich  adder  nicht,  geleigen  hinder  der  kirchen 
16  uff  deme  sande  adder  an  dryschen  in  deme  flore,  noch  lute  solche« 
briffes  darober  gegeiben,  neymlich  zcwenczig  jar,  die  dan  uff  da- 
tum  disses  briffes  anegehen  unde  allemehist  noch  eynander  folgen 
soln  umbe  besserunge  willen  der  wingarten,  dy  wir  soln  unde 
woln  biiwelichen    hailden    mid    aller    zcijtlichen    erbeid  unde  dy 

20  misten,  yo  ober  czeyn  jar  eyns,  mid  guder  kuntschaff.  Unde 
was  God  ir  onged,  solle  wir  füren  unde  traigen  von  deme  ge- 
birge  von  wingewasse  uff  unde  in  dez  stifftis  hob  zcü  Leye.  Dar- 
vonne  sail  unser  gneidige  frawe  unde  der  stifft  obgenant  irst 
zcüfom  abeneymen  daz  derte  teil  des  wingewassez  ane  yodermans, 

25  unser  und  unser  erben  yntrag.  Unde  wers,  daz  wir  hiryn  adder 
anders  artikel  disses  briffes  in  keynen  stucken  sumig  worden,  so 
haben  wir  des  eyne  b4se  gesast  deme  megenanten  stiffte  vier 
Eiinsche  gülden  uff  yoden  morgen,  sich  Schadens  unde  hindersail 
darane  zcü   irholnde,    unde  wan  wir   dez  vorbod  werden  an  ge- 

80  richte,  sollen  wir  semptlich  kommen  unde  da  deme  stiffte  eyn 
gnügen  zcö  thünde  vor  allen  mogelichen  unde  kuntlichen  scha- 
den, abe  der  villichte,  wy  der  namen  hedte  von  kost,  von  bo- 
delon,  von  miste  adder  andern  Sachen,  daruff  gegangen  were. 
Als  wir  daz   der  egenanten  unser  lieben   gneidigen    frawe,    irer 

35  nochkommen  unde  stiffte  egenant  in  guden  trüwen  gelobed  han 
in  crafft  disses  briffes,  unde  wan  disse  zcwenczig  jar  vorgangen 
sin,  so  ensail  disser  briff  keyne  forder  macht  me  haben,  unde 
uns  unde  unse  erben  bij  solcher  lenunge  unde  erbeschaff,  so  wir 
sij  vor   von   deme    stiffte    gehad    haben,    lassen    sail.     Unde  dyt 

40v7ollen   wir   unde    glaben    daz    unvorbrochlich  zcü  halden  unde 


442  1436  sept.  30. 

dawidder  nicht  zc\\  thunde,  geverde,  argelist  unde  alle  niiwe 
funde  genczlich  ußgescheiden.  Dez  zcu  orkunde  haben  wir  ob- 
genant  semptlich  gebeiden  dy  scheppen  dez  megenanten  dorffez 
Leye,  daz  sie  zc4  eyner  gewissen  kuntschaff  irs  dorffes  ingesigel 
an  dissen  briff  han  gehangen,  dez  wir  scepphen  zcu  disser  zcijt  5 
also  umbe  irer  semptlichen  heide  ^)  willen  bekennen.  Datum  anno 
Domini  m^.  cccc^»  tricesimo  sexto,  in  vigilia  sancti  MichaheUs 
archangeli. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel   abgefallen.     Auf   der   rückseite   von   band    15. 
jabrb.:  ,Obir  daz  dretenteül  dez  wyngewaßis  uff  dem  sande  zu  Leyge^  10 

1)  bier  folgt  nocbmals  ,die'.        2)  ei  verklext. 


408.     Otto  von  Muleiibach  beketint,  von  der  äbtissin  Bertha  von  Sayn 
zu  Kaufungefi  mit  3  hufen  land  zu  Ochshausen  belehnt  worden  zu  sein. 

1436  September  30. 

1436  Ich  Otte  von  Mulenbach  bekenne  vor  mich  und  myne  erben  15 

aept.  30,  ^ffiJltlioh  in  diesem  brieffe    vor    allen    luten,    daz   die  edele  und 
wirdige  frauwe  Berta  von  Seyna  eptischen  zu  Kouffungen  myne 
liebe  gnedige  frauwe  vor  sich,  ire  nachkommen   und  stifft  mich 
belehnid  haid  mit  drehin  hüben  landes  und  allem  dem,  daz  darczu 
gehored,  keynerley  ußgescheiden,  gelegen  in  dem  dorffe  und  feit-  20 
margken  zu  Ogkeßhusen  bij  mynen  eygen  gutern.    Und  ich  und 
myne  lijbeßerben  soln  und  woln  soliche  dry  hübe  landes  von  der 
genanten  unser  gnedigen  frauwen,  iren  nachkommen  und   stiffte 
mögen  zcu  lehin  haben  und  tragen   und  in  allejerlichs  uff  sentt 
Michaelis  tag  davon  geben  und   beczalen   vier    vierteil   fruchte,  25 
halb  körn  und  halb  habbern,  und  in  die   ane   alle  iren   schaden 
bringen  und  verandelagen  uff  ir  kornhuß  daselbis  zu  Kouffungen 
ane  intrag  und  ane  geverde.     Wer  es    auch,    daz  ich  von  todes 
wegen  virschiede  unde  ane  lijbeßerben  sterbe  unde  abeginge,  daz 
God  nach  syme  willen  lange  verhalte,  alsdann  sulten  soliche  dry  30 
hübe  mit  iren  zcubehorungen,  wie  vorgerurd  ist,  widderumb  ledig 
und  loiß  uff  sie,  ire  nachkommen   und    stifft  vorbenant  gefallen 
ane  geverde,  als  ich  daz  der  vielgenanten  myner  lieben  gnedigen 
frauwen  in  guten  truwen  globt  und  gered  han,  globe  und  redde 
daz  auch  geinwurtiglich  in  crafft  diesis  brieffis  stede,   veste  und  35 
unvirbrochlich   zu   halten,    alle   geverde   und    argeliste    herinne 
genczlich  ußgescheiden.    Des  zcu  Urkunde  han  ich  myn  inges^ei 
an  diesen  brieff  gehangen.     Geben  uff  sontag  nehst  nach   sentt 


1436.  443 

Michaelis    tag,    sub    anno    Domini    millesimo    quadringentesimo 
XXX,  sexto. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel  Ottos  von  Mulenbach    (beechr.  8.  urk.  nr.  425). 
Auf  der  rückseite  von  hand  16.  jahrh.:  ,S  hüben  zu  Ock8haiißen\ 


5409.     Aebüssin  Bert  ha   vofi    Sayn  zu  Kaufmigen  bekmidet  den  ent- 
scheid wegen   des   streitigen   zehnten    in   der  feldmark   zu    Walburg 
zwischen  dem  stifte  Kaufungen  und  der  pfarrei  Walburg, 

1436. 

Anno  millesimo  quadringentesimo  tricesimo  sexto  habenn  1430. 
10  mr  Bertha  vonn  Siegenn  ebtischin  tzw  Kauffungen  durch  un- 
sem  amptman  volnmechtigk  geschickt  tzu  Walbergk  durch  ge- 
brechen des  heylgenn  creutzs  tzw  Kauffungen  eynes  imnd  des 
pfarherrs  tzu  Walbergk  herm  Claus  Mollers  andern  teyls  des 
tzehenden    halbenn   in    der   feltmarck    tzu   Walbergk   gelegenn. 

15  So  hat  unser  amptmann  angesprochenn  die  eltesten  tzur  Liech- 
tenaw  unnd  tzu  Walbergk,  die  dan  do  tzur  tzeyt  eynenn  lant- 
scheit  gegangen  habenn. 

Zum    erstenn   der   Rechbergk   beßamet    ist    jhenseyt    dem 
Nuhnnebaume  nach   dem  Steynholtz,   tzehendet  der   kirchen  tzu 

20  Walbergk  unnd  gehet  strack  über  die  Wehre  noch  dem  Hasen- 
berge an  das  kirchennlant,  das  tzehendet  halb  tzw  Kauffungen 
unnd  halb  der  kirchen  tzu  Walbergk.  Jhenseyt  dem  Hasenberge 
hatten  die  Vollender  ^)  eynn  laut,  tzehendet  halb  tzu  Kauffungen 
unnd  halb  tzu  Walbergk.    Item  furter  den  Eysenberg  nach  dem 

25fußpfade,  der  tzu  Cassell  gehet,  tzehendet  alle  der  kirchen  tzu 
Walbergk  biß  an  der  vonn  Rhommerade  feit.  Item  furter  den 
pfait  biß  in  die  lantstrasse,  die  kalden  Heyster  auff  beyden 
seytenn  biß  an  das  Heygeholtz  alle  gelende  besamet  seynt,  es 
seyen   der  vonn  Germerade,  Bischofferade,    des  heyigen  creutzs 

30  tzu  Kauffungen  oder  anderer  herren.  Bober  der  lantstrasse  biß 
an  der  vonn  Rhommerade  feit  tzehendet  alle  der  kirchen  tzu 
Walbergk,  außgescheydenn  unsers  gnedigenn  herrenn  lant  im 
Langen  gründe,  das  dan  tzehentfrey  ist. 

Cop.-pap.  von  ende  des  16.  jahrh.  im  pfarrarchive  zu  Walburg. 

35  1)  der  name  VoUand  kommt  heute  noch  vielfach  in  Walburg  vor. 


444  1437  juli  14. 

410.    Heinrich  KotteUiig  zu  Herleahnuseu  hekenni,  diu^s  äbtissiü  Bertha 
von  Sayn  zu  Kaufuiigen  ihn  mit  der  ßscherei  in  der  Werra  auf  lebetis- 

zeit  beliehen  habe, 
1437  juli  14, 

1437  Ich  Henrich  Kotteling  wanhafftig  zcu  Herlßhusen  bekenne  6 

•^"  *      'in  disme  uffen  briffe  vor  mich  unde  alle  myne  erben,    so  als  dij 
erwerdige  in  Gode  unde  frawe  frawe  Bertha  von  Seyn  eptischen 
zcu  Couffungen  mid  gerichte  unde  rechte  irwonned  *)  had  dy  fische- 
rige mid  irer  zcuhorunge  uff  der  Werre,  dy  sy  mir  nu  geluwen 
had  zcu  mynez  ly ebis  leybetaigen  in  solicher  forme,  daz  ich  iren  10 
gnaden,  wer  dij  in  zciden  ist,  dynen  sail  dez  jares  mid  nun  din- 
sten,    der  yclicher  eyner  sin   sail  von  vier  Schillingen  Doeringer 
phengen,    daz   sind    neymlich  16  ailde  groschen,    den  ersten  uff 
den  heiigen  abend  Wynachten,  den  andern  in  den  vier  nunen^), 
den  derthen  uff  Midf asten,  den  vierden  uff  Palmen,  den  funfften  15 
in  der  Cruczewochen,    den   sesten  in   der  Phingestewochen,    den 
sobinden  uff  sente  Margareten  abend,  den  achsteyn  in  der  fron- 
fasten vor  Michaelis,  den  lesten  in  deme  Advente,  mid  allen  houbt- 
fischen  unde  solchen  dinst  brengen  zcu  Couffungen  in  dy  eptige. 
Hirbey  ist  bereth,    daz   mir  werden   soln  alle  jar  seß  elin  graez20 
Cruczeborgers  tuch,    yo  eyn  ele  umbe  seß  groschen   ailder  gro- 
schen,   dry  Scheffel   koms  vor  myn  brod  unde  eynen    schingken 
uff  Ostern.     Unde  dyt  habe  ich  selbirs  gesast  unde  gemacht  unde 
pober  dyt  habe  ich  gegangen  in  dy  kirchen  hinder  keyser  Hin- 
richs  altar  in  keynwortekeid  der  eddeln  jungfrawen  unde  ganczme25 
capittel  dez  stifftes  daselbis  prister,  unde  leyen  unde  han  daz  also 
deme  heiigen  crucze  unde    deme    stiffte    daz  in  truwen    gelobed 
unde  zcu  den    heiigen  geswom,    disse    vorgeschriben    dinste  zcu 
hailden  an  myn  ende.     Unde  wer  es,   daz  dez  nicht  geschee,    ßo 
soilde  ich  mich  selbirs  vortriben  unde  vortreben  han.     DamiddeSO 
wart  ouch  bereth,  daz  sy  aldan  eyn  eptischen,  wer  dy  in  zciden 
were,   solche  fyscherige  thun  soilde,   weme  sy  dy  gunde.      Ouch 
enhan  myne  erben   keyn   recht  darane,  sy  enhedten  ez  dan  von 
gnaden  eyner  eptischen.     Daz   dyt   war  sy,    spreche    ich    uff  dij 
eyde,  dy  ich  mynen  rechten  herren  gethan  habe  unde  noch  thun3o 
sail.     Dez  zcu  erkunde  geybe  ich  dissin  uffen  brif  vorsigelt  mid 
ingesigel  dez  erbem  hern  Johan  Richenbach  pherner  zcu  Couf- 
fungen, der  da  ouch  keynwortig  waz,    dez    ich    iczunt    genanter 
also  umbe  syner  beyde  willin  bekenne.    Datum  sub  anno  üomini 
millesimo  quadringentesimo  tricesimo  septimo,  ipso  die  sancti  Hen-4" 
rici  imperatoris '). 


1437.  —  1438  Jan.  20.  446 

Orig.-pap.  in  M.     Auf  der  rückseite  rest  eines  aufgedrückten  siegeis  und 
von  band  18.  jahrh. :  »Fischerey  auf  der  Werra*.     Gedr.:  Landau  Fischerei  12. 

1)   erstritten.         2)   die    vier    tage    von   Aschermittwoch    bis   Invocavit. 
8)  über  den  Heinrichstag  s.  urk.  nr.  428. 

5411.  Aebtissin  Bertha  von  Sayn  zti  Kauftmgen  bekundet,  dass  Sieg- 
fried  Oremus,  beu^ahrer  des  altares  U.  L,  F.  in  der  stißskirche  da- 
selbst, mit  ihrer  bewilUgimg  m%  ftaus  und  eine  hofstätte  (zu  Ober- 
Kaufungen  ?)  an  Eckel  Karls  und  seine  ehefrau  Katfiarine  verkaufte. 

1437. 

10  Wir  Berthe  von  Seyn   von  Götz  gnaden   ept^che   dez  ko-     1437, 

niglichin  stifftes  dez  heiigen  cruczes  zft  Kouffungen  bekennen 
vor  nnß  unde  unser  nachkomen  in  dißem  brieffe,  daz  her  Syfert 
Oremus  bewerer  unßir  liebin  frauwen  altars  yn  unserme  stiffte 
hat  vorkouft  myd  unserme  wißen  unde  willen  Eckein  Karls,  Ka- 
lo therinen  siner  elichen  wertin  unde  eren  erbin  daz  huß  unde 
habestad,  daz  Merenberges  seligen  waz,  mid  siner  zubehorunge, 
daz  wir  gabin  unde  vorkouften  zu  dem  vorgenanten  altare,  und 
woln  sy  dez  geweren  und  han  en  daz  gegebin  vor  funfczehn 
gude  gülden,  dy  man  widdir  sal  anlegen  an  gulde  deme  ege- 
20  nanten  altare.  Dez  zu  kuntschaf  der  warheit  so  han  wir  Berthe 
vorgenant  unser  ingesigel  laßen  hencken  an  diessen  briff  unde 
her  Syfei:t  daz  syn  darbye.  Datum  anno  Domini  millesimo  qua- 
dringentesimo  tricesimo  septimo. 

Orig.-perg.    in  K.     Beide    siegel    abgefallen.    Auf   der   rückseite:    jBe&te 
26  virginis*. 

412.     Mefze  Koppet^  wnd  ihr  söhn  Thmnas  zu  Heisa   verkaufen  deni 
altare  der  heil.  Kunigunde  in  dei'  Stiftskirche  zu  Kaufungen  10  Schil- 
linge geld  jährlicher  gülte  auf  wiederkauf 
1488  Januar  20. 

30  Ich  Metze   Koppers,  Thomas  er  son  bekennen   offintlichen      i438 

vor  uns   unde   vor   alle   unße    rechten    erben    in    diesseme    offen  ^^^'  ^' 
brieffe,  diaz  wer  vorkoufft  haben  unde  vorkouffen  in  unde  myd 
krafft  dießes   brieffes   deme  altare    sinte  Kunegunde,    gelegen  in 
deme    konniglichen    stiffte    des    heiigen    crutzes    zu   Cauffungen, 

35  tzehen  sol.  geldes  yerlicher  gulde  Hescher  were  vor  seß  phunt 
derselben  were,  dy  uns  alle  wol  betzalt  synt,  unde  segen  daz 
egenante  altar  der  seß  phunt  in  disßeme  briffe  quid,  ledig  unde 
loys.  Unde  sollen  [imde]  ^)  wollen  wir  ader  unße  erben  dy  egenante 
gulde  deme    altare   vorgeschr^ien   gutlichen    alle  jar  geben  unde 


446  14S8  Juli  14. 

betzalen  uffe  sinte  Jacobes  tag  nach  datum  dießes  brieffes  uß 
unserme  erbe,  daz  uns  zugefallen  ist  zu^)  teyle  von  unsem  el- 
dem,  daz  gelegen  ist  zu  Heiße  in  deme  dorffe  unde  in  der 
Weltmarke  darselbes,  nicht  ußgescheiden.  Ouch  ist  uns  dy  gnade 
Widder  gegeben,  daz  wir  ader  unße  erben  mögen  alletzijt  widder  5 
kouffen  duße  egenante  ^)  tzehen  soL  geldes  vor  seß  phunt,  alße  vor- 
gesckreben  steyt,  wan  uns  des  gelüstet.  Loben  unde  [redden]  *)  wir 
egenante  vorkouffer  alle  stucke  unde  artikel,  dy  in  diesseme  briffe 
begreifen  syn,  in  guden  truwen  stede  unde  veste  zu  haldene  ane 
alle  argelist  unde  geferde  unde  ane  des  altares  schaden.  Des  10 
zu  kmitfidbafft  der  worheit  aller  stucke  han  wir  Yorgefwnte  vor- 
kouffer gebeden  den  ersamen  prister  hern  Ludewige  von  üss- 
lacht  phe[r]ner  zu  Heise,  daz  ker  syn  iixgeseffel  vor  uns  unde 
unße  erben  had  gehangen  an  dießen  briff,  des  ich  Ludewig  ege- 
nant  prister  bekenne.  Datum  anno  Domini  m^.  ccce®.  xxxvüi®.,  15 
ipso  die  sanctorum  Fabiani  et  Sebastiani  martirum. 

Orig.-perg.  in  K.  Die  in  dieser  urk.  über  gebühr  häufigen  zeichen  für 
e  über  vocalen  sind  unberücksichtigt  geblieben.  Siegel  abgefallen.  Auf  der 
rückseite  von  band  16.  jahrh. :  ,Eleemo«y97a  altaris  sancte  Kunigundis^  und  dar- 
unter von  anderer  band  ,Metze  Koppers*)  dabit  10  sol.  annuatim*.  20 

1)  junde*  fehlt  im  orig.  2)  ,zu*  übergeschrieben.  3)  hier  folgt  wieder 
gestrichenes  ,seß*.  4)  ,redden*  fehlt  im  orig.  5)  hier  folgt  anscheinend  ge- 
strichenes ,vi  (6)  toll*. 

413.  Heinrich  von  Schiitzeberg,  obei'schreiber  landgraf  Ludwigs  I.  zu 
Hesseil,  Mathias  Jud^  und  Johannes  Reichenbach,  canoniker  zu  Kau-^^ 
fangen,  bezeugen,  dass  äbtissin  Bertha  daselbst  die  he^'ausgabe  der 
bestätigtmgsurkunde  des  priesters  Johann  Funcke  für  den  aliar  U.  L. 
F.  in  dei'  Stiftskirche  zu  Kaufungen  an  dessen  sachivaJter  Heinrich 
Reimbdd  verweigerte. 

1438  juli  14.  do 

U38  Ich  Heinrich   von  Schuczerberg   uberschriber   des   hoichge- 

juh  14,  \^QYn  fursten  und  hern  hern  Ludewiges  lantgraven  zcu  Hessen 
myns  gnedigen  heben  hern  und  wir  Mathias  Jodde  und  Johannes 
Eichenbach  canoniken  des  fryhen  wertUchen  stifftes  und  kirchen 
zcu  Koyffungen  bekennen  und  thun  kunt  allermenUch,  den  disßer3& 
juli  10.  briff  vorkummet,  das  wir  an  donstag')  nehist  vergangen  mit 
deme  erbarn  hern  Hinrico  Reymboldi  auch  des  vorgenanten  unßers 
gnedigen  hern  ^chxiber  umbe  syner  bethe  willen  gegangen  syn 
darselbest  zcu  Koyffungen  vor  die  edeln  und  wirdigen  frau\!ren 
Berthen  ebtischen  des  vorgenanten  stifftes  darselbes,  der  genante  -In 


14B8  oct.  1.  447 

Heinricus  als  eyn  procurator  und  Vormunde  des  erbam  hem 
Johan  Fungken   und  von    syner  wegen  dy  selben   frauwen  eb- 

.  tischen  dorch  mich  Hinrich  obgenant  von  erst  und  damoch  auch 
selbst  gutlich   und    ilelich  bydden  liß  und  bayt,   das  sie  im  von 

6  wegen   dez  icztgenanten   hem  Johannen  Fungken    und  an  syne 

stait  geben   und  virandelagen  wolte   die   confirmacien   über   den 

altar  unser  lieben  frauwen  in   der  selben  kirchen   gelegen,    den 

dan  her  Heinrich  Peters  seliger   und  her  Syfferd  Oremus  prister 

instauriret,  dotiret  und  auch  innegehabt  hetten,  adder  eyne  wäre 

lOversigilte   abschrifft  der  selben  confirmacien^   wante  der  geiiaxkte 

her  Johan  Fungke  stdicher  con&rraacieii  behubte,    darumbe  das 

er  als  umbe  den  selben  altar  in  kryge  were  mit  dem  erbam  hem 

Nycolao  Trotten  senger  zcu  Friczlar.    Solicher  bethe  die  genante 

frauwe    ebtische  in  nicht    geczwyden^)   wolte,    sondern  im*)  so- 

löhches  zcu  thunde  weygerte  und  sprach,   sie  hette  soliche  confir- 

macien  by  ir  ligende  und  hette  dy  ir  und  irem  styffte  zcft  gude 

geczugit  und  erworben  und  wolte   die  by  sich  behalten  und  im 

zcumail  nicht  geben.     Daruff  sprach   HeinrtcA  egenant  zcu  der 

deikgenanten  ebtischen,  im  beduchte,  dywile  sie  soUcher  confirma- 

20  cien  bekewflich  were  und  der  doch  zcu  geben  weygerte,  daß  sie  dan 

hem  Johan  Fungken  vorungnaden  wolte,   und  baith  uns  vorge- 

sohiiben  alle,  das  wir  im   soliche   redde,   bethe   und  weygerunge 

bekenthlich  syn  weiten  und  das  wir  darby  gewest  syn  und  das 

alles,  wie  vorgeschriben  stehit,  gehört  han.     Das  schriben  wir  uff 

25  unser  warheit  und  so  hoich,  als  uns  das  in  rechte  gebort.     Und 

des  zcu   orkunde   und  waren    bekenthnisse   han  wir  unser  inge- 

sigel  zcu  rucke  uff  dissen   briff  gedrucht.     Datum  feria   secunda 

post  diem  sancte  Margarete  virginis,  anno  Domini  m^.  cccc.  xxxviii^. 

Cop.-pap.  16.  jahrh.  in  K.    Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh. :  ,Copia 
30  des  briefes,    als  durch  Heinricum  Reymbold  procurator  gefordert  ist  presentibus 
testibus  die  confirmacie    und    instauracien   über   unser   lyben   frauwen  altar  zcu 
Kouffungen\ 

1)  ,donnei*stag^         2)  willfahren,   gewähren.         3)   hier  folgt    wiederge- 
strichenes  ,das*. 

35  414.  Das  concil  zu  Basel  befiehlt  dein  official  der  propstei  der  sanct 
Peterskirche  zu  Fritzlar,  unter  bestimmten  Voraussetzungen  den  cano- 
nikus  Johannes  Funcke  an  der  Marienkirche  zu  Rotenburg  in  das  rectorat 
des  altares  U,  L.  F.  in  der  Stiftskirche  zu  Kaufungen  einzufuhren. 

Basel  1438  october  7. 

40  Sacrosancta  generalis  synodus  Basilien[sis]  in  spiritu  sancto 


1433 
oct,  7. 


448  1438  oct.  7. 

legitime    congregata,    universalem   ecclesiam  representans   dilecto 
ecclesie  filio  .  .  officiali   prepositure    ecclesie    sancti  Petri  Fritzla- 
rien[sis]  Maguntin[e]  diocesis  salutem   et  omnipotentis  Dei  bene- 
dictionem.     Dignmn  arbitramur  et  congruum,    ut   illis   reddamur 
ad  gratiam  liberales,  quibus  ad  id  propria  virtutum  merita  lauda-  6 
biliter   suffragantur.     Exhibita   siquidem    nobis   nuper   pro    parte 
dilecti  ecclesie  filii  Johannis  Füngke  canonici  ecclesie  beate  Marie 
in  Rodenberg  Maguntine  diocesis  peticio   oontinebat,   quod,    licet 
in  fundacione  et  dotacione   altaris  beate  Marie   in   ecclesia  secu- 
lari  sancte  crucis  in  Conffungen  dicte   diocesis  per  dilectum  ec-  10 
clesie  filimn  Syfridum  Oremus    et    quondam   Henricum  Petri  de 
Ymmenhusen    presbiteros    dicte    diocesis    ordinaria    interveniente 
auctoritate  canonice  faetis  expresse   caveatur,    quod  ipsi  Syfridus 
et  Henricus,    quamdiu  agerent  in  bumanis,    insimul    dicto    alt-ari 
in  divinis  deservire  ac  illius  fructus,   redditus   et  proventus   per- 15 
cipere,  necnon  altero  decedente  eorundem  superstes  rector  altaris 
antedicti  remanere,  quo  etiam  cedente  vel  decedente  prefatus  Jo- 
hannes, qui  tunc  in  sacerdocio    constitutus    erat,    si    alios   super- 
viveret,  ad  altare  predictum  presentari  deberet,  tamen  nuper  (per 
prefatum  Syfridum  seu  illius  ad  hoc  per  eum   specialiter   consti-20 
tutum  procuratorem  de  dicto  altari,  quod  ipse  timc  prefato  Hen- 
rico  vita  functo  obtinebat,  in  manibus  dilecte  ecclesie  filie  Elliza- 
beth  de  Waldeck  canonice  et  capellanisse   dicte   ecclesie,   in  qua 
preter  dilectam  ecclesie  filiam  illius  abbatissam  nonnulle  canonice 
seculares  canonicatus  et  prebendas  ac  officia  inibi  obtinentes  f ore  25 
noscuntur,  ac  [coram]  ^)  certis  notario  publice  et  testibus  fide  dignis 
extra  Romanam  curiam  sponte  et  libere  facta  resignacione)  dilectus 
ecclesie  filius  Nicolaus  Trotten,   qui  se  gerit  pro  cantore   ecclesie 
sancti  Petri  Fritzlariensis   dicte   diocesis,   se  ad   altare  predictum 
per  prefatam^)    capellanissam,   ad   quam    presentacionem    rectorisSi^* 
ad  altare  hujusmodi  ea  vice  spectare  pretendebat,  dilecto  ecclesie 
filio  Johanni  de  Eodenstein  preposito  dicte  ecclesie  sancti  Petii, 
cum  ad  illius  prepositum  pro  tempore   existentem  institucio  pec- 
toris ad  dictum  altare  de  antiqua  et  approbata  ac  hactenus  paci- 
fice  observata  consuetudine  pertineat,  presentari  procuravit.      Or—  Se 
taque  inter  Nicolaum  petentem   presentacionem  hujusmodi    cano— 
nicam  fore  pronunciari  seque  in  rectorem  dicti   altaris  institui  ei: 
Johannem    predictos    asserentem    institucionem ')   hujusmodi    fiexi 
non  debere  occasione  premissorum   coram  te  non  ex  delegacion.^ 
apostolica    materia    quescionis,    tu    in    hujusmodi   causa    ad    norx—  ^j 
nullos  actus,  citra  tamen  conclusionem  inter  partes  ipsas,   diceris 


1438  oct  7.  440 

processisse.     Cum  itaque    juxta   premissa   presentacio   hujusmodi 
viribus  non  subsistat   et,   sicut  accepimus,    dictum    altare   adhuc, 
ut  prefertur,  vacare  noscatur,    nos    statum    cause  hujusmodi  ha- 
bentes  presentibus  pro  expresso  ac  volentes  prefatum  Johannem 
öapud  nos  de  vite  ac  morum  honestate  aliisque   probitatis   et  vir- 
tutum  meritis    multipliciter  commendatum   horum   intuitu  favore 
prosequi  gracioso  discrecioni  tue  per  hec  scripta  mandamus,  qua- 
tinus  resignacione  hujusmodi,  postquam  de  ea  constiterit  legitime 
per  te  aut  alias  rite  admissa,  si  per  eventum  litis  hujusmodi  fun- 
10  dacionem  et  dotacionem  hujusmodi,  ut  premittitur,  canonice  f actas 
fuisse  seu  alias  dictam  presentacionem  non  fore    canonicam   dic- 
tumque  Johannem  ad  hoc  per  diligentem   examinacionem,   super 
quo  tuam  conscienciam  oneramus,  ydoneum  esse  reppereris,  altare 
predictum,   cujus  fructus,    redditus  et  proventus   sex   marcharum 
löargenti  secundum  communem  estimacionem*)  valorem  annuum,  ut 
idem  Johannes  asserit,  non  excedunt,   sive  per   hujusmodi  resig- 
nationem  tunc  sive  alias  quovismodo  aut  ex  alterius  cujuscumque 
persona  seu  per  liberam  resignationem  aÜcujus  de  ülo  extra  Ro- 
manam  curiam  etiam  coram   notario   publice    et    testibus    sponte 
20factam  vacet,  etiamsi  tanto  tempore  vacaverit,  quod  ejus  coUacio 
juxta  Lateranensis  statuta  concilii  ad  sedem  apostolicam  legitime 
devoluta  ipsumque  altare  disposicioni   apostolice  specialiter  reser- 
vatum  existat  et  super  eo  inter  aliquos  lis,    cujus  statum  presen- 
tibus haberi  volumus   pro  expresso,   pendeat  indecisa,    dummodo 
25  tempore  dato  presentium  non  sit  in  eo  alicui  specialiter  jus  que- 
situm,  cum  omnibus   juribus    et  pertinenciis    suis    dicto    Johanni 
auctoritate  nostra  conferas  et  assignes,  inducens  per  te  vel  aliimi 
seu  alios  eundem  Johannem  vel  procuratorem  suum  ejus  nomine 
in  corporalem   possessionem   altaris  juriumque  et  pertinenciarum 
30  predictarum  *)  ac  defendens  inductum  amoto  exinde  quolibet  illicito 
detentore  ac  faciens  ipsum  Johannem  vel   dictum   procuratorem 
pro  eo  ad  hujusmodi  altare,  ut  est  moris,  admitti  sibique  de  illius 
fructibus,  redditibus,  proventibus,   juribus    et  obvencionibus  uni- 
versis  integre  responderi,  contradictores  auctoritate  nostra  appel- 
35  lacione  postposita  compescendo.     Non    obstantibus    felicis    recor- 
dacionis   Bonifacii    pape  vüi.  et    aliis   constitucionibus  apostolicis 
necnon  statutis  et  consuetudinibus   dicte   secularis  ecclesie   etiam 
jiiramento,  confirmacione  apostolica  vel   quacumque  firmitate  alia 
roboratis  contrariis  quibuscumque,  aut  si  aliqui  super  provisioni- 
40bus   sibi   faciendis    de    hujusmodi  vel  aliis  beneficiis  ecclesiasticis 
in  ilHs  partibus  speciales  vel  generales  dicte  sedis   vel  legatorum 

29 


460  1488  oct.  1. 

ejus  litteras  impetrarint,  etiamsi  per  eas  ad  inbibicionem,  reser- 
vacionem  et  decretum  vel  alias  quomodolibet  sit  processum,  qai- 
bus  Omnibus  prefatum  Jobannem  in  assecucione  dicti  altaris  vo- 
lumus  anteferri,  sed  nullum  per  boc  eis  quoad  assecucionem 
beneficiorum  aliorum  prejudicium  generari,  seu  si  venerabili  .  .  o 
archiepiscopo  Maguntino  et  prefate  abbatisse  necnon  dilectis  ec- 
clesie  filiabus,  capitulo  dicte  secularis  ecclesie  vel  quibusvis  aliis 
communiter  vel  divisim  a  dicta  sit  sede  indultum,  quod  ad  recep- 
tionem  vel  provisionem  alicujus  minime  teneantur  et  ad  id  com- 
pelli  aut  quod  interdici,  suspendi  vel  excommunicari  non  possint^  10 
quodque  de  bujusmodi  vel  aliis  beneficiis  ecclesiasticis  ad  eorum 
coUacionem,  provisionem,  presentacionem  seu  quamvis  aliam  dis- 
posicionem  conjunctim  vel  separatim  spectantibus  nulli  valeat  pro- 
videri  per  litteras  non  facientes  plenam  et  expressam  ac  de  verbo 
ad  verbum  de  indulto  bujusmodi  mentionem  et  qualibet  alia  dicte  15 
sedis  indulgencia  generali  vel  speciali,  cujuscumque  tenoris  existat, 
per  quam  presentibus  non  expressam  vel  totaliter  non  insertam 
effectus  earum  impediri  valeat  quomodolibet  vel  differri  et  de  qua 
cujusque  toto  tenore  habenda  sit  in  nostris  litteris  mencio  spe- 
cialis, aut  si  dictus  Jobannes  presens  non  fuerit  ad  prestandum:^ 
de  observandis  statutis  et  consuetudinibus  dicte  secularis  ecclesie 
solitum  juramentum,  dummodo  in  absencia  sua  per  procuratorem 
ydoneum  et,  cum  ad  ecclesiam  ipsam  accesserit,  corporaliter  illud 
prestet,  seu  quod  idem  Johannes,  ut  eciam  asserit,  canonicatnm 
et  prebendam  prefate  ecclesie  beate  Marie  ac  parrochialem  eccle-25 
siam  in  Konnefelt  necnon  capellam  sancti  sepulchri  sine  cura 
sitam  extra  muros  opidi  Spangenberg  dicte  diocesis,  quorum  om- 
nium  fructus,  redditus  et  proventus  undecim  marcharum  ai^enti 
secundum  estimacionem  *)  predictam  valorem  annuum  non  excedunt, 
noscitur  obtinere,  nos  enim,  si  dictus  Johannes  ad  hoc  repertusai) 
fuerit  ydoneus,  ut  prefertur,  exnunc  perinde  irritum  decemimus 
et  inane,  si  secus  super  hiis  a  quoquam  quavis  auctoritate  scienter 
vel  ignoranter  contigerit  attemptari,  ac  si  die  dato  presencium 
eidem  Johanni  ad  hoc  reperto  ydoneo  de  dicto  altari  cum  inter- 
posicione  decreti  provideri  mandavissemus.  Datum  Basilee  nonis35 
octobris,  anno  a  Nativitate  Domini  millesimo  quadringentesimo 
tricesimo  octavo. 

Orig.-perg.  in  K.     Das  bleisiegel  des  concils  zu  Basel  hängt  an  bindfaden 
an.     Unter  dem  umgelegten  unteren   rande  (plica)  linker  band  die  taxvermerke 
X,  darunter  ,G.  CosseP    und  wiederum  ,Jo.  Swabenheym*,    links   davon  ,Otte\  4L» 
X 
X 


1438  nov.  80.  461 

Auf  der  plica  rechter  band  ,Bertoldu8*.  Auf  der  rückseite  von  gleichzeitiger 
hand  ,Bertoldu8*,  sowie:  ,Nirdtet«  prior  de  Platma;  Jo.  de  Dyk«n;  B.  Förstern; 
Moguntina  in  Kaufungen  gracia  Si  netUer^;  sodann  von  hand  16.  jahrh.:  »Des 
concilii  zu  Basels  briff,  ein  praebende  zu  sanct  Marien  altar  gehörig  betr.* 

B  1)  jcoram'  fehlt  im  orig.        2)  orig.  ,prefatum*.        3)  ,institucionem*  auf 

rasur.         4)  orig.  ,extimacionem*.        6)  orig.  ,predictorum*. 


415.     Notar,  cleriker  Johannes   Winrich  zu  Cassel  beurkundet,   dass 

Heinrich  Reimbold,  Sachwalter  des  canonicus  Johannes  Funcke  zu  Ro^ 

tenburg,  wegen  rechtsverweigerung  seitens  des  officiah  der  propstei  der 

10  sanct  Peterskirche  zu  Fritzlar  bei   besetzung  des  altares  U.  L.  F.  in 

der  Stiftskirche  zu  Kaufungen  an  das  concil  zu  Basel  appellirte. 

Cassel  1438  november  30, 

In  nomine  Domini,  amen.     Anno  a  nativitate   ejusdem  mil-      1438 
lesimo  quadringentesimo  tricesimo   octavo,  indictione  prima,   die  ^^^-  ^^• 

15  vero  ultima  mensis  novembris,  hora  vesperormn  vel  quasi,  ponti- 
ficatus  sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini  nostri  domini  Eu- 
genii  divina  providencia  pape  quarti  anno  octavo,  in  opido  Cas- 
selensi  Maguntine  diocesis,  in  domo  habitacionps]  mei  notarii 
publici  infrascripti  in  libertate^)  ibidem   sita,   in  mei  notarii  pu- 

20blici  et  testium  subscriptorum  ad  hoc  vocatorum  et  requisitorum 
presencia  personaliter  constitutus  honorabihs  vir  dominus  Hein- 
ricus  Reymboldi  procurator  et  nomine  procuratorio  honorabilis 
viri  domini  Johannis  Funcken  presbiteri  dicte  diocesis  habens  et 
tenens  in   suis  manibus    quandam   provocacionis  et  appellacionis 

25  papiri  cedulam  infrascriptam  notam  in  se  continentem,  quam  ibi- 
dem animo  et  intencione  ad  sacrosanctam  generalem  synodum 
Basiliensem  provocandi  et  appellandi  ipsamque  honorabili  viro 
domino  officiaU  prepositure  ecclesie  sancti  Petri  Friczlariensis 
dicte  diocesis   aliisque,    quorum   interest,    insinuandi  et  intimandi 

30  in  medium  produxit,  quam  ibidem  legit,  interposuit,  provocavit, 
appellavit,  apostolos  peciit  et  protestatus  fuit  aliaque  fecit,  que  in 
eadem  cedula  clarius  et  diffusius  sunt  expressa.  Cujus  quidem 
appellacionis  papiri  cedule  tenor  sequitur  in  hec  verba: 

Cimi  appellacionis    remedium   non  ad  iniquitatis  vinculum, 

35sed  presidium  innocencie  et  ad  relevamen  omnium  indebite  op- 
pressorum  seu  opprimi  verisimiliter  timencium  a  sacrorum  cano- 
num  conditoribus  salubriter  sit  adinventum  ^),  hinc  est,  quod  ego 
Heinricus  Reymboldi  clericus  Maguntine  diocesis,  procurator 
et  procuratorio  nomine  honorabihs  viri  domini  Johannis  Funcken 


452  1438  nov.  30. 

presbiteri  dicte  Maguntine   diocesis,    coram  te  notÄrio  publico  et 
testibus  hie  astantibus  et  presentibus   animo  et  intencion^  ad  sa- 
crosanctam  generalein   synodum  Basiliensem  in  spiritu  sancto  le- 
gitime congregatam   et  ecclesiam  generalem  representantem  pro- 
vocandi  et  appellandi  apostolosque  petendi,  protestandi  et  alia  ap-  5 
pellanti  incumbencia  faciendi  dico  et  propono:  Quod,  licet  altare 
beate  Marie  virginis    situm  in  ecclesia    seculari    sancte   crucis  in 
Kouffungen  supradicte  diocesis,  quod  a  nonnullis  per  liberam  re- 
signacionem   cujusdam    domini  Syffridi  Oremus   presbiteri  vacare 
dicitur,  ad  prefatmn  dominum  Jobannem  Funcken  dominum  meum  10 
de  jure  et  signanter  juxta  vim,  formam  et  teuerem  cujusdam  in- 
stauracionis  supradicto  altari  edite  et  confecte  ac  eciam  nove  pro- 
visionis  et  gracie   eidem   domino   meo  ab  eadem   generali   sinodo 
facte    et    concesse    pertineat  et  ad  illud    per    bonorabilem  virum 
dominum  officialem  prepositure  ecclesie  sancti  Petri  Friczlariensis  15 
tempore  congruo  institui  et  de  eodem  investiri  ac  in  possessionem 
ejusdem  altaris  juriumque  et  pertinenciarum   ejus   induci   deberet 
et  debeat,   prout  ad  suum  spectaret,   exspectat   officium  ac  eciam 
de  jure   tenetur.     Et  quamquam   eciam   deinceps   idem    dominus 
mens  ad  verificandum  jus  suum  supradicto  altari  in  certo  tennuio*2i) 
sibi  ad  hoc  prefixo  quosdam  posiciones  et  articulos  sive  libellum 
articulatum  aut  peticionem  summarum  concludentes  contra  quaD- 
dam  pretensam  presentacionem ')   pretensi  adversantis  infrascripti 
de  jure  nullam*)  ac  invalidam  factam*)  realiter  et  in  scriptis  ex- 
hibuerit  seu  exhiberi  fecerit  seque  ad  probandum  in  eis  descripta,23 
quantmn  facta®)  erant  et  in  facto  consistebant,  obtulerit  sibique  eciam 
expost  per  procuratorem  suum  legitimum  certum  terminuna  et  di- 
laciones    competentes    ad   replicandum    contra    ipsius    adversantis 
pretensa  producta   et   ad   querendum    advocatum  ex  eo,    quod  in 
loco  Friczlari  aut  locis  circumvicinis  copiam   advocatorum  haberiaf» 
non  potest,  debita  cum  instancia    pecierit,    idem  tamen   dominus 
officialis  nuper  decem  diebus  nondum   elapsis   in   favorem  cujus- 
dam   domini   Nicolai  Trotten    pro    cantore    ecclesie  Friczlariensis 
se  gerentis  et   aliorum   adversariorum   ex   adverso   comparencium 
dictique  domini  mei  grave  prejudicium   dictos  posiciones   et  arti-3ö 
culos,  ut  predicitur,  exhibitos  recipere  ipsumque  et  causam  suam 
hujusmodi,  in  qua  de  jure  experiri  paratus  coram  eodem   domino 
officiali   extitit,    audire  in  ea,    cognoscenter  ^)    diffinire    eidemque 
domino  meo  eciam  hujusmodi  dilaciones,  ut  premittitur,  petitas^ 
dare  et   concedere   ac    justiciam    ministrare,    prout    tenebatur    de* 
facto,  contra  omnem  equitatem  denegavit  et  recusavit,  cum   tarnen 


14S8  nov.  30.  463 

probationis  dilaciones  eciam  ad  spacium  novem  mensium  sint®) 
concedende  et  maxime  procuratori  alleganti  se  habere  mandata 
dande  sunt  dilaciones  ad  consulendum  dominum  suum.  Quin- 
ymo,  quod  deterius  est,  causa  non  congnita  et  juris  ordine  mi- 
5  nime  servato  ac  debita  tenninorum  observacione  pretermissa  pre- 
fatiun  Nicolaum  Trotten  per  non  patemum  et  ullum  jus  hac 
vice  presentandi  habentem  ad  dictum  altare,  ut  dicitur,  presen- 
tatum,  dicto  domino  meo  seu  ejus  procuratore  in  termino  ad  hoc 
minime  vocatis  seu  citatis,   sed  eis  penitus  absentibus  ac  juste  et 

10  racionabiliter  refragantibus  et  renitentibus,  perperam,  nuUiter  et 
de  facto,  cum  de  jure  non  poterat  nee  potuit,  ut  fertur,  instituit, 
licet  minus  juste,  et  domino  meo  antedicto  viam  justicie,  que 
tarnen  cuique  patere  deberet,  quantum  in  eo  erat,  precludere  sa- 
tagebat,    prout    ex  pretactis    posicionibus  et  articulis  et  aliis  pro 

15  parte  ejusdem  domini  mei  Johannis  productis  et  exhibitis  ac  in 
futurum  producendis  et  aliis  coram  eodem^®)  domino  officiali  in 
hac  causa  actis  et  habitis,  que  huic  mee  appellacioni,  quatenus 
pro  ejus  justificacione  faciunt  et  non  alias  nee  idtra,  inseri  et 
pro    insertis    haberi    volo,    plenius    adapparet.      Unde    senciens 

20  me  et  dictum  dominum  meum  per^^)  premissa  conjunctim  et  di- 
visim  diversimode  gravatum,  timens  in  posterum  forcius  ledi ")  et 
gravari  posse  ab  posicionum  et  articulorum  ac  peticionis,  refu- 
tacionis,  dilacionis  et  justicie  denegacione  ac  partis  adverse  pre- 
tensa  institucione  et  qualibet  earum   sequela  tamquam  iniquis  et 

25injustis  vel  saltem  ipso  jure  nullis  necnon  ab  ipso  domino  offi- 
ciali et  pretenso  adversario  ad  prefatam  sacrosanctam  sinodum 
Basiliensem  in  hiis  scriptis  dicto  nomine  provoco  et  appello  apo- 
stolosque  primo,  secundo,  tercio  instanter,  instancius,  instantissime 
ac  cum  debita  juris  instancia  michi  dare  peto,  si  quis  sit,  qui  eos 

aomichi  dare  velit  aut  possit,  saltem")  a  te  notario  publice  testi- 
moniales,  subiciens  dictum  dominum  meum  et  me  ejus  nomine  et 
huic  appellanti  confidentes  et  adherentes  et  adherere  volentes 
tuicioni  et  proteccioni  dicte  sacre  sinodi  salvo  jure  addendi,  mi- 
nuendi,  mutandi,  corrigendi,  denuo  appeUandi,  appellacionem  in- 
35  timandi  et  prosequendi,  quibus  et  quando  opus  fuerit  et  videbitur, 
expeditis  et  aliis  juris  ^'*)  remediis  ipsi  domino  meo  et  michi  suo 
nomine  semper  salvis,  de  quibus  protestatur,  ut  moris  est  et  stili, 
et  peto  desuper  a  te  notario  pubUco  unum  vel  plurima  publica 
instrumenta.  —  Lecta  et  interposita  est  hec  appellacio  presens  sub 
40  anno,  indiccione,  pontificatu,  mense,  die,  hora  et  loco  quibus  su- 
pra,   presentibus  ibidem  honorabili  viris    domino  Hermanne  Sar- 


454    ,  1439  juni  28. 

toris,  Johanne  Weyner  et  Conrado  Messersmed  clericis  dicte  Ma- 
guntine  diocesis,  testibus  ad  premissa  vocatis  specialiter  et  rogatis. 
(S.  N.)  Et  ego  Johannes  Wynrich  de  Cassel  clericus  Ma- 
guntine  diocesis,  publious  imperiali  auctoritate  notarius,  quia  pre- 
dicte  cedide  exhibicioni,  provocacioni  et  appellacioni  ejusque  in-  5 
terposicioni  omnibusque  aliis  et  singulis  premissis,  dum  sie,  ut 
premittitur,  fierent  et  agerentur  una  cum  prenominatis  testibus 
presens  interfui  eaque  cum  eisdem  sie  fieri  vidi  et  audivi,  ideo- 
que  hoc  presens  publicum  instrumentum  per  alium  fideliter  scrip- 
tum exinde  conf eci  manuque  mea  propria  subscripsi,  publicavi  et  10 
in  hanc  formam  publicam  redegi  signoque  et  nomine  meis  solitis 
et  consuetis  signavi  rogatus  et  requisitus  in  fidem  et  testimonium 
omnium  et  singulorum  premissorum. 

Orig.-perg.  in  K.,  stellenweise  verwischte  schrift,  hinsichtlich  der  abkür- 
Zungszeichen  wenig  sorgfältig  geschrieben.  Die  beglaubigung  ist  von  anderer  15 
band  (des  notars).  Auf  der  rückseite  von  dritter  gleichzeitiger  band:  ,Actam 
143S  anno  Domini  m^.  ccccxxxviii^.,  tercia  feria  post  festum  Concepcionis  beate  Marie 
dec.  9.  virginis,  que  est  dies  nona  mensis  decembris.  Ego  Jo.  Herden  publicus  notarius 
insinuavi  presentem  appellacionem  coram  domino  officiali  Friczlarie  et  Johanne 
Hubenstrucker  notario  et  pecii  mihi  dare  apostolos,  unde  idem  dominus  officialis  20 
statuit  mihi  terminum  juris  ad  recipiendum  apostolos  presentibus  ibidem  domino 
Conrado  Hasenberg  et  Heinrico  Kereman  et  per  Sibold  laycum  Maguntine  dio- 
cesis.'   An  anderer  stelle  von  gleichzeitiger  band:  Jn  nomine  Domini  amen^ 

l)  s.  urk.  nr.  341  n.  1.  2)  orig.  ,adeventum*.  3)  das  abkürzangs- 
zeichen  über  ,presen'  fehlt.  4)  abkürzungszeichen  über  der  ausgeschriebenen  25 
endung  statt  über  der  ersten  silbe.  5)  orig.  ,facta'  ohne  zeichen.  6)  der 
letzte  buchstabe  im  bruche  zerrieben.  7)  orig.  (den  zeichen  nach)  ,congno9ce- 
tur*.  8)  orig.  ,potitas*.  9)  überflüssiges  zeichen  über  ,sint*.  10)  orig.  ,eidem*. 
11)  orig.  (nach  dem  zeichen)  ,pre*.  12)  orig.  ,levi*;  die  richtige  lesart  .ledi'  s. 
auch  urk.  nr.  527.  13)  orig.  ,saltim'.  14)  ^juris'  von  band  des  notars  über*  SO 
geschrieben. 

416.     Ludwig  von  Wildungen  und  seine  ehefrauElse  verkaufen  Jdcob 
von  Bischofferode  ein  mdlter  frucht  jährlicher  gülte  aus  ihren  ffiitern 
zu  (Ober-)Kaufungen  auf  wiederkauf 

1439  juni  23.  3& 

1439  Ich  Ludewig  von  Wildungen,  Else   myn    eliche  wertin  bo- 

jum  3.  -^Qj^j^Qj^  YQj.  ^j^g  xmde  aUe  unse  rechtin  erbin,  daz  wir  umbe  nntcsa.s 
willin  eyns  steden  vorkouffes  rechtlich  unde  redelich  vorkoirfft 
habin  unde  vorkoufin  mit  crafft  dissis  brieffes  dem  ersamen  Jar- 
cobo  von  Bischofferade  adir  inhelder  disses  brieffes  eyn  mald^er  4r 
fruchte,  neymlich  czwei  firteil  korns  unde  czwei  urteil  habborxi 
Cesselschs  maßis  guder   fruchte  jerlicher   gulde,   alle  jar    gutlioli 


1439  juni  28.  455 

czu  gebin  unde  unvercywcglicli  ^)  ane  alle  verbod  unde  sperrunge, 
geistlich  adir  wemtlich,  czu  Couffungen  zcu  werende  unde  czu 
beczalnde  uff  sendte  Michals  tag  uß  unde  von  deme  lehene,  daz 
da  innehabin,  besitczen  unde  buwen  Lotcze  Fleyschower  unde 
BSpichir  wonhafftig  czu  Couffungen,  also  daz,  wer^)  solche  hübe 
unde  lenderige  von  myner  unde  myner  erbin  weigen  von  des 
stifftes  des  heiigen  crucis  Couffungen  gewynned  imde  buwed, 
deme  genantin  Jacobo  adir  inhelder  disses  brieffes  beczalen  unde 
weren  sail,  also  vorgeschreÄ^  stet,  vor  vier  unde  czwenczig  gude 

10  gneme  Einsehe  gülden,  die  er  mir  unde  mynen  erbin  zcu  nütcze 
unde  gudeme  golde  wol  denglich  beczalt  had  ane  geverde.  Unde 
habe  mit  dissir  summe  geldes  abgeloist  myns  veterUchin  erbis 
zcu  myner  erbin  großirme  nutcze.  Wer  ez  ouch  daz  dar  qweme, 
da  God  vor  sie,  hagil,  myssewas,  brand,  ungewitter  adir  herren- 

15  gewalt,  wie  daz  qweme  adir  kommen  mochte,  daz  der  beczalunge 
gebruch  wurde  eyn  teil  adir  czimial,  welchis  jares  daz  were,  so 
sail  ich  unde  myne  erbin  deme  genantin  kouffere  adir  inhelder 
disses  brieffes  solch  fruchte  beczaln  uß  unde  von  andirt  unsim 
guden,  wo  wir  die  habin    adir    noch  gewynnen  mochten.     Unde 

20waz  daruff  schade,  koste  adir  keynerley  intrag  qweme,  redden 
wir  alle  abeczuthunde  ane  noidrecht  unde  weddersprache.  Wir  en- 
wullin  uns  ouch  keynerhande  gnade,  fryheide,  privilegia,  gesaßte, 
beschrebin  rechte,  geistlich  adir  werltlich,  [die]*)  gesast  adir  ge- 
schrebin  mochten  werde[n],  adir  andere  behelfunge  darmidte  in  keyne 

25  wies  behelfen,  die  wedder  dissen  brieff  adir  synen  Inhalt  gethun 
adir  gesprechen  mochten  in  keyner  wyse  sundem  alle  geverde 
unde  argelist.  Hirmedte  ist  doch  bered,  wil[che]  cziit  ich  ge- 
nanter Ludewig  adir  myne  rechten  erbin  kommen  mid  guden 
gnemen  vier  unde  czwenczig   gülden  czu    Jacobo    adir    inhelder 

30  disses  brieffes  vor  sendte  Johanma  tag  Baptiste,  so  sal  men  uns 
solcher  malder  fruchte  houbtbrieff  unde  willigisbrieff  von  myner 
gnedigen  frawen  von  Kouffungen  widder*)  gebin,  also  doch  daz 
alle  verseßen  gulde  genczlich  czuvom  beczalt  sie.  Ouch  ist  me 
bered:  wer  disse  brieffe    innehad   von  Jacob,   verkoufft,    vorsast 

35  adir  bescheiden  wurde,  sollin  wir  halden  in  solchir  forme,  als 
disser  brieff  inhelt  unde  ußwyset,  an  geverde.  Des  czu  orkunde 
unde  merer  sichirheid  so  habe  ich  genanter  Ludewig  vor  mich 
unde  myne  husfrawen  unde  unse  rechten  erbin  myn  inges€^7 
an  dissen  brieff  thun  hengen   czu  kuntschafft  allir  vorgeschr^Wn 

40artikel.  Datum  anno  Domini  millesimo  quadringentesimo  trice- 
simo  nono,  in  vigilia  Johannis  Baptiste. 


466  1439  oct.  31. 

Cop.  Yid.-pap.  in  K. ;  ist  an  zweiter  stelle  mit  den  copieen  der  urk.  nr. 
417  und  419  auf  einem  bogen  zusammengeschrieben.  Die  unter  diesen  3  Ur- 
kunden stehende  beglaubigung  lautet: 

Wir  radismeistere  unde  rad  der  stad  Eschenwege  bekennen 
uffinlich  mit  dissir  schriff,  wy  daz  wir  gesen  unde  gehört  habin  5 
die  rechtin  versigilten  houbtbrieffe  dissir  copien,  die  dann«  von 
Worte  czu  worte  glich  lueten  unde  inhalden  von  artikehi  czu  ar- 
tikil  in  alle  der  forme,  als  disse  uffbeschrebin  drye  copien  uß- 
wyesen.  Des  czu  bekentenisse  so  habin  wir  unsir  der  stad  se- 
cretum  czu  kuntschafft  unden  uff  spacium  disses  brieffes  thunlO 
1444  drugkin.  Datum  anno  Domini  millesimo  quadringentesimo  qua- 
«P»^*  ^-  dragesimo  quarto,  feria  quarta  post  dominicam  Judica. 

Das  runde,  36  mm  grosse  aufgedrückt  gewesene   grüne  siegel  ist  bis  auf 
geringe  spuren  abgefallen.    Auf  der  rückseite  von  band  16.  jahrh.:    ,Guldebriff. 
Jacob  von  Bischofferode  uff  sein  lebenlang  6  virtel    frucht  aus   den   gefellen  zu  15 
Glichen.    Item  2  virtel,  so  Lodwig  von  Wildungen  dem  selbigen  Jacob  verkoufft'. 
(Bezieht  sich  auf  die  3  Urkunden.) 

1)  durch  tintenflecken  undeutlich.  2)  vorl.  ,wir*.  3)  ,die*   fehlt  in 

der  vorläge.        4)  vorl.  ,vidder*. 

417.     Aebtissin  Bertha  von  Sayn  zu  Kaufungen  giebt  ihre  einmlligung '2d 

zu  dem  vertrage,  den   Ludwig   von   Wildungen  und   seine  erben  laut 

tirkunde  nr.  416  mit  Jacob  von  Bischofferode  über  den  verkauf  eines 

malters  frucht  auf  wiederkauf  abgeschlossen  hohen. 

1439  october  31. 

1439  Von  Gotes  gnaden  wir  Bertha  von  Seyn  abtische  czu  Couf-  ^ 

oct.  31.   fujigen  bekennen  vor  uns  unde  unse  nachkummen,   solch  malder 
fruchte,  also  Ludewig  von  Wildungen  unde  syne  erbin  von  deme 
heiigen  crucze,  uns  unde  unserme  stiffte  czu  lehene  had,  daz  da 
czu  dissir  czijt  buwen  Spichir  unde  Lotcze  Fleyschower,   vorsast 
unde  verkoufft  had  Jacobe  von  Bischof ferode   adir  inhelder    dez9c 
brieffes,  den  eme  unsir  getruwir  Ludewig  darobir  gegebin    had« 
unse  wüle  ist.    Also  bewilligen  wyr  daz  vor  uns  unde  unse  nach- 
kummen, Jacobum  unde    inhelder    synes  brieffes   darby  czu  be- 
haldene  in  alle  der  forme,  also  Ludewig  unde  syne  erbin  gehaildin 
habin,    ane  yodermans^)  intrag,    bieß    so   lange    daz    solch  koiiff35 
unde  brieff  weddir   gelost    unde    beczalt    wirt   mit    guder    kixnt- 
schafft,  ußgesloßin    nuwe    funde    unde    geverde.     Des   czu    eyner 
sichirheid    so  haben   wir   unsir  eptige  ingesegil  an   dissen    brieff 
thun  hengen  czu  kuntschaff  darobir.    Datum  anno  Domini  mille- 
simo quadringentesimo  tricesimo   nono,  in  vigilia  Omnium    saxic--^ 
torum. 


1440  märz  10.  457 

Cop.  vid.-pap.  in  K.;  ist  an  dritter  stelle  mit  den  copieen  der  urk.  nr. 
416  und  419  auf  einem  bogen  zusammengeschrieben;  beglaubigung,  besiegelung 
und  aufschriften  der  rückseite  s.  urk.  nr.  416. 

1)  dialektisch  für  ,yedermans^ 


6  418.     Elisabeth  von  Waldeck,  caplanisse  f/er  Stiftskirche  zu  Kaufungen, 

pi'äsentirt  dem  official  der  propstei  Fritzlar  den  diacon  Conrad  Volg- 

hard  zu  dem  durch  Verzichtleistungen   des  bisherigen  rectors  Nicolaus 

Trott  und  des  priesters  Johannes  Funcke  erledigten  beneficium  des  sanct 

Marienaltares  in  der  Stiftskirche  zu  Kaufungen. 

10  1440  märz  10. 

Elizabeth  de  Waldegk  capellanissa  et  canonica  seciüaris  ec-      U4o 
clesie  sancte  crucis  in  Cauffungen  Maguntine   diocesis  honorabili  ^^^^  ^^' 
viro  domino  offioiali  prepositure  ecclesie  sancti  Petri  Friozlarien- 
sis  ejusdem  diocesis    revereneiam   in    omnibus  et  honorem.     Ad 
löperpetuum   beneficium  sive  altare  beate  Marie  virginis,   situm  in 
predicta  seoulari   ecclesia    sancte   crucis,    vacans   ad  presens    per 
liberam  resignacionem    seu    dimissionem   honorabilis  viri  domini 
Nicolai  Trotten   ultimi   rectoris   et  possessoris    ejusdem  ac  eciam 
ex    renunciacione    juris    cujusdam   Johannis   Fungken   presbiteri, 
20quod  sibi  vigore  et  pretextu   dotacionis   seu  instauracionis  ipsius 
altaris  aut  alias   quoquomodo  in  et  ad  dictum   altare  competebat 
sive  competere  poterat,  coram  certis  notario  et  testibus  in  nostris 
manibus  aut  alterius  ad  id  potestatem   habentis   extra  Eomanam 
curiam  sponte  facta  aut  alias  quovismodo,   seu  ex  alterius  cujus- 
25cumque    persona  vacet,    cujus    quidem    collacio,    presentacio    seu 
quevis  alia  disposicio  ad  nos  tanquam  capellanissam  secularis  ec- 
clesie antefate  solam  et  in  solidum  veluti   monoculi  beneficii  hac 
vice  pleno  jure  pertinere   dinoscitur,    discretum  virum    dominum 
Conradum  Volghardi   dyaconum   diocesis   antedicte,   devotum  no- 
öOstrum,  cui  idem  altare  contulimus,  tanquam  habilem  et  ydoneum 
vobis  duximus  presentandum  et  presentibus  presentamus  rogantes  et 
affectantes,  quatenus  eundem  dominum  Conradum  in  et  ad  dictimi 
altare  instituere  et  de  eodem  investire  una  cum  fructibus;  redditi- 
bus,  proventibus  et  obvencionibus  ad  ipsum   spectantibus  et  per- 
Sötinentibus    dignemini    solempnitatibus    debitis    et  in  hiis    servar« 
conswetis  adhibitis.    In  evidens  testimonium  premissorum  sigillum 
nostrum  presentibus  duximus  appendendum.    Datum  anno  Domini 
millesimo  quadringentesimo  quadragesimo,  die  Jovis  decima  men- 
sis  marcii. 


458  1440  juni  28. 

Orig.-perg.  in  K.     Siegel   der  caplanisse  Elisabeth   von  Waldeck  (beschr. 

8.  urk.  nr.  501).    Auf  der   rückseite  von   band  16.  Jahrb.:    ^Presentation    einer 

prebende^     Auch  das  undatirte   und  vielfach    corrigirte    ooncept   dieser  urk.  ist 
in  K. 

419.     Aebtismi  Bertha  von  Sayn,  prbiMin  Eva  von  Ehrenstein,  küsterin  5 
Lorchen  von  Weilnau,  caplanisse  Elisabeth  von  Waldeck  und  die  ca- 
pitelsjungfrauen   zu   Kaufungen   veräussern  Jacob  von    Bischofferode 
6  viertel  körn  und  hafer  jährlicher  gülte  aus  ihrem  gute  zu  Gleichen 

auf  lebenszeit. 

1440  juni  28,  10 

1440  Von  Gotis  gnaden  wir  Bertha  von  Seyn  eptische,  Eva  von 

jum  28.  Emsteyn   probisten,  Lorchen  von  Wilnawe ')  kostern,    Elizabeth 
von  Waldegke   cappellensche   unde    andirs    gemeynlich   capitels- 
jungfrawen  [des]  2)  stifftes  des  heiigen  cruces  zcu  Couffungen  be- 
kennen vor  uns  unde  alle  unse  nachkommen,  daz  wir  eyns  steden,  15 
fasten  vorkouffes  recht  unde  redelich  vorkoufft  habin  unde  vor- 
kouffyn  in  crafft  disses  brieffes   deme   ersammen  Jacobo  von  Bi- 
schofferode czu  synes  liebis  lebetagen,  dywyle  ir  lebet,  seß  firteil 
fruchte,  halb  kom  unde  halb  habbem,  Kesselschs  maßis  jerlichir 
gulde,  alle  jar  gutlich  tzu  gebin  ane  alle  verboid,  geistlich  adder30 
wemtlich,   zcu  Couffungen  in  syn  hues,   zcu  werende  uff  sendte 
Michaheistag    uß    deme     gude    unde    lehene    zcu    Glichin    ge- 
legen, des  helfte  innehabin  die  von  Eibin,  unde  fordter  uß  ander 
unsem   guden,    ab    eme   darane    gebrech    wurde'),   vor   viertaig 
Einsehe  gülden,    die  ir  vor  unsem    stiffte  in  kriges  wyse  ußge-25 
gebin  had,  also  die  erbarn  herren  Claws  Trotte  unde  ir  Johann 
Gründebach  czuschin  uns  unde  eyme   bered  han  von   des  altars 
wegen  sendte  keyser  Henrichis,  daz  da  kuntlich  ist.    Wer  ez  nfl, 
daz  dar  qweme,   da  God  vor  sie,   hagil,    myssewas,    brand    addir 
herrengewalt,  wie  daz  qweme,  daz  der  beczalunge  gebruch  wurde  a) 
eyn  teil  adir  czumal,  wilchis  jares  daz  were,  czu  Glichin,  so  sein 
unde  woln  wir  eyine  die  vorgenante  gulde  beczaln  \iß  andirs  alle 
unsem    guden,    wo  wir  die    habin,    uffe  daz    eyme  yo  gnug  ge- 
schie,  adir  syn  gelt  obgenant  weddirgebin.    Unde  wer  es,  daz  *)  ir 
eynige  kost  daruff   thede  mit  geistlicher  adir  wemtlicher    forde- 3 
runge,  die  da  ouch  kuntlich  were,   reden  wir   ouch  gütlich   abe- 
czuthun  mit   der   gulde   ane  weddirsprache.     Wan  ouch  Jacobus 
disser  kouffer,  den  God  fryste  noch  syme  guden  willen,  von  todis 
wegen  vorfallen  ist,  so  sal  dissir  brieff  ouch  toid  syn.     Wir  en- 
wiillin  uns  ouch  keyn   eyn*),    wnle  ir  lebit,    keynerley   fryliaide, K 


1440  oct.  3.  —  1441  juni  2.  459 

gnade,  gesaste,  ge&chxebin  rechte,  dye  itczunt  sint  adir  hernach 
von  den  bebisten  adir  herren,  geistlich  adir  wernüich,  gesast 
adir  geschr^Ww  mochten  werden,  adir  anders  behelfunge,  dawiddir 
wir  dissen  brieff  adir  syn  inhalt  gethwn  adir  gesprochin  mögen, 
6  in  keyne  wyes  vor  uns  neymen  ane  alle  geverde,  sundem  alle 
artikil  disses  brieffes  unde  itlichin  besundem  redden  wir  mege- 
nantin  vorkoufferyn  vor  *)  uns  unde  alle  unse  nachkonmien  stede, 
veste  unde  unvorbruchlich  zcu  halden  an  geverde.  Des  zcu  er- 
kunde unde  merer  sichirheid  habin  wir  unsir  eptie  unde  capitels 
lOingesige/^  an  dissen  brieff  thun  hengen.  Datum  anno  Domini 
millesimo  quadringentesimo  quadragesimo,  in  vigilia  sanctorum 
Petri  et  Pauli  apostolorum. 

Ck)p.  vid.-pap.  in  K. ;  ist  an  erster  stelle  mit  den  copieen  der  urk.  nr.  416 
und  417  auf  einem  bogen  zusammengeschrieben;  beglaubigung,  besiegelung  und 
15  aufschriften  der  rückseite  s.  urk.  nr.  416. 

1)  vorl.  irrig  ,Milnawe^        2)  ,de8*  fehlt  in  der  vorl.        3)  aus-  und  an- 
laut  von  ,gebrech*  und  ,wurde*  undeutlich  in  einander   geschrieben.  4)  vorl. 

,dar*.        6)  keyn  eyn  =  gegen  ihn.        6)  r  verklext. 

420.  Die  Schwestern,  gräfinnen  Margareihe  und  Loricha  von  WeUnau, 
20can<mis8en   zu   Kaufungen,    verzichten   zu  gunsten   ihres  vetters,  des 

Junkers  Johannes  von   Wallenstein,   auf  ihre  rechte   am  schlösse  Bir- 

stei7i,  nachdem  ihr  brude^;  graf  Adolf  von  Weilnau,  ohne  ihre  zustim- 

mung  das  schloss  mit  allein  ztibehör  an  einen  fremden  verkaufl  hatte, 

Fritzlar  1440  october  3. 

25  [Text  und  befnerkungen  s.  urk,  nr,  422  von  1442  februar  26]      1440 

oct.  3, 

421.  Aebtissin  Bertha  zu  Kaufungen,  der  schuüheiss  Hans  Schu- 
charth  und  die  armen  leute  zu  Herleshat^sen  kommen  mit  Heinrich 
Kotteling  daselbst  dahin  iiberein,  dass  letzterer  bis  zur  entscheidung 
des  Streites  zwischen  der  äbtissin  und  Hans  von  Erffa  durch  den  land- 

SO  graf en  Ludwig   zu  Hessen  im   besitze  seiner  bisher  gehabten  rechte 

bleiben  solle. 
1441  juni  2. 

Kunt  sij  allen  luthen,  dij  dissen  brieff  sehin  oder  hören,  wij      J44i 
daz  uff  hut  fritag  nehist   sontag  Ascensionis  Domini   ist  beredt   J"'"'  ^• 
35  von  der  erwirdigen  in  Gode  frawen  Berthin  eptischen  zcu  Kauf- 
fungen,  Hans  Schucharthen  irm  schidtheysßen   unde   irn    armen 
luthen,  semptlichen  wonhafftig    zcu    Herlishusen,    uff  eyn  partye 
unde  Heynrich  Kuttelinge   unde    alle    sin  rechten  erben   uff  dij 


460  1441  juni  2. 

andern  syten  umbe  alle  anesprache,  dij  da  Kutteling  gehatte  had 
ader  noch  gewynne  mochte,    wij    dy  namen  hette,    eß  sij  an  der 
fischerye,  an  schidt  ader  andern   Sachen,   also   daz   Heynrich  ge- 
ruweliohe  ingehin  unde  besicczen  sal  hus,    hoff  unde  in  alle  daz 
recht,  daz  her  bißher   gehatte    had  zcu  Herlishusen,   ußgeslasßen  5 
den  dinst,  den  her  gethan  had  von  der  fischeweyde,  biß  uff  eynen 
ußspruch  des  hochgebom  fursten    unde    herrn    heren  Ludewiges 
lantgrave  zcu  Hessen  zeuschen  der  frawen  von  Kauffungen  unde 
Hansen  von  Erffa.     Wem  der  alsdann    in    recht  folgen  sal,  dem 
sal  Kutteling  den  dinst   gutlichen   zcu    hus   brengen  nach  aldemlO 
herkumen.     Forder   ist   beredt,    wij    daz   Heynrich    sulcben  Un- 
willen,   den   her   gehatte    had   mit  Hanse  Schuchart,  genczeliche 
gestalt  had  an  sin  gnedigen   frawen   von  Kauffungen   unde   erin 
schriber,    sij  gutlichen    des    zcu    entscheiden    uff    beyde    partye. 
Auch  ist  me  beredt:    waz  Heynrich    forder    zcu  thun   hette  mit  15 
des  heyligen  cruczes  mennem  czu  Herlishusen,  sal  her  dij  fordern 
an  dem  gerichte  daselbes.     Widerfore    im    da    nicht  recht,   mag 
her  schiesßen   an   dij  eptischen  czu   Kauffungen,    em   czu   helffen 
czu    syme    rechten    unde    dapaffter^)    nymans    czu    fordern    an 
geistlichem  gerichte,  eß  gesche  dann  mit  eyner  eptischen  wisßen20 
unde  willen,   also  ferre  daz  em  dij  nicht  czu  recht  gehelffen  mocht. 
Also  globe  ich  Heynrich  Kutteling  unde  han  globet  daz  in  truwen 
an  eydes  stad  dem  heyligen   crucze   zcu  ewigen   tagen  vor  micli 
unde  myn   erben,    daz  also  czu  halden,    usßgeslasßen    alle    nuwe 
funde  unde  geverde.     Hijbij    unde    über    sint  gewest   dij    erbem2o 
her   Johans   Thamme    probest    zcu  sente  [Niclaus^)  in  Isjenache, 

her  Claus  Goltsmed  phemer  zcu  Lauchredin,   Claus 

.  .  berg '),    Hans   Schauer,    Peter    Schuler,    Hans    Nebelung  unde 
....')  Scharffenberg,    des  wir    iczunt    genante    semptlichen   also 
bekennen,  daz  wir  hijbij    unde    ober    gewest  sint.     Des   czu  be-53 
kenntnisße  han  ich  Heynrich  Kutteling  gebetin  den  vestin  jung- 
hem  Heynrich  von  Bischoffenrode,    voyde  zcu  Isenache   uff    der 
Klename*),    daz    her    sin    ingesigel   vor    mich    unde   myn     erben      j 
czu  rucke  disßes  brieffes  gedrucket  had  czu  kuntschafft  aller  vor- 
gescbreben  artikel,  des  ich  iczunt  genanter  Heynrich  also    umbe  35  | 
syner  bethe  willen  in  geynwertikeit  der  benanten  teydingesluthe 
also    bekenne.      Datum    anno  Domini  m^.  cccc^.  xli^.,    sexta    feria 
post  dominicam  Ascensionis  Domini^). 

Orig.-pap.  in  M.,  fleckig,  an  einer  stelle  loch  mit  Schädigung  der  schrift. 
Auf  der  rückseite  ein   über   papier  auf  wachs   gedrucktes  siegel,    von  dem  aber  40 
nur  die  schwachen  umrisse  eines  dreieckigen  Schildes  zu  erkennen  sind. 


oct.  3. 


1442  febr.  26.  46l 

1)  =  darnach.  2)  durch  loch  zerstörte  stelle;  da  das  schluss-s  deut- 
lich, die  schleife  des  1  und  der  letzte  u-strich  auch  erkennbar  sind,  so  ist  an- 
zunehmen, dass  ,Niclaus'  daselbst  gestanden  hat;  von  den  Eisenacher  klöstem 
hatte  ausserdem  nur  noch  das  der  heil.  Katharina  pröpste,  welcher  name  aber 
5  weder  dem  räume,  noch  dem  Schlussbuchstaben  nach  passt.  3)  durch  loch 
zerstörte  stelle.  4)  hier  folgt  nochmals  ,gebetin*.  5)  d.  h.  dominica  infra 
0  c  t  a  V  a  m  Ascensionis  Domini. 

422.     Notar,  cleriker  Johannes  Ilubenstricker  beglaubigt  die  zustim- 

mutig    der  gräfin  Agnes   von   Weilnau  zu   der  am   3.   october  1440 

10  (urk.   nr,  420)   bereits  geschehenen    Verzichtleistung   ihrer   Schwestern 

auf  ihre  rechte   am  schlösse  Birstein  zu  gunsten    ihres    vetters,    des 

Junkers  Johannes  von    Wallenstein. 

Fritzlar  1442  februar  26. 

In  nomine  Domini,  amen.     Anno  a  nativitate  ejusdem  mil-      J440 

lölesimo  quadringentesimo  quadragesimo,  indictione  teroia,  pontifi- 
catus  sanctissimi  in  Christo  patris  et  domini  nostri  domini  Eugenii 
divina  providencia  pape  quarti  anno  decimo,  die  vero  lune,  tercia 
mensis  octobris,  hora  meridiei  vel  quasi,  in  opido  Fricslariensi 
Maguntinensis  diocesis,  in  curia  prepositure   ecclesie    sancti  Petri 

20  ibidem,  in  mei  notarii  publici  et  testium  honorabilium  ac  provi- 
dorum  infrascriptorum  presencia  personaliter  constitute  nobiles 
puelle  Margaretha  et  Loricha  sorores  comitisse  de  Wilnaw,  ca- 
nonice  ecclesie  sancte  crucis  in  Kouffungen  dicte  diocesis,  pro 
se  et  Agnetha  ipsarum  sorore  melioribus  modo,   via,  jure,   causa 

25  et  forma,  quibus  melius  potuerunt  et  debuerunt,  ac  alias  rite, 
sponte,  libere  et  matura  deliberacione,  non  per  errorem,  sed  ex 
certa  ipsarum  sciencia,  titulo  et  ex  causa  donacionis  inter  vivos 
pure,  simpliciter,  irrevocabiliter  ac  gratuito  et  intuitu  pie  cogna- 
cionis  dederunt,  donarunt  et  transtulerunt  et  renunciarunt  atque 

30cesserunt,  donant,  transferunt  et  renunciant  per  hoc  presens  pu- 
blicum instrumentum  spectabili  et  strenuo  domicello  Johanni  de 
Waldensteyn  amügero,  earum  avunculo  ^),  ibidem  presenti  et  hanc 
donacionem  ratam  habenti  omnia  et  singula  jura  et  actiones  reales 
et  personales,  utiles  et  directas,  tacitas  et  expressas,  res  2)  per- 
35  secutorias  singulariter  et  singulas,  que  et  quas  dicte  sorores  ha- 
bebant  et  habere  poterant  seu  habent  et  habere  possunt  jure 
hereditario  in  Castro  Berstejm  cum  Omnibus  suis  juribus,  proprie- 
tatibus,  obvencionibus,  censibus  et  pensionibus  ac  aliis  quomodo- 
libet  nuncupatis,  eisdem  pro  parte  earum  ex  patema  successione 
40  debitis  et  ad  eas  devolutis.  Attendentes  quod  nobilis  vir  domi- 
cellus  Adolffus  earum  frater,  comes  de  Wilnauwe,    idem  castrum 


462  1442  febr.  26. 

cum  suis  pertinentiis,  ut  asseritur,  ad  manus  alienas  vendit,  ven- 
didit*),  alienavit*)  predictis  sororibus  minime  requisitis   et,    quod 
deterius  est,    partem    earundem    sororum   spectantem    ex    eisdem 
bonis  dilapidando  in  usus  aliorum  disposuit  et  disponere  nititur*), 
constituentes  eedem  sorores  et  quelibet  earum  constituit  in  dicta  5 
donacione   et  in   ipsis    bonis    consequendis    dictum  Johannem  de 
Waldensteyn  in  eorum  verum  heredem   et  proprietarium,   dantes 
eidem  plenum  mandatum,  omne  jus  et  proprietatem  earum  castri 
et  bonorum  predictorum   ubilibet    coram   judice  quocunque   exi- 
gendi  et  assequendi^  addendi  et  agnoscendi  et  super  eisdem  litem  10 
movendi  omnibus  et  singulis,  quorum  interest  et  ad  quos  predicta 
bona  a  dicto  Castro  quomodolibet  dependencia   devenerunt,   quo- 
libet  juris  auxilio  usque  ad  plenam    possessionem    repetendi,    po- 
nentes  ipsum  presenti  instrumento  eundem  donatarium  in  plenam 
et  quietam  possessionem,  confirmantes  hanc  donacionem  per  calami  15 
tradicionem,  promittentes  micbi  sollempni  stipulo  eedem  donatrices 
predictam  donacionem  nunquam  revocare,  sed   eam   semper  gra- 
tam  et  ratam  habere.    Presentibus  honorabilibus  ac  providis  viris 
domino  Henrico  Keseman  canonico  ecclesie  sancti  Petri  predicte, 
Johanne  de  Gylse  armigero   et  Johanne  Qoßewin    scabino    opidisci 
Homberg  testibus  ad  premissa  vocatis  pariterque  rogatis. 
1442  Deinceps  anno  Domini  millesimo   quadringentesimo  quadra- 

febr,  ^6.  g^g^j^Q  secundo,  indictione  quinta,  pontificatus  sanctissimi  in  Christo 
patris  et  domini  nostri  Eugenii  predicti  pape  quarti   anno   xinde- 
cimo,  die  lune  vicesima  sexta  mensis  februarii,  hora  vesperorum  25 
vel  quasi,  in  curia  prepositure  ecclesie  sancti  Petri  antedicte  con- 
stituta  personaliter  in   mei  notarii   publici  et   testium  infrascrij>- 
torum  presencia  nobilis  puella  Agnetha  antedicta   recognovit  do- 
nacionem supradictam  per  sorores  ejus  de  consensu  factam,  quam 
eciam  ipsa  impresenciarum  ratam  habuit  et  ratificavit  atque  ratam  :)ij 
et  gratam  semper  habere  velit.    Eequirentes  me  omnes  antedicte 
sorores  et  earum  quehbet  in  solidum  me  notarium  publicum  sub- 
scriptum,  quatenus  de  et  super  premissis  unum  aut  plura  publicum 
seu  publica  instrumentum  seu  instrumenta  forma  in  meliori,    tot 
quot  forent  necessaria,  [conficiam]  •).     Acta  et  facta  sunt  hec  vi- 85 
cissim  anms,  diebus,  locis  et  pontificatu  quibus  supra,  presentibus 
honorabilibus  viris   dominis  Johanne  de  Wolffiskele  officiali  pre- 
positure antedicte    et  Conrado  Heynebach  plebano   in   Czusscben 
testibus  Maguntinensis    diocesis    ad    premissa    vocatis    pariterque 
rogatis.  4>. 

(S.  N.)     Et  ego  Johannes  Hubenstricker    de  Friczlaria   de- 


zw.  1440  u.  1442  juni  10.  463 

ricus  Maguntinensis  diocesis,  publicus  imperiali  auctoritate  nota- 
rius^  quia  premissis  donacioni,  translacioni,  ratihabicioni  et  grati- 
ficacioni,  omnibus  et  singalis  preixiis8i%  dum  sie  agerentur  et 
fierent,  una  cum  prenominatis  testibus  presens  interfai  eaque  sie 
5  fieri  vidi  et  audivi,  ideoque  hoc  presens  publicum  instrumentum 
desuper  confeci  et  in  hanc  publicam  formam  redegi,  scripsi  et 
subscripsi  signoque  et  nomine  meis  solitis  et  consuetis  signavi  in 
fidem  et  testimonium  omnium  et  singulorum  premissorum  rogatus 
et  requisitus. 

10  Orig.-perg.  im  fürstlich  Isenburgschen  archive  zu  Birstein.    Auf  der  rück- 

seite  von  hand  18.  jahrh.  (palimpsest) :  Jnstrumentum  super  cessione  juris  in 
venditum  castrum  Birstein  cum  pertin[entii8]  a  Margaretha  et  Loricha  com[iti8] 
Adolfi  de  Wiinau  sororibus  in  favorem  Johannis  de  Waidenstein  facta  de  anno 
1440*.    Copie  vom  jähre  1404  im  rothen  buche  desselben  archives,  fol.  128* — 129. 

16  Auszugsweiser  druck  bei  Wenck  1,  urk.-buch  nr.  826,  18. 

1)  er  war  ihr  vetter,  nicht  der  mutter  bruder  (s.  urk.  nr.  492,  Wenck  1, 
Stammtafel  zu  p.  584  und  Landau  Ritterburgen  2,  p.  409f.  und  Stammtafel  der 
von  Wallenstein).  2)  orig.  ,rei\  3)  orig.  ,vendiderit*.  4)  derselbe  hatte 
nach  urk.  von  1438  sept.  8  (Wenck  1,  urk. -buch  nr.  326,  14)  seinen  antheil  am 
20  schlösse  Birstein  und  andere  besitzungen  an  den  grafen  Diether  von  Isenburg 
verkauft.        B)  orig.  ,nitatur*.         6)  ,conficiam'  fehlt  im  orig. 

423.     Entwürfe  zu  einer  klageschriß  der  äbtissin  Bertha  zu  Kau- 
fungen  über  gewalUhat  und  eigennuichtigkeit  Kurt  Treuschs,  der  ihren 
meien  vwi  dem  Vorwerke  zu  Herleshausen  vertrieben  hatte. 
25  [zwischen  1440  und-  1442  juni  10 J 

Dit  sint  dy  schulde  unde   czusprache,   alse   wir  Berte  von  [eto,  i44o 
Gods  gnaden  abbatisse  des  stifftes  des  heiigen  cruces  czu  Kouf-  y^^^.  j^^  7 
fungen  beschuldigen  unde  zusprechen  Curde  Trouschen,   mit  na- 
men  alsus  daz  wir  .  .  uns,  unsem  nachkommen  unde  deme  stiffte 

Südes  heiigen  cruces  zu  Kouffungen  rechtliche  unde  redeliche  ge- 
koufft  han  eyn  forw^ergk  czu  Harlershusen  mit  alle  siner  czube- 
horunge  unde  rechte,  is  sin  czinse,  gulde,  renthe,  gebiede,  dinste, 
gerichte,  bede,  uffkommen,  holcz,  heyde,  waßir,  wiesen,  weyde, 
acker,  besucht  unde  unbesucht,  yaget,  fischeryege,  mit  allin  eren 

35  f ryheiden  unde  czubehorungen,  wie  man  dy  benennen  oder  wor 
man  dy  finden  mag  ^),  widder  den  strengen  Otten  von  Leymbach 
unde  Jutten  sine  eliche  wirtin  (daz  vorwergk  mit  siner  czube- 
horunge  von  hern  Arnolde  Judemanne  ritter,  der  vorgenanten 
Jutten  [eldjerfater  ^),  unde  frauwen  Lysen  von  Falken  siner  toch- 
40  ter,  derselbin  Jutten  muter,  uffe  sy  von  rechter  erbeczal  irstorbin 
unde  gefallin  waz  unde  von  dem  heiigen   cruce   unde   uns  unde 


464  zw.  1440  u.  1442  juni  lö. 

unserme  stiffte  czu  lehene  geit)  unde  han  daz  wole  beczalet,  unde 
darnach  jar  unde  tag  in  notze  unde  in  gewer en   gehat  unde  be- 
seßin  ane   alle  rechte  anspräche.     Des  hat   der  Yovgenafite  Curd 
Trousche  uns  unsern  meyger  von  dem  Yorgetianteji  Vorwerke  mit 
gewalt  abegetribben   ane  gerichte  unde   ane   recht  unde  hat  uns  5 
daz  Vorwerk  mit   syner  czubehorunge  unde  unser  czinse,   gulde 
unde  rente  wüste  gelegit  unde  vorboden  unde  uns  unsirs  notzes 
unde  gewere   lange  czied    beroubet   mit    rechter  vorsaße  widder 
God  unde  widder    rechte,    also   alse  he  keyn  recht  an  den  vor- 
genantm  unsern   Vorwerken  unde  guden    nicht    enhat    oder   mitlö 
rechte  ny  gewan,  des  wir  schaden  unde  hindersal  gnommen  hau 
an  czweyhundir[t]  •)    gülden   czu  mynnem    oder   czu  meren  mit 
rechte,  unde  müden,   daz  he  soUche  gewalt  unde  unrecht  abetu 
unde  uns  an  unsern*)    notzen  unde  geweren,    unser  Vorwerken 
unde  guden  unbedranget  unde  ungehindert  laße  unde  uns  unsern  15 
schaden  unde   hindersal   kere    mit   bußin    des    rechten,    alse  wir 
hoffin,  daz  he  daz  buche   unde  czu  rechte  tun  sulle  unde  stellin 
daz  an  daz  recht,  dar  daz  von  rechte  hin  gehöret. 

Disse  vorgeschreÄm  unser   schulde   stellin   wir  Berte  vorg^»- 
nant  mit  beheltnisse  unsers  rechten,  ob  wir  czu  unsern  schuldeivÄi 
icht  vorder  rede  oder  antwurte  tun  solden  oder  in  deme  rechten 
bedorfften  zu  tunde,  daz  vnv  daz  tun  mögen,  an  uch  erbarn  unde 
strengen  manne  a.  b.  c.  *)  etc.,   uns   zu   entscheiden    mit    rechte, 
mit  eyntracht    oder    ob    unser    korlude    des    rechten    czwreyende 
wurden,  an  eynen  gemeynen  obirman,  des  wir  von  beyden  tsieten*25 
eyntrechtig  wurden.     Enmochten  wir   aber   des    obirmans    nicht 
gehaben  oder  darumme  nicht    eyntrechtig  werden,    daz  dan  dei 
hochgeboren  furste  her  Willehelm  lantgrave  in  Doringen    unde 
marggrave  in  Missen   der  sache    eyn  gemeyne    obirman  sy,    die 
czu   entscheiden    mit    rechte.     Gegeben    under   unserm    ingesi^/:^' 
anno  Domini  etc. 

Oder  ob  men  dy  schulde  alsus  haben  wulde: 

Dit  sint  dy  schulde  unde  czuspracA^,  alse  wir  Berte  etc.. 
mit  namen  alsus  daz  daz  heiige  cruce  unde  wir  unde  unser  stitft 
czu  Kouffungen  eyn  vorwerk  czu  Harlershusen  mit  siner  czube-x 
horunge  unde  rechte  unde  anders  unser  czinse  unde  gulde,  rente 
unde  gefeile  darselbis  han  unde  haben  sollin,  unde  han  dieselbin 
Vorwerke  unde  gude  in  notze  unde  in  geweren  gehat  nnde  be- 
seßin  jar  unde  tag  ane  allirleyge  rechte  anspräche.  Des  liat  der 
Yorgenanfe  Curd  Trousche  uns  unsern  meyger  etc.  ut  supra. 

Pap.-conc.  in  K.,    zwei  kleine  löcher   im   texte.    Auf   der   rück^seit«    v<a 


zw.  1440  u.  1442  juni  10.  465 

band  15.  jahrh.:  ,Dy  schulde  an  Curd  Droyschen  von  den  gudem  zu  Herls- 
hußen^  Die  undatirte  vorläge  ist  zwischen  1440,  in  welchem  jähre  Wilhelm  IIL, 
söhn  Friedrichs  des  streitbaren,  die  landgrafschaft  Thüringen  erhielt  (s.  Cohn 
Stammtafeln  61),  und  1442  juni  10,  den  todestag  der  äbtissin  Bertha,  zu  setzen. 
5  Letzterer  geht  aus  der  Umschrift  des  in  die  südliche  wand  des  chores  der  kirche 
zu  Ober-Kaufungen  eingemauerten  grabsteines  der  äbtissin  hervor,  welche  lautet : 
,Anno  domini  m.  cccc.  xlii.  obiit  domina  Bertha  de  Sein  abbatissa,  in  vigilia  Bar-  144JS 
nahe  apostoli,  cujus  anima  requiescat  in  pace\  J**^»  ^0. 

1)  vorl.  ,mäg^        2)  der  an&ing   des  wertes  durch  loch  zerstört,   jedoch 

10  ist  der  obere  theil  des  1  noch  kenntlich.        3)  t  durch  loch  zerstört.        4)  hier 

folgt  wieder  gestrichenes  ,guden*.        B)  ,a.  b.  c*  steht  für  später  einzustellende 


80 


Nachträge. 


40  a.     Aebtissin  LfutgardisJ  zu  Kaufungen  bekundet,  dass  die  ntter 

Albert  von   Wolfsanger,   Konrad  von  Peckelsheim  und  Eckhard  von 

Breitingen  mit  ihrer  genehmigung  den  zehnten  von  3  hufen  zu  Hade- 

brachtshausen  dem  kloster  Hardehausen  verkauften, 

5  [ztoischen  1189  und  1228.] 

In  nomine  sancte  et  individue  Trinitatis.  L.  *)  sancte  crucis  [ew.  1189 
abbatissa  in  Cofungen  universis  in  Christo  fidelibus  imperpetuum.  **•  ^^^J 
Notum  esse  volumus  tarn  presentibus  quam  futuris,  quod  Albertus 
miles  de  Wuluesangele  ministerialis  ecelesie  nostre  necnon  et  duo 
lOmilites  Conradus  de  Pikelsen  et  Ekkehardus  de  Bredinge  generi 
Norberti  militis  de  Sanderachteshusen  patrui  predicti  Alberti  de- 
cimam  super  tres  mansos  in  Hadebracteshusen  cum  consensu 
nostro  et  voluntate  uxorum  suorum  monasterio  Herdeshusen  ven- 
diderunt  et  in  manus  nostras  resignarunt,  ut  proprietatem  ejusdem 

16  decime  predicto  monasterio  conferemus,  tamen  sine  dampno  nostro, 
nam  pro  recompensacione  ejusdem  tres  alios  mansos  ecelesie  nostre 
contulerunt.  Hoc  ergo  factum  ut  a  nullo  in  posterum  possit  re- 
vocari,  presentem  paginam  sigilli  nostri  appensione  duximus  con- 
firmandam.     Testes  hujus   rei  sunt  Gisela  preposita,   Reinhardus 

20plebanus,  Conradus  miles  de  Tuncebach  cellerarius  praefati  mo- 
nasterii,  Johannes  conversus  de  Hadebrachteshusen. 

Aus  einem  copiar  des  klosters  Hardehausen  aus  dem  16.  Jahrhundert 
in  Münster  i./W.  (Ms.  VII.  4509  B.  p.  6.  v).  Die  ausstellungszeit  der  unda- 
tirten  Urkunde  ergiebt  sich  annähernd  aus  den  namen  der  zeugen  Konrads  von 
25  Dünzebach,  der  1189  (urk.  nr.  29),  und  des  plebans  Reinhard  zu  Eaufungen, 
der  1224  (urk.  nr.  37)  vorkommt,  sowie  der  äbtissin  Lutgardis  II.,  die  von 
1198 — 1228  erscheint.  Vgl.  urk.  nr.  40  n.  2  und  über  Hadebrachtshausen  s. 
Landau  Wüste  orte  61  f. 

1)  Lutgardis. 


468  1381  September  23. 

26Ba.  Abt  Hermann  und  der  convent  zu  Hayna  bekunden y  dm 
graf  Gottfried  von  Ziegenhain  und  seine  gemahlin  Agnes  von  Braun- 
schweig  gegen  ein  darlehn  von  400  gülden  des  klosters  höfe  zu  Ram- 
bach und  Rengershausen  von  allen  abgaben  und  lasten  befreifefi,  ihnen 
aber  die  Verpflichtung  auferlegten,  von  dem  hoje  zu  Ransbach  der  ab-  b 
tissin  Adelheid  zu  Kaufungen  jährlich  11  pfund  Hessischer  pfennige 
bis  zu  ihretn  tode  oder  bis  zur  rilckzahlung  des  darlehns  zu 

entrichten. 
1381  September  23. 

1381  Wir  Herman  apt  dez  cloystirs  zu  Heygene  und  convent  ge-  lo 

aept  23,  meyiJiche  doselbiz  bekennen  uffinliche  yn  dißme   brybe  vor  irns 
und  unsir  nochkomen  und  thin  kunt  allen  liden,   daz  dy  edün 
und  hochgebom  unsir  liebe  herre  herre  Godfryd  grebe  zu  Cygen- 
hayn  und  unsir  frouwe  frauwe  Agnes  von  Brünswyg  syn  eliche 
hftsfrauwe  g&iliche  mit  uns  ubirkomen  syn,  daz  wir  yn  gelAwen,  15 
genczlich  und  zAmal  beczalt  han  vyrhundirt  gAlden.     Darumme 
haben  sy  uns  eyntrechteclichen    und   mit  wolberodem  müde  ge- 
fryget  und  frygen  unsir  czwene  höbe  Ramsbach  ^)  und  Rengirs- 
husen  mit  allir  zugehfirde,   bedde,    fftre,   trybens,    tregens,   legirs 
von  yre  und  der  yren  wegen   und  sundirlingen   legirs  und  ubir-ä' 
falliz  alz  von  yrer  jegir   und  jagehftnde  wegen  und   andirs   allis 
dynstez,  wy  man  den^)  benennen  mag,    dyselben  unsir  höbe  wir 
selbiz  bevam,    besetzen,    befrüchtigen  und  entsetzen  odir  sy  vir- 
lantsiddeln  mögen,  alse  dicke  wir  wollen  und  uns  des  noyt  wir- 
dit,  dy  lantsydele  dy  höbe  mit  derselben  fryheit  haben  und  be-^ 
siezen  sollen  mit  husen,   garten,    ackirn,    wyesen,    holtze,    velde, 
waßir   und  weyde,    als  wir    dy  höbe  herbracht   han    und    darzu 
gehorit,  und  uns  des  gebrochen  zö  alle  unserm  notze.    Und  sollen 
und  wollen  unsir  herre  und  frauwe  vorgenant  und  yr  erben,  dy 
unsir  höbe  ebenant  besitzen  und  bevarn  und  waz  darczu  geliorit,  ^} 
schüren  und  schirmen  glicherwyß  als  andirs  dy  yrn  an  geverde. 
Uß  dirre  fryheit  unsir  herre  und  frauwe  vorgenant  genomen  han 
und   nemen    eylff   phunt    Heschir    ph[enning]e    jerli[che]r     alden 
bedde,    dy  wir  geben  und  gevallen   sollen  laßen    der  erwlrdigen 
unsir    frouwen    frauwen  Alheide    aptissen    zu    Kouffungen     v[o]nS 
unsirm    höbe    zu   Rengirshusen,    dywyle  sy  lebet    und   w[ir  d]\' 
fryheit  han  an  den  vorgeschryben  hoben,    doch   mit  dem   undir- 
scheyde,  zu  wilcher  czijt  odir  [wann]  dy  vorgenanten  unsir   YieTTC 
odir  frauwe   von  Cygenhayn    odir  yr  erben    odir  yre  boden  von 
yrer  odir  yrer  erben  wegen    uns   odir  unsirn  nochkomen   gebend 


1431  december  17.  a.  469 

und  beczalen  vyerhilndirt  golden  gAt  an  golde  und  swer  an  ge- 
wichte, dy  sollen  wir  nemen  und  sollen  yn  und  yren  erben  den 
bryeff,  den  wir  von  yn  han  ubir  dy  fryheit,  widir  antworten  an 
allen  virtzog,  und  sal  dy  fryheit  abegetan  syn  und  keyn  macht 
öme  han,  und  sollen  yn  und  yren  erben  fürtme  zft  dyenste  sten 
mit  allen  stücken  als  vor,  besundim  Kamsbach  ^)  sal  blyben  by  al 
der  fryheit,  als  wir  daz  bisher  bracht  han,  und  den  hob  Ren- 
girshusen  zfi  virlantsidelne,  ob  wir  mögen,  und  sollen  unsir  herre 
und  frauwe  vorgenant  und  yr  erben  dy  lantsiddele  nicht  fordir 

10  besweren  odir  bedrangen  mit  dynste  odir  mit  bedde,  dan  als  von 
aldirs  wegen  herkomen  ist.  Ez  ist  ouch  geret,  stürbe  unsir 
frauwe  von  Kouffungen  vorgenant,  des  God  vor  sy,  ee  uns  dy 
vyrhundirt  gülden  widder  weren  gegeben  und  beczalt,  so  solden 
wir  dy  eylff  phunt  pheninge  Heschir   were   vortme  nicht  geben 

15  noch  unsir  lantsiddele  und  der  ouch  fry  syn,  alse  lange  wir  dy 
vorgeschryben  czwene  höbe  mit  fryheit  hetten  und  beseßen,  alse 
vor  stet  geschriben.  Unde  reden  diße  vorgeschryben  artikele 
vor  uns  und  unsir  nochkomen  stede  und  veste  zu  haldene 
an  argelist   und  alle  geverde.     Und  dez  zu  orkunde  und  merer 

20vestekeit  han  wir  Herman  apt  des  cloystirs  zu  Heygene  unsir 
aptie  ingesygel  und  wir  der  convente  gemeynliche  daselbiz  unsirs 
conventiz  ingesygil  an  dysen  bryff  thun  henken,  der  gegeben  ist 
noch  Cristi  gebort  dryczehenhundirt  jar,  darnach  yn  dem  eyn 
und  achczigisten  jare,  an  mantage  nehist  noch  sancte  Matheus 
25  tage  des  heyigen  apostiln  und  ewangelisten. 

Orig.-perg.  in  M.  abth.  Qrafschaft  Ziegenhain,  vielfach  beschädigt.  Siegel 
1)  spitzoval,  spitze  des  siegeis  abgebrochen,  stehende  männliche  figur,  nmschrift: 
S.  HERMlNI  [A]BBIS  I  AVLIS[BVRG];  2)  rund,  Maria  sitzend,  in  der 
rechten  einen  rosenzweig,  mit  der  linken  das  kind  haltend,  in  dessen  linker  hand 
80  eine  taube,  Umschrift:  SIGILLVM  CONVENTVS  ECCLESIB  DE  AVLES- 
BVRG, 

1)  soll  wohl  ,Ransbach^  heissen.        2)  ,den'  übergeschrieben. 

386  a.     Papst  Eugen  IV.  bewilligt  Supplik  um  gewährung  eines  ab- 
lasses  für  die  besucker  der  capelle  der   heil,  Juliane   bei  Lubesrode, 
Bß    sotvie  für  die  Spender  von  cUmosen  zur  unederhersteüung  derselben, 

Rofn  1431  december  17.  a. 

Beatissime  pater.    Dignetur  Sanotitas  vestra  onmibus  Christi     U3l 
fidelibus    capeUam   sancte  Juliane   sitam  in  monte  Lubisrade  in  ^'     '  *' 
Silva  quadam  prope  Lichtenouwe  ^)  Maguntine  [diocesis]  ^),  ad  quam 
40  singularis  devotionis  causa  ingens  eorundem  fidelium  ülarum  par- 


470  1431  december  17.  b. 

tium  confluere  consuevit  multitudo,  devote  visitantibus  et  ad  ipsius 
capelle,  que  in  suis  edificiis  ac  structuris  vetustate  consmnptÄ 
existit  et  ruinam  minatur^),  reparationem  et  conservationem  ma- 
nus  adjutrices  porrigentibus  tres  annos  et  totidem  quadragenas 
de  veris  indulgentiis  perpetuis  temporibus  duraturis,  annis  singulis  5 
fehr,  16.  in  festo  dicte  sancte  ac  die  lune  festum  Pasch©  ünmediate  se- 
quenti  ac  omnibus  aliis  per  cancellariam  dari  solitis  festivitatibus 
misericorditer  concedere  de  gratia  speciali.  —  Concessum  in  forma 
in  presentia  domini  nostri  pape.  B.  Graden.  Datum  Rome  apnd 
sanctum  Petrum  in  presentia  domini  nostri  pape  sexto  decimoio 
kalen[das]  januarii,  anno  primo. 

Aus  archiv.  Vatican.  regg.  suppl.  Eugenii  IV.  nr.  265,  fol.  247. 

1)  vorl.  jLichtmouwe*.      2)  in  vorl.  fehlt  .diocesis'.       3)  vorl.  ,miiiantiir'. 

386  b.     Papst  Eugen  IV.  verwilligt  den  glätibigen,  welche  die  capdU 

der  heil.  Juliane  bei  Lubesrode  an  bestirmnten  tageti  besuchen  und  ein  15 

almosen  für  deren  tviederherstellung  geben,  ablasse,  welche  vermliigunj 

jedoch  nur  20  jähre  gelten  soll. 

Rom  1431  december  17.  b. 

1431  Eugenius^)  etc.  universis  Christi  fidelibus  etc.    Licet  is  etc. 

^^'         'Cupientes  igitur,  ut  capella  sancte  Juliane  sita  in  monte  Luhes- 20 
rode   prope    opidum  Lichtenauwe  Maguntine    diocesis,    ad  quam, 
sicut  accepimus,  singularis  devotionis  causa  ingens  Christi  fidehum 
confluere  consuevit  multitudo,   et  que  propter  ejus  vetustatem  in 
structuris   et  edificiis  suis    ruinam  patitur  et  reparatione  indiget 
non  modicum  sumptuosa,    ad  quamque  reparandam  ipsius  capeUe26 
non  suppetunt  facultates,  sed  pro  structurarum  et  edificiorum  hu- 
jusmodi  reparatione  et  reparatorum    conservatione    piis    ipsorum 
fidelium    suffragiis    quam    plurimum    egere    prospicitur,    congruis 
honoribus  frequentetur  et  in  edificiis  et  structuris  eisdem  decenter 
reparetur  ac  etiam  conservetur,  et   ut   fideles   ipsi    eo    libenüus?^ 
causa    devotionis    confluant  ad  eandem,    et  ad  ejus  reparationem 
et  conservationem  hujusmodi   manus    porrigant   promptius     adju- 
trices, quo  ex  hoc  ibidem  dono  celestis  gratie  uberius  conspexe- 
rint  se  refertos,    de   omnipotentis  Dei   misericordia  et  beatorum 
Petri  et  Pauli  apostolorum  ejus  auctoritate   confisi  omnibus  vere^ 
penitentibus  et  confessis,  qui  in  Nativitatis,   Circumcisionis,    Epi- 
phanie,    Resurrectionis,    Ascensionis    et    Corporis   Domini     nostn 
Jhesu  Christi  ac  Penthecostes,  necnon  Nativitatis,  Anminciationi?, 
Purificationis  et  Assumptionis   beate  Marie,    et  Nativitatis    beati 


1482  februar  15.  471 

Johannis  et  dictonim  apostolorum  Petri  et  Pauli  ac  Juliane  et 
in  ejusdem  capelle  Dedicationis  festivitatibus  necnon  in  celebri- 
tate  Omnium  sanctorum,  et  per  ipsorum  Nativitatis,  Epiphanie^ 
Eesurrectionis,  Ascensionis  et  Corporis  Donüni  nostri,  ao  Nativi- 
ötatis  et  Assumptionis  beate  Marie,  Nativitatis  quoque  beati  Jo- 
hannis necnon  predictorum  Petri  et  Pauli  apostolorum  festivita- 
tum  octavas  et  per  sex  dies  dictam  festivitatem  Penthecostes  im- 
mediate  sequentes  capellam  prefatam  devote  visitaverint  annuatim 
et  ad  reparationem  et  conservationem  hujusmodi  manus  porrexe- 

lOrint  adjutrices  singulis  videlicet  festivitatum  et  celebritatis  duos 
annos  et  totidem  quadragenas,  octavarum  vero  et  sex  dierum 
predictorum  diebus,  quibus  memoratam  capellam  visitaverint  et 
ad  reparationem  et  conservationem  predictas  manus  porrexerint 
adjutrices,  ut  prefertur,    centum  dies  de  injunctis  eis  penitenciis 

15  misericorditer  relaxamus,  presentibus  post  viginti  annos  minime 
valituris.  Volumus  autem,  quod,  si  alias  visitantibus  capellam 
vel  ad  reparationem  et  conservationem  hujusmodi  manus  adju- 
trices porrigentibus  aut  alias  inibi  pias  elemosinas  erogantibus 
seu  alias  aliqua  alia  indulgentia  imperpetuum  vel  ad  certum  tem- 

20  pus  nondum  elapsum  duratura  per  nos  concessa  fuerit,  hujusmodi 
presentes  littere  nullius  sint  roboris  vel  momenti.  Datum  Eome 
apud  sanctum  Petrum  anno  incamationis  dominice  millesimo  qua- 
dringentesimo  tricesimo  primo,  sexto  decimo  kalendas  januarii, 
anno  primo.     An.  20.     de  Adria. 

25  Aus  regg.  Lateran.  Eugenii  IV.   nr.  804,   fol.  218b.    Reg.:   Repertorium 

Germanicum,  pontificat  Eugens  IV.  1,  2209. 

1)  vor  jEugenius*  am  rande  der  kanzleivermerk   ,Cintiu8  an[notayit]^ 

386  c.     Papst  Eugen  IV,  genehmigt^   dass  die  Johann  Fredebom  von 

Immenhausen  auf,  Präsentation  durch   äbtissin,  pröpstin  und  capitel 

SO  des  Stiftes  Kaufungen  schon  vor  seinetn  clericat  bewilligte  exspectanz 

ebenso  gelten  soll,,  als  ob  er  schon  damals  cleriker  gewesen  wäre, 

Rom  1432  februar  15. 

Beatissime  pater.     Cum  alias  Sanctitas  vestra  devoto  vestro      I43:s 
Johanni  Fredebom  de  Ymmenhusen  tunc  Scolari,  nunc  vero  cle-  •'^    *    ^' 
35  rico  Maguntine  diocesis,   in   communi  forma  pauperum  ad  coUa- 
tionem    abbatisse,    prepositisse    et    capituli    secularis    ecclesie   in 
Kauffunghen  ejusdem  diocesis  sub  data   septimo  kal.  maji  ponti-      1431 
ficatus  ejusdem  Sanctitatis  anno  primo  fecit  gratiam  expectativam,  ^^^^     ^' 
est  verum,   beatissime  pater,   quod  idem  Johannes  litteras  super 


472  1482  februar  15. 

eadem  gratia  fieri  procuravit  ex  inadvertentia  scribentis  ignoran- 
tis,  ipsuin  tempore  date  litterarum  earundem  non  fuisse  clericmn. 
Ne  igitur  hujusmodi  gratia  ac  littere  oonfecte  et  processus  de- 
super  folminandi  ac  labores  et  expense  facti  onmino  frnstrentor 
effectn,  supplicat  S.  V.  diotus  Johannes,  quatenus  sibi  dignemini  5 
concedere,  ut  hujusmodi  littere  oonfecte  et  expedite  et  processus 
perinde  valeant,  ac  si  dictus  Johannes  tempore  date  hujusmodi 
gratie  rite  clericali  caractere  fuisset  insignitus,  de  gratia  speciali 
non  obstantibus  constitutionibus  apostolicis  et  alüs  quibuscunque 
in  contrarium  editis  cum  clausulis  oportunis.  —  Concessmn  in  10 
presentia  domini  nostri  pape.  B.  Graden.  Datum  Borne  apud 
sanctum  Petrum  in  presentia  domini  nostre  pape  quinto  decimo 
kalendas  martii,  anno  primo. 

Aus  regg.   supplic.  Eugenii  IV.   nr.  268,   fol.  184.    Beg.:    ,ReperU)rinm 
Oermanicum,  pontificat  Eugens  IV.  1,  2686.  15 


Beriehtigungen  und  ergänzungen. 


p.  XXX  z.  18/19  statt  jiiiederschritt*  lies  »niederschrift*. 
z.  87  ist  nach  ,von'  einzuschalten:  »zweifellos*, 
p.  5  z.  44  statt  »Marxhausen*  lies  »Marzhausen'. 
p.  6  z.  34  setze  ,Schmincke'  in  [  ]  und 
p.  7  z.  34  und  p.  9  z.  2  ein  komma  nach  »possunt*. 
p.  9  z.  35  streiche  das  komma  nach  »monemur*. 

p.  16  z.  32  lies  »libentissime*  und  setze  in  note  la:  orig.  ,libentis8imae*. 
p.  18  z.  11  setze  ein  komma  nach  ,placuerit*  und 
p.  19  z.  31  und  p.  28  z.  27  nach  »Bresslau*:  »Diplomata*, 
p.  21  z.  34  nach  »nolumus*  ein  komma  statt  des  Semikolons  und 
p.  26  z.  36  jCorresp.-bl.*. 

p.  36  z.  10  schiebe  vor  »Erwähnt*  ein:  »Dobenecker  2,  nr.  1111*. 
p.  37  z.  18  lies  »im  Staatsarchive'»  sowie 
p.  38  z.  36  »den  verkauf*  statt  »die  Schenkung*, 
p.  39  z.  3  ist  »qua  possumus*  durch  kommata  einzuschliessen  und 

z.  22  vor  »Erwähnt*  einzuschalten:  »Gedr.:  Cod.  dipl.  Sax.  reg.  1»  3  nr.  39. 
Reg.:   Stumpf  Acta   Mogont.  nr.  138   (nach   Overham    Collect.  1)» 
Dobenecker  2»  nr.  1110*, 
p.  46  z.  4  statt  »Naumburg*  zu  setzen:  »Neuenburg*»  sodann 

z.  34  vor  »Beg.*  einzuschalten:  »Cod.  dipl.  Sax.  reg.  1»  3  nr.  322*»  sowie 
vor  »Erwähnt* :  »Dobenecker  2,  nr.  2137»  wo  auch  weitere  regesten- 
literatur  angegeben  ist*,  und  endlich 
z.  40  an  stelle  von:  »Den  zeugen  nach:  Naumburg  an  der  Saale*:  »Land- 
gräflich Thüringsches  schloss  bei  Freiburg  a.  d.  Unstrut.*  zu  lesen. 
Da  Naumburg  und  Freiburg  nicht  weit  von  einander  liegen,  so 
passen  die  zeugen  zu  beiden  orten, 
p.  48  z.  29  lies  »Didinchoven* ;  auch  ist  der  tag  der  ausstellung  der  urk.  nr.  38 

nicht  der  16.  sondern  der  17.  december. 
p.  60  z.  24  ist  statt:  »es  wird  wohl*  zu  lesen:  »es  kann  nur*,  sowie 

z.  25 :  ,(8.  urk.  nr.  30,  36  und  38)*. 
p.   58  z.  11  ist  »Wnke*  in  ,Vunke*  aufzulösen. 
p.   61  z.  35  lies  ,Ehide*  statt  »Clude*. 

p.   GG  z.  24  ist  das  komma  nach  »Günther*  zu  streichen  und 
z.  38  nach  »oder*  —  »das*  einzuschieben. 


474  Berichtigungen  und  ergänzungen. 

p.  68  z.  25  zu  jBtoze'  in  note  1)  hinzuzufügen:  ,schreibfehler  für  Bofze[n]  a.  i 
Weser  südlich  Höxter?*, 

p.  73  z.  16  und  31  den  bemerkungen  anzuschliessen :  ,Reg.:  Böhmer -Redlich 
nr.  2285*  bzw.  ,nr.  2286*,  sowie 

p.  74  z.  26:  ,Böhmer-Redlich  nr.  2887*, 

z.  28  ,von  Isenburg*  in  [  ]  zu  setzen, 

p.  75  z.  2  vor  ,Erwähnt*:  ,Böhmer-Redlich  nr.  2288*  und 

p.  84  z.  34  nach  , Gerstungen*  einzuschalten:  ,spiiz-oyal,  28/18  mm,  linkg  ge- 
wendete weibliche  gestalt  mit  heiligenschein,  in  den  nach  vom  aus- 
gestreckten bänden  ein  4  speichiges  rad  haltend  (sanct  Katharine?), 
Umschrift :  S.  CONRADI .  .  .  (rechte  seite  abgestossen)  ;*. 

p.  89  z.  31/32  setze  statt:  ,Alenhusen  ist  unbekannt':  ,Landau  Hessengau  169 
erwähnt  die  von  Alnhausen  als  zeitweilige  theilhaber  an  dem  ge- 
richte  zu  Beiseförth  a.  d.  Fulda  im  15.  jahrh.  Nach  Landaus  spär- 
lichen aufzeichnungen  über  dieses  geschlecht  (Ms.  in.  8*.  der  stand, 
landesbibliothek  zu  Cassel)  scheinen  sie  in  und  bei  Borken  begütert 
gewesen  zu  sein.  Harttrait  von  Alnhusen  findet  sich  in  einem 
rüstungsregister  von  1476  (s.  Landau  in  Zeitschr.  für  Hess,  gesch. 
1,  337).* 

p.  91  z.  40  ist  vor  ,Auf*  einzuschalten:  »Umschrift  nach  siegel  der  urk.  nr.  88 
zu  ergänzen*  und 

p.  97  z.  27,  31,  35  zu  ,Fratres  majores*  in  note  2  a)   zu  erklären:    »Fratres  ma- 
jores* bezeichnet  im  13.  jahrh.  die  Dominicaner   im    geg^nsatze  zu 
den  Franciscanem,   die  bekanntlich   heute   noch  Minoriten    (Fratres 
minores)  genannt  werden, 
z.  33  lies  jNezce*  statt  ,Nezte*. 

z.  34  ist  zu  ,Mannenberch*  in  note  2b)  zu  erklären:  ,Da  ein  kloster  oder 
ort  Mannenberg  in  Hessen  gänzlich  unbekannt  ist,  so  liegt  sicher 
ein  lesefehler  vor;  der  Schreiber  hatte  wohl  eine  liste  der  kloster 
vor  sich  und  mag  statt  richtig  ,zem*  (oder  ,zum*)  ,Annenberg  in 
Casle*  oder  ,in  Annenberch  Oasle':  ,Manneiiberch,  Casle*  gelesen 
haben.  Da  im  jähre  1299  in  Cassel  ausser  dem  erst  1293  in's  leben 
getretenen  Carmeliterkloster  kein  anderes  als  nur  das  Ahnaberger 
Augustinemonnenkloster  oder  kloster  zum  Ahnaberg  existirte,  anch 
unter  den  genannten  50  klöstem  der  Urkunde  kein  einziges  Garme- 
liter-,  wohl  aber  eine  anzahl  von  Augfustinerklöstem  vorkommt,  so 
dürfte  dieser  versuch  einer  erklärung  darin  eine  weitere  stütze  finden. 

p.  98  z.  24  ist  anzufügen:  ,Reg. :  Wilmans-Finke  nr.  2561  und 

z.  34  jDiese  Urkunde   ist  verloren  gegangen*  nebat  den  3  vorhergehend«» 
punkten  zu  streichen. 

p.  100  z.  8  ist  nach  ,boden  lag'  der  punkt  zu  streichen  und  einzuschalten :  ,(vgl 
urk.  nr.  242  n.  1)*. 
z.  17  ebenso    vor    ,Als  einziges*:    ,Er    starb   nach  Eubel  545   am  15.  juli 
1300*. 

p.  106  z.  6  lies  ,321'  statt  ,322'  und 

p.  110  z.  28  ,[Duysing]   1'. 

p.  114  z.  26  ist  nach  ,K.*  ein  komma  statt  des  Semikolon  und 

p.  127  z.  31  jArnoldus  dictus  [RJoyber*  zu  setzen.    Derselbe  kommt,  wenn  audi 
in  anderen  Schreibweisen,  bei  Wyss  2,  97,  15  und  259,  32  vor. 


Berichtigungen  und  ergänzungen.  476 

p.  128  zu  urk.  nr.  132.  Der  tag  der  ausstellung  der  urk.  ist  nicht  der  26.  son- 
dern der  26.  februar. 

p.  130  z.  39  setze  ein  komma  nach  »miies*. 

p.  134  z.  23  lies  ,wortlaut'  statt  ,abschrift^ 

p.  137  z.  27  fehlt  nach  dem  koion  die  Schlusskammer. 

p.  138  z.  2  lies  ,von  Homberg*. 

p.  144  z.  17  streiche  nach  »beschädigtes*   das  komma. 

p.  153  z.  37  ist  zu  »usualium'  in  note  1)  zu  setzen:  ,8cil.  denariorum'  und 

p.  159  z.  30  den  bemerkungen  anzuschliessen :  ,Erwähnt :  Landau  Wüste  orte  66*. 

p.  180  z.  18  ist  jWlperti*  in  ,Vulperti'  aufzulösen, 

p.  181  z.  12  nach  u  ,ist*  einzuschalten, 

p.  189  z.  5  ,(Spies-)*  statt  ,(Spiess-)*, 

p.  191  z.  14  ,nr.*  statt  ,no.S 

p.  197  z.  7  ,Thüo*  statt  ,Tyle*  und 

p.  199  z.  32  jMeiser*  statt  ,Meyser*,  sowie 

p.  200  z.  15  nach  »gehendes'  ein  komma  zu  setzen  und  hinzuzufügen:  ,daselb8t 
gelegenes*. 

p.  207  z.  9/10  muss  der  Zwischensatz  ,zu  der  ihn  die  äbtissin  zu  Kaufangen 
präsentirte*  als  zwar  sachlich  (s.  urk.  nr.  216),  nicht  aber  im  Wort- 
laut der  Urkunde  nr.  217  begründet  wegfallen. 

p.  208  z.  20  streiche  das  komma  nach  ,valeat'. 

p.  221  z.  12  lies  ,Deutsch*  und  ,Deutscher*  und 

p.  234  z.  6  lies  ,BRANDENBERG*. 

p.  246  z.  5/6  ,LIBERT.*  statt  ,LIB[ERT]AT.* 

p.  252  z.  8  streiche  das  komma  nach  ,Ditmar*  und  setze  es  nach  ,CTrethen*. 

p.  257  z.  25  streiche  das  komma  nach  ,wonen*  und 

p.  261  z.  7  lies  ,Apels*  statt  ,Abels'. 

p.  262  z.  30  setze  nach  ,kore*  und 

z.  33  nach  ,erben*  ein  komma,  sowie 

p.  263  z.  19  nach  ,Armude*  statt  des  punktes  ein  Semikolon. 

p.  271  z.  34  lies  ,Schomburg*  statt  ,Schauwenburg^ 

p.  304  z.  15  ist  nach  ,zu*  die  notenziffer  ')  zu  streichen  und  auf  z.  16  nach 
,Fryheid*  zu  setzen,  auch  dieses  wertes  Schreibung,  wie  vorsteht,  zu 
ändern  und 

p.  320  z.  18  zu  , Carolina*  die  note  beizufügen:  ,Carolina  ist  ein  päpstlicher 
Schutzbrief  für  kirchen  und  klöster  gegen  erhebung  von  unzulässigen 
steuern  durch  weltliche  fürsten  (s.  Repert.  German.  1,  Einl.  LXXII, 
sowie  nr.  692  und  nr.  1159)*  und 

p.  321  z.  2  und  4  die  notenziffer  1)  in  2)  zu  ändern. 

pp.  323  z.  38,  326  z.  21,  328  z.  12,  350  z.  33  ist  [!]  nach  ,8unt*  zu  streichen. 

p.  328  sind  die  marginalzahlen  von  15  an  um  je  eine  zeile  herauf  zu  rücken. 

p.  341  z.  11  setze  ,punkten*  statt  ,Punkten*,  sowie 

p.  344  z.  36  nach  ,audivi*  ein  komma. 

p.  351  z.  7  und  p.  352  z.  12  lies  ,Citrum*  statt  ,Cythera*, 

p.  351  z.  13  würde  nach  ,Cytrensis*  die  notenziffer  *)  zu  setzen  und  in  note  1)  zu 
erklären  sein :  , Johannes  von  Korbeke  war  seit  1406  febr.  19  bischof 
von  Citrum  i.  p.  i.  (s.  Eubel  195)  und  weihbischof  zu  Erfurt  (s.  Feld- 
kamm 52  f.)   Die  anderen  notenziffem  würden  hiemach  zu  ändern  sein. 

p.  389  z.  9  setze  ,Hanse  von  deme  reyne*. 


476-  Berichtigungen  und  ergänzungen. 

p.  391  z.  83/34  ist  ^monasterium'  zu  lesen  und 

z.  84  das  komma  nach  ,Syberg*  zu  streichen, 
p.  894  z.  38  sind  nach  ^sumptibus'  und 

z.  34  nach  ,partibu8'  kommata  zu  setzen, 
p.  445  z.  7/8  ist  die  klammer  und  das  fragezeichen  zu  streichen, 
p.  454  z.  22  lies  ^Keseman'  statt  ^Kereman^ 

Siegeltafel  4,  nr.  19  hat  die  Unterschrift  zu  lauten :  ,2.  siegel  der  äbtissin  Alfra- 
dis  von  der  Borch*. 


Verzeiehniss  der  personen-  und  Ortsnamen. 


Die  salilen  verweisen  anf  die  nammern  der  Urkunden;  ausserdem  ist  das  erst-  und 
letztmalige  vorkommen  der  personen  im  urkundenbuohe  w&brend  ihrer  lebensseit  durch 
die  jahressahlen  bezeichnet ;  ihrer  erw&bnung  nachdem  tode  geht  ein  f  voraus.  B  und 
P,  C  und  K,  D  und  T,  F  und  V,  J  und  Y  im  wortanfange  sind  durchweg  gemeinsam 
abgehandelt,  im  übrigen  aber  wurde  die  gebr&uchliche  alphabetische  Ordnung  beibe- 
halten, nur  i  mit  j  überall  gleich  gestellt.  Ein  s  (tusata)  nach  zahlen  besieht  sich  auf 
die  bemerknngen  am  Schlüsse  der  Urkunden,  s  auf  Siegel,  n  auf  noten,  a.  b.  o.  auf  die 
am  ende  des  bandes  nachtrftglioh  gegebenen  Urkunden.  Eigene  erg&nsungen  stehen 
in  [  ].  üeber  die  sonstige  anläge  des  registers  siehe  das  p.  XXX f.  der  einleitung  gessgte. 


A. 

A.  de  Dammiano.  —  Fidelis.  —  Raser. 

Aachen  (Aquisgranum)  1. 

Abterode  wnw.  Eschwege  (Apterade). 
Konrad  (Kurt)  von  —  1407—1409, 
331.  341. 

Aczich  Siegfried  zinsmann  zu  Heries- 
hausen  1368,  231. 

Adam  von  Rodersen. 

Adelbero  1102,  20. 

Adelbert  (Athelbert  3,  Adelbertus  22) 
Billungscher  graf,  söhn  von  Wicman 
und  Immihiid,  vater  Biilungs  zw.  880 
u.  889,  3.  —  erzbischof  zu  Mainz, 
erzkanzler  und  legat  des  apostolischen 
Stuhles  1123—1132,  22—24.  —  Kau- 
funger klostervogt  1123—1126,  22. 
23  ^iehe  auch  Schauenburg).  —  bru- 
der  der  Kaufunger  minist erialen  Hein- 
rich und  Norbert  zu  Uschlag  f  1174, 
28.  —  von  Schauenburg. 

Adelebsen  nw.  Göttingen  (Adelefsen  80, 
Adele vessen  84).  Berthold  ritter  und 
herr  von  —  1294,  80.  84. 

Adelhard  (Athelhard)  zw.  880  u.  889,  3. 

Adelheid  (Hadeleith  21,  Adelheida  26, 
Adelheydis  134,  Alheydis  153,  Alhei- 
dis  197,  Alheid  242,  Alheyd  248,  Al- 
heyt  250,  Alheit  252,  Alhedis  253, 
Alheyde  256,  Alheide  266  a,  Alheitt 
263,  Adelheid  203)  besitzerin  eines 
gutes  in  Rommerode  1109,  21.  — 
leibeigene  des  klosters  Kaufungen  um 
1160,  25.  —  pröpstin  1374,  242.  äb- 
tissin  zu  Kauf  ungen  1378—1384,  249. 
250.  252.  256.  255  a.  266.  258—260. 
263.  266.  268.  (siehe  auch  Ziegen- 
hain). —  Comes.  —  von  Eberatein, 
frau    zu  Plesse.   —   von   Elbersdorf. 


—  Hilderades.  —  Rose.  —  gräfin  zu 
Sayn.  —  Scherf.  —  Widekindes.  — 
von  Ziegenhain. 

Adelunc  laie  1126,  23. 

Adolf  (A[dolf]  43,  Adolfus  114,  Alf 
211,  AdolffSll,  Adolffus318,  Adolf 
350)  consul  zu  Volkmarsen  1309,  114 

—  von  Plesse.  —  graf  zu  Cleve  und 
der  Mark.  —  von  Torfeld.  —  von 
Twiste.  —  graf  zu  "Waldeck.  —  graf 
zu  Weilnau. 

Adolffi.  Johannes  canonicus  zu  Cassel 
1410,  344. 

A[dololdu8]  (Adololdus  35  s)  decan  zu 
Fritzlar  1221,  35. 

Adramytteum:  Edremid. 

Adria.  de  — .  [päpstlicher  kanzleibeam- 
ter?]  1431,  386  b. 

Adrimitanus:  Edremid. 

Agnes  (Agnes  19,  Agnese  222,  Nese 
285,  Agnetha  420)  kaiserin,  mutter 
kaiser  Heinrichs  IV.  1086,  19.  —  von 
Braunschweig.  —  von  Boyneburg.  — 
von  Ifta.  —  gräfin  von  Weilnau. 

Ahnaberg  (Annenberg  120,  Aneberg 
151,  zu  deme  Anenberge  212,  irrig 
Mannenberch  96)  siehe  Cassel. 

Ailczeuner.  Engel  weinbergpächter  zu 
Lay  1436,  406.  407. 

AI:  Al[bertus]. 

Albano  so.  Rom  [cardinal-Jbischof :  Pe- 
lagius. 

Alberat:  Albradis. 

Albert  (Albertus  27,  Albrecht  56,  Al- 
bertus] 83,  Albracht  158,  AUebertus 
371)  burggraf  zu  Altenburg  1224, 
36.  —  canonicus  zu  Cassel,  pfarrer 
zu  Wolfsanger  1384,  267.  —  magi- 
ster,  canonicus  zu  Fritzlar  1224,  37. 

—  pleban  zu  Cassel  1282,  68.  —  ple- 


478 


Albradis  —  Arnold. 


ban  zu  Wolfsanger  magister  1291 — 
1317,  76.  81.  83.  116.  145  (siehe 
auch  Zwehren).  —  pleban  zu  [Nie- 
der-] Zwehren  1283,  60.  —  rector  der 
kirche    zu  Ober-Seebach    1314,   127. 

—  caplan  zu   Creuzburg  1315,  134. 

—  ritter  1167,  27.  —  müller  in  Win- 
ningen  1281,  57.  —  Byschof.  —  Bo- 
denreif.  —   graf   von   Brandenberg. 

—  herzog  zu  Braunschweig.  —  von 
Kotzenroth.  —  landgraf  zu  Thürin- 
gen. —  Dickebar.  —  Fals.  —  Voll- 
marshausen. —  Judemann.  —  Lutolf. 

—  von  Mihla.  —  Riche.  —  von 
Schartenberg.  —  von  Seebach.  — 
Widekindi.  —  Wolfhagen.  —  von 
Wolfsanger.  —  von  Zwehren. 

Albradis  (Alberat  3)  tochter  des  Bil- 
lungschen  grafen  Amalung  II.,  ab- 
tissin  [zu  Kaufungen]  zw.  880  u. 
889,  3.  —  von  Kaufungen,  gen.  von 
Gleichen. 

Albrecht:  Albert. 

Aldenbune:  Altenbauna. 

Aldendorf:  Allendorf. 

Alenhusen:  Alnhausen. 

Alexander  HI.  papst  1167,  27.  —  IV. 
papst  1256,  49.  —  V.  papst  1409, 
341.  —  von  Twiste. 

Alf:  Adolf. 

Alheid:  Adelheid. 

Allebertus:  Albert. 

Allendorf  a.  d.  Werra  so.  Witzenhausen 
(Aldendorf  63,  Aldendorp  91,  Aldin- 
dorff93z,  Aldindorf  94  z,  Aldendorff 
19Öz)  63.  91-94.  109.  190.  191. 
pleban  92.  bürgermeister :  Oderhildis 
sen.  Helwig  Flenne,  consuln  63.  91. 
93.  94.  191.  Paster.  Pater.  Pellifex. 
Teolonarius.  Doctor  (Lerknappe). 
Konrad  und  Friedrich  Flenne.  Ge- 
weier, von  Göttingen,  von  Gottern. 
Gunderami.  von  Homberg.  Johannes 
prope  casas.  Johannes  Johannis  söhn. 
Monetarius.  Oderhildis.  Rasor.  Hein- 
rich und  Konrad  Rathard.  von  Wi- 
ckersa.  bürger  und  einwohner :  Eylo. 
Geweier,  gebrüder  Monetarii.  Rybe. 
Roland,  flumamen:  Holtstad  (Holz- 
stätte) am  ufer  der  Werra  93.  Sicken- 
berg  91.  94. 

Allinhusen:  Alnhausen. 

Allstedt  nw.  Naumburg  a.  d.  Saale  (Al- 
stetum  9,  Astetum  9n,  Alstedum  10) 
9.  10.  68. 

Almenhusen  irrig  für  Sallmannshausen. 

Almersbach  sw^.  Altenkirchen  im  Wester- 
wald  (Almesbach),    pastor:  Bruwer. 

Alnhausen  [in  Nieder-Hessen,  vielleicht 
Wüstung  in  der  gegend  von  Borken, 
wo  das  geschlecht  besitz  hatte]  (Alen- 


husen 87,  Allinhusen  219).  vod  A.: 
Thammo  ritter  1297,  87.  Wemer 
propst  des  klosters  Ahnaberg  1363, 
219. 

Alradus  Plire.  —  Martini. 

Altenbauna  sw.  Cassel  (Aldenbune,  siehe 
auch  Bauna).  colon  der  äbtissin  zu 
Kaufungen:  Herbord. 

Altenburg  hauptstadt  des  herzogthums 
Sachsen-Altenburg  (AldenburcJ.buiTg- 
graf:  Albert. 

Altenritte  sw.  Cassel  (Aldenritte)  97 
(siehe  auch  Ritt^). 

Amalung  I.  [graf]  f  811,  1.  —  H.  graf, 
söhn  des  Billungschen  grafen  Bennit, 
vatersbruder  des  grafen  Adelbert  um 
860—  zw.  880  u.  889,  2.  3. 

Amelunxen  ssw.  Höxter  (Amelungessen). 
Herbold  von  —  knappe,  Schwieger- 
sohn Heinrichs  von  Rodersen  1820. 
148. 

Ammern  n.  Mühlhausen  (Amera).  Jo- 
hannes von  —  ritter  1304,  101. 

Anagni  osö.  Rom  (Anagnia)  49. 

Ancillarum.  Reinhard  consul  zu  Cassel 
1309—1333,  115.  117.  180.  Härtung 
consul  daselbst  1334,  184.  Vgl.  PueV 
larum  und  Meide. 

Anderaach  am  Rhein  (Andemacum  30, 
Andemachum  65)  65.  Augustiner- 
nonnenkloster sanct  Maria  ausserhalb 
der  mauern  von  —  [auch  sanct  Tho- 
maakloster  gen.]  30.  65.  166.  171. 
propst:  Wilhelm  von  Noviant.  ma- 
gistra:  Hildegard  von  Wal  deck,  ple- 
ban 171. 

Andreas  von  Blankenberg.   —  Morsen. 

Aneberg,  Anenberg:  Ahnaberg. 

Anna  (Anne)  von  Hunolsteiii.  —  St- 
berger. 

Annenljerg:  Ahnaberg. 

Ai)el  (Apil  221,  Apelo  375  z)  von  Bran- 
denberg. —  Fema.  —  von  Romro^ 

—  Schindekopf.   —  Strigfer.  —  vod 
Stutterheim.  —  Tafft  (Taaft). 

Apterade:  Abterode. 

Aquileja  onö.  Venedig,  cleriker:  Ja- 
cobus  Francisci,  de  Utiiio, 

Aquisgranum:  Aachen 

Arbach  wüstung  bei  Herleshaiisen  (Art- 
peche 238,  Arppeche  362,  Arpecb 
370)  238.  362.  370. 

Archfeld  wsw.  Creuzburg.  Heinrich  von 

—  ritter  1279,  53.  54. 

Aribo    erzbischof    zu   Mainz    und   en- 

caplan  1023,  15. 
Armiide  siehe  Bettenhausen. 
Amd:  Arnold. 
Arnisberg:  Arnsberg. 
Aniold  (Arnoldus  37,  Amolt  205.  Art* 

nolde  234,   Amoldt  2B5,     Amnold« 


Arnold!  —  Peckelsheim. 


479 


270,  Arnd  389,  Arnolde  873,  Arnoild 
407)  abt  zu  Hasungen  1386—1388, 
270.  277.  —  propst  zu  Ober-Pleis, 
mönch  zu  Siegburg  1224,  37.  —  ar- 
chidiaconus  major  zu  Trier  1241,  44. 

—  [von  Didinchoven  ritter]  1243, 45. 

—  von  Cobem.  —  von  Thonin.  — 
vom  Thurme.   —   von  Didinchoven. 

—  Frübose.  —  von  Bbenrode.  — 
der  Judemann.  —  Ormunczer.  —  Räu- 
ber. —  Rovelin.  —  Rufus.  —  von 
Rusteberg.  —  Wolff  von  Gudenberg. 

Amoldi.  Konrad  vogt  1298,  90.  Her- 
mann consul  zu  Cassel  1321 — 1336, 
160.  152.  159.  174.  184.  193. 

Arnsberg  in  Westfalen  (Amisberg). 
Hermann  von  —  canonicus  zu  Soest 
1224,  37. 

Arolsen  hauptstadt  des  fürstenthums 
Waldeck  (Arol dessen),  ehemals  Augu- 
stinemonnenkloster  96. 

Arpech,  Artpeche;  Arbach. 

Asch:  Esch. 

Aschebom  siehe  Hekerdeshof. 

Asselmann  bürger  zu  Cassel  und  s.  söhn 
Gottfried  1321,  150. 

Aue  siehe  Gramershausen  und  Wolfs- 
anger. 

Augsburg  (Augustensis).  bischof  zu  — 
33. 

Aulisburg  (Aulesburg)  früherer  name 
des  klosters  Haina  255  a.  s.  (siehe 
Haina). 

Aurifaber.  Ludwig  bürger  zu  Eisenach 
1300,  99. 

Avignon  a.  d.  Rhone  (Avinio)  166.  216. 
217.  dioecese  240. 

B  und  P. 

B.  Förstern.  —  Graden.  P.  scholaster 
am  dome  zu  Mainz  1221,  35. 

Bachus.  Konrad  gutsbesitzer  in  Voll- 
marshausen 1317,  143. 

Paderborn  in  Westfalen  (Boderbrunnen 
12,  Boderbnmen  12  n,  Paderbrunnon 
15,  Paderbume  96)  12.  bischöfe: 
Rudolf.  Heinrich,  dioecese  166.  171. 
klöster:  Cisterciensemonnen  96.  Min- 
derbrüder 96. 

Paffindorf.  Heinrich  von  —  rector  der 
kirche  zu  Lay  f  1878,  249. 

Bayern  (Bawaria  22,  Bauwaria  25).  Ma- 
äiilde  Kaufunger  nonne  aus  — .  her- 
zog der  — :  Heinrich. 

Bake.  Dietrich  consul  zu  Volkmarsen 
1310,  119. 

Baldewinus  von  Wiersheym. 

Balhom  (Balehom  103).  Herdegen  bür- 
ger zu  Cassel  1304—1309,  103.  115. 
Werner  zu  [Nieder-]  Zwehren  1317, 


148.  Werner  bürger  zu  Cassel  1883, 
180.  Thilo  bürger  zu  Zierenberg 
1848,  205.  Dietzel  1367,  226.  Wer- 
ner t  1891,  282. 

Ballhausen  [Gross-?]  ö.  Tennstedt  nnw. 
Erfurt  (Balnhausen).  Hermann  von 
—  1334—1386,  186.  192. 

Bamberg  in  Bayern  (Pavembergensis). 
bischof  und  capitel  33.  bischof  Thimo, 
decan  G[undelu8],  custos  C[unradus], 
archidiaoon  M[arctt8]  und  subdiacon 
am  dome  H[ermannus],  diacon  an 
der  sanct  Stephanskirche  L[upoldus], 
diacon  an  der  kirche  sanct  Maria 
B[urchardus],  priester  an  der  sanct 
Michaelskirche  H[enricus]. 

Bappe:  Poppe. 

Paradiese  sw.  Soest  (ad  Paradisum)  seit 
1255  Dominicanerinnenkloster  96. 

Barbara  Wegerdancz. 

Bardo  erzbischof  zu  Mainz  und  erz- 
caplan  1040—1041, 17. 18.  f  1229, 41. 

Bargallo.  Franciscus  päpstlicher  kanz- 
leibeamter  1422,  869  z. 

Barterode  w.  Göttingen  (Berterode  79, 
Bertolderode  83).  Konrad  von  — 
ritter  1293—1294,  79.  83.  84. 

Bartholomeus  cardinal  tit.  sanct  Pu- 
dentiana  1229,  41.  —  päpstlicher 
kanzleibeamter  1422,  369  z.  —  Wy- 
deman. 

Basel  am  Rhein  (Basiliensis  414)  con- 
cil  414. 415.  kanzleibeamte  desselben: 
Bertoldus.  G.  Cossel.  Jo.  de  Dyken. 
B.  Förstern.  Nirstete  prior  von  Pla- 
teria.  Otte.  Jo.  Schwabenheym. 

Paster.  Hugo  consul  zu  Allendorf  1298, 
98.  94. 

Pater.  Hermann  sen.  consul  zu  AUen- 
dorf  1298,  91.  93.  94. 

Battenberg  a.  d.  Edder  sw.  Pranken- 
berg.   Hermann  graf  von  —  1297,  87. 

Paulus  frater  des  ordens  des  heil.  Pau- 
lus zu  Eisenach  1268,  51. 

Bauna  [Alten-  oder  Kirch-  ?]  sw.  Cassel 
(Bunen)  107.    pleban:  Heinrich. 

Baums.  Siegfried  knappe  1304,  108. 
1 1818,  147.  8.  söhne  Heinrich,  Sieg- 
fried, Johannes  und  Volpert  Kau- 
funger lehensmänner  zu  Klein-Lubis- 
rode  1318,  147. 

Bauwaria:  Bayern. 

Pavenbergensis :  Bamberg. 

Bawaria:  Bayern. 

Beatrix  äbtissin  zu  Kaufungen  1189, 29. 

Beberung.  Thilemann  stadtschreiber  zu 
Cassel  1424,  378. 

Peckelsheim  n.  Warburg  (Pikelsen). 
Konrad  von  —  ritter,  Schwiegersohn 
Norberts  von  Sandershausen  zw.  1189 
und  1228,  40  a. 


480 


Beckir  —  Bertholf. 


Beckerich  (Begkerag)  Hennann,  von 
Corbach,  pastor  in  Bergheim  a.  d. 
Sieg  1423,  371.  372. 

Beckir.  Hermann  cleriker  des  Mainzer 
bisthums  1434,  399. 

Peczinrade:  Betzenrode. 

Begkerag:  Beckerich. 

Behemesche:  Böhmen. 

Beyer.  Heinrich  knappe  1322 — 1323, 
158.  160. 

Beyge  (Beygher  373)  Meysenbug. 

Beymar.  Hans  bürger  in  Eisenach  1396, 
288. 

Beyrche:  Berich. 

Beysterz  in  Grossen- Göttern  1336,  192. 

Pelagius  bischof  zu  Albano  1229,  41. 

Bele  Ovelaker. 

Pelegrym:  Pilgrim. 

Beliehen  [vielleicht  wüstung  ssw.  Ober- 
Kaufungen  bei  den  Beigerköpfen]  76. 

Pellifex.  Orto  consul  zu  Allendorf  1336, 
191. 

Benedictuscapelle  siehe  Kaufungen. 

Benfeld  wüstung  l^ei  Volkmarsen  (Ben- 
vilte).  von  B. :  Gerlach  consul  zu  Volk- 
marsen 1309,  114  Burghard  consul 
daselbst  1310,  119. 

Benninghausen  a.  d.  Lippe  wsw.  Lipp- 
stadt (Benninchusen)  Cistercienser- 
nonnenkloster  96. 

Bennit  (Bennuth  2)  söhn  des  Billung- 
schen  grafen  Amalung  L  811 —  um 
850,  1.  2. 

Benno  graf  1040,  17. 

Bennuth:  Bennit. 

Benvilte:  Benfeld. 

Berckishusen :  Bergshausen. 

Bereche:  Berich. 

Berendorp:  Bemdorf. 

.  .  .  berg.  Claus  1441,  421. 

Bergere.  Hermann  consul  zu  Immen- 
hausen 1324,  170. 

Bergheim  sw.  dicht  vor  Spangenberg 
(Bergheim  147,  Bercheym  161)  239. 
243.  Heinrich  von  —  consul  und 
Schöffe  zu  Lichtenau  1318 — 1323, 
147.  149.  161. 

Bergheim  a.  d.  Edder  nw.  Fritzlar  (Bi- 
cheym  148,  Bercheym  270)  erzprie- 
ster  270.  canoniker:  Adam  von  Ro- 
dersen. 

Beivheim  nahe  n.  der  Siegmtindung 
(Bergheym)  371.  372.  pastor:  Becke- 
rich. 

Bergshausen  a.  d.  Fulda  s.  Cassel  (Ber- 
keshusin  204,  Berckishusen  204  z, 
Bergshaußen  204  z).  fischerei  in  der 
Fulda  204. 

Berhtoldus,  Perhtoldus:  Berthold. 

Berhtwib  Kaufunger  leibeigene  zu  Grifte 
1132,  24. 


Berich  a.  d.  Edder  nnw.  Wildungen 
(Bereche  96,  Beyrche  270)  Augusti- 
nemonnenkloster  96.  propst  270. 

Berka  a.  d.  Werra  sw.  Herleahausen. 
pfarrer:  Thamme. 

Berkeshusin:  Bergshausen. 

Berland.  Hermann  schöffe  zu  MaTen 
1384,  269. 

Berld,  zu  Berthold,  (Berit)  söhn  Kunnes 
auf  dem  raine  in  Velmeden  1383, 
264.  —  Gygelbein.  —  von  Lupnitz. 

—  Mölbeche.     —     von     Nesselro- 
den. 

Berlstedt  nnw.  Weimar  (Berlestete). 
Ludolf  von  —  1224,  36. 

Bemdorf  sw.  Arolsen  (Berendorp).  von 
B. :  Thilo  consul  zu  Volkmarsen  1309, 
114.  Hermann  consul  daselbst  1310, 
119. 

Bernhard  (Bemardus  114,  Bernhard 
298,  Bemhai-t  376.  vgl.  Berat)  d.  Sit. 
von  Dalwigk.  —  Horbusch.  —  Lu- 
pus. —  Seilwinder. 

Bemo  um  850,  2. 

Bemonis.  Ludwig  consul  zu  Cassel  1299 
—1313,  97.  115.  117.  126.  Konra/d 
sen.  consul  daselbst  1304—1308, 108. 
113.  Konrad  jun.  consul  daselbst  1315 
—1316,  130.  138.  142. 

Bernt,  zu  Bernhard,  von  Plesse. 

Bersteyn:  Birstein. 

Berterode:  Barterode. 

Bertha  (Berthe  292,  Berte  295,  Berti» 
297,  Berta  354,  Bertrad  3728)  Äb- 
tissin zu  Kaufungen  1400 —  zw.  1440 
u.  1442,  296.  307.  308.  313.  32a 
329.  331.  334.  335.  339.  340.  Mi- 
349.  352.  354.  362.  367.  868.  375. 
381.  383.  386.  392.  405.  413.  421 
428  (siehe  auch  Savn). 

Berthold  (Perhtoldus  11,  Berhtoldus  1  In, 
Bertoldus  22,  Bertholdus  122.  vgl. 
Berld)  graf  der  gaue  Trichira  und 
Meinefeld  1019,  11.  f  1290,  69. 1423, 
372.  —  graf  1123,  22.  —  kandev 
beamter  des  concils  zu  Basel  1438. 
414  z.  —  vogt  zu  Breitenbach  1248. 
47.  —  decan  zu  Burschla  1816,  185. 

—  official  zu  Dorla  zw.  1313  u.  1316. 
140  (siehe  auch  von  Mylingen).  — 
rector  der  kirche  zu  Sooden  1386. 
190  (siehe  auch  von  (xensungen).  — 
von  Adelebsen.  —  von  Bischofferode 

—  Brüncherode.  —  Oomes.  —  Ctff- 
tos.  —  von  Creuzburg.  —  von  G«^- 
singen.    —    von  G^ottem.    —  Hat». 

—  Lethgebur.    —  von    Nesselröden 

—  Schomburg. 

Bertholdes.    Henne  bürger  zu  WitaeB- 

hausen  1433,  393. 
Bertholf   (Bertholfus  20,    Bertolfos  S) 


Berthous  —  Bisholder. 


481 


gni  1102,  20.  —  bischof  zu  Hildes- 
heim  1123,  22. 

Berthous  Marquardi. 

Bertlmdis  von  Gudensberg. 

ßertol derode :  Barterode. 

Bertoldes.  Eckel  zu  Heisa  und  s.  frau 
Eyle  1434,  396. 

Bertrad:  Bertha. 

Bertrades.  Lutz  1377,  244. 

Bertradis  (B[ertradi8]  51,  Bertradis  56) 
äbtissin  zu  Kaufungen  1268 — 1279, 
51.  62.  56.  66.  —  Probesten.  —  Tu- 
scheren. 

Bertram  meister,  küster  zu  Magdeburg 
1361,  207. 

Bertrammis.  Hermann  und  Johann  ge- 
brüder  in  Meimbressen  1348,  205.  — 
hufe  siehe  Meimbressen. 

Perugia  a.  d.  Tiber  ö.  des  Trasimeni- 
schen  sees  (Penisium)  41. 

Besä:  Bösa. 

Besse  ssw.  Cassel.  Werner  von  —  1313, 
123.  s.  Schwester  Kunigunde  ver- 
mählt mit  Herwig  von  Ditmold  1313 
—1324,  123.  168. 

Peter  (Petrus  41,  Petir  233,  Peter  267, 
Pether  406)  cardinal  tit.  sancti  Ge- 
orgii  ad  velum  aureum,  legat  des 
apostolischen  Stuhles  1229 — 1247,  41. 
46.  —  von  der  Toyten.  —  TrÄden. 
—  Hartenberg.  —  Lebesat.  —  Schä- 
fer. —  Schuler.  —  Schurmann.  — 
Seilwinder. 
Bethehusen :  Bettenhausen. 
Petri  (Peters  413).  Heinrich,  von  Im- 
menhausen, altarist  des  altares  ü.  L. 
F.  zu  Kaufungen  1417—1438,  362. 
382.  391.  413.  414. 
Bettenhausen  a.  d.  Losse  so.  dicht  vor 
Cassel  (Bethehusen  23,  Betthehusen 
23  z,  Bettenhusen  am  Forst  116,  Bet- 
tenhusen  126,  Bettinhusen  180,  Bet- 
tinhusin  212,  Bettenhausen  308)  23. 
116.  126.  167.  267.  curie  172.  von 
B.:  Hermann  consul  zu  Cassel  1323 
—1335,  159.  174.  180.  188.  Konrad 
1357,  212.  Rudolf  rector  der  pfarr- 
kirche  zu  Simmershausen  1404,  308 
— 310.  flumame:  das  Armüde.  der 
Forst. 
Betzenrode  [amt  Eiterfeld  oder  Schot- 
ten?] (Peczinrade).  Heinz  von  — 
1407,  331. 
Beiiern    sw.    Melsungen    115.     pleban: 

Heinrich. 
Beünen:  Boenen. 
Pfeiffers   (Phiffers)  erben,   zinsleute   in 

Sigeln  1368,  231. 
Bfoze  [etwa  druckfehler  für  Bofzen  a.  d. 
Weser  s.  Höxter  ?].  dominus  Siegfried, 
g'en.  von  Kaufungen,  1282,  68. 


Phasen.  Metze  bürgerin  in  Cassel  und 
ihre  kinder  Konrad  und  Eyle  1432, 
387. 

Phia:  Sophie. 

Philippus  Römischer  könig  1199,  31. 
—  kanzler  1123,  22. 

Bicheym:  Bergheim  a.  d.  Edder. 

Bickelsholtz  siehe  Bahlheim. 

Biehla  kreis  Lieben werda  (Bila).  Thilo 
von  —  pfarrer  zu  Hundeishausen 
1407,  328. 

Pikelsen:  Peckelsheim. 

Pilgis  Schöffe  zu  Cassel  1424,  378. 

Pilgrim  (Pilgerim  311,  Pelegrym  361) 
von  der  Leyte. 

Billung  (Billunc)  söhn  des  Billungschen 
grafen  Adellwrt  zw.  880  u.  889,  3. 
Aus  dem  grafengeschlechte  der  Bil- 
lunger  erscheinen  hier:  Amalung  L 
s.  söhn  Bennit,  dessen  söhne  Ama- 
lung II.  und  Wicman,  des  letzteren 
frau  Immihilt  und  söhn  Adelbert, 
dessen  söhn  Billunc  und  Amalungs  ü. 
töchter  Alberad  äbtissin  und  Hemma. 

Pilzer  (Piltzer  274,  Pilczer  380).  Kon- 
rad  t  1388,  274.  Gela  1388—1427, 
274.  380. 

Pinguia.  Heinrich  von  —  weinzinsiger 
in  Winningen  1281,  57. 

Binsförth  a.  d.  Fulda  ssö.  Melsungen 
(Binsforte  197,  Binsforthe  314).  Lud- 
wig von  —  decan  der  sanct  Peters- 
kirche zu  Fritzlar  1405,  313.  314. 
pleban:  Kulo. 

Piper.  Hans  gutsbesitzer  in  Calden  1406, 
319. 

Birstein  schloss  nö.  Gelnhausen  (Ber- 
steyn)  420. 

Bis.  Hennann  caplan  (socius)  zu  Cassel 
1326,  177. 

Byschof.  Albrecht  zinsmann  in  Ober- 
Heroldshausen  1363,  218. 

Byschofesguthem :  Grossen-Gottem. 

Bischofferode  onö.  Spangenberg  (Bi- 
schoverode  82,  Bischofferade  ^%,  Bi- 
schoffenrode  421).  von  B. :  die  von  — 
409.  Berthold  colon  des  Kaufunger  al- 
lodialgutes  in  Heroldshausen  1294,  82. 
Gerwig  jun.  burgmann  zu  Lichtenau 
und  Si)angenberg  1293,  286.  Jaco- 
bus  1439—1440,  416.  417.  419.  Hein- 
rich vogt  zu  Eisenach  auf  der  Klemme 
1441,  421. 

Bischoffesgut  siehe  Meimbressen. 

Bischoffshausen  (Bischoffeshusen),  jetzt 
Bischhausen  a.  d.  Werra  nnw.  Witzen- 
hausen.   Hans  von  —  1430,  386. 

Bisholder  sw.  Coblenz  (Bizelre  11,  By- 
zolten  57,  Bißeire  372,  Bißelred 
372  n).  11.  69.  372.  Jacob  von  — 
weinzinsiger  in  Winningen  1281,  67. 

31 


46i 


Blankenberg  —  Borcliardus. 


Blankenberg  a.  d.  Sieg  nw.  Alten- 
kirchen. Andreas  von  —  einwohner 
in  Hachenburg  1423,  371.  372. 

Blankenheim  ssö.  Rotenburg  (Blanken- 
heim  47,  Blanckenheym  270)  Augu- 
stinemonnenkloster  47.  propst:  270. 
Helwicus. 

Plateria  (unbekannt),  prior:  Nirstete. 

Pleis.  Ober-  nö.  Königswinter  am  Rhein 
(Pleysa).  propstei  der  abtei  Siegburg 
37.  propst:  Amoldus. 

Plesse  bürg  n.  Göttingen  84.  211.  Die 
edelherren  von  —  86.  Gottschalk  sen. 
1294,  83.  84.  s.  söhnchen  Gottschalk 
1294, 83.  —  Gottschalk  jun.  söhn  Her- 
manns 1294,  84.  Heinrich  von  Hom- 
burg, edelherr  zu  —  1294,  83.  ai. 
Hermann  und  Gottschalk  gebrüder 
1317,  144.  Hermanns  söhne  Gott- 
schalk und  Hermann,  sowie  Gott- 
schalks söhne  Jan  propst,  Hermann, 
Otto,  Otto,  Gottschalk,  Alf,  Bemdt, 
Christian  1356,  211.  Adelheid  frau 
zu  Plesse  geb.  von  Eberstein  und 
söhne  Gottschalk  jun.  und  Johann 
1397,  293. 

Plesserhagen  wüstung  bei  Hedemünden 
(Plesserhage  83)  83.  84. 

Blickershausen  a.  d.  Werra  nw.  Witzen- 
hausen (Blickershusen  341.  Blickers- 
haußen  341z)  341.  colon:  Vogt. 

Blickershausen  (Blickirshusen).  Johan- 
nes einwohner  in  [Ober-]Kaufungen 
1392,  283. 

Blidheld  (Blitheylt).  Hermann  consul 
zu  Gudensberg  1316,  139. 

Plire.  Alradus  consul  zu  Volkmarsen 
1309,  114. 

Plittersdorf  am  Rhein  ssö.  Bonn  (Bli- 
terssdorff).  Rüdiger  von  —  thesau- 
rar  der  abtei  Siegburg  1423,  372. 

Blume.  Johannes  consul  zu  Cassel  1336, 
193. 

Blumenstein  fels  am  nordwesthange  des 
Dömbergs  wnw.  Cassel  (Blomenst^yn 
160,  Blüminstein  207).  von  B.:  Her- 
mann wappner  und  s.  frau  Hildegard 
(vormals  mit  Heinrich  Walich  ver- 
mählt) 1323—1324,  160.  170.  Hein- 
rich ritter  1351,  207. 

Blömen.  Henze  1357,  212. 

Bobbo  laie  1126,  23. 

Bocchonia:  Buchonia. 

Bockshorn  (Bockeshom  157,  Bogkes- 
hom  184,  Bockishom  184  n).  Götz 
consul  in  Cassel  1322—1336,  157. 
1(>4.  165.  176.  179.  184.  193. 

Bodegem:  Böddiger. 

Bodenreif  (Bodenreyffe  142,  Budinref 
142z,  Boddinreef  212,  Bodinreyf  215, 
Bodinreif  250,  Bodenreiff  251).*  Kon- 


rad, Ludwig,  Albert  und  Heinrich 
bürger  zu  Cassel  1316,  142.  Heinrich 
1357,  212.  Konrad  geistlicher  13ÖL 
215.  t  pfarrer  an  sanct  Benedict  in 
Kaufungen  1379,  250.  251. 

Boderbrunnen :  Paderborn. 

Böddiger  onö.  Fritzlar  (Bodegem). 
Heinrich  von  —  vormals  pfarrer  zu 
Meimbressen  1432,  388. 

Böhme  (Bohemus).  Hermann  colon  in 
Heroldshausen  1333,  182. 

Böhmen  (Behemische  393,  Behemesche 
400).  geld  393.  400. 

Böne.  Thilo  von  Eiben  gen.  von  — . 

Boenen  [jet^t  reichs-  und  burggrafen 
von  und  zu  Westerholt  und  Gysen- 
berg]  (Boene  350,  Beönen  361).  von 
B. :  Konrad  1415  und  zw.  1415  und 
1419,  350.  361.  Tonyes  zw.  1415  und 
1419,  361. 

Bösa  (Besä)  Ober-  und  Nieder-  so.  Son- 
dershausen. Cynseler  von  —  13*56, 
221. 

Bogkeshom:  Bockshorn. 

Boyneburg  wüste  bürg  ssw.  Eschwege 
(siehe  auch  Honstein).  (Bomeneburc 
51,  Boymeneburg  122,  Boyneburgk 
122,  Bomilborg  238,  Boymeborg  2388, 
Boyneborg  285,  Boineborg  285  s, 
Boyniburg  375).  von  B.:  Heimerad 
capitular  zu  Burschla  1312,  122.  Her- 
mann ritter  1370, 238.  Heimbrad  und 
8.  frau  Agnes  1392,  285.  Hermann 
der  junge  1424,  375.  pleban :  Dietrich. 

Bola:  Buhlen. 

Bolanden  s.  Kirchheimbolanden  in  der 
Rheinpfalz.  H.  von  —  archidiaoon 
der  Trierschen  kirche  1283,  61. 

Polnchuysin.  Kunne  zinsfrau  in  Sall- 
mannshausen  1392,  284. 

Bolz  (Bolcz).  Hermann  zinsmann  im 
Hain  1368,  231. 

Bomeneburc,  Bomilborg:  Boyneburg. 

Bonifacius  VIII.  papst  f  1438,  414.  — 
IX.  papst  1392—1404,  283.  308—310. 
t  1406,  325.  —  bürger  in  Cassel  f 
1313,  126.  —  cleriker  von  Cassel, 
söhn  des  vorigen,  commorant  in 
[Ober-]Kaufungen  1313—1324,  126. 
172. 

Pons  Sorgiae  siehe  Sorg^ae. 

Poppe  (Poppe  221,  Boppe  222,  Bappe 
224,  irrig  Vappe  224  z).  Johann  prie- 
ster,  pfarrer  zu  Eschwege,  caplan  und 
lehensmann  der  äbtissin  zu  Kaufun- 
gen 1366—1423,  221.  222.  224.  225. 
233.  235.  236.  370. 

Borchardis.  Thilo  1348,  205. 

Borchardus,  Borghard,  Borgherdus, 
Borkardus:  Burghard. 


Borken  —  Büthenhosen. 


483 


Borken  wnw.  Homberg.  Konra<i  von  — 
1306—1307,  105.  106. 

Bomemans.  Helwig  gutsbesitzer  in  Cal- 
den  1405,  316.  Henneke  gutsbesitzer 
daselbst  1405,  323. 

Borsla:  Burschla. 

Porta  coeli:  Himmelpforten. 

Botener.  Km-t  zinsmann  in  Herleshau- 
sen 1396,  288. 

Botteler:  Buttlar. 

Braach  a.  d.  Fulda  wnw.  Rotenburg  (Bra- 
che 47)  47.    erzpriester  270.  Konrad. 

Brandenberg  wüste  bürg  a.  d.  Werra 
ssö.  Herleshausen  (Brandenberc  51, 
Brandenberch  55,  Brandenburg  222, 
Brandeberg  223,  Brandinberg  227, 
Brandenbergk  232,  Branndenburg 
2aSz,  Braiidenborg  340)  223  z.  225. 
von  B.:  die  von  —  1370,  236.  1419, 
362.    Burghard  graf  1268, 51,  f  1279, 

53.  54.  8.  kinder  graf  Albert  1279 
—1290,  53—56.  74.  und  Sophie  verm. 
mit  Gerhard  von  Salzungen  1279,  53. 

54.  Albrecht  Alberts  söhn  1322— 
1370,  158.  214.  227.  237.  Elisabeth 
Albrechts  frau  und  söhne  Reinhard, 
Ijudwig  und  Heino  1322,  158.  Rein- 
hard, Albrechts  bruder,  vogt  1361 — 
1370,  214.  221—225.  227—233.  236 
—238.  Reinhards  eitern  f  zw.  1361 
u.  1367,  223.  s.  frau  Sophie  1361— 
1370,  214.  225.  231.  238.  (t  ?) 
1409,  340.  und  söhne  Johannes 
(Hans)  1368—1370,  229.  231.  238., 
Reinhard  1368—1435,  231.  238.  302. 
403.  404.,  Lutz  1368—1370,  231. 
238.  Apel  1370,  238.  —  caplan: 
Dietrich  von  Göttern.  Brandenberg- 
sche  guter  228  z. 

Brandenburg.  Friedrich  von  —  mark- 
graf  1417,  356. 

Braunschweig  (Brunswic  211,  Brüns- 
wyg  255a).  herzöge:  Albrecht  und 
s.  söhn  Ernst  1356,  211.  Agnes  ge- 
mahlin  des  grafen  Gottfried  zu  Zie- 
genhain. 

Bredelar  onö.  Brilon  (Breydelare)  Cis- 
tercienserkloster  96. 

Bredenaw:  Breitenau. 

Bredenbach :  Breitenbach. 

Bredenowe:  Breitenau. 

Bredinge:  Breitingen. 

Breydelare:  Bredelar. 

Breytebech:  Breitenbach. 

Breitenau  a.  d.  Fulda  s.  Cassel  (Bre- 
denowe 96,  Bredenowe  137,  Breyde- 
nowe  199,  Bredenaw  199  z,  Breyde- 
nattwe  270,  Breydenoilwe  363)  Bene- 
dictinerkloster.  äbte :  Werner  von  Ei- 
ben. Hermann,  convent  116.  mönch: 
Adolf  von  Twiste. 


Breitenau  (Breydenouwe).  Heinz  schöffe 
zu  Cassel  1402,  303. 

Breitenbach  (Breytebech).  Heinrich 
zinsmann  in  Sallmannshausen  1392, 
284. 

Breitenbach  a.  d.  Fulda  s.  Bebra  (Bre- 
denbach 47).    vogt:  Berthold. 

Breitingen  "wtistung  zw.  Rotenburg  und 
Lispenhausen.  Eckhard  von  —  rit- 
ter,  Schwiegersohn  Norberts  von  San- 
dershausen zw.  1189  u.  1228,  40  a. 

Brendekin  weinbergsbesitzer  in  Witzen- 
hausen 1403,  306. 

Probesten.  Bertradis  in  Grossen-Got- 
tem  1336,  192. 

Brolerus.  H.  1294,  83. 

Brfin.  Eonrad  (Kurt)  bruder,  lesemei- 
ster  des  Franciskanerklosters  zu  [Hof-] 
Geismar  1429,  383.  384. 

Br&n:  Bruno. 

Brüncherode  wüstung  bei  Ulfen  nö.  Ro- 
tenburg a.  d.  Fulda  (Brunicherade). 
Berthold  1423,  370. 

Brünswyg:  Braunschweig. 

Brun.  Johannes  propst  zu  Schwerin 
und  decan  der  kirche  sanct  Maria  in 
Erfurt  1421,  367.  368. 

Bruneck.  (Brunecke  292)  von  B. :  Lise 
Stiftsjungfrau  zu  Kaufungen  1378, 
248.  Mechtilde  stiftsjungfrau  daselbst 
1397,  292. 

Brunicherade :  Brüncherode. 

Bruno  (Bruno  22,  BrÄn  235,  Brun  332) 
bischof  zu  Speyer  1123,  22.  —  der 
Judemann.  —  von  Münden. 

Bnmonis.  Konrad  bürgermeister  zu 
Cassel  1299,  97.  Konrad  bürger  und 
schöffe  zu  Cassel  1304—1309,  IC©. 
113.  115.  Hermann  einwohner  in 
Gudensberg  1315,  131.  Konrad  con- 
sul  zu  Gudensberg  1316,  139. 

Brunswic:  Braunschweig. 

Bruwer.  Gerhard  pastor  zu  Almersbach 
1423,  371.  372. 

Bubenbaph  wüstung  eines  Benedictiner- 
nonnenklosters  wahrscheinlich  bei 
Mönchhosbach  nö.  Rotenburg  47.  — 
propst:  Hermann. 

Buch  (Buch)  Friedhelm  von  —  1224, 
36. 

Buchonia  (Bocchonia)  wald  1. 

Budinref:  Bodenreif. 

Puellarum.  Heinrich  consul  zu  Cassel 
1299,  97.  Reinhard  consul  daselbst 
1322—1326,  157.  164.  165.  172.  176. 
Vgl.  Ancillarum  und  Meide. 

Büllesheim  (Bullesheim)  siehe  Spiess. 

Bune  [zu  Bauna?].  Ospracht  schöffe  der 
neustadt  Cassel  1364,  220. 

Büthenhusen  wüstung  s.  Mühlhausen 
zw.  Heroldshausen   und  Langula  56. 


484 


Buhlen  —  Cassel. 


Buhlen  nahe  der  Edder  nnw.  Wildun- 
gen, von  B. :  Thilo  und  Hermann 
blutsverwandte  1336,  194.  flumame: 
die  Kaufunger  hufe. 

Bulle.  Ditmar  consul  zu  Volkmarsen 
1310,  119. 

Bullesheim:  Büllesheim. 

Buman.  Nicolaus  1401,  297  z. 

Bunen:  Bauna. 

Burchildis  Kaufunger  leibeigene  in 
Grifte  1132,  24. 

Buren:  Beuem. 

Burghard  (Burcard  2,  B[urchardu8]  33, 
Burkardus  47,  Burchardus  51,  Bor- 
kardus  64,  Borchardus  86,  Burghar- 
dus  104,  Borghardus  114,  Borghard 
362,  Borgherdus  367,  Burghard  373) 
um  850,  2.  —  1248,  47.  —  diacon 
an  sanct  Maria  in  Bamberg  1200, 
33.  —  von  Benfeld.  —  graf  von 
Brandenberg.  —  von  Colmatsch.  — 
von  Elverfeldt  —  von  Twiste.  — 
Wermann.  —  edelherr  von  Ziegeu- 
berg. 

Burschla  [Grossen-]  a.  d.  Werra  so. 
Eschwege  (Burslo  122,  Burslanensis 
124,  Borsla  135).  decane:  Berthold 
von  Mylingen.  Heinrich  Juvenis.  — 
capitel  122.  124.  capitulare:  Heime- 
rad von  Boyneburg.  Hermann  von 
Flarchheim. 

Bursfelde  a.  d.  Weser  zw.  Münden  und 
Carlshafen  (Bursvelde)  Benedictiner- 
kloster.  Hildebert  von  —  bürger  in 
Münden  1293,  79. 

Burslanensis:  Burschla. 

Burslo:  Burschla. 

Buttlar  so.  Hersfeld  (Botteler  346,  But- 
ler 373,  Buthler3738).  vonB.:  siehe 
Treusch  von  Buttlar. 


C  und  K. 

C.  siehe  C[unradu8].  —  von  Barterode. 

Caecilie  zinsfrau  in  Herleshausen  1396, 
288. 

Calcifex.  Siegfried  1322,  165.  156. 

Calden  s.  Grebenstein  (Golden  160,  Kal- 
din  254,  Kalden  316,  Calden  323) 
160.  170.  254.  257.  316.  317.  319. 
320.  323.  325.  aSl.  337.  von  K.: 
Werner  1405,  316.  Gerhold  1405, 
316.  Christian  1405—1406,  323.  325. 
—  pleban  325.  —  meier:  Telder.  — 
besitzer  imd  einwohner:  Piper.  Hel- 
wig  und  Henneke  Bomemans.  Wer- 
ner, Gerhold  und  Christian  von  Kal- 
den. Telders.  Tylens.  Volkquin.  Hans 
und  Jutta  Keppeken.  Klip.  Henne 
Konegunden.  Lobehenze.  Lotze.  Was- 


mudis.  Ilse  Wemels.  Wolfhagen,  von 
Zwehren. 

Caldem  a.  d.  Lahn  nw.  Marburg,  Ci* 
sterciensemonnenkloster  96. 

Kaie.  Hermann  ritter  und  8.  bnider 
Heinrich  priester,  präbendar  zu  Eau- 
fungen  1309—1310,  114.  119. 

Cammerforst  wnw.  Langensalza  (Ka- 
merforst) 182.  pleban:  Rudolf. 

Kampen.  hof  zu  —  (jetzt  Kemperhof) 
a.  d.  Mosel  zw.  Coblenz  und  Mosel- 
weiss  266. 

Canis:  Hund. 

Cappel  nw.  Lippstadt  (Cappele)  Prae- 
monstratensemonnenkloster  96. 

Cappel  [Spies-]  sw.  Homberg  (Keppek 
96,  Capple  199,  Capelle  199  z,  Cap- 
pel 270)  PraemonstratenserklosterSfe. 
199.  270.  —  äbte :  Ludwig.  Dietrich 

Cappel  [Wald-]  wsw.  Eschwege  (Ca- 
pele  160,  Capple  199,  Cappel  199z, 
CapeUe  199  z,  Cappele  373).  von  C: 
Eckhard  knappe  1323,  160.  Hennann 
1419—1423,  362.  366.  373. 

Kapung^n:  Kaufungen. 

Capus  de  Laturre. 

Caragli.  di  —  beamter  der  päpstlichen 
poenitentiarie  1433,  392  z. 

Carden  a.  d.  Mosel  onö.  Cochem  (Car- 
donum)  archidiaconus  tituli  sancti 
Castoris  249. 

Karl  (Carolus  1,  Karolus  57)  Römisch« 
kaiser,  könig  der  Franken  und  Lon- 
gobarden  811, 1.  —  IV.  kaiser  f  1406, 
325.  —  truchsess  des  g^rafen  Hein- 
rich von  Spanheim  1281,  57.  —  Mo- 
netarius. 

Karls.  Eckel  hofbesitzer  in  Ober-Kan- 
fungen  und  s.  frau  Katharine  1437. 
411. 

Carmel.  kloster  ordens  vom  berge  — 
siehe  Cassel. 

CarppenfuB.  Heinrich  burgmann  und 
bürger  zu  Witzenhausen  1407,  328l 

Cassel  a.  d.  Fulda  (Cassella  4,   Cassaia 
4,    Cassellensis  17,    Casle    52,    Casli- 
gensis  62,    Cassele  103,    Cassel  lOi 
Casliensis  106,  Cassle  107,  Kassel  UO. 
Kassela  112,  Kassele  113,  Casslei  132. 
Kassie  143,  Kessilsch  207,    Kessliscli 
242,    Cassü  250,    Kesslich  299,   Cas- 
selle  304,  Cesslisch  305,  Ceslisch  365. 
Cesselich  390,  Cessilch  398,  CesselKii 
401,  Kesselsch  419)  köni^hof,  dann 
Stadt  4.  17.  52.  76.  80.  97.   104.  HO 
—112.  116.  132.  138,  145.   157.  158. 
175.  278.   298.    303.   314.     326.  357. 
360.   365.   374.    378.   388.    389.  39^ 
409.  415.     von  [aus]    C :    Bonifi- 
cius  cleriker.  Timme,  Volghardi,  M<»- 
rung,  Weinrich  notare.    AÄTümar  ck- 


Gassei  —  Katzenelnbogen. 


486 


riker.  stadttheile:  Altstadt  210. 
298.  Neustadt  60. 220.  Freiheit  803. 
841.  344.  369.  365.  415.  —  kirchen, 
klöster  und  8t%fte\:  kirche  und 
collegifttstift  sanct  Martin 
261.  270.  274.  299—301.  307—310. 
314.  318.  321.  322.  344.  decane  und 
capitel  250.  270.  300.  304.  307. 
808—310.  816.  321.  322.  Volghard. 
von  Hertingshausen.  Weingarten. 
Werner,  canoniker:  Adolffi.  Al- 
brecht, pfarrer  zuWolf  sanger.  von  Tor- 
feld. Eckel.  Nordershausen.  Schom- 
burg.  Schotemann,  vicare  und  alta- 
risten:  Gobelonis.  Morsen.  Schul- 
meister: Heinrich.  Augustiner- 
nonnenkloster zum  Ahnaberg 
96.  120.  161.  177.  212.  270.  360.  863. 
898.  pröpste  212.  270.  von  Aln- 
hausen.  Hermann.  Werner,  conven- 
tualin:  Gertrud  Volghardes.  Car- 
meliterkloster:  bruder  Heinrich 
Eberhardes.  weltgeistliche:  ple- 
ban  Albert,  rector  der  schulen  Jo- 
hannes. Molner.  caplan  Bis.  cleriker 
Wilmar.  —  weltliche  heamte: 
landgräfliche:  schultheissen  268. 
Curdes.  Tuker.  von  Lauberbach.  offi- 
cial:  von  Geysingen.  amtleute:  von 
Hertinghausen.  Wolff.  städtische: 
Altstädtische  bürgermeister,  consuln 
und  Schöffen  103.  107.  113.  116.  117. 
126.  130.  132.  138.  142.  148.  160. 
152.  167.  169.  164.  165.  172.  174. 
176.  179.  180.  184.  188.  198.  201. 
203.  210.  241.  298.  303.  326.  367. 
360.  378.  bürgermeister:  Brunonis. 
von  Crumbach.  Curdes.  Volghard. 
Gysle.  von  Gudensberg.  Horbusch. 
von  Mulenbach.  Reynhardi.  Sartor. 
Sifridi.  Wenemar.  stadtschreiber:  Be- 
berung.  consuln  und  schöffen  '58. 
Härtung  und  Beinhard  Ancillarum. 
Arnoldi.  von  Bergheim.  Bemonis.  von 
Bettenhausen.  Pilgis.  Blume.  Bocks- 
horn. Breitenau.  Brunonis.  Reinhard 
und  Heinrich  Puellarum.  Cencies. 
Christian!.  Hermann  und  Johann 
Koch.  Heinrich  und  Hermann  Con- 
radi.  Corper.  Gottfried  und  Helwig 
von  Crumbach.  Curdis.  Ditmari.  von 
der  Toyten.  Eberwini.  Ely.  Albert 
und  Werner  Fals.  Volghard.  Volradi. 
von  Friedland.  Marquard  und  Werner 
von  Geismar.  Gysle.  . . .  goßel.  Gre- 
benstein.  Groppengießer.  Johannes 
und  Konrad  von  Gudensberg.  Har- 
nasch. Heberling.  Hebestrid.  Heyn- 
grefe. Hermann,  von  Hertingshau- 
sen. Holtschur.  Dietrich  und  Her- 
mann von  Homberg.   Homud.    Hor- 


busch. Huc.  Lantgrebe.  Laubemann, 
von  Lemgo,  von  Loben.  Ludwig  und 
Johann  Ludewiges.  Lupe.  Marquard. 
Hans  und  Konntd  Mattenberg.  Här- 
tung der  Meide.  Modenbuch.  Karl, 
Helwig  und  Gerhard  Monetarius.  von 
Mühlhausen.  Bruno  und  Johannes 
von  Münden.  Münzer.  Mulich.  von 
Nordshausen.  Omele.  von  B^mers- 
hausen.  Beynhardi.  Bodolfi.  von  San- 
dershausen. Sapiens.  Sartor.  Scheibe. 
Schele.  Schemo&we.  Schonlower. 
Schütze.  Konrad  und  Heinrich  Sehe- 
weis.  Heinrich,  Siegfried,  Werner  sen. 
und  Werner  jun.  Seidenschwanz.  Si- 
fridi. Heinrich  und  Hermann  jun. 
Sloff.  Spangenberg.  Spicher.  Spule- 
mann. Stehen.  Heinrich  und  Werner 
von  Steinbul.  Weise.  Winandi.  Win- 
nemari.  Haus  und  Heinrich  Wingarte. 
Wise.  Wonenhuß.  —  Neustädtische 
bürgermeister  und  schöffen  220.  Büne. 
Vollmarshausen.  Rudewig.  von  dem 
Weingarten.  —  bürg  er  und  ein- 
wohner:  Altstadt:  Herdegen  und 
Werner  Balhom.  Konrad,  Ludwig, 
Albert  und  Heinrich  Bodenreif  ge- 
brüder.  Bonifacius.  Conradi.  Ely.  von 
Vacha.  Vincentii.  Virgisel.  Volghard. 
de  Foro.  Werner  von  Geismar.  Mech- 
tildis  von  Geismar.  Johannes  von  Gu- 
densberg und  s.  frau  Bertlindis.  Har- 
tenberg.  von  Loben.  Monetarius.  von 
Mulenbach.  NordeUn  und  s.  frau  Hil- 
degard. Metze  Phasen.  Reynardi. 
Schotemann.  Heinrich,  Johannes,  Lud- 
wig und  Werner  Seidenschwanz,  von 
Speele  und  s.  frau  Kunna.  Neustadt : 
Ditmar  bäcker.  Volghard.  Lewe.  Nu- 
wemeister.  —  die  bÖtticher  in  Cassel 
374.  —  geld  und  Währung:  58. 
106.  132.  137. 139.  143.  147. 149.  150. 
164.  159.  161.  165.  167.  176—177. 
179.  194.  203.  207.  242.  306.  365. 
390.  —  fruchtmaß:  78.  143.  157. 
203.  299.  300.  353.  363.  365.  398. 
401.  416.419.  —  flurnamen:  Forst 
bei  Cassel  80.  Weinberge  118. 

Casslei:  Cassel. 

Katharine  (Katherine  56,  Katherina 
326,  Catherine  377)  kloster  der  heil. 
—  siehe  Eisenach.  —  Karls.  —  Mil- 
sungen.  —  Nuße.  —  Wise. 

Katzenelnbogen  ssw.  Limburg  a.  d.  Lahn 
(Katzinelenboghin  180,  Kaczczinellin- 
bogin  248,  Katzenellenbogen  249, 
Kaczinellinbogin  253,  Katzenelenbo- 
gen  259)  von  K. :  Jutta  äbtissin  zu 
Kaufungen  1333,  180,  f  1378,  248. 
1379,  253.  1382,  269  (siehe  auch 
Jutta).    Eberhard  cleriker  der  dioe- 


486 


Eaufungen. 


cese  Trier,  söhn  des  grafen  Eber- 
hard von  —  1378,  249. 
Kaufnngen  a.  d.  Losse  osö.  Cassel,  ehe- 
mals Benedictinemonnenkloster,  jetzt 
Althessisch  ritterschaftliches  stift  (Ka- 
pungun2,  Chouphingen  2  n,  Couphin- 
ga  3,  Choufungia  4,  Cofunga  5,  Cou- 
funga  6,  Chofunga  7,  Cohfunga  8, 
Cofhungen  8,  Chuofunga  11,  Chou- 
funga  12,  Chuofungo  13,  Cöfunga  15, 
Confugia  16,  Cophungensis  17,  Cho- 
phungia  18,  Chofungia  18,  Couphon- 
gen 19,  Cöfhungerwalt  22,  Cöfun- 
gensis  22,  Coupungun  23,  Cftphun- 
gun  25,  Koyfungun  26,  Couphiingen 
27|  CoufungeiiBis  27,  Oofingen  28, 
Kaufungen  (cop.  15.  jh.)  29,  Kouf- 
fungin  30,  Coufingin  37,  Coffenge  38, 
Couffunge  38  n,  Couffungen  39,  Coi- 
fungen  39,  Coufungen  40,  Cofungen 
40  a,  Cöphungen  42,  Coifingen  fiz, 
Coufingen  46,  Cofougensis  48,  Kou- 
fungen  50,  Cufingensis  51,  Coffungen 
52,  Kouffungen  66,  Cauffungin  57, 
Koiffungen  58,  Kauffungen  (neue  co- 
pie)  59,  Cöphungen  63,  Cofunhen  64, 
Kouphingensis  65,  Kof ungen  78,  Kou- 
phungen  83,  Coufunge  (cop.  18.  jh.) 
98,  Coyfungen  99,  Koyfungen  108, 
Coufüngensis  109,  Koyffungin  111z, 
Kofungin  117,  Cophungin  118,  Coyf- 
hungen  122,  Koffungen  131,  Kob- 
fungen  133,  Koufungin  134,  Kophun- 
gen  141,  Connffungen  167,  Coffunge 
172,  Conffungen  176,  Koyffungen 
191,  Confungin  199,  Kouffdgin  202, 
Koyfüngin  206,  Koyfungin  210,  Koü- 
phunghen  211,  Kauffungenn  (cop.  17. 
jh.)213,  Konfungen  216,  Kauffungen 
(cop.  16.  jh.)  221,  Kouffüngen  226, 
Confugium  230  z,  Kouffüngin  236, 
Koftfungen  241,  Coupungensis  249  s, 
Konfungin  258,  Couffungin  279,  Kuf- 
f ungensis  279  8,  Kauffyncge  280,  Kauf- 
fincgen  280,  KcAfffingen  289,  Chof- 
fängen  295,  Couffungen  303,  Coüf- 
fdnghin  306,  Kouffdngen  320,  Coüf- 
filngen  326,  Couffungen  326,  Kouf- 
fünge  330,  Coyffungen  337,  Conn- 
fungensis  342  z,  Koüffungen  343, 
Cauffungen  347,  Koiffungin  348, 
Kauffungin  356  z,  Koyffünghen  361, 
Koüffungen  364,  Couffungen  370, 
Caüfüngen  370,  Konffungen  371, 
Kouffingen  377,  Couffungen  378, 
Koffunghen  384,  Koefingen  385, 
Kouffönghin  386,  Kauffunghen  386  c, 
Codffungen  389,  Chauffungen  392, 
Kaufungen  414  z)  56.  75.  82.  83.  100. 
116.  151.  249.  283.  299.  —  kirche 
(gotteshaus,  abtei,  kloster,  stift)  des 


heil,  kreuz  es,  geweiht  dem  erlöser 
iler    weit,    der    mutter    Gottes    und 
Jungfrau   Maria,    dem    apostelfürsten 
Petrus  und  allen   heiligen  2 — 20.  22 
—25.  27.  31.  36.  37.  39.  41.  42.  44. 
49.  53.  56.  68—60.   63.   64.   66—72. 
76.  78.  80—82.  84.   86.  88.   89.  ^. 
94.  96.  97.  99.   102.   103.    109.   110. 
112.  113.   117.   118.   123.   128.   131. 
134.  137—139.  144—147.  149— 151  z. 
163.   156.   158.   162.   163.    168.   173. 
178.  180.  182.  183.   185.   189.   199  z. 
207.   208.  210.   213.  219.   226.  227. 
237.   239.   242.   243.   248.   250.  251. 
256.   260.   275.   276.   281.   282.   286. 
289.  290—293.   297.   299.   300.   304. 
305.  311.   312.   317.   319.   320.   323. 
329.   330.   335.   339.  340.  342.   343. 
348.  352.  353.  356  z.  358.  362.  363. 
366.  370—373.  375.  386  c.  39a-400. 
403.  404.  406.  409.  413.   414  z.   416. 
423.      altäre:     hochaltar     des 
heil,  kreuzes  21.  58.  81.  175.  389. 
390.    das  ewige  licht  162.  163.    rec- 
toren:  Konrad.  Degenhard.  Dietrich, 
von     Meimbressen.     Seidenschwanz. 
Werner,  von  Wolfsanger,    altar  U. 
L.  F.  oder  beatae  Mariae  vir- 
ginis  352.   379.  382.  391.  411.  413 
—416.  418.     rectoren:   Petri.    Trott. 
Volghard.   Funcke.   Oremus.   altarist 
381.     altar  des  heil.   Stephan, 
pfarraltar  der  plebangemein- 
de  388.  398.     rector:   der  jeweüig^e 
pleban  388.    sanct  Heinrichs  al- 
tar  mitten   im  chore  259.   267. 
273.  410.   419.     sanct   Kunigun- 
denaltar  im  chore  393.   396.   397. 
399.   412.  419.     altar   [sanct   Peter 
und  Paul,  gen.]  dasGrebelin  [heiL 
grab]  273.    altar  der  heil.  Drei- 
faltigkeit und  derheil.  5  wun- 
den Gottes  neben   sanct  Stephans 
altar  394.  398.  400.    capellen:  des 
heil.  Benedict  [klostercapelle  und 
Pfarrkirche  für  die  klostergemeinde] 
81.  105.  250.   curie81.    pfarrer:   Bo- 
denreif.    Gerfalke,     caplan:    Stoere. 
des  heil.   Nicolaus  nebst  gleich- 
namigem  altare    und   vicarie    inner- 
halb der  mauern  des  Stiftes  27B.  308. 
380.     besitzer   des    altares:    Johann 
Martini  pfarrer  zu  Wolfsanger,      der 
heil.  Juliane  unter  dem  berg«   im 
walde  bei  Klein-Lubesrode  lOB.    16SL 
386  a.  und  b.    rector :  Degenhard..     ca- 
plan :  Johannes.  —  kloste rfr rt  uen : 
ab tis sinnen   24.   30.   34z.  35.   37, 
39.  41.  44—49.   57.   61.   65.   79.    81. 
aS— 86.  88.   90.   98.    104.    105.     114. 
115.  119.  122—124.  126—128.  132— 


Eaufungen. 


487 


105.  137—139.  141—144.  146—150. 
152.  153.  166—169.  170—172.  176. 
178.  182-184.  186.  188—193.  195. 
197.  199  z.  201.  206.  210.  211.  213. 
215.  216.  222-224.  227.  229.  230  z. 
233.  234.  237—240.  249.  251.  261. 
269.  289.  292.  301.  314  z.  325.  330. 
382.  337.  341.  346.  350.  355.  356. 
361.  364.  366.  369.  371.  372.  376. 
877.  384  z.  385.  386  c.  387.  414.  416. 
421.  [Alberat.]  Oda.  Hildegard.  Die- 
muda.  Gisela.  .  .  .  is.  H  .  .  .  Lukar- 
dis  I.  Werentrudis.  Beatrix.  Lukar- 
dis  n.  M  . . .  Bertrade.  Lukardis  III. 
Jutta  von  Katzenelnbogen.  Adelheid 
von  Ziegenhain.  Margarethe  vom 
Stein.  Bertha  von  Sayn.  abtei  als 
amt  252.  als  wohnung  283.  399. 
410.  der  convent  (capitel,  vir- 
gines,  collegium  sanctimonialium,  do- 
minae,  canonicae,  sorores,  puellae« 
Jungfrauen)  30.  37.  40.  41.  44.  46. 
49.  51.  54.  56.  66—71.  75.  76.  79. 
82—84.  88.  90.  93—95.  97.  103.  104. 
110.  111.  114—116.  119.  120—124. 
126-128.  132—139.  141—144.  146 
—162.  164-174.  176.  178-186.  189 
—193.  195.  197.  203.  206.  208.  210. 
213.  215.  220.  234.  237.  241.  242. 
248—252.  259.  260.  263.  266.  269. 
273.  276.  277.  279.  282.  286.  295. 
296.  307—309.  313.  314.  316.  325. 
328-331.  337.  339.  340.  a44.  349. 
352.  353  z.  356.  362—364.  367—369. 
371.  372.  376—379.  381.  385.  386. 
386  c.  394.  398.  399.  410.  413.  414. 
419.  pröpst  innen  (priorinnen)  203. 
215.  241.  249.  3(J2.  364.  378.  394. 
410.  413.  419.  Werentrudis.  Gisela. 
Adelheid.  Johanna  vom  Stein.  Eva 
von  Ehrenstein .  d  e  c  a  n  i  n :  Hazzekc. 
küsterinnen  62.  92.  108.  241. 
Ehelt.  Hedwig.  Margarethe.  Lorchen 
von  Weilnau.  caplanisse:  Elisa- 
beth von  Waldeck,  nonnen  und 
Stiftsjungfrauen  (canonissen) : 
[Hemma?]  Wiltrude  von  Itter.  Ma- 
thilde, eine  tochter  des  Heinrich 
Hasso.  Margarethe  und  Johanna  vom 
Stein.  Lise  von  Bruneck.  Mechtilde 
von  Rineck.  Bertha  von  Sayn.  Mech- 
tilde von  Bruneck.  Anna  und  Else 
von  Hunol stein.  Adelheid  von  Eber- 
stein. Margarethe  und  Loricha  von 
Weilnau.  —  geistliche  des  klo- 
siers:  259.  296.  398.  hebdoma- 
dar  388.  canoniker  378.  Widol- 
du8.  Reimbold.  Konrad  von  Wolfs- 
anger. Siegfried.  Konrad.  Heinrich 
GiUz.  Thilemann  Schomburg.  Hein- 
rich Werner.  Matthias  Jude.  Johan- 


nes Reichenbach,  priester  (bene- 
Rciati,  praebendarii,  ministri,  alta- 
risten,  capläne)  281.  332.  378.  379. 
399.  Siegfried  Bfoze.  Konrad.  Hein- 
rich. Degenhard.  Dietrich.  Heinrich 
Kaie.  Heinrich  Dives.  Johannes  Volg- 
hard.  Volpert.  Johannes  Funcke.  Ger- 
wig.  Gumpert.  Konrad  Haubt.  Hein- 
rich. Johannes.  Thilemann  von  Meim- 
bressen.  Johannes  von  Münden. 
Heinrich  von  Schierstein.  Siegfried 
Seidenschwanz.  Reinhard  von  Stock- 
hausen. Siegfried  Stoere.  Johannes 
von  Wolfsanger,  glöckner:  Jo- 
hannes. Eckhard.  —  Weltliche 
beziehungen  des  klosters: 
vögte:  [Meginfried.]  Werner,  graf 
Werner.  Adelbert  von  Schauenburg. 
Werner.  Hennann  und  'Werner  von 
Gudenburg.  landgraf  Heinrich  I.  zu 
Hessen  und  s.  erben,  klostervog- 
tei  87.  über  die  Kaufunger  guter  zu 
Eisungen.  Escheberg  und  Meiser  59. 
gerichtsbarkeit  und  gericht 
85.  253.  Vorsitzender  desselben :  Ber- 
thold von  Geysingen.  official:  Hein- 
rich Dives.  procuratoren  (provi- 
soren,  Vormünder,  syndici)  169.  Vol- 
pert. Konrad  Vopelonis.  Heinrich 
Glene))org.  Gumpert.  Konrad  Haubt. 
Reinhard  von  Stockhausen.  Johann 
von  Wülfingerode.  ministerialen 
und  lehensleute  332.  Siegfried, 
Johannes  und  Volpert  Baums.  Ber- 
thold Comes.  Eckhard.  Thilo  d.  öt. 
von  Eiben.  Volpert  und  s.  bruder 
Konrad.  Hademar.  Hartrad.  Hartrad 
von  Hundeishausen.  Hermann  Mane 
und  8.  bruder  Konrad.  Megenward. 
Johann  Meysenbug.  Helmwicus  in 
Röhrenfurth  und  s.  bruder.  Hein- 
rich von  Rusteberg.  Heinrich  und 
Norbert  zu  ITschlag.  Weidin.  Heine- 
mann Wicke  [Hermann Witte?].  Wolff 
von  Wolffershausen.  Wolff  von  Gu- 
denberg.  Albert  und  Meinward  von 
"Wol  f  san  ger.  knappen:  Ditmar. 
Herbord,  amtleute  (villici,  officia- 
les,  officiati)  8.  Heinrich  Dives.  Eck- 
hard. Heinrich  von  Geisleden.  Gott- 
fried Schotemann,  stiftskellner 
8.  Konrad  von  Dünzebach  ritter. 
Hugo.  Thilo  Widekindes.  knechte 
261.  266.  Johannes  Isenbel.  Kurt 
Wickerit.  Kurt  Wiße.  leibeigene 
(mancipia) :  Adelheid.  Berthwib.  Bur- 
childis.  Gertrud.  Günther.  Günther. 
Gunthild.  Kaufunger  stiftshöfe: 
schafhof  in  Kaufungen,  stiftshöfe  in 
Trimbs,  Herbede  und  Lay.  hufen: 
Kaufunger  hufe  in  Buhlen.    Kaufun- 


48d 


Kaufungen  (Ober-)  —  Citnim. 


ger  hufe  in  Dorstfeld.  kornhaus 
der  abtei  [in  Ober-Kaufungen]  398. 
408. 

Kaufungen.  Ober-  a.  d.  Losse  osö.  Casse] 
(Overencoufunga  9),  Obirin  Koufun- 
gin  41,  Koufungen  superior  81,  Coy- 
fungen  sup.  107,  Obbirn  Couifungin 
107  z,  Coufungen  sup.  110,  Coufun- 
gen  sup.  113,  Obern  Kauffungen 
244  Z)  Obimkoufungin  255,  Obimko- 
fungen  256,  Oberen  Coffungen  295, 
Obern  Coüffüngen  326,  Obern  Couf- 
fungen  326  z,  Kouffungen  sup,  382) 
9.  18.  41.  68.  81.  85.  107.  110—113. 
153.  244  z.  255.  256.  271.  295.  326. 
329.  336.  374.  381.  382.  394.  419.  — 
Heimung  von  —  gen.  von  Gleichen 
(siehe  auch  Gleichen)  1292—1316,  78. 
90.  137.  8.  frau  Albradis  1292—1298, 
78.  90.  kirche  des  heil.  Georg 
(sente  Jörgen  phare),  pfarrkirche  des 
dorfes  Ober-Kaufungen  388.  plebane 
51.  Reinhard.  Hildebert  magister. 
Hermann.  Heinrich.  Volpert.  Hein- 
rich Dives.  Konrad  von  Mederich. 
Siverd  Fleming.  Kurt  Wise.  Johann 
der  Meide.  Reinhard  von  Stockhau- 
sen. Johann  Reichenbach,  capläne: 
Hugo.  Eppo.  commorant:  Bonifacius 
cl eriker  aus  Cassel.  geistlicher  (do- 
minus): Siegfried  Bfoze.  hausbe- 
sitz er:  Metze  Phasen.  Jacob  von 
Bischofferode.  Colonen :  Hermann, 
Ludwig  und  Johannes  Fleischhauer. 
Spicher.  zinsleute :  Metze  Dein.  Reim- 
bold, einwohner :  Blickershausen. 
Karls.  Kellner.  Dietrich  beim  thore. 
Kurt  Eberhardes,  s.  söhne  Hermann, 
Heinrich  und  s.  tochter  Gertrud.  Em- 
merer,  Gosperode.  Hut.  Isenbel.  Mar- 
rach.  von  Melsungen.  Merenberg. 
Nuße.  Schröder.  Susemidde.  markte 
12.  18.  70.  der  Kaufunger  wald 
(Overencoufunga  cum  toto  nemore  9, 
Cöfhungerwalt  22,  Coufungirwalt  79) 
9.  22.  68.  79. 

Kaufungen.  Nieder-  a.  d.  Losse  osö. 
Cassel,  V«  wegestunde  thalabwärts 
Ober-Kaufungen  (Nederencoufunga  9, 
Nidirin  Coufungin  41,  Koiffungen  in- 
ferior 58,  Koufungen  inf.  81,  Cou- 
fungen inf.  110,  Coufungen  inf.  111, 
Nydem  Kouffungen  149,  Cöfungen 
inf.  152,  Nydemcoufungen  155,  Co- 
fungen  inf.  204,  Nider  Kauffungen 
204  z,  Nederen  Coffungen  295,  Ne- 
dem  Coüffüngen  326,  Nedem  Coüf- 
füngen 326,  Nedim  KoÄffÄngen  328, 
Nedem  Couffungin  329,  NedemkoÄf- 
fungen  335)  9.  41.  58.  68.  81.  110. 
111.   149.   152.   155.   156.    159.   162. 


168.  174.  204.  259.  295.  326-329. 
335.  381.  382.  besitzer  in  — :  Hein- 
rich von  Rendershausen.  Colonen: 
Gerlach  Grunewald  und  s.  söhn  Th. 
Werner.  Heinz  Homberg.  Hermann 
Scheibe. 

Cegenberg:  Ziegenberg. 

Ceinciz:  Cencies. 

Celestinus :  Coelestinus. 

Kell  euer.  Jacob  schöffe  zu  Lav  1369, 
234. 

Keiner.  Hans  und  Kurt  in  Ober-Kau- 
fungen  1399,  295. 

Cencies  (Ceinciz).  Konrad  consul  zu 
Cassel  1299,  97.  t  und  s.  wittwe  Ku- 
nigunde  1324,  167. 

Keppeken  (Keppekin  257  z).  Hans  in 
Calden,  s.  frau  Jutta  und  s.  brüder 
Konrad  und  Thilo  1381,  257. 

Keppele:  Kappel  (Spies-). 

Kerstian:  Christian. 

Keseling.  Johann  bürger  in  Zierenberg 
1348,  205. 

Kesemann.  Heinrich  canonicus  in  Fritz- 
lar 1438-1440,  415  z.  420, 

Cesselsch,  Cessilch,  Kesslich:   Cassel. 

Christian  (Christianus  86,  Kristanus 
102,  Cristsnus  140,  Kerstian  211. 
Kirstan  218)  von  Plesse.  —  von  Cal- 
den.   —  von  Langula.   —   Luchardi. 

—  Mähen  kom. 

Christiani.  Werner  schöffe  zu  Cassel 
1308,  113. 

Christine  (Cristina  179,  Cristine  197. 
vgl.  eine)  von  Elbersdorf.  —  von 
Felsberg.  —  von  Sandershausen. 

Chunigimda:  Kunig^nde. 

Kiezingeu,  Kyetzing:  Kitziug. 

Cygenberg :  Ziegenberg. 

Cigenhagen,  Cygenhayn:  Ziegenhain. 

Cymmem:  Zimmern. 

Kindeholtz  siehe  Dahlheim. 

eine,  zu  Christine,  (Cina  120,  22cine 
2a3,  Cyne  245,  Kyne  33L  Kine  401) 
kämmerin  im  kloster  Lippoldsberg 
1407,  331.  —  ante  Valvam.  —  Rü- 
diger Voylers  Schwester.  —  Molner. 

—  Witten. 
Cynseler  von  Bösa. 

Cintius      [päpstlicher     kanzleibe&mterj 

1431,  386  b. 
Kirchen.  Johannes  kanzleibeamter  köni^ 

Sigismunds  1417,  356. 
Kirchhain  a.  d.  Ohm  ö.  Marburg  (Kir- 

chain).    Th.  von  —  bürgermeister  zu 

Fritzlar  1321,  153. 
Cyrenberg :  Zierenberg. 
Kirstan :  Christian. 
Kirweiler  (kreis  Forbach  oder  Zal>eni  ?). 

Johann  Sartoris,  von  — . 
Citrum,  jetzt  Kitro,  (Cytrenais)  das  alte 


Kitzing.  —  Konrad. 


489 


Pydna  n.  des  berges  Olymp  unweit 
des  meerbusens  von  SaJonichi.  bi- 
schof :  Johannes  vicar  des  erzbiscbo- 
fes  zu  Mainz. 

Kitzing  (Kiezingen  854)  Kitzing  B55, 
Kyetzing  405).  Johannes  1417,  354. 
855.  Thüemann  rector  der  kirche  zu 
Escbenstrutb  1486,  405. 

Claus,  zu  Nicolaus,  (Clawes  226,  Clo- 
wes  252,  Claus  409,  Claws  419) 
. . .  berg.  —  Goldschmidt.  —  Haubt. 

—  Moller.  —  Trott. 
Klemme  siehe  Eisenach. 

Cleve  nw.  Wesel,  schloss,  stadt  und 
Schöffen  385.  Adolf  graf  zu  —  und 
zu  der  Mark  1404—1415,  311.  322. 
350.  herzog  zu  —  und  graf  zu  der 
Mark  1430,  385. 

Öligen.  Henze  weinbergspächter  zu  Lay 
1436,  406.  407. 

Klip.  Thilo  in  Calden  1406,  325. 

Klotz.  Hans  in  Sudheim  und  s.  Schwe- 
ster Grete  1382,  258. 

Clowes:  Claus. 

Kobem  a.  d.  Mosel  kreis  Coblenz  (Co- 
vema).  Arnold  von  —  weinzinsiger 
in  Winningen  1281,  57. 

Kobfungen:  Kaufungen. 

Coblenz  am  Khein  (Confluentia)  44. 

Kocczenrad:  Kotzenroth. 

Koch.  Hermann  schöffe  zu  Cassel  1402 
—1407,  303.  326.  Johann  schöffe  da- 
selbst 1424,  378. 

Koefingen:  Kaufungen. 

Coelestinus  (Celestinus)  III.  papst  + 
1200,  33. 

Coeln  am  Rhein  (Coloniensis  22,  Colo- 
lonia  37,  Coelz  280,  Colnh  281)  297. 
377.  Johannes  von  —  1391,  281.  — 
erzbisthum  35.  37.  dioecese  46.  49. 
96.  249.  369.  371.  372.  erzbischöfe 
39.  Friedrich.  Engelbert.  Wicbold. 
prioren  und  capitel  96.  canonicus  an 
der  kirche  sanct  Cunibert:  magister 
Gerhard,  cleriker:  Johannes  Conradi. 

—  geld  65.  280. 

Coffenge,  Koffungen,  Cofingen:  Kau- 
fungen. 

Kogelenberg:  Kugelburg. 

Koiffimgen:  Kaufungen. 

Golden:  Calden. 

Colmatsch  (Colmacz  271,  Colmatsch 
362,  Kolmatsch  285,  Kolmetz  362  s, 
Colmaß  373).  von  C. :  Hans  und  Her- 
mann gebrüder,  ritter  1387—1392, 
271.  275.  285.  Hermann  1401,  302. 
Burghard  1419—1423, 362.  378.  Frie- 
drich 1435,  402. 

Colonia:  Coeln. 

Comes.  Berthold  Kaufunger  ministerial 
1216, 34.    s.  söhn  Hermann  gen.  Mane 


und  dessen  bruder  Konrad.  Volkmar 
und  Adelheid  eheleute  zu  Fritzlar 
und  ihre  kinder  Werner  priester,  Her- 
bord, Volkmar,  Gela  und  Elisabeth 
1321.  158. 

Konegunden.  Henne  gutsbesitzer  in  Cal- 
den 1405,  816. 

Conemann  Gries. 

Konemimdus:  Kunemund. 

Konffungen,  Confugium:  Kaufungen. 

Conilli  päpstlicher  kanzleibeamter  1422, 
369  z. 

Conne:  Kunne. 

Connefeld  a.  d.  Fulda  nw.  Bx)tenburg 
(Konnefelt).  pfarrkirche  414. 

Konrad  (Cuonradus  17,  Ch[uonradu8] 
18,  Cünrat  23,  Cftnradus  23,  C[on- 
radus]  38,  Cunradus  86,  Conrat  861, 
Conrait  385;  vgl.  Kurt)  11.  kaiser  f 
1040,  17.  1041,  18.  1086,  19.  —  bru- 
der herzog  Friedrichs  [von  Schwaben 
und  demnach  der  spätere  könig  Kon- 
rad m.  ?]  1123, 22.  —  bruder  landgraf 
Ludwigs  IV.  zu  Thüringen  1224, 36.  — 
graf  [zu  Dortmund]  um  1250,  48.  — 
I.  erzbischof  zu  Mainz  1167,  27.  — 
n.  erwählter  erzbischof  zu  Mainz 
1391,  281.  —  ni.  erzbischof  zu  Mainz 
1420—1428,  364.  380.  382.  —  custos 
am  dome  zu  Bamberg  1200,  83.  — 
erzpriester  zu  Braach  1248,  47.  — 
[von  Hertingshausen]  dechant  des 
sanct  Martinsstiftes  zu  Cassel  1379 — 
1388,  251.  267.  274.  —  canonicus  zu 
Kaufungen  1298,  79.  —  caplan  des 
altares  des  heil,  kreuzes  daselbst  1279 
—1282,  54.  58.  f  1294,  81  (81z  als 
rector  dieses  altares  bezeichnet).  — 
official  der  propstei  zu  Dorla  1388, 
182.  —  scholaster  der  kirche  daselbst 
1314—1316,  127.  128.  134.  140.  — 
dechant  an  U.  L.  F.  kirche  zu  Eise- 
nach 1896—1418,  289.  848.  358.  — 
canonicus   zu   Fritzlar  1221,    35.   — 

f>ropst  zu  Heydau  1248,  47.  —  frater 
des  klosters  Hardehausen]  1216,  34. 

—  pfarrer  zu  Herleshausen  1419, 862. 

—  propst  der  Speyerschen  kirche 
1235,  43.  —  pfarrer  zu  Wolfsanger 
1851,  207.  —  notar  des  markgraten 
Fr[iedrich  zu  Meissen]  1300,  99.  — 
bruder  des  Kaufunger  ministerialen 
Volpert  1216,  84.  —  zur  Linde  (sub 
tilia)  consul  zu  Gudensberg  1316, 
189.  —  bruder  Beinhers  consuls  zu 
Lichtenau  1320, 149.  unter  dem  berge 
Colon  in  Vollmarshausen  1808,  110. 

—  zeuge*  1128,  22.  —  von  Abte- 
rode.  —  Amoldi.  —  Bachus.  —  von 
Barterode.   —  von  Peckelsheim.  — 

—  Bemonis.   —  von  Bettenhausen. 


490 


Oonracli.  —  Grumbacli. 


—  söhn  von  Hetze  Phasen.  — 
Piltzer.  —  Bodenreif.  —  von  Boe- 
nen.  —  von  Borken.  —  Brun.  — 
Bninonis.  —  söhn  Brunos.  —  Cen- 
cies.  —  bruder  von  Hans  Keppeken. 

—  Graz.  —  Kule.  —  Tammonis.  — 
von  Didinchoven.  —  Döring.  —  Tot. 

—  von  Dünzebach.    —  von   Twiste. 

—  Eberhardes.  —  von  Eberstein.  — 
Eckhardi.  —  von  Eiben.  —  Ely.  — 
von  Elverfeldt.  —  söhn  Ertos.  — 
Vincentii.  —  Flenne.   —   Volghard. 

—  Volghardi.  —  Vopelonis.  —  Frei- 
tag. —  Friedland.  —  von  Gensun- 
gen.  —  von  Öerstungen.  —  Gewe- 
leri.  —  Grose.  —  Gruning.  —  von 
Gudensberg.  —  Hagemeister.  —  Har- 
tradi. —  Haseharde.  —  Hasenberg.  — 
Haubt.  —  Heyle.  —  Heimbriches.  — 
Heynebach.  —  von  Hertingshausen. 

—  von  Hesserode.  —  von  Holzbach. 

—  Holzsadel.  —  Horbusch.  —  Hug. 

—  Ysinher.  —  Lonberer.  —  bruder 
von  Hermann  Mane.  —  Mattenberg. 

—  von  Hederich.  —  Heiers.  — 
Hesserschmidt.  —  Honetarii.  —  Hon- 
tzer.  —  Höre.  —  von  Hulenbach.  — 
Hulner.  —  Neumeister.  —  von  Nie- 
denstein.  —  von  Nieste.  —  Nordelin. 

—  Oelshausen.  —  Rasor.  —  Bathard. 

—  Rybe.  —  Rose.  —  von  Roten- 
burg. —  Runtzel.  —  von  Sanders- 
hausen. —  Schefer.  —  von  Schlei- 
dem.  —  Schultheiss.  —  Schwabe.  — 
von  Schwanen.  —  Seheweis.  —  Sper- 
eisen.  —  Spurlin.  —  von  Stockhau- 
sen. —  von  Wehren.  —  Wickerit.  — 

—  Wilmar.  —  Wiße.  —  Wyße.  — 
von  Wolfhagen.  —  von  Wolfsanger. 

Conradi.  Heinrich  bürger,  schöffe  und 
consul  zu  Cassel  1304—1347,  103. 
107.  113.  116.  180.  188.  203.  Her- 
mann consul  zu  Cassel  1322 — 1334, 
157.  164.  165.  172.  176.  179.  184. 
magister  Johannes  — ,  von  Rod- 
heim, cleriker  der  stadt  Coeln,  notar 
und  Schreiber  des  päpstlichen  audi- 
tors  Capus  de  Laturre  1424,  877. 

Constanz  am  Bodensee  (Constaucia) 
366. 

Kophungen:  Kaufungen. 

Koppers.  Hetze  und  söhn  Thomas  1438, 
412. 

Korb  zinsmann  in  Walburg  1433,  394. 

Corbach  sw.  Arolsen  (Korbeke).  von 
[aus]  —  :  Hermann  Beckerich. 

Cordewan.  Hans  in  Hedemünden,  le- 
hensmann  Heinrichs  von  Rusteberg 
1430,  386. 

Komewort  irrig  für  Romewort  (Röh- 
renfurth). 


Corper.  Hermann  schöffe  zu  Cassel  1424, 
378. 

Cortos.  Berthold  1282,  59. 

Cossel.  G.  kanzleibeamter  des  concils 
zu  Basel  1438,  414  z. 

Koten.  Hermann  consul  zu  CrrebeDstein 
1408,  337. 

Kotteling  (Kuttelinge,  Kutteling  421). 
Heinrich  zu  Herleshausen  pächter 
der  fischerei  in  der  Werra  1487— 
1441,  410.  421. 

Kotzenroth  n.  Hachenburg  kreis  Alten- 
kirchen (Kotczenrade  371,  Kocczen- 
rad  372).  Albert  von  —  pastor  zu 
Hachenburg  1423,  371.  372. 

Kouffungen :  Kaufungen. 

Cöno:  Kuno. 

Kouphungen,  Koupungen:  Kaufungen. 

Coverna:  Cobem. 

Kraft  (Craft  262,  Krafft  288n,  irrig 
für  Tafft  288  n,  irrig  für  Ta&a 
370  n)  von  Fronhausen.  —  von  Ifta 

Cragh.  Volpert  laie  1126,  23. 

B[rakoüwe.  der  von  —  vormals  pfarrer 
zu  Heimbressen  1432,  388. 

Graz.  Konrad  laie  1126,  28. 

Kremer.  Hermann  gutsbesitzer  in  Her- 
leshausen 1423,  370. 

Creuzburg  a.   d.  Werra  nw.    Eisenach 
(Cruceburc  61,  Cruceburg  63,  Cruce- 
borc  125,    Gruceburgc   134,    Crucze- 
borg  214,   Grutzeburg  288,    Crueze- 
burg  339)  53.  Ö4.  75.  101.  126.  238. 
von    G.:    Berthold   ritter    1268,   51. 
Hildebrand  einwohner  in  Hühlhauaen 
1301,  100.    Friedrich  1315,    135.  - 
kloster      [der      Augustinereremiten- 
nonnen]   288.   propst  51.    Hermann, 
capläne :  Albert  und  Wilhelm.  —  burg- 
männer :  von  Hopf  garten,  von  Leim- 
bach.  von  Nesselröden.  Slune.  Singer, 
bürgermeister  125.  schöffen  und  con- 
suln  63.    von  Eisenach.    ErkenbertL 
Harquardi.  Reimbold,  von  Ricandis- 
husen.    Suabil.    Wendilmudis.     Wil- 
helm, bürger :  Lenzenburg.  —  Creuz- 
burger  tuch  410.  maß  75. 

Groatien  (Croacia).   könig  von  — :   8i- 
gismund. 

Grumbach  so.  Cassel  (Crumbelbach  20, 
Grumbach  97,  Krumbach  117»  Cnimp- 
bach    184  n,    Grdmbach    210,    Cnun- 
pach    210)    20.   132.    179.      von    C: 
Grottfried    bürger,     schöffe»      consul. 
dann  bürgermeister  zu   Cassel    1307 
—1336,  107.  115.  117. 126.  ISO.  132. 
138.  142.   157.   164.   166.     172.    176. 
179.  180.  184. 193.  s.  frau  Oela  131&, 
130.   Helwig  consul  zu  Cassel   1299. 
97.     t    1315,   132.      Helwig     consul 
und  schöffe    zu    Cassel    1321 — 1356. 


Eüstelberg  —  Degenhard. 


491 


150.  152.  159.  174.  188.  210.  f  1357, 
212.  8.  wittwe  Metee  1357,  212. 
Heinrich  pfarrer  zu  Crumbach  1420, 
3(>8T  —  pfarrer:  Heinrich  von  Crum- 
bach. colo^:  Heinrich  Homberg.  ein- 
wohner:  Gerlach  Ziegenseide  und  8. 
frau  Kunne  1856,  210.  gut:  das  Le- 
wengut  210. 

Küstelberg  wsw.  CJorbach  (Quistelberch) 
Alt-  und  Neu-  (l^^^zteres  nach  Sei- 
bertz  auch  Glindfeld  genannt  96  z). 
Augru8tinemonnenklo8ter  96.  propst 
der  kirche  der  heil.  Maria:  Gottfried. 
Gonvent  96. 

Kugelburg  wüste  bürg  ö.  Volkmarsen 
(vonme  Kogelenberge).  Eabe  von  der 

—  ritter  1348,  205. 

Eule.  Konrad  pleban  zu  Heinebach, 
Vatersbruder  Eckhards  von  Elbers- 
dorf  1838,  197. 

Kulemundus:  Kunemund. 

Kulo  pleban  zu  Binsförth,  vatersbruder 
Eckhards  von  Eibendorf  1388,  197. 

Cumae  w.  Neapel  (Gumensis).  bischof: 
Lindger. 

Cune:  Kunne. 

Kunemund  (Gunemundus  51,  Kunemun- 
dus  99,  Conemundus  101,  Kulemun- 
dus 125,  Konemundus  129)  von  Mihla. 

—  Gbuli.  —  Schert  —  Wezeis. 
Kunigunde  (Cunigunda  4,   Chunigunda 

7,  Cunicunda  12,  Gunigunde  12  n, 
Gunegundis  16,  Ghunigundis  38,  Ku- 
nigundis  33  z,  Guneghundis  114,  Kü- 
negpindis  167,  Kunegundis  168,  Go- 
negundis  197,  Kunegunde  399.  vgl. 
Kunne)  konigin  und  kaiserin,  ge- 
mahlin  kaiser  Heinrichs  ü.,  stifterin 
des  klosters  Kaufungen,  1008 — 1024, 
4—16.  t  1290,  71.  als  heilige  1200, 
33.  1434,  399.  —  priorin  des  klosters 
Weissenstein  1284,  62.  —  von  Dit- 
mold.  —  von  Ehringen.  —  von  El- 
bersdorf.  —  Riedesel. 
Kunne,  zu  Kunigunde,  (Kunne  210, 
Gune  278,  Gönne  284,  Gunne  331, 
Kunna  363)  priorin  des  klosters  Lip- 
poldsberg  1407,  331.  —  auf  dem 
raine  in  Velmeden  1383,  264.  — 
Polnchuysin.  —  Vopeln.  —  Götz.  — 
Hartrades.  —  von  Bodenhausen.  — 
Runtzel.  —  Schäfer.  —  Seiden- 
schwanz. —   Sipeln.   —  von  Speele. 

—  Wideman.  —  Ziegenseide. 
Kuno  (Göno)  1023,  15.  —  von  Hesse- 
rode. —  von  Rodenhausen. 

Cuntherius:  CKinther. 

Kuntze.  Hermann  [priester]  1433,  394. 

Cuprifaber.  Henning,  von  Mühlhausen, 

1336    192. 
Curdes'(Gürdis  207,  Gurdis  210).  Her- 


man  schöffe,  später  schultheiss  zu 
Gassei  1356—1374,  210.  242.  Hein- 
rich herm  —  bürgermeister  zu  Gassei 
1351,  207. 
Kurt,  zu  Konrad,  (Gurd  205,  Gurt  244, 
G&rt  295,  Gürd  326)  bei  dem  bache 
zinsmann  in  Herleshausen  1396,  288. 

—  von  Abterode.  —  Bodenreif.  — 
von   Boenen.  —  Botener.  —  Brun. 

—  von  Buttlar  gen.  Treusch.  —  Topf. 

—  Torwarte.  —  TMel.  —  Eber- 
hardes.  —  von  Elverfeldt.  —  Py- 
scher.  —  von  Ghuenhausen.  —  Hage- 
meister. —  von  Hausen.  —  Hebestnd. 
Holzsadel.  —  Keiner.   —  Mederich. 

—  Mey.  —  Meier.  —  Mulner.  — 
Rose.   —  Schabedrisch.  —  Scheffer. 

—  von  Uschlag.   —  von  Wichdorf. 

—  Wickerit.  —  Wilden.  —  Wise. 
_  Wisse.  —  Wyße. 

Kutteling:  Kotteling. 
Gzecilie:  Gaecilie. 
Gzeginside:  Ziegenseide. 
Gzelle:  Zella. 
Gzinhard:  Zinhard. 
Gzopphe:  Zopphe. 
Gzün:  Zaun. 
Gzusschen:  Zusehen. 

D  und  T. 

T.  de  Goch. 

Tafft  (Taaft  370).  Apel  zinsmann  in 
Herleshausen  1396—1423,  288.  370. 

Dahlheim  a.  d.  Nieste  n.  Ober-Kau- 
fungen (Dalheim)  263.  flumamen  und 
forstorte :  Bickelsholz,  Kindeholz. 
Growensieg.  Heimbei^.  Osterfeld. 
Winterliete. 

Dalburg.  Elisabeth  weinzinsige  in  Win- 
ningen  1281,  57. 

Dalmatien  (Dalmacia).  könig  von  — : 
Sigismund. 

Dalwigk  (Talwig).  Bernhard  d.  alt.  von 

—  1424,  375. 

Dammiano.  A.  de  —  päpstlicher  kanz- 
leibeamter  1422,  369  z. 

Tammonis.  Konrad  consul  zu  Volk- 
marsen 1309,  114. 

Dancke  pfarrer  zu  Herleshausen  1435, 
402. 

Danken  (Dancken  372  n).  Heinrich 
priester  der  Mainzer  dioecese  1428, 
372. 

Dasberg  siehe  Witsenhausen. 

Tazco.  Heinrich  1248,  47. 

Dedmelle:  Ditmold. 

Degenhard  (Deynhardus  106,  Degen- 
hardus  150,  Beghenhardus  162,  I)ei- 
genhardus  167,  Deinhardus  167,  Te- 


492 


Teygebach  —  Thnnner. 


genhardus  168,  Deynhart  389)  prie- 
ster,  ehemals  vicepleban  zu  Vollmars- 
hausen, dann  caplan  der  äbtissin  und 
des  altares  des  heil,  kreuzes  zu  Kau- 
fungen 1306—1328,  106.  150.  164. 
157.  160-163.  167.  176.  176.  178— 
180.  t  1432,  388.  als  rector  der  ca- 
pelle  der  heil.  Juliane  1324,  168. 

Teygebach.  Heinrich  zinsmann  in  Sall- 
mannshausen  1392,  284. 

Teylekyn  [dim.  v.  Thilo  ?]  to  Meygerinc. 

Deyn.  Metze  zinsfrau  in  [Ober-]Kau- 
fungen  1433,  394. 

Deinhardus:  Degenhard. 

Deytanar:  Ditmar. 

Deytnielle:  Ditmold. 

Tekershuser  weg  siehe  Ihringshausen. 

Telders.  Henke  [söhn  des  folgenden?] 
besitzer  zu  Calden  1406,  323. 

Teldir.  Schartenbergscher  meier  zu  Cal- 
den 1380,  264. 

Tempeler  [pächter  der  Templershufe? 
siehe  das  folgende]  zinsmann  einer 
hufe  im  Hain  1369,  235. 

Templereshufe  siehe  Hain. 

Dennhausen  a.  d.  Fulda  s.  Gassei  (Ten- 
nenhusin  204,  Themmhusen  204  z, 
Tenhaußen  204  z).  fischerei  in  der 
Fulda  204. 

Teolonarius.  Heinrich  consul  zu  Allen- 
dorf 1298,  93.  94. 

Detheri.  Gottfried  consul  zu  Volkmar- 
sen 1309,  114. 

Detmar:  Ditmar. 

Detmelle:  Ditmold. 

Deutschland.  Römisches  königreich  366. 
Römische  kaiser  und  könige  8.  39. 
366.  369.  372.  Karl  der  grosse.  Hein- 
rich n.  Heinrich  ni.  Heinrich  IV. 
Heinrich  V.  Lothar  HL.  Friedrich  I. 
Philipp.  Friedrich  II.  Heinrich  VII. 
Rudolf  I.  Karl  IV.  Rupert.  Sigis- 
mund.  kaiserinnen  42.  Kunigunde. 
Gisela.  Agnes.  Deutscher  orden ;  com- 
thurei  (domus  Theutonica)  in  Rei- 
chenbach. Deutsche  spräche  (in 
ThAczscheme)  66. 

Th.  propst  des  nonnenklosters  zu  Nords- 
hausen 1326,  176.  —  söhn  Gerlach 
Grunewalds.  —  von  Homberg.  — 
von  Kirchhain.  —  von  Meensen.  — 
Solidus.  —  von  Stockhausen.  —  von 
Weberstedt.  —  siehe  Th[eodericus]. 

Thamme.  Johann  pfarrer  zu  Berka  1436, 
402.  propst  an  sanct  Nicolaus  zu 
Eisenach  1441,  421. 

Thammo  von  Alnhausen. 

Thedericus:  Dietrich. 

Themmhusen:  Dennhausen. 

Theodericus:  Dietrich. 

Thetmarus:  Ditmar. 


Thetmoldensis :  Ditmold. 

Theumo:  Thimo. 

Theutonica.  domus  —  siehe  Reichen- 
bach. 

Thidericus:  Dietrich. 

Thiemmo  graf  1040,  17, 

Thilemann  (Thilemannus  120,  Thyle- 
mannus  167,  Tylemannus  167,  Tile- 
man  206,  Tyleman  209,  Thileman 
210,  Tylemann  396,  Tilemannus  399) 
priester  1322, 164.  —  pleban  zu  Meim- 
bressen  1324,  167.  —  pleban  zu  Ot- 
trau  1386,  270.  —  Beberung.  — 
Kitzing.  —  ante  Valvam.  —  Hilde- 
brandi.  —  Hollauch,  von  Meim- 
bressen.  —  Münzer.  —  von  Ritte.  — 
Schomburg.  —  von  Schützeberg. 

Thilo  (Thylo  79,  Thilo  114,  Tue  206, 
Tyle  207)  Balhom.  —  von  Bemdorf. 

—  von  Bila.  —  Borchardis.  —  von 
Buhlen.  —  Keppeken.  —  Klip.  —  von 
Eiben.  —  von  Gerbershausen.  —  Hai- 
dunges. —  von  Heilingen.  —  Hesse- 
lant.  —  von  Hesserode.  —  von  HoU- 
stein.  —  Horbusch.  —  von  Josbach. 

—  von  Lohre.  —  von  Hederich.  — 
Seilwinder.  —  von  Stockhausen.  — 
von  Uschlag.  —  Wasmudis.  —  Wide- 
kindes.  —  Wolff  von  Gudenberg. 

Thime  Wise. 

Thimo  bischof  zu  Bamberg  1200,  33  z. 

Thizel,  Dhizelo:  Dietzel. 

Thyzeman:  Diezmann. 

Thomas  cardinal  tit.  sanct  Sabina  1229, 
41.  —  söhn  von  Metze  Koppers. 

Thonhering  (Tonheiringus  269  s).  Henne 
Schöffe  zu  Mayen  1384,  269. 

Thonin.  Arnold  von  —  und  s.  söhne 
Winand  und  Walthelm  gutsbesitzer 
in  Hommenrode  1321,  160. 

Thudo:  Dudo. 

Thdczscheme  siehe  Deutschland. 

Thuem:  Zwehren. 

Thüringen  (Thuringia  32,  Doeringen 
410,  Doringen  42$.  landgrafen  zu  — 
und  pfalzgrafen  in  Sachsen:  pjud> 
wig  in.  und]  s.  bruder  Friedrich 
[geistlich,  graf  zu  Ziegenhain]  1189 
—1199, 29. 32.  [s.  bruder]  Hermann  I. 
1199,  32.  t  1224,  36.  s.  gemahlin 
Sophie,  s.  söhne  Ludwig  IV.  und 
dessen  gemahlin  Elisabeth  [die  hei- 
lige], Heinrich  Raspe  und  Koorad 
1224,  36.  Albert  [Albrecht  der  ent- 
artete] 1279,  63.  66.  s.  erben  [söhne] 
Heinrich,  Friedrich  und  Dietrich  1279, 
66.  Wilhelm  ITT.  landgraf  in  —  und 
markgraf  in  Meissen  zw.  1440  u. 
1442,  423.  —  geld  410. 

Thunner  (Tünner  236).  Heinrich  müller 
in  Herieshausen  1370,  236.  286. 


Thurme  —  Ditmold. 


493 


Thurme.  Arnold  von  dem  —  (de  Tum) 
ritter,  weinzinsiger  in  Winningen 
1281,  57. 

Thweren^  Thweme:  Z  wehren. 

Tibiir  ODO.  Bmn  {Tyhar  972)  868.  S72. 

Dickebar.  Albert  ritter  1310,  119. 

Diddenchoven,  Didenthoven :  Didinc- 
hoven. 

Dideriches.  Ditmar  sobn  —  gutabesitzer 
in  Sudbeim  und  s.  frau  Grete  1337, 
196.  ihre  tochter  Grete  1382,  258. 

Didinchoven  [wustung  a.  d.  Emscher 
bei  Horde  in  Westfäen]  (Diddincho- 
ven  38,  Diddenchoven  38,  Didentho- 
ven 38  n,  Dydenthoven  38  n,  Didinc- 
hoven 48).  von  D. :  Arnold  ritter 
1226—  um  1250,  38.  48  (siehe  auch 
Arnold).  Meinricus  ritter  1225,  38. 
Konrad  söhn  Arnolds  um  1250,  48. 

Didmelle:  Ditmold. 

Diemuda  äbtissin  zu  Kaufungen  1102, 
20. 

Dyethmelde:  Ditmold. 

Dietrich  (Theodericus  17,  Thedericus 
44  n,  Dieterich  56,  Thidericus  91, 
Th[eodericu8]  99,  Tydericus  99  z, 
Dietrich  136  n,  Theodricus  181,  Thi- 
dricus  199,  Ditherich  214,  Dytherich 
218,  Diderich  257,  Dydericus  257  z, 
Ditericua  277  z,  Tidericus  337,  Dyt- 
terich  340.  vgl.  auch  Dietzel  und 
Diezmann)  erzbischof  zu  Trier  1241, 

44.  t  1247,  46.  —  bischof  zu  Metz 
1040,  17.  —  abt  zu  Hasungen  1339, 
199.  —  abt  zu  [Spies-]  Cappel  1386, 
270.  —  rector  des  hochaltares  der 
klosterkirche  zu  Kaufungen  1432, 
389  (siehe  auch  Janis).  —  pleban  zu 
Boyneburg  1268,  51.  —  pleban  zu 
Meimbressen,  caplan  zu  Kaufungen 
1324,  168.  —  caplan  zu  Kaufungen 
1321,  150  [identisch  mit  dem  vori- 
gen?]. —  [graf  von  Isenburg]  1243, 

45.  —  Pächter  in  Hilwarderode  1248, 
47.  —  einwohner  in  Ober-Kaufungen 
1381,  255.  —  Bake.  —  [söhn  und] 
erbe  des  landgrafen  Albert  zu  Thü- 
ringen. —  von  Dünzebach.  —  von 
Eger.  —  von  Eiben.  —  von  Gersten- 
berg. —  von  Göttingen.  —  von  Göt- 
tern. — ^  von  Haldessen.  —  von  He- 
roldshausen. —  von  Hollstein.  —  von 
Homberg.  —  von  Janis.  —  von  Ja- 
ßowe.  —  von  Lichtenfels.  —  Mahen- 
kom.  —  von  Mederich.  —  von  Meen- 
sen.  —  von  Mihla.  —  Oderhildis.  — 
von  Offhausen.  —  Ryman.  —  von 
Rusteberg.  —  Schozbom.  —  Schütze- 
berg. —  Stoltzenhagen.  —  von  Stock- 
hausen. —  Suringe.  —  Uschlag.  — 
von   der  Wartburg.  —  von  Weber- 


stedt.  —  von  Wehren.  —  von  Witz- 
Dietzel,  zu  Dietrich,  (Dhizelo  186,  Thi- 
zd  210,  Tyczel  214,  Dytzel  221, 
Dyczai  226)  Balhom.  —  Holtschur. 
Lenzenburg.  —  Schindekopf.  —  von 
Weberstedt. 

Diezmann,  zu  Dietrich,  (Tizmannus 
181  z,  Tyzcemannus  192,  Thyzemann 
206)  von  Weberstedt. 

Dyken.  Jo[hannes]  de  —  kanzleibeam- 
ter  des  concils  zu  Basel  1438,  414  z. 

Tylens.  Gerhold  g^tsbesitzer  in  Calden 
1405,  320. 

Tymme.  Hermann,  von  Cassel,  kleriker 
der  Mainzer  dioecese  und  kaiserl. 
notar  1432,  389. 

Dipel  Spangenberg. 

Diptmelle:  Ditmold. 

Dissen  nö.  Gudensberg  (Tosene).  Rü- 
diger von  —  einwohner  in  Gudens- 
berg 1315,  131. 

Ditmar  (Ditmarus  47,  Thitmarus  51,  Diet- 
mar 66,  Thetmarus  119,  Dythmarus 
131,  Detmarus  139,  Deytmarus  151, 
Dytmarus  186,  Didmar  196,  Didma- 
rus  197,  Detmar  205,  Dytmar  288, 
Ditmar  329)  frater  des  ordens  sanct 
Pauli  zu  Eisenach  1268, 51.  —  bäcker 
in  der  neustadt  Cassel  1283,  60.  — 
glöckner  zu  Frankenberg  1321,  151. 
—  knappe  der  äbtissin  zu  Kauf  ungen 
1336,  192.  —  wappner,  bruder  der 
plebane  Kulo  und  Konrad  Kules  1338, 
197.  —  Bulle.  —  söhn  Dideriches.  — 
von  Elbersdorf.  —  von  Virbach.  — 
Vunke.  —  Hellegreve.  —  von  Hesse- 
rode. —  Hyrte.  —  von  Ritte.  — 
Schindeleib.  —  Schonenburg.  — 
Schotten.  —  Seüwinder. 

Ditmar.  Henne  und  s.  frau  Else  1418, 
360. 

Ditmari  (Detmari  150,  Deytmari  159, 
Didmari  180).  Heinrich  consul  zu 
Cassel  1321—1335;  150.  152.  159. 
174.  180.  188. 

Ditmold.  Kirch-  wnw.  Cassel  (Ditmelle 
60,  Thetm[olden8is]  98,  Dyethmelde 
147,  Dytmelle  155,  Ditmel  158,  Dyth- 
melde  168,  Deytmelle  176,  Dedmelle 
180,  Dythmele  207,  Diptmelle  270, 
Ditmol  270  z,  Ditmöl  359).  erzpriester 
270.  erzpriester  und  pfarrer:  Rude- 
gerus.  Volpert.  Ospert.  Johannes  Rei- 
chenbach. Albert  Kiche.  die  priester 
der  confratria  —  98. 

Ditmold.  Unter-,  Klein-,  jetzt  Rothen- 
nw.  Cassel  (Dithmelde  105,  Dyth- 
melle  106,  Detmelle  inferior  120, 
Dytmelle  parvum  123,  Dyethmelde 
147,   DitmeUe   1478,    DidmeUe  203) 


494 


Dives  —  Trott. 


120.  123.  208.  von  D.:  VolpeH  ca- 
plan,  dann  pleban  zu  Kaufungen, 
oheim  Herwigs  1806—1307,  105.  106. 
1 1324,  168.  Herwig  knappe,  vogt  zu 
Reichenbach  und  schöne  zu  Lich- 
tenau, Schwager  Werners  von  Besse 
und  Werners  von  Gudenburg  1318 — 
1324,  128.  147.  156.  156.  158.  160. 
168.  s.  frau  Kunigunde  geb.  von 
Besse  1313—1324,  123.  168.  Volpert 
bruder  Herwigs,  präbendar  zu  Kau- 
fungen 1 1324,  168.  —  Pächter  Kau- 
funger stiftsländereien  in  — :  Hein- 
rich Conradi  bürger  in  Cassel. 

Dives.  Heinrich  priester  und  official  zu 
Kaufungen  1383—1334,  180.  184.  t 
1432,  388. 

Dobbe.  Johannes  ritter  1225,  38. 

Doctor.  Heinrich  consul  zu  Allendorf 
1298,  94  (siehe  auch  Lerknappe). 

Dodecho  graf  des  Sächsischen  Hessen- 
gaues 1019,  10. 

Doeringen:  Thüringen. 

Toyten.  Peter  von  der  —  schöffe  zu 
Cassel  1418,  360. 

Tolde  Gnisse. 

Tonheiringus :  Thonhering. 

Tonyes  (Antonius)  von  Boenen. 

Topf  (Topph).  Kurt,  von  Grossen-Got- 
tem,  und  s.  frau  Osanne  1413,  346. 

Toppeier.  Nicolaus  priester  1436,  402. 

Torfeld  (Dorfeiden?)  Adolf  von  —  ca- 
nonicus  der  sanct  IVlartinskirche  zu 
Cassel  1406,  318. 

Dorffmünden:  Dortmund. 

Döring.  Konrad  und  Heinrich  zinsleut-e 
in  Sallmannshausen  1392,  284. 

Doringen:  Thüringen. 

Dorla.  Ober-  ssw.  Mühlhausen  (Dorlo- 
nensis  124,  Dorla  218)  Augustiner- 
chorherrenstift, kirche  sanct  Petri  218. 
capitel  124.  127.  128.  218.  346. 
propst:  Johann  Schaubing.  vice- 
propst:  Rudolf,  decane  127.  218. 
346.  Heinrich.  Dietrich  von  Jaßowe. 
officiale:  Berthold  von  Mylingen. 
Wittekind.  Heinrich.  Konrad.  Hein- 
rich Ungewitter.  scholaster:  Konrad. 
Günther  Haubt.  custos:  Gerhard, 
canonicus:  Berthold  von  Mylingen. 

Dorla  nÖ.  Fritzlar  (Durloon)  17. 

Dorpmund:  Dortmund. 

Dorstfeld  hof  w.  Dortmund  (Dorsfeld 
272,  Dorstfelt  361,  Dorsfelt  351z) 
272.  Kaufunger  hufe  zu  —  361. 

Dortmund  in  Westfalen  (Tremonia  38, 
Dorffmünden  272,  Dorpmunde  361, 
Dorppmfinde  351)  38.  272.  351.  graf 
von  — :  Konrad  1225,  38.  f  1418, 
369  s.  —  maß  272.  351. 

Torwarte    (Torwarthe   233).    Heinrich 


zinsmann  zu  Herieshausen  1369,^. 

—  Hans  und  Kurt  bürger  in  Eise* 
nach  1396,  288. 

Tosene:  Dissen. 

Tot.  Konrad  colon  in  Frankenh&aseu 
1291,  76. 

D&do:  Dudo. 

Tours  a.  d.  Loire  in  Frankreich,  librae 
Turonenses  240.   Tumoisgulden  311. 

Treiße:  Treysa. 

Treffurt  a.  d.  Werra  so.  Eschwege 
(Drivordia  53,  Drifordia  127).  —  von 
Tr. :  Hermann  söhn  Friedrichs  von 
Mädelstein  1279,  53—55.  Hemuum 
jun.  gen.  Scherf  1304, 101.  Hennaim 
gen.  Scherf  1304—1314,  1(Ä.  121. 
Hermann  domicellus  1338, 197  [Rei- 
chen geschlechtes  wie  Scherf.  Obolus 
und  Spangenberg.  v^.  auch  diese]. 

Treysa  a.  d.  Seiiwalm  w.  Ziegenhsic 
(Treiße).  bürgermeister  und  schöfiea 
298. 

Tremitze:  Trimbs. 

Tremonia:  Dortmund. 

Trengelbach.  Johann  und  Günther  - 
zinsleute  in  Ober-Heroldshaosen  1968^ 
218. 

Drenfaausen  wüstung  wohl  in  der  rm- 
fifegend  von  Hesserode  (Drenhosett) 
1B9.  146. 

Dr«nkere.  Heinrich  consul  zu  Voft- 
marsen  1310,  119. 

Treusch  von  Buttlar  (Treysche  3?3, 
Trousche  423,  Droysche  423  z).  Wer- 
ner  landvogt  des  grafen  Wilhehn  fon 
Henneberg  1413—1423,  346.  873. 
Kurt  1423—  zw.  1440  und  1442. 
373. 423.  s.  frau  Else  1423,  378.  («ehe 
auch  Buttlar.) 

Treviri:  Trier. 

Trichira  gau  zw.  Rhein  und  unterer 
Mosel  (Trihchira  11)  11.  69.  Sei 
gaugraf:  Berthold. 

Trier  a.  d.  Mosel  (Treviri  30,  Treveri 
31).  dioecese  und  kirche  166.  24^ 
369.  371.  372.  —  erzbischöfe  44.  Jo- 
hannes. Dietrich,  archidiaconen  4i 
47.  Heinrich.  Arnold.  H.  v.  Bolandes. 

Drifordia:  Treffurt. 

Trimbs  a.  d.  Nette  zw.  Coblenz  mi 
Mayen  (Trimizze  11,  Trimerae  9x 
Trims  30  z,  Trymze  65,  TrimtzeäSl 
Trimze234z,  Tremitze  269,  Tryiö» 
280,  Trimiße  372)  11.  69.  269'  2Ö» 
372.  —  kirche  30.    capeUe   65.  2ät 

—  einwohner:  Beimbold  Ryenckei- 
son.  —  Kaufunger  stiftshof  234.  ^ 
280. 

Drivordia:  Treffurt. 
Trott  (Trotten  362,  Trotte  419).  Soj^ 
tochter  Lises  vonKomrod  1419, 3fö 


Tr&denson.  —  Ückhardi. 


4dS 


Nicolaus  cantor  der  sanct  Peterskirche 
zu  Fritzlar,  kurze  zeit  rector  des  al- 
tares  sanct  Maria  in  der  Stiftskirche 
zu  Kauf  ungen  1438— 1440,  413—415. 
418.  419. 
Trftden     (Truden    soen    406).     Peter 
weinbergspächter  zu  Lay  1436,  406. 
407. 
Drutwin  laie  1126,  23. 
Dudo  (Dudo  2,  Düdo  20,  Duto  22,  Dü- 
to  24,    Dödo  25,    Thudo  32)    Kau- 
funger  cliens   (rainisterial)  1102,  20. 
—  archidiacon   der   Mainzer   kirche 
1123,  22.  —  laie  1126,  23.  —  1132, 
24.  —  söhn  des  viUicus  Eckhard  um 
1150,  25. 
Tüffel.  Kurt  zinsmann  in  Herleshausen 

1896,  288. 
TÄnner:  Thunner. 

Dünzebach.  [Ober-  und  Nieder-]  so. 
Eschwege  (Tunzebach  54,  Tuncebach 
55,  irrig  Dunrebach  29).  von  D. : 
Konrad  ritter  cellerar  des  klosters 
Kaufungen  1189—1228,  29.  40  a. 
Dietrich  1279,  54.  55. 
Tueren,  Duem,  Tuem,  Tuerren:  Zweh- 

ren. 
Tuiste:  Twiste. 

Düker.  Wimar  ritter  1404,  311. 
Tuker.   Gerlach   schultheiss    zu    Cassel 

1387—1388,  271.  277. 
Tuncebach,     Dunrebach,     Tunzebach : 

Dünzebach. 
Dunrich.  Henze  söhn  von  —  1388, 266. 
Durloon:  Dorla. 
Tumois,  Turonensis:  Tours. 
Turri.  de  — :  Thurme.  von  dem  — . 
Tuscheren.    Bertradis    landsiedelin    in 

Bettenhausen  1324,  172. 
Tutele    (Tutelo    74).    Günther    1279— 

1290,  56.  74. 
Duto:  Dudo. 
Tvem,  Tveme,  Tweren,  Twem,  Tweme : 

Zwchren. 
Tween  irrig  für  Zwehren. 
Tweren,  Twem,  Tweme:  Zwehren. 
Twiste  SSW.  Arolsen  (Tuisten  80,  Tuiste 
114,  Twisten  115  z).  von  T.:  Alexan- 
der 1294,  80  und  s.  kinder :  [Werner 
pleban   zu    Elgershausen   1309,    114. 
116.]  "Wittekind  knappe  1294—1309, 
80.  114.  115.  und  dessen  söhn  Burg- 
hard  1309,  114. 115.  Kunigunde  frau 
Erpos  von  Ehringen  1309,  114.    Con- 
rad  knappe  1309,   114    115.     Adolf 
mönch  zu  Breitenau  1309,  115. 

Eberhard  (Eberhardus  4,  Ebirhart  205, 
Ebirhardus  249,  Ebirhard  311,  Ever- 


harde  350,  Everd  361)  kanzler  1008 
—1041,  4.  17.  18.  —  von  Katzenen- 
bogen.  —  von  Elverfeldt.  —  Lupus.  — 
graf  von  der  Mark.  —  von  Welsbach. 

—  Wolff  von  Gudenberg. 
Eberhardes  (Ebirhardis  244,   Eberhar- 

dez  295).  Kurt  hofbesitzer  in  Ober- 
Kaufungen  1377,  244.  t  1399,  295. 
s.  kinder  Hermann,  Heinrich  und 
Gertmd  1377,  244.  Heinrichs  frau 
Gertmd  1399,  295.  Heinrich  [wohl 
Kurts  bmder]  f  1399,  295.  s.  söhn 
Heinrich  Carmeliterbmder  zu  Cassel 
und  dessen  mutter  Hildegard  1399, 
295. 

Eberstein  wüste  bürg  onö.  Holzminden 
a.  d.  Weser  (Eversteyn  293).  Konrad 
von  —  laie  [zu  dem  im  Sächsischen 
Hessengaue  ansässigen  zweige  gehö- 
rend] 1126,  23.  Adelheid  frau  zu 
Plesse  geb.  von  — . 

Eberwin  söhn  des  villicus  Eckhard  um 
1150,  25. 

Eberwini.  Heinrich  schöffe  zu  Cassel 
1308,  113. 

Ebrach  (Heveracensis)  sw.  Bamberg, 
abt  des  Cistercienserklosters  33. 

Echard:  Eckhard. 

Echardi:  Eckhardi. 

Eckbert  irriff  für  Eckhard. 

Eckebrecht  (Ecbrecht  316,  Eygebrecht 
318,  Egbrecht  320,  Eckebrecht  336) 
von  Gasenhausen.  —  von  Schachten. 

Eckehardis.  Hermann  und  Heinrich  ge- 
brüder  1390,  279. 

Eckel  (Egkel)  Karls.  —  Bertoldes.  — 
Keimbolde. 

Eckel  (Egkelen299,  Egkeln301,  Ecke- 
len 304,  Egkel  396).  Johann  magister, 
canonicus  zu  Fritdar,  dann  zu  Cassel 
1401—1403,  299—301.  304. 

Eckeman.  Hermann  laie  der  Mainzer 
dioecese  1410,  344. 

Eckhard  (Eccehart  13,  Egkehard  13  n, 
Eggehardus  25,  Ekkehardus  27,  Eke- 
hardus  53,  Eckehardus  77,  Eghar- 
dus  197,  Eckehard  268,  Eckhard  275, 
Eghard  278,  Eckehard  279,  Echard 
284,  Eghart  291,  Eckard  348,  irrig 
Eckbert  für  Eckhard  268  z)  vorma- 
liger besitzer  von  Herbede  1019,  13. 

—  ritter  1167.  27.  —  Kaufunger  mi- 
nisterial,  besitzer  eines  gutes  in  San- 
dershausen 1167—1189,  27.  29.  — 
villicus  in  Kaufungen  um  1150,  25. 

—  glöckner  1296,  86.  —  von  Brei- 
tingen. —  von  [Wald-]Cappel.  — 
von  Elbersdorf.  —  von  Pelsberg.  — 
von  Gerstungen.  —  Heberling.  — 
von  Helfenberg.  —  Smed. 

Eckhardi  (Echardi  162,  Eckehardi  163, 


496 


Edremid  —  Elbersdorf. 


Egkebardi  184)  gen.  am  ufer  oder 
bei  dem  bache.  Konrad  —  colon  in 
Nieder-Zwehren  1323—1340,  162. 
163.  184.  201.  8.  frau  1334—1340, 
184.  201. 

Edremid  in  Kleinasien  am  gleichnami- 
gen meerbusen,  der  insel  Mytilini 
(Lesbos)  gegenüber,  so.  des  berges 
Ida  (Adramytteum,  Adrimitanus). 
Heinrich  bischof  von  — ,  vicar  des 
erzbischofes  zu  Mainz. 

Eger  (Egere).  Dietrich  von  —  1279, 56. 

Eggehardus:  Eckhard. 

Egholfus  landbesitzer  in  Sandershausen 
1167,  27. 

Egidius  Cardinal  tit.  ss.  Cosmae  et  Da- 
miani  1299,  41. 

Egkel:  Eckel. 

Ehelt  küsterin  zu  Kaufungen  1167, 27. 

Ehlen  w.  Cassel  (Elhin215,  Elen  244). 
pleban:  Johannes.  vogt:  Mahin- 
melthe. 

Ehrenfels  wüste  bürg  am  Rhein  zw. 
Rüdesheim  undA8smannshausen(Eren- 
fels  369,Emfel8  371,  Erenffilz372n). 
Heinrich  von  —  magister,  rector  der 
kirche  zu  Lay,  päpsÜicher  notar  und 
cubicular  (kammerherr)  1422 — 1423, 
369.  371.  372. 

Ehrenstein  (Erinsteyn  398,  Emsteyn 
419).  Eva  von  —  pröpstin  zu  Kau- 
fungen 1434—1440,  398.  419  (siehe 
auch  Eva). 

Ehringen  a.  d.  Erpe  zw.  Wolfhagen  und 
Yolkmarsen.  von  E. :  Erpo,  s.  frau 
Kunigunde  geb.  von  Twiste  und  söhne 
Erpo  und  Werner  1309,  114.  115. 
Hermann  consul  zu  Yolkmarsen  1310, 
119. 

Eichstädt  a.  d.  Altmühl  nw.  Ingolstadt 
(Eistadensis  22,  Heistedensis  33).  bi- 
schöfe  33.  Ulrich. 

Eygebrecht:  Eckebrecht. 

Eigelwart  erzpriester  1126,  23. 

Eyl  (Eyle).  Siverd  von  —  ritter  zw. 
1415  u.  1419,  361. 

Eylbrichsfelde  wüstung  in  der  gegend 
von  Herda  (Helverfelde  238  z,  Al- 
brechtsfelde 238  n)  238. 

Eüderode:  Ellerode. 

Eyle  Bertoldes.  —  Phasen.  —  Homud. 
—  Marrach.  —  Schurmann. 

Eylgard.  Johannes  hof-  und  weinbergs- 
pächter  zu  Lay  1382—1383,  261.  266. 
s.  frau  Ida  1383,  266. 

Eilgam.  Hermann  weinbergspächter  zu 
Lay  1436,  406.  407. 

Eylo  einwohner  in  Allendorf  1308,  109. 

Eisberg  berg  nö.  Lichtenau  (Eysenberg) 
409. 

Eisenach  in  Thüringen  (Ysnacensis  51, 


Ysenachum  51,  Ysenache  58,  Yse- 
nach  56,  Ysenacensis  99,  Yssenach 
158,  Yßennache  214,  Ysenache  214, 
Isenach  221,  Isenache  231,  Isenach 
232,  Isenhach  232  z,  Yssennach  370) 
158.  221.  288.  370.  Hildebrand  von 
—  Schöffe  zu  Creuzburg  1279,  53. 
kirchen  und  klöster:  Bene- 
dictinernonnenkloster  sanct 
Nicolaus,  pröpste:  Heinrich.  Jo- 
hann Thamme.  Cistercienser- 
nonnenkloster  sanct  Katha- 
rine  ausserhalb  der  mauern  56.  377. 
Augustinerchorherren  -  stift 
sanct  Maria  230.  231.  decan  und 
capitel  228.  229.  232.  233.  288.  289. 
338.  348.  358.  decane:  Heinrich.  Kon- 
rad.  sangmeister:  Ludwig  von  Son- 
dershausen. Schulmeister:  Dietrich 
von  Grerstenberg.  Johann  von  Hain, 
canoniker  (domherren)  214.  Dietrich 
von  Mihla.  Dietrich  von  Gerstenberg. 
Heinrich  von  Mutesfeld,  vicare  181. 
183.  214.  838.  Berid  von  Lupnitz. 
Heinrich  von  Weissenbom.  k  lost  er 
des  Ordens  vom  heil.  Paulus 
(Pauliner),  fratres:  Paulus  und  Dit- 
mar.  stadt  227.  vogt  auf  der 
Klemme :  Heinrich  von  Bischofferode. 
bürgerme ister:  Heinrich  Men- 
nychen.  Dietrich  v.  d.  Wartburg,  c  o  n- 
suln  122.  bürger:  Aurifaber.  Bey- 
mar.  Torwarte,  von  Greussen.  Saxo. 
Schuler.  h  o  f  m  a  n  n :  Goldschmidt, 
geld  und  Währung  214.221.227. 
229—233.  235.  238.  284.  288.  347. 
358.  gewicht  23L  —  auf  der 
Klemme,  ehemals  bürg  an  der  nord- 
seite  der  stadt  (jetzt  Clemda) 
421. 

Eysenberg:  Eisberg. 

Eistadensis:  Eichstätt. 

Eiben  so.  Naumburg  i.  H.  (Elbene  131, 
Eibin  419,  irrig  Elbom  207  z).  von 
E. :  die  —  419.  Konrad  pleban  zu 
Gudensberg  und  Thilo  gebrüder  1316, 
131.  Heimerad  ritter  1316— 1325,137. 
139.  173.  s.  brüder  Dietrich  ritter, 
vogt  der  stadt  Gudensberg  1316 — 
1325,  137.  139.  173  und  Werner  abt 
zu  Breitenau  1316,  137  (siehe  auch 
Werner).  Hermann  wappner  1327, 
178.  Thilo  ritter  1335—1351,  189. 
207.  s.  brüder  Heimerad  und  Werner 
1351,  207.  Thilo  gen.  von  Böne  ritter 
1351,  207.  Thilo  d.  alt.  lehensmann 
des  Stiftes  Kaufungen  1423,  370. 

Elbersdorf  w.  dicht  bei  Spangenberg 
(Elberstorf  197,  Elbisdorf  197  z).  von 
E. :  Eckhard  knappe,  burgmann  zu 
Spangenberg.  s.  kinder  Ditmar,  Adel- 


ülborn  —  Ernst. 


497 


heid,  Christine  und  Kunigunde  1388, 
197. 

Elbom  irrig  für  Eiben. 

Elderode:  Ellerode. 

Elferus  ritter  1167,  27. 

Elgershausen  sw.  Cassel  (Elghershusen 
114,  Elgershusen  115,  Elgirshusen 
llBz).  pleban:  Werner  [von  Twiste]. 

Elhin:  Ehlen. 

Ely.  Konrad  biirger  und  sehöffe  zu 
Cassel  (söhn  des  Elyas  103)  1304— 
1324,  103.  167. 

Elisabeth  (Elizabeth  86,  Elisabeth  57, 
Elizabet  139,  Elisabet  158,  Elisabed 
188,  Elzebeth  218.  vgl.  auch  Else, 
Ilse  und  Lise)  von  Brandenberg.  — 
Comes.  —  von  Dalburg.  —  [die  hei- 
lige,] landgräfin  zu  Thüringen.  — 
Völperti.  —  von  Hoenrode.  —  Lang- 
schenkel. —  Meiers.  —  Schwester 
Heinrich  Rotes.  —  von  "Waldeck.  — 
von  Wehren. 

Ellen.  [Ober-]  wsw.  Eisenach  (Elnde) 
[propstei  des  klosters  Reinhardsbrunn] 
51.     propst:  Giseler. 

Ellen.  Unter-  w.  Eisenach  (Nyddem 
Elnde  282,  Nydem  Elnde  288,  Ned- 
dem  Ehi  233  z)  232.  233. 

Ellerode  nnw.  Witzenhausen  (Eilderode 

83,  Elderode  84,  Eiderodde  211)  83. 

84.  211. 

Else,  zu  Elisabeth,  (Else  212,  Ilse  316, 
Elsa  341,  Elze  373,  Elße  890)  Sänge- 
rin im  kloster  Lippoldsberg  1^7, 
831.  —  von  dem  berge  zinsfrau  in 
Herleshausen  1396,  288.  —  von  Butt- 
lar  gen.  Treusch.  —  Ditmar.  —  Ernst. 

—  Hagemeister.  —  gemahlin  land- 
graf  Heinrich  II.  zu  Hessen.  —  Hor- 
busch.  —  von  Hunolstein.  —  Meiers. 

—  Schäfer.  —  Schunesteyn.  — 
Schuncken.  —  Seilwinder.  —  We- 
mels.  —  von  Wildungen.  —  von 
Witzleben. 

Eisungen.  Ober-  w.  Zierenberg  (Hel- 
sungen  48,  Eisingen  119)  119.  vogtei 
über  die  Kaufunger  guter  in  —  59. 
gericht  in  —  59.  von  E.:  Johannes 
ritter  um  1250,  48.  Gerlach  consul 
zu  Immenhausen  1324,  170. 

Elverfeldt  [nach  Elberfeld,  der  späte- 
ren Stadt  a.  d.  Wupper,  genannt] 
(Elvervelde  104,  Elverfelde  272,  El- 
birfelde  311,  Elverfeilde  850,  Elver- 
veld  350  z).  von  E.:  Konrad  (Kurt) 
ritter  und  s.  söhn  Burghard  1304, 
104.  dessen  frau  104.  [s.  söhn]  Kon- 
rad (Kurt)  knappe,  schultheiss  zu 
Herbede  1388—1405,  272.  311.  322. 
1 1415,  350.  s.  söhn  Eberhai-d  schult- 
heiss  zu   Herbede  1404—1415,  311. 


350.  t  zw.  1415  u.  1419,  361.  s.  söhn 
Konrad  (Kurt)  gen.  von  Herbede 
schultheiss  daselbst  zw.  1415  u.  1419 
—1430,  361.  385. 

Emelud  tochter  von  Johann  Götz. 

Emicho  graf  1102,  20.  (1.) 

Emicho  graf  1102,  20.  (2.) 

Emmerer.  Hans  1399,  295. 

Engel  Ailczeuner. 

Engelbert  (Engilbertus  189)  erzbischof 
zu  Coeln  f  1225,  38.  1290,  73.  — 
marschall  zu  Winningen  1281,  57.  — 
Volpurgis.  —  von  Seibach. 

Engelmans  son  (Engilmans  son  234). 
Johann  schöfFe  zu  Lay  1369,  234. 
Henne  weinbergsbesitzer  am  Hasel 
bei  Lay  1383,  266. 

Ense  [Ober-  oder  Nieder-?],  s.  Corbach. 
Heinrich  von  —  1199,  32. 

Eppenberg  am  Heiligenberg  zw.  Mel- 
sungen  und  Felsberg  (Eppeneberg  96, 
Eppinberge  270)  Augustinemonnen- 
kloster  96.  propst  270. 

Eppo  caplan  des  plebans  Hermann  zu 
Kaufungen  1294,  81. 

Erbipolensis :  Würzburg. 

Erchanbaldus :  Erkenbsdd. 

Erenfels,  Erenfilz:  Ehrenfels. 

Erffa.  vonE. :  Heinrich  f  1435, 403.  404. 
s.  söhn  Hans  1435—1441.  404.  421. 

Erfurt  in  Thüringen  (Erfordia  66,  Erf- 
fordia  367,  Erfforte  375,  Erforte  389) 
66—73.  308.  309.  367.  368.  375.  388. 
weihbischof  und  vicar  des  Mainzer 
erzbischofes  zu  — :  Johannes  bischof 
von  Citrum.  provisor  der  erzbischöf- 
lichen curie:  Johannes  von  Rengel- 
rode.  decan  der  kirche  sanct  Maria : 
Johannes  Brun%  scholaster  derselben 
kirche:  Dietrich  von  Weberstedt. 
Hermann  Schindeleib,  pfarrer  der 
sanct  Martinskirche:  Dietrich  von 
Janis.  notare:  Johannes  von  San- 
nem.  Wydo  Xyrxee. 

Erfurth  [Nassen-?]  ssw.  Borken  (Erf- 
frede)  17. 

Eringen  siehe  Ehringen. 

Eringeshusen:  Ihringshausen. 

Erkenbald  (Ercanbaldus  1,  Erkanbaldus 
5,  Erkenbaldus  6,  Herchanbaldus  7, 
Herrchanballdus  8,  Hercanballdus  9, 
Hercanbaldus  10,  Erchanbaldus  13) 
[kanzler  Karls  des  grossen]  811,  1. 
—  erzbischof  zu  Mainz,  erzcaplan 
1017—1020  oder  1021,  5—14. 

Erkenberti.  Heino  consul  zu  Creuzburg 
1315,  134. 

Ermengard  wittwe  Reinhards  von  San- 
dershausen. 

Ernst  (Hemust  2,  Emestus  34)  um  850, 
2.    —    [päpstlicher    kan2leibeamter] 

82 


4d8 


Ernst  —  Felflbergf. 


1256,  49  z.  —  frater  [des  klosters 
Hardehausen]  1216,  34.  —  decan  der 
sanct  Martinskirche  zu  Heiligenstadt 
1406,  325.  —  der  jüngere,  herzog  zu 
Braunschweig.  —  von  Uslar.  —  von 
ZeUa. 

Ernst.  Johannes  und  s.  frau  Else  1407, 
326. 

Erpo  (Erp  3,  Erpho  15,  Erpo  80)  zeuge 
zw.  880  u.  889,  3.  —  graf  1023,  15. 
—  decan  zu  Soest  1224,  37.  —  [von 
Ehringen]  Schwiegersohn  Alexanders 
von  Twiste  1294,  80.  —  von  Eh- 
ringen. 

Ersten  nö.  Zierenberg  (Erstin).  kirche 
215. 

Erto  vater  Konrads  1296,  85. 

Escebere  irrig  für  Escheberg. 

Escenwege:  Eschwege. 

Esch  [Wald-]  s.  Coblenz  (Asch)  11.  69. 
372. 

Esch  (Eschen  406,  Esche  407).  Henne 
von  —  weinbergspächter  zu  Lay  1436, 
406.  407. 

Escheberg  ehemals  dorf,  jetzt  rittergut 
nö.  Wolfhagen  (Eskeberge  10,  Esce- 
bere 41,  irrig  Escebere  41  n,  Essche- 
berg  114,  Eschebergh  148,  Esche- 
berge 213,  Eschenberge  213  z,  Esche- 
bergk  276,  Eschenberg  276  z)  10.  41. 
148.  213.  276.  277.  vogtei  über  die 
Kaufunger  guter  in  —  59.  Ulrich 
von  —  1294—1310,  80  (dominus). 
114  (ritter).  119  (famulus). 

Eschen  siehe  Esch. 

Eschenstruth  ssÖ.  Ober  -  Kaufungen 
(Eschenestrut  23,  Eschinströd  208, 
Esschinstrud  394,  Esschenstrud  394, 
Eschinstrud  400,  Eschinstrfid  405, 
Eschenstrudt  405  z)  23.  208.  394.  400. 
kirche  405.  rector  der  kirche :  Thile- 
mann  Kitzing.  Johann  Fromme - 
knecht.  zinsmann:  Heinz  Scheffer. 
einwohner:  Henne  Wegener. 

Eschwege  a.  d.  Werra  osö.  Cassel  (Es- 
kenewage  17,  Eschenewege  31,  Escen- 
wege 42,  Eschen wege  221,  Eschin- 
wege  240,  Esschinwege  240,  Eschin- 
weghe  306)  17.  42.  Benedictiner- 
nonnenkloster  sanct  Cyriacus  31.  Jo- 
hann von  —  subprior  des  Wilhel- 
mitenklosters  zu  Witzenhausen  1403, 
306.  plebaiie :  Heinrich.  Johann  Pop- 
pe, rector  des  altares  sanct  Nicolai 
in  der  sanct  Godehardkirche :  Ber- 
thold Hüter,  rathsmeister  und  rath 
der  Stadt  416. 

Escebere,  Eskeberge:  Escheberg. 

Eskenewage :  Esch  wege. 

Eugen  IV.  papst  1432—1442,  38G  [a.]b. 
[und  c.].  389.  392.  399.  415.  420.  422. 


Eva  propstin  zu  Kaufungen  1433,  394 

(siehe  auch  Ehrenstein). 
Everd:  Eberhard. 
Ezzo  ministerial  der  Kaufunger  kirche 

1132,  24. 


F  und  V. 

Vacha  a.  d.  Werra  sw.  Eisenach  (Vache 
222,  Vechesche  wer  222).  Johannes 
von  —  einwohner  in  Cassel  1409, 
341.  altar  zu  —  222.  —  wähnmg 
222. 

Valys:  Fals. 

Fahner  [Grross-  oder  Klein-?]  osö.  Lan- 
gensalza (Vanre).  Götz  von  —  1367. 
226. 

Palken  a.  d.  Werra  so.  Treffurt  (Val- 
ken  158,  Falkin  332).  von  F.:  Heb- 
rich  wappner  1322,  168.  Heiso  1401, 
332.  s.  Ti*au  Lise  tochter  Arnold  Ju- 
demanns und  mutter  Juttas  von  Leim- 
bach  1407,  332.  f  1409,  339  und  zw. 
1440  u.  1442,  423. 

Falkenberg  wüste  bürg  ö.  Hebel,  n. 
Hombei^.  Otto  von  —  1297.  87. 

Falkenberg  (Valkenberg")  wüste  hmg 
nw.  Zierenberg.  Stephan  knappe 
1323,  160. 

Fals  (Valys  115,  Fals  117,  Valß  157. 
Falz  174,  Falß  176,  Falzs  179).  Wer- 
ner consul  und  schöffe  zu  Cassel  1309 
—1325,  115.  117.  157.  174.  Alhert 
consul  daselbst  1326—1328,  176. 179. 

Valva  (de  Valua  Iß  n,  ante  Valvam  130). 
Hennann  ritter  1291,  76.  Thüe- 
mann  f,  dessen  wittw^e  Cine  und 
söhne  Hermann  und  Thilemann  131CI 
120. 

Vanre:  Fahner. 

Vappe  irrig  für  Bappe  (Poppe). 

Veckir.  Reinher  1381,  257. 

Veirenspital :  Verenspital. 

Felchta  sw.  Mühlhausen  iVelcbede). 
Heinrich  von  —  in  Ober-Heroldshan- 
sen 1336,  192. 

Vellmar.  Ober-  nnw.  Cassel  (Velmar 
117,  Vilmar  242)  117.  242.  viceple- 
ban:  Walthelm.  —  colon:  Immen- 
hausen. 

Velmeden  ono.  Lichtenau  (Felmde)  2Ö4. 
einwohner :  Kunne  auf  dem  raine  nnd 
ihre  söhne  Berld  und  Heinrich. 

Felsberg  a.  d.  Edder,  burjr  und  stad: 
ö.  Fritzlar  (Felßberg  265,  Velspenj 
278,  Felsperg  279,  Velsberg  288z. 
Velßberg  362).  von  F. :  die  —  14^24. 
375.  Eckhard  ritter  1383 — 1410.  265. 
268.  275.  278.  279.  284.  286.  2^ 
289.    295.    343.    f  1414,    347.   1415. 


Venemari  —  Folkenandes. 


499 


848.  1418,  358.  s.  frau  Gute  und 
söhne  Hermann  1896, 288.  und  Wer- 
ner wappner  1396—1419,  288.  343. 
845.  347.  362.  des  letzteren  frau  Chri- 
stine 1410—1414,  343.  347.  —  von 
[aus]  F.:  notar  HoUauch. 

Venemari:  Winnemari. 

Vener.  Job  lioentiat  1401,  297  z. 

Venne.  3  Wüstungen  Ritter-,  Mittel- 
und  Langen-Venne  bei  Gudensberg 
(Vennee)  20  (2  mal  genannt ;  es  sind 
wohl  2  dieser  Wüstungen  gemeint). 

Verden  a.  d.  Aller,  dioccesancleriker : 
Johannes  von  Sannem  notar  [zu  Er- 
furt]. 

Verenspital  beim  jetzigen  schloss  Au- 
gustenruhe, vulgo  Schönfeld  sw.  Cas- 
sel  (Veirenspital)  242.  wohl  =  hos- 
pitale  beatae  virginis  98. 

Fenia  nw.  Stadt  Worbis  (Femowe). 
Apel  1383,  265. 

Fettenhenne  Mollers. 

Fidelis.    A.   päpstlicher  kanzleibeamter 

1422,  369  z. 

Fie,  Vye,  Vyee:  Sophie. 

Viermünden  nnö.  Frankenberg  (Vir- 
munden). Heotor  von  —  1388, 276  z. 

Vietinghoff  (Vitenkoffen).  Hermann  von 
—    camerarius    der    abtei    Siegburg 

1423,  372. 

Fyge,  Vyge:  Sophie. 
Vilmar:  Vellmar. 

Fvmen.  Ludwig  laie  des  Mainzer  bis- 
thums  1420,  365. 

Vincencii.  Konrad  ehemal«  bürger  zu 
Cassel  1313,  126. 

Finke.  Johannes  consul  zu  Lichtenau 
1323,  16L 

Virbach  wüstung  nw.  Keichensachsen 
kreis  Eschw^ege.  Ditmar  von  —  com- 
thur  des  Deutschordenshauses  in  Rei- 
chenbach 1294,  81. 

Virgiseln.  Johann  bürger  in  Cassel  1373, 
24L 

Vimgelin.  Siegfried  1390,  279. 

Virtzinen.  Hermann  landsiedel  in  Har- 
leshausen  1424,  378. 

Fyscher.  Kurt  und  Heinrich  zinsleutc 
in  Herleshausen  1396,  288. 

Visil.  Johannes  bürger  in  Münden  1293, 
79. 

Vitenkoffen :  Vietinghoff. 

Vitulus.  Ludwig  ritter  1307,  107. 

Flarchheim  s.  Mühlhausen  (Fladicheym 
122)  312.  Hermann  von  —  capitular 
zu  Burschla  1312,  122. 

Flechtdorf  nnw.  Corbach  (Vlechtorph 
96,  Vlechtorp  166,  Vlechdorp  171) 
Benedictinerkloster  96.  abt  166.  171. 

Fleysch.  Heinrich  zinsmann  in  Herles- 
hausen 1396,  288. 


Fleischhauer  (Flei8chouwer336,  Fleysch- 
ower  416).  Hermann  colon  in  Ober- 
Kaufungen  1408, 336.  Ludwig  (Lutze) 
Colon  daselbst  1428—1439,  382.  416. 
417.  Johannes  colon  daselbst  1428, 
382. 

Fleming.  Siverd  vormals  pfarrer  zu 
[Ober-]Kaufungen  1432,  388. 

Flenne  (Vlenne  191).  Konrad  consul  zu 
Allendorf  1298,  93.  94.  Friedrich 
consul  daselbst  1836,  191.  Helwig 
bürgermeister  daselbst  1336,  191. 

Vlfuesanger:  "Wolfsanger. 

Fößlehen  siehe  Heiligenrode. 

Vöyler.  Rüdiger  zinsmann  in  Herles- 
hausen und  s.  Schwester  Cine  1369, 
233. 

Völkershausen  [a.  d.  Werra  nw.  Tref- 
furt?]  (Volkerhu8en323,Folkirßhu8en 
330).  Johann  (Hans)  von  —  Junker 
1405—1407,  323.  330. 

Vogt  (Voyt  233,  Voit  236,  Void  238, 
Foyd341).  Günther  1369— 1370, 233. 
235.  236.  238.  Heinrich  oolon  in 
Blickershausen  1409,  341. 

Voylsberg.  Johann  zinsmann  in  Her- 
leshausen 1369,  233.  s.  Stiefsohn: 
Konrad  Schefer. 

Voke.  Helwig  colon  zu  Z wehren  1808, 
110.  Ludwig  colon  daselbst  1308, 
111. 

Volcnant:  Folkenand. 

Folcwin  (Volcwinus  32,  Volquin  316, 
Volgwin  316  n).  Henne  gutsl^esitzer 
in  Calden  1405,  316.  —  von  Naum- 
burg. 

Volghard  (Volghard  298,  Folkard387). 
Konrad  bürgermeister  zu  Cassel  1401 
—1402,  298.  303.  Konrad  schöffe 
daselbst  [1417—]  1418,  [357.]  360. 
bürgermeister  1424—1432,  878.  887. 
Heinrich  bürger  und  hausbesitzer  in 
der  neustadt  Cassel  1420,  365.  Wer- 
ner priester  des  Mainzer  bisthums 
1420,  365.  Konrad  dechant  der  sanct 
Martinskirche  t  1432,  391z.  Johan- 
nes altarist  zu  Kaufungen  1434,  398. 
Konrad  diacon  der  Mainzer  dioecese 
1440,  418. 

Volghardes.  Gertrud  conventualin  des 
klosters  Ahnaberg  in  Cassel  1434, 
398. 

Volghardi.  Johannes,  von  Cassel,  cle- 
riker  der  Mainzer  dioecese  und  kai- 
serlicher notar  1392,  283.  Johannes 
diacon  der  Mainzer  kirche  1440,  418. 

Folkard:  Volghard. 

Folkenand  [Folkenandes]. 

Folkenandes  (Volcnant  155,  Folkenan- 
dis  279).  Hermann  colon  in  Walburg 
1322,    155.    156.     Folkenand    1383, 


500 


Yolkerhnsen  —  Friedrich. 


264.  8.  bnider  Lutz  1383—1390,  264. 
279. 

Yolkerhusen :  YÖlkershausen. 

Volkmar  (Folcmanis  22,  Volcmarus 
153)  truchsess  1123,  22.  —  Comes. 

Yolkmarsen  nnw.  Wolfhagen  (Volc- 
mersen  114)  114.  116.  rector  der 
kirche:  Ludwig  Monetarius.  richter: 
Alradus  Martini,  bürgermeister  und 
consuln  114.  119.  bürgermeister: 
Hartradi.  Dietrich  von  Lichtenfels. 
consuln  116.  Adolf.  Bake.  Burghard 
und  Gerlach  von  Benfeld.  Thilo  und 
Hermann  von  Bemdorf.  Plire.  Bulle. 
Tammonis.  Detheri.  Drenkere.  von 
Ehringen.  Yrolike.  Hartradi.  Lupus. 
Monetarius.  Rogge.  Rudolf.  Rufus. 
vom  Schwanen.  Wiperti. 

Vollender,  die  — .  [die  glieder  der  fa- 
milie  Volland]  zu  "Walburg  1436,  409. 

Yollmarshausen  (Volmorshusen).  Albert 
Schöffe  der  neustadt  Cassel  1364, 
220. 

Yollmarshausen  so.  Cassel,  sw.  Ober- 
Kaufungen  (Yolmareshu8un9,  Wolme- 
reshusin  41,  Yolmereshusen  68  z,  Yol- 
mershusen  106,  Wolmershusen  143, 
Yolmarshusin  207,  Volmarshusyn  212, 
Yolmershusin  212,  Yolmershaußen 
212  z,  Yolmirshusen  287)  9.  41.  68. 
110.  212.  269.  —  pfarrer  (plebane): 
Konrad.  Hug.  Werner,  vicepleban: 
Degenhard.  i^enturio  (schultheiss) : 
Johannes.  Colonen  und  einwohner: 
Bachus.  Konrad  unter  dem  berge. 
Hartberin.  Heymericus.  Hermann 
Schuchwort  und  s.  frau  Gela.  Else 
Schunesteyn.  Uschlag.  von  Walburg, 
örtlichkeit:  Fronmühle  110.  111. 

Yolpert  (Folbraht  23,  Yolpertus  34, 
Wolpertus  120)    pleban    zu  Kaufun- 

gen,  bruder  der  niutter  Herwigs  von 
4tmold  1 1324, 168.  —  caplan,  pro- 
curator  und  syndicus  des  stiftes  Kau- 
fungen 1308—1316,  108.  116.  120. 
134.  141.  t  1324,  168.  —  Kaufunger 
ministerial  1216,  34.  —  Baurus.  — 
Cragh.  —  von  Ditmold. 

Yolperti  (Yulperti  188 z).  Johannesund 
Simon  besitzer  des  Suringesgutes  in 
Nieder-Zwehren  1336,  187—189.  de- 
ren rautter  Elisabeth  und  Schwester 
Jutta  1336,  187.  188. 

Yolpurgis.  Engelbert,  von  Fritzlar, 
Schwager  Johanns  und  Simons  Yol- 
perti 1336,  189. 

Yolquin:  Folcwin. 

Yolradi.  Gottfried  consul  zu  Cassel  1323, 
169. 

Yopehi  [Yaupel?]  Kunne  zu  Walburg 
1383,  264. 


Yopelonis.  Konrad  magister,  procuntor 
des  Stiftes  Kaufangen  1424,  377. 

Yomydenloch  (vem  Yden  loh  =  frau 
Idas  wald)  siehe  Witzenhausen. 

Foro.  de  — .  Werner  bürger  in  Cvsbä 
1291,  76.  Johannes  priester  1310, 
120.  Werner  bürgermeister  zu  Fritz- 
lar 1321,  153. 

Forst,  der  —  ehemals  wald,  jetzt  groese 
wiesenfläche  ö.  Cassel,  dicht  s.  Bet- 
tenhausen (Yorst  80,  ante  forestun 
116)  80.  116  (siehe  auch  Ca^l  und 
Bettenhausen). 

Förstern.  B.  kanzleibeamter  des  concfls 
zu  Basel  1438,  414  z. 

Francia,  Franci:  Franken. 

Francisa  beamter  der  päpstlichen  poe- 
nitentiarie  1433,  392  z. 

Francisci,  Jaoobus,  von  Utino,  deriker 
der  dioecese  Aquileja,  päpstlicher  und 
kaiserlicher  notar,  Schreiber  beim 
päpstlichen  auditor  Capus  de  Latwre 
1424,  377. 

Franciscus  Bargallo. 

Fränkischer  (Frenkisch)  wein  261. 266. 

Franken  (Francia  1,  Franci  1)  1.  kö- 
nig  der  — :  kaiser  Karl  der  grosse. 

Frankenberg  n.  Marburg  (Francken- 
berg  161  z).  propst  [des  klostera  sanct 
Greorgenberg  ausserhalb  der  stadi]: 
Gerlach,    glöckner:  Ditmar. 

Frankenhausen  ssö.  Grrebenstein  (Fnn- 
kenhusen  76,  Yrankenhusen  160, 
Yrankenhyisen  170)  76.  160.  170.- 
colon:  Konrad  Tot. 

Fredebom.  Johannes,  von  Immenhau- 
sen,  cleriker  der  Mainzer  dioeoeK 
1432,  386  c. 

Yredeland:  Friedland. 

Freitag  (Yritac  170,  Fritach  192).  Her- 
mann  consul  zu  Immenhausen  1824 
170.  Konrad  in  Grossen-Gottem  1336, 
192. 

Fremersdorf  [kreises  Forbach  in  H- 
sass-Lothringen  oder  Fremmendorf 
im  kreise  Saarlouis?]  (Fremmersdorf 
372  n).  Johannes  von  —  hospitalir 
der  abtei  Siegburg  1428,  371.  372. 

Friedhelm  (Fridehalmus)  von  Buch. 

Friedland  s.  Göttingen  (Fridelani  90. 
Yredeland  108,  Yridelant  113,  Fre- 
delant  174,  IVyedeland  184  n)  90. 
von  F.:  Heinrich  schöffe  zu  Cassd 
1304—1308,  103  (ohne  ,vonO.  H^^ 
Konrad  consul  daselbst  1321— 1^< 
162.  174.  184. 

Friedrich  (Fridericus  4,  Fredericus  12, 
Frithericus  28,  Frpdericus]  99,  Fre- 
dricus  181,  Fridricus  182,  Frederich 
206.  vgl.  Fritz)  I.  kaiser  1167—1174, 
27.  28.  —  n.  kaiser  f   1406,  32&. 


Fryling  —  Gebeno. 


501 


—  erzbischof  zu  Coeln  1123,  22.  — 
herzog    [von   Schwaben^]    1123,  22. 

—  [der  freidige]  markgraf  [zu  Meissen 
etc.]  1300,  99.  —  graf  des  Fränki- 
schen Hessenganes  1008—1019,  4.  9. 
12.  —  [gnif  zu  Isenburg]  mörder  des 
erzbiscfaofes  Engelbert  zu  Coehi  f 
1226,  89.  1290,  73.  —  markgraf  zu 
Brandenburg.  —  von  Colmatsch.  — 
von  Creuzburg.  —  bruder  des  land- 
grafen  [Ludwig  HE.  zu  Thüringen], 
graf  [zu  Ziegenhain].  —  [söhn  und] 
erbe  des  landgrafen  Albert  zu  Thü- 
ringen. —  Flenne.  —  von  Hertings- 
hausen.  —  von  Hopfgarten.  —  von 
Mädelstein.  —  von  liihla.  —  von 
Rosdorf.  —  von  Rusteberg.  —  von 
Weberstedt. 

Fryling  einwohner  in  Fritzlar  1483, 995. 

Fritz,  zu  Friedrich,  (Fricze  265,  Fryt- 
sche  362)  von  Herda.  —  von  He- 
ringen. 

Fritzlar  a.  d.  Edder  ssw.  Cassel  (Fri- 
tislare  3,  Frideslare  17,  Frislariensis 
22,  Frideslaria  23,  Yrizlariensis  37, 
Fritlariensis  76,  Fritslaria  81,  Fritz- 
laria  96,  Frislariensis  166,  Friczlaria 
189,  Friczlar  300,  Fritzlar  318,  Frics- 
lariensis  420)  3.  17.  23.  281.  416. 
von  F.:  Rodancherus  [notar?]  zw. 
880  u.  889,  8.  kirchen  und  klö- 
ster:  collegiatstift  der  sanct 
Peterskirche  199.  354.  355.  405. 
420.  pröpste:  Godebold.  G[unipert]. 
Johann  von  Rodenstein,  propstei  und 
capitel  216.  270.  281.  325.  officialität 
und  official  der  propstei  153.  168. 
178.  194.  287.  854.  855.  405.  414. 
415.  418.  Johann  von  Wolfskehl. 
curie  der  propstei  420.  422.  clerus 
der  propstei  199.  270.  decan  und 
capitel  199.  216.  270  313.  Reimbold. 
Afdololdus].  Ludwig  von  Binsförth. 
scholaster  199.  270.  Giso.  cantoren 
199.  270.  Heimerad.  Nicolaus  Trott, 
succentor:  Heinrich  von  Lucowe. 
custos  157. 169.  canoniker  199.  C[on- 
radus].  Albertus  magister.  Heimerad. 
Wigand.  Heinrich  von  Odelsen.  Kon- 
rad von  Hederich.  Heinrich  Hor- 
busch.  Johann  Eckel.  Heinrich  Ke- 
semann.  convent  der  Minder- 
brüder 96.  guardian81.  lector:  Jo- 
hannes von  Warburg,  brüder :  Gum- 
pert.  Ludwig.  Johannes  Monin.  hos- 
pital  der  heil.  Katharine  aus- 
serhalb der  mauern  der  stadt  96. 270. 

—  Synode  zu  —  23.  erzpriester 
270.  die  stadt:  17.  23.  158.  189. 
28L  396.  415.  422.  bürgermei- 
ster  Th.  von  Kirchhain.  Werner  de 


Foro.  notar:  [Rodancherus.]  Jo- 
hannes Hubenstricker.  einwohner: 
Volcmar  Comes  und  s.  frau  Adel- 
heid. Engelbert  Volpurgis.  Fryling. 
geld  und  Währung  158.  maß 
162.  163. 

Fröndenberg  ssö.  Unna  (Vnmdeberch) 
Cisterciensemonnenkloster  96. 

Vrolike  (Frölich?).  Johannes  consul  zu 
Volkmarsen  1310,  119. 

Frommeknechte.  Johannes  priester,  er- 
nannter rector  der  kirche  in  Eschen- 
struth 1436,  405. 

Frommershausen  nnw.  Cassel  (Vro- 
mershusin  58,  Vromershusen  177, 
Fromersh&sen  367).  rector  der  kirche 
867.  Rudolf.  Siegfried. 

Fronhausen  ssw.  Marburg  (Fronhusin). 
Kraft  von  —  ritter  1890,  279. 

FronmAl  siehe  YoUmarshausen. 

Vrowengel.  Johannes  bürgermeister  zu 
Grebenstein  1408,  837. 

Frowin  von  Haun. 

Frübose.  Arnold  schöfFe  zu  Lay  1369, 
284. 

Fulda  fluss  (Fuldaa)  1. 

Fuldhagen  wüstung  so.  Cassel  (Volt- 
hayn  198,  Vulthayn  193).  gutsbe- 
sitzer  in  — :  Ludwig  Simmershausen. 

Funcke  (Fungke  413,  F&ngke  414)  Jo- 
hannes capTan  der  äbtissin  zu  Kau- 
fungen, dann  canonicus  an  der  kirche 
sanct  Maria  zu  Rotenburg  1428 — 
1440,  882.  413—415.  418. 

Vunke  (Wnke).  Ditmar  1248,  47. 

Furinsland  (Furynsland  298).  Hermann 
gutsbesitzer  in  Heiligenrode  1401 — 
1402,  298.  3(B. 

0. 

G.  cantor  am  dome  zu  Mainz  1221,  35. 
—  Cossel  kanzleibeamter  des  concils 
zu  Basel. 

Galhardus  päpstlicher  kanzleibeamter 
1422,  369  z. 

Gambach.  Henne,  von  Seligenstadt, 
gen.  Schneider  1402,  303. 

Gandersheim  s.  Hildesheim,  nebenklo- 
ster  [der  Benedictinemonnenabtei] 
50.  nennen  daselbst:  2  töchter  von 
Heinrich  Hasso. 

Gasenhausen  (Gasenhusen)  wüstung  nnw. 
Gudensberg,  so.  nahe  Wichdorf,  von 
G. :  Kurt,  Wittekind,  Eckebrecht  und 
Reinhard  gebrüder  1408,  836  (siehe 
auch  Wichdorf). 

Gasterfeld  wüstung  w.  Wolfhagen  (Ga- 
stervelt).  Heinrich  von  —  3fl99,  32. 

Gebeno  söhn  des  villicus  Eckhard  zu 
Kaufungen  um  1150,  25. 


B02 


Gebhard  —  Grertrud. 


Gebhard  (Gebehardus  22,  Gebehart  23) 
bischof  zu  Würzburg  1123,  22.  — 
bruder  Dudos  1126,  23.  —  knappe 
der  herren  von  Weberstedt  [1334 — ] 
1336,  [186.]  192. 

Gehrden  n.  Warburg  (Gerdene)  Bene- 
dictinemonnenkloster  96. 

Geyla:  Gela. 

Geymariensis :  Geisraar. 

Geysingen  (wo  ?).  Berthold  von  —  offi- 
cial  der  landgräfin  Adelheid  zu  Cassel 
und  Vorsitzender  des  gerichtes  zu  Kau- 
fungen 1296,  86.  86. 

Geisleden  so.  Heiligenstadt  (Geizlide 
64,  Geizeide  83,  Gezele  84,  Gezele- 
den  85).  Heinrich  von  —  official  der 
äbtissin  zu  Kaufungeu  1279 — 1296, 
54.  83—85. 

Geismar.  [Hof-,  fraglich  nur  bezüglich 
der  von  G.]  nnw.  Cassel  (Geysmaria 
113,  Gesmaria  118,  Gey[8]mariensi8 
121,  Geysmar  143,  Geyßmar  383, 
Geismar  384z)  121.  329.  von  G.: 
Marquard  schöffe  zu  Cassel  1308, 113. 
Werner  consul  daselbst  1309—1325, 
118.  143.  150.  162.  169.  174.  Werner 
schöffe  der  altstadt  daselbst  1356, 
210.  Mechtildis  vermählt  mit  Diet- 
rich von  Homberg.  Franciscaner- 
kloster:  altäre:  frühmessaltar  383. 
sanct  Laurentiusaltar  384.  guardian: 
Dietrich  Stoltzenhagen.  lesemeister: 
Konrad  Brun.  convent  383.  384. 
bürgen  Heinrich  Seilwinder  und 
kinder.  Hermann  und  Barbara  We- 
gerdancz.  geld  und  Währung: 
21.  264.  267.  maß:  254.  267.  (siehe 
auch  Hofgeismar.) 

Geizeide,  Geizlide:  Geisleden. 

Gela  (Geyla  130,  Gele  153)  magd  des 
Priesters  Ludwig  Slaten  1396,  290. 
291.  —  Piltzer.  —  Comes.  —  von 
Crumbach.  —  Gobl)eln.  —  Schuch- 
worte.  —  Sliche.  —  Welmai-s.  — 
Wilden. 

Gelud  tochter  von  Johann  Götz. 

Gemunden:  Münden. 

Gensungen  a.  d.  Edder  w.  Melsungen 
(Gensingen),  von  G. :  Konrad  f  1336, 
191.  8.  söhn  Berthold  pleban  zu  Soo- 
den  und  caphui  des  landgrafen  Hein- 
rich II.  zu  Hessen  1336,  191  (siehe 
auch  Berthold),     erzpriester  270. 

Genswabe  wüstung  an  der  Losse  wohl 
unweit  von  Kaufungen  (Genswage 
246)  246.  357.  besitzer:  Johann  und 
Kunne  Seidenschwanz,  einwohner : 
Thilo  Haidunges.  Kunne,  ihr  söhn 
Konrad  Runtzel  und  ihre  tochter 
Kunne.  Henze  Heymerichs.  Neu- 
meyer. 


Georg,  kirche  sanct  —  siehe  Ober-Kau- 
fungen, klostcr  des  heil.  —  siehe 
Homberg. 

Georg  (Jörge)  von  Witzleben. 

Georgenberg  sw.  dicht  vor  Franken- 
berg (Jurgenberch)  Cisterciensemon- 
nenkloster  96. 

Gepa  von  Itter. 

Gerbershausen  wsw.  Heiligenstadt  (Ger- 
wershusen).  Thilo  von  —  burgmann 
und  bürger  in  Witzenhausen  1407, 
328. 

G[erbodo]  propst  an  sanct  Peter  zu 
Mainz  1228,  40. 

Gerdene:  Gehrden. 

Gerfalke  vormals  besitzer  des  sanct  Be- 
nedictuslehens  fn  Kaufungen  1432, 
388. 

Gerhard  (Gerhardus)  magister,  cano- 
nicus  an  sanct  Cunibert  zu  Coeln 
1224,  37.  —  custos  zu  Dorla  1314, 
127.  128.  —  Bruwer.  —  Monetarius. 
—  von  Salzungeu.  —  von  Zwehren. 

Gerhold  (Gerolt  23,  Gherold  316,  Ge- 
rolt  320)  laie  1126,  23.  —  von  Cal- 
den.  —  Tylens. 

Geriken  (Gherke  368,  irrig  Hans  statt 
Heinrich  368).  Heinrich  gen.  Mickel 
1421,  367.  368. 

Gerlach  (Gerlacus  20,  Gerlach  207)  graf 
1102,  20.  —  propst  zu  Frankenberg 
1321,  151.  —  propst  zu  Heydau  1386, 
270.  —  von  Benfeld.  —  Tuker.  — 
von  Eisungen.  —  von  Grifte.  —  Gru- 
newald. —  von  Linne.  —  von  der 
Malsburg.  —  Meysenbug.  —  Mü- 
schelin.  —  Stelehut.  —  Ziegenseide. 

Germerode  w.  Eschwege  (Germarode 
156,  Germerade  409)  Praemonstra- 
tensemonnenkloster  156.  156.  409. 
kirche  sanct  Maria  156  s.  —  propst 
165.  156.  Heimerad.  priorin  und 
convent  165.  156. 

Gerolt:  Gerhold. 

Gerstenberg  [im  herzogthum  Sachsen- 
Altenburg?].  Dietrich  von  —  cano- 
nicus,  dann  erwählter  scholaster  der 
kirche  sanct  Maria  zu  Eisenach  1333 
—1334,  182.  185. 

Gerstungen  a.  d.  Werra  w.  Eisenach. 
von  G. :  Konrad  magister,  canonicus 
an  der  kirche  sanct  Johannes  zu 
Mainz  und  protonotar  des  Mainzer 
Stuhles  1291—1294,  75.  81.  82.  Eck- 
hard s.  bruder  1279—1291,  53. 54.  75. 

Gertrud  (Gerdrud  24,  Gertrudis  74, 
Gerdrudis  126,  Gertrude  196,  Ger- 
tnide  295)  Kaufunger  leibeigene  zu 
Grifte  1132,  24.  —  tochter  von  Kurt 
Eberhardes.  —  frau  von  Heinrich 
Eberhardes.  —  Volghardes.   —   von 


Öerwershusen  —  Gottfried. 


&oä 


Hesserode.  —  HiUe.  —  von  Hoenrode. 

—  Holzsadel.  —  von  Mihla.  —  wittwe 
Reinhards   Obuli   geb.  von  Seebach. 

—  tochter  derselben  beguine.  —  von 
Sandershausen. 

Gerwershusen :  Gerbersfaausen. 
öerwig   (Gerwicus)    priester   1132,  24. 

—  von  Bischofferode. 
Gese  Wytten. 

Gesecke  so.  Lippstadt  (Gyseke)  Bene- 
dictinemonnenkloster  96. 

Gesraaria:  Geismar. 

Geweleri.  Konrad  bürger  und  consul 
zu  Allendorf  1298,  91.  93.  94.  Her- 
mann consul  daselbst  1336,  191. 

Gezele,  Gezeleden:  Geisleden. 

Gherke:  Geiike. 

Ghodenburg:  Gudenberg. 

Gygilbein.  Berld  milller  der  unteren 
mühle  zu  Herleshausen  1368,  231. 

Gilsa  SSW.  Fritzlar  (Gylse).  Johannes 
von  —  wappner  1440,  420. 

Gyseke:  Gesecke. 

Gisela  (Gisla  18,  Gysela  19,  Gisela  21, 
Gisila  26)  kaiserin  1041,  18.  f  1086, 
19.  —  äbtissin  zu  Kaufungen  1109 — 
1126,  21—23.  t  um  1160,  26.  — 
propstin  daselbst  zw.  1189  u.  1228. 
40  a. 

Giseler  (Giselherus  27,  Gyselerus  61) 
vormals  landbesitzer  in  Sandershau- 
sen 1167,  27.  —  propst  zu  [Ül)er-] 
Ellen  1268,  61. 

Gysle  (Gyslonis  126,  Gysle  130,  Gyslen 
138).  Hermann  consul,  dann  bürger- 
meister  zu  Cassel  1313—1323,  126. 
130.  132.  138.  142.  143.  160.  152. 
169. 

Giso  (Giso  23,  Gyso  148,  Gyse  306) 
scholaster  der  kirche  zu  Fritzlar  138(), 
270.  —  w^einbergsbesitzer  in  Witzen- 
hausen 1403,  3(X>.  —  Hund.  —  von 
Rodersen. 

Gleichen  nw.  Gudensberg  (Glichen  64, 
Glichin  367)  78.  137.  416  z.  419. 
von  G.:  Helmbold  [schreil)fehler  für 
Heimung?]  1279,66.  Heimung  1279 
—1306,  64.  78.  82.  105.  f  1316,  137. 
s.  frau  Albradis  1292,  78  (siehe 
auch  Ober-Kaufungen).  —  rector  der 
kirche  367. 

Gleneborg  (Glenenborg).  Heinrich  pro- 
curator  des  stiftes  Kaufungen  1421, 
367. 

Glichen:  Gleichen. 

Glimmerode  so.  Lichtenau  (Grymolde- 
rode  147,  Gribolderode  161).  Sieg- 
fried von  —  consul  und  schöffe,  dann 
bürgermeister  zu  Lichtenau  1318 — 
1823,  147.  161. 

Glindfeld  siehe  Küstelberg. 


Glore  beamtw  der  päpstlichen  poeni- 
tentiarie  1433,  392z. 

Gnisse.  Tolde  zinsmann  in  Rotenburg 
1433,  394. 

Gobbeln.  Helwig  zu  Heiligenrode  und 
8.  frau  Gela  1420,  366. 

Gobelonis.  Heinrich  altarist  (vicar)  der 
sanct  Martinskirche  zu  Cassel  1404 
--1406,  309.  310.  318.  321.  322. 

Goch.  T.  von  —  päpstlicher  kanzlei- 
beamter  1422,  369  z. 

Gocze,  Goczo:  Götz. 

Godebold  (Godeboldus  17,  Gotteboldus 
22)  propst  der  kirche  zu  Fritzlar 
1123—1126,  22.  23.  —  vogt  des  erz- 
bischofes  Bardo  zu  Mainz  1040,  17. 

Godeferd,  Godefridus:  Gottfried. 

Godenberg:  Gudenberg. 

Göttingen  a.  d.  Leine  nö.  Cassel  (Gott- 
hingen 191,  Gothingsche  were  271). 
Dietrich  von  —  consul  zu  Allendorf 
1336,  191.  Währung  271. 

Götz,  zu  Gottfried,  (Goczo  126,  Gotzo  142, 
Gocze  226)  Bockshorn.  —  von  Crum- 
bach.  —  von  Fahner.  —  von  Wetter. 

Götz  (Goz  161,  Goczo  167,  Goczen  220, 
Götze  233,  Gotzczen244,  Götze  288). 
Heinrich  canonicus  zu  Kaufungen 
t  1321,  161.  Heinrich,  von  Wetter, 
1324, 168.  Johann,  s.  frau  Kunne  und 
kinder  Johann,  Gelud  und  Emelud 
1364,  220.  Günther  zinsmann  in 
Herleshausen  1369,  233.  Hannes 
1377, 244.  Heinrich  zinsmann  daselbst 
1396,  288. 

Goldschmidt  (Goltsmed).  Claus  pfarrer 
zu  Lauchroeden  1441,  421.  Ludwig 
hofmann  zu  Eisenach  1279,  66. 

Goltackers  vorwerk  siehe  Herleshausen. 

Goschalk:  Gottschalk. 

Gosperode  (Gosperade)  zu  Ober-Kau- 
fungen 1432,  387. 

. . .  goßel  schöffe  zu  Cassel  1417,  367. 

Goßewin.  Johannes  schöffe  zu  Homberg 
1440,  420. 

Gotha  in  Thüringen  (Gotta).  propst  an 
der  kirche  sanct  Maria  217. 

Gotteboldus:  Godebold. 

Göttern.  [Alt-  oder  Grossen-  ?]  nw.  Lan- 
gensalza (Guterena  6,  Gutteren  93, 
Guttem  192,  Göttern  214)  6.  6.  93. 
von  G. :  Hermann  consul  zu  Allen- 
dorf 1298,  93.  94.  Berthold  1336, 
192.  Dietrich  caplan  auf  der  Bran- 
denburg 1361,  214. 

Göttern.  Bischofs-,  jetzt  Grossen-  nw. 
Langensalza  (Byschofesguthem  192, 
Bischoffisguttem  339,  Bischofisgut- 
tern346)6.  6.  192.339.  einwohner: 
Topf.   Freitag.   Günther.   Lethgebur. 

Gottfried  (Godefridus  22,  Godefrit  23, 


504 


Gotthard  —  Gudensberg. 


Gfodefridus]  36,  Gotfridus  61,  Goth- 
friduB  68,  Gotzfridus  130  z,  Goczfri- 
dus  184,  Godfridus  263,  Godefrid 
266,  Godfiyd  266  a,  Godefret  261, 
Godeferd  277,  Godofrid  300,  Gotfrid 
304,  Gotfrido  371.  vgl.  Götz).  —  pfalz- 
graf  1123,  22.  —  laie  1126,  23.  — 
abt  zu  Siegburg  1221—1247,  36.  37. 
44  z.  46.  —  propst  an  der  kirche 
sanct  Maria  in  Küstelberg  1299,  96. 

—  [Schotemann,  canonicus  zu  Cassel,] 
amtmann  der  äbtissin  zu  Kaufungen 
1382,  261.  —  [Schotemann]  pfarrer 
zu  Grebenstein  1388,  277.  —  söhn 
Asselmanns.  —  Bockshorn.  —  von 
Crumbach.   —  Detheri.   —  Vohradi. 

—  Schele.  —  Schindekopf.  —  Schon- 
hals.  —  Schoteman.   —  vom   Stein. 

—  graf  zu  Ziegenhain. 
Gotthard  (Gothardus)  von  Seibach. 
Gotthingen:  Göttingen. 

Gottschäk  (Godescalcus  23,  Gotdescal- 
cus  83,  G[odescalcu8]  84,  Gotscalcus 
114,  Gotschalcus  144,  Godescalc  144, 
Goschalc  211,  Godeschalk  293)  ca- 
plan  1126,  23.  —  von  Plesse.  —  Ru- 
ms. —  Wiperti. 

Gotzczen,  Gotzo,  Goz:  Götz. 

Gozbert  (Gozbrath  20,  Gozbertus  26) 
Kaufunger  cliens  (ministerial)  1102, 
20.  —  söhn  des  villicus  Eckhard  um 
1160,  26. 

Gozmarus  und  s.  brüder,  zeugen,  1123, 
22. 

Graden.  B.  päpstlicher  kanzleibeamter 
1431—1432,  386  a  und  c. 

Grafschaft  wsw.  Winterberg  im  Sauer- 
land (Graschaph).  Benedictinerkloster 
96. 

Gramershusen  wüstung  in  der  Aue  [zw. 
Ober-Kaufungen  und  Heisa?]  167. 

Grandinfeld  wüstung  wohl  seitwärts  zw. 
Creuzburg  und  Herleshausen  238. 

Graschaph:  Grafschaft. 

Grebelin.  das  —  altar  siehe  Kaufungen. 

Grebenstein  nnw.  Cassel  (Grebinstensis 
217,  Grebinsteyn  263,  Grebinstein 
300,  Grevensteyn  317)  331.  401.  de- 
can  217.  pleban  326.  Schotemann, 
schultheiss :  RAme.  bürgermeister : 
Vrowengel.  consuln:  Koten.  Lucken. 
Oelshausen.  Schützeberg.  Wolfhagen, 
bürger:  Lucken.  Wolmagen.  prae- 
torium [rathhaus?]  337. 

Grebenstein  (Grebinstein).  Johann 
Schöffe  zu  Cassel  1424,  378. 

Gregorius  IX.  papst  1229,  41.  —  XII. 
p^st  1408,  337. 

Grete,  zu  Margarethe,  (Grete  196, 
Grette  248,  Grethe  268,  Grite  366) 
frau  von  Ditmar  Dideriches,  —  toch- 


ter  desselben.  —  Schwester  von  Hans 
Klotz.  —  vom  Stein.  —  von  Zella. 

Greußen  ssÖ.  Sondershausen  (Gruzen). 
Heinrich  von  —  bürger  in  Eisenach 
1300,  99. 

Gribolderode :  Glimmerode. 

Gries  (Grijs).  Koneman  weinbergs- 
pächter  zu  Lay  1436,  406.  407. 

Grifte  ssw.  Cassel  (Grifede  24,  Grif- 
fede  131)  24.  131.  Gerlach  von  — 
knappe  1361,  207.  Kaufunger  leib- 
eigene zu  — :  Berhtwib.  Burchildis. 
Gertrud.  Günther.  Günther.  Gunthild. 

Grymolderode :  Glimmerode. 

Groppe  von  Gudenberg.  Otto  1388, 277. 

Groppengißer.  Johann  schöffe  zu  Cassel 
1418,  360. 

Grose.  Konrad  zinsmann  in  Herleshau- 
sen 1369,  233. 

Growensieg  (Growinsig)  siehe  Dahlheim. 

Gr&ndebach.  Johann  [priester?]  1440, 
419. 

Grumbach  sw.  Langensalza  (Grum- 
beche)  56. 

Grund  siehe  Lange  grund. 

Grunewald.  Gerlach  und  s.  söhn  Th. 
Colonen  in  Nieder-Kaufungen  1308, 
110.  111. 

Grünyng.  Konrad  pfarrer  zu  Lauch- 
roeden  1370,  238. 

Grupe.  Henze  hofbesitzer  in  Heisa  1434, 
396. 

Gruzen:  Greußen. 

Gude  (Gute  288)  von  Felsberg.  —  Seil- 
winder. 

Gudenl>erge.  die  —  w.  Zierenberg,  2 
durch  Sattel  verbundene  berge,  auf 
deren  spitzen  je  eine  jetzt  wüste  bürg, 
die  südliche  von  den  Groppen  und 
den  Wolffen  von  Gudenberg,  die 
nördliche  von  den  von  Gudenburg 
besessen.  Die  ersteren  siehe  unter 
Groppe  und  Wolff,  die  letzteren  so- 
wie die  Schreibweisen  dieser  berge 
und  bürgen,  wie  folgt:  (Godenberg 
68,  Gudenberg  69,  Ghodenburg  108, 
Gudinburg  106  z,  Godenborch  115, 
Gudenburg  123,  GÄdeburg  123,  Gu- 
dinboi^  173,  Gutenburg  178  z,  Gu- 
denburg 187,  Gudenborg  188,  Gu- 
denburg 206).  von  G. :  Hermann  und  . 
Werner  gebrüder,  ritter,  vögte  des 
klosters  Kaufungen  (bis  1297),  1282 
—1326,  68.  69.  87.  103.  106.  147. 
163. 173.  Hermann  allein  1327,  1788. 
Werner  allein  1309—1335,  116.  123. 
187.  189.  dominus  de  —  [ohne  zwei- 
fei derselbe  Werner]  ritter  1336,  188. 
Werner  knappe  1348,  206. 

Gudensberg  nö.  Fritzlar  (Güdinsperg 
107,    Gudinsberg   113,    (>odensperch 


Ö-üla  —  Baldesseti. 


605 


115,  Gudensberch  126,  Gndensberg 
131,  Ghidinsperg  132  z,  Gudensperg 
132  z,  Godensberg  146)  131.  139. 146. 
von  G. :  Konrad  bürger,  schöffe  und 
consul,  zuletzt  bürgermeister  zu  Cassel 
1307—1325,  107.  113.  115.  117.  118. 
126.  130.  132.  138.  142.  160.  152. 
154.  159.  174.  Johannes  bürger  und 
consul  zu  Cassel  1315—1321,  130. 
138.  142.  152.  8.  frau  Bertlindis 
1321,  152.  Meinward  und  s.  frau 
Reynburgis  1315,  131.  —  pleban: 
Konrad  von  Eiben,  vogt:  Dietrich 
von  Eiben,  consuln  und  schöffen 
131.  Blitheylt.  Brunonis.  Härtung. 
Bodegerus.  Scfaindeleib.  sub  tilia  [zur 
Linde?],  bürger  146.  einwohner: 
Brunonis.  von  Bissen,  von  Eiben. 
Heyle.  Bäuber.  Schindeleib.  Schufe- 
ier, von  Stockhausen. 

Güls  a.  d.  Mosel  sw.  Coblenz  (Guls 
371,  Gulsse  372)  371.  372. 

Günther  (Guntherius  5,  Guntherus  13, 
Cuntherius  14,  Günther  56,  Günther 
226.  Gunter  346)  kanzler  1017— 1023, 
5 — 15.  —  2  Kaufunger  leibeigene  zu 
Grifte  1132,  24.  —  in  Grossen-Got- 
tem  Schwiegersohn  von  Beisterz  1336, 
192.  —  Trengelbach.  —  Tutele.  — 
Vogt.  —  Götze.  —  Haubt.  —  von 
Schlotheim. 

Ghimpert  (Gnmbraht  23,  G[umpertu8] 
35,  Gunbertus  81,  Gunpertus  81, 
Gumpertus  151,  Gunpertus  172)  cle- 
riker  1126,  23.  —  laie  1126,  23.  — 
präbendar,  caplan,  officiat  und  gene- 
ral-procurator  der  äbtissin  zu  Kau- 
fungen 1321—1327,  151.  154—156. 
158.  160.  161.  164.  167.  172.  176. 
178.  —  pleban  zu  Immenhausen  1324, 
168.  —  propst  zu  Fritzlar  1221,  35. 
—  bruder  des  Minoritenklosters  zu 
Fritzlar  1294,  81. 

G[undelus]  domdechant  zu  Bamberg 
1200,  33. 

Gunderami.  Guntram  consul  zu  Allen- 
dorf 1386,  191. 

Guntharts.  zu  dem  —  [wüster  hof  oder 
wald?]  unweit  Herleshausen  238. 

Gunthüd  Kaufunger  leibeigene  in  Grifte 
1132,  24. 

Guntram  (Gunderamus)  Gunderami. 

Gäntersen.  Meis  schöffe  zu  Lay  1369, 
234. 

Gute:  Gude. 

Guterena,  Guttem:  Göttern. 

H. 

H.  bischof  ende  13.  jahrh.,  98.  —  äb- 
tissin   zu    Kaufungen   zw.    1146  und 


1166,  26.  —  von  Bolanden.  —  Bro- 
lerus.  —  von  Geisleden.  —  von  Sud- 
heim. —  von  Wetter. 

Habermann.  Heinrich  consul  zu  Im- 
menhausen 1324,  170. 

Hachenburg  nnö.  Coblenz  (Hachenberg 
371,  Hachenbergh  372)  371.  372. 
pastor :  von  Kotzenroth,  altarist :  von 
"Wildungen,  schultheiss:  von  Strom- 
berg,   einwohner:   von  Blankenberg. 

Hadebrachtshausen,  das  jetzige  dorf 
Mönchehof,  nnw.  Cassel  (Hadebrac- 
teshusen  40a,  Hadebrachteshusen  40a). 
[durch  mönche  und  brüder  verwal- 
teter hof  des  klosters  Hardehausen.] 
laienbruder:  Johannes. 

Hadeleith:  Adelheid. 

Hademarus  Kaufunger  ministerial  1132, 
24. 

Hademinne:  Hedemünden. 

Hagemeister  (Hagemeyster  161,  Ha- 
meister  264,  Hamester  390  z).  Kon- 
rad consul  und  schöffe,  daim  bür- 
germeister zu  Lichtenau  1318 — 1323, 
147.  149.  161.  s.  söhn  Johann  con- 
sul zu  Lichtenau  1323, 161.  Konrad 
1383,  264.  Kurt  und  s.  frau  Else 
1432,  390. 

Hagenerson  (Hagenersen  234  z).  Jo- 
hann Schöffe  zu  Lay,  s.  frau  Luckarde 
und  s.  älteste  tochter  Sophie  1369, 
234. 

Hahelsbrunensis :  Heilsbronn. 

Hain  ehemals  dorf,  jetzt  hof  Hahnhof 
WSW.  nahe  Herleshausen  (Indago  51, 
Hayn  214,  Haynn  221,  Harn  222, 
Heynechin  279)  51.  214,  221.  222. 
230.  235.  236.  238.  262.  279.  339. 
340.  362.  Johann  von  —  magister, 
scholaster  an  U.  F.  kirche  zu  Eise- 
nach 1366,  221.  zinsleute:  Bolz. 
Tempeler.  Osterhild.  flumame:  Temp- 
lereshufe  236. 

Haina  osö.  Frankenberg,  früher  Aulis- 
burg  (Hegene  96,  Heygene  255  a) 
Cistercienserkloster  96.  abt  Hermann 
und  convent  255  a. 

Hainbach:  Hambach. 

Hayngrefe  (Heyngrefe  3CÖ).  Hans 
Schöffe  zu  Cassel  1401—1407,  298. 
303.  326. 

Hainnstein:  Hanstein. 

Haldessen.  3  Wüstungen:  Haldessen, 
Ober-  und  Nieder-Haldessen  nö.  und 
n.  Grebenstein  (Haldessen  170,  Hal- 
dissen  254,  Haidessin  331).  von  H.: 
Dietrich  sen.  1309,  115.  Heinrich 
consul  zu  Immenhausen  1324,  170. 
Hermann  1380—1381,  254.  257.  Die- 
trich 1381,  257.  pfarrer  zu  Ober- 
Haldessen:  Hermann  Westheim. 


606 


Haldorf  —  Hazzeke. 


Haldorf.  Heinrich  1367,  212. 

Haldunges.  Thilo  in  Genswabe  1417, 
357. 

Halle  [a.  d.  Saale  ?]  Oibrae  Hallenses)  199. 

Haltstad:  Holtstat. 

Hambach  hof  osö.  Lichtenau  (Hayn- 
bach  155,  Hainbach  268)  268.  278. 
279.  Heinrich  von  —  1322,  155.  156. 

Hameister:  Hagemeister. 

Hans,  zu  Johannes,  (Hannes  244,  Han- 
se 258,  Hanß  336  z)  von  dem  raine, 
gutsbesitzer  in  Herleshausen  1423, 
370.  —  Beymar.  —  Piper.  —  von 
BischofFshausen.  —  von  Brandenberg. 

—  von  Colmatsch.  —  Cordewan.  — 
Torwarte.  —  Emmerer.  —  von  Erffa. 

—  von  Yölkershausen.  —  Gherke 
(Hans  irrig  für  Heinrich).  —  Götz. 

—  Hayngrefe.  —  Harnasch.  —  Hesse. 

—  Keiner.  —  Keppeken.   —   Klotz. 

—  Landegar.  —  Lyboge.  —  Lude- 
wiges. —  Marrach.  —  Mattenberg. 
Modenbuch.  —  Munt.  —  Nebelung. 

—  von  Schachten.  —  Schauer.  — 
Schucharth.  —  Wemher.  —  Wilden. 
--  Wingarte.  —  Wüte.  —  Zaun.  — 
Zinhart. 

Hanstein  theilweis  erhaltene  bürg  ö. 
Witzenhausen  (Hanstene  93,  Hainn- 
stein  94  z).  von  H.:  Heinrich  ritter 
1298—1308,  93.  94.  109.  s.  söhn 
Heinrich  knappe  1308,  109. 

Hardehausen  nw.  Warburg  (Hersuithe- 
husen  29,  Herswendehusen  32,  Her- 
deshusen  40  a,  Hirswedehusen  76, 
Herswidehusen  96)  Cistercienserklo- 
ster  29.  32.  96.  abt  und  convent  76. 
fratres:  Konrad  und  Ernst. 

Hardenberg  wüste  bürg  nnw.  Elljerfeld 
(Hartinberg  311,  Hardenberghe  361). 
Nebelung  von  —  1404 —  zw.  1415 
u.  1419,  311.  350.  351.  361. 

Hardinghuson :  Heringhausen. 

Harlershusen :  Herleshausen. 

Harleshausen  nw.  Cassel  (Haroldishusen 
378,  HaroldishÄsen  378,  Haroldes- 
husen378z).  gutsbesitzer:  von  Hun- 
delshausen.    landsiedel:  Virtzinen. 

Harleshusen :  Heroldshausen. 

Harman:  Hermann. 

Hamasch.  Hans  schöfFe  zu  Cassel  1401 
—1497,  298.  303.  326. 

Haroldishusen:  Harleshausen. 

Hartberin.  Ludwig  colon  in  Vollmars- 
hausen 1308,  110.  111. 

Hartenberg.  Peter  einwohner  in  Cassel 
1432,  389. 

Hartmann  (Hartman  23,  Hartmannus 
107,  Hartmann  264)    laie    1126,  23. 

—  von  Holzbach.  —  von  Lauber- 
bach. —  vom  Lemgo.  —  von  Wickersa. 


Hartrad  (Harderat  20,  Hardradus  21, 
Hartradus  37  n,  Harttradus  47,  Har- 
trod  370)  magister,  canonicus  zu  Soest 
1224,  37.  —  cleriker,  designirter 
pfarrer  von  Lay  1283,  61.  —  Kau- 
runger cliens  (ministerial)  1102 — 1109, 
20.  21.  —  von  Hundeishausen.  — 
von  Reichenbach.  —  von  Rotenburg. 

Hartrades.  Kunne  f  1432,  390. 

Hartradi.  Konrad  consul  zu  Yolkmar- 
sen  1309,  114. 

Härtung  (Hartungus)  consul  zu  Gu- 
densberg  1316,  139.  —  der  Meide. 

Hase.  Lamprecht  Junker  1434,  399. 
401. 

Haseharde.  Konrad  rector  der  kirehe 
in  Schachten  1404—1405,  310.  314. 
321.  322. 

Hasel  (Hasil)  siehe  Lay. 

Hasenberg  berg  n.  WaJburg  409. 

Hasenberg.  Konrad  [priester?]  1438, 
416  z. 

Hassia,  Hassim:  Hessen. 

Hasso.  Heinrich  vater  dreier  tochter, 
von  denen  eine  nonne  in  Kaufungen, 
die  anderen  im  nebenkloster  zu  Gan- 
dersheim  waren,  1261,  60. 

Hasungen.  [Burg-]  ö.  Wolfhagen.  Be- 
nedi ctinerkloster  96.  199.  270.  -277. 
äbte:  Werner.  Dietrich.  Arnold. 

Hafiim:  Hessen. 

Hattenhusin  wüstung  bei  Herleshausen 
am  wege  nach  Eisenach  158. 

Haubenstricker  (Hubenstrucker  415  z, 
Hubenstricker  422).  Johannes  deri- 
ker  der  Mainzer  dioecese  und  kaiser- 
licher notar  zu  Fritzlar  1438—1442, 
415  z.  422. 

Haubt  Haubt. 

Haubt  (Hovbit  21a  Houbet262,  Houpt 
346,  Houbt  371).  Nicolaus  1363, 218. 
1 1367,  226.  1379, 252.  s.  söhne  Hein- 
rich, Günther  und  Haubt  1367,  226. 
Heinrich  und  Günther  1379,  262. 
Günther  scholaster  der  kirehe  saiict 
Petri  zu  Ober-Dorla  1413,  346.  Kon- 
rad priester,  procurator  und  syndi- 
cus  des  Stiftes  Kaufungen  1423,  371. 
372. 

Hauckerode  wüstung  ssw.  Lichtenau 
(Hoikenrade).  einwohner :  Peter  Schä- 
fer f ,  8.  wittwe  Else,  söhn  Henne 
und  töchter  Kunne  und  Else. 

Haun.  Ober-  und  Unter-  s.  Hersfeld 
(Hüne).  Frowin  von  —  1424,  375. 

Hausen  onü.  Lichtenau  (Husen).  Kurt 
von  —  Schöffe  zu  Lichtenau  1396, 
291. 

Haveracensis :  Ebrach. 

Hazzeke  decanin  zu  Kaufungen  1167. 
27. 


Heberling  —  Heinrich. 


507 


Heberling.  Eckhard  consul  zu  Cassel 
1336,  193. 

Hebestrid.  Kurt  schöffe  zu  Cassel  1402 
—1407,  303.  326. 

Hecke.  Hermann  schöffe  zu  Lichtenau 
1396,  291. 

Heckener.  Heinrich  gutsbesitzer  in 
Walburg  1388,  264. 

Heckerswiese  (Heckerswiese)  siehe 
Zwehren. 

Hector  von  Viermünden. 

Hedemünden  a.  d.  Werra  nw.  Witzen- 
hausen (Hademinni  5,  Hademinne  41, 
Hedeminnen  79,  Hedeminne  83,  He- 
deminden 136,  Hedemyn  211,  Hede- 
mynne  211z)  5.  41.  66.  136.  144. 
211.  386.  Herlef  von  —  1293,  79. 
pleban:  Heylbertus.  Kaufunger  le- 
hensmann:  Heinrich  von  Rusteberg. 
dessen  lehensmann:  Cordewan.  fron- 
hof  83.  84.  vogtei  83.  84.  bürger 
83.  84.    forstort:  Südholz. 

Hedenricus :  Heidenreich. 

Hedwig  (Hedewigis  194,  Hedwig  290, 
Hedewig  291)  küsterin  zu  Kaufungen 
1336—1339,  194.  200.  —  Rose.  — 
von  Sandershausen. 

Hegeholz  (Heygeholtz)  gehölz  in  der 
gemarkung  von  Walburg  409. 

Hegenbach:  Heinebach. 

Hegene:  Haina. 

Hegener.  Johann  weinbergspächter  in 
Lay  1382,  261. 

Heyda  [Heydau?].  Ludwig  von  —  cle- 
nker  der  Mainzer  dioecese  1421,  368. 

Heydau  dicht  s.  Altmorschen,  so.  Mel- 
sungen,  (Mirica  47,  Heyde  239,  Heyda 
270).  Cisterciensemonnenkloster  ^9. 
pröpste  270.   Konrad.    Gerlach. 

Heidenreich  (Hedenricus  97,  Heydin- 
rich  207)  Sartor.  —  Schotemann. 

Heygeholtz:  Hegeholz. 

Heygene:  Haina. 

Heylbertus  pleban  zu  Hedemünden 
1327,  178. 

Heyle.  Konrad  einwohner  in  Crudens- 
berg  1315,  131. 

Heilemannus :  Heinemannus. 

Heiligenrode  ö.  Cassel  (Helingenrodh 
22,  Helegenrod  23,  Helgerode  23  z, 
Heilgenrode  271,  Heiligenrode  298, 
Heilgenrade  299,  Heilginrade  300, 
Hilgenrode  301  z,  Heiligenrade  309) 
22.  23.  271.  298—301.  3(B.  304.  366. 
Hermann  von  —  beweibter  cleriker 
1404,  308.  309.  —  landsiedel:  Wal- 
berg, gutsbesitzer :  Furynsland.  Gam- 
bach, gen.  Schneider.  Else  Horbusch. 
Helwig  Gobbeln  und  s.  frau  Gela. 
Johann  Martin  pfarrer  zu  Wolfsan- 
ger.  Schaube.  Gela  Weimars,  guter: 


das  ganze  und  das  halbe  lehen.  F6ß- 
lehen. 

Heiligenstadt  auf  dem  Eichsfelde  nw. 
Miihlhausen  (Heyligen[staden8i8]  106, 
Heylgenstadensis  217,  Heylginstaden- 
sis  2^,  Heilgenstad  290,  Heiligen- 
stad  291,  Helgenstait  328,  Heiligen- 
staid  380)  341.  380.  von  H.:  Her- 
mann der  junge  1396,  290.  Hermann 
[ohne  ,von*]  bürgermeister  zu  Lich- 
tenau 1396,  291  [beide  wohl  iden- 
tisch]. Hermann  burgmann  und  bür- 
ger in  Witzenhausen  1407,  328.  — 
sanct  Martinsstift  [regulirte  Augu- 
stinerchorherren] 325.  344.  propstei 
109.  decan  217.  240.  Ernst,  official 
108.  Spereisen.  scholaster  und  cantor 
240.    canoniker:  Meiers.  Spereisen. 

Heylingen  [im  herzogthum  Sachsen-Al- 
tenburg?]. Thilo  von  —  1334,  186. 

Heilsbronn  sw.  Nürnberg  (Hahelsbru- 
nensis)  Cistercienserkloster.    abt  33. 

Heimbach.  Johannes  wappner  1423, 371. 
372. 

Heimbergk  siehe  Dahlheim. 

Heimbrad:  Heimerad. 

Heymbriches.  Konrad  bürger  in  Lich- 
tenau 1383,  264. 

Heimerad  (Heimeradus  60,  Heymera- 
dus  92,  Hemeradus  137,  Heimbradus 
156  z,  Heymbradus  173,  Heinbradus 
173,  Heynbradus  207  z,  Heymbrat 
285,  Heymbrad  285)  canonicus  der 
kirche  zu  Fritzlar  1283, 60.  —  cantor 
derselben  1298,  92.  —  propst  zu  Ger- 
merode 1322,  158.  —  pleban  zu  Wal- 
burg 1322,  156  z.  —  von  Boyneburg. 

—  von  Eiben. 

Heymerichs.  Henze  zu  Genswabe  1417, 

357. 
Heymericus   colon    in    Yollmarshausen 

1308,  110.  111. 
Heinebach  a.  d.  Fulda  nw.  Rotenburg 

(Hegenbach    197).     pleban:   Konrad 

Kule. 
Heynebach.  Konrad  pleban  zu  Zusehen 

1442,  422. 
Heynechin:  Hain. 
Heinemann,  zu  Heinrich,  (Heilemannus 

52,    Heynmannus    87,     Henemannus 

104,  Heinemannus   115,  Heyneman- 

nus   126,    Heinman   276)    von  Itter. 

—  von  Loben.  —  Sifridi.  —  Wicke 
[wohl  irrig  für  Heirman  (Hermann) 
Witte]. 

Heyngrefe:  Hayngrefe. 

Heyno,  zu  Heinrich,  von  Brandenberg. 

—  Erkenberti. 

Heinrich  (Heinricus  4,  H[einricus]  21, 
Henricus  29,  H[enricus]  33,  Heinrich 
56,    Heynricus    93,    Henrich    119  z, 


508 


Heinrich  —  Heinz. 


Henrich  158,  Heynrich  234,  Heyn- 
rick 259,  Hinrich  361,  Hinricu8  368, 
Heynrich  373.  vgl.  Heyno,  Heinz  und 
Henke)  II.  könig,  dann  kaiser  1008 
—1023,  4—15.  als  heUiger  1200,  33. 
1404,  310.  —  III.  könig  1040—1041, 
17.  18.  t  1086,  19.  —  IV.  kaiser 
1086—1102,  19.  20.  t  1199,  31.  — 
V.  kaiser  1109—1123,  21.  22.  — 
Vn.  1226,  39.  1 1290,  73.  —  herzog 
von  Bayern  1123,  22.  —  bischof  zu 
Paderborn  1123,  22.  —  frater,  bi- 
schof von  Edremit,  vicar  des  erz- 
bischofes  Konrad  zu  Mainz  1420, 364. 

—  bischof  [von  Ermland  (Warmien- 
sis)]  ende  13.  jahrh.,  98  z.  —  archi- 
diaconus  loci  zu  Trier  1241,  44.  — 
propst  des  klosters  sanct  Nicolaus  in 
Eisenach  1268,  51.  —  propst  des 
klosters  Nordshausen  1291,  76.  — 
decan  der  kirche  zu  Dorla  1313 — 
1316,  124.  127.  128.  141.  —  decan 
der  kirche  sanct  Maria  in  Eisenach 
1333,  188.  —  official  der  propstei  zu 
Dorla  1333,  182.  —  Schulmeister  des 
sanct  Martinsstiftes  in  Cassel  1379, 
251.  —  custos  der  abtei  Siegburg 
1224,  37.  —  hospitalsmeister  daselbst 
1224,  37.  —  pleban  zu  Bauna  1307, 
107.  —  pleban  zu  Beuem  1309,  116. 

—  pleban  zu  Kaufungen  1322 — 1327, 
158.  178.  —  pleban  zu  Eschwege 
1294,  81.  82.  —  pfarrer  zu  Herles- 
hausen 1322,  158.  —  pleban  zu  Hön- 
geda  1314,  127.  —  pleban  zu  Wal- 
burff  1322,  155.  156.  —  pleban  zu 
WoBsanger  1279,  65.  —  pleban  zu 
[Nieder-JZwehren  1293—1296,  79. 
81.  86.  —  vicar  zu  Lay  1382,  261. 

—  caplan  der  kirche  des  heil,  kreu- 
zes  zu  Kaufungen  1294,  82.  —  prie- 
ster  der  kirche  sanct  Michael  in  Bam- 
berg 1200,  33.  —  minimus  priester 
1283,  60.  —  priester  1132,  24.  — 
Schwiegersohn  des  landffrafen  Johan- 
nes [zu  Hessen],  consm  zu  Immen- 
hausen 1324,  170.  —  bruder  des  gra- 
fen  Ludwig  1123,  22.  —  marschall 
1123,  22.  —  ritter  1167,  27.  —  Kau- 
fimger  ministerial  zu  Uschlag  1174, 
28.  —  söhn  Konrads,  bürger  und 
consul  zu  Cassel  1304—1308,  103. 
113.  115.  —  söhn  Kunnes  auf  dem 
raine  zu  Velmeden  1383,  264.  —  söhn 
der  magd  Gela  1396,  290.  291.  — 
von   Archfeld.     —     von  PafFendorf. 

—  Baurus.  —  Beyer.  —  von  Berg- 
heim. —  Petri.  —  von  Pinguia.  — 
von  Bischofferode.  —  von  Blumen- 
stein. —  Bodenreif.  —  Böddiger.  — 
Breitebach.  —  Puellarum.   —  Kaie. 


—  Carppenfuß.  —  Keseman.  —  Con- 
radi.  —  Kotteling.  —  von  Crumbach. 

—  Curdes.  —  Tazco.  —  Danken.  — 
Teygebach.  —  Teolonarius.  —  [söhn 
undj  erbe  des  landgrafen  Albert  zu 
Thüringen.  —  Thunner.  —  Ditmari. 

—  Dives.  —  Doctor.  —  Döring.  — 
Torwarthe.  —  Drenkere.  —  Eber- 
hardes.  —  Eberwini.  —  Eckehardes. 

—  von  Ehrenfels.  —  von  Ense.  — 
von  ErfiEa.  —  von  Falken.  —  von 
Felchta.  —  Fyscher.   —   Fleisch.  — 

—  Vogt.  —  Volghard.  —  von  Fried- 
land. —  von  Grasterfeld.  —  von  Geis- 
leden.  —  Geriken.  —  Gleneborg.  — 
Götz.  —  Gobelonis.  —  von  GreuBen. 

—  Haljermann.    —   von  Haldessen. 

—  Haldorf.  —  von  Hambach.  — 
von  Hanstein.  —  Hasso.  —  Haubt. 

—  Heckener.  —  von  Heringen.  — 
I.  und  n.  landgrafen  zu  Hessen.  — 
von  Hesserode.  —  Hille.  —  von  Ho- 
henstein.  —  von  Holstein.  —  Hom- 
berg.  —  von  Homburg.  —  Hopphe- 
ner.  —  Horbusch.  —  von  Hundeis- 
hausen. —  Huppuff.  —  Juvenis.  — 
von  Lahnstein.  —  von  Lay.  —  Luig- 
schenkel.  —  Lerknappe.  —  Lenzen- 
burg. —  Lewe.  —  von  Loben.  — 
von   Lucowe.    —    von   Meckenheim. 

—  Meynrades.  —  Mennychen.  — 
Merenberg.  —  Monetarius.  —  Mun- 
den. —  von  Mutesfeld.  —  von  Nords- 
hausen. —  von  Odelsen.  —  von  Oeft. 

—  Ortmar.  —  von  Osterhausen.  — 
Rasor.  —  BAspe.  —  Bathard.  —  von 
Rendershausen.  —  Reymboldi.  —  von 
Eeinoldshausen.  —  von  Bengershau- 
sen. —  von  Retterode.  —  von  Ro- 
dersen.  —  Rogge.  —  Rote.  [ —  von 
Rotenburg.]  — Rudewig.  —  von  Rn- 
steberg.  —  Saxo.  —  Scheffer.  — 
Scheibe.  —  Schenk.  —  von  Schier- 
stein. —  von  Schlotheim.  —  Scholle. 

—  Schröders.  —  von  Schützeberg. 

—  Schultheiss.  —  Seheweis.  —  Sei- 
denschwanz. —  Seilwinder.  —  Sele. 

—  von  Sieben.  —  Sygenwin.  — 
Sloff.  —  graf  von  Spanheim.  —  Ste- 
hen. —  von  Stein.  —  Steinbuch.  — 
Steinbul.  —  praf  von  Stolberg.  — 
Stolte.  —  Sunnge.  —  Susemidde.  — 
Ulrichis.  —  Ungewitter.  —  üschlag. 

—  Walich.  —  von  Weberstedt.  — 
Weyner.  —  Weyrauch.  —  von  Weis- 
senbom.  —  Wendilmudis.  — .  Wer- 
ner.  —  von  Wickersa.   —   Wienze. 

—  Wingarte.  —  von  Wolfsanger.  — 
Wonenhuß.  —  edelherr  von  Ziegen- 
berg. —  graf  von  Ziegenhain. 

Heinz,  zu  Heinrich,  (Hencze  212,  Heynze 


Heiringen  —  Herbord. 


609 


284,  Heincze  291,  Heyrnis  803,  Hentze 
896,  Henze  406)  von  Betzenrode.  — 
Blumen.  —  Breitenaa.  —  Cligen.  — 
Dunrich.    —  Grupe.   —  Heimerich. 

—  van  Heytge.  —  Homberg.  — 
Ilüt.  —  Nuße.  —  Schröders.  -—  Smed. 

—  Winter. 
Heiringen:  Heringen. 
Heirmann:  Hermann. 
Heysche:  Hessen. 

Heyso  (Heise  332)  von  Falken.  —  Obuli. 

—  von  Rusteberg.  —  Scherf. 
Heistedensis :  Eichstätt. 

Heister,  der  kalte  —  böhenzug  nö. 
Lichtenau  409. 

Heyßin:  iE^essen. 

Heytge.  Heinz  van  —  schöffe  zu  Lay 
1869,  234. 

Hekedeshufen  siehe  Hekerdeshof. 

Hekerdeshof.  ein  zu  Herbede  gehören- 
der hof  [„van  des  Hekerdes  hove, 
dey  tot  Herbde  ghelegen  is".  Aander- 
Heyden  2,  nr.  686.]  350.  haus-  und 
hofbesitzer:  Noldeke  der  schroder. 
flumamen:  Aschebom.  Hekedeshufen. 

Hekin  (Heken  311  n,  Henkln  311  n). 
Wenemar  des  —  1404,  311. 

Helegenrod:  Heiligenrode. 

Helemannus:  Heinemann. 

Helfenberg  wüste  bürg  onö.  Wolfhagen. 
Johannes  und  Eckhard  von  —  1297, 
87. 

HelfricuB  ehemann  der  wittwe  Kune- 
munds  von  Mihla  1290—1304,  74. 
101.  102. 

Helgenstait:  Heiligenstadt. 

Helgerode,  Helingenrodh :  Heiligenrode. 

Hellegreve  (HoUegrave).  Ditmar  1279, 
66. 

Helmboldus  von  Gleichen. 

HelmunduB  [=  Helmungus?]  dienst- 
mann der  äbtissin  zu  Kaufungen  1281, 
67.  [identisch  mit  dem  folgenden?] 

Helmungus  von  Kaufungen  gen.  von 
Gleichen  (siehe  [Ober-]  Kaufungen). 

Helmungus  laie  [Helmungus  von  Kau- 
fungen?] 1296—1310,  86.  120. 

Helmwicus  in  [von]  Röhrenfurth. 

Heisa  a.  d.  Losse  so.  Ober-Kaufungen 
(Heise  208,  Heiße  390,  Helsse  393) 
208.  246.  397.  412.  Hermann  von  — 
priester  1432,  389.  —  pfarrer:  399. 
Ludwig  von  Uschlag.  einwohner: 
Bertolaes.  Metze  Koppers.  Grupen. 
Hennirsel.    Ruschen.    Widemann. 

Helsungen:  Eisungen. 

Helverfelde :  Eylbrichsfelde. 

Helwig  (Helwicus  25,  Helmwicus  32, 
Hellwicus  110,  Hellewicus  132,  Hel- 
wig 210,  Hellwich  816,  Hellewig 
365)  söhn  des   villicus  Eckhard  um 


1150,  25.  —  propst  zu  Blankenheim 
1248,  47.  —  Bomemanns.  —  von 
Crumbach.  —  Flenne.  —  Voke.  — 
Gobbeln.  —  Monetarius.  —  von 
Wormexe. 

Hemeradus:  Heimerad. 

Hemezo  graf  des  Thüringschen  Wester- 
gaues  1017,  6. 

Hemma,  tochter  des  Billungschen  gra- 
fen  Amelung  IL,  [nonne  zu  Kau- 
fungen?] zw.  880  und  889,  3. 

Henemannus:  Heinemann. 

Henke,  zu  Heinrich,  (Henneke  323, 
Henke  323)  Bornemans.  —  Telders. 

Henkin:  Hekin. 

Henne,  zu  Johann,  (Henne  264,  Hen 
406)  Bertholdes.  —  Konegunden.  — 
Thonhering.  —  Ditmar.  —  Engel- 
man.  —  von  Esch.  —  Volkquin.  -  - 
Gambach.  —  Homud.  —  Jacobs.  — 
Lucken.  —  Ruschen.  —  Schäfer.  — 
Schonlower.  —  Schaube.  —  Schro- 
der. —  Sipeln.  —  von  Speele.  — 
Walberg.  —  Wegener.  —  von 
Zwehren. 

Henneberg  wüste  bürg  ssw.  Meiningen 
(Hennberg).  Wilhelm  graf  und  herr 
zu  —  1413,  345. 

Hennette:  Johanna. 

Henningus  Cuprifaber,  von  Mühlhausen, 
1336,  192. 

Hennirsel  hofbesitzer  in  Heisa  1434, 397. 

Henze:  Heinz. 

Herbede  a.  d.  Ruhr  sw.  Dortmund, 
kreis  Hattingen  in  Westfalen  (Her- 
bete 13,  Herbedde  38,  Herbethe  39, 
Herbede  45,  Herbedte  311).  Kaufun- 
ger Stiftshof  und  vogtei  iS.  38.  89. 
41.  45.  48.  72.  73.  104.  811.  350. 
361.  herrlichkeit  und  gericht  385. 
vögte :  graf  Friedrich  [von  Isenburg]. 
schultheissen :  Kurt,  s.  söhn  Eber- 
hard und  enkel  Konrad  von  Elver- 
feldt  gen.  von  — .  lehensmänner: 
Arnold  von  Didinchoven  und  s.  söhn 
Konrad. 

Herbershusin  irrig  für  Herleshausen. 

Herbipolensis,  Herbipolis:  Würzburg. 

Herbold  (Hereboldus)  von  Amelunxen. 

Herbolderode  bei  Allendorf  unbekannt, 
wohl  irrig  für  Herboldshausen  63. 

Herboldshausen  wüstung  bei  Allendorf 
(Herboldeshusen  63,  irrig  Heroldis- 
husen  94  z,  Herboldishüsin  109,  Her- 
boltshusen  109  z)  63.  93.  94.  109. 

Herbord  (Herbordus  48,  Herbord  295) 
bruder  des  grafen  Konrad  [zu  Dort- 
mund] um  1260,  48.  —  vater  Her- 
manns des  kleinen  in  Nieder-Kau- 
fungen  1320,  149.  —  knappe  der  äb- 
tissin zu  Kauf  ungen  1333—1334,  182. 


510 


Hercanbaldus  —  Hermann. 


185.  —  Colon  der  äbtissin  zu  Kau- 
fungen in  Altenbauna  1428,  382.  — 
Comes.  —  Yssenbel.  —  von  Mede- 
rich.  —  von  Sandershausen. 

Hercanbaldus,  Herchanbaldus :  Erken- 
bald. 

Herda  so.  Gerstungen  (Herde  238)  238. 
Fritz  von  —  1419,  862. 

Herdegen  (Herdeghenus  103,  Herde- 
genus 115)  Balhom. 

Herdegen.  Hermann  consul  zu  Immen- 
hausen 1324,  170. 

Herden.  Jo[hann]  öffentlicher  notar  [zu 
Fritzlar]  1438,  415  z. 

Herdeshusen:  Hardehausen. 

Herdinchußen,  Herdynckhusen :  He- 
ringhausen. 

Heriman:  Hermann. 

Heringen  a.  d.  Werra  ssw.  öerstungen 
(Heringe  47,  Heringin  112,  Heirin- 
gen 2388,  Heringen  265).  von  H. : 
Hermann  1248,  47.  Reinfried  Kau- 
funger vogt  zu  Walburg  1308,  112. 
113.  Hermann  1370,  238.  Fritz  und 
s.  frau  Lise  1383,  265.  f  1407,  332. 
Heinrich  1383,  265. 

Heringhausen  nw.  Corbach  (Harding- 
huson  15,  Herdinchußen  15  n,  Her- 
dynckhusen 15  n,  Hertighusin  41)  15. 
41. 

Herlashusen :  Herleshausen. 

Herlef  von  Hedemünden. 

Herleicheshuson,  Herlershusen :  Herles- 
hausen. 

Herleshausen  a.  d.  Werra  nnw.  Eise- 
nach (Herleicheshuson  14,  Herleichu- 
sen  14  n,  Herlecheshusin  41,  Herles- 
husen  51,  Herlershusen  51,  Herles- 
husin  158,  Herlßhusen  221,  Heruls- 
hußen  223  z,  Yrierßhusen  232,  Her- 
lershusin  236,  Herlishusen  236  z, 
Herlshußen  238,  Herishusen  262,  Her- 
lerßhusen  265,  irrig  Herbershusin 
279  n,  Herlashusen  285,  Herleshusen 
288,  Herlerßhusin  332,  Herlesshusen 
332  z,  Herießhusin  328,  Herißhußen 
348  z,  Herlaßhusen  362,  Heriaßhusin 
362,  Hirishusen  370,  Herißhußin  373, 
Herlshusin  403,  Herishußin  404,  Har- 
lershusen  423)  eigenhof  (allodium), 
dann  dorf  und  vogtei  des  Stiftes 
Kaufungen  14.  41.  51.  53—55.  71. 
75.  214.  221.  228—230.  232.  233. 
235.  236.  238.  262.  265.  275.  289. 
338—340.  343.  348.  349.  358.  362. 
370.  373.  375.  —  pfarrer:  Hein- 
rich. Hermann.  Konrad.  Dancke. 
vögte:  Reinhard  von  Brandenberg. 
gericht  158.  schultheiss:  Schu- 
charth.  lehensbesitzer  Kaufun- 
ger guter  aus  den  geschlechtern :  von 


Archfeld.  von  Boyneburg.  von  Bran- 
denberg. von  Col matsch,  von  Tref- 
furt.  Treusch  von  Buttlar.  vonErffa. 
von  Felsberg,  von  Gerstungen.  von 
Heringen.  Judemann,  von  Leimbach, 
von  Romrod.  Schindekopf.  Schoz- 
bom.  fischereipächter:  Kotte- 
ling.  zinsleute:  Aczig.  Botener. 
Caecilie.  Kremer.  Kurt  b.  d.  bache. 
Tafft.  Thunner.  Torwarthe.  T&fEel. 
Else  V.  d.  berge.  Kurt  und  Heinrich 
Fyscher.  Fleisch.  Voyler  und  s.  Schwe- 
ster eine.  Voylsberg.  Günther  und 
Heinrich  Götze.  Grosse.  Hyrte.  Ho- 
chußen.  Jacof.  Landegar.  Lauch- 
roeden.  Lentzenburg.  Machtis.  M61- 
beche.  Rorich.  Schefer.  Hermann 
und  Heinrich  Weyner.  Weyrauch. 
Hans  und  Lutz  Zinhart.  Hans  von 
dem   raine.    Katharine  Wise.    Wöte. 

—  sedelhof  238.  Lindem  an  ns 
gut  370.  Vorwerk:  Goldackers  — 
225.  zu  —  279.  285.  288.  332.  334.  423. 
meier  des  Vorwerks  423.  fischerei 
238.  403.  404.  mühlen  285.  286. 
obere  275.  untere  231.  müller :  Gygil- 
bein.  wiese  am  erdbeerraine 
370.    schaftrift  370. 

Herlevus  castellan  zu  Münden  1293,  95. 

Hermann  (Heriman  2,  Herimannus  5, 
Hermannus  13,  Hereman  23,  Here- 
mannus  32,  H[ermannus]  38,  Heir- 
man  269,  Harman  277)  abt  zu  Brei- 
tenau  1386—1417,  270.  353.  —  abt 
zu  Haina  1381,  255  a.  —  prior  des 
Wilhelmitenklosters  zu  Witzenhausen 
1408,  306.  —  propst  des  klosters 
Ahnaberg  1821—1826,  151.  154.  177. 

—  propst   zu   Bubenbach   1248,  47. 

—  propst   zu   Creuzburg  1815,  134. 

—  pleban  zu  Kaufungen  1294 — 1310, 
81.  82.  120.  —  pleban  zu  Herles- 
hausen 1268,  51.  —  Bubdiacon  am 
dome  in  Bamberg  1200,  38.  —  cle- 
riker  1126,  28.  —  graf  des  Hessen- 
gaues zw.  880  und  889,  8.  —  graf 
des  Leinegaues  1017,  5.  —  graf  des 
Westfalengaues  1019,  18.  —  kanzler 
1086,  19.  —  ...  Schöffe  zu  Cassel 
1417,  357.  —  gen.  der  kleine  in  Nie- 
der-Kaufungen,  söhn  Herbords  1820, 
149.  —  zeuge  um  850,  2.  —  Ar- 
noldi.  —  von  Arnsberg.  —  von  Ball- 
hausen.  —  Pater.  —  graf  von  Bat- 
tenberg.   —    Becker.    —  Beckerich. 

—  Berger.  —  Berland.  —  von  Bem- 
dorf.  —  Bertrammis.  —  von  Betten- 
hausen. —  Bis.  —  von  Plesse.  — 
Blitheylt.  —  von  Blumenstein.  — 
Böhme.  —  von  Boyneburg.  —  Boltz. 

i       —  Brunonis.  —  von  Buhlen.  —  Kaie. 


Beroldshausen  —  fiessen. 


511 


^  von  Cappel  [Wald-].  —  Koch.  — 
von  Colmatsch.  —  Conradi.  —  Cor- 
per.  —  Koten.  —  Kremer.  —  Kuntze. 

—  Curdes.  —  landgraf  zu  Thüringen. 

—  Timme.  —  von  Treffurt.  —  Eber- 
hardes.  —  Eckehftrdes.  —  Eckemann. 

—  von  Ehringen.  —  Eilgam.  —  von 
Eiben.  —  de  Yalva.  —  ante  Yalvam. 

—  von  Felsberg.  —  von  Vietinghoff. 

—  Virtzinen.  —  von  Flarchheim.  — 
Fleischhauer.  ---  Volcnant.  —  Frei- 
tag. —  Furinsland.  —   Geweier.  — 

—  Gysle.  —  von  Göttern.  —  von 
Gudenburg.  —  von  Haldessen.  — 
Hecke.  —  von  Heiligenrode.  —  von 
Heiligenstadt.  —  von  Heisa.  —  Her- 
degen. —  von  Heringen.  —  landgraf 
zu  Hessen.  —  Holzsadel.  —  von  Hom- 
berg.    —    von  Hohenstein.  —  Huc. 

—  vom   Imshausen.    —    Lantgrebe. 

—  Lappe.  —  Lauchroeden.  —  Lusse. 

—  von  der  Malsburg.  —  Mane.  — 

—  Meysenbug.  —  von  Mihla.  -:-  Mo- 
nich.  —  von  Mühlhausen.  —  Mulich. 

—  Nothevol.  —  Obuli.  —  Omele.  — 
Reimbold.     —     von     Ritandishusen. 

—  von  Romrod.  —  Rodolfi.  —  Sar- 
toris. —  von  Schartenberg.  —  Schef- 
fer. —  Scheibe.  —  Schernoüwe.  — 
Scherf.  —  Schindehütte.  —  Schinde- 
leib. —  von  Schlotheim.  —  Schuch- 
wort.  —  Schufeier.  —  Schwarze.  — 
von  Seebach.  —  von  Syberg.  — 
Sloff.  —  von  Spangenberg.  —  Spi- 
cher.  —  von  Stockhausen.  —  Stoltz- 
mude.  —  von  Waldau.  —  von  We- 
berstedt.  —  Wegerdanz.  —  Weyner. 

—  Weise.   —  Westheim.    —    Witte. 

—  von  Ziegenberg.  —  von  Zimmern. 
Heroldshausen.  Ober-  nw.  Langensalza 

(Heroldeshusunt  6,  Heroldeshüsen  40, 
Harleshusen  40  z,  Heroldeshusin  41, 
Heroldeshüsen  51,  Heroldishusin  74, 
Heroldishusen  82)  eigengut  (allodium) 
des  Stiftes  Kaufimgen,  dann  dorf 
und  vogtei  6.  40.  41.  67.  74.  82.  99 
—102.  122.  124.  126.  128.  129.  133 
—185.  140.  141.  169.  181—183.  186. 
186.  192.  198.  206.  218.  226.  252. 
339.  346.  366.  Dietrich  von  —  1268, 
51.  pleban:  Johann,  vogt:  Stein- 
buch. Pächter,  Colonen  und  einwoh- 
ner:  Byschoff.  von  Bischofferode. 
Böhme.  Johann  und  Günther  Tren- 
gelbach.  von  Felchta.  Hopphener. 
Luchardi.  Lutolf.  Ryman.  Ludwig, 
Heinrich  und  Elisabeth  Rote,  pleban 
Rudolf  zu  Cammerforst.  Sele.  Stelehut. 
Heroldshausen.  Nieder-  wüstung  wohl 
zw.  Ober-Heroldshausen  und  Grossen- 
Gottem  (Heroldeshüsen  169,  Herol- 


dishusin 226,  Heroldishusen  262)  169. 
202.  226.  262.  339. 

Heroldus  coüsul  zu  Lichtenau  1323, 
161. 

Herrchanballdus :  Erkenbald. 

Hersfeld  (Hersfelt,  Hersfelde)  [die  Be- 
nedictinerabtei  als]  lehensherrin  über 
guter  zu  Herleshausen  238. 

Hersuithehusen,  Herswendehusen,  Hers- 
widehusen:  Hardehausen. 

Herte:  Hirte. 

Hertighusin ;  Heringhausen. 

Hertingshausen  nnö.  Gudensberg  (Her- 
tingeshusen  150,  Hertinghusen  188, 
Hertingishusen  247,  Hertinghausen 
282  z).  von  H. :  Konrad  consul  zu 
Cassel  1321—1335,  150.  152.  164. 
166.  172.  176.  179.  188.  Konrad  de- 
can  der  sanct  Martinskirche  zu  Cassel 
1378—1391,  247.  282.  Friedrich  amt- 
mann  zu  Cassel  1390,  279. 

Hertwinus  (Herwinus  166)  ritter,  wein- 
zinsiger  in  Winningen  1281 — 1324, 
57.  166. 

Hertz.  Johannes  magister,  cleriker  der 
dioecese  Lübeck,  notar  und  Schrei- 
ber beim  päpstlichen  auditor  Capus 
de  Laturre  1424,  377. 

Herulshußen :  Herleshausen. 

Herwig  (Herwicus  123,  Herwig  158) 
von  Ditmold. 

Herzenrode :  Hesserode. 

Hesse  (Hessin  336,  Hesse  336  s).  Hans 
1408,  336. 

Hesselant.  Thilo  bürger  in  Zierenberg 
1348,  205. 

Hessen  (Haßim  2,  Hassim  3,  Hessia  4, 
Hassia  4,  Hassiensis  162,  Hassyensis 
174,  Hessin  208,  Heßin  248,  Hesche 
Pfennige  242,  Heyssche  pf.  244,  Hey- 
sche  pf.  246,  Heyßim  248,  Hesser 
pf.  267).  Fränkischer  Hessen- 
gau 2 — 4.  9.  12.  gaugrafen:  Her- 
mann. Friedrich.  Sächsischer 
Hessengau  10.  gaugraf:  Dodecho. 
land  17.  270.  326.  357.  360.  378. 
landgrafen  zu  — :  Heinrich  [L 
das  kind]  1286—1308,  (64.)  87.  89. 
110 — 112.  s.  gemahlin  Mechtildis 
1297—1304,  87.  89.  104.  f  1405, 
321.  ihre  söhne  Johannes  1304 — 
1308,  104.  110.  t  1406,  321.  und 
Otto  (1322—)  1324,  (165.  166.)  166. 
des  letzteren  söhn  Heinrich  [II.  der 
eiserne]  1336—1375,  (180.)  187.  190. 
(191.)  200.  201.  204.  208.  216.  f  1379, 
255.  1392, 283.  Heinrichs  11.  gemah- 
lin Else  t  1368,  231.  ihr  söhn  Otto 
[der  schütz]  1363,  208.  f  1392, 283. 
Hermann  [der  gelehrte]  1378—1390, 
248.  253.  268.  271.  279.   t  1422,  369. 


512 


Hesserode  —  Soenrode. 


1423,  372.  8.  söhn  Ludwig  [I.  der 
friedfertige]  1422—1441,  369.  374. 
413.  421.  —  forstbeamte  des 
landgrafen  [Heinrich  11.]:  von 
Josbach,  von  Lohre.  geld  und 
Währung:  110.  111.  163.  162.163. 
167.  174.  204.  212.  215.  220.  242. 
244—247.  255  a.  256.  259.  267.  282. 
291.  295.  305.  326.  352.  393.  396. 
397.  412.  maß  205.  209.  216.  366. 
der  Hessenzehnte  (decimatio  in 
Hassia)  17. 

Hesserode  n.  Homberg  (Herzenrode 
138,  Herczinrade  138  z,  Herczinrode 
139  z,  Herzenrade  178)  138. 139. 146. 
178.  195.  von  H. :  Ditmar  und  s.  frau 
Gertrud  1318,  146.  [wohl  ihr  söhn] 
Konrad  und  s.  frau  Lukardis  1316 — 
1336,  139.  195.  ihre  söhne  Konrad, 
Heinrich,  Kuno,  Johannes.  Ditmar 
und  Thilo  1336,  195. 

Hessia:  Hessen. 

Heveracensis :  Ebrach. 

Hildebert  (Hildebertus)  magister,  ple- 
ban  zu  Kaufungen  1293—1294,  79. 
81.  —  von  Bursfelde. 

Hildebrand  (Hildebrandus  53,  Hilde- 
brand 363)  von  Creuzburg.  —  von 
Eisenach.  —  von  Wolfsanger. 

Hildebrandi.  Thilemann  1321,  151. 

Hildegard  (Hildigarda  17,  Hildegarda 
18,  Hildegardis  26,  Hüdegarde  295) 
äbtissin  zu  Kaufungen  1040 — 1041, 
17.  18.  —  domina  [die  heil.,  äbtissin 
auf  dem  Kupertsberge  bei  Bingen] 
zw.  1146  und  1166,  26.  —  frau  Hein- 
rich Walichs,  in  2.  ehe  Hermanns 
von  Blumenstein.  —  Eberhardes.  — 
Nordelin.  —  von  Waldeck. 

Hildemensis :  Hildesheim. 

Hilderades.  Adelheid  1384,  267. 

Hildesheim  (Hildemensis).  bischof :  Ber- 
tolfus. 

Hildewardeshusen :  Hilwartshausen. 

Hilgenrode :  Heiligem'ode. 

Hille  Schröders.  —  von  Wolfsanger. 

Hille.  Heinrich  und  s.  frau  Gertrud  1337, 
196. 

Hilwarderode  (Hilwarttherode)  wüstung 
10  min.  ö.  Seifertshausen,  n.  Roten- 
burg 47.  gutsbesitzer :  Hartrad  von 
Rotenburg,    pächter:  Dietrich. 

Hilwartshausen  a.  d.  Weser  nnw.  Mün- 
den (Hildewardeshusen  88,  Hiltwor- 
deshusen  95)  Benedictinernonnenklo- 
ster.  propst  und  convent  88.  90. 
96. 

Himmelspforten  nw.  Arnsberg  (Porta 
coeli)  Cisterciensemonnenkloster  96. 

Hirlshusen :  Herleshausen. 

Hirswedehusen :  Hardehausen. 


Hyrte.  Ditmar  zinsmann  in  Herleshau- 
sen 1396,  288. 

Hirzenach  a.  Rhein  zw.  St.  Goar  und 
Boppard  (Hirtzenaw),  [propstei  der 
abtei  Siegburg]  372  z  und  n. 

Hludolf:  Ludolf. 

Hluduvicus:  Ludwig. 

Hochußen.  Otto  zinsmann  in  Herles- 
hausen 1369,  233. 

Hoenberg:  Homberg. 

Höngeda  so.  Mühlhausen,  pleban:  Hein- 
rich. 

Hörschel  wnw.  Eisenach  (Horsele  232, 
Höraele  283,  Horsil  233  z)  232.  238. 

Hofgeismar  nnw.  Cassel  (Hofegeismar). 
pleban  und  vicepleban  zu  —  325 
(siehe  auch  Geismar). 

Hohenkirchen  n.  Cassel  (Hogenkerken 
64,  Hohinkirken  64  z)  64. 

Hohenstein.  zw^eig  des  geschlechtes  der 
von  Boyneburg  [wahrscheinlich  nach 
einer  bürg  benannt,  welche  derselbe 
neben  anderen  güteni  in  Schwaben 
besass]  (Honstein  373,  Hoynstein 
373).  Heinrich  und  Hermann  von  — 
1423,  373. 

Hohynberg:  Homberg. 

Hoybit:  Haubt. 

Hoikenrade:  Hauckerode. 

Hoynberg:  Homberg. 

Hoynstein:  Hohenstein. 

Holcheim:  Holzheim. 

Hollauch  (Hollouch).  Thilemann,  von 
Felsberg,  Mainzer  cleriker,  päpstli- 
cher und  kaiserlicher  notar  1434, 399. 

HoUegravB:  Hellegreve. 

Hollstein  osö.  Lichtenau  (Holenstein 
147,  Holensteyn  161).  vonH.:  Diet- 
rich 1318,  147.  Thilo  consul  zu  Lich- 
tenau 1320—1323,  149.  161.  Hein- 
rich consul  daselbst  1323,  161. 

Holtschur.  Titzel  schöffe  zu  Cassel  1856, 
210. 

Holtstat  [=  Holzstätte]  a.  d.  Werra 
dicht  bei  Allendorf  (Haltstad  98  z) 
(siehe  auch  AllendorO. 

Holzbach  wüstung  ssö.  Lichtenau  (Huls- 
bach  147,  HÄlsbach  161)  (siehe  Sie- 
gel 290  und  urkb.  nr.  34).  von 
H. :  Hartmann  consul  und  schöffe  zu 
Lichtenau  1318—1323,  147.  149.  161. 
Reinher  und  s.  bruder  Konrad  1820, 
149. 

Hoenrode  wüstungnw.  nahe  Lichtenau 
(Hönrode  161,  Honrade  161  z,  Hon- 
rode 174,  von  deme  Hohenrode  174z). 
von  H. :  Ludwig  knappe,  gutsbesitzer 
in  Hommenrode  [beide  namen  iden- 
tisch?] bürger  in  Lichtenau,  später 
in  Münden,  und  s.  frau  Gertrud  1320 
—1325,   149.   161.  174.    ihre  kinder 


Holzheim  —  Jacob. 


613 


JohaxmeSf  Arnold,  Elisabeth  und  Jutta 
1326,  174. 

Holzheim  wüstung  sw.  Fritzlar  (Hol- 
cheim)  17. 

Holzsadel.  Konrad,  s.  frau  Gertrud  und 
söhne  Johann,  Hermann  und  Wigand 
1863,  219. 

Homberg  so.  Fritzlar  (Hoenberg  107, 
Honberch  116,  Hoenborch  126,  Hoen- 
berch  132,  Hoynberg  138,  Hohyn- 
berg  167).  von  H. :  Dietrich  schöffe 
und  consul  zu  Caseel  1307—1326, 
107.  116.  117.  126.  130.  132.  138. 
142.  145.  167.  164.  166.  172.  176. 
8.  frau  Mechtilde,  geb.  von  Geismar, 
bürgerin  in  Cassel  1317,  145.  Her- 
mann consul  daselbst  1333 — 1336, 
180.  188.  Johannes  consul  zu  Allen- 
dorf 1^6, 191.  —  propst  des  Praemon- 
stratensemonnenklosters  sanct  Georg 
vor  —  270.    schöffe:  Goßewin. 

Homberg.  Heinrich,  Heinrichs  söhn, 
Colon  in  Crumbach  1315,  132.  Heinz 
Colon  in  Nieder-Kaufungen  1428, 
381.  382. 

Homburg  wüste  bürg  s.  Eschershausen, 
nö.  Stadtoldendorf  im  herzogthum 
Braunschweig.  l^Hemborch).  Heinrich 
von  —  edelherr  zu  Plesse  1294,  83.  84. 

Hommenrode  wüstung  wohl  in  der  nähe 
von  Lichtenau  [=  Hoenrode?]  (Hum- 
menrode  160,  Homenrode  156,  Hö- 
menrode  161,  Homenrade  161z)  150. 
166.  166.  161.  gutsbesitzer :  Winand 
von  Thonin.  Ludwig  von  Hoenrode. 
[Nicht  ganz  unmöglich  wäre  es,  dass 
Hummenrode  an  stelle  des  jetzigen 
forstortes  Hohenrod  zw.  Wellerode 
und  Crumbach  lag.] 

Homud  (Homüd  357).  Johann  der  jün- 
gere (Henne)  schöffe  zu  Cassel  1417 
—1418,  367.  360.  s.  frau  Eyle  1418, 
360. 

Honrode:  Hoenrode. 

Honstein:  Hohenstein. 

Hopfgarten  wnw.  Weimar  (Hopfegar- 
then  101,  Hophgarten  126).  Fried- 
rich von  —  ritter,  burgmann  zu  Creuz- 
burg  1304—1313,  101.  125. 

Hopphener.  Heinrich  colon  in  Herolds- 
hausen 1333,  182. 

Horbusch  (Horbosch  193,  Horb&sch  365). 
Heinrich  consul  zu  Cassel  1323 — 1335, 
159.  174.  180.  188.  Konrad  consul 
daselbst  1328—1356,  179.  184.  193. 
der  ältere:  210.  Heinrich  canonicus 
zu  Fritzlar  1361,  216.  Else  1399— 
1402,  294.  298.  303.  ihre  söhne  Bern- 
hard und  Thilo  1401,  298.  Bemlmrd 
bürgermeister  zu  Cassel  1417 — 1420, 
367.  360.  366. 


Hombach  s.  Zweibrücken  Benedictiner- 
abtei  31, 

Horsele:  Hörschel. 

Houbet:  Haubt. 

Hruchard:  Ruchard. 

Hrupert:  Rupert. 

Hubenrode  w.  Witzenhausen  (Hugen- 
rode  88)  88.  90.  96. 

Hubenstricker,  Hubenstrucker :  Hauben- 
strick  er 

Huc  (Huc  164,  mc  165,  Huch  179). 
Hermann  consul  zu  Cassel  1322 — 
1328,  157.  164.  166.  172.  176.  179. 

Hucee  irrig  für  Hüter. 

Hüter  (Huter  240,  irrig  Hucee  240  z). 
Berthold,  von  Eschwege,  rector  des 
altares  sanct  Nicolaus  in  der  sanct 
Godehardkirche  daselbst  1373,  240. 

Hug.  Konrad  pleban  zu  Vollmarshau- 
sen  t  1395,  287. 

Hugenrode:  Hubenrode. 

Huges.  Lutgarde  gutsbesitzerin  in  Um- 
bach  1363,  220. 

Hugo  kellner  des  stiftes  Kaufungen 
1307,  106.  —  Paster. 

Hugoldus  caplan  zu  Kaufungen,  dann 
pleban  zu  Mühlberg  1268—1279,  51. 
64.  56. 

Hiilsbach,  Hulsbach:  Holzbach. 

Hummenrode:  Hommenrode. 

Hund  (Hunt  23,  Canis  59).  Giso  laie 
1126,  23.  Otto  ritter  1282,  59. 

Hundeishausen  s.  Witzenhausen  (Hü- 
noldeshusen  328,  Hunderßhusen  373, 
Hunoldishusen  378,  Hünoldishusen 
378).  von  H.:  Hartrad  Junker,  le- 
hensmann  des  stiftes  Kaufungen  1423 
—1424,  370.  378.  Heinrich  der  jün- 
gere 1423,  373.  pfarrer  zu  -— :  Thilo 
von  Bila. 

Hüne:  Haun. 

Hunolstein  onö.  Trier,  3  wegestunden 
s.  Mülheim  a.  d.  Mosel  (Hiinelnstein). 
Anna  und  Else  von  —  Stiftsjungfrauen 
zu  Kaufungen  1397,  292. 

Huozmannus  bischof  zu  Speyer  1086, 
19. 

Huppuff.  Heinrich  schöffe  zu  Lichtenau 
1396,  291. 

Husen:  Hausen. 

Huslad:  Uschlag. 

Huter:  Hüter. 

I,  J  und  Y. 

Jacob  (Jacobus  67,  Jacof  233,  Jacob 
234)  früher  landbesitzer  in  Herles- 
hausen 1369,  233.  —  von  Bischoffe- 
rode.  —  von  Bisholder.  —  Kellener. 
—  Francisci.  —  Wegelappen. 

33 


614 


Jftcobs  —  Jokonnes. 


Jacobs.  Henne  und  s.  frau  Metze  1391, 
282. 

Jayspach :  Josbach  ? 

Jan  i""' Johannes. 

Janis.  Dietrich  von  —  vormals  pleban 
zu  [Ober-]Kaufungen,  dann  an  der 
sanct  Martinskirche  zu  Erfurt  1432, 
389  z  (siehe  auch  Dietrich). 

Jaßowe.  Dietrich  von  —  dechant  zu 
Ober-Dorla  1421,  366. 

Ichtershausen  onö.  Arnstadt  (Uchters- 
husen  348).  propst :  Nicolaus  Schuler. 

Ida  (Yde)  Eylgard. 

Ifta  wnw.  Creuzburg  (Yffede).  von  I. : 
Agnes  1366,  222.  ihr  söhn  Kraft 
1366—1382,  222.  262. 

Ihringshausen  nnö.  Cassel  (Iringeshusen 
114,  Yringeshusen  115,  Iringshaußen 
116  z,  Eringeshusen  219  z,  Iringishu- 
sen  250,  Yringishusen  344,  Irings- 
hausen  360z)  114.  115.  219.  250. 
251.  344.  360.  gutsbesitzer :  Holzsa- 
del. Colon:  Lantgraven.  flumamen: 
Tekershäuser  weg  360.  Stockbom 
360. 

Ilse:  Else. 

Hut.  Heinz  1399,  295. 

Ymmedeshusen :  Imshausen. 

Immenhausen  osö.  Grebenstein  (Immen- 
husen  168,  Ymmenhusen  170,  Ym- 
menhusin  242,  Ymenhusen  382).  von 
[aus]  I. :  Heinrich  Petri  priester.  Jo- 
hannes Fredeborn  cleriker  der  Main- 
zer dioecese.  —  pleban  325.  Gumpert. 
bürgermeister  170.  391.  Johannes 
von  Schachten,  schöffen  und  con- 
suln  170.  391.  Berger.  von  Eisungen. 
Freitag.  Habermann.  von  Haldessen. 
Heinrich  Schwiegersohn  des  landgra- 
fen  Johannes  [zu  Hessen].  Herdegen. 
Biche.  von  Sipe.  von  Wolf  hagen.  von 
Wormexe. 

Immenhausen  (Ymmenhusin)  colon  in 
Vellraar  1374,  242. 

Immichenhain  so.  Ziegenhain  (Ymme- 
chenhain)  Augustinemonnenkloster. 
propst  270. 

Immihilt  mutter  des  Billungschen  grafen 
Adelbert  f  zw.  880  u.  889,  3. 

Imshausen  ö.  Rotenburg  (Ymmedes- 
husen). Hermann  von  —  consul  zu 
Lichtenau  1323,  161. 

Indago:  Hain. 

Ingelheim  [Nieder-]  zw.  Mainz  und 
Bingen  (Ingilinheim)  [kaiserliche 
pfak]  4. 

Innocenz  (Innocentius  33,  Innocencius 
314)  III.  papst  1200,  33.  —  VII. 
papst  1405,  314.  318.  321.  322. 

Job  Vener. 

Jodde,  Jode,  Joede:  Jude. 


Johanna  (Hennette  248,  Johanne  252, 
Johannette  353,  Johannetta  381) 
pröpstin  zu  Kaufungen  1388 — 1428. 
276.  277.  292.  296.  331.  339.  362! 
353.  362.  381  (siehe  auch  Stein). 

Johannes  (Jo[annes]  30,  Johanse  121, 
Jo[hannes]  169,  Johan  205,  Jan  211, 
Johans  218,  Johann  236.  vgl.  Hans 
und  Henne)  XXII.  papst  1324,  166. 

—  XXm.  papst  1410,  344.  —  car- 
dinal  tit.  sanctae  Praxedis  1229,  41. 

—  erzbischof  zu  Trier,  früher  archi- 
diaconus  zu  Speyer  1198—1199,  80. 
31.  —  erzbischof  zu  Mainz  1406 — 
1409,  325.  342.  —  bischof  von  Ci- 
trum  und  vicar  des  erzbischofes  zu 
Mainz  1409,  342.  —  bischof  zu  Speyer 
1102,  20.  —  propst  des  klosters  Lip- 
poldsberg  1407,  331.  —  propst  des 
klosters  Weissenstein  1284,  62.  — 
rector  der  schulen  zu  Cassel  1321 — 
1322,  151.  154.  157.  158.  —  pleban 
zu  Ehlen  1361,  215.  —  pleban  zu 
[Ober-]Herold8hau8en,  caplan  und 
provisor  der  Kaufunger  kirche  1314 
—1336,  127.  169.  182.  185.  186.  192. 

—  pleban  zu  Lichtenau  1294,  81.  82. 

—  pleban   zu  Jielsungen  1386,  270. 

—  magister,  pleban  vermuthlich  zu 
Warburg  (Wartberg)  1291,  76.  — 
pleban  zu  Winningen  1281,  57.  — 
pleban  zu  Wolfsanger  1320—1824, 
149.  161.  167.  —  lector  der  Minder- 
brüder zu  Fritzlar  (siehe  Warburg). 

—  caplan   zu   Lubesrode   1324,   167. 

—  laienbruder  zu  Hadebrachtshausen 
(Mönchehof)  zw.  1189  und  1228,  40  a. 

—  glöckner  1296,  86.  —  centurio  zu 
Vollmarshausen  1327,  178.  —  prope 
casas,  consul  zu  Allendorf  1298,  93. 
94.  —  Adolfi.  —  von  Ammern.  — 
Baurus.  —  Bertrammis.  —  von  Plesse. 

—  Blickershausen.  —  Blume.  —  Pop- 
pe.  —   von  Brandenberg.   —   Brun. 

—  Keseling.  —  Kirchen.  —  Kitzin  g. 

—  Koch.  —  von  Coeln.  —  Conrad!. 

—  Thamme.  —  de  Dyken.  —  Dobbe. 

—  Trengelbach.  —  Eckel.  —  Eil- 
gard.  —  von  Eisungen.  —  Engelman, 

—  Ernst.  —  von  Eschwege.  —  von 
Vacha.  —  Pinke.  —  Virgiseln.  — 
Visil.  —  Fleischhauer.  —  von  Völ- 
kershausen.  —  Volghard.  —  Volg- 
hardi.  —  Voylsberg.  —  Volperti.  — 
de  Foro.  —  Fredeborn.  —  von  Pre- 
mersdorf.  —  Vrolike.  —  Fromme- 
knechte.  —  Vrowengel.    —  Funcke. 

—  von  Gilsa.  —  Goßewin.  —  Götz. 

—  Grebenstein.  —  Groppengißer.  — 
Grdndebach.  —  von  Gudensberg.  — 
Hagemeister,  —  Hagenerson.  —  von 


Johannetta  —  Lahngau. 


515 


Hain.  —  Haubenstrkker.  —  Hege- 
ner.  —  Heimbach.  —  von  Helfen- 
l)erg.  —  Herden.  —  Hertz.  —  Hesse. 

—  iandgraf  zu  Hessen.  —  von  Hesse- 
rode. —  von  Hoenrode.  —  Holzsa- 
del. —  von  Homberg.  —  Homud.  — 
Johannis.  —  Ysenbel.  —  Lantgra- 
ven.  —  Laubemann.  —  von  der  Ley- 
ten.    —   Liboge.    —    von  Linne.  — 

—  Linse.  —  Lodredde.  —  Lotze.  — 
Ludewiges.  —  Lupe.  —  Martin.  — 
Martini.  —  der  Meyde.  —  Meysen- 
bug.  —  von  Melsungen.  —  Moneta- 
rius.  —  Monin.  —  von  Münden.  — 
von  Nieste.  —  Nordelin.  —  Norders- 
hausen.  —  Ovelacker.  —  Reichen- 
bach. —  von  Rengelrode.  —  Ried- 
esel. —  Ryman.  —  von  Rodenstein. 

—  von  Rodheim.  —  Rudewig.  — 
R&me.  —  graf  von  Sayn.  —  von 
Sannem.  —  Sartoris.  —  von  Schach- 
ten. —  Schaubing.  —  Scheffer.  — 
Scheibe.  —  Schochhase.  —  Schom- 
burg.  —  Schonlower.  —  Schwaben- 
heim. —  Schwarze.  —  Seidenschwanz. 

—  Seilwinder.  —  Slune.  —  Spuleman. 

—  Stecke.  —  Stoter.  —  Stoz.  — 
von  Stromberg.  —  Walberg.  —  von 
Wallenstein.  —  von  Warburg.  — 
Weyner.  —  Weingarten.  —  von  dem 
Weingarten.  —  Weinrich.  —  Weise. 

—  von  Wildungen.   —   Wilmar.    — 

—  Winemari.  —  von  Wolfsanger.  — 
von  Wolfskehl.  —  von  WiUfingerode. 

—  Zuch. 

Johannetta,  Johannette:  Johanna. 

Johannis.  Johannes  consul  zu  Allen- 
dorf 1298,  91.  93.  94. 

Jordanus  bischof  von  Sabina  1438,  392. 

Jorge:  Georg. 

Josbach  nnö.  Kirchhain  (Jayspach?). 
Thilo  von  —  forstbeamter  des  land- 
grafen  [Heinrich  II.]  zu  Hessen  13B3, 
180. 

Jotta:  Jutta. 

Yringeshusen :  Ihringshausen. 

Yrlerßhusen :  Herleshausen. 

Ysenbel  (Yssenbel  295).  Johannes  knccht 
des  Stiftes  Kaufungen  1381,  255.  Her- 
bord 1899,  295. 

Isenhach,  Isennach:  Eisenach. 

Ysinher.  Konrad  1367,  226. 

Ysnacensis,  Yssenach,  Yßenache:  Eise- 
nach. 

Yssenbel:  Ysenbel. 

Italien  (Italia)  1. 

Itter  bürg  über  Thalitter  ssö.  Corbach 
(castrum  Itre  24,  Ytere  87,  Yttre 
1()4,  Ythre  104n).  vonL:  Gepa  ma- 
trone  1132,  24.  ihre  tochter  AViltru- 
dis  nonne  zu  Kaufungen  f  1132,  24. 


Heinemann  rath  der  landgräfin  Mech- 
tilde  zu  Hessen  1297—1304,  87. 104. 

Jude  (J&de  33L  Joede  337,  Jode  341, 
JÄde  350,  Judden  398,  Judde  398, 
Jude  398  z,  Jodde  413).  Mathias 
pfarrer  zu  Meimbressen,  von  1418  an 
zugleich  propst  des  klosters  Weissen- 
stein,  noch  später  canonicus  zu  Kau- 
fungen 1407—1434,  331,  337.  341. 
350.  359.  362.  398.  400.  413. 

Judemann  (Judeman  265,  Judemen  332, 
Jftdeman  339)  der  — 1370,  238.  die  — 
1423, 370.  Arnold  der  —  ritter  1368— 
1370,  227.  235.  236.  238.  f  1409, 
339.  1419,  362.  1423,  373.  s.  söhne 
Bruno  1368—1369,  227.  235.  t 
und  s.  wittwe  Jutta  1407,  332.  334. 
ihr  söhn  Albrecht  1383,  265.  f 
1407,  382.  und  Wilhelm  1368— 
1369,  227.  235.  f  1383,  265.  Arnolds 
tochter  Lise  vermählt  mit  Heiso  von 
Falken  und  deren  tochter  Jutta  ver- 
mählt mit  Otto  von  Leimbach.  — 
guter  der  —  340. 

Jiä^nde  sw.  Göttingen  (June).  Witte- 
kind von  —  1299,  95. 

Juliane,  capelle  der  heil.  —  im  Kau- 
funger Stiftswalde  zw.  Wellerode  und 
Eschenstruth,  forstort  Stückkirchen 
(sub  monte  103,  de  monte  sanctae 
Julianae  103  z,  in  monte  Lubesrode 
386  a.  und  b.)  103.  386  a.  und  b. 
(siehe  Kaufungen  und  Lubesrode.) 

June:  Jühnde. 

Jurgenberch :  Georgenberg. 

Jutta  (Jutta  27,  Jutta  165,  Jotta  185, 
Jdtte  207,  Jutte  209,  Yutta  230  z) 
äbtissin  zu  Kaufungen  1310 — 1378, 
120.  121.  130.  136.  147.  151.  154— 
163.  165.  167.  173.  174.  177.  181. 
185.  187.  196.  198.  199.  202.  204. 
207—209.  214.  215.  218.  219.  221. 
228.  230.  232.  234.  236.  242—247. 
(siehe  auch  Katzenelnbogen.)  —  küste- 
rin des  klosters  Lippoldsberg  1407, 
331.  —  frau  des  Kaufunger  ministe- 
rialen  Eckhard  1167,  27.  —  Volperti. 

—  von  Hoenrode.  —  Judemann.  — 

—  Keppeken.  —  von  Leimbach.  — 
von  Schilderode. 

Juvenis.  —  Heinrich  dechant  zu  Burschla 
1409,  338. 

K«  siehe  €• 
L. 

Lacnigouui,  Laenigouvi:  Leinegau. 
Lahngau.   [Ober-]   (pagus  Logenae)  7. 
gaugraf:  Richmund. 


516 


Lahnsiein  —  Licbtenaa. 


Lahnstein  (Lainstein).  Heinrich  von  — 
heimburge  zu  Lay  1369,  234. 

Lay  a.  d.  Mosel  sw.  Coblenz  (Legia 
11,  Leya  36,  Leye  44,  Leyen  44  z, 
Leyge  234z,  Ley  372z)  11.  261.  266. 
269.  369.  371.  372.  Heinrich  von  — 
1324, 166.  kirche  36.  37.  44.  46.  49. 
61.  69.  249.  371.  372.  plebane  und 
rectoren  der  kirche  37.  Nicolaus. 
Simon.  Hartrad.  Heinrich  von  Paf- 
fendorf. Heinrich  von  Ehrenfels,  vi- 
car :  Heinrich,  heimburge:  Heinrich 
von  Lahnstein.  schöffen4U7.  Engel- 
manns söhn.  Frubose.  (funtersen. 
Hagenerson.  vanHeytge.  Muschelin. 
Kaufunger  stiftshof  406.  407.  Wein- 
berge 261.  406.  407.  weinbergspäch- 
ter  und  ein  wohner:  Ailczeuner.  öli- 
gen. Truden.  Dunrich.  Eilgard.  Eü- 
gam.  von  Esch.  Gries.  Hegener.  Or- 
munczer.  Dse  Schuncken.  Layer 
mark  266.  flumame:  am  Hasel  266. 
im  sande  406. 

Lambert  (Lampert  3,  Lambertus  23, 
Lamprecht  399,  Lambert  401)  zw, 
880  und  889,  3.  —  vicedominus  1126, 
23.   —  abt   zu  Siegburg  1224,  37  z. 

—  Hase. 

Lanchemensis :  Langheim. 

LancBceynkel :  Langschenkel. 

Landegar.  Hans  zinsmann  in  Herles- 
hausen 1396,  288. 

Lange  grund.  land  des   landgrafen  im 

—  nnw.  Walburg  409. 
Langelo:  Langula. 

Langheim  so.  Lichtenfels  am  Main 
(Lanchemensis)  Cistercienserkloster. 
abt  33. 

Langobardi.  könig:  kaiser  Karl  der 
grosse. 

Langschenkel  (Lancsceynkel  164,  Lang- 
scenkel  157,  Lancschenckel  159  z). 
Werner  ritter  1322,  157.  Werner 
wappner  1322,  154.  157.  Heinrich 
wappner  1322—1323,  154.  167.  169. 
8.  frau  Elisabeth  1323,  159. 

Langula  ssw.  Mühlhausen  (Langelo). 
Christian  sen.  von  —  bürger  in  Mühl- 
hausen 1304—  zw.  1313  und  1316, 
102.  140. 

Lantgraven.  Johannes  colon  in  Ihrings- 
hausen  1410,  344. 

Lantgrebe.  Hermann  schöffe  zu  Cassel 
1417—1418,  357.  360. 

Lappe.  Hermann  schöffe  zu  Lichtenau 
1396,  291. 

Lare:  Lohre. 

Lateran  siehe  Rom. 

Laturre,  Capus  de  —  niagister,  decre- 
torum    doctor,    caplan    des   papstes, 


auditor  des  apostolischen  palastes  in 
Rom  1424,  376.  377. 

Laubemann  (Loubeman).  Johann  schöffe 
zu  Cassel  [1417—]  1424,  [357.]  378. 

Lauberbach.  [wüstung  sw.  Neuen-Hass- 
lau kreis  Gelnhausen  ?]  (Loubirbach). 
Hartmann  von  —  schultheiss  zu  Cas- 
sel 1351,  207. 

Lauchreden  (Louchreden).  Hermann 
zinsmann  in  Herleshansen  1396, 288. 

Lauchroeden  a.  d.  Werra  ssw.  Herles- 
hausen (Loichredyn  238,  Lauchredin 
421).  pfarrer:  Claus  Goldschmidt. 
Konrad  Gruning. 

Lebesat.  Peter  1384,  267. 

Lechtenvils:  Lichtenfels. 

Lechtenowe,  Lecthenowe:  Lichtenau. 

Legia,  Leye:  Lay. 

Leidenhofen  ssö.  Marburg  (Liuden- 
hove)  7. 

Leyge:  Lay. 

Leimbach  [welches?  am  wahrschein- 
lichsten wohl  das  unweit  des  rechten 
Werraufers  zw.  Berka  und  Heringen 
gelegene.]  (Leymbach  332).  von  L.: 
die  von  —  1369,  232  z.  Otto  burg- 
mann zu  Creuzburg  1407 —  zw.  1440 
und  1442,  332—334.  33^-340.  370. 
373.  375. 423.  s.  frau  Jutta  geb.  von 
Falken  1407—  zw.  1440  und  1442, 
332—334.  338—340.  373.  423. 

Leinegau  (Laenigouvi  5,  Lacnigouui 
5  z)  6.    gaugraf:  Hermann. 

Leyten  (Lyten  811,  Leyten  361).  Jo- 
hann und  Pilgrim  von  der  —  1404 — 
zw.  1415  u.  1419,  311.  36L 

Lemgo  nnö.  Detmold  (Lemegowe  107, 
Lymego  116,  Lemeffoe  126,  Lemego 
132,  Lemogowe  18($.  Hartmann  von 
—  consul  zu  Cassel  1307—1336,  107. 
115.  117.  126.  130.  132.  138.  142. 
143.  150.  152.  174.  180.  188. 

Lenzenburg  (Lenczinberg  214,  Lenczen- 
borg  229,  Lentzenburg  233).  Ditzel 
bürger  in  Creuzburg  l&l,  214.  Hein- 
rich Pächter  und  zinsmann  in  Herles- 
hausen 1368-1369,  229.  233. 

Ler knappe.  Heinrich  consul  zu  Allen- 
dorf 1298,  93  (siehe  auch  Doctor). 

Lethgebur.  Berthold  in  (rrossen-Gottem 
1336,  192. 

Lewe.  Heinrich  hausbesitzer  in  der 
neustadt  Cassel  1326,  175. 

Lewengut  (Lewingud  210,  Lewinguyt 
210  z)  siehe  Crumbach. 

Lyberen.  die  —  ehemals  gutsbesitzerin 
in  Ochshausen  1324,  164. 

Lyboge.  Johannes  (Hans)  und  s.  frau 
Kunne  1381,  265.  256. 

Lichtenau  so.  Cassel  (Lichtenowe  81, 
Lechtenowe    103,    Lychtenowe   147, 


Liohtenfels  —  Ludwig. 


617 


Lecthenowe  154,  Lichstenowe  161, 
Liechtenowe  264,  Liechtenauwe  286, 
Lichtenouwe  291,  Lichtenauwe  305, 
Liechtenaw  409)  147.  161.  268.  291. 
886a.  und  b.  plebane:  Johannes. 
"Warmund.  Ortwin.  burgmänner: 
von  Betterode.  von  BischofEerode. 
Meysenbug.  bürge  rschaft  149. 
bürgermeister  147.  149.  161.  291. 
805.  von  Glimmerode.  Hagemeister. 
Heiligenstadt,  die  ältesten  409.  oon- 
suln  und  schöffen:  147.  149.  161. 
291.  305.  von  Bergheim.  Finke.  von 
Glimmerode.  Hagemeister  söhn,  von 
Hausen.  Hecke.  Herold.  Thilo  und 
Heinrich  von  Hollstein,  von  Holz- 
bach. Huppuff,  von  Imshausen.  Lappe. 
Ortmar.  Ileinherus.  von  Botenburg. 
Scheffer.  Eckhard  und  Heinz  Smed. 
Wemher.  Winter.  Wolfgrube.  Zaun, 
bürger  und  einwohner :  Heimbriches. 
von  Hoenrode.  —  maß  286. 

Lichtenfels  so.  Medebach  (Lechtenvils). 
Dietrich  von  —  bürgermeister  zu 
Volkmarsen  1310,  119. 

Liesbom  nw.  Lippstadt  (Liesbem)  Be- 
nedictinerkloster  96. 

Lymego:  Lemgo. 

Lyndemanns  gut  siehe  Herleshausen. 

Linne  wüstung  ssö.  Frankenberg  zw.Wil- 
lersdorf  und  Bottendorf,  wo  noch 
die  Linner  mühle  (Lynne  107).  von 
— :  Gerlach  ritter  1807,  107.  Johann 
knappe  1351,  207. 

Linse.  Johannes  priester  1409,  338. 

Lippia:  Lippstadt. 

Lippoldsberg  a.  d.  W^eser  nnw.  Mün- 
den (Lyppoldesberge  316,  Lippol- 
desberghe  317,  Lippoldesberge  320, 
Lyppoldesberghe  323,  Lippoldisberg 
331z)  Benedictinemonnenkloster  816. 
317.  319.  320.  323.  381.  337.  propst: 
Johann,  priorin:  Kunne.  Sängerin: 
Else,  küsterin:  Jutta,  kämmerin: 
eine. 

Lippstadt  a.  d.  Lippe  in  Westfalen 
(Lippia)  Augustinereremitenkloster 
(fratres)  96.  Augustinerchorfrauen- 
kloster  (moniales)  96. 

Lise,  zu  Elisabeth,  (Lize  248,  Lyse  265, 
Lise  382)  von  Bruneck.  von  Falken, 
von  Heringen,  von  Bomrod. 

Lyten:  Leyten. 

Liudenhove:  Leidenhofen. 

Liudgerufl  bischof  zu  Cumae  1040,  17. 

Liutpert  [wohl  richtig  statt  Hrupert] 
erzbischof  zu  Mainz  zw.  880  u.  889, 
8  z. 

Lobehentze  in  Calden  1406,  325. 

Loben  (Lobene  52,  Löbene  52  z).  Hei- 
nemann von  —  bürger,    consul    und 


Schöffe  zu  Cassel  1271—1313,  52. 
107.  115.  117.  126. 

Lobesrode:  Lubesrode. 

Loddewic,  Lodewig:  Ludwig. 

Lodredde.  Johannes  cleriker  der  Main- 
zer dioecese  und  kaiserlicher  notar 
1408,  387. 

Loef  a.  d.  Mosel  w.  Boppard  (Love). 
pleban  61. 

Logena:  Lahn. 

Lohi*e  sw.  Felsberg  (Lare).  Thilo  von 
—  forstbeamter  des  landgrafen  [Hein- 
rich II.]  zu  Hessen  18^,  180. 

Loichredyn:  Lauchroeden. 

Lonberer.  Konrad  cleriker  der  Mainzer 
dioecese  1421,  367. 

Lorchen  (Lorchen  419,  Loricha  420) 
gräfin  von  Weilnau. 

Losse.  bach  von  Lichtenau  bis  Cassel 
(Losman)  246.  247.  267. 

Lothar  (Lotharius)  lU.  kaiser  1126 — 
1132,  28.  24. 

Lotze:  Lutz. 

Lotze.  Johannes  in  Calden  1406,  325. 

Loubeman:  Laubemann. 

Loubirbach :  Lauberbach. 

Love:  Loef. 

Lubesrode.  Klein-  wüstung  so.  Welle- 
rode, forstort  .Auf  dem  Hessenhagen^ 
im  Stiftswalde  (Lovesrothe  32  z,  Lo- 
vesrot  34,  Lovesroth  84  z,  Lovesrode 
76,  parvum  Lobesrode  108,  Lubis- 
rade  108  z,  parvum  Lobesrode  sub 
monte  sita  147,  Lubesrade  167,  Lu- 
bisrode  208,  mons  Lubisrade  386  a., 
mons  Lubesrode  886  b.).  34.  76.  103. 
147.  167.  208.  caplan  zu  —  [d.  h.  an 
der  capelle  sanct  Juliane] :  Johannes. 
Kaufunger  lehensmänner  zu  — :  Mein- 
ward von  Wolfsanger.  Siegfried,  Jo- 
hannes und  Yolpert  Baums.  Siehe 
auch  Juliane. 

Luchardi.  Christian  zinsmann  in  Ober- 
Heroldshausen  1868,  218. 

Lucken.  Henne  bürger  in  Grebenstein 
1407,  830. 

Lucowe.  Heinrich  von  —  succentor  (2. 
cantor)  zu  Fritzlar  1321,  153. 

Ludewiges  (Ludewig  357).  Johannes 
(Hans)  Schöffe  zu  Cassel  1417—1418, 
857.  860.  Ludwig  schöffe  daselbst 
1424,  378. 

Ludolf  (Hludolf  2,  Lutolfus  36,  Lu- 
dolfus  80,  Ludolff  86  z,  Ludolphus 
95,  Lutolf  206)  um  850,  2.  —  von 
Berlstedt.  —  Mahenkom.  —  von  Os- 
daxen.  —  von  Stockhausen.  —  von 
Webersted  t. 

Ludwig  (Hluduvicus  2,  Ludewicus  22, 
L&dewicus  36,  Ludewig  56,  Lodewi- 
cus  105,  Lüdowicus  107,  Ludowicus 


518 


Lübeck  —  Mainz. 


110,  Luduicus  157,  Loddewic  158, 
Ludwicus  174,  Ludwig  193,  Lftdo- 
wicus  199,  Lodewigh  205,  Lodewig 
218,  Lddewig  231,  Ludewig  357,  Lu- 
dewyg  397,  Lodwig416z.  vgl.  Lutz) 
[der  Deutsche]  könig  um  850,  2.  — 
graf  1123,  22.  —  abt  zu  [Spiea-] 
Cappel  1339, 199.  —  decan  der  kirche 
in  Rotenburg  1386,  270.  —  pfarrer 
zu  Schlierbach  1368,  231.  —  bruder 
des  Minoritenklosters  zu  Fritzlar 
1294,  81.  —  söhn  der  magd  Grela 
1396,  290.  291.  —  Aurifaber.  —  Ber- 
nonis.  —  von  Binsförth.  —  Boden- 
reif. —  von  Brandenberg.  —  IV. 
landgraf   zu   Thüringen.   —  Fymen. 

—  Vitulus.  —  Fleischhauer.  —  Voke. 

—  Goldschmidt.  —  Hartberin.  — 
von  Heyda.  —  I.  landgraf  zu  Hessen. 

—  von  Hoenrode.  —  Ludewiges.  — 
Monetarius.  —  von  Ritte.  —   Rote. 

—  von  Sandershausen.  —  Sapiens.  — 
Schindekopf.  —  von  Schlutwinsdorf. 

—  Scholle.  —  Seidenschwanz.  —  Sim- 
mershausen.  —  Slaten.  —  von  Son- 
dershausen. —  Stoz.  —  von  Uschlag. 

—  von  Walburg.  —  von  Wildungen. 

—  Wolff  von  Gudenberg.  —  Zopphe. 

—  von  Zwehren. 

Lübeck  (Lubicensis)  377.  cleriker  der 
dioecese  — :  Johannes  Hertz. 

Lützelngnade  wüstung  wohl  in  der  um- 
gegend  von  Hesserode  (Luzelengnade 
139,  Luczelengerade  139  z,  Luzelen- 
genade  146,  Luczelngerade  146  z)  139. 
146. 

Lukardis  (Lutgardis  27,  Lucardis  30, 
L[ukardis]  34,  Lutgardis  36,  Luchar- 
dis  65,  Luckardis  76,  Lucgardis  100, 
Lukardis  101,  Lutghardis  103,  Lug- 
gardis  106,  Lutgarde  220,  Lucart 
234,  Luckarde  234  z),  [I.]  äbtissin  zu 
Kaufungen  1167,  27  [wohl  auch  aus- 
stellerin der  urk.  1198,  30].  —  [11.] 
äbtissin  daselbst  1216—1228,  34.  36. 
38.  40.  40  a.  —  [III.]  äbtissin  da- 
selbst 1289—1309,  65.  75.  76.  81— 
83.  95.  97.  100—103.  106.  110.  111. 
116.   t   1318,    147.    —    Hagenerson. 

—  von  Hesserode.  —  Huges. 
Lupe.    Johann   schöffe   zu  Cassel  1417 

—1418,  357.  360. 
Lupnitz.  [Gross-  oder  Wenigen-  ?]  onö. 

oder  ö.  Eisenach   (Lupinze).     Berld 

von  —  vicar  an  der  kirche  U.  F.  in 

Eisenach  1368,  231. 
L[upoldus]   diacon   an   der   kirche   des 

heil.     Stephan    in    Bamberg     1200, 

33. 
Lupus.  Eberhard,  vater  und  söhn  (siehe 

WolfF  von  Gudenberg). 


Lupus.  Bernhard  consul  zu  Yolkraarsen 
1309,  114. 

Luslad:  Uschlag. 

Lusse.  Hermann  ritter  1366,  221. 

Lutolf.  Albrecht  zinsmann  in  Ober-He- 
roldshausen 1363,  218. 

Lutolf:  Ludolf. 

Lutz,  zu  Ludwig,  (Locze  231,  Lucze 
238,  Lotze  239,  Loczcze  244,  Lutze 
288,  Lotcze  416)  Bertrades.  —  von 
Brandenberg.  —  Fleischhauer.  — 
Folkenandes.  —  von  Romrod.  — 
—  Schindekopf.  —  von  Schlutwins- 
dorf. —  Zinhart. 


M.  äbtissin  zu  Kaufungen  um  1260, 48. 

Machtis  zinsmann  in  Herleshausen  1396, 
288. 

Mädelstein  wüste  bürg  sw.  nahe  Eise- 
nach (Metdenstein  47,  Meteustein 
55).  Friedrich  jun.  von  —  1248,47. 
t  1279,  55.  8.  söhn  Hermann  (siehe 
Treffurt). 

Magdeburg  a.  d.  Elbe  (Magdeburch 
11,  Meydeburg  207)  11.  custos :  nia- 
gister  Bertram. 

Maguntinus:  Mainz. 

Mahenkom  (irrig  Manborn  86  z).  Lu- 
dolf, Dietrich  und  Christian  in  Wicken- 
rode  1296,  86. 

Mahinmelthe.  Weraer  vogt  zu  Ehlen 
1377,  244. 

Mahthildis :  Mechtilde. 

Mayen  w.  Coblenz  (Meyen).  schöffen: 
Berland.  Thonhering. 

Mainz  am  Rhein  (Mogonciensis  3,  Mo- 
gontinus  8,  Maguntinus  35,  Mogim- 
tia  40,  Meintz  314  n,  Mencz  399)  40. 
kirche,  dioecese,  «e<2e«  3.  8.  46. 
49.  61.  75.  78.  81.  82.  134.  166.  216. 
217.  240;  249.  270.  281.  283.  297. 
308—310.  313—315.  318.  321.  322. 
325.  337.  341.  342.  344.  354.  356. 
359.  364.  365.  367—369.  371.  372. 
376.  377.  382.  386  a.  b.  und  c.  389. 
392.  399.  405.  414.  415.  418.  420. 
422.  erzbischöfe  (erzcapläne  und 
erzkanzler)  8.  108.  217.  325.  414. 
Liupert  [wohl  richtig  statt  Hrupert]. 
Willigis.  Erkenbald.  Aribo.  Bardo. 
Wezelo.  Adelbert  I.  Konrad  I.  Sieg- 
fried III.  Johannes  II.  Konrad  U. 
Konrad  III.  archidiacon:  Duio. 
prälaten  und  priester  am  do- 
me  35.  propst  217.  decane  369.  Si- 
mon. Johannes  Weise,  protonotar: 
Konrad  von  Gerstungen.  scholaster: 
P.  cantor  157.  G.  Richard,    kirche 


Malsburg  —  Mey. 


Sld 


sanct  Peter,  propst:  G[erbodo]. 
decan :  W.  capitel 40.  kirche  sanct 
Johannes,  canonicus:  Konrad  von 
Gerstungen.  kirche  sanct  Maria 
ad  gradus  (de  gradibus).  decan, 
scholaster  und  cantor  40.  scholaster 
82.  canonicus:  Wigand  magister. 
richter  des  Mainzer  Stuhles 
35.  40.  77.  78.  82.  92.  priester 
der  dioecese:  Danken.  Funcke, 
diacon  der  Mainzer  kirche:  Konrad 
Volghard.  cleriker  der  dioecese: 
Becker.  Timme.  Volghard.  Frede- 
bom.  Haubenstricker,  von  Heyda. 
Hollauch.  Lodredde.  Lonberer.  Mes- 
serschmidt. Morung.  Munden.  Reim- 
boldi.  Sartoris.  Weyner.  Weinrich. 
Wermann.  —  Stadt  240.  377.  bür- 
gerschaft  377. 

MflJsburg  wüste  bürg  nnw.  Zierenberg 
(Malesborgh  205,  Malspurgk  213, 
Malspurg  213,  Makborg  277,  Molß- 
burgk  277  z).  von  der  — :  Hermann 
knappe  1348,  205.  Gerlach  pastor  zu 
[Burg-]Uffeln,  Otto  und  Stephan  ge- 
brüder  1360, 213,  Gerlach  f  1388. 276. 
Stehen  (Stephan)  jun.  1388,  276.  277. 

Manbom  irrig  für  Mahenkoni. 

Mane.  Hermann  söhn  von  Berthold 
Comes,  Kaufunger  ministerial  und 
8.  bruder  Konrad  1216,  34. 

Mannenberch  irrig  für  ,in  Annenberg' 
(siehe  Ahnaberg). 

Marburg  a.  d.  Lahn  (Marpurch).  fra- 
tres  majores  (Dominicaner)  96.  fra- 
tres  minores  (Franciscaner)  96. 

Marcha:  Mark. 

M[arcus]  archidiacon  am  dorne  zu  Bam- 
berg 1200,  33. 

Mardachuson  [wüstung  im  nördlichen 
theile  des  Fränkischen  Hessengaues, 
wo?  ist  nicht  mehr  festzustellen]  (siehe 
urk.  nr.  3  n.  2)  3. 

Mardorf  nnw.  Homberg  (Marcdorff). 
erzpriester  270. 

Margarethe  (Margareta  270,  Marga- 
retha  272,  Margarethe  276,  Mar- 
greta  276,  Margarete  277,  Margrete 
282)  äbtissin  zu  Kaufungen  1386 — 
1397,  270.  272.  273.  276—279.  281. 
282.  286.  286.  290—292.  f  1403,  306 
(siehe  auch  Stein).  —  küsterin  da- 
selbst 1417, 353.  —  gräfin  von  Weilnau. 

Marienstadt  nw.  Hachenburg  (Mergen- 
stad)  Cistercienserkloster  371.  372. 
abt:  Rorich. 

Mark,  grafschaft  in  Westfalen  (Marcha 
104,  Margke  311,  Marcke  386).  gra- 
fen  von  der  — :  Eberhard  1304,  104. 
Adolf  (siehe  Cleve).  Märkische  Pfen- 
nige 311. 


Marpurch:  Marburg. 

Marquard  (Marquardus)  schöffe  zu 
Cassel  1304,  103.  —  von  Geismar. 

Marquardi.  Berthous  schÖffe  zu  Creuz- 
burg  1279,  53. 

Marrach.  Hans  zu  [Ober-]Kaufungen 
und  s.  frau  Eyle  1407,  327. 

Marsberg  [Ober-]  a.  d,  Diemel  wsw. 
Warburg  (mons  Martis)  Benedictiner- 
kloster  96. 

Martin  (Martinus)  V.  papst  1418—1428, 
369.  366.  367.  369.  371.  372.  377. 
382.  —  magister,  vicekanzler  der  Rö- 
mischen kirche  1229,  41. 

Martin,  kirche  und  koUegiatstift  des 
heil.  —  (siehe  Cassel).  Augustiner- 
chorherrenstift des  heil.  —  (siehe 
Heiligenstadt). 

Martini  (Mertin  303).  Alrad  richter  zu 
Volkmarsen  1309, 114.  Johannes  ple- 
ban  zu  Wolfsanger  und  besitzer  des 
altares  der  sanct  Nicolauscapelle  zu 
Kaufungen  1402—1410,  303.  308— 
310.  314.  321.  322.  341.  344. 

Martis.  Mons  — :  Marsberg. 

Mattenberg  wüstung  zw.  Ober-Zwehren 
u.  Altenritte  sw.  Cassel  (Mattenberge) 
97.  116. 

Mattenberg.  Hans  schöffe  zu  Cassel 
1407,  326.  Konrad  schöffe  daselbst 
1424,  378. 

Matthias  Jude. 

Mechtilde  (Mahthildis  26,  Methildis 
87,  Mechtildis  89,  Mechthildis  102, 
Mechthyldis  164,  Mettil  248,  Mech- 
chelt  292.  vgl.  Metze)  domina,  aus 
Bayern,  nonne  zu  Kaufungen  1160, 
26.  —  landgräfin  zu  Hessen.  —  von 
Bruneck.  —  von  Geismar.  —  von 
Rieneck.  —  Steinbuch.  —  von  Wal- 
dau. 

Meckenheim  ssw.  Bonn.  Heinrich  von 
—  cellerar  der  abtei  Siegburg  1423, 
372. 

Mederich  wüstung  nw.  Volkmarsen 
(Mederike  114,  Medrike  205).  von 
M.:  Dietrich  knappe  1309—1310, 
114.  119.  Herbord  ritter  1310,  119. 
Thilo  knappe  1348,  206. 

Mederich.  Konrad  (Kurt)  pfarrer  und 
vogt  zu  Kaufungen,  dann  magister 
und  canonicus  zu  Fritzlar  1361 — 1361, 
207.  216.    t  1432,  388. 

Meensen  nö.  Münden  (Mense  83,  Meynse 
96).  Dietrich  (Th.)  von  —  1294— 
1299,  83.  84.  96. 

Megenward:  Meinward. 

Meginfridus  vogt  [des  klosters  Kau- 
fungen?] um  860,  2. 

Mey.  Kurt  bürger  in  Zierenberg  1348, 
206. 


620 


Meide  —  Michelfeld. 


Meide  (Meide  210,  Meyde  889).  Här- 
tung der  —  Schöffe  zu  Cassel  1356, 
210.  Johann  der  —  pleban  zu  Ober- 
Kaufungen  1432,  388.  Vgl.  Ancilla- 
rum  und  Puellarum. 

Meydeburg:  Magdeburg. 

Meyen:  Mayen. 

Meyering  (Meygerinc).  Teylekyn  to  — 
zw.  1415  u.  1419,  361. 

Meimbressen  nnw.  Cassel  (Meynbrech- 
tessen  167,  Meinbressen  167,  Meyn- 
brechtsen  168,  Meinbrethessin  180, 
Meimbressen  205  z,  Meymereßin  209, 
Meynbressen  216,  Meymressen  216, 
Meynbresßen  320,  Meynbressin  331, 
Meynbresse  389).  Thilemann  von  — 
caplan  des  heil,  kreuzes  und  beneii- 
ciat  der  Stiftskirche  zu  Kaufungen 
1322—1333,  167.  160.  180.  f  1354, 
209.  kirche  216.  pfarrer  (plebane): 
216.  316.  317.  319.  320.  323.  Thile- 
mann. Dietrich.  Matthias  Jude.  Kra- 
koöwe.  Heinrich  Böddiger.  guter: 
Bischofsgut  u.  Bertramshufe  205. 215. 
ganerben  der  Bertramshufe:  Johann 
Keseling,  Hermann  und  Johann  Ber- 
trammis  gebrüder,  Thilo  Borchardes 
und  Heinrich  Scheibe,  besitzer  zweier 
höfe  des  Bischofsgutes:  Keseling. 

Meinfeld,  gau  links  der  unteren  Mosel 
bis  zum  Rhein  (Meinifelt  11,  Mey- 
nevelt  372)  11.  69.  372.  gaugraf: 
Berthold. 

Meynrades.  Heinrich  1279,  66. 

Meinricus  von  Didinchoven. 

Meynse:  Meensen. 

Meinward  (Megenwart  23,  Megenwar- 
dus  27,  Menwardus  97,  Mewardus 
131,  Meynwardus  153)  cleriker  1126, 
23.  —  ritter  1167,  27.  —Kaufunger 
ministerial  1189,  29.  —  erster  ehe- 
mann  von  Adelheid  frau  des  Volk- 
mar  Comes  f  1321,  163.  —  von  Gu- 
densberg.  —  von  Ramershausen.  — 
von  Wolfsanger. 

Meinwercus  von  Wolfsanger. 

Meis  G&ntersen. 

Meysenbug  (Meysenböch  121,  Messen- 
buch 296,  Meysenböch  296  s,  Mey- 
senbuch  370,  Meysinbugk  376).  Her- 
mann pleban  zu  Ostheim  1311,  121. 
Gerlach  burgmann  zu  Lichtenau  1399, 
296.  Johann  lehensmann  des  stiftes 
Kaufungen  1423,  370.  Beygher  (Bey- 
ge)  1423—1424,  373.  376. 

Meiser.  Ober-  sw.  Hofgeismar  (Meis- 
kere  10,  Meskere  41,  Meschere  69, 
Sutmeysere  76,  Sutmeser  121,  Obem- 
Meyßir  209,  Meyssere  209  z,  Oberen 
Messere  277,  Meischer  277  z,  Obim- 
meisse   401)    10.   41.  121.  209.  401. 


vogtei  über  die  Kaufunger  guter  in 

—  69.  Kaufunger  stiftshof  276.  277. 
landsiedel  desselben :  Thilemann  von 
Meimbressen.  Thilo  von  Uschlag  und 
8.  söhne  Kurt  u.  Thilo.  Thilo  Wolff  u. 
8.  söhne  Wolff  und  Arnold.  Stephan 
von  der  Malsburg,  besitzer  einer  hufe 
land  zu  erblehen:  Hermann  Witte. 
Gese  und  Cine  Witten,  mühle  in  —  76. 

Meissen  a.  d.  Elbe  (Missener  348,  My- 
ßener  groschen  358,  Missen  423). 
markgraf  von  — :  Wilhelm  [LEI.] 
landgraf  zu  Thüringen,  g^ld  348. 
349.  a58. 

Meiers  (Meier  341z).  Konrad  (Kurt) 
canonicus  der  sanct  Martinskirche  in 
Heiligenstadt  und  Elsa  s.  mutter  1409 
—1410,  341.  844. 

Melsungen  a.  d.  Fulda  s.  Cassel  (Mil- 
sungin  244,  Milsungen  270).  Johannes 
von  —  der  ältere  zu  Ober-Kaufungen 
1377,  244.     pleban:  Johannes. 

Melsungen  (Milsungen).  Katharine  1407, 
326. 

Mencz:  Mainz. 

Mendig.  Ober-  s.  des  Laacher  seees, 
kreis  Mayen,  (Overmendich)  2Ö0. 
Mendiger  maß  ^0. 

Mennychen.  Heinrich  bürgermeister  zu 
Eisenach  1312,  122. 

Mense:  Meensen. 

Menwardus:  Meinward. 

Merbodden.  Wigand  wappner  1423, 371. 

Merckirshusin :  Merxhausen. 

Merenberg.  Heinrich  hofbesitzer  in 
Ober -Kaufungen  1399—1417,  295. 
352.  t  1437,  411. 

Mergenstad :  Marienstadt. 

Mertin:  Martin. 

Merxhausen  ssö.  Wolf  hagen  (Merckirshu- 
sin) Augustinemonnenkloster.  propst 
270. 

Meschede  a.  d.  Ruhr  so.  Arnsberg,  Be- 
nedictinemonnenkloster  96. 

Meskere:  Meiser. 

Messenbuch :  Meysenbug. 

Messere:  Meiser. 

Messerschmidt  (Messersmed).  Konrad 
cleriker  der  Mainzer  dioecese  1438, 
416. 

Metdenstein,  Metenstein:  Mädelstein. 

Mettil:  Mechthilde. 

Mete  a.  d.  Mosel  (Mettensis  17,  Me- 
tensis  22).  bischöfe:  Dietrich.  Ste- 
phan. 

Metze,  zu  Mechtilde,  (Mecze  212,  Metze 
282,  Meccze  387)  Phasen.  —  Kop- 
pers.   —    von  Crumbach.   —   Deyn. 

—  Jacobs.  —  Weimars. 
Mewardus:  Meinward. 

Michelfeld  nw.  Auerbach  in  der  Ober- 


Mickel  —  Mnnt. 


B21 


pfalz  (Michilveldensis)  Benediktiner- 
kloster,   abt  33. 

Mickel  (Mikel).  Heinrich  Geriken  gen. 
—  367. 

Mihla  a.  d.  Werra  nö.  Creuzburg  (Myla 
51,  Mila  64).  von  M. :  Kunemund, 
vatersbruder  der  nachfolgenden  söhne 
Gertruds,  f  1304,  101.  Gertrud  1300, 
99.  ihre  4  söhne :  Dietrich  canonicus 
der  kirche  sanct  Maria  in  Eisenach 
1300—1301,  99.  100.  Hermann  sen. 
ritter,  ministerial  1279—1300,  54— 
56.  74.  99.  gen.  Smelzechen  1304, 
102.  Kunemund  ritter  1268—1304, 
61.  99.  101.  102.  8.  wittwe  wieder- 
vermählt mit  Helfricus  1304,  101. 
102.  Wezelo  ritter,  ministerial  1268 
—1279,  51.  54—56.  f  1304,  101.  s. 
söhn  Kunemund  1301—1315,  101. 
129.  ein  anderer  Kunemund  ritter 
1304—1316,  101.  129.  s.  brüder  Her- 
mann, Friedrich  und  Albert  1315, 
129.  Rudolf  Priester  1322,  155.  156. 

Mylingen  [=  dem  in  die  Stadt  Creuz- 
burg aufgegangenen  orte  Meilingen  ?]. 
Berthold  von  —  decan  der  kirche 
in  Burschla  1312—1313,  122.  124. 
zugleich  canonicus  und  official  zu 
Dorla  1313—1316,  124.  129.  141 
(siehe  auch  Berthold). 

Milnaw  irrig  für  Wilnaw  (Weilnau). 

Milsüngen,  Milsungen:  Melsungen. 

Mirica:  Heydau. 

Missen:  Meissen. 

Modenbuch  (Modenb&ch  303,  Moden- 
bAch  326).  Hans  schöffe  zu  Cassel 
1402—1407,  303.  326. 

Mölbeche.  Berld  zinsmann  in  Herles- 
hausen 1369,  233. 

Moguntia:  Mainz. 

Molhusen :  Mühlhausen  i.  Th.  und  Mühl- 
hausen bei  Cassel. 

Moller.  Claus  pfarrer  zu  Walburg  1436, 
409. 

Mollers.  Fettenhenne  zinsmann  in  Ro- 
tenburg 1433,  394. 

Molners.  Rudolf  schulrector  der  sanct 
Martinskirche  in  Cassel  1404, 308. 309. 

Molßburgk:  Malsburg. 

Monetarius.  Heinrich  und  Johannes 
gebrüder  in  Allendorf  1298,  91.  92. 
94.  Kari  Schöffe  zu  Cassel  1307,  107. 
Heinrich  consul  zu  Volkmarsen  1309, 

114.  Gerhard  consul  zu  Cassel  1309, 

115.  117.  Ludwig  rector  der  kirche 
in  Volkmarsen  1310,  119.  Helwig 
hausbesitzer  in  Cassel  1336,191.  Kon- 
rad consul  zu  Allendorf  1336,  191. 

Monich.  Hermann  1322,  154. 
Monin.  Johannes  bruder  des  Minoriten- 
klosters  zu  Fritzlar  1324,  168. 


Montzer.  Konrad  1279,  56. 

More.  Konrad  1279,  66. 

Morsen.  Andreas  vicar  der  sanct  Mar- 
tinskirche in  Cassel  1405,  318. 

Morung  (Morüng)  Werner,  von  Cassel, 
cleriker  der  Mainzer  dioecese  und 
kaiserlicher  notar  1404—1418,  308 
—310.  314.  318.  321.  322.  341.  344. 
359. 

Mosel  nebenfluss  des  Rheins  (Mosella) 
44  z. 

Mühlberg  (Preuss.  generalstabskarte : 
Mihlberg)  osö.  Creuzburg  (Mulberg 
54,  Mulburch  55)  54.  55.  pleban: 
Hugoldus. 

Mühlhausen  in  Thüringen  nnö.  Eise- 
nach (Mulhusen  100,  MAlhusen  122, 
Molhusen  129)  102.  bürger  und  ein- 
wohnen Widekindi.  von  Creuzburg. 
Cuprifaber.  von  Langula.  MAschelin. 
Steinbuch  und  s.  frau  Mechtilde. 
geld  und  Währung  82.  100.  102.  122. 
169.  182.  186.  218.  226.  maß  82. 
192.  226.  339. 

Mühlhausen  wüstung  a.  d.  Ahna  n. 
dicht  vor  Cassel  (Molhusen  110,  Mul- 
husen 110  z,  MÄlhusen  188)  110.  111. 
Hermann  von  —  consul  zu  Cassel 
1335.  188  [oder  zu  Mühlhausen  i. 
Th.?] 

Mülverstedt  wnw.  Langensalza  (Mul- 
verstede)  56. 

Münden  am  zusammenfluss  der  Fulda 
und  Werra  zur  Weser  (Munden  48, 
Gemunden  79)  88.  von  M. :  Johan- 
nes priester  um  1250,  48.  Bruno 
consul  zu  Cassel  1317,  143.  Johannes 
consul  daselbst  1322—1326,  157. 164. 
165. 172.  176.  castellane:  Schultheiss. 
Herlevus.  bürger :  von  Bursfelde.  Vi- 
sil.  von  Hedemünden,  von  Hoenrode 
und  s.  frau  Gertrud.  Konrad  und  Jo- 
hannes von  Nieste.  Thilo  und  Kon- 
rad von  Stockhausen  gebrüder. 

Münzer  (Munczer).  Thilemann  schöffe 
der  altstadt  Cassel  1356,  210. 

Mulenbach.  [=  Mühlbach  ssö.  Hom- 
berg?]  (MÄlenbach).  vonM. :  Konrad 
bürgermeister  zu  Cassel  1401 — 1407, 
298.  303.  326.  Otto  1436,  408. 

Mulhusen:  Mühlhausen. 

Mulich  (Mülich  184  z).  Hermann  con- 
sul und  schöffe  zu  Cassel  1334—1356, 
184.  193.  210. 

Mulner.  Kurt  f ,  s.  wittw^e  Cine,  s.  söhn 
Heinz  Schröders  und  dessen  frau 
Hüle  1377,  245. 

Mulverstede:  Mülverstedt. 

Munden.  Heinrich  cleriker  der  Mainzer 
dioecese  1421,  368. 

Munt.  Hannes  1377,  244. 


5^^ 


MAscbelin  —  Obolus. 


MÄschelin.  Gerlach  schöffe  zu  Lay  1369, 
234. 

Mutesfeld  wüstung  ö.  Arnstadt  in  Thü- 
ringen oder  Motzfeld  wnw.  Vacha 
(Mutisfelt  230,  Mütisfeld  231).  Hein- 
rich von  —  canonicus  der  kirche 
sanct  Maria  in  Eisenach  1368,  230. 
231. 


N. 

Naumburg  in  Hessen  s.  Wolfhagen  (Nu- 
wenburch).  Volkwin  von  —  1199,  32. 

Nebelung  (Nebelunk  351,  Nevelunc  361) 
von  Hardenberg. 

Nebelung.  Hans  1441,  421. 

Nedergut  siehe  Umbach. 

Nese:  Agnes. 

Nesselroeden  ^tiw.  Herleshausen  (Nezel- 
riede  61,  Neßelriden  339).  von  N. : 
Berthold  1268,  61.  Berld  burgmann 
zu  Creuzburg  1409,  339. 

Netze  nw.  Fritzlar  (Nezce  96,  Netze 
199,  Necze  270)  Cisterciensemonnen- 
kloster  96.    propst  199.  270. 

Neuenburg  wöste,  aber  theilweis  wieder 
hergestellte  ehemals  landgräflich  Thü- 
ringsche  bürg  bei  Freiburg  a.  d.  Un- 
strut  (Nuenburg)  36. 

Neuhausen  nnw.  nahe  Worms  (Nuhu- 
sen)  22. 

Neumeyers  (Nuwemevgers)  in  Gens- 
wabe 1417,  367. 

Neumeister  (Nuwemeister).  Konrad 
hausbesitzer  in  der  neustadt  Cassel 
1326,  175. 

Nezce:  Netze. 

Nezelriede :  Nesselroeden. 

Nicolaus  (Nycolaus  273,  Nicolaus  380). 
capelle  und  altar  des  heil.  —  siehe 
Kaufungen. 

Nicolaus  (Nicholaus  57,  Nycolawes 
218,  Niclaus  288,  Nyclawse  358,  Ny- 
colaus 367.  vgl.  Claus)  pleban  zu 
Lay  1281,  57.  —  pleban  zu  Walburg 
und  procurator  des  stiftes  Kaufungen 
1421,  367.  —  Buman.  —  Toppeier. 
—  Trott.  —  Haubt.  —  Schuler. 

Nyddem-Elnde :  Unter-Ellen. 

Niedenstein  nnw.  Gudensberg  (Nyden- 
stein).  Konrad  von  —  colon  in  Nie- 
der-Zwehren  1298,  89. 

Niedergut  (Nedergut)  siehe  Umbach. 

Nieder-Heroldshausen :    Heroldshausen. 

Nieder-Kaufungen :  Kaufungen. 

Nieder-Z wehren :  Zwehren. 

Nieste  dorf  am  gleichnamigen  bache, 
der  bei  Sandershausen  in  die  Fulda 
mündet,  nnö.  Ober-Kaufungen  (Nyste 
79,   Nießt   263).    bach  263.    Konrad 


und  Johannes  von  —  bürger  in  Mün- 
den 1293,  79. 

Nirstete  prior  zu  Plateria,  kanzleibe- 
amter  des  concils  zu  Basel  1488, 
414  z. 

Nörten  a.  d.  Leine  n.  Göttingen  (Nor- 
thun  211).  sanct  Peterskirche  380. 
pröpste :  Johann  von  Plesse.  Johann 
von  Rengelrode. 

Noldeke  der  Schröder  haus-  und  hofbe- 
sitzer  in  Hekerdeshof  1415,  350. 

Norbert  (Norpertus  27,  Norbertus  28), 
ritter  1167,  27.  —  Kaufunger  mini- 
sterial  in  Uschlag  1174,  ^.  —  von 
Sandershausen. 

Nordelin.  Konrad  bürger  in  Cassel,  s. 
frau  Hildegard  und  söhn  Johannes 
1324,  165. 

Nordershausen.  Johannes  canonicus  an 
der  kirche  sanct  Martin  in  Cassel 
1420,  363. 

Nordshausen  sw.  Cassel  (Nordershusen 
76,  Norderhusen  175,  Nordirshusen 
176  z,  Nordershusin  2i70)  Cistercien- 
semonnenkloster.  Heinrich  von  — 
consul  zu  Cassel  1317—1328,  143. 
167.  164.  165.  172.  176. 179.  propste 
des  klosters  175.  270.  Heinrich.  Th. 
—  äbtissin,  priorin  und  convent  175. 

Northun:  Nörten. 

Nothevol.  Hermann  1248,  47. 

Noviant.  Wilhelm  von  —  propst  des 
klosters  der  heil.  IVlaria  vor  Ander- 
nach 1289,  65. 

Nuenburg:  Neuenburg. 

Nuhnnebaum  [Nonnenbaum?]  in  der 
gemarkung  von  Walburg  409. 

Nuhusen:  Neuhausen. 

Nuße.  Henze  in  Ober-Kaufungen  und 
s.  frau  Katharine  1482,  387. 

Nuw^emeyger :  Neumeyer. 

Nuwemeister :  Neumeister. 

Nuw^enburch:  Naumburg  i.  H. 

0. 

Ober-Kaufungen :  Kaufungen. 
Ober-Dorla:  Dorla. 
Ober-Eisungen :  Eisungen. 
Ober-Vellmar :  Vellmar. 
Ober-Heroldshausen :  Heroldshausen. 
Ober-Meiser:  Meiser. 
Ober-Mendig:  Mendig. 
Oberode  a.  d.  Werra  w.   Hedemünden 

(Overode)  211. 
Ober-Seebach:  Seebach. 
Ober-Wehlheiden :  Wehlheiden. 
Obilacker:  Ovelacker. 
Obulus  (siehe  auch  Scherf).   Hermann, 

Kunemund,  Wolfer  und  Heyso   ge- 


Ochshausen  —  Bamershausen. 


523 


brüder  1313,  125.  Reinhard  ihres 
vaters  bruder  t  1290,  74.  und  1313, 
126,  sowie  s.  wittwe  Gertrud  geb. 
von  Seebach  1290—1313,  74. 125.  und 
tochter  Gertrud  beguine  1314,  127. 
.128. 

Ochshausen  so.  Oassel  (Oggozeshusum 
20,  Oxishusen  20  z,  Ockeshusen  164, 
Ockishusen  164  z,  Ogkeßhusen  408, 
Ockshaußen  408z)  20.  164.  408.  guts- 
besitzer:  graf  Werner  vogt  desklosters 
Kaufungen,    die  Lyberen. 

Octavianus  cardinal  tit.  sanctorum  Ser- 
gii  et  Bachi  1229,  41. 

Oda  [gräiin  von  Egenesheim  im  El- 
sass,  Schwestertochter  der  „kaiserin 
Kunigunde]  (Oda  8,  6ta  12,  Vta  12  n, 
Uta  13  n,  Uta  13  n,  Otha92,  Üdal08, 
Uda  108)  erste  äbtissin  zu  Kauf  ungen 
1019—1028,  8.  12—15.  —  Ribe. 

Odelsen  wüst  [an  stelle  der  jetzigen 
colonie  Philippinenthal  onö.  Wolf- 
hagen]. Heinrich  von  —  canonicus 
zu  Fritzlar  1321,  153. 

Oderhildis  (Uderhildis  191).  Dietrich 
consul,  später  bürgermeister  zu  Al- 
lendorf 1298—1336,  91.  93.  94.  191. 

Gedingen  ssw.  Meschede  in  Westfalen 
(Odinge)  Benedictinemonnenkloster 
96. 

Oeft  bei  Kettwig  a.  d.  Ruhr  nnö.  Düs- 
seldorf (Ovete).  Heinrich  von  —  zw. 
1415  u.  1419,  361. 

Oelshausen  osö.  Wolfhagen  (Oelshusen). 
Konrad  consul  zu  Grebenstein  1408, 
337. 

Offhausen  kreis  Altenkirchen  nö.  Betz- 
dorf a.  d.  Sieg  (Offhusin).  Dietrich 
von  —  wappner  1423,  371.  372. 

Oggozeshusum,  Ogkeßhusen :  Ochs- 
hausen. 

Olinghausen  w.  Arnsberg  (Olinchusen) 
Fraemonstratensemonnenkloster  96. 

Olricus:  Ulrich. 

Omele.  Hermann  consul  zu  Cassel 
1334—1336,  184.  193. 

Oremus.  Siegfried  priester,  besitzer  des 
altares  U.  L.  F.  in  der  Stiftskirche 
zu  Kaufungen  1428—1438,  381.  382. 
411.  413—415. 

Ormunczer.  Arnold  weinbergspächter  zu 
Lay  1436,  406.  407. 

Ortmar.  Heinrich  schöfEe  zu  Lichtenau 
1396,  291. 

Orto  Pellifex. 

Ortwin  pleban  zu  Lichtenau  1320 — 
1322,  149.  151.  154. 

Osanne  Topf. 

Osdaxen  wüstung  a.  d.  Diemel  w.  War- 
burg (Osdagessen).  Ludolf  von  — 
ritter  1294,  80. 


Ospert  (Ospertus  176,  Osprecht  207, 
Ospracht  220)  erzpriester  und  pfarrer 
zu  Kirchditmold  1326—1361,  176. 
180.  207.  —  Büne. 

Osterfeld  (Oisterfellt,  Ostirfelt)  siehe 
Dahlheim. 

Osterhausen  wüstung  a.  d.  Twiste  s. 
Arolsen,  EUeringhausen  gegenüber 
(Osterhusen).  Heinrich  von  —  ritter 
1294,  80. 

Ostheim  wnw.  Hofgeismar  (Ostheym). 
pleban:  Hermann  Meysenbug. 

Ostirhilt  zinsfrau  im  Hain  1368,  231. 

Ota,  Otha:  Oda. 

Ottera,  Otterau:  Ottrau. 

Otto  (Otto  59,  Otte  211,  Otthe  221) 
kanzleibeamter  des  concils  zu  Basel 
1438,  414  z.  —  von  Plesse.  —  Canis 
(Hund).  —  von  Falkenberg.  —  Groppe 
von  Gudenberg.  —  landgraf  zu  Hes- 
sen. —  Hochußen.  —  von  Leimbach, 
von  der  Malsburg.  —  von  Mulen- 
bach.  —  von  Rusteberg.  —  Schin- 
dekopf. 

Ottrau  so.  Ziegenhain  (Ottera  270,  Ot- 
terau 270s).  erzpriester  270.  pleban: 
Thilemann. 

Otwinus.  ministerial  der  Kaufunger 
kirche  1109,  21. 

ödalricus,  ödelricus:  Ulrich. 

Öta:  Oda. 

Ovelacker  (Obilacker).  Johann  und  s. 
frau  Bele  1415,  351. 

Overode:  Oberode. 

Ovete:  Oeft. 

Owe:  Aue. 

Oxishusen:  Ochshausen. 

Ozze  cleriker  1102,  20. 


P  siehe  B. 


Quistelberch :  Küstelberg. 


B. 

Rabe  (Rabin)  von  der  Kugelburg. 
Radolfus  scholaster  zu  Soest  1224,  37. 
Räuber  (Royber).  Arnold  einwohner  in 

Gudensberg  1315,  131. 
Rainaldus  cardinal  tit.  sanct  Eustachius 

1229,  41. 
Rainerius  cardinal  tit.    sanct  Maria  in 

Cosmedin  1229,  41. 
Ramershausen  wüstung  in  der  umge- 

gend  Cassels  rechts  der  Fulda  (Ra- 

mershusen  97,    Remershaußen  115  z) 


524 


Ransbach  —  Rheinische. 


114.  115.  Meinward  von  —  consul 
zu  Cassel  1299,  97. 

Ransbach  (irrig  Ramsbach)  s.  Ziegen- 
hain, hof  des  klosters  Haina  255  a. 

Raser.  A.  beamter  der  päpstlichen  poe- 
nitentiarie  1433,  392  z. 

Rasor.  Heinrich  consul  zu  Allendorf 
1298,  91.  93.  94  Konrad  1417,  354. 

Raspe.  Heinrich  bruder  des  landgrafen 
Ludwig  IV.  zu  Thüringen. 

Rathard.  Heinrich  und  Konrad  gebrü- 
der,  consuln  zu  Allendorf  1336,  191. 

Rechberg  (Rechbergk)  jetzt  unbekannt, 
ohne  zweifei  feldlage  nahe  bei  Rech- 
feld 409. 

Rechfeld  wüstung  n.  Walburg  (Reich- 
feild  286)  279.  das  —  286  (siehe 
Siegel  301  und  karte). 

Redesei:  Riedesel. 

Reginbod  um  850,  2. 

Reginhardus:  Reinhard. 

Reichenbach  wüste  landgräflich  Hes- 
sische bürg  so.  Lichtenau  (Richen- 
bach  264,  Riechinbach  286).  von  R. : 
Hartrad  knappe,  Schwiegersohn  Hein- 
richs von  Rodersen  1320,  148.  — 
Heinrich  Wienze,  von  —  [burgmann 
zu  — ].  burgmann:  von  Wickersa. 
vogt :  165. 166.  Herwig  von  Ditmold. 

Reichenbach  dorf  und  comthurei  des 
Deutschen  ordens  (domus  Theutoni- 
ca81)  so.  Lichtenau  (Richenbach  81, 
Rychenbach  168)  81.  comthur:  Dit- 
mar  von  Virbach,    gerichtsbezirk  268. 

Reichenbach  (Richinbach  359,  Richen- 
bach 410).  Johannes  erzpriester  des 
Stuhles  zu  [Kirch-]Ditmold  1418, 359. 
Johann  pfarrer,  dann  canonicus  zu 
Kaufungen  1437-1438,  410.  413. 

Reichfeild:  Rechfeld. 

Reymar  irrig  für  Beymar. 

Reimbold  (Reimboldus  27,  Reynboldus 
76,  Renebolt  269)  canonicus  zu  Kau- 
fungen 1167,  27.  —  decan  zu  Fritz- 
lar 1291,  76.  —  Ryenckenson. 

Reimbold  (Reymbolde  283  z,  Reimbold 
394).  Eckel  1392,  283  z.  Hermann 
zinsmann  in  Ober-Kaufungen  1433, 
394. 

Reymboldi.  Heinrich  cleriker  der  Main- 
zer dioecese  und  Schreiber  des  land- 
grafen Ludwig  I.  zu  Hessen  1438, 
413.  415. 

Reynbote  consul  zu  Creuzburg  1315, 
134. 

Reynburgis  von  Gudensberff. 

Reynfried  (Reynfridus  112)  von  He- 
ringen. 

Reingoldeshusen :  Reinoldshausen. 

Reinhard  (Reginhardus  17,  Reinardus 
37,  Reinhardus  37  n,    Renhardus  74, 


Reynardus  103,  Reynhardus  115,  Ren- 
harus  117,  Reynhard  168,  Reynhart 
221,  Reinhart  224,  Reinnhardt  283  z, 
Reinhard  238,  Reyenhard  288,  Rein- 
hartus  404  s)  graf  1040,  17.  —  ple- 
ban  zu  Kaufungen  1224—1228,  37. 
40  a.  —  Ancillarum.  —  von  Bran- 
denberg.  —  Puellarum.  —  von  OtA- 
senhausen.  —  Obulus.  —  von  San- 
dershausen. —  Scherf .  —  von  Stock- 
hausen. 

Reynhardi  (Renhardi).  Siegfried  schöffe 
und  consul,  später  bürgermeister  zu 
Cassel  1804—1316,  108.  113.  115. 
117.  118.  126.  180.  132.  188.  142. 
143.  150. 

Reinher  (Reinherus  147,  Reynfaerus 
178,  Reynher  257)  consul  und  schöfife 
zu  Lichtenau  1318,  147.  —  Veckir. 
—  von  Holzbach.  —  von  Wichdorf. 

Reinhold  (Reynold)  der  lange  von  We- 
berstedt. 

Reinicgowe:  Ringgau. 

Reinoldshausen,  jetzt  Vorwerk  Reinshof 
s.  Göttingen  (Rengatshusen  79,  Rein- 
goldeshusen 96).  Heinrich  von  — 
ritter  1293—1299,  79.  95. 

Reinshusen:  Rendershausen. 

Remershaußen :  Ramershausen. 

Rendershausen,  auch  Rengershausen, 
Wüstung  a.  d.  Geister  s.  Witzenhau- 
sen (Rengishusen  327,  Rendeshusen 
328,  RendeshAsen  335,  Rendehausen 
335  z).  Heinrich  von  —  1407—1408, 
327.  328.  335. 

Renebolt:  Reimbold. 

Rengatshusen :  Reinoldshausen. 

Rengelrode  w.  Heiligenstadt  (Reneol- 
derod  90,  Rengilderade  380).  von  R. : 
Johannes   ritter    1298,    90.     Johann 

Sropst  der  sanct  Peterskirche  zu 
förien  und  provisor  der  erzbischöf- 
liehen  curie  in  Erfurt  1427,  880. 

Rengershausen  ssw.  Cassel  (Renges- 
husen  60,  Rengishusen  60  z)  60.  flur- 
name:  waldhufe. 

Rengershausen  nw.  Frankenberg  (Ren- 
girshusen)  hof  des  klosters  Haina 
255  a. 

Rengishusen :  Rendershausen  und  Ren- 
gershausen. 

Renhardus,  Renharus:  Reinhard. 

Retterode  s.  Lichtenau  (Retterode  108, 
Rettenrode  151,  Retherode  155). 
Heinrich  von  —  burgmann  zu  Lich- 
tenau 1304—1324,  108.  151.  165. 
156.  168. 

Rheineck  am  Vinxtbache  nahe  dem 
Rhein  nw.  Andernach  (Rynecke). 
burggraf  von  —  280. 

Rheinische  (Rynsche  311,  Rinische  846, 


Ribe  —  Rorich. 


52B 


Rinsche  847,  Rynnsche  381)  gülden 
und  münze  59.  811.  828.  888.  848. 
846—849.  852.  8ö8.  8«2.  365.  866. 
871.  875.  881.  891.  896.  406.  407. 
416.  419. 

Ribe  (Rybe).  Konrad  bürger  in  Allen- 
dorf und  8.  frau  Oda  1298—1308, 
92.  98.  108.  ihr  söhn  Konrad  1808, 
108. 

Richard  cantor  der  Mainzer  kirche 
1123,  22.  —  von  Seebach. 

Riebe.  Albert  consul  zu  Immenhausen 
1324,  170.  Albert  erzpriester  zu 
[Kirch-]Ditmold  1891,  282. 

Richenbach:  Reichenbach. 

Richmundus  graf  des  [Ober-JLahngaues 
1018,  7. 

Riedesel  (Ritesel  87,  Ridesel  89,  Red- 
esel 107).  Johannes  ritter  1297—1307, 
87.  89.  107.  s.  frau  Kunigunde  1298, 
89.  und  söhn  Johannes  1307,  107. 

Ryenckenson.  Reimbold  in  Trimbs  und 
s.  frau  Sophie  1384,  269. 

Rieneck  a.  d.  Sinn  wsw.  Hammelburg 
(Rineckin  248).  Mechtilde  von  — 
Stiftsjungfrau  zu  Kaufungen  1878, 
248. 

Ryman.  Johann  und  s.  söhn  Dietrich 
zinsmänner  in  Ober-Heroldshausen 
1863,  218. 

Rynecke:  Rheineck. 

Ringgau.  der  — .  Thüringscher  gau  zu 
beiden  seiten  der  Werra,  von  Netra 
bis  Salzungen.  (Reinicgowe)  14.  gau- 
graf:  Sie^^ed. 

Ritandishusen  [=  Rittmannshausen  nw. 
Creuzburg?].  Hermann  von  —  con- 
sul zu  Creuzburg  1315,  134. 

Ritte  [Alten-  oder  Örossen-  ?]  sw.  Cassel 
20  [zweimal  genannt,  daher  wohl 
beide  dörfer  gemeint  sind],  von  R. : 
Ludwig  1339,  200.  Ditmar  und  Thi- 
lemann  bürger  in  Zierenberg  1348, 
205.     Vgl.  auch  Altenritte. 

Rodancherus  von  Fritzlar  [notar?]  zw. 
880  u.  889,  3. 

Rodegerus  consul  zu  Gudensberg  1816, 
189. 

Rodemanerodeh :  Rommerode. 

Rodenberg  [Rotenburg  a.  d.  Fulda?] 
(Rodenberch).  Thudo  von  —  1199,  32. 

Rodenberg:  Rotenburg. 

Rodendidmelle:  Ditmold. 

Rodenhausen  sw.  Marburg  (Rodinhu- 
sin).  Kuno  von  —  1390,  279. 

Rodenstein  wüste  bürg  im  Odenwald 
w.  des  dorfes  Eberbach,  nw.  Michel- 
stadt. Johannes  von  —  propst  der 
sanct  Peterskirche  in  Fritzlai*  1438, 
414. 

Rodersen    wüste    bürg    n.    Wolfhagen 


(Roderikessen  87,  Roderykessen  148). 
von  R.:  Heinrich  1297—1320,  87. 
148,  s.  söhne  Giso  propst  zu  Wille- 
badessen und  Adam  canonicus  zu 
Bergheim  a.  d.  Edder,  und  Schwie- 
gersöhne Konrad  Schultheiss  ritter, 
Hartrad  von  Reichenbach  und  Her- 
bold von  Amelunxen  knappen  1820, 
148. 

Rodheim,  [welches?]  (Roidheim).  Jo- 
hann Conradi,  von  — . 

Rodolfi.  Hermann  consul  und  schöffe 
zu  Cassel  1299—1307,  97.  107. 

Rodolfus:  Rudolf. 

Röhrenfurth  a.  d.  Fulda  n.  Melsungen 
(Rorenvort  82,  Romevort  76).  von 
(32:  in)  R:  Helmwicus  und  s.  brü- 
der,  Kaufunger  ministerialen  1199, 
82.  Wjgand  ritter  1291,  76. 

Rogge.  Heinrich  consul  zu  Volkmarsen 
1809,  114. 

Royber:  Räuber. 

Roide:  Rote. 

Roidheim:  Rodheim. 

Roydinberg:  Rotenburg. 

RolanduB  bürger  in  Allendorf  1285, 63. 

Rom  (Roma)  377.  päpste;  Alexan- 
der ni.  Coelestin  lEi.  Innocenz  III. 
Gregor  IX.  Alexander  IV.  Bonifa- 
ciusVIII.  Johann  XXn.  [ürbanV.] 
Innocenz  VII.  Gregor  XII.  Alexan- 
der V.  Johann  XXUI.  Martin  V. 
Eugen  rV.  der  heil,  stuhl  zu  — 
813.  Römische  kirche  33.  Römische 
curie  372.  876.  377.  414.  418.  sanct 
Peterskirche  386  a.,  b.  und  c.  392. 
cardinäle:  Pelagius.  Thomas.  Johan- 
nes. Bartholomeus.  Sigenbaldus.  Ste- 
phanus.  Octavianus.  Reinerius.  Egi- 
dius.  Petrus.  Reinaldus.  vicekanz- 
1er  der  Römischen  kirche:  Mar- 
tin magister.  auditor  sacri  pa- 
latii:  Capus  de  Laturre.  Lateran 
33.  Lateranisches  concil  414.  —  Rö- 
misches reich  siehe  Deutschland. 

Rommerode  nnö.  Lichtenau  (Rodema- 
nerodeh 21,  Rhommerade  409)  21. 
409.  besitzerin  eines  gutes :  Adelheid. 

Romrod  sw.  Alsfeld  im  Darmstädtischen 
Oberhessen  (Rumerade  237,  Rume- 
rod  237  z,  Rumerode  288,  Römerode 
238,  Rumrud  8628).  von  R.:  Her- 
mann knappe  1870,  237.  288  und 
1409,  340.  8.  frau  Sophie  1370,  288 
und  1409,  840.  ihre  söhne  Apel  und 
Lutz  1870,  288.  Lise  und  ihre  toch- 
ter  Sophie  Trott  1419,  862. 

Rorenvort,  Romevort:  Röhrenfurth. 

Rorich  (Roricus  871)  gutsbesitzer  in 
Herleshausen  1423.  870.  abt  des  klo- 
sters  Marienstadt  1428,  371.  372. 


626 


Rosbach  —  Sandenhausen. 


Rosbach  wüstimg  nahe  w.  Escheiistruth 
(Rospach  76)  29.  32.  76. 

Rosdorf  SSW.  Göttingen  (Rostorf),  do- 
minus Friedrich  von  —  1294,  84. 

Rose.  Konrad  bürger  in  Witzenhausen, 
8.  frau  Adelheid  und  tochter  Hedwig 
1396   290.  291. 

Rote  (Rothe  182,  Roide  185,  Rote  218) 
Ludwig  Colon  in  Ober-Heroldshausen 
1333—1363,  182.  185.  218.  Heinrich 
zinsmann  daselbst  und  s.  Schwester 
Elisabeth  1363,  218. 

Rotenburg  a.  d.  Fulda  ssö.  Cassel  (Ro- 
tenberg  47,  Rothenberg  47,  Roden- 
berg  161,  Roydinberg  270,  Royden- 
berg  270,  Rodinberg  394)  394.  von 
R. :  Hartrad  sen.  f  und  s.  söhn  Har- 
trad [Heinrich  ritter  und  Siegfried?] 
1248,  47.  Konrad  consul  zu  Lich- 
tenau 1323,  161.  —  decan  und  ca- 
pitel  des  collegiatstiftes  der  heil.  Ma- 
ria 270.  decan:  Ludwig,  canoniker: 
Funcke.  Schabedrisch.  —  zinsleute: 
Gnisse.  Mollers. 

Rotger:  Rüdiger. 

Rödewici.  Heinrich  hofbesitzer  in  [Nie- 
der-]Zwehren  1326,  177. 

Rovelin.  Arnold  weinzinsiger  in  Win- 
ningen  1281,  67. 

Ruchard  (Hruchard)  zw.  880  u.  889,  3. 

Rudewig  Wackirs. 

Rudewig.  Johann  bürgermeister  der 
neustadt  Cassel  1364,  220. 

Rudolf  (Ruodolfus  17,  Rftdolf  23,  Rö- 
dolfus  24,  Rudolfus  51,  Rodolphus 
58,  Rodolfus  114,  Rudolffus  308)  I. 
Römischer  könig  1290,  66—73.  f 
1404,  308.  309.  —  bischof  zu  Pa- 
derborn 1040,  17.  —  vicepropst  zu 
Dorla  1268,  51.  —  erzpriester  1126, 
23.  —  pleban  zu  Cammerforst,  päch- 
ter  des  Kaufunger  allodiums  in  He- 
roldshausen 1294,  82.  —  pleban  zu 
Frommershausen  1282,  58.  —  prie- 
ster  1132,  24.  —  Kaufunger  mini- 
sterial  1132,  24.  —  consul  zu  Volk- 
marsen 1309,  114.  —  von  Betten- 
hausen. —  von  Mihla.  —  Molner. 
—  der  lange  von  Weberstedt. 

Rüdiger  (Rudegerus  60,  Rudiger  233, 
Rutger  311,  Rotger  351,  Rotgher 
361,  Rotfferus  372)  erzpriester  zu 
[Kirch-]  Ditmold  1283,  60.  —  von 
Blittersdorff.  —  von  Bissen.  —  Vöy- 
ler.  —  von  Witten. 

Rüme.  Johannes  schultheiss  oder  welt- 
licher richter  zu  Grebenstein  1408, 
337. 

Rufus.  Gottschalk  bäcker,  consul  zu 
Volkmarsen  1309,  114.  Arnold  con- 
sul daselbst  1310,  119. 


Rumbeck  a.  d.  Ruhr  osö.  Arnsberg 
(Rumbike)  Praemonstratensemoimen- 
kloster  96. 

Rumerade:  Romrod. 

Rungolfi.  Ludwig  von  Zwehi*en  gen.  — . 

Runtzel.  Kunne,  ihr  söhn  Konrad  und 
tochter  Kunne  in  Genswabe  1417, 
357. 

Rupert  (Hrupert  3,  Rupertus  297)  Rö- 
mischer könig  1401,  297.  —  erzbi- 
schof  zu  Mainz  zw.  880  und  889,  3 
(vgl.  jedoch  Liutpert). 

Ruschen.  Henne  hausbesitzer  in  Heisa 
1434,  397. 

Rusteberg  w.  Heiligenstadt  (Rnsteberch 
136,  Rusteberg  136  z,  Rusteberghe 
886,  Rustberch  386  s,  Rustebergk 
386  z)  bürg  des  erzbischöflichen  stmi- 
les  zu  Mainz  386.  von  R.:  Arnold, 
Heyso  und  Otto  gebrüder  1316,  136. 
Heinrich  lehensmann  des  stiftes  Kau- 
fungen zu  Hedemünden  1430,  386. 
amtmann  zu  — :  Ernst  d.  alt.  von 
Uslar. 


8. 

Sabinensis  (Sabinerland  nö.  Rom)  392. 
bischof:  [cardinal]  Jordanus  [Orsini]. 
[bischofssitz :  Rom.] 

Sachsen  (Saxones  1,  Saxonia  32)  die  — 
1.  pfalzgrafen  von  — :  Hermann,  Lud- 
w^ig,  Albert  landgrafen  zu  Thürin- 
gen. 

Sayn  wüste  bürg  ö.  Neuwied  a.  Rhein 
(Seyn  292,  Sein  304,  Seyne350,  Seyna 
382,  Seym  383  n,  Siegenn  409).  von 
S. :  graf  Johannes  und  s.  frau  Adelheid 
t  1429,  383.  ihre  tochter  Bertha 
Stiftsjungfrau  1897,  292.  dann  äbtis- 
sin  zu  Kaufungen  1399 —  zu  ihrem 
tode  1442  juni  10.,  295.  297.  299. 
300.  304—306.  306-311.  314—323. 
326.  336.  341.  343.  344.  350.  351. 
358.  359.  363.  367  z.  370—373.  378. 
379.  382.  384.  394.  395.  398—401. 
404.  406—411.  417.  419.  423  (siehe 
auch  Bertha). 

Sallmannshausen  a.  d.  Werra  w.  Her- 
leshausen (Salmanshuysin  284,  Sal- 
menshusen  347,  Salmeshusen  347  z, 
irrig  Almenhusen  284  z)  284.  847. 
zinsleute:  Kunne  Polnchausen.  Brei- 
tebach. Teigebach.  Konrad  und  Hein- 
rich Döring. 

Salzungen  a.  d.  Werra  ssw.  Eisenach. 
Gerhard  von  —  und  s.  frau  Sophie 
tochter  des  grafen  Burchard  von 
Brandenberg  1279,  53.  54. 

Sandershausen  a.  d.  Fulda  und  Nieste 


S&nnem  —  Scliierstem. 


627 


onÖ.  Cassel  (Sandrateshusen  27,  San- 
derachteshusen  40  a,  Sandershusen 
62,  Sandirtshusin  113,  Sandershaußen 
115z)  27.  114.  115.  271.  von  S.: 
Norbert  ritter,  Schwiegervater  der 
ritter  Konrad  von  Peckelsheim  und 
Eckhard  von  Breitingen,  sowie  va- 
terabruder  Alberts  von  "Wolfsanger 
zw.  1189  u.  1228,  40  a.  Ludwig 
Schöffe  zu  Cassel  1304—1308,  103. 
107.  113.  Konrad  f  1309,  114.  115. 
Reinhard  f  1328,  179.  s.  wittwe 
Ermengard  gutsbesitzerin  in  Crum- 
bach  und  kinder  Ludwig,  Herbord, 
Gertrud,  Hedwig  und  Christine  1328, 
179.  —  gutsbesitzer :  Eckhard  und  s. 
frau  Jutta,  landbesitzer :  Egholf  und 
Giseler.  —  mühle  62. 

Sannem.  Johannes  von  —  cleriker  der 
dioecese  Verden  und  kaiserlicher  no- 
tar  [zu  Erfurt]  1421,  368. 

Sapiens.  Ludwig  schöffe  zu  Cassel  1307, 
107. 

Sartor.  Heidenreich  consul  zu  Cassel 
1299,  97. 

Sartoris.  Johannes,  von  Kirweiler  1432, 
389.  Hermann  cleriker  der  Mainzer 
dioecese  1438,  416. 

Saxo.  Sibodo  1248,  47.  Heinrich  bür- 
ger  in  Eisenach  1300,  99. 

Saxonia,  Saxones:  Sachsen. 

Scebe,  Sceybe,  Sceybo:  Scheibe. 

Seele:  Schele. 

Scerf:  Scherf. 

Scersteyn:  Schierstein? 

Schabedrisch.  Kurt  canonicus  zu  Ro- 
tenburg 1433,  394. 

Schachten  sw.  Grebenstein  (Scachten 
170).  von  S.:  Johannes  bürgermei- 
ster  zu  Immenhausen  1324, 170.  Ecke- 
brecht 1405,  316—320.  Hans  1420, 
365.  rector  der  kirche :  Konrad  Ha- 
seharde. 

Schäfer.  Peter  in  Hauckerode  f,  s. 
wittwe  Else  und  kinder  Henne,  Kunne 
und  Else  1403,  306. 

Schaken  ssw.  Corbach  Benedictiner- 
nonnenkloster  96. 

Scharfenberg  bei  Thal  so.  Eisenach 
(Scharffenberg)  . . .  1441,  421. 

Schartenberg  wüste  bürg  n.  Zierenberg 
(Scardenberch  32,  Schardenberg  103, 
Schartinberg  205,  Schardinberg  264). 
von  S.:  Stephan  1199,  32.  Albert 
knappe  1304,  103.  Stephan  ritter 
1348—1361,  205.  215.  und  Hermann 
knappe,  gebrüder  1361—1380,215. 264. 
amtmann  zu  — :  Thilo  von  Uschi ag. 

Schaube  (Schoybe  298,  Schoübe  303). 
Henne  m  Heiligenrode  1401 — 1402, 
298.  303. 


Schaubing.  Johann  propst  zu  Dorla 
1436,  402. 

Schauenburg.  wüste  bürg  bei  Hoof 
WSW.  Cassel  (Sco^vdnburc).  Adelbert 
von  —  Kaufunger  klostervogt  1132, 
24  (siehe  auch  Adelbert). 

Schauer.  Hans  1441,  421. 

Schebo:  Scheibe. 

Schede  w.  Amdberg  Praemonstratenser- 
kloster  96. 

Sehe f er.  Konrad,  Johann  Voylsbergs 
Stiefsohn,  zinsmann  in  Herleshausen, 
1369,  233. 

Schefir:  Schäfer. 

Scheffer  (Scheffir  291).  Kurt  schöffe 
zu  Lichtenau  1396,  291.  Heinrich 
1421,  367.  Hermann  zinsmann  in 
Wickenrode  1433,  394.  Heinz  zins- 
mann in  Eschenstnith  1433,  394.  Jo- 
hann pfarrer  zu  Suhl  1436,  402. 

Scheibe  (Sceybe  157,  Scebe  169,  Scey- 
bo 164,  Scheybo  166,  Scebo  174, 
Schebo  184,  Scheibo  184  n,  Schey- 
bin  206).  Johannes  sen.  consul  zu 
Cassel  1322—1324,  157.  164.  166. 
Johannes  jun.  consul  daselbst  1323 
—1336,  159:  174.  179.  184.  193. 
Hermann  colon  in  Nieder-Kaufungen 
1323,  162.  Heinrich  ganerbe  der 
Bertramshufe  in  Meimbressen  1348, 
205. 

Schele  (Seele  174,  Scheue  184).  Gott- 
fried consul  zu  Caasel  1326—1334, 
174.  179.  184. 

Schenk.  Heinrich  [wohl  identisch  mit 
dem  bei  v.  Buttlar  unter  Schenk  zu 
Schweinsberg  tafel  HI  angeführten 
Heinrich,  dem  haupte  der  ritterge- 
sellschaft  vom  hom  1364—1398] 
1390,  279. 

Scherf  =  Obulus  (Scheryf  102  n,  Scerfz 
127,  Sgerf  128,  Scerf  133,  Scherph 
133  z).  Hermann  von  Treffurt  gen. 
— .  Hermann  von  Treffurt.  jun.  gen. 
—  (siehe  Treffurt  und  Obulus). 
Wolfher  1304,  101s.  und  s.  söhn 
Hermann  jun.  gen.  —  1304,  101. 
Reinhard  ritter  f  1314,  127.  128. 
1315,  134.  s.  wittwe  Gertrud  und 
tochter  Gertrud  beguine  (siehe  Obu- 
lus). Hermann  1315,  129.  133—135. 
8.  frau  Adelheid  1316, 134.  s.  brüder 
Wolfer,  Kunemund  und  Heyso  1315, 
133.  Kunemund  und  Heyso  auch 
1315,  134.  Werner  Scherf  irrig  für 
Hermann  Scherf  1316,  133  z. 

Schemoüw^e.  Hermann  schöffe  zu  Cassel 
1401—1407,  298.  303.  326. 

Schierstein  a.  Rhein  wnw.  Bibrich  (Scer- 
steyn).   Heinrich  von  —  caplan  der 


628 


Schilderode  —  SchwarzacK. 


kirche  des  heil,  kreuzes  zu  Kaufungen 
1323,  IGO. 

Schilderode  wüstung  zw.  Nieder-Kau- 
fungen  und  Yolimarshausen.  Jutta 
von  —  1323,  162. 

Schindehütte.  Hermann  [in  Cassel?] 
1407,  326. 

Schindekopf  (Sendecop  51,  Schindekof 
53,  Schyndekopff  2i21,  Schindekoph 
284,  Schindekop  284  z).  Gottfried 
ritter  1268—1279,  51.  53.  54.  Dietzel, 
Apel  und  Otto  gebrüder  1366,  221. 
Otto  gutsbesitzer  in  Herleshausen 
1388,  275.  Ludwig  1392-1414,  284. 
347. 

Schindeleib  (Scyndeleyp  131,  Scinde- 
leyb  139,  Schindeleip  367,  Schinde- 
liep  368).  Ditmar  einwohner  in  Gu- 
densberg  1315,  131.  consul  daselbst 
1316,  139.  Hermann  scholaster  der 
kirche  sanct  Maria  in  Erfurt  1421, 
367.  368. 

Schleidem.  [Nieder-]  wsw.  Corbach  (Sle- 
dere)  Eonrad  von  —  ritter  1310, 119. 

Schlierbach  wüstung  s.  Eschwege,  w. 
Ober-Dünzebach  (Slirbach).  pfarrer: 
Ludwig. 

Schlotheim  onö.  Mühlhausen  (Slatheim). 
von  S. :  Hermann  truchsess  des  land- 
grafen  Ludwig  IV.  zu  Thüringen 
1224,  36.  Hermann  und  Günther  ge- 
brüder  1279,  54.  55.,  letzterer  auch 
56.    Heinrich  1279,  56. 

Schlutwinsdorf  wüstung  wohl  im  amte 
Spangenberg  (Sludinstorf  239,  Slu- 
tingistorf  243).  Lutz  von  —  wapp- 
ner 1372—1375,  239.  243. 

Schneeberger  (Sniberger)  pfennige  387. 

Schneider  (Snyder).  Henne  Gambach, 
von  Seligenstadt,  gen.  — . 

Schochhase.  Johannes  Kaufunger  le- 
hensmann  in  Dahlheim  1382,  263. 

Schoybe:  Schaube. 

Scholle  (Scolle  161,  Schollen  186, 
Scholle  244,  Schollin  331).  Heinrich 
1323—1334,  161.  186.  Heinrich  1377, 
244.  Ludwig  1407,  331. 

Schomburg  (Schoüwenburg  273,  Schou- 
wenburg274,  Schonborch295,  Schom- 
borg  295).  Johann  canonicus  der 
sanct  Martinskirche  zu  Cassel  1388 
—1427,  273.  274.  380.  Thilemann 
canonicus  zu  Kaufungen  1399 — 1407, 
295.  327.  t  1432,  390.  1438,  395. 
s.  bruder  Berthold  1433,  395. 

Schonenburg.  Ditmar  1338,  197. 

Schonhals.  Gottfried  wappner  1423, 
371.  372. 

Schonlower  (Schonlowir).  Johann  (Hen- 
ne) Schöffe  zu  Cassel  1417—1424, 
357.  360.  378. 


Schotemann  (Schotmann  256,  Schote- 
mann 259,  Schoteman  300).  Heiden- 
reich bürger  in  Cassel  1351,  207. 
Gottfried  magister,  canonicus  der 
sanct  Martinskirche  zu  Cassel,  pleban 
zu  Grebenstein  und  amtmann  des 
Stiftes  Kaufungen  1379—1403,  263. 
255.  269.  299—301.  304.  f  1404, 
307.    (siehe  auch  Gottfried.) 

Schotten.  Ditmar  1334,  186. 

Schoübe:  Schaube. 

Schouwenburg :  Schomburg. 

Schozbom.  Dietrich  1279,  53.  54. 

Schröder.  Henne  in  Ober-Kaufungen 
1432,  387. 

Schröders  (Schrodirs)  Henze,  gen.  Kurt 
Mulners  söhn,  in  Heisa  und  s.  fraa 
Hille  1377,  245. 

Schucharth.  Hans  schuliheiss  zu  Her- 
leshausen 1441,  421. 

Schütze  (Sch&cze  303).  Wigand  schöffe 
zu  Cassel  1401—1402,  298.  303. 

Schützeberg  wüstung  nö.  Wolfhagen 
(Schutteberg  205,  Schuczeberg  270, 
Scutzeberg  2708,  Sc&teberg  337, 
Schuczerberg  413).  von  Seh.:  Thile- 
mann bürger  in  Zierenberg  1848, 
205.  Heinrich  oberschreiber  des  land- 
grafen  Ludwig  I.  zu  Hessen  1438, 
413.  Dietrich  consul  zu  Grebenstein 
1408,  337.  erzpriester  zu  —  270. 

Schufeier  (Scuphelere).  Hermann  ein- 
wohner in  Gudensberg  1315,  131. 

Schuler  (Schüler).  Peter  bürger  in 
Eisenach  1369-1396,  288.  238.  28a 
8.  söhn  Nicolaus  1396,  288.  propst 
zu  Ichtershausen  1415—1418,  848. 
349.  358.  Peter  1441,  421. 

Schultheiss  (Sculthetus  95,  Scnlthete 
148).  Heinrich  castellan  zu  Münden 
1299,  95.  Konrad  ritter,  Schwieger- 
sohn Heinrichs  von  Eodersen  1820. 
148. 

Schuncken  (Sch&ncken  407).  Else  (Hse) 
weinbergspächterin  in  Lay  1436,  406. 
407. 

Schunesteyn.  Else  in  Yolimarshausen 
1357,  212. 

Schüchworte.  Hermann  gutsbesitzer  in 
Yolimarshausen  und  s.  frau  Gela  1357, 
212. 

Schurmann.  Peter  in  Wickenrode  und 
s.  frau  Eyle  1434,  400. 

Schutteberg :  Schützeberg. 

Schwabe  (Swab).  Konrad  1396,  288  z. 

Schwabenheym.  Jo[hannes]  kanjsleibe- 
amter  des  concils  zu  Basel  1488, 414  z. 

Schwanen  (Suanen).  Konrad  vom  — 
consul  zu  Yolkmarsen  1310,  119. 

Schwarzach  wsw.  Baden-Baden  (Suartz- 
ach)  Benedictinerabtei  31. 


Schwarze  —  Siegfried. 


629 


Schwarze  (Suarte  119,  Swarcze  283). 
Hemnann  consul  zu  Volkmarsen  1310, 
119.  Johannes  einwohner  in  [Ober-] 
Kaufungen  1392,  283. 

Schwerin  in  Mecklenburg  (Zwerinen- 
sis).  propst:  Johannes  Brun  decan 
der  kirche  sanct  Maria  in  Erfurt. 

Scindeleyb :  Schindeleib. 

Scolle:  Scholle. 

Scowinburc:  Schauenburg. 

Sc&teberg,  Scutzeberg:  Schiitzeberg. 

Sculthete,  Sculthetus:  Schultheiss. 

Scuphelere:  Schufeier. 

Seebach  Ober-  zw.  Mühlhausen  und 
Langensalza  (Sebeche  56,  Sebeche 
superior  127,  Sebecche  134,  Sebiche 
202)  66.  von  S.:  Albert  rector  der 
kirche  in  Ober-Seebach  und  Hermann 
burgherr  daselbst  gebrüder  1314, 127. 
Gertrud  wittwe  Reinhard  Schcrfs, 
geb.  von  Seebach  1315,  134.  Her- 
mann allein  1342,  202.  s.  söhn  Al- 
bert 1342,  202.  Richard  canonicus 
zu  Würzburg  1342,  202. 

Sefrit:  Siegfried. 

Sega:  Sieg. 

Segele,  Segil,  Segiln:  Sigeln. 

Segewize:  Seheweis. 

Segin:  Siegen. 

Seheweis  (Sigewice  97,  Segewize  126, 
Segewizze  132,  Segewizen  142,  Sewiz 
193).  Heinrich  consul  zu  Cassel  1299 
—1322,  97.  126.  180.  132.  138.  142. 
157.  Konrad  1317—1336,  143.  160. 
159.  193. 

Seidenschwanz  (Sydensuanz  76,  Syden- 
suaz  76  n,  Sidenswancz  103,  Siden- 
swanz  103,  Sidinswancz  117,  Syden- 
swanz  126,  Sidensuant  154,  Sideu- 
swant  160,  Sidensuanz  177,  Sidin- 
suantz  180,  Sidensuancz  188,  Syden- 
swancz  246).  Ludwig  bürger  in  Cassel 
1291—1309,  76.  117.  Siegfried  con- 
sul daselbst  1299,  97.  Heinrich  con- 
sul daselbst  1299—1304,  97.  103. 
Werner  sen.  schöffe  und  consul  zu 
Cassel  1304—1336,  103.  113.  126. 
130.  132.  138.  142.  143.  150.  152. 
176.  179.  184.  193.  Siegfried  priester 
und  caplan  des  heil,  kreuzes  zu  Kau- 
fungen 1322—1333,  154.  157.  160. 
176.  180  (siehe  auch  denselben  als 
pleban  zu  Nieder-Zwehren  unter  Sieg- 
fried). Heinrich  bürger  in  Cassel 
1326. 177.  Werner  jun.  bürger,  dann 
consul  zu  Cassel  1333—1335,  180. 
188.  Siegfried  schöffe  der  altstadt 
Cassel  1356,  210.  Johannes  bürger 
in  Cassel  und  s.  frau  Kunne  1378, 
246.  247. 

Seilwinder.    Thilo    und    s.   frau    Gude, 


beide  f  vor  1407  juni  24,  329.  deren 
söhn  Heinrich  bürger  in  [Hof-]Geis- 
mar,  dessen  kinder  Johann  priester 
und  Else.  Heinrichs  geschwister:  Bar- 
bara verm.  mit  Hermann  Wegerdanz 
und  Peter,  des  letzteren  kinder:  Else, 
Bernhard  und  Ditmar  1407,  329. 
(Seilvi-inder  326  z  irrig  für  andere 
namen.) 

Seym  irrig  für  Seyn. 

Seyn,  Seyne:  Sayn. 

Seibach  nö.  Altenkirchen  im  Wester- 
wald  (Seiebach  372).  vonS.:  Engel- 
bert wappner  und  Gotthard  wappner 
1423,  371.  372. 

Sele.  Heinrich  zinsmann  in  Ober-He- 
roldshausen 1363,  218. 

Seligenstadt  am  Main  so.  Hanau  (Se- 
ligenstad).  Henne  Gambach,  von  — , 
gen.  Schneider. 

Sendecop:  Schindekopf. 

Sewiz:  Seheweis. 

Sgerf:  Scherf. 

Siberg,  Syberg:  Siegburg. 

Syberg.  Hei*mann  von  —  cantor  der 
"abtei  Siegburg  1423,  372. 

Syberger.  Anna  Jungfrau  in  Winningen 
1383,  266. 

Sibod,  Sibodo:  Sigebod. 

Sibold  laie  der  Mainzer  dioecese  1438, 
415  z. 

Sickenberg  feldlage,  wahrscheinlich  Wü- 
stung eines  dorfes  am  Sickenberge 
nö.  Allendorf  (Zickenberg  91)  siehe 
Allendorf. 

Sydensuancz,  Sydensuant,  Sydensuaz, 
Sydenswanz :  Seidenschwanz. 

Sieg  nebenfluss  des  Rheins  (Sega  371, 
Siegen  372  n)  371.  372. 

Siegburg  a.  d.  Sieg  ssö.  Coeln  (Siberch  35, 
Sigberg  35  z,  Syberg  37,  Siberg  46,  Si- 
bergh  372,  Sybergh  372)  46.  Benedic- 
tinerabtei  44.  46.  äbte  44.  249.  Gott- 
fried. Lambert.  Wilhelm  Spiess  von 
Büllesheim.  convent  35.  46.  49.  369. 
371.372.  prior:  Johannes  Stoter.  cu- 
stos:  Heinrich,  cellerar:  Heinrich  von 
Meckenheim.  thesaurar:  Rüdiger  von 
Blittersdorff.  camerar:  Hermann  von 
Vietinghoff.  hospitalar :  Heinrich. 
Johannes  von  Fremersdorff.  cantor: 
Hermann  von  Syberg.  propst  zu 
Ober-Pleis:  Arnold  mönch  zu  Sieg- 
burg. 

Siegen  a.  d.  Sieg  wnw.  Marburg  (Se- 
gin 216,  Segyn  217).  Heinrich  von 
—  rector  der  kirche  zu  Nieder-Zweh- 
ren t  1363,  216.  217. 

Siegenn:  Sayn. 

Siegfried  (Sigefrid  2,  Sigifridus  14,  Se- 
frit 23,    Syfridus  42,    Spegfried]  43, 

84 


530 


Sifridi  —  Spanheim. 


Sifridus  47,  SiffriduB  79,  Syfeidus 
168,  Syfrid  210,  Syfirt  231,  Sifird 
279,  Syverd  361,  Siffird  381,  Siverd 
389,  Syfert  411,  Syfferd  413)  um 
850,  2.  —  graf  des  Kinggaues  1020 
oder  1021,  14.  —  pfalzgraf  1102,  20. 

—  cleriker  1126,  23.  —  [in.]  erz- 
bischof  zu  Mainz  1235,  42.  43.  — 
decan  der  kirche  zu  Speyer  1235, 
42.  —  canonicus  zu  Kaufungen  1293, 
79.  —  [Seidenschwanz]  pleban  zu 
[Ni6der-]Zwehren,  caplan  zu  Kau- 
fungen 1324—1327,  167.  168.  177. 
178.  —  pleban  zu  Frommershausen 
1326,  177.   —  Atzig.  —  Baums.  — 

—  Calcifex.  —  von  Kaufungen  gen. 
Bfoze.  —  von  Eyl.  —  Vimgelin.  — 
Fleming.  —  von  Glimmerode.  — 
Oremus.  —  Reinhardi.  [ —  von  Roten- 
burg.] —  Seidenschwanz.  —  Stoere. 

Sifridi  (Syfridi).  Heinemann  schöffe  und 
consul,  später  bürgermeister  zu  Cassel 
1309—1335,  115.  117.  150.  152.  159. 
180.  188. 

Sigebod  (Sibod  2,  Sigibodo  17,  Sige- 
bodo  25,  Sibodo  47)  um  850,  2.  — 
zw.  ^0  u.  889,  3.  —  bischof  zu 
Speyer  1040,  17.  —  söhn  der  Kau- 
funger leibeigenen  Adelheid  um  1150, 
25.  --  Saxo. 

Sigeln,  ehemals  dorf,  jetzt  hof  Siegels- 
hof nö.  Herleshausen  (Segil  231,  Se- 
giln  231z,  Sigiln  238,  Sygell  238, 
Sigeln  839,  Segele  370)  238.  279. 
339.  340.  362.  370.  zinsleute:  Pfeif- 
fers erben. 

Sigen:  Sieg. 

Sigenbaldus  cardinal  tit.  sanct  Lauren- 
tius  1229,  41. 

Sygenwin.  Heinrich  1199,  32. 

Sigismund  Römischer  könig,  könig  von 
Ungarn,  Dalmatien,  Croatien  etc.  1417, 
356. 

Syle  suche. 

Simmershausen  n.  Cassel  (Symeshusen 
193,  Symetshusen  193  z,  Symedishu- 
sen  309).  Ludwig  gutsbesitzer  in  Fuld- 
hagen  1336,  198.  rector  der  pfarr- 
kirche:  Rudolf  von  Bettenhausen. 

Simon  (Symon)  bischof  zu  Worms,  ehe- 
mals decan  zu  Mainz  und  pastor  der 
kirche  zu  Lay  1283,  61.  —  Volperti. 

—  von  Wallenstein. 

Sipe.  Werner  von  —  consul  zu  Immen- 
hausen 1324,  170. 

Sipeln  (Sippel?].  Henne  und  Kunne 
zinsleute  in  Walburg  1383,  264. 

Siverd:  Siegfried. 

SlafP:  Sloff. 

Slaten:  Ludwig  priester  1396,  290.  291. 

Slatheim:  Schlotheim. 


Sledere:  Schleidem. 

Sliche  [Schliche?].  Syle  landsiedel  in 
Grifte  und  s.  frau  Gela  1417,  353. 

Slirbach:  Schlierbach. 

Sloff  [Schloff?]  (Slaff  378).  Hermann 
jun.  Schöffe  zu  Cassel  1401 — 1407, 
298.  308.  326.  Heinrich  schöffe  da- 
selbst 1424,  378. 

Sludinstorf:  Schlutwinsdorf. 

Slune  [Schlaun?]  (Slun  185).  Johannes 
burgmann  zu  Creuzburg  1313 — 1315, 
125.  129.  134.  135. 

Slutingistorf :  Schlutwinsdorf. 

Smed  [Schmidt?].  Eckhard  und  Heinz 
Schöffen  zu  Lichtenau  1896,  291. 

Smelzechen.  Hermann  von  Mihla.  gen.  — . 

Snyder:  Schneider. 

Soden:  Sooden. 

Soest  in  Westfalen,  reg. -bez.  Arnsberg 
(Susatum  37).  decan:  Erpho.  scho- 
laster:  Radolfus.  oanoniker:  Her- 
mann von  Arnsberg.  Hartrad  magi- 
ster.  —  fratres  majores  (Dominicaner) 
und  fratres  minores  (Franciscaner) 
96.  Augustinemonnenkloster  der  heil. 
Walburga  bei  —  96. 

Solidus.  Th.  1290,  74. 

Sondershausen  hauptstadt  des  fürsten- 
thums  Schwarzburg  -  Sondershausen. 
(Sundershusen).  Ludwig  von  —  sang- 
meister  der  kirche  ü.  F.  in  Eisenach 
1366,  221. 

Sooden  a.  d.  Werra  sw.  nahe  Allendorf 
(Soden),  pleban  (rector  der  kirche) 
in  — :  Berthold  von  Gensungen. 

Sophie  (Sophia  36,  Fyge  214,  Vyge 
225,  Phia  231,  Fie  234,  Vye  238, 
Vyee  238,  Soffye  288,  Sophie  238) 
von  Brandenberg.  —  mutter  land- 
graf  Ludwigs  IV.  zu  Thüringen.  — 
Trott.  —  Uagenerson.  —  Ryencken- 


son.    —    von  Romrod. 


von   Sal- 


zungen. 

Sorgiae.  Pons  —  (Pont  de  la  Sorgte 
an  dem  flusse  les  Sorgues  nnö.  Avignon, 
dep.  Vaucluse  in  Süd-Frankreich)  240. 

Spainheim:  Spanheim. 

Spangenberg  osö.  Melsungen  (Spangen- 
berc  125,  Spanginberg  197).  capeUe 
des  heil,  grabes  vor  den  mauern  von 
—  414.  —  von  S.  [zweig  der  dynasten 
von  Treffurt]:  Hermann  ritter,  herr 
in  —  1313—1315,  125.  133. 185.  von 
S.  [niederadlig]:  Hermann  ministe- 
rial  1279,54.  burgmänner  197.  von 
Elbersdorf.  von  Bischofferode.  con- 
suln  197. 

Spangenberg.  Dipel  schöffe  zu  Casael 
1401—1407,  298.  303.  326. 

Spanheim  (Spainheim).  Heinrich  graf 
von  —  1281,  57. 


Speele  —  Stoz. 


531 


Bpeele  a.  d.  Fulda  zw.  Cassel  und  Mün- 
den (Spielli  3,  Speie  363)  3.  Henne 
der  junge  von  —  bürger  in  Cassel 
und  8.  frau  Kunne  14^,  363. 

Speyer  a.  Rhein  (Spirensis  17,  Spira 
19)  19.  kirche  19.  dioecese  389.  bi- 
schöfe:  31.  Sigibodo.  Huozman.  Jo- 
hannes. Bruno,  archidiaconus :  Johan- 
nes, später  erzbischof  zu  Trier,  dom- 
Sropst:  Konrad.  domdechant:  Sieg- 
•ied.    domcapitel  41. 

Spereisen  (Sperysin).  Konrad  magisier, 
official  und  canonicus  der  kirche  zu 
Heiligenstadt  1808,  109. 

Spicher  (Spichir  416).  Hermann  schöffe 
zu  Cassel  1418,  360.  —  colon  in 
[Ober-]Kaufungen  1439,  416.  417. 

Spielli:  Speele. 

Spieskappel:  Cappel  [Spies-]. 

Spiess  von  Büllesheim  (Spys  372  n). 
Wilhelm  abt  zu  Siegburg  1423,  372. 

Spira:  Speyer. 

Spiz.  Eyman,  von  Winningen  1324. 166. 

Spuleman.  Johann  schoffe  zu  Cassel 
1424,  378. 

Spurlin.  Konrad  laie  1126,  23. 

Stalberc:  Stolberg. 

Stehen  (Stebin).  Heinrich  schöffe  zu 
Cassel  1401,  298. 

Stehen,  Stheben:  Stephan. 

Stecke.  Johann  landdrost  [a.  d.  Ruhr 
im  westlichen  Westfalen]  1494,  311. 

Steffan:  Stephan. 

Steymbul:  Steinbul. 

Stein,  vom  —  [dem  wappen  nach  das 

f schlecht  auf  dem  Callenfels  bei 
reuznach]  (vonme  Steyne  248,  vom- 
me  Steyne  250,  von  dem  Steyne  306). 
Margarethe  stiftsjungfrau  zu  Kau- 
fungen 1378,  248.  äbtissin  daselbst 
1392,  283.  t  1403,  305  (siehe  auch 
Margarethe).  Johanna  stiftsjungfrau 
1378,  248.  propstin  zu  Kaufungen 
1379—1423,  250.  252.  273.  279.  363. 
372.    t  1434,  398. 

Stein  (Steyn).  Gbttfried  von  —  wapp- 
ner [wohl  zu  dem  im  Nassauschen 
angesessenen  geschlechte]  1423,  371. 
372. 

Stein  (vom  Steyne).  Heinrich  von  — 
[aus  dem  Thüringschen  geschlechte 
zu  Liebenstein]  1370,  238. 

Steinbach  wüstung  ö.  Lichtenau  zw. 
Küchen  und  Hausen  (Steynbach)  239. 
243. 

Steinbuch  (Steynbuch  101,  Stheynbuch 
102,  Stenbuch  141).  Heinrich  bürger 
in  Mühlhausen  1304—1316,  101.  102. 
129.  140.  141.  s.  frau  Mechtilde  1304, 
101.  102. 

Steinbul  wüstung  in  der  gegend  von 


Kaufungen  (Stevnboel  107,  Stenbeyl 
117,  Steynbol  126,  Steymbul  165, 
Steynbul  156,  Steinbul  210)  156. 
156.  Werner  von  —  schöffe  und 
consul  zu  Cassel  1307—1328,  107. 
116.  117  (ohne  ,von*).  126.  130.  138. 
142.  157.  164.  165.  172.  176.  179. 
Heinrich  (ohne  ,von')  schöffe  der  alt- 
stadt  Cassel  1356,  210. 

Steynholtz  [Hambacher  vorwerk  und] 
geholz  n.  Walburg  409. 

Stelehut.  Gerlach  zinsmann  zu  Ober- 
Heroldshausen  1363,  218. 

Stenbeyl:  Steinbul. 

Stenbuch:  Steinbuch. 

Stephan  (Stephanus  22,  Stheben  205, 
Steffan  213,  Stehen  276,  Stebin  277, 
Stefanus  277  s)  cardinal  der  heil.  Ma- 
ria in  Transtiberim  tit.  sancti  Ca- 
lixti  1299,  41.  —  bischof  zu  Metz 
1123,  22.  —  von  Falkenberg.  —  von 
der  Malsburg.  —  von  Schartenberg. 

Stieg  von  Wickersa. 

Stockbom  (Stogbom)  siehe  Ihrings- 
hausen. 

Stockhausen  [stammsitz  des  geschlechts 
wahrscheinhch  dorf  Stockhausen  s. 
Göttingen]  (Stochusen  79,  Stockhu- 
sen  90,  Stoghusen  287,  Sthochusen 
321,  Stoghusin  331).  von  S.:  Thilo 
und  Konrad  brüder  1293,  79.  Th. 
1294,  83.  84.  Hermann  ritter  1298 
—1315,  90.  136.  8.  söhn  Ludolf  ritter 
1298—1299,  90.  95.  Dietrich  1299, 
96.  Konrad  einwohner  in  Gudens- 
berg  1315,  131.  Reinhard  caplan, 
procurator  und  syndicus  der  äbtissin 
Bertha  von  Sayn,  auch  pleban  zu 
Kaufungen  1395—1423,  287.  295. 
308—310.  314.  318.  321.  322.  325. 
331.  337.  341.  348.  349.  354.  359. 
362.  371.  372. 

Stoere.  Siegfried  caplan  der  sanct  Be- 
nedictuscapelle  in  Kaufungen  1294, 
81. 

Stogbom:  Stockbom. 

Stoghusen:  Stockhausen. 

Stolberg  (Stalberc).  Heinrich  graf  von 
—  1224,  36. 

Stolte.  Heinrich  laie  der  Mainzer  dioe- 
cese 1408,  337. 

Stoltzenhagen  (Stotenhagen  384).  Die- 
trich guardian  des  Franciscanerklo- 
sters  in  Hofgeismar  1429,  383.  384. 

Stoltzmude.  Hermann  priester  der  Main- 
zer dioecese  1418,  359. 

Stotenhagen:  Stoltzenhagen. 

Stoter.  Johannes  prior  der  abtei  Sieg- 
burg 1428,  872. 

Stoz.  Johannes  und  Ludwig  brüder 
1323,  161. 


632 


Strassburg  —  "Walburg. 


Strassburg  im  Elsass  (Strazbarch)  7. 

Striger.  Apel  burgmann  zu  Creuzburg 
1409,  339. 

Stromberg  a.  d.  Sieg  nw.  Altenkirchen 
(Stronberg  371,  Stroemberg  872  n). 
Johannes  von  —  schultheiss  zu  Ha- 
chenburg  1423,  371.  372. 

Stutterheim  (Stuttemheim).  Apel  von 
—  ritter  1424,  375. 

Suabil  consul  zu  Creuzburg  1315,  134. 

Suanen:  Schwanen. 

Suarte:  Schwarze. 

Suarzach:  Schwarzach. 

Suavis  [notar  und]  Stellvertreter  des 
kanzlers  Erkenbald  811,  1. 

Sudheim  [im  kreise  Northeim  n.  Göt- 
tingen ?]  (Suthem  83,  Sutheym  84). 
H.  von  —  1294,  83.  84. 

Sudheim  wüstung  so.  Hofgeismar  (Sut- 
heym 258,  Sdtheim  258  z)  196.  258. 
Gutsbesitzer:  Ditmar  Dideriches,  s. 
trau  Grete  und  tochter  Grete.  Hein- 
rich Hüle  und  s.  frau  Gertrud.  Hans 
Klotz  und  s.  Schwester  Grete. 

Südmeiser  (Sutmeysere  76,  Sutmeser 
121):  Ober-Meiser. 

S&theim:  Sudheim. 

Suhl,  wohl  Ober-Suhl  sw.  Herleshausen, 
pfarrer:  Johann  Scheffer. 

Sundershusen :  Sondershausen. 

Suringe.  Heinrich  und  Dietrich  Colonen 
in  Nieder-Zwehren  1298,  89. 

Suringesgut  (Suringesgdt  187,  Suringes- 
güd  189  z)  siehe  Nieder-Zwehren. 

Susatum:  Soest. 

Susemidde.  Heinrich  sen.  einwohner  in 
[Ober-]Kaufungen  1392,  283. 

Sutheym,  Suthem:  Sudheim. 

Sutholt  wald  bei  Hedemünden  144. 

Sutmeysere,  Sutmeser:  Südmeiser. 

Swab:  Schwabe. 

Swarcze:  Schwarze. 

T  siehe  D. 
U. 

Uchtershusen :  Ichtershausen. 
Udenbom    ssö.     Fritzlar     (Udenbrun- 

nen)  17. 
Uderhildis:  Oderhildis. 
Udo  (Udo  20)  graf  1040,  17.    —  graf 

1102,  20. 
Uffeln  [Burg-]  ssö.  Grebenstein  (Uflen 

160,   Ufelen  170,   Uffeln   170  z)  160. 

170.    pastor:  Gerlach  von  der  Mals- 
Ullrich  (ödalricus  22,  ödelricus  25,  01- 

ricus  27,  Ulricus  80,  Ulrich  186)  bi- 

schof  zu  Eichstätt  1123,  22.   —  jun. 


deriker  um  1160,  25.  —  bruder  des 
ritters  Eckhard  1167,  27.  —  von 
Escheberg.  —  von  Weberstedt. 

ülrichis.  Heinrich  1388,  277. 

Umbach  wüstung  oso.  Cassel  zw.  Bet- 
tenhausen und  Heüigenrode  (Umbach 
22,  Umbac  23,  Umbahc  23  z)  22.  23. 
220.  271.  das  Niedergut  in  —  165. 
besitzerin  eines  gutes:  Lutgarde 
Huges. 

Ungarn  (Ungaria).  könig  von  — :  Si- 
gismund. 

Ungewitter.  Heinrich  official  der  prop- 

.  stei  zu  Dorla  1435,  402. 

Üda:  Oda. 

Unter-Ellen:  EUen. 

[Urban  V.]  papst  1363,  216.  217. 

Urf  [Nieder-]  ssw.  Fritzlar  (UrfEe). 
erzpriester  270. 

Uschlag  a.  d.  Nieste  onö.  Cassel  (Lus- 
lad  9,  Huslad  9n,  Uslaht  28,  Uss- 
lacht  114,  Uslacht  115,  üßlach  llöz, 
Usslach  209  z,  Ußlacht  307)  9.  28. 
68.  114.  115.  307.  von  U.:  Thüo 
ritter,  amtmann  zu  Schartenberg 
1348—1354,  205.  207.  209.  s.  söhne 
Kurt  und  Thüo  1354,  209.  Ludwig 
pfarrer  zu  Heisa  1432—1438,  390. 
393.  396.  397.  399.  400.  412.  —  rector 
der  kirche  in  —  367.  368.  Kaufunger 
ministerialen  zu  — :  Heinrich  und 
Norbert. 

Uschlag.  Heinrich  gutsbesitzer  in  Voll- 
marshausen 1317,  143. 

Uslacht,  Uslaht:  Uschlag. 

Uslar  nw.  Göttingen  (Ußler).  Ernst  von 
—  d.  alt.,  amtmann  zu  Rusteberg 
1430,  386. 

Usslach,  Usslacht,  Ußlacht:  Uschlag. 

Uta:  Oda. 

Utino,  jetzt  Udine  nö.  Venedig.  Jaco- 
bus  Francisci,  von  — . 

Uuluisanger:  Wolfsanger. 

V  siehe  F. 
W. 

W.  decan  an  der  kirche  sanct  Peter  in 
Mainz  1228,  40. 

Wackirs.  Rudewig  1420,  365. 

Wahnhausen  a.  d.  Fulda  nnö.  Cassel 
(Wanhuson)  3. 

Walberg.  Johann  und  Walbergs  kinder 
in  Genswage  1378,  246.  Henne  land- 
siedel  in  Heüigenrode  1401 — 1402, 
298.  303. 

Walburg  a.  d.  Wehre  ö.  Lichtenau  (Wal- 
berge 41,  Walberch  110,  Walfberch 
111,  Walberg  112,  Walberc  165,  Wal- 


Waldau  —  Wegener. 


533 


bergk  409)  41.  155.  156.  264.  279. 
286.  290.  291.  894.  409.  von  W.: 
Ludwig  Colon  in  Vollmarshauseu  1308, 
110.  111.  kirche  409.  plebane  und 
rectoren  der  kirche  367.  Heinrich. 
Heimbrad.  Nicolaus.  Claus  Moller. 
vogtei  112.  113.  vogt :  Reinfried  von 
Heringen,  die  ältesten  409.  colon: 
Hermann  Yolcnant.  zinsmann:  Korb, 
einwohner:  Folkenand  und  s.  bruder 
litttz  Folkenandes.  Kunne  Yopeln. 
Hagemeister.  Heckener.  Henne  und 
Kunne  Sipeln.  berg-,  flur-  und  wald- 
namen:  Eisberg.  Hasenberg.  Hege- 
holz, kalte  Heister.  Lange  grund. 
Nuhnnebaum.  Rechberg.  Rechfeld. 
Steinholz. 

Waldau  [wohl  aus  Waldaha,  Wald- 
wasser] ssö.  Cassel  (Walda).  Her- 
mann von  —  und  s.  frau  Mechtilde 
1324,  164.  (vgl.  Waldisbecchi.) 

Waldeck  (Waldeke  43,  Waldegk  418, 
Waldegke  419).  Adolf  graf  zu  — 
1236,  43.  Elisabeth  von  —  capla- 
nisse  und  canonisse  zu  Kaufungen 
1438—1440,  414.  418.  419. 

Waldeck  [vermuthlich  das  geschlecht 
Boos  von  — ]  (Walthecke).  Hildegard 
von  —  magistra  des  klosters  sanct 
Muia  vor  Andernach  1289,  65. 

Waldensteyn,  Waldinsteyn :  Wallenstein. 

Waldisbecchi  =  Waldbach  [ein  wahr- 
scheinlich nach  diesem  Waldbach, 
jetzt  Wahlebach,  benanntes,  nach 
läge  der  in  urk.  nr.  1 — 3  genannten 
orte  von  der  unteren  Fulda  bis  zur 
ffaugrenze  auf  dem  rücken  des  Kau- 
funger Waldes,  sowie  von  der  Söhre 
bis  Münden  sich  erstreckendes  gebiet 
mit  dem  späteren  dorfe  Waldau  als 
herrensitz]  1.  Der  Wahlebach  ent- 
springt unter  dem  namen  Fahrenbach 
an  den  Beigerköpfen  im  Stiftswald 
und  fällt  bei  der  Oelmühle  nw.  Bet- 
tenhausen in  die  Losse. 

Waldorf  a.  d.  Werra  n.  Meiningen  (Wa- 
lehdorf)  18. 

Walich.  Heinrich  erster  ehemann  Hil- 
degards, Hermanns  von  Blumenstein 
frau,  t  1323,  160.  1324,  170.  Wa- 
lichs und  Hildegards  kinder  160. 

Wallenstein  bürg  ssö.  Homberg  (Wal- 
dinsteyn 375,  Waldensteyn  422).  von 
W.  [j^:^en,  zweig  der  grafen  von 
Schauenburg] :  Simon  1424,  375.  Jo- 
hannes edelknappe,  wappner  1440, 420. 

Waltberch:  Walburg. 

Walthecke:  Waldeck. 

Walthelm  (Walthelmus)  vicepleban  zu 
Ober-Vellmar  1309,  117.  —  von  Tho- 
nin.  —  Winandi. 


Walthelmis.  Winand  1364,  220. 

Wanhuson:  Wahnhausen. 

Warburg  a.  d.  Diemel  nw.  Cassel  [Wart- 
berg 76,  Warperg  151s,  Wartberch 
168).  Johannes  von  —  lector  der 
Minderbrüder  zu  Fritzlar  1321—1324, 
151s.  168.  —  fratres  majores  (Do- 
minicaner) 96.  pleban:  Johannes  ma- 
gister  [vermutlich  zu  Warburg,  je- 
doch ,auf  der  Wartburg  bei  Eisenach* 
immerhin  möglich]. 

Warmundus  pleban  zu  Lichtenau  1304, 
103. 

Wamherus:  Werner. 

Wartberg:  Warburg  und  Wartburg. 

Wartburg  bürg  sw.  Eisenach  (Wartberg). 
Dietrich  von  der  —  bürgermeister 
zu  Eisenach  1312,  122.  —  pleban: 
magister  Johannes?  (siehe  Warburg). 

Wartha  a.  d.  Werra  wnw.  Eisenach  (zu 
der  Warthe  56,  Warta  377  z)  56. 
376. 

Wasmodus  protonotar  des  landgrafen 
[Heinrich  11.]  zu  Hessen  1333,  180. 

Wasmudis.  Thilo  in  Calden  1406,  325. 

Weberstedt  w.  Langensalza  (Weberstete 
129,  Weverstete  169,  Weberstede  181, 
Webersteyde  192,  Webirstede  202, 
Webirstete  206)  202.  die  von  — 
herren  der  bürg  und  des  dorfes  — 
186.  218.  von  W. :  Dietrich  wappner, 
dann  ritter  1324—1334,  169.  181. 
182.  185.  186.  192.  t  1349,  206. 
dessen  brüder  Friedrich  wappner, 
dann  ritter  1324—1342,  169.  181. 
182.  185.  186.  192.  202.  Heinrich 
ritter  1315—1342,  129.  181.  182. 
185.  192.  202.  und  Ulrich  wappner 
und  knappe  1324—1342,  169.  181. 
182.  185.  186.  192.  202.  Heinrich 
deren  vatersbruderssohn,  ritter  1334 
—1336,  186.  192.  söhne  des  t  rit- 
ters  Dietrich :  Ludolf  und  Hermann, 
deren  mutter  und  Schwester  1349, 
206.  Dietrich  scholaster  an  der  kirche 
sanct  Maria  in  Erfurt  1333—1334, 
182.  185.  Rudolf  der  lange  1336, 
192.  Friedrich  vetter  Ludolfs  und 
Hermanns  1349,  206.  Reinhold  der 
lange  1349,  206.  knappe  der  von 
— :  Gebhard. 

Weczczinhusen :  Witzenhausen. 

Wedegensten :  Wittgenstein. 

Wedekind:  Wittekind. 

Wedinghausen  a.  d.  Ruhr  so.  dicht  vor 
Arnsberg  (Wedinchusen)  Praemon- 
stratenserkloster  96. 

Wegelappen.  Jacob  kaiserlicher  notar 
zu  Immenhausen  1432,  391z. 

Wegener.  Henne  hofbesitzer  in  Eschen- 
struth 1434,  400. 


534 


Wegerdancz  —  Werner. 


Wegerdancz.  Hermann  bürger  in  [Hof-] 
Geismar  und  s.  frau  Barbara  geb. 
Seüwinder  1407,  329. 

Wehlheiden.  Ober-  w.  Cassel,  jetzt 
stadttheil  von  Cassel  (Wellede  78, 
Weiheide  78  z)  62.  78. 

Wehre  bach  bei  Walburg  409. 

Wehren  n.  Fritzlar  (Werben),  von  W. : 
Dietrich  1316,  138.  139.  s.  frau  Eli- 
sabeth 1316,  139.  Konrad  knappe 
1327,  178. 

Weilnau  [Alt-  imd  Neu-]  nw.  Homburg 
V.  d.  Höhe  (Wilnauwe  419,  Wilnaw 
420,  Wilnauwe  420,  Wihiau  422  z). 
graf  und  gräfinnen  von  W.:  Adolf 
1440,  420.  und  dessen  Schwestern 
Margarethe  canonisse  zu  Kaufun- 
gen 1440,  420.  Loricha  (Lorchen) 
canonisse  und  küsterin  daselbst  1440, 

419.  420.     und   Agnes    1440—1442, 

420.  422. 

Weyner.  Hermann  und  Heinrich  zins- 
leute  in  Herleshausen  1369,  238.  Jo- 
hannes cleriker  der  Mainzer  dioecese 
1438,  415. 

Weingarten  wüstung  sw.  dicht  vor  Cas- 
sel unter  dem  Weinberg  (Wingarten 
130,  Wingarte  198)  130. 198.  Johann 
von  dem  —  schöffe  der  neustadt 
Cassel  1364,  220. 

Weingarten  (Wingarten).  Johannes  de- 
chant  der  sanct  Martinskirche  in 
Cassel  1420,  363. 

Weinrich  (Wynrich).  Johannes,  von 
Cassel,  cleriker  der  Mainzer  dioecese 
und  kaiserlicher  notar  1420—1438, 
365.  415. 

Weyrauch  (Wyroch).  Heinrich  gutsbe- 
sitzer  in  Herleshausen  1396—1423, 
288.  370. 

Weise  (Wyse  193,  Wese  371,  Weise 
372).  Hermann  consul  zu  Cassel  1336, 
193.  Johannes  domdechant  zu  Mainz 
1423,  371.  372. 

Weissenbom  sw.  Eisenach  zw.  Thal 
und  Buhla  (Wißenborn).  Heinrich 
von  —  vicar  an  der  kirche  U.  L.  F. 
in  Eisenach  1368,  231. 

Weissenstein  w.  Cassel,  jetzt  schloss 
Wilhelmshohe  (Wicenstein  96,  Wis- 
sinsteyn  270,  Wisinstein  359,  Wißen- 
stein  362)  Augustinemonnenklostcr 
62.  96.  270.  359.  362.  pröpste  270. 
Johannes.  Mathias  Jude,  priorin: 
Kunigunde.    convent  62. 

Weidin.  Kaufunger  cliens  (ministerial) 
1102,  20. 

Welesbeche:  Welsbach. 

Wellede:  Wehlheiden. 

Wellerode  ssö.  Cassel  (Wynebolderode 
207,    Weniebolderode   207  z,   Wyne- 


bolderode 208,  Wenewolderade  259) 
207.  208.  259. 

Weimars.  Gtela  in  Heiligenrode  1401 
—1402,  298.  303.  ihre  tochtcr  Metze 
1402,  303. 

Welsbach  [Gross-]  n.  Langensalza  (We- 
lesbeche). Eberhard  von  — 1886, 192. 

Wemels.  Ilse  gutsbesitzerin  in  Galden 
1405,  316. 

Wendershausen  a.  d.  Werra  so.  Witzen- 
hausen (Wengershusen)  88.  90.  96. 

Wendilmudis.  Heinrich  schöffe  zu  Creuz- 
burg  1279,  63. 

Wenemar:  Winemar  und  Winnemari. 

Wenewolderade:  Wellerode. 

Wengershusen :  Wendershausen. 

Weniebolderode :  Wellerode. 

Werbe  [Ober-]  so.  Corbach  (Wer\'e) 
Benedictinemonnenkloster  96.  propst 
270. 

Werden  a.  d.  Buhr  s.  Essen  Benedio- 
tinerkloster.    abt  36. 

Werenharius,  Werenherus:  Werner. 

Werelo  irrig  für  Wezelo. 

Werentrudis  (Werenthrudis  28,  Weren- 
drudis  28  s)  pröpstin,  dann  'äbtissin 
zu  Kaufungen  1167—1174,  27.  28. 

Werben:  Wehren. 

Werinherus,  Wemherus:  Werner. 

Wermann.  Burghard  cleriker  der  Main- 
zer dioecese  1421,  367. 

Werner  (Werenharius  17,  Werinherus 
20,  Wemerus  21,  Wemherus  23, 
Wemhere23,  Werenherus  25,  Wam- 
herus  28,  Wemher  205,  Wemke  316) 
1126,  23.  —  vogt  der  äbtissin  zu 
Kaufungen  1040,  17.  —  graf  und 
vogt  des  klosters  Kaufungen  1102 — 
1109,  20.  21.  —  advocatus  ruris 
[theil-    oder    untervogt?]    1126,   23. 

—  vogt  um  1150—1174,  25.  27.  28. 

—  decan  der  sanct  Martinskirche  in 
Cassel  1405—1406,  315.  325.  —  abt 
zu  Breitenau  1339,  199  (siehe  auch 
von  Eiben).  —  abt  zu  Hasungen 
1309,  116.  —  propst  des  klosters 
Ahnaberg  1357,  212.  —  pleban  zu 
Elgershausen  [siehe  Twiste].  —  pfar- 
rer  zu  YoUmarshausen  1361,  207.  f 
1382,  259.  —  magister  1300,  99.  — 
laie  1126,  23.  —  colon  in  Nieder- 
Kaufungen  1348,  204.  —  von  Aln- 
hausen.   —   Balhom.   —  von  Besäe. 

—  von  Buttlar.  —  von  Calden.  — 
Christiani.  —  Comes.  —  von  Ehrin- 
gen. —  Fals.  —  von  Felsberg.  — 
de  Foro.  —  von  Geismar.  —  von. 
Gudenburg.  —  Langschenkel.  —  Ma- 
hinmelthe.  —  Morung.  —  Seiden- 
schwanz. —  von  Sipe.  —  von  Stein- 
bul.  —  von  Westerburg. 


Wemer  —  Wilhelm. 


636 


Werner  (Wemher  291,  Wemhers  327, 
Wemheri  389).  Hans  schöffe  zu 
Lichtenau  1396,  291.  Heinrich  ca- 
nonicus,  caplan  der  äbtissin  und  rec- 
tor  des  hochaltares  zu  Kaufungen 
1899—1432,  296.  327.  348.  349.  389. 

Wemke:  Werner. 

Werra  fluss  (Wiseraa  1,  Werra  238, 
Werre  410)  1.  238.  410.  fischerei  in 
der  —  siehe  Herleshausen. 

Werve:  Werbe. 

Wese:  Weise. 

Westerburg  nö.  Coblenz  (Westerborg 
206).  Wemer  von  —  knappe  1297 
—1348,  87.  206. 

Westerun  gau  im  westlichen  Thürin- 
gen 6.    gaugraf:  Hemezo. 

Westefalus  herisceffe,  gau  a.  d.  Kuhr 
im  westlichen  Westfalen  13.  gaugraf: 
Hermann. 

Westheym.  Hermann  pfarrer  zu  Ober- 
Haldessen  1407—1410,  331. 337. 344. 

Wetter  nnw.  Marburg  (Wettere  83,  We- 
tere  84,  Wethere  168)  Benedictiner- 
nonnenkloster  96.  H.  yon  —  domi- 
nus 1294,  83.  84.  Heinrich  Götz, 
von  — . 

Weverstete:  Weberstedt. 

Wezel  (Wezelo  19,  Wezele  66,  irrig 
Werelo  19  n)  erzkanzler  1086,  19.  — 
von  Mihla. 

Wiebert  notar  um  850,  2. 

Wicboldus:  Wigboldus. 

Wioenstein:  Weissenstein. 

Wychardesa:  Wickersa, 

Wichdorf  nnw.  Gudensberg  (Wych- 
dorph  336  s).  von  W. :  Beinher  wapp- 
ner 1327, 178.  Kurt  1408, 3368  (siehe 
Gasenhausen). 

Wicke.  Heinemann,  wohl  irrig  für  Heir- 
mann  Witte. 

Wickenrode  ö.  Heisa  (Wickenrode  79, 
Wikenrade  86,  Wickenrode  166, 
Wickinrode  197,  Wickenrade  279, 
Wyckenrade  393,  Wigkenrade  394)  79. 
86.  166.  166.  197.  208.  279.  390.  393. 
394. 400.  zinsmann :  Hermann  Schef- 
fer, einwohner:  Dietrich,  Ludolf  und 
Christian  Mahenkom.  Feter  Schur- 
mann und  8.  frau  Eyle.  Kurt  Wil- 
den, s.  söhn  Hans  und  dessen  frau 
Gela. 

Wickerit.  Kurt  knecht  des  stiftes  Kau- 
fungen 1381,  266. 

Wickersa,  jetzt  Wickersrode  ssö.  Lich- 
tenau (Wychardesa  191,  Wickersa 
264,  Wickerssa  286).  von  W.:  Hein- 
rieh  consul  zu  Allendorf  1336,  191. 
Hartmann  burgmann  zu  Reichenbach 
13^—1393,  264.  286.    s.  söhn  Stieg 


Wicman:  Wigmann. 

Wiczeleiben :  Witzleben. 

Wiczinhusen:  Witzenhausen. 

Wyda:  Wied. 

Widekind:  Wittekind. 

Widekindes  (Widekindis  116).  Thilo 
Stiftskellner  zu  Kauf ungen  und  s.  frau 
Adelheid  1381,  266.  266. 

Widekindi.  Albert  einwohner  in  Mühl- 
hausen i.  Th.  1301,  100. 

Widemann  (Wydeman).  Bartholomeus 
hofbesitzer  zu  Heba  und  s.  frau 
Kunne  1434,  397. 

Wido  (Wydo)  Xyrxee. 

Widoldus  canonicus  zu  Kauf  ungen  1167, 
27. 

Wied.  [Alt-  und  Neu-]  am  Rhein  (Wy- 
da). graf  von  —  1378,  249. 

Wiegleben  s.  Langensalza  (Wiegeleiben) 
66. 

Wienze.  Heinrich,  von  Reichenbach, 
1279,  66. 

Wierschem  amt  Münstermayfeld,  kreis 
Mayen  (Wiersheym).  Baldewein  von 

—  weinzinsiger  in  Winningen  1281, 
67. 

Wiesenfeld  ssw.  Frankenberg  (Wisent- 
veit) Johanniterhaus  96. 

Wigand  (Wigandus  60)  canonicus  zu 
Fritzlar  1^3,  60.  —  magister,  ca- 
nonicus der  kirche  sanct  Maria  de 
gradibus  in  Mainz  1294,  82.  —  Holz- 
sadel. —  Merbodden.  —  von  Roh- 
renfurth.  —  Schütze. 

Wigbold  (Wicboldus)  erzbischof  zu 
Coehi  1299,  96. 

Wigeleiben:  Wiegleben. 

Wigkenrade:  Wickenrode. 

Wigman  (Wicman  2,  Wigman  3)  graf, 
vater  des  grafen  Adelbert,  bruder 
des  grafen  Amalung  11.  um  860 — 
zw.  880  und  889,  2.  3.  (siehe  Bil- 
lunger). 

Wikerus  (irrig  Wilkerus  32)  graf  1189 
—1199,  29.  32. 

Wilbodessen :  Willebadessen. 

Wilden  (W^ylden).  Kurt,  s.  söhn  Hans 
und  dessen  frau  Gela  in  Wickenrode 
1433,  393. 

Wildrudis  von  Itter. 

Wildungen  wsw.  Fritzlar.  vonW. :  Jo- 
hannes altarist  der  pfarrkirche  in 
Hachenburg  1423,  371.  372.  Ludwig 
1439,  416.  417.  s.  frau  Else  1439, 
416. 

Wilhelm  (Wilhelmus  134,  Willehalm 
236,  Willheimus  236  z,  WUlehelm 
423)  abt  zu  Siegburg  1423,  371 
(siehe   auch  Spiess  von  Büllesheim). 

—  caplan  zu  Creuzburg  1316,  134. 

—  consul  zu  Creuzburg   1316,   134. 


536 


Wilkerus  —  Wizzanhuson. 


—  weinzinsiger  in  "Winningen  1281, 
57.  —  III.  landgraf  zu  Thüringen 
und  markgraf  zu  Meissen.  —  graf 
und  herr  zu  Henneberg.  —  Jude- 
mann. —  von  Noviant, 

Wilkerus  irrig  für  Wikerus. 

Willebadeasen  nnw.  War>)urg  (Wii- 
bodessen  96,  Wylbodessen  148)  Be- 
nedictinemonnenkloster  96.  propst: 
Giso  von  Rodersen. 

Willehalm:  Wilhelm. 

Willehere  cleriker  1126,  23. 

Willigisus  [erzbischof  zu  Mainz,]  erz- 
caplan  1008,  4. 

Wilmar  [Vilmar?].  Heidenreich  bürger 
in  Cassel  1351,  207.  Konrad,  von 
Cassel,  baccalaureus  in  decretis,  cle- 
riker der  Mainzer  dioecese,  vom 
papste  Urban  V.  bestätigter  pfarrer 
zu  Nieder-Zwehren  1363,  216.  217. 

Wilnauwe,  Wilnaw:  Weilnau. 

Wymar  Düker. 

Wimari:  Wiuemari. 

Winand  (Winandus  143,  Wynandus 
160  z,  Winnand  220)  von  Thonin.  — 
Walthelmis. 

Winandi  (Wynandi  113).  Walthelmus 
Schöffe  und  consul  zu  Cassel  1299 — 
1317,  97.  103.  113.  143. 

Windinga:  Winningen. 

Wyenebolderode :  Wellerode. 

Winemar  (Wenemar)  des  Hekin.  — 
von  Witten. 

Wingarte.  Hans  und  Heinrich  schöffen 
zu  Cassel  1401—1407,  298.  303.  326. 

Wingarten:  Weingarten. 

Winnemari  (Wynemari  113,  Winnemari 
126,  Wynnemar  138,  Venemari  172, 
Wenemar  210).  Johannes  schÖffe  und 
consul,  später  bürgermeister  zu  Cassel 
1304—1366,  103.  113.  115.  126.  130. 
132.  138.  142.  143.  160.  152.  164. 
166.  172.  188.  210. 

Winningen  a.  d.  Mosel  s\v.  Coblenz 
(Windinga  11,  Winnegin  67,  Win- 
ningen 67  z,  Winiger  mark  266,  Wyn- 
dinga  372)  11.  67.  69.  372.  pleban: 
Johannes.  —  weinzinsige:  Albert 
müller.  von  Pinguia.  von  Bisholder, 
von  Cobem.  Elisabeth  von  Dalburg. 
vom  Thurme  ritter.  Engelbert  mar- 
schall.  Hertwin  ritter.  Rovelin.  Anna 
Syberger.  Spiz.  von  Wierschem.  Wil- 
helm. Wipert  ritter.  Wolberg.  — 
Winninger  mark  266. 

Wynrich:  Weinrich. 

Wynter.  Heinz  schöfFe  zu  Lichtenau 
1396,  291. 

Winterliete  (Wintterlitte)  ö.  und  nö. 
Heiligenrode  siehe  Dahlheim. 


Wipert  ritter,  weinzinsiger  in  Winnin- 
gen 1281,  67. 

Wiperti.  Gottschalk  consul  zu  Volk- 
marsen 1310,  119. 

Wyroch:  Weyrauch. 

Wiscenhusen :  Witzenhausen. 

Wise.  Thime  schöfFe  der  altstadt  Cassel 
1366,  210.  Katharine  gutsbesitzerin 
in  Herleshausen  1423,  370.  Kurt  vor- 
mals pleban  zu  [Ober-]Kaufungen 
1432,  388. 

Wyse:  Weise. 

Wisentveit :  Wiesenfeld. 

Wiseraa:  Werra. 

Wisinstein:  Weissenstein. 

Wisse:  Wiße. 

Wissinsteyn :  Weissenstein. 

Wiße  (Wiße  256,  Wyße  277,  Wisse  295). 
Kurt,  knecht  des  stiftes  Kaufungen 
1381—1407,  266.  277.  296.  331. 

Wißenborn:  Weissenbom. 

Wißenstein :  Weissenstein. 

Witte  (Wytten  401).  Hermann  und  s. 
geschwister  gutsbesitzer  in  Ober-Mei- 
ser 1388,  277  [hierher  wird  auch  die 
wohl  irrige  lesart  Heinmann  Wicke 
1388,  276  gehören].  Gese  und  Cine 
[wahrscheinlich  verwandteHermanns,] 
gutsbesitzerinnen  in  Ober  -  Meiser 
1434,  401. 

Witten  a.  d.  Ruhr  sw.  Dortmund  (Wit- 
tin 361,  Wittene  361).  von  W.:  Rü- 
diger 1404—  zw.  1415  und  1419, 
311.  360.  361.  361.  Winemar  1404, 
311.  Hermann  zw.  1416  u.  1419, 361. 

Wytten:  Witte. 

Wittgenstein  a.  d.  Lahn  wnw.  Laasphe, 
nw.  Marburg  (Wedegensten).  graf 
von  —  1324,  169. 

Witzenhausen  a.  d.  Werra  onö.  Cassel 
(Wizzanhuson  2,  Wizzanhahuson  2n, 
Wizzanhason  2n,  Wiscenhusen  43, 
Weczczinhusen  43  z,  Wiczinhusen290, 
Wiczenhusen  291,  Witzenhusen  906  z) 
2.  43.  Wühelmitenkloster  306.  324. 
prior:  Hennann.  subprior:  Johann 
von  Eschwege.  —  burgmänner :  Carp- 
penfuß.  von  Gerbershauseu.  von  Hei- 
ligenstadt. —  bürgermeister  und  rath : 
328.  335.  biirger:  Bertholdes.  Rose, 
weinbergsbesitzer :  Brendekin.  Gyse. 
—  maß :  306.  —  vorwerk  324.  —  haus 
des  Stiftes  Kaufungen  306.  —  flur- 
namen :  Dasberg.  Vomydenloch  (siehe 
über  Witzenhausen  auch  urk.  nr.  2 
n.  2). 

Witzleben  ö.  Arnstadt  i.  Th.  (Wicze- 
lebin  339  z,  Wiczeleiben  340).  ISiae 
von  —  und  deren  söhne  Dietrich 
ritter  und  Georg  1409,  340. 

Wizzanhuson:  Witzenhausen. 


WlfEhagen  —  Zcygenside. 


537 


Wlffhagen:  Wolfliagen. 

Wlfhangele,   Wlfisanger,   Wluesangere, 

Wlvesankere :  Wolfsanger. 
Wnke:  Vunke. 

Wolberg   (Wolberc)  ligator   [weingärt- 
ner,    der  die  reV)en  bindet?],    wein- 
zinsiger  in  Winningen  1281,  57. 
Wolemereshusin :  Vollmarshausen. 
Wolf  (Wullf  276,  W&lff  347)  vonWol- 
fersbausen.  —  WolfC  von  Grudenberg. 
Wolfershausen  a.  d.  Edder   nuö.    Fels- 
berg (WÄlffirshüsen  347,  Wolfershu- 
sen  347  s,  Wfilffershusen  370).    Wolf 
von  —  lehensmann   des  stiftes  Kau- 
fungen 1414—1423,  347.  370. 
Wolfenis:  Wolfher. 

Wolff  von  Gudenberg  (Lupus  69,  Wülve 
205,    Wulff    276,    Wolff    277).    die 
Wölffe  276  z.     Eberhard    sen.    ritter 
und  s.  söhn  Eberhard  jun.  1282,  59. 
[dessen  söhne]  E})erhard,  Arnold  und 
Ludwig  knappen  1348,  205.  [Arnolds 
söhn]  Thilo  amtmann  zu  Cassel  1388 
—1390,  276.  277.  279.   dessen  söhne 
Wolf   lehensmann    des    stiftes   Kau- 
fungen   1388—1423,  276.   277.    370. 
und  Arnold   1388,   276.  277.    [Auch 
Arnold    abt    zu    Hasungen    gehörte 
diesem  geschlechte  an.] 
Wolffangele:  Wolfsanger. 
Wolffingerade:  Wülfingerode. 
Wolffiskele:  Wolfskehl. 
Wolfgrube   consul  zu  Lichtenau  1323, 

16L 
W^olfliagen  w.  Cassel  (Wolfhagen  170, 
Wlffhagen  317).  Konrad  von  —  con- 
sul zu  Immenhausen  1324,  170.  Al- 
bert bürger  in  (irebenstein  1405,  317. 
Wolfher  (WoinieruslOl,  Wolfenis  125) 

Scherf.  —  Obuli. 
Wolfsanger  a.  d.  Fulda  nö.  Cas.sel  (Uul- 
uisanger  1,  Wolfesanger  12,  Wolues- 
anger  12  n,  Wlvesankere  34,  Wulves- 
anger  34  z,  Wlfhangele  38,  Wolff- 
angele 38  n,  Wuluesangele  40a,  Vlfues- 
anger  48,  Wolvisanger  54,  Wolfis- 
angir  70z,  Wluesangere  76,  Wulves- 
angerc  83,  Wolvesanger  115,  Wolffes- 
anger 115  z,  Wulvesanggere  119,  Wlfis- 
anger 119  z,  Wolfesangere  149,  Wol- 
uesangere  167,  Wolf esangir  303,  Wolf- 
fisangir  308,  Wolffisanger  310,  Wol- 
fessanger 322)  1.  114.  115.  119.  142. 
145.  157.  398.  kirche  sanct  Johamies 
Baptista  12.  70.  von  W.:  Meinward 
ritter,  Kaufunger  ministerial  1216, 
34.  Konrad  canonicus  zu  Kaufungen 
1225,  38.  Albert  ritter,  Kaufunger 
ministerial,  bruders  söhn  Norberts 
von  Sandershausen  zw.  1189  u.  1228, 
40  a.   Konrad   priester  um  1250,  48. 


Johannes  caplan  des  heil,  kreuzes  zu 
Kaufungen    1322,    157.     Hildebrand 
und  s.  frau  Hille  1420,  363.  —  ple- 
bane  und  rectoren  der  kirche :  Hein- 
rich.   Albert  von  Zwehren  magister. 
Johannes.  Konrad.  Albrecht  canoni- 
cus zu  Cassel.   Johannes  Martini.  — 
markte  12.  70.  —  flumame:  in  der 
Aue  363. 
Wolfskehl    (Wolffiskele).     Johann    von 
—  official  der  propstei  Fritzlar  1442, 
422. 
Wolmershusen :  Vollmarshausen. 
Wolpertus:  Volpertus. 
Woluesanger,  Wolvisanger :  Wolfsanger. 
Wommen  a.  d.  Werra  wnw.  Herleshau- 
sen  (Wumena  51,    Wumna  279)  51. 
279.  302.  402.  kirche  275. 
Wonenhuß.   Heinrich  schöffe  zu  Cassel 

1424,  378. 
Wormeln  ssw.  Warburg  (Wormelo)  Ci- 
sterciensemonnenkloster  96.  [vielleicht 
gehört  das  folgende  hierher ;  vgl.  urk. 
nr.  170  n.  2.] 
Wormexe  (unbekannt).  Helwig  von  — 

consul  zu  Immenhausen  1324,  170. 
Worms  am  Rhein  (Wormaciensis).    bi- 

schof:  Simon. 
Wulff:  Wolf. 

W&lffirshdsen :  Wolfei-shausen. 
Wülfingerode   sw.    Nordhausen    (Wolf- 
fingerade).   Johann  von  —  vormund 
(anwalt)   der  äbtissin  zu  Kaufungen 
1413,  346. 
Würzburg    am    Main    (Wirzburch    13, 
Wirzeburgensis    33,    Herbipolis    39, 
Erbipolensis  202)  13.  bischof  aS.  Geb- 
hard.    canonicus:    Richard    von  See- 
bach. 
W&te.  Hans  gutsbesitzer  in  Herleshau- 
sen 1423,  370. 
Wülffe,  W^ulff,  Wülve:  W^olf. 
Wuluesangele,     Wulvesanger :     Wolfs- 
anger. 
Wumena,  Wumna:  Wommen. 

X. 

Xyrxee.  Wido   notar  und  Schreiber  zu 
Erfurt  1421,  367. 


Y  sielie  I. 
Z. 

Zaun.  Hans  schöffe  zu  Lichtenau  1396, 

291. 
Zcygenside :  Ziegenseide. 


538 


Zcine  —  Zwerinensis. 


Zcine:  Chic. 

Zcinhart:  Zinhard. 

Zcflch:  Züch. 

Zella.  [Propst  —  a.  d.  Werra  so.  Tref- 
furt?]  (Zelle).  Enist  von  —  und  s. 
frau  örete  1421,  366. 

Zickenberg :  Sickenberg. 

Ziegenberg  wüste  burg  s.  Hedemünden 
(Cegenberg  64,  Cygen})erc  79,  Cygen- 

,  berg  86,  Cygenberch  88,  Cegenbergh 
88s).  edelherren  von  Z.:  Hermann 
ritter  f  1294,  80.  Burghard  ritter 
1285—1298,  64.  79.  88.  als  graf  86. 
8.  sobn  Heinrich  1298—1299,  88.  90. 
95. 

Ziegenhain  a.  d.  Schwalm  ssw.  Cassel 
(Cigenhagen  29,  Cygenheyn  248,  Cy- 
genhayn  255  a,  Cygenhain  262).  gra- 
fen  und  gräfinnen  zu  — :  Heinrich 
1189—1199,  29.  32.  Gottfried  und 
8.  gemahlin  Agnes  von  Braunschweig 
1381,  255  a.  Adelheid  äbtissin  zu 
Kaufungen  1378—1382,  248.  253. 
262  (siehe  auch  Adelheid). 

Ziegenseide  (Zcygenside).  Gerlach,  von 
Crurabach,  und  s.  frauKunne  1356,210. 

Zierenberg  nw.  Cassel  (zu  dem  Cyren- 
berge)  401.  bürger:  Balhorn.  Kese- 
ling.  Hesselant.  Mey.  Ditmar  und 
Thileman  von  Ritte,  von  Schützeberg. 

Zimmern  sw.  Langensalza  (Cymmem). 
Hermann  von  —  1314,  127. 

Zinhard  (Czinhard,  Zcinhart).  kinder 
von  Hans  —  zinsleute  in  Herles- 
liausen  1396,  288.  Lutz  zinsmann 
daselbst  1396,  288. 

Zopphe.  Ludwig  1393.  28(). 

Züch.  Johann  1369.  235. 

Zusehen  nnw.  Fritzlar  (Czusschen).  ple- 
ban:  Konrad  Hevncbach. 


Zwehren.  Nieder-  ssw.  Cassel  (Tweren 
36,  Thweren  36,  Twem36z,  Tueren 
41,  Tuerren  52,  Tuem  79,  Tueme 
84,  Tvem  86,  Thuem  103,  Duem 
157,  Tveme  162,  Thwerne  163, 
Tweme  163  z,  Tuemne  177,  Twerin 
201,  irrig  Tween  217)  36.  41.  52. 
58.  89.  105.  106.  110.  111.  143.  157. 

•  162.  163. 176.  187—189.  198.  pf arr- 
kirche  216.  217.  patronin  dersel- 
ben: die  äbtissin  zu  Kaufungen  216. 
curie  177.  von  Z.:  Ludwig  gen. 
Rungolfi  ritter,  Kaufunger  vasall  und 
ministerial  1283—1326,  60.  97.  105. 
106.  115.  116  (gen.  beim  kirchhofe). 
154.  157.  162.  163.  176.  177.  s.  söhne 
Ludwig  1322,  154.  157.  und  Ludwig 
1322, 157.  s.  brüder  Gerhard  cleriker 
1283,  60.  und  Albert  magister,  ple- 
ban  zu  Wolfsanger  1294—1309.  ^4. 
103.  115.  t  1322,  157  (siehe  auch 
Albert).  Konrad  colon  in  -  1308. 
110.  111.  Henne  l)esitzer  eines  gutes 
in  Calden  1405,319.  plebanc:  Al- 
bert. Heinrich.  Siegfried  [Seiden- 
schwanz]. Heinrich  von  Siegen.  Kon- 
rad Wilmar.  guter:  Kaufunger  le- 
hensmann  Johannes  Riedesel,  das 
Suringesgut  187.  189.  lehensbesitzer 
desselben :  Johannes  und  Simon  Vol- 
perti.  gutsbesitzer  in  —  :  Werner  Bal- 
horn. hofbesitzer :  Heinrich  Rudewig. 
Colonen:  Heinrich  und  Dietrich  Su- 
ringe.  Helwig  und  Ludwig  Voke. 
Konrad  von  Xiedenstein.  Koni-ad 
Eckhardi.  flurname:  Heckerswiese 
106.  dieselbe  als  wiese  zw.  Zwehren 
und  Weingarten  198. 

Zwerinensis :  Schwerin. 


^^^ 


Berichtigongen  nnd  ergänzungen  zum  register.. 


p.  478  sp.  1  z.  18  streiche  die  3  nach  Alberat. 

p.  480  Überschrift  lies  ,Beckerich'  statt  ,Beckir^ 

p.  481  sp.  1  z.  13  V.  u.  lies  ,flumamen'. 

p.  482  sp.  2  z.  26  ist  die  stelle:   »(»i^^^  auch  Honstein.)*  auf  z.  34  vor  ,pleban' 

zu  übertragen, 
p.  483  sp.  1  z.  13  lies  ,Brandenburg'  statt  ,Brandenberg*  und  setze 

z.  19  ,von  Brandenberg*  statt  ,von  B.*. 
p.  485  sp.  2  z.  39/40  lies  jNeumeister'  statt  ,Nuwemeister'. 
p.  488  Überschrift  ist  zu  setzen:  ,Kaufungen.  Ober-  —  Citrum'. 
p.  492  sp.  2  z.  2  V.  u.  lies  ,zinsmann'  statt  ,müller'. 
p.  495  Überschrift  lies  ,Trfiden'  statt  ,Trüdenson'. 
p.  496  sp.  1  z.  22  V.  u.  lies  ,Eichstätt*  statt  ,Eichstädt*. 
p.  501  sp.  1  z.  10 — 12  lies  ,bruder  der  landgrafen  [Ludwig  HI.  und]  Hermann  I. 

zu  Thüringen,  graf  [zu  Ziegenhain], 
p.  519  sp.  1  z.  8  V.  u.  und 
p.  525  sp.  2  z.  1  V.  u.  lies  ,Marien8tatt*. 
p.  526  sp.  2  z.  27  setze  nach  »bischofssitz* :  jbis  zum  jähre  1495*. 


Nachträgliche  berichtignng  zum  texte. 

p.  37  Überschrift  ist  »Vielleicht*  zu  streichen. 


2. 


Tafel  I. 


Siegel  der  Aebtissin  Lutgardis  I. 
Urk.  nr.  27  von  1167. 


Siegel  der  Aebtissin  Werindrudis. 
Urk.  nr.  28  von  1 174. 


Tafel  IL 


6. 


r. 


Siegel  der  Aebiissin  Adelheid  von  Ziet<enhain. 
Urk.  nr.  249  von   1378  oct.   12. 


Siegel  der  Aebiissin  Margarelhe 

vom  SieinCallent'els. 
Urk.  nr.  279  von  1^90  mSrz  ' 


^ 


Tafel  III. 


11. 


14. 


I.  Siegel  der  Aebtissin  Bertha  von  Sayn. 
Urk.  nr.  311  von  1404  dcc.  8. 


2.  Siegel  der  Aebtissin  Elisabeth  von  Waldeck. 
Urk.  nr.  501  von  146J  joli  5. 


12. 


2.  Siegel  der  Aebtissin  Bertha  von  Sayn. 
Urk.  nr.  37a  von  1423  mal  i). 


18. 


15. 


I.  Siegel  der  Aebtissin  Elisabeth  von  Waldeck. 
Urk.  nr.  496  von  1459  oct.  ji. 


Siegel  der  Aebtissin  Agnes  von  Anhalt. 
Urk.  nr.  564  von  1497  aug.  27. 


?': 


Tafel  IV. 


16. 


Siegel  der  Aebiissin  Elisal:>eth  von  Plesse. 
Urk.  nr.   591  von   1507  oct.  5. 


Siegel  der  Aebiissin  Anna  v.  d.  Borch. 
Urk.  nr.  614  von  1510  mSrz  10. 


19. 


Siegel  der  Aebtissin  Alfradis  v.  d.  Borch. 
Urk.  nr.  yji  von  1525  sept.  29. 


18. 


20. 


I.  Siegel  der  Aebiissin  Alfradis  v.  d.  Borch. 
Urk,  nr.  641  von  151 5  sept.  2. 


Siegel  der  Aebiissin  Helena  Freseken. 
Urk   nr.  78b  von  1537  febr.   19. 


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